Etwas Geschichte
Ich bin seit 1990 in Biotech investiert und dies kontinuierlich, natürlich nicht nur, sondern auch in anderen Sektoren.
In den 90er Jahren wurde Biotech wie wild gekauft und es gab horrende Kurse, da Biotech wie eine Wunderwaffe galt bei Medikamenten. Alles wurde gekauft, ohne auf Qualität zu achten.
Bei Jahrtausendwende kam dann die Ernüchterung mit der Dotcomblase. Die Kurse sanken in den Keller und viele Biotechs, die sich nicht mehr finanzieren konnten, verschwanden aus der Oberfläche. Biotech allgemein hat daraus gelernt und auch die Investoren. Die Durststrecke dauerte bis ca. 2011.
Qualität hat sich dann durchgesetzt weil sich die Sache verändert hat. Biotech ist Zukunftsmedizin, dies sahen auch die grossen Pharmafirmen. Ein klares Beispiel ist Roche die damals Genentech kauften und noch heute auf Biotechmedizin setzt. Sie kauft kleinere Firmen und arbeitet mit anderen Biotechfirmen zusammen.
Für Qualität und was es damit bringt kann ich nur die heutigen grossen in den USA nennen: Amgen, Biogen, Gilead, Celgene (schaut da mal die Charts an seit der Dotcomblase oder jedenfalls bevor 2010 bevor es dann losging). Es gibt da noch viele andere, ich habe nur die bekanntesten aufgelistet.
Was ist jetzt seit Sommer 2015 los: Es gab 2 Effekte, zuerst hat Janet Yellen von einer Biotechblase eindrücklich gewarnt, dies war der erste Paukenschlag, wo man sich aber einwenig erholte. Dann kam Hillary Clinton mit ihrer Rethorik über Medikamentenpreise. Zum Teil haben es einige übertrieben, aber nicht die ganze Branche.
Nun dies ist Wahlrethorik und wird verblassen nach der Wahl. Sollte sie gewählt werden, hat sie immer noch den republikanischen Kongress im Nacken. Wir werden es ja schon sehen.
Nun zur Wahl einer Biotechaktien, muss man sich doch viel informieren bevor einzusteigen. Eine Firma mit schon zugelassenem Medikament hat ein geringeres Risiko als beispielsweise eine die nur in Präklinik oder in einer Studienphase liegt. Da muss dann der Kleininvestor schon selber darauf achten bevor er einsteigt.
Zuallerletzt, wie ich so in einem berühmten Forumthread lese, glauben viele bei Zulassungsantrag sei es zu 90-95% in der Tasche. Dies stimmt eben nicht, die Chance auf Zulassung bei Antrag liegt genau bei ca. 70%. Was ist nun der Unterschied zwischen 70 und 90/95%. Eben bei einer Variante praktisch sicher, bei der anderen noch ein Restrisiko von 30%.
Da möchte ich noch hinweisen, dass bei Zulassung der Erfolg bei 90/95% ist und nicht 100%, weil nach Zulassung, diese wieder zurückgenommen werden kann, wenn man z.B. nicht vorhersehbare Nebeneffekte entdeckte.
Mein neuestes Beispiel das ich kenne, war vor ca. 2 Jahren bei Aria mit Iclusig passiert (2 Todesfälle). Der Kurs sackte von 25 auf 2.50 $
Nun zuallerletzt sollte jeder auf seriöse Information setzen und nicht auf Pushen oder Bashen.
In der Hoffnung euch nicht gelangweilt zu haben, ihnen etwas geholfen zu haben mit Geschichtlichem, wünsche ich jedem bei seinem Invest, wo es auch ist nur positives, natürlich ist es manchmal nicht kurzfristig.
Gerard