Posts by dominus

    @Kekko: Genau das meinte ich damit, dass solche Seiten teils irgendwelche Falschangaben machen, scheint wohl auch hier der Fall zu sein (ausser die haben verkauft, denke ich aber nicht).

    Alperose hat am 19.07.2021 15:59 geschrieben:

    Quote

    Bitte, lass das Trauerspiel Morgen ein Ende haben. Knapp 2 Wochen Zeit um einigermassen anständig dazustehen vor den Zahlen.

    Ich hoffe es natürlich sehr. Wenn das so weiter geht, dann...


    Denke es braucht einfach Gedult, genau wie bei AMD vor sechs Jahren. Obwohl ich eigentlich der Meinung war, dass es gerade im derzeitigen Marktumfeld deutlich schneller hätte gehen müssen. Ich hoffe ich irre mich in Bezug auf ams-Osram nicht, aber hier habe ich jetzt schon so viel Recherche reingesteckt, dass dies nicht der Fall sein sollte. Am wichtigsten ist es immer rational zu bleiben und sich nicht von Kursschwankungen in Panik versetzen zu lassen.

    Guten Tag Miteinander


    Man könnte meinen das Unternehmen wird in Zukunft kaum bis keine Gewinne erzielen bei diesem Kursverlauf.


    Die Lage sieht aber doch deutlich besser aus als man erwartet hätte. Für Osram musste weniger bezahlt werden als ursprünglich geplant wurde. Die Produktion in Malaysia läuft am Anschlag und ist ausgelasteter denn je. Es werden ausserdem übliche Halbleiterprodukte zur Unterstützung des Automobil Markts hergestellt.


    Zu Apple: Der Marktanteilsverlust ist wohl deutlich geringer als von vielen Blättern spekuliert wurde (wurde auch kürzlich irgendwo darüber berichtet, weiss aber nicht mehr genau wo). Vom Design-Out hatte ams-Osram seit längerem Kenntnis (was im Q1 Bericht auch angetönt wurde) und war vorbereitet. Kürzlich hat Apple die Produktion der nächsten iPhone Modelle um ca. 20% erhöht (von 72 Mio. Stk. auf 90 Mio. Stk. o.ä. bis zur Vorstellung der neuen iPhone's). Da ams-Osram immer noch einen beträchtlichen Anteil an Komponenten im neuen iPhone haben wird, sollte allein dies den Marktanteilsverlust 2021 um zumindest die Hälfte kompensieren.


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    @DLG:


    Zu deinem Geschmackslosen Kommentar vom 14.07.2021


    Apple Anteil am Umsatz soll ich falsch gelegen haben: Nein, ich lag richtig, da ich nur die Fakten betrachtet habe. Im Geschäftsbericht war der grösste Einzelkunde mit ca. 20% am Umsatz ausgewiesen. Im Emissionsprospekt stand der grösste Kunde sei für 50-60% des Umsatzes verantwortlich, was ich auch so geschrieben habe. Laut IFRS muss aber nicht nur der grösste Einzelkunde ausgewiesen werden, sondern auch Kunden, welche für mehr als 10% des Umsatzes verantwortlich sind. Dies wurde dann im Geschäftsbericht 2020 von ams auch so gemacht.


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    Umsatz und EBIT Verlust durch Design-Out soll ich falsch gelegen haben: Wer Recht hat wird sich zeigen. Die Behauptung, dass ich falsch liegen soll ist zum jetzigen Zeitpunkt einfach ausgedrückt «eine arrogante Unterstellung». Ich tippte auf maximal 393 Mio €, eher 300 Mio. €. Du hast auf irgendwas in der Grössenordnung von 800 Mio. $ (= 680 Mio €) getippt. Deine Theorie, dass von einem iPhone Modell im ersten Jahr 80 Mio. Stk., im zweiten Jahr 80 Mio. Stk. und im dritten Jahr 70 Mio. Stk. produziert werden, scheint jedenfalls eher die Seltenheit oder nie der Fall zu sein. Dazu habe ich vor einer Woche mal was in der folgenden Art gepostet:


    Apple stellt die Produktion der iPhone X-Serie (Produktionszeitraum ca. 2 Jahre und 3-5 Monate) und des iPhone 11 Pro und Pro Max ein (Produktionszeitraum ca. 1 Jahr und 3-5 Monate) und fährt die Produktion des iPhone 11 stark zurück (u.a. Preissenkung):


    https://global.techradar.com/d…lichung-des-iphone-12-ein


    Lustigerweise hat Apple im Juni dieses Jahrs die Produktion des iPhone 12 Mini eingestellt^^:


    https://www.techbook.de/mobile…iphone-12-mini-produktion


    Hierbei wissen wir ja nun folgendes: Der Design-Out beträgt für 2021 weniger als 5% des Umsatzes. Dies bedeutet, dass der Umsatzverlust durch diesen Design-Out höchstens 300 Mio. $ beträgt im Jahr 2021.


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    Kapitaleffekt von ARP soll ich falsch liegen: Ein ARP ist Eigenkapitalstärkend, wenn die Aktien bei 12 CHF zurückgekauft werden und dann bei 30 CHF gewandelt werden. Bitte kann dies sonst jemand noch bestätigen, dann glaubt es der DLG vielleicht auch mal, obwohl ich eigentlich der Meinung war, dass er es begriffen hat. Wenn ich falsch liegen sollte, nur zu, aber dann bitte mit Begründung, würde mich in dem Falle natürlich interessieren. Ein ARP an sich ist nicht Eigenkapitalstärkend, das ist sonnenklar, aber wenn diese dann gewandelt werden bei einem höheren Preis natürlich schon.


    Werthaltigkeit vom Osram Goodwill: Das war immer noch eine Anekdote, würde aber in der Theorie so stimmen, in der Praxis natürlich nicht^^, was ich auch so geschrieben habe.


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    Nettoverschuldung bin ich falsch gelegen: Ja, das war wohl der einzige Punkt, bei dem ich wirklich falsch lag, habe ich ja auch so gesagt.


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    Jahr der Synergien bin ich falsch geliegen: Ja, da lag ich tatsächlich falsch, was aber auch nicht weiter schlimm ist. Ob sich diese jetzt bis 2023 oder 2024 entwickeln, spielt auf den Unternehmungswert nur eine untergeordnete Rolle. Oft schreibe ich ja auch «wenn ich mich nicht irre». Dies mache ich in den Fällen, bei denen ich meine Aussagen nicht überprüfe, da eine leichte Abweichung keinen nennenswerten Unterschied auf das Unternehmen an sich machen würde. Vielleicht habe ich das in diesem Fall gar gemacht, weiss es auch nicht mehr genau.


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    Verschmelzung von Bewertungsmodellen sei falsch: Lustigerweise arbeite ich derzeit an einem Bericht zur Bewertung von Unternehmen, wobei als Beispiel ams-Osram genommen wird (werde dann eine abgeänderte Version als Kommentar hier zeitnah posten). Wenn du denkst, dass du mit einem KGV oder KBV ein Unternehmen bewerten kannst, dann… kommentiere ich dies Mal nicht weiter, werde dies dann im Bericht noch kurz anschneiden. Die Bewertungsmethode, welche ich anwende, nenne ich persönlich Anleiheprinzip. Dies ist auch die Methode welche Warren Buffett verwendet. Konkret beruht diese Methode (grob gesagt) darauf, dass ein Unternehmen wie eine Staatsanleihe zu betrachten ist.


    Es handelt sich im Grunde um eine abgeänderte DCF Methode und ja, der Substanzwert wird u.a. hinzuaddiert. Ob das jetzt eine Verschmelzung von Bewertungsmethoden ist oder nicht, da müsstest du mal Warren Buffett fragen.


    Der Wert eines Unternehmens hängt stark von den Zinsen ab. Zu deinem Beispiel mit den Immobilien: Dies ist auch ein Mitgrund, dass Immobilien so stark an Wert gewonnen haben, da nun die Rendite, welche mit einer Immobilie erzielt werden kann, deutlich höher ist als der aktuelle Zinssatz.


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    Derzeitige Kursentwicklung der ams-Osram Aktie und die Gefahr aufgrund des Gesamtmarktes


    Ich kommentiere den Kurs normalerweise zwar nicht, aber der derzeitige Kurs scheint überhaupt keinen Sinn zu ergeben (wie so vieles in dieser Welt nicht). Zwar bin ich nicht der Shorties Verschwörungstheoretiker, aber dennoch bin ich auf die Shortquote Ende Monat gespannt. Ich hoffe, dass diese deutlich höher als die derzeitigen 11-12% sein wird. Ich hatte damals mit AMD auch so meine Zweifel beim Blick auf den Kursverlauf, jedoch nicht in Bezug auf das Unternehmen. Manchmal braucht es wohl einfach Geduld, wenngleich die derzeitige Kursentwicklung doch sehr ernüchternd ist. Bei Wirecard bspw. war es dasselbe, nur halt in die andere Richtung (dort ging es dann verdammt schnell). In einem Buch habe ich mal gelesen, dass es 1-2 Jahre dauern kann, bis der Markt anfängt den Wert eines stark unterbewerteten Unternehmens zu erkennen (war glaub ich gar von Benjamin Graham).


    Ein weiterer Grund könnten die Abgaben des Gesamtmarktes die letzten Tage sein, obwohl dies ja eigentlich auch wenig Sinn macht, da ams im Vergleich zu vielen anderen Unternehmen nicht überbewertet ist, ganz im Gegenteil, gerade wenn man den amerikanischen Markt begutachtet. AMS sackte die letzten Tage gar um ein Vielfaches ab als der Gesamtmarkt.


    Im Vergleich zur Unternehmungsbewertung, bei der Multiples keine Aussagekraft haben, können diese beim Gesamtmarkt jedoch eine deutlich höhere Aussagekraft haben.


    Der S&P 500 hat derzeit ein KGV von ca. 45 (basierend auf den Gewinnen von 2020). Da das Jahr 2021 besser laufen sollte, würde ich über den Daumen ein KGV von 40 bestimmen, wobei einige Analysten von ca. 36-40 ausgehen. Historisch betrachtet liegt der Durchschnitt bei ca. 16, wobei das Tief bei 5,3 lag (Im Jahr 1917). Das Hoch lag bei 123 im Jahr 2009, aufgrund der Finanzkriese. Der Durchschnitt für das KBV (Kurs Buchwert Verhältnis) liegt bei 2,9, wobei das Hoch bei 5,1 (Jahr 2000) und das Tief bei 1,8 (Jahr 2009) lag. Derzeit liegt das KBV für den S&P 500 bei 4,6.


    Eine weitere Kennzahl, welche auch Buffett Indikator genannt wird, ist das Verhältnis zwischen der totalen Marktkapitalisierung des US-Gesamtaktienmarktes und des US-GDP. Diese Kennzahl liegt momentan bei ca. 200%. Historisch betrachtet liegt diese Kennzahl bei ca. 100%. Laut Warren Buffett sei ab ca. 150% von einer Überbewertung des Gesamtmarktes zu sprechen und das Risiko eines Marktcrashs nehme stark zu. Ein Marktcrash betrifft meist alle Aktien zumindest ein Stück weit. Die derzeitigen, sehr niedrigen Zinsen würden laut ihm aber eine derartige Bewertung rechtfertigen.


    Auf Basis dieser Kennzahlen scheint der Markt zur Zeit deutlich zu hoch zu stehen. Selbst eine Halbierung des Gesamtmarktes würde nicht unbedingt zu einer äusserst günstigen Bewertung führen, zumindest auf Basis dieser Kennzahlen. Die Zinsen stehen derzeit jedoch ausgesprochen tief.


    Dass die Zinsen einen sehr starken Einfluss auf den Wert eines Unternehmens haben, kann dann in meinem Bericht zur Unternehmungsbewertung mit dem Beispiel ams-Osram sehr gut nachvollzogen werden. Meiner Meinung nach sollte der Kehrwert des KGV des Gesamtmarktes den aktuellen Zinssatz nicht überschreiten (derzeit 2% für die US 30YR = KGV 50 maximal). Dies stellt jedoch nur einen ungefähren Richtwert dar. Hoch bewertete Titel wie bspw. Palantir Technologies würde es in so einem Fall am härtesten treffen, Titel wie ams-Osram, Continental oder auch Riesen wie Nestle, Novartis etc. würde es weniger treffen. ams-Osram würde in so einem Fall wohl auf ca. 8-12 CHF absacken. Dies ist im Vergleich zu vielen anderen Unternehmen jedoch nicht sehr viel. Hype- bzw. besonders überbewertete Titel wie Palantir Technologies, Plug Power, Nel ASA, (gibt da hunderte davon, v.a. am US-Markt) könnten teilweise bis zu 95% (bedeutet eine Aktie die vorher 10 CHF kostete, ist danach nur noch 0.5 CHF wert), teils an nur einem Tag, verlieren, wie es auch bereits im Jahr 2000 der Fall war. Dies würde dann auch die anderen Titel zumindest ein Stück weit runterreissen.



    War ein etwas langer Text, aber hoffe er ist dennoch interessant :)


    Grüsse


    Dominus

    Sine Retep hat am 13.07.2021 20:08 geschrieben:

    Quote

    Das ist hier ein forum für den titel ams und nicht ein forum für absolventen des bilanz-/rechnungswesen Kurs für Sonntagabend bei der Migrosclubschule, bitte lass doch diesen Müll..


    beantworte lieber mal den user was für umsätze die amsOsram AG im Horticulture-Bereich im jahr 2021 ca generiert?!

    Tut mir Leid Peter Enis. Aber du hast recht, langsam sollte ich mir die Zeit sparen dem werten DLG Finanzbuchhaltung etc. beizubringen^^. Normalerweise schreibe ich solche Dinge hier nur im Zusammenhang mit der ams-Osram AG. Über den Daumen gepeilt wird ams-Osram 2021 ca. 5500 Mio. $ Umsatz erzielen was ca. 5050 Mio CHF entspricht. Ich habs aufgeschrieben, aber bin erst am 17. Juli wieder aus den Ferien zurück.

    @DLG

    Zum ersten Abschnitt: Oft wird ein Durchschnittswert der beiden Ansätze genommen (keinesfalls nur entweder oder, da würdest du einen Riesenfehler machen^^). In meinem Veranschaulichungsbeispiel hätte dies jedoch (auf eine so kurze Zeitperiode) wenig Sinn gemacht und soll ja auch keine Unternehmungsbewertung darstellen.


    Bitte schau doch mal im Buch "Höhere Finanzbuchhaltung, Band 3" nach, dort ist das ganze (relativ) gut beschrieben und du kannst dort deine Kenntnisse etwas auffrischen, habe jetzt jedoch keine Zeit das alles auf den hiesigen Bezug zusammen zu fassen, deshalb nur ein paar Fragen zu Denkanreizen:


    1. Ist ein Unternehmen, welches keinen Gewinn aber auch keinen Verlust erzielt, jedoch ein Nettovermögen von 10 Milliarden € hat Wertlos? Dies wäre es ja nach deiner EV-Theorie... (Substanzwert = 10 Mrd € / Ertragswert = 0€) (1)


    2. Bei einem Hauskauf in Höhe von 1Mio sind die abgezinsten Erträge eher 300kCHF Wert, aber sicherlich nicht 1 Mio.


    3. Bsp: Zwei Unternehmen: | A: Nettovermögen 10 Milliarden, Ertrag 10 Millionen/Jahr // B: Nettovermögen 1 Milliarde, Ertrag 10 Millionen/Jahr | Welches ist wohl mehr Wert?


    Wie macht man das denn deiner Einschätzung nach? Wirfst du eine Münze und bei Kopf nimmst du das Ertragswert-Verfahren und bei Zahl das Substanzwert-Verfahren? Dann wäre das Unternehmen bei 1. entweder 0 oder 10 Mrd Wert.


    Hierbei ist es mir wichtig anzumerken, dass es keine Rolle spielt um welches Unternehmen/Branche es sich handelt (Bank, Automobilzulieferer, Halbleiterhersteller, Konsumgüterzulieferer). Ein Halbleiterhersteller mag auf Basis von Multiples an der Börse höher bewertet sein als ein Automobilzulieferer, dies sagt jedoch nichts über den Preis aus. Wie Kekko kürzlich geschrieben hat, hat das KGV kaum Aussagekraft. Entscheidend ist es, die zukünftigen Erträge vorauszusagen, egal ob Bank oder Halbleiterhersteller.


    Beim Goodwill habe ich ja geschrieben, dass dies nicht ernst gemeint ist, aber würde theoretisch gar so stimmen. Mit Goodwill solltest du dich als "EX-Wirecard Fan" doch bestens auskennen...?^^ Bei Wirecard wäre deine Berechnung jedenfalls aufgegangen: 0 Nettovermögen, 0 Gewinne in Zukunft -> zwei mal selber Wert


    Der Substanzwert ist für mich eher eine Absicherung gegen unten.


    Das KGV von Thyssenkrupp mag bei 9.2 für 2022 oder 2021 liegen (spielt ja auch nicht so ne grosse Rolle), aber für 2020 lag es bei ca. 0.5, da ein Geschäftsbereich veräussert wurde, der mit ca. 15 Mrd € weniger in der Bilanz ausgewiesen war. Dass dies in einer EV-Bewertung nicht mit einfliesst ist klar, jedoch legt dies nahe, dass die anderen Vermögenswerte auch deutlich mehr Wert sein dürften. Wie das bei Thyssen Krupp genau aussieht weiss ich jedoch nicht.


    Wie das bei "professionellen" Kurszielen teilweise gemacht wird habe ich ja bereits mal beschrieben. Lineal auf den Kursverlauf, der Chef will eine Begründung sehen und die Diskontraten werden einfach angepasst^^.


    Grüsse


    Dominus

    Derzeitge Bewertung von ams-Osram

    Guten Tag Miteinander


    @Kekko: Da stimme ich dir vollständig zu. Das KGV ist auch meiner Meinung nach nicht Aussagekräftig. Ein lustiges Beispiel ist Thyssen Krupp mit einem KGV von ca. 0.5^^.


    Derzeitige Bewertung des zukünftigen Erfolgs von ams-Osram:


    Das Unternehmen bekommt man derzeit zu einem Preis von 4730 Mio. CHF.


    Dem Gegenüber stehen: Nettovermögen von 3540 Mio CHF (es wurden u.a. Rückstellungen aufgelöst im 1. Quartal, leider wurde nirgends darüber berichtet^^)


    5% eigene Aktien: sind nicht in der Bilanz ausgewiesen (ansonsten dürfte es nicht ARP genannt werden) = 230 Mio CHF


    Der derzeitge "Substanzwert" von ams-Osram beläuft sich derzeit also auf rund 3790 Mio. CHF


    Das bedeutet, dass der zukünftige Erfolg von ams-Osram derzeit mit 940 Mio. CHF bewertet ist.


    Der operative Cash Flow sollte dieses Jahr bei ca. 800 Mio CHF liegen. Daraus fliessen rund 50 Mio. CHF an Garantiedividende, 80 Mio. CHF Zinsen, sowie ca. 120 Mio. CHF an weiteren Ausgaben, woraus ein frei verfügbarer Betrag in Höhe von ca. 550 Mio. CHF entstehen sollte. Dieser kann bspw. zum Rückkauf von Aktien oder zur Schuldentilgung verwendet werden. Die derzeitige Cash Position von ams-Osram beträgt ca. 1350 - 1400 Mio. CHF.


    Würde man die Vermögenswerte neu bewerten, dürfte der Substanzwert gar noch deutlich höher liegen als 3790 Mio. CHF. Man betrachte mal die kumlierten Abschreibungen, gerade auf Grundstücke und Bauten (diese sind mit weniger als der Hälfte des Kaufpreises in der Bilanz ausgewiesen, müssten aber deutlich mehr Wert sein als der Kaufpreis). Was dies bei einer Veräusserung bedeuten kann ist Thyssen Krupp ja noch ein Musterknabe (deswegen auch das tiefe KGV bei Thyssen Krupp). Dafür müsste man aber evtl. immaterielle Vermögenswerte wertberichtigen, obwohl diese zumindest den ausgewiesenen Betrag Wert sein dürften (vgl. Veräusserung von immateriellen Vermögenswerten im 2017 oder 2018). Ein kleiner Knackpunkt ist der Goodwill, welcher v.a. für Osram bezahlt wurde. Dieser dürfte sich jedoch mit dem Mehrwert der Grundstücke und auch Maschinen auflösen. Theoretisch wäre der Goodwill gar mehr Wert, da dieser grösstenteils aus Osram Aktien besteht, für welche immer noch ein Preis verfügbar ist und AMS im Durchschnitt deutlich weniger bezahlt hat als der derzeitige Preis. Dies ist natürlich nur theoretisch der Fall und wäre praktisch wohl nicht ausführbar^^.


    Grüsse


    Dominus

    ams-Osram ist ein sehr gutes

    Guten Abend (Morgen) Zusammen und auf den Italien EM-Sieg ;)


    ams-Osram ist ein sehr gutes Unternehmen, keine Frage. Aber was mich manchmal etwas stört, ist, dass Design-Wins, auch wenn es nicht die grossen Wachstumstreiber sein werden, nicht über AWP Nachrichten o.ä. verbreitet werden. Hierzu das aktuellste Beispiel:


    https://ams.com/-/as7341l-spectral-sensor


    Konkret geht es um ein Spektralanalysegerät, welches u.a. Covid-19 Viren und Grippe Viren erkennen kann und anschliessend das Resultat auf das Smartphone sendet. Dieses Gerät wurde von der Firma BiologyWorks entwickelt. Das "coole" daran: Die Bill & Melinda Gates Foundation unterstützt dieses Unternehmen (wird wohl bald umbenennt^^).


    Ein weiteres, gutes Beispiel ist der Design-Win für die ams-Osram ANC Technologie in JBL over-ear Kopfhörern, welcher vom Umsatz her dann schon etwas mehr einschenkt als das vorangegangene Beispiel:


    https://ams.com/-/harman-anc


    Um meinen Wunsch mit den AWP-Nachrichten zu rechtfertigen ein kleiner Branchenvergleich: STMicroelectronics hat kürzlich eine Partnerschaft mit dem Unternehmen "Eyeris" bekanntgegeben, zur Entwicklung von "in cabin sensing". Das besondere daran: Eyeris ist ein Forschungsunternehmen mit acht Mitarbeitern. Ohne jetzt ams-Osram als übermässig gut darstellen zu wollen: ams-Osram hat bereits vor drei Jahren mit der Entwicklung von in cabin sensing begonnen. Bei in cabin sensing handelt es sich um 3D-Sensoren, welche u.a. den Gesundheitszustand des Fahrers überwachen und im Ernstfall bspw. die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen oder Warnsignale abgeben.


    Interpretation:


    Es kommt mir so vor, dass wenn jemand bei ams-Osram mal ein wenig Zeit zur Verfügung hat, ab und zu mal über einen Design-Win etwas berichtet wird (muss mit dem Kunden auch so vereinbart werden). Um Kosten zu sparen (was eigentlich gut ist für das Unternehmen), wird dies dann einfach nur auf der Website gepostet. Ansonsten würde man sicherlich nicht mit "nur" 5 Mio € Werbekosten pro Jahr bei einem 30'000 Mitarbeiter Konzern durchkommen.


    Grüsse


    Dominus

    Guten Tag Miteinander


    "die Börse hat immer Recht, da kann man einen fairen Wert berechnen einer Bude, wenn aber das Risiko im Hintergrund entsprechend gross ist hat der faire Wert verloren. Siehe Credit Suisse etc. oder eine OC Oerlikon war auch mal bei dreistellig und seit Jahren dümpelt sie nun auf 7-10 und kommt nie mehr hoch. "


    Wenn das Unternehmen über so lange Zeit nicht im Kurs steigt hat man schlicht und einfach nicht Recht gehabt. Bei Unternehmen wie Wirecard kann man diese oft gelesene Behauptung, dass die Börse immer Recht hat, nicht "anwenden". Oder wäre der Kurs am Mittwoch vor dem Crash ansonsten noch bei 104 € gewesen nach einem Kursanstieg von über 5%, um danach in 7 Tagen 99% des Kurses zu verlieren? Bei OC Oerlikon ist es gar ähnlich. Hätte die Börse Recht gehabt, wäre die Aktien damals nicht zu dreistelligen Kursen gehandelt worden, Börse ist ja Zukunft^^.


    Ich habe hier vor ungefähr einer Woche mal über ein Unternehmen geschrieben, welches ich überprüft habe und betrügt. Dies weiss niemand ausser ich und die zuständigen Behörden. Meiner Meinung nach hat dieses Unternehmen einen Wert von 0 $. Und diese 0$ wird es früher oder später auch erreichen, zumal momentan gerade vorwärts gemacht wird diesbezüglich. Bei diesem Unternehmen kann ich mit Sicherheit sagen, dass die Börse nicht Recht hat. (Betrugsschlagworte hierzu: Produktionsanlage existiert nicht, (0 Quadratmeter, Briefkastenadresse), angeblich übernommenes Unternehmen will nichts von der Übernahme wissen, geschweige denn vom bezahlten Preis). Dies wäre eigentlich eine sichere Wette auf fallende Kurse, leider ist mir dies in diesem Fall verwehrt.


    Hätte die Börse immer Recht, wäre Warren Buffett nicht reich geworden. Genau zu diesem Thema hat das Orakel übrigens mal folgende Aussage gemacht:


    “You’re neither right nor wrong because a thousand people agree with you and You’re neither right nor wrong because a thousand people disagree with you. You’re right because your facts are right and your reasoning is right – that’s the only thing that makes you right. And if your facts and reasoning are right, you don’t have to worry about anybody else.”


    @Kekko: Die Gründe, dass eine Aktie zu derartigen Bewertungen gehandelt wird sind sehr verschieden. Gerade bei kleinen Unternehmen beobachte ich oft Kursmanipulationen durch Werbeanzeigen. Oft geht es auch um Hype Titel, die dann irgendwann wieder zusammensacken. Da gabs die letzten Tage einen guten Beitrag zu Sensirion, welche den Ausblick angehoben haben aufgrund grösserer Nachfrage und ein Blatt geschrieben hat, ob dies wohl bei anderen Unternehmen der Branche ähnlich sei, viele andere Unternehmen hätten dafür wohl nicht noch extra eine Meldung gemacht^^. Sensirion ist dazu nur das aktuellste Beispiel und nicht im Vergleich zu anderen Unternehmen wie Palantir Technologies oder Plug Power.


    II VI ist sicherlich ein gutes Unternehmen. AMS hat auch schon von Apple Geld bekommen, um die Produktion zu unterstützen. Die Aktien welche es in einem 2000 ähnlichen Bubbleplatzer am härtesten treffen würde, wären wohl Aktien wie Palantir Technologies, diverse Wasserstoff Luftbuden und allgemein sehr hoch bewertete Unternehmen. Unternehmen, welche abhängig von ihrer Aktie sind, können durch einen solchen Crash gar verschwinden (gabs bei der DotCom Blase bspw.).


    alperose: Das jeder tscheggt wie billig AMS ist, habe ich ja auf Ende 2021 bis anfang 2022 getippt, mal schauen ob die Wette aufgeht ;)


    Gefühlsmässig denken viele immer noch, dass Apple 50% o.ä. des Umsatzes ausmacht, wurde ja auch noch bis vor kurzem in diversen Wirtschaftblättern geschrieben. Wie ich das jeweils beobachten konnte, gibt es viele uninformierte Anleger am Markt, mehr als man denken würde. Meist lohnt es sich ja auch nicht. Die meisten wollen ihre Rendite innert paar Monaten, wenn überhaupt, erreichen. Der Median für die Haltedauer einer Aktie lag 2018 bei wenigen Wochen (habe ich mal in einer Dissertation o.ä. gelesen). Meist werden nur Durchschnittswerte ermittelt, welche Kleinanleger kaum gewichtet und deswegen viel höher sind.


    Grüsse


    Dominus

    Alperose hat am 06.07.2021 14:23 geschrieben:

    Quote

    Diese Woche gehts ums Penaltyschiessen (19.58). Danach wären wir bis ins Finale (24) sicher dabei. Hoffen wir Österreich schaffts, wenn schon die Schweiz Pech hatte.

    Wird wohl leider nichts. Frag mich was wohl wieder der Grund für den Kursrutsch ist, vielleicht ja wegen dem Gesamtmarkt, aber gleich -5%... ich weiss ja auch nicht. Normalerweise orientiert sich die Aktie ja auch nicht am Gesamtmarkt^^, ausser wenn der Gesamtmacht runtergeht, dann ziemlich oft...


    Kleine Anekdote (nicht ernst gemeint): Ich frag mich langsam ob die Aktie in 5 Jahren noch bei 16-20 CHF steht, normalerweise geht es schneller, bis sich eine Aktie zumindest ein bisschen dem fairen Wert nähert. Wäre lustig wenn das Unternehmen in 5 Jahren immer noch 5000Mio CHF kostet und dann die angestrebten 2000-2500 Mio $ EBIT erreicht sind und ca. 2200 Mio CHF Cash reinfliessen pro Jahr. Als ams-Osram CEO würde ich es mir nicht nehmen lassen da mal 1500 Mio CHF Dividende auszuzahlen. Bei über den Daumen 15% zurückgekauften Aktien zu dem Zeitpunkt würde dies eine Dividendenrendite von 35% (6.40 CHF/Aktie) ergeben. In solch einem hypothetischen und skurillen Fall würde wohl die Aktie vom Handel ausgesetzt und bei mind. 100 CHF (selbst das wäre noch günstig) wieder in den Handel aufgenommen werden.


    @DLG: Ein Unternehmen hat den Wert der Mittel, welches es in der Gegenwart besitzt, zuzüglich dem Cash ("owner earnings, vgl. Warren Buffett"), welches es in Zukunft generieren wird, diskontiert auf den gegenwärtigen Wert, wobei die zukünftigen Mittel in den meisten Fällen einen deutlich höheren Wert haben als die gegenwärtigen Mittel.


    Nicht mehr und nicht weniger.


    Überteuerte (bspw. Tesla, Palantir Technologies, Plug Power, Ballard Power, Dufry) oder günstige Unternehmen (bspw. ams-Osram, Discovery Channel (wird jetzt leider übernommen)), werden ihren fairen Wert in Zukunft irgendwann mal erreichen. Dies kann bei grossen/ausgewachsenen Unternehmen wie bspw. VW oder BMW beobachtet werden. VW habe ich vor ein paar Monaten mal genauer angeschaut und wäre meiner Meinung nach etwa 180 Milliarden Wert (Dividende rausgerechnet, pragmatische Rechnung). VW kostet 120 Milliarden, wäre meiner Meinung nach aber 180 Milliarden Wert, was einem Zuschlag von 50% entspricht. Sehr positiv ist, dass das Unternehmen sehr nahe am Nettovermögen gehandelt wird (jedoch viele selbsterstellte Immaterielle Vermögenswerte, dafür auch hohe Abschreibungen auf Grundstücke und Bauten). Dies ist für mich jedoch ein Beispiel für ein in etwa fair bewertetes - leicht unterbewertetes Unternehmen. Wahrscheinlich wird die Aktie steigen, auch wegen der Elektroautoindustrie, bei der VW immer stärker positioniert ist. Dennoch gibt es bei VW ab und zu "Unannehmlichkeiten" (bspw. Kartellbildungsvorwürfe kürzlich). Ein Unternehmen ist für mich erst günstig, wenn ich der Meinung bin, dass es mindestens doppelt so viel wert ist. Warren Buffett hat mal gesagt, er investiere nur in ein Unternehmen, wenn es mindestens 40% günstiger ist als er der Meinung ist, dass es wert sei. In den 70ern oder 80ern hat er Anteile an der Washington Post gekauft, welche 100 Mio $ kostete. Seiner Meinung nach war die Washington Post aber 400-500 Mio $ wert.


    Grüsse


    Dominus

    Pesche hat am 04.07.2021 11:47 geschrieben:

    Quote

    Ascim hat am 04.07.2021 09:50 geschrieben:

    Ich hoffe AMS ist nicht dabei, denn sonst wird wieder alle Woche einmal gemeldet, AMS ist nicht mehr dabei *diablo*

    ams-Osram hatte da sowieso kaum was geplant dieses Jahr (von den Stückzahlen her). 600-800 Millionen Stück Mini-LED ist nicht sehr viel. Die Produktion der Mini-LEDs bei ams-Osram startete, sofern ich mich richtig errinnere, zum 1. Juni 2021.

    Alperose hat am 01.07.2021 20:45 geschrieben:

    Quote

    Dominus hat am 01.07.2021 17:39 geschrieben:

    Dies war ja vor kurzem schon kommuniziert worden oder? Der zwani kommt dadurch warscheinlich noch nicht.

    Das schon, aber der Verkauf war noch nicht abgeschlossen respektive die Transaktion. Der zwani wird wohl nicht dadurch kommen.

    @DLG: Ich habe mich doch bereits vor Wochen zu meinem Fehler mit der Nettoverschuldung geäussert.


    Noch zu der Frage: Also wie sollte ohne irgendeine Abschreibung die Neuverschuldung höher sein als vorher, wenn man ein positives Ebit hat ?


    Bspw. durch ein ARP. Die Aktien werden nicht als Vermögenswert ausgewiesen. Bspw. die jetzigen 13.5 Millionen Aktien die ams-Osram hält, werden nicht als Vermögenswert ausgewiesen (IAS 32 wenn ich mich nicht irre). Wie ich bereits vor Wochen korrigiert habe werden auch die ca. 400 Mio CHF Cash für die Osram Aktien die Nettoverschuldung anheben, da diese in der Nettoverschuldung nicht mit eingerechnet wurden.


    @DLG: Noch ein interessanter Link zum iPhone Produktionszeitraum:


    https://global.techradar.com/d…lichung-des-iphone-12-ein


    Scheint so als wären 3 Jahre Produktion wohl eher die Seltenheit. Bspw. wurde die Produktion des iPhone 11 Pro und 11 Pro Max ein Monat vor der Veröffentlichung des iPhone 12 eingestellt (Produktionszeit wohl so 1 Jahr und 3 Monate). Aber auch die anderen Modelle XR, XS und XS Max wurden eingestellt, welche wirklich lange Produziert wurden (2 Jahre 3 Monate). Ich persönlich würde den Produktionszeitraum für die iPhone 12 Serie auf ca 2 Jahre schätzen, aber wohl eher nicht 3 Jahre.

    Peinlicher Fehler, Synergien

    Die Synergien wirken sich natürlich doch auf den operativen Cash Flow aus, hatte CAPEX anstelle von OPEX im Kopf. Ist mir vorhin gerade eingefallen. Ich entschuldige mich für den Fehler. Und die Synergien werden allerdings erst 2024 ihre volle Wirkung zeigen, danke DLG :)


    Es freut mich bei den Fussballspielen der EM jeweils VIVO Werbung zu sehen. VIVO verbaut BOLED Sensoren von ams-Osram, u.a. den ambient light und proximity sensor (ein Modul, Marke Taos (ams)), aber auch optische Kamerasensoren. VIVO ist schon krass was die Menge der Werbung anbelangt, anscheinend peilen sie nun (vermehrt) auch den Europäischen Markt an, umso besser für ams-Osram, aber vielleicht weniger gut für Apple.

    swissrain hat am 23.06.2021 06:56 geschrieben:

    Quote

    Dominus hat am 22.06.2021 22:32 geschrieben:

    Prophezeiungen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Aber die Vorstellungskraft lässt in die Zukunft schauen.


    Danke für den feinen Bericht, Dominus, immer ein Vergnügen! - Natürlich habe ich mich gefragt, was du nun für einen Aktienpreis auf 2025 schätzen würdest gemäss deiner Schätzung der künftigen Ertragskraft.

    @Swissrain: Es freut mich, dass dir mein Beitrag gefällt :)


    Huch, stimmt, das wäre natürlich am interessantesten. Bei 1300-1400 Mio CHF Ertragskraft ergibt dies einen Unternehmenswert von ca. 25-30 Milliarden. Dies würde einem Kurs von 90-110 CHF entsprechen. (Diskontrate 8%, unter der Annahme, dass das Unternehmen danach mit 2% weiter wächst)


    Wenn das intern bekanntgegebene Ziel von ams-Osram in Höhe von 2000-2500 Mio $ (sagen wir mal 2100 Mio CHF) erreicht werden würde, ergibt dies einen Unternehmenswert von ca. 35-40 Milliarden. Dies würde einem Kurs von 125-145 CHF entsprechen. (Diskontrate 8%, unter der Annahme, dass das Unternehmen danach mit 2% weiter wächst)


    Sollten "nur" die "sicheren" 830 Millionen Ertragskraft erreicht werden (entspricht auch ca. den owner earnings), ergäbe dies dennoch einen Unternehmenswert von ca. 15 Milliarden, oder einem Kurs von ca. 55-60 CHF. (ohne Wachstum, 8% Diskontrate)


    Alles unter der Annahme, dass keine Dividende ausgeschüttet werden würde.


    Ich persönlich würde den Kurs 2025 auf ca. 80-100 CHF schätzen. Mein Kumpel (der Hyper) meint mit Euphorie könnte der Kurs auf ca. 200CHF gehen, dies erscheint mir jedoch etwas zu hoch. Allgemein ist es eher schwierig derartige Dinge vorauszusagen. Aber der derzeitige Preis von 5 Milliarden ist meiner Einschätzung nach sicherlich zu tief.


    Man kann es auch umgekehrt betrachten. Wie viel müsste das Unternehmen im Schnitt erzielen, um den Preis von 5000 Mio CHF zu rechtfertigen? Der Substanzwert liegt etwa bei 3200 Mio CHF. Für die restlichen 1800 Mio müsste das Unternehmen im Schnitt ca. 130 Mio CHF/Jahr erzielen, was mE deutlich zu wenig ist.

    moralische Unterstützung

    Guten Tag Zusammen


    Tut mir leid dass ich mich länger nicht mehr gemeldet habe, habe derzeit viel zu tun, melde mich jetzt aber auch mal wieder zu Wort. :)


    Der Kurs macht momentan leider nicht das was er "sollte". Meiner Meinung nach sollte der Kurs die nächsten Jahre aus verschiedenen Gründen aber stark anziehen.


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    Meine Einschätzung in Bezug auf das Ebit bis Ende 2023:


    Einerseits werden die Einmalkosten durch die Übernahme voraussichtlich nur noch bis Ende 2022 belasten. Weiter winken Synergien in Höhe von 350 Mio €, von welchen bereits 50Mio € erreicht wurden. Dies bedeutet, dass über die nächsten drei Jahre noch 300Mio € bzw. ca. 330 Mio CHF dazu kommen werden. Diese Synergien sind Jährlich auf den Gewinn vor Steuern zu verstehen und wirken sich grösstenteils nicht auf den operativen CashFlow aus, sondern stellen grösstenteils Kosteneinsparungen durch die Übernahme in Bereichen wie Investitionen dar. Dies bedeutet, dass das EBIT allein durch die Synergien und den Wegfall der Einmalkosten bis 2023 bei ca. 780 Mio CHF stehen sollte, wenn davon ausgegangen wird dass ams-Osram heute mindestens ca. 450 Mio CHF EBIT/Jahr erwirtschaften kann.


    Weiter kommen noch Umsätze durch die Lidarverträge dazu, welche im Schnitt ca. 250 Mio CHF pro Jahr ausmachen. Diese sollten ab 2022 greifen, durch die Probleme im Automobilmarkt könnte sich dies jedoch etwas nach hinten verschieben. Die Verträge bestehen aber noch. Dabei entsteht ein EBIT von ca. 50 Mio CHF/Jahr (meine Einschätzung). Dafür produziert ams-Osram derzeit auch Halbleiterprodukte für den Automobilmarkt, um diesen zu unterstützen (Produktion am Anschlag) und diese Verzögerung im Bereich der Lidarverträge wird sich nicht negativ auswirken.


    In diesen Umsätzen sind aber die Umsätze durch den Vertrag mit Great Wall noch nicht enthalten, dieser wird sicherlich auch nicht zu unterschätzen sein...


    Weiter bestehen auch Projekte mit namhaften Kunden im Bereich Smartphone bzw. Consumer, welche auch bis 2023 bereits beisteuern werden. Wenn wir die genannten Aspekte bis 2023 betrachten, sollte ein EBIT von mindestens 830 Mio CHF entstehen bis 2023.


    Das Unternehmen kostet derzeit knapp 5000 Mio CHF. In anbetracht der genannten Aspekte ist dies sehr günstig, zumal nur wenige Aspekte in den 830 Mio CHF EBIT einbezogen sind.


    Ich persönlich rechne immer mit der Kapitalflussrechnung. Meiner Meinung nach sollten zukünftige Projekte mit diversen Kunden bis 2025 zu einer Ertragskraft (owner earnings) in Höhe von ca. 1300-1400 Mio CHF führen. ams-Osram gab intern bekannt, dass ein EBIT von 2000-2500 Mio $ im Jahr 2025 erreicht werden soll, jedoch kenne ich natürlich nicht alles. AMS hat in der Vergangenheit die Ziele grösstenteils erreicht, welche allerdings auch öffentlich bekannt gemacht wurden.


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    PS: Osram Aktien: Die 152 Mio € in Bezug zur Verpflichtung zum Kauf der Osramaktien, welche im Jahr 2020 in den kurzfristigen Verbindlichkeiten zurückgestellt wurden, wurden im ersten Quartal wieder ins Eigenkapital zurückgeführt. Das Eigenkapital wurde dadurch um diesen Betrag gestärkt. ams-Osram hält nun 77.2% der Osram Aktien. Die restlichen ca. 23% werden wieder ins Eigenkapital unter dem Posten "Nicht beherrschende Anteile" zurückgeführt. Das Delisting kann trotzdem durchgeführt werden und die Osram Aktien können nur noch ausserbörslich gehandelt werden. Die Kosten für die Publikationspflicht können dabei trotzdem gespart werden. Ein Squeeze-Out ist jedoch nicht möglich.


    Der Posten "kurzfristige Verbindlichkeiten - sonstige Verbindlichkeiten", welcher 1256 Mio € zur Verpflichtung zum Kauf der restlichen Osramanteile, sowie die genannten 152 Mio € enthält fällt grösstenteils weg. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten nehmen dadurch stark ab. Dafür muss ams-Osram allerdings Garantiedividenden in Höhe von ca. 60 Mio € jährlich bezahlen.


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    Noch zu der genannten Vorstellungskraft: Finde ich ein sehr guter Punkt. Ich denke da bspw. gerade an den Vermögensverwalter Fidelity, welcher kürzlich relativ viele Aktien von AMS gekauft hat. Es erscheint mir nicht ganz plausibel, dass eine Aktie mit einem sehr hohen Volumen durch einen Fonds nicht sehr stark anzieht, dann jedoch mit 20'000 Aktien 2% fallen kann... Wenn die AMS-Aktie bei einem Volumen von 20'000 Aktien 2% fällt, würde ich mir keine all zu grossen Sorgen machen...


    noch eine kleine Anekdote^^: Die Firmenwerte in den Immateriellen Vermögenswerte beinhalten grösstenteils Osram Aktien, diese sind jedoch zu einem günstigeren Preis ausgewiesen als der aktuelle Preis, da diese zum Kaufpreis ausgewiesen wurden (durchschnittlich). Dann wäre dies theoretisch doch deutlich mehr Wert, vor allem da der Kurs jetzt anscheinend steigt (könnte jedoch auch auf die kürzlich bekanntgegebene Abmachung mit den weiteren Aktien zurückzuführen sein)?...


    Grüsse


    Dominus

    Charttechnik

    Guten Tag Zusammen :)


    Würde Charttechnick tatsächlich so gut funktionieren wie viele denken, dann würde es nicht mehr funktionieren. Diese verschiedenen Signale (kenne nicht alle, habe mich auch nie gross damit ausseinandergesetzt, ein Bekannter von mir jedoch schon) sind doch recht einfach zu "erlernen". Wenn man auf YouTube irgendwas mit "Aktien, Stocks" eingibt kommen X-Leute die einem irgendetwas anhand eines Charts erklären wollen. Nur ist das Problem, dass wenn alle die selben Chartsignale kennen oder anwenden, diese nicht mehr Aussagekräftig sind bzw. funktionieren. Ein Beispiel anhand von AMS: 2017 dümpelte die Aktie auch so vor sich hin um etwa 15-16.5 CHF (Splitbereinigt), danach ging sie auf etwa 22 CHF und pendelte dort herum und ging danach wieder runter, gar unter 18 CHF. Da hätte auch jeder Charttechniker gedacht die geht jetzt wieder auf 16, Die Aktie ging dann aber nie mehr weiter runter und vervielfachte sich...


    Ich will hier natürlich nicht gegen die Charttechniker schiessen, ist nur meine Interpretation vom ganzen...


    PS: Viel Auschlaggebender sind doch die Aufträge bei gewissen Kursen (Auftragsbuch). Dadurch kann man ungefähr abschätzen ob dort ein Wiederstand halten würde oder nicht.

    Alperose hat am 11.06.2021 11:47 geschrieben:

    Quote

    Die übliche Leier, da kommt mir die Kotze noch vor dem Essen Hoch.

    Vielleicht wird der Kurs heute ja noch zu einer "Badewanne". Am Vormittag runter, dann seitwärts, und zum Schluss wieder nach oben. In Form einer Badewanne eben (gibt glaub eine andere Bezeichnung für^^).

    Cannabis

    und ams-Osram erweitert "Cannabis Business" bei Springs Valley Cannabis und UNIVO Pharmaceuticals, Artikel von Heute 10:20 (Uhrzeit nicht angegeben, aber ich habe einen Bot, der die ganze Zeit das Internet nach Nachrichten zu einzelnen Unternehmen durchsucht):


    https://www.businesswire.com/n…Ga_1ODKU0VK5ZMo7hwGX8wg==


    Die genannten Unternehmen sind nicht gerade die grössten, aber dennoch, die Beleuchtung ist bei der Cannabis-Zucht etwas vom wichtigsten/teuersten (spreche nicht aus Erfahrung^^)


    Grüsse


    Dominus

    @DLG

    Ich habe mich sehr intensiv mit dem Artikel des MM befasst. Es ist so ziemlich alles falsch...


    1. Apple Abhängigkeit 2020 65% ist nicht annähernd korrekt


    2. Hüwels Abgang wurde nie bestätigt, das MM schreibt, dass dies ein Fakt ist.


    3. "Apple listet AMS als Zulieferer aus / Das hochlukrative Geschäft fällt weg" Ist nicht korrekt. Wahrscheinlich fällt die Face-ID weg, wenn überhaupt (ist nicht bestätigt). Dies weiss selbst ich nicht, das weiss fast niemand. Stellt euch mal vor das würde vorher bekannt gegeben. Das würde ein Riesentheater geben mit Apple...


    Apple listet ams-Osram sicherlich nicht als Zulieferer aus (bspw. Blood Oxygen wird ja erst ab 2020 verbaut). Jetzt kürzlich kam ja noch die Nachricht mit den Mini-LEDs, von daher wird die Beziehung zwischen ams-Osram und Apple sicherlich weiterhin gepflegt. Ich habe übrigens noch ein paar von den Bloodoxygen Sensoren rumliegen, für ein privates Projekt. Falls jemand einen will kann er/sie mir eine PN schreiben ;)


    Lustigerweise hat der Umsatz im Consumer-Bereich letztes Jahr von 1552Mio $ im 2019 auf 1932Mio $ zugenommen (+24,5%)... Woran mag dies wohl liegen? An neuen Aufträgen. Wie ich bereits mehrfach geschrieben habe, weiss die AMS AG natürlich schon lange vorher von einem Auftragsverlust, wurde ja glaub ich gar geschrieben. Der Umsatz stieg also um 380Mio $ im 2020 im Consumerbereich und sinkt nun um höchstens 300$ Mio im 2021. Ich weiss ja auch nicht wieso da so ein Theater gemacht werden soll. Dies zeigt jedoch, dass Umsätze relativ schnell ersetzt werden können. Viele Kunden kommen übrigens zu ams-Osram und nicht umgekehrt^^.


    Bei der derzeitigen Nachfrage sollte dies sowieso schnell erreichbar sein. Jemand aus dem Ariva Forum hat noch gefragt wegen dem Automotive Bereich. ams-Osram produziert derzeit Halbleiterprodukte um diesen zu unterstützen. Die Preise für die Komponenten steigen allerdings nicht, wie von jemandem geschrieben wurde im Ariva Forum, um das 10-Fache an (ausser bei einzelnen), sondern um ca. 25-30%, wenn ich mich nicht irre, bin mir da gerade nicht so sicher. Auch die Produktionsstätte in Malaysia ist derzeit so stark ausgelastet wie noch nie zuvor, da die Nachfrage so hoch ist. Meiner Meinung nach sind v.a. die Automobilhersteller selber schuld, dass sie die Bestellungen gestrichen haben im 2020, geschieht denen Recht, umso besser für die Halbleiterhersteller.


    Es wurde auch noch der Nachteil genannt, dass ams-Osram kein Fabless Unternehmen ist. Ich sehe dies in der derzeitigen Situation eher als Vorteil, trotzdem möchte ich kurz auf die Produktionsschritte bei ams-Osram eingehen. Konkret hat ams-Osram allerdings ein sogenanntes "Hybrid Modell". Dabei wird ein Teil der Produktion durch u.a. TSMC, Hana, Amkor oder auch ASE durchgeführt. Das Packaging bspw., wie es in Fachkreisen genannt wird (Gehäuse eines Halbleiterbauteils im groben Sinne), wird dabei grösstenteils durch Amkor vorgenommen. Ein nicht zu unterschätzender Teil der fertigen Produkte wird anschliessend direkt an den Distributor Mouser Electronics (TTI Inc., heute unter Beherrschung von Berkshire) geliefert. Dies geschieht in Form sogenannter "Reels", welche aus einer Kunststoffleiste bestehen. Diese Kunstoffleiste hat längsseitig Löcher für die Produktionsstätte beim Kunden und ist mit einer Art Kunstofffilm abgedeckt. Dieses Reel wird durch die Maschinen beim Kunden gezogen worauf anschliessend die Halbleiterprodukte in den vorgesehenen Bereich fallen. Diesen Distributor kann man sich wie ein Packetzentrum von der Post vorstellen. Dieser liefert die Produkte anschliessend an Kunden bzw. an die Produktionsstätten von Kunden. Dieses "Hybrid Modell" dient u.a. dazu, im Falle von Auftragsverlusten und volatilen Marktphasen, die Fixkosten niedrig halten zu können. Bei sehr hoher Nachfrage, wie es derzeit der Fall ist, hat ein Fabless Unternehmen den Nachteil, dass die Kosten sehr stark steigen, wodurch die Profitabilität beeinträchtigt wird. Ein Vorteil gegenüber dem Hybrid Modell besteht bei starken Auftragsverlusten und v.a. sind keine grossen Investitionen nötig.


    Im 2015, 2016 und 2018 gab es auch Gerüchte, dass Apple Aufträge wegfallen sollen die richtig starke Auswirkungen haben sollen. Keine sind eingetreten. Ende 2015 wurde vom werten Herrn Thorsten Riedl von der FuW gar so sehr übertrieben, dass AMS die Gerüchte nach Absprache mit Apple dementiert hat. Damals ist von Schädigungsabsicht ausgegangen worden. Schade dass der Typ (sofern er selbst dafür verantwortlich war) immer noch angestellt ist, hätte mM nach gefeuert werden sollen und noch wegen Marktmanipulation dran gekriegt werden sollen, da die Aktie immerhin mehr als 20% abstürzte. 2018 taten sie dies leider nicht und 2020/21 leider auch nicht. Doch jetzt, wo die Abhängigkeit geringer ist durch Osram, werden diese Gerüchte hoffentlich keine so grossen Auswirkungen mehr haben.


    PS: Was denkt ihr, wo werden die 150 Milliarden der EU für die Halbleiterindustrie so eingesetzt? ams-Osram könnt mM auch profitieren