axxy hat am 05.07.2014 - 21:45 folgendes geschrieben:
Quote
Schwarzli
Ohne Anmeldung kann der Artikel nicht gelesen werden - ich bin nicht Mitglied - bitte hier die wichtigsten Passagen des Artikels posten. Danke.
Kann jemand den ganzen Artikel reinstellen, ich probiers auch mal?!
Der Kurssprung der Myriad-Aktien wirft Fragen auf
SCHWEIZ Auch die Titel des Handysoftwareherstellers wurden von einer kräftigen Aufwärtsbewegung erfasst. Das Unternehmen selbst hat «keine Erklärung».
DIETEGEN Müller
Nach den Biotech-Werten Santhera und Addex sind auch die Aktien des Handysoftwareherstellers Myriad von einer kräftigen Aufwärtsbewegung erfasst worden. Am Donnerstag schlossen sie bei weit überdurchschnittlichem Umsatz 16% fester auf 2.31 Fr. Anders als im Fall Santhera und Addex waren die Myriad-Valoren aber auch am Freitag an der Börse gefragt.
Wer hinter dem grossen Volumen steht, bleibt vorerst unklar. Hinweise lieferten weder Offenlegungsmeldungen noch Veröffentlichungen zu Managementtransaktionen. Über Bloomberg ersichtliche Daten zeigen als grössere Händler Deutsche Bank und den Londoner Broker Dealers Winterflood Securities (Close Brothers), doch sind sie nur für einen marginalen Teil des Volumens verantwortlich.
Keine grosse Veränderung?
Der Investor-Relations-Verantwortliche von Myriad Group erklärte auf Anfrage, das Unternehmen habe «keine Erklärung» für den Kursausschlag. Es gebe vonseiten des Unternehmens keine neuen Nachrichten, und er habe keinen Hinweis darauf, dass es unter den Hauptaktionären zu Veränderungen gekommen sei.
Gemäss Bloomberg-Daten halten der Investor Martin Ebner und Rosemarie Ebner via Patinex 25,2%, die UBS 4,6% und die Zürcher Kantonalbank 3,4% der Anteile. Im Weiteren sind Safran (Sagem Telecommunications, 3,4%), die Deutsche Bank (3%) sowie Swiss & Global Asset Management (1,8%) und die Partners Group (1,6%) namhafte Aktionäre. Eine Erhöhung des Ebner-Anteils würde auf ein Übernahmeangebot hinauslaufen, wovon nichts bekannt ist.
Gemäss Informationen von «Finanz und Wirtschaft» hatte das Management – CEO Stephen Dunford und CFO Richard Francis – davon gesprochen, einige Wochen in den USA unterwegs sein zu wollen. Am Donnerstagabend hiess es aber aus unternehmensnahen Kreisen, dies sei derzeit nicht der Fall. Es wäre sonst denkbar gewesen, dass dies einige Investoren zu Käufen stimuliert haben könnte.
Fokus auf Messenger-Dienst
Die volatilen Titel des verlustreichen Unternehmens sind bereits in den vergangenen Wochen kräftig gestiegen. Seit Anfang Jahr haben die Aktien rund 81% gewonnen. Hintergrund ist die Lancierung des Messenger-Dienstes msngr. Damit lassen sich Gratis-SMS versenden. Bisher war diese Anwendung (Applikation, kurz App) auf den Mobiltelefonen von América Móvil und Telefónica in Südamerika (Mexiko, Kolumbien, Peru) erhältlich, seit einigen Wochen ist sie aber auch unabhängig von Telecombetreibern zu bekommen, als Over-the-Top-Anwendung.
Gemäss Myriad soll die Zahl der Nutzer im ersten Quartal 2014 auf 50 Mio. gestiegen sein. Seit der Übernahme des Messenger-Dienstes WhatsApp durch Facebook für 19 Mrd.$ und der Fusion des südkoreanischen Smartphone-Nachrichtendienstes Kakao Talk mit dem zweitgrössten Internet-Portal des Landes, der kotierten Daum, gilt der Messenger-Markt als attraktives Investitionsobjekt. WhatsApp hat inzwischen rund 480 Mio. Kunden. Konkurrent Kakao Talk kommt weltweit auf 140 Mio. Nutzer.
Auch wenn noch unklar ist, wie sich die Kundenzahlen aus Sicht von Myriad in bare Münze umwandeln lassen, werden zwecks Bewertungsmassstab Zahlen aus dem Facebook-WhatsApp-Deal herangezogen, die einen Wert von rund 20$ je Nutzer implizieren (vgl. Grafik). Im Vergleich dazu weist Myriad auch nach dem steilen Kursanstieg eine Bewertung von «nur» etwas über 200 Mio. Fr. auf.
2013 sank der Umsatz von Myriad 23% auf 43 Mio.$, ebenso hoch fiel der Verlust aus. Das Management hatte erklärt, 2014 durch einen globalen Fokus für die App msngr mehr Umsatz generieren zu wollen. Angesichts der unklaren Perspektiven sind die Titel aber hochspekulativ und mit entsprechenden Risiken verbunden.