SMI im Mai 2010
Manche von uns haben sich wohl gefragt, was hartgeld.com am Montag für 'ne Schlagzeile bringt, um zu erklären, wieso die von Eichelburg angekündigte Währungsreform (noch) nicht stattgefunden hat. Ein Leserbriefschreiber meint dazu:
hartgeld.com wrote:
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Dank Ihres REALEN ENTHÜLLUNGSJOURNALISMUS (was ja an sich die Aufgabe der großen Medien gewesen wäre) & Ihres überragenden Mutes (die Gefahr „beseitigt“ zu werden, ist ja nicht gerade gering) ist es durchaus möglich, dass Sie den „Plan der Ratten“ durchkreuzt haben. Denn nichts ist für ein Komplott tödlicher, als dessen VORZEITIGE Aufdeckung.
Nun ist die Sache klar. Eichelburg hat dank seiner Aufdeckung die Währungsreform verhindert (oder zumindest verschoben). 
Was soll man da noch dagegen halten können. Der Prophet hat immer recht, sogar wenn er nicht recht hat, hat er eigentlich recht gehabt, weil er nur deswegen nicht recht hat, weil er recht gehabt hat...
Aber nun ein seriöseres Thema: Warum stützt die SNB den Euro? Das Argument mit der Exportwirtschaft zieht bei mir irgendwie nicht.
Wenn man sich die Handelsbilanz ansieht ( http://www.bfs.admin.ch/bfs/po…nk/key/handelsbilanz.html ), so besteht, wie bekannt, seit Jahren ein Exportüberschuss von ca. 7 Prozent. Somit bin ich einverstanden, dass ein starker Franken pauschal der Exportwirtschaft mehr nutzt, als er der Importwirtschaft schadet (da diese betragsmässig weniger wichtig ist). Nun ist ja aber, wenn man nicht nur EUR/CHF betrachtet, sondern auch andere Währungspaare, nicht unbedingt der Franken besonders stark, sondern der Euro schwach. Also profitiert nur der Export nach dem Euroraum von einem tiefen EUR/CHF Kurs, währenddem der gesamte Import unter dem schwachen Franken leidet. Genauso wie der Tourismus, der meines Wissens nicht Teil der Handelsbilanz ist.
Auf der oben erwähnten Seite finden sich auch folgende Zahlen: 60,9% der Exporte gingen 2008 in die EU, und 78,8% der Importe kamen aus der EU. Wenn man nun vereinfachend EU und Euroraum gleichsetzt, heisst das, dass ein tiefer EUR/CHF Kurs also fast 61% der Exporte schadet, währenddem er fast 79% der Importe nützt. Diese Differenz von 18% wird zwar durch den zuvor erwähnten Exportüberschuss von ca 7% etwas verkleinert, jedoch halte ich meine Grundaussage nach wie vor für richtig: Trotz kleinem Exportüberschuss schadet ein tiefer EUR/CHF Kurs der Schweiz insgesamt mehr als er nutzt.
Andererseits muss ich annehmen, dass die SNB-Leute mehr Ahnung von ihrem Job haben als ich. Also, was ist an meiner Argumentation falsch?