Re: Kreditvergabe in CH-Franken an/in Osteuropa,
Pegasus wrote:
Quote
- das darf doch nicht wahr sein;
http://bazonline.ch/wirtschaft…r-Bankrott/story/20175185
- schicken die Banken die ganze Schweiz in den Bankrott ?,
- was überwacht/kontrolliert eigentlich die CH-Nationalbank ?

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Dieser Artur P. Schmidt ist sooo ein dummer Schnurri... 
Hier hat sich mal einer beim Heise-Forum mal die Arbeit gemacht wegen einem ähnlichen Artikel http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29606/1.html
http://www.heise.de/tp/foren/S…-Fonds/forum-151400/list/
Zitat:
Schlechter Artikel, falsche Zusammenhänge
pahoehoe (175 Beiträge seit 22.06.05)
1. Das Problem der Schweiz sind sicher nicht die CHF-Kredite, sondern
ist die Verschuldung in ausländischer Währung ("External Debt" oder
"Foreign Debt"). Diese Schulden haben schon Island das Kreuz
gebrochen und stehen in der Schweiz im Vergleich zum BIP ebenfalls
erschreckend hoch. Das ist traditionell bedingt, da bei Schweizer
Banken alle möglichen Devisen in hohen Summen angelegt werden, was
nichts anderes ist als eben "External Debt".
Die CHF-Kredite sind der Gegenpart zu dieser Auslandsverschuldung und
daher günstig für die Schweiz. Die Schweiz hat seinerzeit für die
CHF-Kredite Franken an die Gläubigerbanken verkauft und im Gegenzug
Devisen erhalten. Würde der Franken jetzt rutschen (Island), wären
gerade nicht die CHF-Kredite toxisch, sondern die
Auslandsverschuldung. Ein schwacher Franken wäre für die CHF-Kredite
sogar günstig, da die Schweiz Franken aus den CHF-Krediten zu
günstigeren Preisen zurückkaufen könnte, was zu Devisengewinnen
führen würde (die für die Auslandsverschuldung benötigt würden).
Das Risiko des Zahlungsausfalls dieser CHF-Kredite betrifft auch
genau nicht die Schweiz sondern alleine die Gläubigerbanken, die in
hoher Konzentration in Österreich sitzen. Die Schweizer Banken waren
in Osteuropa im Vergleich sehr zurückhaltend, ohne UBS und CS war das
Engagement nahe Null.
2. Die Bank of America (BoA) ist ein denkbar ungeeigneter Benchmark.
Die BoA hört sich für den Europäer nach einer besonders
repräsentativen Bank für die USA an, tatsächlich war sie bis zur
(Pflicht-)Übernahme von Merrill Lynch (ML) eine rein regional aktive
Bank ohne grosse Investment-Aktivität (eher eine Sparkasse). Der hohe
Leverage war aber typischerweise nur bei Investmentbanken
anzutreffen. Es ist zutiefst unseriös, die Leverages von UBS und CS
mit der BoA zu vergleichen. Da die UBS stark im Investmentbanking
aktiv war (die weltweit grösste IB werden wollte) muss man ihren
Leverage auch mit entsprechenden Investmentbanken vergleichen. Also
vor allem Goldman Sachs, Merrill Lynch, Bear Stearns oder Lehman
Brothers, oder mit Universalbanken mit starkem Investmentbanking wie
Citigroup und Deutsche Bank.
Da zeigt sich dann, dass der Leverage der UBS branchenüblich war. Die
CS gehört sogar zu den besten Banken mit Investmentbanking überhaupt.
Und die anderen grossen Schweizer Banken wie die Kantonalbanken und
Raiffeisen stehen heute (im Vergleich) extrem gut da. Von den
Privatbanken ganz zu schweigen, die sehr hohe Vermögensanteile
verwalten und bis auf wenige Ausnahmen weit überperformant waren und
sind. Ähnliches gilt übrigens auch für die Liechtensteiner Banken.
Die Zukunft der Schweiz hängt entscheidend von der Stabilität des
Franken ab (siehe Island). Und der ist im Moment international so
extrem gefragt, dass Schweizer Nationalbank (SNB) und EZB erst
kürzlich ein grosses Euro/Franken-Swap-Abkommen verlängert haben, um
die Versorgung mit Franken in der Eurozone sicherzustellen (und den
Franken nicht durch die Decke gehen zu lassen, was den Schweizer
Export und die Österreichischen Banken belasten würde).
Ein starker Franken bedeutet nämlich Risiko für die Schuldner und
Gläubigerbanken der CHF-Kredite, ein schwacher Franken Risiko für die
Schweiz (wegen der hohen Auslandsverschuldung, siehe Island).
Um das tatsächliche Risiko für die Schweiz abwägen zu können
(abgesehen vom UBS-Risiko), wären Zahlen zu den CHF-Krediten
sinnvoll, da die CHF-Kredite das Risiko der entsprechenden
Auslandsverschuldung neutralisieren.