AMS bald kaufen
Quelle: Cash.ch
AMS/Q1: Konjunkturflaute führt zu Verlust - "Rotes" Halbjahr erwartet (Zus)
(28.04.2009 / 17:05:00)
Unterpremstätten/AT (awp) - Austriamicrosystems (AMS) hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009 die Auswirkungen des weltweiten Konjunkturabschwungs zu spüren bekommen. Die Nachfrage ging in den meisten Zielmärkten der Chipherstellerin zurück. Eine wesentliche Verbesserung ist nach Einschätzung des Managements nicht in Sicht, weshalb das erste Halbjahr 2009 auch Verluste bringen soll.
Der Umsatz sank von Januar bis März 2009 auf 25,4 (VJ 41,1) Mio EUR. Der deutliche Absatzrückgang erreichte damit 38% bzw. 42% unter Ausrechnung der Wechselkurseinflüsse. Die Bruttogewinnmarge sank markant auf 31% (51)%, was mit der erheblich tieferen Auslastung in der Wafer-Fertigung (unter 50%) und höheren Stückkosten erklärt wird. Der EBIT betrug -8,5 (VJ-Gewinn 3,7) Mio EUR und der Reinverlust 8,0 (VJ-Gewinn 3,2) Mio EUR, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte.
CHANCE AUF MARKTANTEILSGEWINNE
Damit sieht sich AMS im Branchenvergleich im Mittelfeld. Allerdings sei die Krise eine Chance, um Marktanteile zu gewinnen, sagte CEO John Heugle am Dienstag im Gespräch mit AWP. Weil die Projektabwicklung bei Wettbewerbern zum Teil stocke, gebe es Anfragen potenzieller Neukunden. Restrukturierungen bei Konkurrenten dürften sich für AMS positiv auswirken, hiess es.
Der Gesamtauftragsbestand ohne Konsignationslagervereinbarungen lag Ende der Berichtsperiode bei 30,6 (48,2) Mio EUR. Im Bereich Kommunikation war AMS mit niedrigeren Liefervolumina für die Beleuchtungsmanagement-, Power Management- und Audio-Lösungen für Mobiltelefone und andere Endgeräte konfrontiert. Dies aufgrund schwächerer Ordereingänge aus den Lieferketten wichtiger Originalteilehersteller.
KEINE VERBESSERUNG BEI AUTOMOTIVE IN SICHT
In der Industrieelektronik war die Nachfrage nach Sensoren und -schnittstellen weniger beständig als im vorhergehenden Quartal, während die Nachfrage bei Medizintechnikanwendungen vergleichsweise robust blieb. Der Bereich Automotive habe sich weiterhin schwach entwickelt, so AMS. Zeichen einer Verbesserung seien noch keine auszumachen.
Drei grössere kundenspezifische Neuaufträge bei Medizintechnik und Automotive im ersten Quartal 2009 sollen sich erst ab 2010 auf die Ertragslage auswirken. Die langfristig ausgerichteten Design- und Entwicklungsaktivitäten bewegen sich laut AMS auf solidem Niveau.
VERSCHULDUNG UMGESCHICHTET
Bilanziell sieht CEO Heugle das Unternehmen mit einer Eigenkapitalquote von 58% solide finanziert. Die Cash-Bestände sollen sich bis Ende Jahr stabilisieren (Ende März: 26,0 Mio EUR). Zudem habe AMS eine Umschichtung der kurzfristigen Verschuldung in längerfristige Verbindlichkeiten vorgenommen, um im gegenwärtigen Umfeld mehr Sicherheit zu haben.
Zum angelaufenen zweiten Quartal 2009 erklärte Heugle, die Lage habe sich gegenüber Ende März nicht massgeblich verändert. "Die Kundenbestellungen finden inzwischen auf einer sehr kurzfristigen Basis statt." Deshalb sei es schwierig vorherzusagen, wie sich das Geschäft weiter entwickle. Allerdings seien die Endmärkte nicht so schwach, wie die Auftragslage vermuten liesse. Dies hänge mit dem Trend zum Lagerabbau zusammen.
VERLUST IM ERSTEN HALBJAHR ERWARTET
Die bereits abgegebene Guidance für das erste Halbjahr 2009 wurde bestätigt. So geht das Management von einer negativen Umsatzentwicklung und in der Folge von einem negativen EBIT und Reinergebnis aus. Für das Gesamtjahr nennt AMS keine Umsatz- oder Gewinnerwartungen. Allerdings zeige die Visibilität der Nachfrageentwicklung in den Endmärkten "eine leichte Verbesserung".
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen 2009 bei 40 Mio EUR liegen, langfristig wird ein Wert von 18% des Umsatzes angestrebt. Die Investitionen werden mit jährlich 10 Mio EUR zuzüglich Instandhaltung angegeben.
Analysten zeigten sich angesichts verfehlter Markterwartungen enttäuscht. Auch die Anleger reagierten mit Verkäufen. Bis um 16.05 Uhr geben die Valoren in einem schwachen Gesamtmarkt um 6,9% auf 9,78 CHF ab. Der SPI verliert um 1,0%.
cc/rt
AMS geht wieder Richtung Tiefpunkt bei CHF 7.00, da schlag ich spätestens wieder zu.