Austritt aus Solarverband – 1KOMMA5° fordert weniger statt mehr Subventionen
Enpal hat dabei zwei größere Probleme. Erstens machen die gestiegenen Zinsen die Vorfinanzierung der Solaranlagen, die das Unternehmen verkauft und vermietet, teurer, zweitens bezieht das Unternehmen einen Großteil seiner Produkte aus China. Zölle auf chinesische Produkte würden direkt die Gewinne des Berliner Start-ups angreifen – wobei es selbst angibt, bei Bedarf schnell umschalten zu können. Ein Enpal-Sprecher betonte, dass diese Abhängigkeit ebenfalls ein branchenweites Problem sei. Wie ernst dieses Problem innerhalb der deutschen Solarbranche ist, zeigte kürzlich der Austritt von 1KOMMA5° aus dem Branchenverband BSW Solarenergie. „Das Unternehmen distanziert sich dadurch von der Linie des BSW mit Blick auf die Forderungen nach neuen, aggressiven Subventionen – insbesondere die Forderung nach einem sogenannten „Produktionsbonus“ für ausgewählte Hersteller im Privatkundensegment“, teilte 1KOMMA5° mit. Derlei Subventionen würden nur einzelnen Firmen „kurzfristig“ helfen, aber der nachhaltige Aufbau einer Solarmodulindustrie würde gebremst werden – es könnten gar Monopole einzelner Hersteller entstehen. Schon auf EU-Ebene gebe es eine Absage gegen solche Subventionen.