Posts by freezer

    Fragen über Fragen

    Bin gespannt auf das Statement von NRx. Endlich erfahren wir mal, was da genau alles schiefgelaufen ist. Dies wollen wir wohl doch definitiv alle gerne wissen. Wenn man sich die Anklageschrift durchliest eine absolut klare Sache: «NRx und JJ sind die Bösen». Gleichzeitig merkt man allerdings auch, dass es zwischen der Schweiz und der USA schon einen Unterschied gibt. Die ganze Anklageschrift wirkt relativ billig bzw. unprofessionell. Erster Gedanke war da eher: «Ist dies ein Fake?». Naja… Wurde effektiv so eingereicht.


    Falls ausschliesslich die Aussagen von Relief stimmen, wohl der einfachste Prozess in der Geschichte der Menschheit? Die Angaben wirken allerdings schon jetzt etwas unvollständig. Schlussendlich halt schlicht die Perspektive einer Partei?


    Aufgekommene Fragen:

    • Warum die persönlichen Angriffe? Einfach ein US-Ding? Relief stellt ja selbst in der Anklageschrift Geld über die Gesundheit (BriLife reduziert potentieller Umsatz von RLF-100 und daher verboten). Inkonsequenz und daher kann man sich Äusserungen in diese Richtung wirklich sparen. Fakten alleine hätten gereicht.
    • Warum wurde die Wahl von JJ in den VR von Relief nicht erwähnt? Dort steckt definitiv mehr dahinter.
    • Warum beziffert Relief die frühere Abmachung mit einer 10% Beteiligung an Relief und JJ behauptete, es waren 55%? Rel. grosse Diskrepanz.
    • Warum begann der Streit zwischen den beiden Parteien so früh nach der Unterzeichnung des Collaboration Agreements?
    • Was ist an einer Einsicht in die Bücher so schlimm?
    • Warum ging überhaupt der gestellte VR von GEM? Bzw. warum hat GEM keinen VR mehr?
    • War der plötzliche Rücktritt von Thomaz Burkhardt im 2021 demnach einfach Faulheit? Muss für die Entschädigung in naher Zukunft effektiv arbeiten und geht lieber? Ein Indiz dafür, dass die Angelegenheit komplexer ist, als man aus dieser Anklageschrift entnehmen kann? Völlig unkorreliert?
    • Hat nicht GEM bei NRx die fehlenden Mittel eingeschossen? Warum sollten sie dies tun, wenn die Sache so klar wäre?
    • Wer war der angebliche Whistleblower bei Relief?
    • Warum hat Relief so lange mit diesem Schritt gewartet? Grosszügigkeit oder Fahrlässigkeit?
    • Ist das Collaboration Agreement nicht etwas unvollständig verfasst?
    • Ist RLF-100 irgendwie unter die Thematik «national security» geraten? Wenn ja, wann genau? Klingt nämlich irgendwie so, wäre allerdings die Ausrede für NRx (steht explizit im Agreement drin).
    • Hat Relief beim US-Inhaler nun einen Anteil von 50% oder nur 2.5%? Wenn man das Agreement schon wortgenau anwenden will.
    • Was sind die exakten Bedingungen (Fristen) für «provide funding» von Seiten Relief? Durch den Kontext 30 Tage?
    • Warum wurde kein «Arbitrator/Mediator» bestimmt, wie dies das Agreement eigentlich vorsieht?
    • Warum wurde SUNY nicht eingebracht?

    Fragen über Fragen...


    Grundgedanke: Könnte der ganze Streit sich schlicht um den Punkt 9.3 des Agreements handeln?

    • Zitat: «Should Relief request assistance from NeuroRx in clinical development, manufacture, or commercialization, NeuroRx shall be entitled to additional consideration as agreed between the Parties.» Daher die Behauptung von JJ es seien 2 Studien? Aus seiner Perspektive wäre daher indirekt die Hilfe bereits gegeben, allerdings ohne eine höhere Gewinnverteilung zu erhalten?

    Ja, irgendwie bezweifle ich, dass die Sache so einfach ist. Macht mit den jetzigen Informationen noch zu wenig Sinn. Schauen wir mal was NRx heute dazu mitteilt. Wäre effektiv erstaunt, falls diese nicht auf solch einen Schritt von Relief vorbereitet gewesen wären. Hoffentlich kriegen wir dabei ein paar substantielle Puzzleteile mehr. Am Ende des Tages will ich effektiv wissen, was da genau gelaufen ist... Am Besten wäre eine kleiner Dokumentarfilm über das Ganze *mosking*. Wirkt nach wie vor einfach wie Kindergarten und wirklich schlau daraus wird wohl definitiv niemand. Lustigerweise wohl nicht mal die beteiligten Parteien? *wink*


    Disclaimer: Bevor jemand fragt: Nein bin seit einiger Zeit nicht mehr in Relief investiert. Bei NRx vor kurzer Zeit eine kleine Zockerposition hinsichtlich anstehender EUA-Entscheidung eingegangen. Suuuper gemacht. Naja, man kann nicht immer gewinnen...

    Bez. Paper

    Was ist an diesem Paper überhaupt neu? Bzw. welche Daten musste man nun 3 Wochen lang weiter auswerten, um dieses Paper erstellen zu können? NIAID score? Da fehlen Secondary Outcome Measures und sämtliche Other Outcome Measures... Das ist schlicht ein Ablenkungsmanöver. Shareholders beruhigen damit die Geschichte von gestern vergessen ist. Aber bei der Geschichte ist rein gar nichts gelöst. Lest euch nochmals die Antwort von NeuroRx durch... Bsp: "NeuroRx has repeatedly advised Relief that it will share all clinical trial data with European and other international regulators as soon as those data are released to the US FDA". Dies ist ja genau das Grundproblem. NeuroRx muss die Daten nicht mit Behörden sondern mit Relief teilen. NeuroRx hat bspw. in Europa absolut nichts zu suchen, da es das Territorium von Relief ist...

    Naja

    oblomov hat am 19.04.2021 15:08 geschrieben:

    Quote

    Aber substantiell hat sich ja nichts geändert, dass das Management wohl etwas holprig ist, wusste man schon lange.

    Es ist einfach nur peinlich. Beim SEC Filing kommt Relief nicht gut weg und bei der PR von heute NeuroRx nicht. Wenn man jedoch die Timeline berücksichtigt, muss es irgendwo im Oktober spätestens November 2020 zu dieser wirklichen Eskalation gekommen sein. Erweiterung der Patientzahl in der IV-Studie war im Oktober 2020 und ansonsten wäre ebenfalls die Inhaler-Studie nicht verschoben worden. Das sind mittlerweile 5-6 Monate... Ein gutes halbes Jahr wo sich diese beiden Parteien nicht einigen können? Auf was denn genau? Als ich das SEC Filing am Wochenende las, dachte ich, am Montag kommt einfach rasch eine News, das die Sache behoben ist. Geht ja v.a. um die 4 Mio. Who cares? Anscheinend allerdings eben nicht. Wenn ich mir dies jedoch nur kurz überlege, dann könnte man bei der Inhaled-Studie ohne diese Probleme mehrere Monate weiter sein? Hö?


    Was ich dabei noch nicht begreife ist GEM. Sie waren es ja, die ein "Collaboration Agreement" überhaupt getrieben haben. Zeitpunkt von heute kann man wohl definitiv sagen, ein Merger wäre idealer gewesen. Aber GEM hatte damals ja sämtliche Informationen. Sie hatten einen VR bei Relief... Aber nicht nur das. Jetzt erfährt man, dass die Inhaled-Studie von NeuroRx mit Geld von GEM finanziert wird, weil Relief zu wenig Informationen hatte, um eine geordnete Entscheidungsfindung zur Durchführung dieser Studie zu machen? GEM hätte Relief auch einfach sagen können, sie sollen die Studie durchführen. Klar, dafür hat GEM jetzt bei NeuroRx schon mal einen Fuss drin, aber wozu dann überhaupt das Collaboration Agreement? Bzw. war dies das Ziel? Hätte es doch bessere Varianten gegeben... Gab es schlicht einen Meinungswechsel und es wird nun von GEM doch ein Merger oder gar Verkauf angestrebt?


    Schauen wir mal was die Woche bringt. Wenn beide oder zumindest GEM wirklich an einer Lösung interessiert sind, würde diese sicherlich nicht lange auf sich warten lassen... Betonung auf würde, denn zumindest im Moment wirkt es schlicht nicht so... Und das macht zumindest für mich absolut keinen Sinn... Das ist für mich schlicht ein Oxymoron. Stehe auf dem Schlauch...


    Fairerweise, absolut spannend.

    Schliesst sich der Kreis?

    ACTIV-3b: Therapeutics for Severely Ill Inpatients With COVID-19 (TESICO)


    ACTIV-3b: Therapeutics for Severely Ill Inpatients With COVID-19 - Full Text View - ClinicalTrials.gov

    • First Posted: April 14, 2021
    • Sponsor: National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID)


    Mapping Severe COVID-19 in the Lungs at Single-Cell Resolution (April 13th, 2021)


    Mapping Severe COVID-19 in the Lungs at Single-Cell Resolution – NIH Director's Blog

    • As shown above, a team of NIH-funded researchers has done just that, capturing changes in the lungs over the course of a COVID-19 infection at unprecedented, single-cell resolution
    • Altogether, they captured more than 200 lung tissue maps, representing more than 660,000 cells across all the tissues sampled. Those images showed in all cases that respiratory infection led to a thickening of the walls surrounding alveoli as immune cells entered. They also showed an increase in cell death in infected compared to healthy lungs.
    • Their maps suggest that what happens in the lungs of COVID-19 patients who die with ARDS isn’t entirely unique. It’s similar to what happens in the lungs of those with other life-threatening respiratory infections who also die with ARDS.
    • They did, however, reveal a potentially prominent role in COVID-19 for white blood cells called macrophages. The results showed that macrophages are much more abundant in the lungs of severe COVID-19 patients compared to other lung infections.
    • In late COVID-19, macrophages also increase in the walls of alveoli, where they interact with lung cells known as fibroblasts. This suggests these interactions may play a role in the buildup of damaging fibrous tissue, or scarring, in the alveoli that tends to be seen in severe COVID-19 respiratory infections.
    • While the virus initiates this life-threatening damage, its progression may not depend on the persistence of the virus, but on an overreaction of the immune system. This may explain why immunomodulatory treatments like dexamethasone can provide benefit to the sickest patients with COVID-19.


    Protective effects of VIP and PACAP in SARS-CoV-2 infection (April 5, 2021)


    84264846 (biorxiv.org)


    Running Title: Neuropeptides inhibit SARS-CoV-2

    • Here, we show that the immunoregulatory neuropeptides VIP and PACAP were able to inhibit SARS-CoV-2 RNA synthesis in human monocytes and viral production in lung epithelial cells, protect the cells from virus-induced cytopathicity and reduce the production of proinflammatory mediators.
    • We report here that VIP and PACAP inhibit SARS-CoV-2 gene replication in human monocytes, viral production in lung epithelial cells, and reduced cellular production of proinflammatory mediators.
    • Overall, these findings suggest that VPAC1 and VPAC2 receptors are the main contributors for the VIP- and PACAP-mediated SARS-CoV-2 inhibition in monocytes, and that the sole activation of these receptors can lead to a diminished viral inhibition similar as that induced by the own neuropeptides.
    • VIP and PACAP inhibit SARS-CoV-2 replication in Calu-3 cells and protect 108 them from virus-mediated cytopathic effects
    • …and on 2our own findings that VIP and PACAP can inhibit its activation in HIV-1-infected macrophages (33)
    • In this work, we report that the neuropeptides VIP and PACAP, endogenous molecules presenting anti-inflammatory properties, are able to inhibit SARS-CoV-2 RNA synthesis and viral production and reduce the exacerbated synthesis of proinflammatory mediators due to infection, in human monocytes and lung epithelial cells. Also, we identified that VIP plasma levels are elevated in patients with severe forms of COVID-19, corresponding with viral load, and elevated VIP levels at ICU admission predicts patients’ favorable outcome, including association with patient survival. Our findings provide the scientific basis for clinical trials with VIP (Aviptadil), which can be used in intravenous and inhaled formulations. Indeed, first results of clinical studies with VIP are expected to be disclosed in the next year . Clinical data, along with mechanism described here, may allow additional larger trials with VIP, an overlooked molecule associated with antiviral, anti-inflammatory and enhanced survival activities.
    • Since up to now there are no antivirals specific to SARS-CoV-2, and that the hyper-inflammation may persist even after the lowering of the viral load, the searching for compounds that target the aberrant production of proinflammatory cytokines and, simultaneously, the own viral replication, should be stimulated. Our present results showing that VIP and PACAP hold these two critical activities point these neuropeptides or their analogue molecules as potential therapeutic agents for COVID-19.


    Referenz 33


    The Neuropeptides Vasoactive Intestinal Peptide and Pituitary Adenylate Cyclase-Activating Polypeptide Control HIV-1 Infection in Macrophages Through Activation of Protein Kinases A and C (June 12, 2018)


    Frontiers | The Neuropeptides Vasoactive Intestinal Peptide and Pituitary Adenylate Cyclase-Activating Polypeptide Control HIV-1 Infection in Macrophages Through Activation of Protein Kinases A and C | Immunology (frontiersin.org)

    • Macrophages exposed to VIP or PACAP before HIV-1 infection showed resistance to viral replication, comparable to that observed when the cells were treated after infection. Also, multiple treatments with a suboptimal dose of VIP or PACAP after macrophage infection resulted in a decline of virus production similar to the inhibition promoted by a single exposure to the optimal inhibitory concentration
    • To examine whether both neuropeptides were able to render uninfected macrophages less susceptible to HIV-1 infection, cells were treated with the neuropeptides and then infected. We found that pre-exposure to VIP and PACAP (10 nM) resulted in long-term inhibition of HIV-1 replication, albeit to a lesser extent compared to post-infection treatment
    • In this regard, in our previous work, we showed that HIV-1 inhibition by VIP and PACAP was dependent on β-chemokines and IL-10 induction; here, we confirmed that the production of these anti-HIV-1 inhibitory factors is also determined by PKA and PKC activation.
    • Therefore, we believe that VIP/PACAP-mediated inhibition of HIV-1 infection relies not only on the reduction of virus production but also on the concomitant loss of virus fitness.
    • The modulatory effects of VIP and PACAP on the Cyclin D1 levels show that these neuropeptides have great potential to modify viral replication directly in the cellular nuclei through interfering with the transcription of viral proteins and duplication of the genome to form new viral particles. These data allow us to consider that other members of the cyclin group, including CDKs and their inhibitors, can also be regulated by VIP and PACAP. Of note, several of these factors, such as Cyclin L2, Cyclin D3, CDK2, and CDK6, have been described to inhibit the activity of the HIV-1 restriction factor SAMHD1, thus favoring viral replication in macrophages

    jiroen hat am 31.03.2021 19:23 geschrieben:

    Quote

    Was ist los heute?

    Checking Back In On Cidara Therapeutics (CDTX) | Seeking Alpha

    Ostern

    gertrud hat am 31.03.2021 16:30 geschrieben:

    Quote

    Ich finde die ValuationLab Studien deshalb nützlich, weil sie eine Struktur vorgeben. Um jetzt mal den in den Relief-Foren bis zur Verstümmelung vergewaltigten Begriff "Due Diligence" heranzuziehen: Gerade dafür ist so eine Struktur eine gute Ausgangsbasis. Dazu braucht man nicht mal die Daten von VL zu übernehmen, wenn man wirklich glaubt, es besser zu wissen.

    Absolut. Es ist ein solides und gutes Template. Vielleicht noch etwas die SWOT ausbauen (grafische Form hilft) und Multiples für die statische Betrachung rein (also separiert und nicht im Risk integriert). Diesbezüglich ist momentan der Vergleich HGEN und RLF noch spannend (Kursentwicklung und Updates der Analysten bez. Daten und möglicher EUA). Den Bericht von valuationLAB kann man effektiv als Vorlage verwenden, und ja, über die Inputs darf man sich dabei immer streiten. Ansonsten wäre es ja auch absolut langweilig...


    Aber ich sehe, es geht schon wieder los... At least we tried... Melde mich ebenfalls mal ab bis nächste Woche.


    Geniesst die Feiertage

    Anmerkung bez. NPV

    Was ich bei dieser Diskussion noch hinzufügen würde, sind die (möglichen) Interdependenzen. Dies ist jedoch kein Fehler von valuationLAB bzw. von Herrn Pooler, denn er hat dies deklariert und ist indirekt enthalten. Sie nutzen schlicht standardisierter Erfolgswahrscheinlichkeiten. Das macht auch absolut Sinn. Wer würde dies schon nicht so machen? Aber wenn man darüber diskutiert, müsste man den Blick ebenfalls auf die Sensitivitätsanalyse richten. Eine absolut praktische kleine Tabelle, da es den Lesenden (ist dies die gendergerechte Bezeichnung?) Rechnerei erspart.


    Was wurde bei den «key catalysts» gemacht?

    • Topline results: +0.05 CHF pro Aktie = W’keit von 65% (0.218 CHF) auf 80% ( 0.268 CHF)
    • EUA: + 0.034 CHF pro Aktie = W’keit von 80% auf (0.268 CHF) auf 90%* (0.302 CHF)

    *Anmerkung: Hier wurden übrigens noch 10% Spielraum für die CF-Schätzungen bez. EUA eingebaut, bzw. einfach die W’keiten am oberen Ende für das Regulatory Filing genommen.


    Was passiert jetzt allerdings mit RLF-100 in den anderen rNPV-Berechnungen? Gibt es da keine Korrelationen? Zumindest dürfte/sollte/müsste es noch logisch erscheinen, dass es wenigstens bei IV und Inhaled bez. Covid eine geben müsste. Was wird gemacht?

    • Start Inhaled: +0.225 CHF pro Aktie = W’keit von 35% (CHF 0.263) auf 65% (CHF 0.488).

    In der Sensitivitätsanalyse geht der Spielraum nur bis 70%, jedoch konnte man zum Zeitpunkt dieses Berichtes durchaus davon ausgehen, dass die Daten von der IV vor dem Start der Inhaled Studie vorhanden sind. Aber einfach mal generell, wenn man schon mit diesem Bericht argumentiert. Wäre es durch die Daten der IV nicht gerechtfertigt, dass die Leserschaft (so stolz auf mich, souverän gegendert) die W’keit beim Inhaled um bspw. 5% erhöht?


    Der Grundgedanke beim NPV/DCF ist es ja genau, eine Unternehmung als Summe von Projekten zu sehen. Bzw. erst mit der fortlaufenden Reifung der Unternehmung mündet dies theoretisch im Gordon-Growth-Modell, da man argumentieren kann, dass die individuellen Projekte immer vernachlässigbarer werden. Dabei sind jedoch alle Inputs immer schlicht Schätzungen. Das bringt man nicht weg und da kann man ewig diskutieren, da keine zwei Schätzungen gleich sein werden. Dies ist auch absolut logisch. Schönes Beispiel wäre dafür der WACC. Impliziert alleine schon mal einen risikofreien Zinssatz. In einer gegebenen Aufgabe easy, in der Praxis wird es jedoch schon an dieser elementaren Stelle zu Abweichungen kommen. Grundlegend gilt dabei, je weiter in der Zukunft, desto schwieriger sind Schätzungen (leidiges Thema Restwert). Aber ob ein CF regelmässig oder einmalig anfällt, ist im Modell absolut irrelevant, funktioniert beides. Es ergibt nur einen theoretischen Wert mit ganz vielen Bedingungen. Daher ist es per se sowieso nicht in Stein gemeisselt, aber mehr als nur hilfreich um mit den Zahlen herumzuspielen. Aber da wären wir bei meinem Punkt. Wenn man darüber diskutiert, wenn man dies als Referenz nimmt… Etwas mehr Spielfreude *yes3*. Dafür ist es ja da.

    simon89 hat am 29.03.2021 21:06 geschrieben:

    Quote

    'hochsignifikant' wäre bei mir eine prozentzahl um die 90% und mehr.

    Jaaaa, dann musst du bei der Thematik "Signifikanz" nochmals über die Lehrbücher *wink*

    EUA

    Triton hat am 29.03.2021 09:53 geschrieben:

    Quote

    Schön, wurde dies nun bestätigt, was eine positive Reaktion rechtfertigt, und hoffen wir, es kommt die EUA.

    Das reicht schon für eine EUA. Wenn sie dies heute/morgen einreichen, könnte dies theoretisch schon im Laufe der nächsten Woche der Fall sein. Klar, gibt schlussendlich keinen definitiven Richtwert, aber die FDA war da bis jetzt schon recht effizient. Schauen wir mal und sind wir gespannt auf den CC am Nachmittag.

    Momoa one hat am 09.03.2021 21:58 geschrieben:

    Quote

    Jemand eine Erklärung warum Zyesami nicht in der I-Spy Studie aufgeführt wird?

    Habe das Datum nicht im Dossier notiert, aber Javitt hatte (glaube ich zumindest) mal den groben Zeitplan in einem Interview erwähnt. Zumindest habe ich Q2 2021 bzw. genauer die Monatasangabe bis "Juni" im Kopf. Von der Logik her macht dies noch Sinn, dann haben sie ja sicherlich das erste DMC beim Inhaler hinter sich. Bzw. bez. effektiver Aufnahme könnten ebenfalls noch Faktoren bez. Produktion und Logistik reinspielen. Die I-Spy Studie ist fortlaufend. Geht ja nicht nur um die Medis an sich, sondern dann ebenfalls um deren Kombination.

    • We are opening this trial in June and will keep it open until we find a drug or combinations of drugs that prevent people from dying and staying on ventilators.
    • All of the drugs we are testing are available and ready to be distributed world-wide if we find they help. We are testing many agents at once, learning in real time, confirming when a drug is working, and then using it in combinations with other new promising drugs. We can learn very quickly what has a big impact, what does not, and build on what makes a big difference.This is a fast and efficient approach to solving the problem.

    pfuetze hat am 19.02.2021 13:38 geschrieben:

    Quote

    Ja absolut. Aber die FDA entscheidet aufgrund von allgemein gültigen Richtlinien die sie sich auferlegt wie eben beispielsweise in diesem Abstract dargelegt bei combined endpoints. Die Beweggründe warum abgeändert wurde ist doch der FDA egal. Ihr geht es nur darum ob die Komponenten sinnvoll sind und die Daten damit effektiv signifikant besser oder eben (vom Sponsor) biased sind. Oder siehst du das anders?

    Nein, beim Fazit bis hierher sind wir uns ja auch einig.... Würde es vielleicht nur etwas anders formulieren. Wie man die Daten zusammenwürfelt ist irrelevant, da einzig die zugrunde liegenden Daten von Relevanz sind. Es geht nicht darum, ob ein spezifisch formulierter Endpunkt erreicht wird oder nicht, sondern ob es denn Patienten etwas nützt oder nicht. Wie dieser Nutzen über die formulierten Endpunkte verteilt ist/wird, interessiert die FDA sehr wahrscheinlich nicht sehr gross... Sprich, die FDA wird so oder so das Ganze anschauen. Also nicht im Sinne von: "Dieser Endpunkt muss zwingend signfikant besser sein..."

    Quote

    Dazu wäre die Anpassung gar nicht nötig gewesen. Der primary endpoint ist ja seit 25. November cumulative und nicht summary (davor mortality). So gesehen wirkt das ganze für mich eben schon ein wenig wie der letzte Griff in die Trickkiste um möglischt sicher zu gehen das die Resultate Signifikanz ausweisen.

    Absolut einverstanden mit dem ersten Punkt. Es ist nicht nötig. Das Problem ist ja genau, sie hatten nur die Summary-Daten aus der Studie für diesen Endpoint bei der PR. Genau hier trennen sich jedoch unsere Interpretationen. Meine geht schlicht in die Richtung: "Da sie mehr Daten/Informationen haben als wir, ist Ihnen etwas aufgefallen, was sie für einen späteren Zeitpunkt hervorheben wollen." Nicht hinsichtlich einer EUA, da sind wir ja beide wiederum einer Meinung, das dies nix bringt.

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    Wie gesagt. Da können wir ewigs spekuieren. Das weiss nur NRX

    Korrekt und das ist ein Problem. In der PR waren schlicht zu wenig Informationen enthalten, um sich wirklich eine Meinung zu bilden.

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    Das wollte ich eben sagen mit meinem Post. Die FDA lässt sich deswegen nicht beirren, aber die tausenden von Kleinanlegern schon. Sollte dies effektiv zu aufgeschönten signifikanten Daten führen, wird Javitt von genialen super signifikanten Daten sprechen und die FDA würde trotz allem kein EUA geben. Wie Javitt dan rumpoltert und in den Foren das gefluche los geht kann sich jeder selber ausmalen.

    Grundsätzlich möglich, aber davon würde weder NeuroRx noch Relief profitieren -> Für mich ist die "Hervorhebung" daher eben nicht im Kontext von "Kleinaktionäre in die Irre führen". Macht für mich keinen logischen Sinn, da ich keinen Nutzen erkennen kann. Was in den Foren geflucht wird, interessiert doch Niemanden und die FDA schon gar nicht. Schlussendlich brauchen beide Firmen schlicht eine EUA. Die EUA ist die Messgrösse.

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    Natürlich ist es auch möglich, dass die Anpassung eine Spezifizierung war und wir effektiv signifkante Verbesserung in den Daten sehen werden. Die FDA sieht es auch so und alles ist wunderbar. Ich wollte einfach aufzeigen, dass die Interpretation der Resultate durch den combined endpoint noch schwieriger ist für uns Otto Normalverbraucher als sonst schon.

    Der neue Endpunkt bringt doch schon jetzt die Frage auf, wie dies genau gezählt wird. Aber hier bin ich halt schon der Meinung, das alleine die Entblindung vom Primary Endpoint und damit die Rückverfolung des Krankheitsverlaufes eine Änderung in den bestehenden Daten bringen könnte. Oder was ist bspw. mit der Auswertung der Röntgenbildern? Wäre doch noch relativ zentral... Naja, wir sehen ja eigentlich vieles ähnlich, nehmen am Schluss einfach eine andere Abzweigung, bzw. es resultiert ein anderes Fazit. Schauen wir mal, werden ja sicherlich bald etwas mehr erfahren.

    pfuetze hat am 19.02.2021 09:27 geschrieben:

    Quote
    Das Problem bei Combined Endpoints ist, dass sie viel Interpretierungsspielraum lassen. Ich gehe davon aus, Javitt hat den Endpoint angepasst damit er statistisch signifikante Verbesserung im Ergebnis präsentieren kann.
    Quote
    ...

    Hier ein bisschen Informationen dazu: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6040910/

    Merci für den Link, ein interessanter Artikel. Dieser geht jedoch bereits stark in die Richtung von allgemeinen Problematiken in der Auswertung von Statistiken. Signifikanz sagt bspw. bekanntlich nichts über die Kausalität aus.

    Auf den ersten Blick ist es offensichtlich, dass die Änderung "without relapse over 7 days" eine Aufbesserung darstellt. Wäre im Summary der früheren Definition ein grosser Unterschied festgestellt worden, dann wäre die Sache erledigt gewesen, bzw. diese Anpassung unnötig. Das Problem ist jedoch, dass dort beim Stichtag (28 days) in der Summe eben genau kein grosser Unterschied vorhanden war, bei den anderen Messwerten jedoch schon (Anmerkung: Im Summary fehlt der Tagesvergleich). Namentlich gab es bekanntlich bei 15 von 16 Vergleichen einen Unterschied zugunsten von RLF-100. Wir haben jedoch wiederum keine Ahnung, was dies genau für Vergleiche sind. Logisch wäre es, wenn dies die sekundären Punkte von der Studie wären. Kommt man jedoch nicht auf 16, auch wenn man die Punkte verdoppelt (1x HFNC und 1x Mechanical Ventilation). Wir haben ebenfalls keine Ahnung, welcher Vergleich (1 von 16) keinen Unterschied gezeigt hat. Logisch wäre dort wiederum ein Punkt mit einem Zeitrahmen von 60 Tagen, da damals schlicht noch nicht erfüllt. Muss allerdings nicht. Es herrscht daher klar eine Informationsasymmetrie. Wir wissen es nicht, NeuroRx allerdings schon. Nicht nur das, sie haben ebenfalls gewisse Punkte über den Zeitraum von den 60 Tagen in Echtzeit... Dazu die Daten aus dem EA (190+ ?)... Die Änderung fällt somit vor diesen Hintergrund. Bis jetzt war das vorläufige Fazit: „Ja, es hat eine Wirkung. Sieht so aus, als wäre es einfach eine schnellere Regeneration, wenn man sich sowieso regeneriert“. Okay, macht keinen Sinn, aber die Daten weisen einfach auf diese Wirkung. NeuroRx hat jedoch ein klareres Bild. Darum war auch die PR von NeuroRx u.a. so ein desaströser Schnellschuss. Und ja, klammere die Nichtabsprache mit Relief absichtlich aus, da ich mich sonst nur wieder aufrege. Es fehlten schlicht Informationen... Es war ein vorläufiges Fazit, bei welchem man sich fragen musste: "Was wollt ihr überhaupt genau sagen?".

    Die FDA entscheidet dann jedoch sowieso nicht einzig auf Basis des primären Endpunktes. Würde sogar behaupten, diese Änderung hat absolut 0 Einfluss auf eine mögliche EUA. Dies würde ansonsten implizieren, dass die FDA relativ dümmlich wäre... Bzw. eine EUA wäre vielmehr ein Optimierungsproblem, häufig lösbar mit einem einfachen Lagrange.

    Daher würde ich die Anpassung schlicht als Spezifizierung und nicht Aufbesserung beurteilen. Ein vorzeitiger Positionierungsversuch hinsichtlich I-Spy oder gar generell ARDS/ALI? We will see...

    Mount Pilatus hat am 19.02.2021 00:37 geschrieben:

    Quote

    Primary Outcome is going to be STATISTICALLY SIGNIFICANT and here’s Why:

    Yep, sieht definitiv so aus...