...wollte zwar in dieser Diskussion fern bleiben. Doch Argumentation und Reaktion zwingen mich hier doch einige Worte auszusprechen ....
Hier beklagt sich ein 21 jähriger über die enormen Unterhaltskosten seines "ego" gekauften Luxusschlitten (von dem ich in meiner damaligen Lehrzeit nur Träumen konnte).
Was denken sich solche Grünschnäbel bei einem solchen kauf ? Man erzählt sich, dass der heutigen Jugend mehr Beachtung gezeigt werden sollte. Sie seinen innovativ, ergeizig, zukunftsorientiert und könnten für die weitere Zukunft viel bewegen.
Bewegen heisst wohl eher: Blindlings und naiv leben !
In dieser Angelegenheit:
Auf Sand geschrieben ist, was du im Alter noch erlernst in Stein graviert, was du in der Jugend gelernt hast
Anbei ein Artikel aus der NZZ am Sonntag vom 6. Februar 2007
Jugendlichen droht Schuldenfalle
In der Schweiz sitzt vor allem den Jugendlichen das Geld locker in der Tasche. Sie haben das grösste Risiko, in eine Schuldenfalle zu geraten. Tessiner und Romands zahlen zudem schlechter als die Deutschschweizer. Die zuverlässigsten Zahler wohnen in den Agglomerationen um die Städte.
tsf. Die gute Konjunktur heizt die Konsumstimmung an. Doch der Kaufrausch hat auch seine Schattenseiten. Mit Blick auf leicht zugängliche Kredite wird die Finanzkraft oft überschätzt. Vor allem junge Menschen sind von der Schuldenfalle bedroht, wie ein neu geschaffener Schuldner-Index der Inkassofirma Intrum Justitia zeigt.
Typische Schweizer Schuldner wohnen gemäss dem am Dienstag veröffentlichten Index in der Stadt. Sie sind 25 bis 34 Jahre alt, alleinstehend, ohne Berufsausbildung und leben nicht in der deutschsprachigen Schweiz.
Die Untersuchung stellt das Verschuldungsrisiko als positive oder negative prozentuale Abweichung zum Schweizer Durchschnitt dar. Somit bedeutet ein hoher prozentualer Minuswert ein grosses Verschuldungsrisiko, während ein hoher positiver Prozentwert ein geringes Verschuldungsrisiko anzeigt.
Alles auf Kredit
Junge Personen zwischen 25 und 34 Jahren haben ein deutlich höheres Verschuldungsrisiko (minus 61 Prozent) als der Schweizer Durchschnitt. Auch ist der geschuldete Betrag mit durchschnittlich 668 Fr. am höchsten. Jugendliche geraten dreimal häufiger in einen Zahlungsverzug als die Rentner.
Die Verschuldung junger Erwachsener trete oft mit dem Auszug aus dem Elternhaus auf, erklärte Intra-Justitia-Chef Thomas Hutter gemäss Agenturberichten vor den Medien. In den letzten Jahren habe sich aber auch die Gesellschaft gewandelt: «Heutzutage bekomme ich alles auf Kredit», sagte er. Und sperre eine Handy-Firma dem Kunden das Mobiltelefon, werde einfach zur Nächsten gewechselt.
Sehr gut stehen Senioren ab 65 Jahren da, bei denen das Verschuldungsrisiko mit Abstand am kleinsten ist (+49%). «Bei den älteren Personen ist das Nicht-Bezahlen von Rechnungen noch verpönt», sagte Hutter. Doch auch in dieser Gruppe gibt es Risiken: Jeder achte Schweizer würde ohne Ergänzungsleistungen zur AHV vor dem finanziellen Nichts stehen, heisst es in der Mitteilung.
Zwischen Frauen und Männern kein Unterschied
Das Geschlecht gibt gemäss Analyse keinen Aufschluss darüber, wie jemand mit Geld umgeht. Frauen verschulden sich weder mehr noch weniger als die Männer. Der durchschnittliche Schuldbetrag ist bei Männern (535 Fr.) etwas höher als bei Frauen (492 Franken).
Beim Beruf zeigen sich Unterschiede, welche vor allem das Lohnniveau spiegeln dürften: Die grössten Verschuldungsrisiken haben ungelernte Arbeitnehmer (-51%) und selbständig Erwerbende (-36%). Am besten vor Verschuldung geschützt sind Arbeitnehmer mit Spezialwissen und entsprechender Praxiserfahrung (+51%).
Single-Leben ist teuer
Das Monatsbudget der Singles ist aufgrund der aufwendigeren Lebenskosten einem höheren Verschuldungsrisiko (-26%) ausgesetzt als der Schweizer Durchschnitt. Überraschenderweise sind Alleinerziehende etwas weniger stark gefährdet (-18%), da die Alimente in der Regel zulasten geschiedener Väter gehen. Am finanziell stabilsten stehen Paare ohne Kinder da (+26%), gefolgt von den Familien (+18%).
Der Unterschied zwischen Stadt und Land ist geringer als vermutet. Die besten Zahler wohnen in der Agglomeration (+10%) um eine Stadt herum. Auch dies dürfte auf die unterschiedliche Einkommens- und Vermögenssituation zurückgehen. Wer es sich leisten könne, baue sich ein Einfamilienhaus im Grünen und pendle zur Arbeit in die Stadt, heisst es dazu in der Untersuchung. In den Städten liegt das Gefahrenpotenzial über dem Schweizer Durchschnitt (-14%).
Tessiner und Romands zahlen schlechter
Zwischen den Landesteilen öffnet sich ein Graben der Zahlungsmoral. Beispielsweise verschuldet sich ein Konsument aus Lugano (-48%) beinahe doppelt so häufig wie ein Zürcher (+39%). Am schlechtesten schneiden die Einwohner von La Chaux-de-Fonds (-64%) ab, am besten die Schaffhauser (+45%). Generell schneiden die Deutschschweizer Kantone deutlich besser ab als jene in der Romandie oder der Kanton Tessin.
Der Schuldner-Index beruht auf der Bonitätsdatenbank von Intrum Justitia. Er soll in Zukunft zweimal jährlich veröffentlicht werden. Die Inkassofirma erteilt pro Jahr 2,5 Millionen Kreditauskünfte über Firmen und Privatpersonen und bearbeitet jährlich rund eine Million Inkassofälle.
Zahlungsmoral etwas besser
Insgesamt hat die Schweizer Bevölkerung Schulden von 9 Milliarden Franken. 1 bis 2 Prozent aller Schulden - derzeit also etwa 90 bis 180 Millionen Franken - werden nie zurückbezahlt, wie Hutter vor den Medien erklärte. Allerdings hat sich die Zahlungsmoral in der Schweiz letztes Jahr verbessert, wie der von Intra Justitia im vergangenen Herbst veröffentliche Schweizer Risk Index zeigte. Es gab, wie berichtet, noch einen mittleren Zahlungsverzug von 12,6 Tagen. Das war der beste Wert seit Frühling 2002.
Suggus