Posts by alpenblick

    Ich verfolge nun diesen Chat seit 3 Jahren und bin erstaunt über die Kommentare hier. Mich erstaunt auch, dass immer die gleichen Kommentatoren schreiben. Meine Frage nun: Hat schon mal einer der Kommentar Schreiber hier eine Firma in dieser Dimension neu Ausgerichtet und hochgefahren? Ich glaube nicht, sorry. Dies kostet Zeit und Geld. Ein gutes Produkt braucht nicht nur Maschinen Hop Hop. Das Management macht seit ein paar Jahren genau das Richtige. Auch der Entscheid vorerst die USA in den Vordergrund zu stellen ist der einzige richtige Entscheid. Die EU kann dann berücksichtigt werden, wenn es finanziell für MB stimmt. In 5 bis 10 Jahren wird so mancher Long Investor dann für sein Vertrauen belohnt. In der Zwischenzeit braucht es Geduld und Vertrauen. Die letzten 2 Jahre sind geprägt durch Firmenerfolge: das hochfahren der Produktion von 0 auf 1,2 GW bis Ende Jahr. Im nächsten Jahr kommen weitere 2 GW hinzu. Falls jemand von den Kommentatoren hier denkt er könnte es besser empfehle ich eine schriftlich Bewerbung bei MB, die Firma sucht sicher noch hochqualifiziertes Personal zur Unterstützung.

    Im Gegensatz zu den Kommentatoren, denen du hier Inkompetenz vorwirfst, lieferst du kaum Fakten.


    Dürfen wir mal festhalten, dass

    • die 1.2 GW per dato nicht intalliert sind und auch die 2 GW eine Absichtserklärung sind?
    • MBT die selbst (!) gesteckten Ziele nicht einhalten kann und sie daher Stück für Stück zurücknimmt,
    • MBT die selbst definierte Strategie, in Europa zur Nr. 1 zu werden, die noch nicht so alt ist, eben über den Haufen geworfen hat,
    • MBT nicht in der Lage ist, preislich und mengenmässig mit der bereits etablierten Konkurrenz mitzuhalten,
    • MBT auf dem freien Markt, d.h. ohne staatliche Protektion und ohne staatliche Förderung nicht überlebensfähig ist.

    Das sind Fakten. Alles andere sind bestenfalls Pläne, Absichtserklärungen und Durchhalteparolen.

    Traurige Entwicklung dieser Bude. Irgendwie juckt es mich ein paar tausend Stück zu diesen Preisen zu kaufen. Sehe da in naher Zukunft aber leider keine Besserung.

    Wenn es in naher Zukunft keine Besserung gibt, gibt's keine Zukunft danach.

    Der Cash drain ist enorm, alleine für das laufende Jahr rechnen sie mit 735 MCHF Betriebsverlust. Im ersten Halbjahr hat das sämtliche Reserven gefressen, über das zweite Halbjahr kommen sie dank den 400 MCHF aus dem Verkauf. Aber danach? Für das 2024S1 brauchen sie 200 - 300 MCHF zusätzliche Mittel. Woher sollen die kommen?

    Schaut man sich die Auslastung des Datacenters im Juni an, stellt man fest, dass diese nur bei rund 2/3 war. Der Grund dafür soll sein, dass die Energiekosten zu gewissen Zeiten den return überstiegen. Ob sich in den kommenden Jahren grundsätzlich ändern wird, wo doch der Bedarf an Strom schneller wächst als dessen Bereitstellung?

    Credit Suisse senkt das Kursziel auf 5.50.


    --


    Die CS hatte bereits am 4.7.23 (vor dem Reporting) auf 6.- gesenkt.

    Interessant: Die Citigroup hatte bereits vor dem Reporting auf 5.50 gesenkt - nimmt mich wunder, ob die jetzt noch weiter nach unten korrigieren.

    No worries, ich denke, wir werden Kurse unter 6.- schon bald wieder sehen.

    Ging schneller als gedacht, heute morgen ging's schon wieder unter 6.

    Interessanterweise konnte sich die Aktie doch wieder ein bisschen fangen und sich knapp über 6.- festbeissen.

    https://www.loopnet.com/Listin…rado-Springs-CO/26480208/


    Die Adresse ist ämel schon mal vielversprechend *drinks*

    Die Landschaft ist schön da, für Ferien :)


    Die Anlage allerdings ist schon ziemlich betagt, da wird MB vermutlich einiges nur schon in die Basis-Infrastruktur reinstecken müssen - hinfahren, ausladen, Produktionsstrasse reinstellen und loslegen ist vermutlich nicht.


    "Site originally purchased from Rockwell, but due to lack of demand and for financial reasons, Intel put it up for sale in 2007. It eventually sold in 2011 to the El Paso County government, who repurposed the offices."

    List of Intel manufacturing sites - Wikipedia


    "The Colorado Springs facility, which is currently vacant, consists of two wafer fabs and several support buildings. The first fab, a 268,000 square foot manufacturing and support facility, was built in the early 1980s and will be converted into a sort and test facility. The second wafer fab was built in 1996 but never utilized. It is a 676,000 square foot facility with 120,000 square feet of cleanroom that will be equipped to manufacture flash memory and logic components used in a wide variety of communications, networking and computer equipment."

    Intel Announces Intent To Purchase Colorado Springs Manufacturing Facility


    "Intel bought the plant for $45.5 million in 2000 and spent hundreds of millions of dollars expanding it before announcing plans in early 2007 to close the plant after selling the product lines made there."

    Intel completes sale of Colorado Springs manufacturing plant
    A Los Angeles company that specializes in redeveloping corporate real estate has bought Intel Corp.’s now-closed Colorado Springs computer chip manufacturing…
    gazette.com

    Sehr gute Analyse und Schlussfolgerung!


    Man könnte noch entlastend dagegen halten, dass man den Umsatz dennoch gesteigert hat, aber wenn man das nur mittels Rabattierung hinbekommt, dann deutet das nicht auf ein nachhaltiges und erfolgreiches Geschäftsmodell hin.

    Der move ist vermutlich in der aktuellen Situation die beste Option, aber:

    • Er löst keines der Probleme von MB, nicht ihre zu tiefe Geschwindigkeit, nicht ihre offenbar nicht ausreichend starke USP, nicht ihre zu tiefe Marge.
    • Er dokumentiert, dass die bisherige Strategie zumindest teilweise falsch war und jetzt ad hoc (also nicht sehr vorausschauend und unter Druck) korrigiert werden musste.

    Beides finde ich nicht wirklich Vertrauen in das Management stärkende Umstände.

    Was man als positiv mitnehmen kann, ist, dass sie zumindest operativ schneller als früher reagieren.

    [..] MB war vor 3 Jahren am Ende. Erfurt hat in dieser Zeit den Neuanfang geschafft, [..]

    Übrigens: Der Neuanfang haben zwei Investoren im 2019 mittels einer happigen Eskalation überhaupt erst initiiert, das damals bestehende MB Management inkl. seinem damaligen COO wollte nicht von der damals seit 8 Jahren erfolglosen Strategie abweichen.

    No worries, ich denke, wir werden Kurse unter 6.- schon bald wieder sehen. Heute hat der Gesamtmarkt und die anstehenden Zinsentscheidungen auch Idorsia noch etwas hochgezogen. Der Effekt wird nicht anhalten und die Idorsia Aktionäre werden sich über das Weekend wohl schon nochmal Gedanken machen, wie die Aktie nun einzuschätzen ist. Das dürfte nochmals zu etwas Korrektur führen. Zudem werden sich kommende Woche swohl auch noch der eine oder andere Analyst melden mit einer Anpassung des Kursziels.


    Aktuelle liquide Mittel: 33 mCHF. Und bei der aktuellen burn rate sind die 400mCHF aus dem Verkauf des Asien-Geschäfts spätestens in 2024Q1 verbrannt. Die Reduktion der burn rate durch die Entlassungen wird erst ab Mitte 2024 cashflow-wirksam.


    Im Prinzip ist die Entscheidungsfindung aktuell einfach:

    1) Wird Idorsia jemanden finden, der bereit ist, nochmal dreistellig zu investieren oder die Unternehmung zu übernehmen?

    nein -> sell (weil sie kurzfristig in die Illiquidität laufen und ein neuer Investor kaum bereit ist, einen premium zum inneren Wert zu bezahlen)

    2) Wird Idorsia seinen Umsatz in den 5 Halbjahren bis Ende 2025 jeweils verdoppeln können, um so auf einen ausgeglichenen Cash Flow kommen zu können?

    nein -> sell (weil sie mittelfristig in die Illiquidität laufen)

    ja -> hold (Achtung: durch einen neuen Investor dürfte die Aktie massiv verwässert werden)

    • Erfurt ist seit 2015 bei MB in leitender Funktion, erst als Geschäftsführer Deutschland, dann ab 2017 als COO und CTO und seit 2020 als CEO des "Konzerns". Er ist also mit für die Probleme von MB verantwortlich, das kann man nicht wegdiskutieren.
    • Seit 1.4.2020 ist er CEO und hatte inzwischen mehr als 3 Jahre um an der Spitze zu walten. Das ist ordentich Zeit, um was zu bewegen und Resultate zu generieren. Und was ist der Leistungsausweis seither? Das sollte man schon kritisch hinterfragen und mal mit anderen CEOs vergleichen.
      https://www.meyerburger.com/fi…t-CEO-Meyer-Burger-de.pdf
    • Schau' dir mal seine Ausbildung und seinen beruflichen Werdegang an. Zumindest auf dem Papier fehlt mir sowohl der betriebswirtschaftliche Background als auch die unternehmerischer Erfahrung. Vielleicht war sein technisch-wissenschaftliches Profil für die erste Phase beim Aufbau der Produktionslinien von Vorteil, vielleicht sind seine fachlichen Lücken auf der Führungsseite jetzt aber ein Nachteil.
    • Die Konkurrenz oder die EU für die eigene bescheidenen Leistungen "verantwortlich" zu machen, wäre eine Kapitulationserklärung. Was genau ist die Erwartung dahinter? Dass die Konkurrenz MB den roten Teppich ausrollt und sagt, euch tun wir nicht weh? Oder dass die EU sagt, MB, kommt an den staatlichen Busen, wir nähren euch, weil ihr's im freien Markt gegen den Wettbewerb nicht schafft? Wer im Markt nicht bestehen kann, muss die Gründe dafür schon bei sich selber suchen.

    Ich bin soweit bei dir, dass er den Niedergang vorerst gestoppt hat und mit der Unternehmung eine neue Strategie gegeben hat, die jetzt umgesetzt wird. Allerdings scheint die Strategie nicht so aufzugehen, wie er sich das erhofft hat (Stichworte "die böse Konkurrenz schläft nicht" und "die EU ist langsam") und auch die Umsetzungsgeschwindigkeit innerhalb MB scheint nicht da zu sein, wo sie sein müsste. Beides sind Probleme deren Ursachen bei MB liegen, bei niemand anderem.

    Ich zweifle, dass Herr Erfurt mit seiner Firma, die sich mit ihrer Leistung am Markt bisher nicht gerade Lorbeeren verdient hat, gross Forderungen stellen kann. Würde er so auftreten, ist es wahrscheinlicher, dass man im die Türe vor der Nase zuschlägt.


    Aber wenn schon der Name des CEOs fällt - darf ich anmerken, dass sein persönlicher Leistungsausweis bisher nicht nur bescheiden sondern unzureichend erscheint? Vielleicht ist er ja weniger Lösung als Mitursache des Problems? Und vielleicht sollten sich die Aktionäre weniger fragen, warum die EU so langsam ist und mehr, warum MB so langsam ist?

    [..]

    Wenn BP mit bestehender Vertriebsorganisation eine Portfolio-Lücke mit einem passenden eingeführten Produkt füllt, ist der Deckungsbeitrag gut berechenbar.

    Das ist genau der Punkt, den ich meine: Es ist ja jetzt nicht so, dass es nicht bereits ähnliche Produkte im Markt gäbe, zumindest was das Anwendungsgebiet betrifft. Ich bin fachlich zu wenig bewandert in der Branche, um abschätzen zu können, wie gut die USP von Quviviq gegenüber den Mitbewerbern ist. Wenn es einfach ein weiteres Produkt im Markt wird (selbst wenn es besser, moderner und vielleicht auch günstiger ist), wird es für das Umsatzwachstum wohl lange brauchen, weil es dann auf einen Verdrängungswettbewerb hinausläuft, wo sie wohl schlechte Karten haben, wenn BP dagegenhalten würde. Und gleichzeitig stellte sich dann auch die Frage, welcher der grossen Player in diesem Segment überhaupt eine Lücke hat, die zu füllen 4 Mrd. wert ist (man darf zudem nicht vergessen, dass das Marktumfeld und die makroökonomischen Konditionen heute deutlich gedämpfter sind, als noch vor 4+ Jahren - d.h. aus einem 10:1 kann leicht auch ein 5:1 werden).


    Meine Befürchtung ist eher, dass Idorsia eher das Risiko hat, gegen die Zeit zu verlieren (cash flow) und dann der Kern der Firma und der IPs für einen tiefen dreistelligen MCHF Betrag von einer BP herausgelöst und der Rest der Firma liquidiert wird.


    Aus Sicht des Aktienmarktes stellt sich dann noch die Frage der Bewertung. Wenn eine Firma so aufgestellt wird, dass sie nur ein Produkt hat und das auch noch das letzte Produkt sein soll, man auf ein doch ambitioniertes (bei den aktuellen Schwierigkeiten, die man hat - Geld zum Vermarkten ist offenbar nicht in Hülle und Fülle da) Umsatzwachstum hofft und dann noch einen strategischen Investor finden muss, der einem den zehnfachen Umsatz bezahlt, dann kann man kaum mit einem Kursziel von 10.- rechnen, das wäre ja dann, als ob man sämtliche Risiken ausblendet.

    Nur ein kleiner Gedanke, für jene, welche den US Absatzmarkt als das gelobte Land für MB sehen: 0.85 und das, obwohl wir noch nicht mal bei der Zinsumkehr sind. Aus makroökonomischer Sicht müsste der Dollar noch weiter an Standing gegen den CHF verlieren, sobald die Zinsdifferenz FED/SNB kleiner wird, was passiert, sobald die FED beginnt, die Zinsen zurückzufahren. Und es scheint, dass die Schwäche des Dollars keine kurzfristige Geschichte sein wird.


    Das hat Auswirkungen auf den Businessplan, denn langfristig wird MB den Dollar kaum absichern können. Auch wenn sie in den USA produzieren, wird die Marge, die auf dem Absatzmarkt offenbar eh schon unter Druck ist, auch noch durch Kursverluste reduziert. Daher würde ich als Aktionär nicht unbedingt in Jubel ausbrechen, wenn Umsatz aus dem EUR Raum in den Dollar Raum verschoben wird - man hat zwar vielleicht mehr Umsatz aber gleichzeitig eine geringere Marge.

    [..] Aber Meyer Burger muss endlich liefern. Und zwar nicht in MW, sondern in GW Grösse! Sonst bleiben sie hier und drüben im Nischenbereich..

    Das Hochpreis-Segment, das MB beliefern will, ist doch bereits ein Nischenbereich, vergleicht man mit dem Marktpotential. Was für MB vermutlich die richtige Positionierung ist, weil sie ( a) nicht so günstig produzieren können, wie Unternehmen mit einem erheblich grösseren Teil der Wertschöpfung ausserhalb des DACH Raums und (b) sie offenbar auch nicht so schnell wachsen und skalieren können, wie das notwendig wäre, um im sich anbahnenden Preiskampf im Massenmarkt mithalten zu können. In ihrem Segment geht es eher um Innovations- und Qualitätsführerschaft, im Massenmarkt geht's nur um die Kosten und wer grosse Mengen in kurzer Zeit liefern kann. Diese Positionierung ist allerdings auch ein klarer Hinweis darauf, dass wir es hier nicht mit einer Wachstumsaktien im traditionellen Sinne zu tun haben, sondern eher mit einem mittelständischen Betrieb, dessen Decke tiefer hängt.


    Das heisst nicht, dass die Aktie nicht noch zulegen wird, wenn die Projekte erstmal erfolgreich und der Cash Flow adäquat ist, aber auf ein Kursfeuerwerk würde ich nicht warten, dafür ist das Potential von MB heute nicht ausreichend.

    Die Broker, mit denen ich arbeite, bieten derzeit allesamt auf Cash Beständen in der Konto- und Fremdwährungen keine Zinsen.

    Falls es auch anderen so geht, nähme mich Wunder, wie ihr mit der freien Liquidität umgeht.


    Einfach liegen lassen?


    Oder geht ihr in so Kurzfrist-ETFs? Z.B.

    Lyxor Smart Overnight Return UCITS ETF C-EUR | LYX0WM | LU1190417599
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    www.justetf.com

    oder

    ETF Profile


    Oder verschiebt ihr regelmässig zwischen Sparkonto auf der Bank und dem Broker?


    Oder .. ?


    Anlagen in ETFs bedeuten natürlich immer auch etwas Spesen, d.h. es braucht dann je nach Summe eine minimale Anlagezeit, damit die Spesen wieder eingespielt sind.

    Verschieben auf das Bankkont dauert jeweils etwas, d.h. man verliert etwas flexibilität (und Zinstage).

    [..]

    Deshalb traue ich den Clozels zu, dass sie den Coup wiederholen, zumal sie nicht mehr die Jüngsten sind:

    1. Quviviq im Markt etablieren.

    2. Das Produkt zum 10-fachen Umsatz verkaufen.

    3. Diesmal den Laden in Allschwil endgültig dichtmachen.

    Dann würde auch die Rechnung von hurus aufgehen.

    Dann hätten wir ein Ein-Produkte-Unternehmen mit einem vermutlich überschaubaren Umsatz.

    Was wäre ein solches Unternehmen dann wert? Ohne belastbare Zahlen zu haben, sagt mir mein Gefühl/Erfahrung, dass das wohl nicht reicht, um bei den ganzen sunk costs und aktuellen Verbindlichkeiten, die Idorsia hat, noch einen erwähnenswerten return on investment zu generieren.


    Sehe ich das zu düster?



    Hier übrigens für Interessierte die Liste der "Produkte" in der Pipeline, von der wohl nicht viel übrig bleibt:

    Development pipeline


    Und hier eine Übersicht der Analysten-Empfehlungen. Da müssten eigentlich kommende Woche eine Reihe von Updates kommen:

    Consensus Estimates

    Idorsia ist für mich ganz klar ein longterm play und ich erwarte nicht vor Q2 2204 wieder Preise um 10-15 Stutz. Vorausgesetzt alles kommt gut.


    Hmm... das ist doch sehr optimistisch. Ich habe da ein bisschen eine andere Sicht drauf:

    • So wie's aussieht, haben sie jetzt gerade mal die Liquidität bis Ende Jahr gesichert mit dem Verkauf des Asien-Geschäfts. Vielleicht ein paar Monate darüber hinaus.
    • Die Entlassungen werden erst gegen Mitte kommenden Jahres finanzwirksame Entlastungen bringen. Bis dahin muss irgendwoher noch mal ein dreistelliger Millionenbetrag an Cash kommen, sonst ist das Feuer relativ schnell aus. Aus dem Markt (Verkauf Produkte) wird das sicher nicht kommen, da hatten sie bisher schon Mühe auch nur schon realistische Verkaufszahlen zu erreichen.

    Die Firma kämpft im Augenblick um's Überleben, bevor da wieder upside kommt, kommt erst noch mehr downside. Ich wäre nicht überrascht, wenn der Kurs von heute aus bis Ende Jahr nochmal halbiert. Warum: Weil der Markt auf good news wartet, welche die finanzielle Basis stärken. Das können eigentlich nur 2 Dinge sein: (1) Sehr schnelles Umsatzwachstum oder (2) zusätzliches Kapital.


    Zu (1): Warum soll jetzt eintreten, was die letzten 6 Monate und davor nicht eingetreten ist? Wo haben wir Hinweise darauf, dass ein Produkt demnächst durchstarten wird? Und das auch noch, nachdem ein Teil des Geschäfts eben veräussert wurde? Scheint mir nicht sehr realistisch.

    Zu (2): Idorsia war gezwungen das Asien-Geschäft zu verkaufen, WEIL sie keine andere Finanzierungsquelle aufmachen konnte. Es gab also offenbar niemand, der ihnen FK geben wollte (was nachvollziehbar ist, denn welche Sicherstellung hätten sie leisten können?) und zusätzlichen EK aus dem Markt zu holen, wollten sie nicht resp. haben sie vermutlich für relativ aussichtslos angesehen (zumal das beim aktuellen Kurs eine derartige Verwässerung gegeben hätte, dass sie vermutlich keine 5.- pro Aktie bekommen hätten).


    Ich seh's gleich wie gertrud: Heute ist die alte Idorsia verschwunden, komplett neues Spiel, das begonnen hat. Einfach halt mit den Schulden aus dem alten Spiel.

    Sehe ich im Grundsatz auch so.


    Die Desinvestition, die jetzt dringend notwendig wurde, um überhaupt bis Ende Jahr überleben zu können, ist nicht nur nicht ausreichend, um das Überleben mittelfristig sicherzustellen - trotz Stellenabbau - sondern sie reduziert gleichzeitig die Diversifikation und macht das Investment in Idorsia noch riskanter und spekuklativer.


    In kurz kann man sagen, die Firma ist für den Markt, in dem sie sich bewegt, nicht richtig aufgestellt. In dieser Branche braucht man einen sehr langen Atem und eine breite Basis (finanziell und im Forschungsportfolio), damit man eine vernünftige Chance hat, einen Treffer zu landen und ein erfolgreiches Produkt zu lancieren. Beides hat Idorsia aber offenbar nicht.