Schieferölboom
US-Schieferölboom vor dem Ende
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Momentan herrschaft eine weltweite Angebotsflut an Öl.
Bild: Keystone
18.04.2015 16:30
Der Boom bei Schieferöl, der die US-Ölproduktion auf das höchste Niveau seit vier Jahrzehnten getrieben hat, läuft aus.
Die Produktion aus Schieferformationen wie dem Bakken-Feld in North Dakota wird im Mai um 57.000 Barrel täglich geringer sein, wie die Energy Information Administration (EIA) am Montag mitteilte. Es ist das erste Mal, dass die EIA einen Produktionsrückgang voraussagt, seit sie 2013 mit einem monatlichen Produktionsbericht begonnen hat.
Deutsche Bank AG, Goldman Sachs und IHS gehen ebenfalls davon aus, dass die US-Ölproduktion nicht mehr zunehmen wird - zumindest vorübergehend. Die Öl-Terminkontrakte befinden sich bereits nahe an einem Sechsjahrestief.
Tausende von Arbeitsplätze sind weggefallen
Der Preisrutsch hat dazu geführt, dass die Hälfte der Bohranlagen aus der Produktion genommen wurde und Tausende von Arbeitsplätzen weggefallen sind. Nach Ansicht von Goldman ist eine Verringerung der US-Ölproduktion nötig, um eine Angebotsflut zu korrigieren und den globalen Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Die Frage sei, wie schnell der Rückgang erfolgen werde, sagte Carl Larry, Leiter Öl und Gas bei Frost & Sullivan LP in Houston gegenüber Bloomberg News. Wenn er schnell und ausgeprägt ausfalle, könnte es einen grossen Sprung bei den Ölpreisen geben.
Die Verringerung der US-Ölproduktion wird genau zu der Zeit erfolgen, wenn die US-Raffinerien nach einer saisonalen Wartung damit beginnen werden, mehr Rohöl zu verarbeiten. Das dürfte zu einem Abbau der höchsten Lagerbestände seit 1930 beitragen und die Preise stützen. Seit Juni 2014 sind die Ölpreise um mehr als 50 Dollar gesunken.