Bank Sarasin
habe mal den heutigen Highflyer hervorgezaubert..
bin natürlich auch dabei und finde, dass diese Übernahme für JB Sinn macht
Buy Sarasin, KZ: >35 :lol:
13-10-2011 11:13 FOKUS/Sarasin-Aktien profitieren von Übernahmegerüchten
Zürich (awp) - Die Aktien der Basler Privatbank Sarasin notieren am Donnerstag mit deutlichen Kursgewinnen. Die Valoren profitieren von Medienberichten, wonach sowohl Julius Bär als auch die Raiffeisenbank Schweiz Gespräche mit dem Mehrheitsaktionär Rabobank bezüglich einer Übernahme führen. Die genannten Banken wollten die Gerüchte nicht kommentieren, von Analysten werden diese indes als plausibel bewertet. Zudem wird von ihnen eine mögliche Übernahme als strategisch positiv eingestuft.
GERÜCHTE TAUCHEN IMMER WIEDER AUF
Es ist nicht das erste Mal, dass im Markt darüber spekuliert wird, die niederländische Rabobank wolle sich von ihrem Schweizer Engagement trennen, um ihre Kapitalbasis zu stärken. Die Rabobank hält 68,6% der Stimmen und 46,1% des Kapitals an Sarasin.
Nun haben gleich zwei Zeitungen, nämlich die "HandelsZeitung" und der "TagesAnzeiger", in ihren aktuellen Ausgaben die Gerüchteküche bezüglich einer Übernahme von Sarasin wieder angeheizt. Während erstere davon ausgeht, dass die Zürcher Privatbank Julius Bär die Basler Privatbank kaufen will, schickt letztere zusätzlich die Raiffeisenbank Schweiz als weiteren potentiellen Übernehmer ins Rennen.
Beiden Banken gemeinsam ist, dass sie wachsen wollen, wobei die Raiffeisen vornehmlich in der Schweiz expandieren will. Von daher würde die Bank Sarasin, die auch im Ausland aktiv ist, nur bedingt ins Portefeuille der auf den Schweizer Markt fokussieren Raiffeisen passen.
Der "TagesAnzeiger" schliesst denn auch nicht aus, dass Raiffeisen Kaufgespräche mit der Rabobank nur deshalb führt, um ein Druckmittel zur Aushandlung von besseren Konditionen bei der Bank Vontobel zu erhalten. Die Raiffeisengruppe ist nämlich seit 2004 mit 12,5% an der Zürcher Privatbank Vontobel beteiligt, die wiederum Raiffeisen mit Produkten in der Vermögensverwaltung beliefert. Gemäss Tagesanzeiger soll Pierin Vincenz, CEO von Raiffeisenbank Schweiz, aber unzufrieden mit den Möglichkeiten der Partnerschaft sein.
JULIUS BÄR WILL VIA AKQUISITIONEN WACHSEN
Vor diesem Hintergrund erhält das Gerücht, Julius Bär führe Gespräche mit der Rabobank, mehr Gewicht. Zumal Boris Collardi, CEO von Julius Bär, im Sommer anlässlich der Halbjahrespressekonferenz keinen Hehl daraus machte, dass die Bank aktiv Ausschau nach passenden Übernahmekandidaten hält.
Auf die aktuellen Gerüchte angesprochen sagte ein Mediensprecher des Instituts gegenüber AWP, dass Zukäufe "immer eine Option" seien und verwies dabei auf diverse Akquisitionen in den letzten Jahren (UBS-Privatbanken, ING Schweiz, bras. Vermögensverwalter GPS). Ob Sarasin zu Bär passen würde, wollte er zwar nicht direkt kommentieren, verwies aber auf die ähnliche Kultur und den ähnlichen Werdegang der beiden Institute als Familienbank.
Von den Analysten werden die Gerüchte durchaus als begründet erachtet. Für Daniele Brupbacher, Analyst bei der UBS, könnte die Übernahme der gut geführten Bank Sarasin durch Julius Bär für beide Seiten attraktiv sein. Ein Zusammenschluss der beiden Institute könnte zu einer merklichen Effizienzsteigerung führen, da sich klare Grössenvorteile ergäben, ergänzt Vontobel-Analystin Teresa Nielsen in einem Kommentar.
So könnte Sarasins derzeit hohes Aufwands/Ertrags-Verhältnis von 72% gesenkt und gleichzeitig die Bruttomarge von eher niedrigen 69 Basispunkten (Konzernebene) beziehungsweise 83 BP (Private Banking) angehoben werden, schreibt die Expertin weiter. Eine Übernahmeprämie von 20% gegenüber dem von ihr berechneten Kursziel von 32 CHF für die Sarasin-Aktien bezeichnet Nielsen als fair.
HOHES SYNERGIEPOTENZIAL
Auch für Goldman Sachs macht eine Übernahme von Sarasin für Julius Bär strategisch Sinn, da sie der Zürcher Bank erlauben würde, substanzielle Kostensynergien im Heimmarkt zu erzielen: Julius Bär und Sarasin würden 80% respektive 70% ihrer gesamten Mitarbeitenden in der Schweiz beschäftigen. Durch das Zusammenlegen von Funktionen beispielsweise im Back-office könnte die Bank massiv Personalkosten sparen, zeigen sich die US-Investmentbanker überzeugt. Gemäss Peter Thorne, Analyst von Helvea, könnte Kostensenkungen von 20% auf kombinierter Basis 0,9 Mrd CHF zum Wert der kombinierten Gruppe beitragen.
Zudem würde Julius Bär ihren Zugang zu den rasch wachsenden Märkten nicht verwässern. Denn 25% der verwalteten Vermögen bei Sarasin würden von Klienten ausserhalb Europas stammen. Auch vor dem Hintergrund würde eine Übernahme gemäss Thorne Sinn machen. Denn beide Banken müssten in die Chancen der wachsenden Märkte Asien investieren, auch wenn dies kurzfristig das Gewinnwachstum tangiere.
Auch wenn eine Übernahme von Sarasin durch Julius Bär Sinn machen würde, steht gemäss den Medien einer solchen Transaktion aber Hürden im Wege. Gemäss HaZ sollen Julius Bär über 1 Mrd CHF für Übernahmen zur Verfügung stehen. Der Börsenwert von Sarasin betrage aber über 1,8 Mrd. CHF, womit Julius Bär auch eigene Aktien als Übernahmewährung einsetzten müsste. Die US-Steuerbehörden haben jüngst aber zwei Mitarbeiter der Bank wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung angeklagt.
Da die Rabobank selbst über ein bedeutendes Geschäft in den USA betreibe und dies noch ausbauen wolle, könnte laut HaZ die Probleme von Julius Bär mit der dortigen Steuerbehörde abschrecken, eine Beteiligung an Julius Bär einzugehen.
sig/ra