Die Onlinebank Swissquote floriert dank kostengünstigem Wertschriften- und Währungshandel. Bisherige und zusätzliche Privat- und Retailkunden transferierten im ersten Semester 2,4 Mrd. Fr. Neugeld auf dortige Konten und nutzten ihre Tradingmöglichkeiten reger als noch im zurückliegenden Jahr.
Im ersten Semester steigerte die Onlinebank deshalb die Einnahmen 30% auf 118 Mio. Fr. Der Gewinn kletterte gar 44% auf 25,7 Mio. Fr. bzw. 1.70 Fr. je Aktie. Das entspricht beinahe dem Doppelten der für das vergangene Geschäftsjahr bezahlten Dividende von 0.90 Fr.
Erstklassige Kapitalquote
Die Analysten des Brokers Helvea spekulieren deshalb in der neuesten Einschätzung damit, dass Swissquote bald mehr Kapital an die Aktionäre zurückleitet, sei es durch eine Dividendenerhöhung oder durch andere Massnahmen. Sie empfehlen die Swissquote-Aktien zum Kauf.
Die Bank weist mittlerweile eine Kernkapitalquote gemäss Basel III von 27,5% aus, einem der höchsten Werte im Schweizer Banksektor. Die Aktivseite der Bilanz ist geprägt von höchst sicheren Einlagen bei der Schweizerischen Nationalbank SNB
Zur Popularität von Swissquote trägt bei, dass sie einen leichten Zugang zum Handel mit mehreren Kryptowährungen gewährt. Wegen des Preisrückgangs von Bitcoin & Co. erwartet die Unternehmensführung für das zweite Semester in diesem Segment etwas niedrigere Gebührenerträge.
Wachstumsprognose erhöht
Das Management ist dennoch zuversichtlich und erwartet, dieses Jahr die Gesamteinnahmen und den Gewinn nicht nur 10% – wie zuvor prognostiziert –, sondern gar 15% zu verbessern.
Bleibt das Börsenumfeld günstig, dürfte Swissquote auch darüber hinaus den Ertrag weiter steigern. Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis 2019 von 18 sind Swissquote günstiger bewertet als die Papiere anderer wachstumsstarker Finanzdienstleister, etwa VZ Holding (KGV 22) oder Partners Group (KGV 24). Das hält sie wohl dauerhaft attraktiv.