Russlands Position ist und war immer klar: die Ukraine ist kein Staat.
All das Theater um den Schutz von "ethnischen Russen" und "Russischsprachigen" ist nur Fassade, es geht darum, Territorium, das als russisch verstanden wird, unter Kontrolle zu bringen, da es für immer, resp. für eine sehr lange Zeit, verlorenzugehen scheint.
weico und ich waren uns ja einig, dass es im Grunde der ganzen Welt (v.a. Deutschland - weshalb viele Ukrainer Merkel als "Frau Ribbentrop" bezeichnen) recht wäre, eine neue Grenze entlang des Dnjeprs zu ziehen. (Interesse bezüglich Schiefergas-Gewinnung sind nur sehr unwichtige Partikularinteressen von Konzernen wie Eni, Shell oder Chevron, die sowieso anderweitig mit den Russen zusammenarbeiten, z.B. Eni in Russland selber oder bei South Stream)
Wenn es nur so etwas wie den "ukrainischen Staat" nicht gäbe, dann wäre es einfach. Die Meinungsverschiedenheit zwischen weico und mir besteht hauptsächlich darin, wie ausgeprägt diese "ukrainische Staatsbürgerverständnis" wirklich ist, welchen Preis die Menschen bereit sind mit Blut zu zahlen. Ich weiss es nicht, ich weiss nur, dass es dieses Staatsbürgerverständnis auch im Donbass gibt, daneben gibt es aber eine grosse Anzahl Leute, die sich noch mit der Sowjetunion identifizieren und andere, die sich als Russland zugehörig fühlen.
Im Grunde war die Ukraine nur ein Embryo (die Ukrainer werden dem widersprechen, doch für mich stellt das Ende der Sowjetunion ein Reset dar; analog verstehe ich das "Römische Reich deutscher Nationen" auch nicht als Nachfolger des Römischen Reiches etc.) und nun findet die Geburt statt. Wie ein Arzt kann der Westen ein bisschen unterstützen, aber die Lebensfähigkeit muss das Kind schon selber aufbringen.