Jahreszahlen deutlich im Minus - Ausblick negativ
09-02-2012 10:37 AKTIENFOKUS/Nobel Biocare nach Jahreszahlen deutlich im Minus - Ausblick negativ
Zürich (awp) - Die Aktien von Nobel Biocare notieren am Donnerstagmorgen deutlich im Minus. Der Hersteller von Dentalimplantaten hat vorbörslich seine Geschäftszahlen für das Jahr 2011 vorgelegt. Zwar fiel der Umsatz leicht tiefer als im Vorjahr aus, für weit mehr Unmut unter den Anlegern dürfte aber der Ausblick sorgen. Analysten bezeichnen denn auch das Ereignis als insgesamt "negativ" oder als "enttäuschend". Zudem äussern sie sich skeptisch zur Marktsituation bei den Zahnprothesen.
Bis um 10.36 Uhr verlieren die Aktien satte 9,2% auf 11,4 CHF. Der breite Gesamtmarkt, gemessen am SPI, steht derweil mit 0,22% im Plus.
Für 2012 erwartet das Management von Nobel Biocare aufgrund anspruchsvoller wirtschaftlicher Bedingungen in verschiedenen europäischen Märkten Auswirkungen auf den Dentalimplantatemarkt. Das Unternehmen rechnet deshalb mit einem Marktwachstum im tiefen einstelligen Prozentbereich. Als Folge geht das Management für 2012 von einem Betriebsgewinn in Lokalwährung auf Höhe von 2011 aus.
Die Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr fielen im Rahmen der Erwartungen aus. Erfreulich sei das Wachstum in Nordamerika, schreibt ZKB-Analystin Sibylle Bischofberger, bedauert aber im gleichen Satz den Umsatzrückgang in Europa. Vontobel-Analyst Daniel Jelovcan bezeichnet die Umsatzentwicklung in Nordamerika gar als "ausgezeichnet".
Bei der Bank Notenstein sehen die Kommentatoren im Umsatzplus in Nordamerika einen Lichtblick. Nobel Biocare generiere rund 36% des Umsatzes in diesem Wirtschaftsraum. Das Wachstum sei somit ein ermutigendes Anzeichen. Sie sehen darin einen Hinweis auf eine Stabilisierung der Umsatzentwicklung. Der Betriebsgewinn (EBIT) lag mehrheitlich im Rahmen der Erwartungen der Analysten.
ZKB-Analystin Bischofberger schreibt weiter, Nobel Biocare sei trotz den herausfordernden Marktbedingung weiterhin optimistisch. Sie hält den Ausblick aber für enttäuschend. Sie habe mit mit einer leichten Beschleunigung des Marktwachstums und der EBIT-Marge gerechnet. Die Analystin hält aber fest, dass der Markt derzeit keine klaren Zeichen für eine Verbesserung zeige. Insgesamt sei das Ergebnis als negativ zu werten.
Vontobel-Analyst Daniel Jelovcan bezeichnet das Ergebnis als durchwachsen. Zwar sei der Cashflow hoch, die EBIT-Prognose sei aber eine Enttäuschung. Der Titel werde wohl nach der Rally bald wieder an Wert einbüssen, so sein Fazit.
Auch bei der Credit Suisse sehen die Experten keine Unterstützung für den Aktienkurs. Positiv sei der substanzielle organisationale Wandel, der angestossen wurde, so Analyst Christoph Gretler. Er erhofft sich weitere Informationen zur Restrukturierung und der zugrundeliegenden Strategie vom neuen CEO Richard Laube.
are/cf