SMI im Oktober 2010
in_God_we_trust wrote:
Quote
Aero wrote:
Nein, vorher noch nicht, aber jetzt schon. Danke!
Wenigstens sagt Faber nicht jeden Tag etwas anderes. Er bleibt ziemlich konsistent und endet immer mit der Kriegsvision.
Mark Faber weiss, wie er reden muss, um angehoert zu werden.
Be different! Und behalte die These: Amis sind dumm. Das ist natuerlich eine sehr gute These, denn man kommt damit in weiten Teilen der Welt gut an.
Dazu: Man kann wohl Pessimist sein, aber der Pessimismus muss in ein optimistisches Kleid verpackt sein:
Aus der Vergangenheit laesst sich die Zukunft ableiten, es geht weiter. Der Krieg ist lediglich ein Rebooting. (Implizit: Nach einem Rebooting wird alles wieder gut.)
Die Zuhoerer verlassen mit einer Gewissheit den Saal, nun das eine oder andere tun zu koennen, um ihre Finanzen zu erhalten oder zu vermehren. Sie haben waehrend der Rede zweimal etwas gelacht. (Der beste Gag: Geld unter der Bettdecke ... ich weiss ja nicht, mit wem sie darauf gelegen haben. ... ha ha ha ha ...) So spricht einer, der weiss, wie zu sprechen ist, damit er fuer die Rede immer wieder eingeladen wird.
Mit der Aussage, Krieg sei ein Reboot, macht Mark Faber klar, dass er ein gefuehlloser Technokrat ist. Die Bemerkung ist zynisch und laesst ausser Acht, dass der naechste Reboot mit keinem bisherigen vergleichbar ist.
Um sich die Frage nicht stellen zu muessen, laesst er viele Themen aus: Erschoepfung der Rohstoffe, Ueberbevoelkerung, Ueberalterung, Ueberkonsum, Klimaerwaermung.
Wenn er dies auch noch nennen wuerde, waere der Inhalt nicht mehr uberschaubar und der Zuhoerer deswegen frustriert. Der Zuhoerer muss mit einem Gefuehl aus dem Saal gehen, jetzt klueger und den anderen ueberlegen zu sein.
Der naechste Reboot muesste den Weltkonsum um wenigstens die Haelfte zurueckwerfen, um wieder auf gesunden Fuessen zu stehen. Der naechste Reboot wird deswegen einzigartig sein und in seiner Art noch unvorstellbar. Das Unvorstellbare soll man sicher nicht den anderen beschreiben wollen, wenn man nicht mit Buh-Rufen hinausgejagt werden will.
Um es nicht zu weit zu treiben, laesst Mark Faber dies aus, denn die Zuhoerer duerfen nicht zum Kotzen getrieben werden, dafuer bezahlen sie doch nicht, sich selbst verantwortlich anzuschauen. Es ist huebsch, wenn man den Finger auf die anderen (Dummen) zeigen kann.
Mark Faber, das hast du verstanden und weisst, wie eine Rede zu halten ist, damit man eingeladen wird. Drum bist du in einem Marketingbuch anzubringen, aber nicht, wenn es um Vernetztheit geht. So wie viele Oekonomen klammerst du viele Gegebenheiten aus, um zu deinem Theorem zu kommen. Die Aussagen sind wertlos. Kannst du dir einen Reboot vorstellen, der alle bisherigen Softwares ausser Kraft setzt?
Beschreibe ihn! Aber dann wuerden dir die Manager, die dich fuer die feine Rede einladen, den Ruecken kehren. Also behalte es so. Bring sie zur Ansicht, sich beim naechsten Reboot auf dem besten Pferd heroisch zu verteidigen und am Schluss mit grosser Herde dazustehen. Damit wirst du immer wieder eingeladen, du Hymne-Saenger.