FuW: warte ab...
Warte es ab, wird sich erholen meiner Meinung nach; diese Aktien werden wieder steigen. Ev. wegen Chef-Wechsel?
Nachlassen der Nachfrage nach Kryptowährungen?
Sogar Marc Faber (vergl. cash Interview) ist kürzlich minimal in Bitcoins/ Blockchains eingestiegen von wegen der neuen Generation (bargeldlos).
FuW:
Swissquote (SQN 40 -14.53%) erzielt ein Rekordergebnis, und doch bleibt der Überraschungseffekt aus. Die Onlinebank hatte schon im Januar Eckdaten des Ergebnisses bekannt gegeben. Deswegen konzentrieren sich Anleger auf die Angaben zum laufenden Jahr. Und da hapert es. Zwar soll der Gesamtertrag weiter zulegen, aber den Vorsteuergewinn 2019 erwartet die Onlinebank 10 Mio. Fr. tiefer, was den Aktienkurs am Freitag einbrechen lässt.
Die Gründe für den tiefer erwarteten Gewinn sind bekannt. Die 2018 gekaufte Internaxx Bank in Luxemburg wird dieses Jahr integriert. «Das kostet etwa 5 Mio. Fr.», sagte Marc Bürki, CEO von Swissquote, an der Medienkonferenz in Zürich. Dank dem Kauf von Internaxx gewinnt Swissquote unbeschränkten Zugang zum europäischen Markt und will so künftiges Wachstumspotenzial sichern. «Internaxx ist nicht riesengross, aber etabliert und profitabel», sagte Bürki. Die luxemburgische Bank betreut 12’000 Kunden mit insgesamt 2,2 Mrd. $ Vermögen. Swissquote bezahlt dafür 27,7 Mio. Fr. aus eigenen Mitteln.
Ausbau in Asien kostet
Weitere 5 Mio. Fr. fliessen dieses Jahr in den Aufbau eines Standorts in Singapur. «Um das Geschäft weiterzuentwickeln, benötigen wir eine Präsenz vor Ort», begründet Gründungspartner Bürki. Die Bank rechnet damit, dass sie im September eine Lizenz erhält, um im asiatischen Stadtstaat aktiv zu werden.
Wie wichtig der asiatische Markt ist, zeigt die Neugeldentwicklung: 1,3 Mrd. Fr. stammten in der Berichtsperiode aus Asien. In diesem Zusammenhang sollen vierzehn neue asiatische Börsenplätze für den Echtzeithandel auf die Swissquote-Plattform aufgeschaltet werden.
Punkto Neugeld bleibt auch die Schweiz ein wichtiger Markt, denn mit 1,1 Mrd. Fr. stammt rund ein Drittel des Totals aus dem Heimmarkt. Die Kundenvermögen beliefen sich per Ende Dezember auf 23,8 Mrd. Fr. Auf diesen Geldern verdient die Bank 90 Basispunkte.
Kryptoumsatz bricht ein
Für wenig Euphorie sorgen Kryptowährungen. 2018 waren sie für rund 10 Mio. Fr. zusätzlichen Umsatz verantwortlich, im laufenden Jahr erwartet die Bank noch Umsatz von 2 bis 3 Mio. Fr.
Das Ergebnis 2018 lässt sich wie folgt zusammenfassen: Die gesamte Zahl der Konti erhöhte sich fast 20’000 auf 329’100. Der Gesamtertrag kletterte 16,2% auf 225,4 Mio. Fr. und überstieg damit erstmals die Schwelle von 200 Mio. Fr. Der Gewinn erhöhte sich 13,8% auf 44,6 Mio. Fr.
Mit diesem Ergebnis stärkt die Bank ihre Kapitalausstattung. Das Eigenkapital stieg 19,3% auf 352,2 Mio. Fr. Das entspricht einer Eigenkapitalquote von 29%. Nach Abzug des Kaufpreises für Internaxx und nach Dividendenzahlung resultiert noch ein Bilanzanteil von 22,7%. Das ist etwa doppelt so hoch wie die von der Finanzmarktaufsicht (Finma) vorgeschriebene Quote von 11,2%.
Aktien sind attraktiv
Anleger können sich über eine Erhöhung der Dividende von 0.90 auf 1 Fr. freuen. Daraus errechnet sich auf dem aktuellen Kursniveau eine Rendite von 2,5%. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2019 von 14 sind die Valoren mit Blick auf die Wachstumschancen nicht teuer und nach dem Kurseinbruch vom Freitag ein Kauf. Allerdings bleiben sie vermutlich volatil. Dazu Bürki: «Mit den Swissquote-Aktien wird gespielt, dagegen können wir nichts unternehmen.» Das beste Gegenmittel sei ein erfolgreiches Geschäft.
Die Jagd nach Rekorden wird zwar vorerst unterbrochen, dürfte aber nicht zu Ende sein. CEO Bürki will den Gewinn bis 2022 auf rund 100 Mio. Fr. verdoppeln. Jan De Schepper, bei Swissquote neu in der Geschäftsleitung zuständig für Marketing und Verkauf, sagt im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft»: «Für 2020 erwarten wir erneut ein Rekordergebnis.»