Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer rechnet nach der Übernahme von Monsanto für das laufende Jahr mit einem Umsatz- und Gewinnwachstum. Die Bayer-Aktie geht dennoch in die Knie.
77,54 EUR -3,08%
Dank des erwarteten Beitrags des US-Saatgutkonzerns Monsanto von mehr als 5 Milliarden Euro werde 2018 nun ein Umsatz von insgesamt mehr als 39 Milliarden Euro erwartet, teilte der DAX-Konzern am Mittwoch in Leverkusen mit.
Dabei ist wegen des Verkaufs von Geschäftsteilen an den Rivalen BASF auch eine Umsatzminderung von rund 1 Milliarde Euro berücksichtigt. Bisher hatte Bayer-Konzernchef Werner Baumann einen Umsatz von weniger als 35 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Beim um Sondereinflüsse bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird nun ein Anstieg im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich angepeilt, nachdem bisher mit einem leichten Rückgang gerechnet worden war.
Im abgelaufenen zweiten Quartal stieg der Umsatz um 8,8 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Das Ebitda vor Sondereinflüssen kletterte um 3,9 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Ohne den starken Euro wäre es mehr gewesen. Unter dem Strich verdiente der Konzern 799 Millionen Euro und damit rund ein Drittel weniger als vor einem Jahr. Damals floss aber auch noch die ehemalige Kunststofftochter Covestro ins Ergebnis ein, die mittlerweile verkauft ist.
Bayer-Aktie gibt nach
Die zuletzt wegen eines Glyphosat-Schadensersatzurteils stark unter Druck stehende Bayer-Aktie gibt im Xetra-Handel am Mittwoch zeitweise 3,12 Prozent auf 77,34 Euro ab. Händler sprachen in einer ersten Einschätzung von enttäuschenden Zahlen. Zudem sei die Prognose, die erstmals die Übernahme des US-Unternehmens berücksichtigt, nicht inspirierend. Die Aktie hatte in den vergangenen Wochen wegen eines Glyphosat-Schadensersatzurteils in den USA deutlich an Wert verloren. Der Börsenwert des Unternehmens sank seitdem um rund 16 Prozent auf rund 73 Milliarden Euro. Das Bayer-Papier zählt im bisherigen Jahresverlauf mit einem Abschlag von fast einem Viertel zu den größten Verlierern im DAX.
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LEVERKUSEN (dpa-AFX)