Zürich (awp) - Das Newron-Management ist an der ausserordentlichen Generalversammlung am (gestrigen) Mittwoch bekanntlich mit einer Aktienkapitalerhöhung knapp gescheitert. Die AK-Erhöhung war eine Bedingung zur geplanten Übernahme der schwedischen NeuroNova. Nun sucht die Unternehmensleitung den Dialog mit dem grössten Einzelaktionär und Safinamide-Produktpartner Zambon, der sich gegen die Übernahme gewehrt hatte, und weiteren (institutionellen) Anlegern. Mit der Übernahme wären die beiden NeuroNova-Aktionäre Investor AB und HealthCap zu 31% an Newron beteiligt gewesen. Derweil gibt sich die Unternehmensführung Zeit zur Evaluation von Möglichkeiten. Die bisherige Strategie soll indessen bestehen bleiben. "Wir gehen jetzt wieder zu allen wesentlichen Aktionären - inklusive Zambon - und sprechen auch mit NeuroNova und deren Aktionären Investor AB und HealthCap", sagte Newron-CEO Stefan Weber am Donnerstag im Interview mit AWP. "Wir haben die Entscheidung der Aktionäre zur Kenntnis genommen und müssen jetzt in aller Ruhe schauen, was möglich ist." In diesem Sinne hat Newron an der GV einen ersten Schritt gemacht. "Wir haben gestern ganz klar in Richtung Zambon kommuniziert, dass wir die Möglichkeit sehen, den Konflikt zu beenden und konstruktiv zusammenzuarbeiten", so Weber weiter. "Wir haben ein Gesprächsangebot gemacht und dieses ist vom anwesenden Zambon-Vertreter Mauro Saponelli aufgenommen worden." Derweil will CEO Weber an der bisherigen Strategie festhalten. Diese sieht eine Verbreiterung der Produktbasis und eine Ausweitung der institutionellen Aktionäre sowie die Beschaffung von neuen Mitteln vor. "Das werden wir mit Zambon besprechen", so Weber. 55'000 AKTIENSTIMMEN FEHLTEN An der gestrigen a.o. GV fehlten dem Newron-Management für die Zweidrittels-Mehrheit, die zur Genehmigung der Aktienkapitalerhöhung für die NeuroNova-Übernahme erforderlich gewesen wäre, gerade mal 55'000 von insgesamt 8,79 Mio Aktienstimmen. An der GV vertreten waren 4,37 Mio bzw. 49,7% aller ausstehenden Aktien. "Zambon und einem weiteren kleinen Aktionär ist es gelungen, die Zweidrittels-Mehrheit zu verhindern. Alle anderen Aktionäre haben dafür gestimmt", so CEO Weber im Gespräch weiter. Zambon hat laut dem Newron-CEO ihre Beteiligung von gut 11% (Stand August nach Verwässerung durch Privatplatzierung) auf rund 16% erhöht. "Vor der gestrigen GV hatte Zambon die Beteiligung auf knapp unter die meldepflichtige Schwelle von 15% aufgestockt und gestern nochmals 120'000 Aktien hinzugekauft. Insgesamt wurden so 430'000 Aktien dazu erworben", so CEO Weber. "Ein Verkäufer war eines der drei Gründungsmitglieder. Es war aber nicht der Mitbegründer und frühere CEO Luca Benatti." rt/uh/mf