Die Geschichte ähnelt sich
Meine Erfahrungen als langjähriger Investor. Bei solchen Kursverläufen ohne stichhaltigen Begründungen lohnt es sich Ruhe zu bewahren. Im Moment erleben wir einen Sell Off (Ausverkauf), wenn entnervte Investoren schmeissen alleine wegen der Kursentwicklung, befinden sich bald mehr Käufer als Verkäufer am Markt und der Kurs erholt sich.
Ähnlich ist die Geschichte von ams, sie wiederholt sich zwar nicht aber sie gleicht sich, vor zirka drei Jahren schrieb die NZZ folgenden Artikel.
Ausverkauf bei AMS
Die Aktien des steirischen Halbleiterherstellers befinden sich in der Abwärtsspirale. Die Apple-Gerüchte wollen nicht verschwinden.
Werner Grundlehner27.10.2015, 12:07 Uhr
Der österreichische Halbleiterhersteller AMS, der an der Schweizer Börse kotiert ist, büsst für ein starkes Vorjahr. Für das laufende Quartal prognostizieren die Österreicher ein Ergebnis, das im Rahmen des Vorjahresquartals ausfällt. Der Grund für das Nullwachstum dürfte die Nachfrageschwäche durch die Handy-Hersteller Samsung und Apple sein. Eine Reduktion des Apple-Auftrages dürfte nach Schätzungen der ZKB die Verkäufe in den kommenden Quartalen um 9% bis 12% belasten. Einzelne Analytiker glauben, dass AMS diese Ausfälle mit neuen Chips für Handys (Licht- und Biosensoren) sowie für die Industrie kompensieren kann. Die Aktionäre sind davon noch nicht überzeugt, am Montag büssten die AMS-Valoren 7,3% ein, am Dienstagvormittag fielen die Titel nochmals fast 9% auf rund 35 Fr. Noch Mitte Jahr notierten die Papiere auf 58 Fr.
Weniger investiert, mehr verdient
Der Rückschlag ist teilweise auch auf das enttäuschende Resultat des deutschen Konkurrenten Dialog Semiconductor, der ebenfalls Apple beliefert, zurückzuführen. Im Gegensatz zu den Deutschen schafften es die Steirer, im dritten Quartal zu überzeugen. Mit einem Umsatz von 153 Mio. € wurden die Prognosen erfüllt, dies vor allem dank gutem Ergebnis mit Industrieprodukten. Der Gewinn lag mit 34 Mio. € über den Erwartungen, dies ist aber gemäss Barclays Capital vor allem auf Einschnitte bei den Investitionen zurückzuführen. Die Investoren kümmert der Rückblick meist kaum - vor allem wenn die Prognosen nicht mehr befriedigen.
Schweigen zu Apple
Von einem Rückschlag Mitte Juni haben sich die Valoren nicht mehr erholt. Damals wurde in den Medien spekuliert, AMS habe einen wichtigen Auftrag von Apple verloren. Eine Zeitung wollte erfahren haben, dass AMS in zukünftigen Apple-Modellen nicht mehr der Zulieferer für NFC-Verstärker sei. Diese Near-Field-Communication-Technik ist ein entscheidender Faktor, wenn das Smartphone zukünftig als Zahlungsmittel (digitales Portemonnaie) genutzt werden soll. Das österreichische Unternehmen darf sich über seine Beziehung zu Apple nicht äussern, da der Technologiekonzern von seinen Zulieferern absolutes Schweigen verlangt.