Posts by dominus

    ON und v.a. ams-Osram

    Da stimme ich dir zu, dass ON 6-8 Mrd $ Wert sein soll ist ein Witz. Momentan sprechen Sie zwar nur noch von 5,5 Mrd $, aber auch das ist nicht viel besser. Habe die Bude schon seit längerem auf dem Radar. Die guten Bewertungen der Schuhe in den Online-Shops (4.5 – 5*) und die schlechten Bewertungen auf Trustpilot (1.7*), sowie die sehr schlechten Rückmeldungen bei Fachhändlern passen meiner Meinung nach nicht ganz zusammen. Und ja, ON ist ein Mückenschiss gegenüber ams-Osram, zumindest momentan. Wie das in Zukunft aussehen wird, kann ich zwar nicht so genau abschätzen, aber bei dem Preis dürfte schon sehr viel Fantasie im Kurs sein.


    Zu ams-Osram:


    So wie ich das sehe, repräsentiert der heutige Kursverlauf einfach die altbekannten AMS Wellen: 17/19/17/19/17/19 usw. Ich frage mich ehrlich gesagt, wer bei den offensichtlichen Wellen zu einem Kurs von 19 CHF kauft. Ein Problem entsteht erfahrungsgemäss nur, wenn es zu offensichtlich wird. Wenn jeder diese offensichtlichen Wellen sieht, dann funktionieren diese in dem Moment nicht mehr. Die Frage ist nur was danach passiert. Meiner Einschätzung nach (welche allerdings auf kurzfristige Kursentwicklungen nicht sehr kompetent sein dürfte) hat man heute erste Anzeichen darauf gesehen.


    Ich beobachte den Kursverlauf der ams-Osram Aktie v.a. zwischen 0900-1000 ziemlich stark. Das zuvor erklärte Phänomen könnte langsam eintreten. Der Kurs rutschte manchmal um 10-15rp in einem einzigen Schritt runter, was ein erstes Anzeichen dafür sein könnte. Diese grossen Kursschritte gab es zwar in den letzten 5 Monaten ab und zu, heute gab es diese jedoch besonders oft.


    Ein weiterer Grund könnte die Vorstellung der neuen iPhone's nächste Woche sein. Da ams-Osram ja anscheinend den Face-ID Slot verloren hat, könnte ich mir vorstellen, dass dies die Aktie deswegen nochmals unter Druck bringen könnte. Man hat es gesehen, die Aktie brach bereits dreimal ein wegen demselben Theater. Einmal um knapp 16%, einmal um 7,5% und einmal um 13%. Ein viertes Mal würde mich nicht erstaunen. Ich habe damals im April geschrieben, dass einzelne Zeitungen wohl noch nicht einmal realisiert haben, dass ams Osram übernommen hat (Apple Anteil 50-60% und andere Schauergeschichten). Würde mich nicht erstaunen, wenn es da draussen noch einige «Uninformierte» gäbe, die das auch Mitte September 2021 noch nicht realisiert haben^^.


    News sollte es keine gegeben haben. Mein Bot, der die ganze Zeit das Internet zu diversen Unternehmen durchforstet (darunter ams), hat nichts gefunden.


    Gegen unten sollte es jedoch nicht all zu tief gehen, der Buchwert sollte stützen und wenn die Aktie auf 10-12 CHF fällt heisst es dann im April 2022 plötzlich, dass ams aufgrund des historisch tiefen Kurses und der sehr hohen Cash Position von über den Daumen (je nach Schuldentilgungen etc.) 2Mrd. CHF, den Rückkauf von Aktien in Höhe von bis zu 30% des Grundkapitals beantragt (ist natürlich nicht ganz ernst gemeint). Bei einem Kurs von 10-12 CHF hätte das Unternehmen einen Börsenwert von 2.74 bis 3.29 Mrd CHF (ohne Berücksichtigung der 2020 zurückgekauften Aktien). Was ich damit sagen will; Ich bin natürlich äusserst «Bullish» in Bezug auf ams-Osram. Vielleicht kommt das bei meinen Kommentaren manchmal zu wenig zur Geltung, da ich selten den Kurs, sondern eher das Unternehmen an sich kommentiere. Dass die Aktie so tief fällt denke ich natürlich nicht, wäre aber meiner Meinung nach so der Worst Case.


    @Chuck: Meine Schätzung würde ca. in deinen angegebenen Bereichen liegen, vielleicht etwas tiefer. Für 2025-2026 würde ich auf einen Aktienkurs von irgendwo zwischen 90-250 CHF tippen, wenn ich wetten müsste. Der Grund für die grosse Spannweite ist, dass ich einerseits die zukünftigen Erträge nicht so präzise voraussagen kann und andererseits die Bewertung zwischen Unternehmen, auf Basis der Diskontrate variieren kann. Bspw. können zwei identische Unternehmen, bei denen die Erträge der Zukunft für den Markt offensichtlich zu sein scheinen (bspw. Versicherer oder Vermögensverwalter), im Marktpreis sehr unterschiedlich sein. Nicht zu vergessen ist die Tendenz zu Überbewertungen bei stark steigenden Aktien. Durch den attraktiven, stark steigenden Trend der Aktie, steigen immer mehr Anleger ein, was zu Überbewertungen führen kann. Ein aktuelles Beispiel dafür ist bspw. Tesla.

    Sine Retep hat am 02.09.2021 14:10 geschrieben:

    Quote

    Erwarte im laufe der nächsten 10 tage eine ad-hoc meldung dass die guidance für q3 nicht erreicht werden kann mit rückschlag auf 16.80!


    Nein Marsi die autobranche brummt nicht, die auslieferungen in q3 sind mind 10% unter q2, grund chipmangel muss ich nicht erläutern, hinzu kommen verzögerungen bei apple produkten um ca 2 monate welche für ams osram immer noch markant umsatzträchtig sind!(nein nicht das iphone)


    für trader heute ein interessanter verkaufstag!

    Die Auslieferungen sind wirklich geringer als in Q2 momentan, gerade auch bei BMW und VW. Ob dies 10% weniger ist weiss ich nicht, aber kann schon sein. Ich weiss nur, dass das Geschäft im Automotive Bereich bei ams-Osram momentan brummt und die Produktionsanlagen in Malaysia zumindest vor 3-4 Wochen noch am Anschlag liefen und auch nicht alle Kunden ausreichend beliefert werden können. Es werden ja auch standard Halbleiterprodukte hergestellt momentan, um den Mangel in diesem Bereich zu unterstützen. Ich mache mir eher Sorgen vor einem Nachfrageeinbruch in so 1-2 Jahren, da laut einigen Zeitungsartikeln momentan über dem Masse gekauft wird (Panic Buys), um sich mit Chips einzudecken, aus Angst dass sowas nochmal geschehen könnte (um nicht nochmal den gleichen Fehler zu begehen). Ein derartiger Einbruch würde ams-Osram aber weniger treffen als andere Zulieferer, die gar in neue Produktionsanlagen investieren, um den Automobilmarkt zu unterstützen.


    Die höchsten Apple Umsätze mit Abstand sollten vom iPhone kommen. Die Apple Watch, bei welcher es zu Verzögerungen kommt, ist zwar auch nicht zu unterschätzen, ist aber im Verhältnis viel geringer. Ausserdem kommen die Verzögerungen durch Probleme beim Zusammenbau zustande. Es stellt sich u.a. die Frage, inwiefern hier Apple bei den Zulieferern die Bestellungen überhaupt kürzt. Bei einer tatsächlichen signifikanten Bestellungskürzung, würde ich eher auf ein etwas schwächeres Q4 tippen, anstelle von Q3.

    Zinsen, Unternehmungswert

    Guten Abend Zusammen


    Ich habe mal einige «günstige» Unternehmen in der Schweiz miteinander verglichen, um einen durchschnittlichen Zinssatz zur Diskontierung festzulegen. Dabei wurden u.a. die Unternehmen Carlo Gavazzi, Holcim, sowie einige Dividendenstarke Unternehmen, darunter Zurich Insurance, Swiss Life, Mobilezone und Helvetia verwendet.


    Auf Basis der von mir abgeschätzten, zukünftigen Erträge dieser Unternehmen (was relativ einfach ist, bzw. der Markt wird das so eingestellt sein, dass einfach sei^^), kann als Richtwert eine Diskontrate von ca. 4% bestimmt werden. Dies bedeutet, dass die Aktie eines Unternehmens, welches über Jahre hinweg eine Eigenkapitalrendite von konstant 4% erzielt, zum jetzigen Zeitpunkt nicht zwingend steigen muss.


    Die Aktie kann zwar auch ohne Steigerung der Gewinne steigen, da sie bei den derzeitigen Zinsen günstig ist, sie wird es aber nicht zwangsläufig tun. Bei Carlo Gavazzi bspw. dürfte noch dazu kommen, dass die Aktionäre der Inhaberaktie (öffentlich gehandelte) nur zu 55% am Kapital beteiligt sind (natürlich herausgerechnet für Profitabilität) und v.a. nur über 19.6% der Stimmrechte verfügen.


    Wird dies nun auf ams-Osram übertragen müsste man die genauen Erträge, welche in der Zukunft generiert werden, kennen und diese dann mit dem ermittelten Zinssatz vergleichen. Technisch betrachtet stellt sich dann die Frage:


    Wie viel bin ich zum heutigen Zeitpunkt bereit für ams-Osram zu bezahlen, damit ich eine Rendite von 4% pro Jahr erziele?


    Umgekehrt kann man sich auch die Frage stellen: Wie viel müsste denn ams-Osram in Zukunft generieren, damit sie zum derzeitigen Zeitpunkt bei einem Zinssatz von 4% fair bewertet wäre?


    Um fair bewertet zu sein, müsste ams-Osram in Zukunft ca. 200 Mio. CHF pro Jahr generieren, bzw. ca. 220 Mio. $. Ich denke bei einem operativen Cashflow von ca. 1000 Mio. $ in diesem Jahr und alleine durch die positiven Effekte der Synergien in den nächsten Jahren, sollten die zukünftigen Erträge deutlich höher liegen.


    ams-Osram hat im ersten Halbjahr 2021 eigentlich ja Verluste erzielt. Dies ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum die Aktie jetzt noch nicht steigt. Grund dafür sind die hohen Abschreibungen, welche momentan das Ergebnis sehr stark belasten. Der Cashflow ist allerdings sehr stark, was sich in naher Zukunft auf die Gewinne auswirken wird. Die hohen Abschreibungen kommen u.a. aufgrund der Übernahme zustande. Nach IFRS werden Firmenwerte nicht planmässig abgeschrieben, dafür schreibt ams-Osram Sachanlagen besonders stark ab, und hat u.a. auch die Garantiedividenden für die nächsten 4-5 Jahre zurückgestellt (228 Mio. $). Das Abschreiben von Firmenwerten hat auch keinen positiven Einfluss auf Steuern. Dies wurde im Halbjahresbericht ja noch erwähnt.


    PS: Einzelne Spezialisten können sich glücklich schätzen heute nicht wieder was in der Art geschrieben zu haben wie "ams Aktien gesucht aufgrund von guten Vorgaben in den USA" o.ä. Ich kommentiere ja Kurse auf kurzfristiger Basis normalerweise nicht, aber das heute war wiedermal typisch ams Aktie... Ich persönlich hoffe, dass wir die Aktie bald wieder bei 20 CHF+ sehen werden.


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    Hier noch ein interessanter Gedankengang zur Unternehmungsbewertung:


    Unternehmen wie Immobiliengesellschaften oder Beteiligungsgesellschaften sollten natürlich anders bewertet werden.


    Ein gutes Beispiel ist BB Biotech, welche mit einem KGV von ca. 8 besonders günstig erscheinen. Nun ist es aber so, dass BB Biotech fast ausschliesslich aus öffentlich gehandelten Aktien besteht, welche laut meiner Excel Tabelle einen Wert von derzeit 4450 Mio. CHF haben (kleine Abweichungen möglich). Das tiefe KGV ist allerdings auf den Anstieg der Buchwerte (und Dividende) der einzelnen Positionen zurückzuführen, d.h. ich bin nicht bereit mehr zu bezahlen als die Nettobuchwerte der gehaltenen Aktien von BB Biotech. Die Performance war in der Vergangenheit auch nicht besonders grossartig von den getätigten Investments. Um die Erträge korrekt vorauszusagen, müsste man die Kursentwicklung der einzelnen Positionen voraussagen können, was meiner Meinung nach unmöglich ist (zumindest für mich). Theoretisch wären die Positionen sogar etwas weniger wert, da bei einem Verkauf der einzelnen Positionen sicherlich mit einem Abschlag zum Marktwert gerechnet werden muss.


    Ein anderes Beispiel ist Swiss Prime Site (Immobiliengesellschaft). Die Aktie erscheint mit einem KGV von ca. 13.5 sehr günstig. Wenn man sich den Geschäftsbericht jedoch mal genauer ansieht, wird man schnell sehen, dass etwa 40% der Erträge durch Wertaufholungen auf Immobilien zurückzuführen sind, welche dann wiederum gewinnwirksam aktiviert werden. Ein Laie (oder vlt auch Analyst) würde jetzt mit einem Lineal die Ergebnisentwicklung der vergangenen Jahre «analysieren», welche natürlich wunderbar aussieht und es auch ist. Nun hat man aber ein Problem, wenn die Immobilienpreise plötzlich sinken. In einem solchen Fall resultiert dann trotz ähnlich starkem Cashflow ein Verlust und die Aktie wird aufgrund der Buchverluste tendenziell sinken. Die Dividende dürfte zwar nicht gefährdet sein, da die Buchverluste auf die Immobilien natürlich Cash unwirksam sind. Gerade bei reinen Immobiliengesellschaften kann man sich natürlich die Frage stellen: Bin ich bereit mehr als den Buchwert für dieses Unternehmen zu bezahlen (bei SPS momentan ca. 25% mehr)? Auch wenn ich das Gefühl habe, dass Immobilien an wert gewinnen werden, wäre es aus dieser Sicht doch attraktiver selbst in eine Immobilie zu investieren…


    Grüsse


    Dominus

    Das Verbuchen der Forschungsaufwendungen wäre natürlich ein Regelverstoss, aber trotzdem wird es immer wieder unbemerkt gemacht. Bei Betrügereien werden die Leute unfassbar kreativ. Bspw. werden beherrschende Unternehmen dafür verwendet, von denen der Prüfer nichts weiss, und über die dann die Mittel/Ausgaben gewaschen werden (z.B. um die Forschungsaufwendungen zu aktivieren). Verbuchen von zukünftigen Geschäften in der Gegenwart sind meist Scheingeschäfte, welche dann gegen Forderung gebucht werden müssen, da die Mittel nicht fliessen. Manchmal werden auch Terminkontrakte unrechtmässig in der Gegenwart verbucht (ist eher die Seltenheit, war aber bspw. bei Enron der Fall). Dies sind u.a. die technischen Hintergründe, warum ich mich auf Cashflow Statements konzentriere. In der Finanzbranche sind solche Praktiken deutlich einfacher durchzuführen, da sie sehr schwierig zu überprüfen sind. Dass kein physisches Produkt existiert, hilft dabei noch zusätzlich.


    Die Profitabilität der einzelnen Tochterunternehmen (Beispiel Grenke) bezieht sich auf die Testatsberichte von EY. Das sind halt so Dinge die als erstes ins Auge stechen. War ja bei Wirecard ähnlich. Dort war eine Tochter in Dubai für ca. 250 Mio. € der Gewinne verantwortlich von ca. 350 Mio. €. Kann natürlich sein, dass ich mich irre, so genau habe ich das ganze jetzt nicht angeschaut, habe nur die letzten paar Geschäftsberichte nach den mir wichtigsten Punkten durchgesehen, u.a. als Beispiel für den Kommentar.


    Das interessanteste was ich bisher erlebt habe, ist ein kanadisches Unternehmen, welches ich überprüft habe. Das Unternehmen gibt an eine Produktionsanlage in Deutschland zu haben, über die angeblich fast alle Produkte produziert werden. Bei der Überprüfung war es zunächst einmal schwierig schon nur die Adresse dieser Anlage rauszufinden, es musste gar Kontakt mit der zuständigen Gemeinde aufgenommen werden. Nachdem ich die Adresse hatte, stellte sich heraus, dass sich dort ein Gebäudekomplex (abgerigeltes Areal, bestehend aus mehreren Gebäuden) einer Immobiliengesellschaft befindet. Nach dem Informationsaustausch mit dieser Immobiliengesellschaft, stellte sich heraus, dass das kanadische Unternehmen über eine Nutzungsvereinbahrung von 0 Quadratmetern verfügt. Ursprünglich plante das kanadische Unternehmen neben diesem Gebäudekomplex eine Anlage o.ä. zu bauen, diese wurde allerdings nie gebaut. Dies sei auch der offizielle Grund für die Briefkastenadresse gewesen. Das Unternehmen gibt jedoch an, eine Produktionsanlage in dieser Gemeinde zu besitzen (angegebene Fläche >10'000 Quadratmeter) und hat diese auch mit einem nicht unerheblichen Betrag in der Bilanz ausgewiesen.


    Ein Kumpel von mir hat jedoch noch viel krasseres erlebt. Teilweise gibt es Unternehmen welche an der Börse gelistet werden (v.a. in Asien), das Unternehmen aber nichts davon weiss. Dies kommt daher, dass sich Betrüger ein Unternehmen aussuchen, welches existiert und dieses dann an einer etwas abgelegeneren Börse listen gehen.


    aber zurück zu ams-Osram :) :


    Ich denke immer noch, dass der Kurs ende Jahr / anfang 2022 steigen könnte, grösstenteils aufgrund der Abschreibungen, welche zurückgehen sollten. Die Veräusserungen einzelner Bereiche, werden einerseits die Profitabilität, aber andererseits auch den absoluten Ertrag steigern, da gerade Continental äusserst negative Einflüsse auf die Konzernergebnisse hatte. Der Continentalbereich wird übrigens bald verkauft, respektive die Transaktion ist, sofern ich mich nicht irre, für Oktober geplant. Dieses Jahr sollten auch noch Schulden getilgt werden (jedoch eher im kleineren Rahmen). Begonnen werden sollte dabei mit den am höchsten verzinsten Schulden (Wandelschuldverschreibungen), sowie evtl. den variabel verzinsten Krediten. Gefühlsmässig könnte es sein, dass für Q4 schlimmes befürchtet wird aufgrund des Marktanteilsverlustes. Dies könnte die Aktie zwar vor der Guidance noch etwas unter Druck bringen, ich denke aber, dass sich dieser weniger schlimm auf das Ergebnis auswirken wird, als allgemein angenommen wird. Der operative Cashflow dürfte, wie bereits mehrfach erwähnt, dieses Jahr die 1'000 Mio. $ überschreiten.



    @Kirschbaum: Danke für das Kompliment :)

    Erträge

    @Swissrain; Genau, diese Beziehungen sind simple Ökonomie mit ihren Grundsätzen, die viele nicht verstehen. Diese Beziehungen gelten auch bei anderen Anlagewerten wie Immobilien. Sinken die Zinsen, gewinnen Immobilien tendenziell an Wert, steigen die Zinsen, verlieren Immobilien tendenziell an Wert. In den letzten Jahren haben Immobilien in der Schweiz sehr stark an Wert gewonnen. Würden die Zinsen nun steigen, staucht dies die Rendite relativ zum Zinssatz zusammen, wodurch Immobilien an Wert verlieren. Die Gefahr besteht nun darin, dass wenn bspw. ein junges Paar eine Immobilie für 1370kCHF (derzeit durchschnittlicher Preis eines Einfamilienhauses) erwirbt und Eigenmittel in Höhe von 20% aufbringt, bzw. 274 kCHF. Durch die niedrigen Zinsen sind die Immobilienpreise enorm gestiegen, im Jahr 2020 um 9%. Verlieren nun Immobilien an Wert wird diese neu bewertet. Die Hypothek in Höhe von 1096kCHF bleibt jedoch weiterhin bestehen. Sinkt der Wert der Immobilie um 20%, müsste das junge Paar der Bank Mittel in Höhe von 20%*1096kCHF = 219kCHF nachschiessen, um den Eigenmittelanteil von 20% wieder decken zu können. Dies ist der technische Hintergrund kurz zusammengefasst, warum in letzter Zeit von «potentiellen Immobilienblasen» in den Medien berichtet wurde. Die Banken sind sich dieser Gefahr bewusst, wodurch Massnahmen wie höhere Eigenmittelquoten getroffen werden bei neuen Immobilienkäufen.



    Diese Beziehungen können allerdings bei Anlagegütern wie Edelmetalle oder Kryptowährungen nicht angewendet werden.


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    Um noch einen Schritt weiterzugehen, stellt sich natürlich die Frage welche Parameter man bei der Unternehmungsbewertung als Ertrag annimmt. Ich verwende hierbei meine «owner earnings», welche sich aus den zukünftigen operativen Cash Flows, abzüglich der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Immobilien und Grundstücke), abzüglich der zukünftigen Zinsausgaben, zuzüglich der zukünftigen Zinseinnahmen ergeben.


    Ich habe vor ein paar Monaten einen interessanten Artikel dazu in der FuW gelesen «die Krux mit dem KGV». Dort wurde u.a. eine EBITDA Bewertungsmethode aufgeführt, die gut sein soll. Bei Unternehmen, die mit einem hohen EBITDA werben, sollte man allerdings sehr vorsichtig sein. Vor allem kleinere Unternehmen frisieren dieses oft, ein bekanntes Beispiel war bspw. Worldcom (Worldcom war relativ gross). Dabei handelt es sich teilweise gar um Grauzonen, welche nicht wirklich strafbar sind. Die Manipulation kann u.a. zustande kommen, indem Betriebsaufwendungen wie bspw. laufende Forschungsaufwendungen als Investition verbucht werden. Dadurch steigt direkt der EBITDA um diesen Betrag. Im Cashflow Statement steigt parallel dazu auch der operative Cashflow um denselben Betrag. Da das ganze am Ende natürlich aufgehen muss, nehmen wiederum die Mittelabflüsse im Cashflow aus Investitionstätigkeiten um denselben Betrag zu, meist unter dem Posten «Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen». Diese Investitionen werden dann wiederum in der Bilanz aktiviert und in den darauffolgenden Jahren abgeschrieben. Kurzfristig wird dadurch auch das EBIT künstlich erhöht. Kennzahlen wie das EBIT können bspw. durch Wertaufholungen von Vermögenswerten als besser dargestellt werden.


    Eher schwierig für Aussenstehende zu überprüfen sind Manipulationstechniken wie bspw. das Verbuchen von Umsätzen zum gegenwärtigen Zeitpunkt, die allerdings erst in der Zukunft abgewickelt werden. Wird dies im grossen Stil gemacht, kann dies u.a. an den Forderungen erkannt werden. Normalerweise wird alles über 180 Tage bei einem Zahlungsziel von 30 Tagen wertberichtigt. Sind nun die Forderungen in einem Extremfall höher als die Hälfte des Jahresumsatzes, stimmt in der Regel etwas nicht. Im Cashflow Statement fällt dies wiederum auf, da die Mittel nicht während der Berichtsperiode fliessen, es sei denn, die Konten werden gefälscht.


    Derartige Techniken stellen die Ertragslage des Unternehmens, gemessen an Kennzahlen wie EBIT und EBITDA deutlich schöner dar, als sie es tatsächlich sind. Es wird zwar nichts gefälscht, aber manipuliert. Manchmal gibt es gar Fälle in denen Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten fallen, obwohl stets ein hohes EBITDA ausgewiesen wurde.


    Um sich sicherer zu sein, kann man sich in der Regel auf das Cashflow Statement des Unternehmens verlassen. Im Gegensatz zum EBITDA oder EBIT, sind im Cashflow Statement nur die Mittelflüsse enthalten, welche während der Berichtsperiode tatsächlich fliessen. Am Ende des Cashflow Statements steht um welchen Betrag die flüssigen Mittel zu oder abnehmen. Wenn dieses manipuliert wird, hat das Unternehmen massiv betrogen, da bei dessen Manipulation die Konten gefälscht werden müssten.


    Man sollte sich auch die Tochterunternehmen des Unternehmens anschauen. Bei Manipulationen werden oft Tochterunternehmen dafür verwendet (u.a. um beim Auffliegen rechtlich besser dazustehen). Wenn bspw. ein einzelnes Tochterunternehmen für fast alle Gewinne verantwortlich ist, kann in der Regel etwas nicht stimmen. Dies ist bspw. bei der Grenke Leasing AG der Fall, das Tochterunternehmen in Dublin ist seit Jahren für einen Grossteil der Gewinne verantwortlich (teilweise würde ohne diese Tochter gar ein Verlust resultieren), was sehr suspekt erscheint. Die anderen Tochterunternehmen machen zu einem nicht unerheblichen Anteil gar Verluste. Man könnte jetzt argumentieren, dass dies aufgrund der Steuern so ausgewiesen wird. Dies würde zwar Sinn ergeben, wäre in dem Ausmass allerdings nicht möglich. Eine weitere Ungereimtheit ist die hohe Profitabilität, im Gegensatz zu Konkurrenten. Mitverantwortlich dafür sind u.a. die sehr geringen Abschreibungen. Bei Veräusserungen von Vermögenswerten entstanden in der Vergangenheit gar Verluste, aber eigentlich geht es mir eher um Abschreibungen auf Forderungen, welche teilweise komplett fehlen. Mein persönlicher Favorit ist aber die Cashflow Rechnung. Trotz sinkendem Umsatz im Jahr 2020 nahm der operative Cashflow von 147 Mio. € auf 586 Mio. € enorm zu. Erklärt wird dies anscheinend mit dem Erhalt von Leasingrückzahlungen in der Periode. Mein Verdacht ist jedoch, dass der hohe operative Cashflow aus der Erhöhung des Einlagevolumens bei der Grenke Bank in der Berichtsperiode stammt. Wie üblich werden diese dann als operativer Cashflow gezeigt anstatt als Finanzierungscashflow, da ist Wirecard ja noch ein Paradebeispiel. Meine Vermutung ist, dass diese Gelder zwar existieren, aber vom freien Zugriff von Grenke geschützt sind. Dies erklärt meiner Meinung nach auch die ständige Aufnahme von frischem Kapital zum Kauf von kleinen Tochterunternehmen. Da die Bank allerdings nicht separat ausgewiesen wird, kann man dies auch nicht überprüfen.


    Allgemein betrachtet sind Unternehmen in der Finanzbranche (jedenfalls für mich) nicht investierbar.


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    ams-Osram


    Bei ams-Osram ist das Geschäftsmodell (auch in Bezug auf Mittelflüsse und Tochterunternehmen) viel einfacher zu verstehen. Der operative Cashflow macht nicht derartige Sprünge und suspekte Bewegungen im Verhältnis zu den Umsätzen, es gibt kein kompliziertes und unregelmässiges Konstrukt aus dutzenden Tochterunternehmen. Der Gewinn ist momentan vor allem durch die Abschreibungen betroffen. Diese werden drastisch abnehmen, wie ich bereits beschrieben habe. Die Ausgaben für Investitionen sind im Verhältnis zum operativen Cashflow sehr gering.


    Übrigens, der Verkauf des Continental Joint Ventures sollte die Erträge hochtreiben, was nicht zu unterschätzen ist. Seit Beginn dieses gemeinsamen Projekts entstanden dadurch nur hohe Verluste (so um die 100 Mio. $ pro Jahr im Durchschnitt). Welcher Preis beim Verkauf dieses Bereichs erzielt werden kann spielt mir keine Rolle, wenn man bedenkt, dass dies bei der geringen Grösse einen so grossen Einfluss auf die Erträge hatte. Der Verkauf von Digital Systems in Nordamerika wird sich nicht erheblich auf das Eigenkapital auswirken. Der verkaufte Bereich erzielte einen Umsatz von 150-170 Mio. $.


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    Die derzeitige Schwäche im Markt wird offenbar durch Zinsängste ausgelöst, da die Fed bekannt gab, evtl. noch dieses Jahr mit den Anleihekäufen herunterzufahren. Dadurch passiert mit den Aktien genau das, was ich in meinem letzten Kommentar geschrieben habe. Ich habe mal einen Artikel gelesen, dass dies besonders schlecht sein soll für ams-Osram, aufgrund der hohen Schulden. Nun ist es aber so, dass 95% der Schulden von ams-Osram Festverzinst sind (wie bereits mehrfach erwähnt, schon nur ein kurzer Blick in einen Geschäftsbericht würde auch einer Zeitung nicht schaden^^).

    swissrain hat am 12.08.2021 10:18 geschrieben:

    Quote

    Dominus hat am 12.08.2021 02:59 geschrieben:

    Hallo Dominus, ja, stimmt genau, es snd nicht jene Aktien mit relativer Schwäche, die bei einem Rutsch weniger Federn lassen, sondern möglicherweise leiden immer mehr als starke Aktien. AMS bestimmt mit hohem Beta-Faktor, da auch zyklisch.


    Was genau besorgt dich am Gesamtmarkt? - Bei nur steigenden Indizes stellt sich schon gar niemand mehr vor, dass es Korrekturen geben könnte, ein Crash gar unmöglich, da die Geldpolitik das verhindert. Oder irre ich mich? (lol)

    @Swissrain; Interessante Frage


    Die Zinsen sind momentan sehr niedrig aufgrund der derzeitigen Geldpolitik. Zinsen (30YR Bond yield) sind wie Gravitation für den Aktienmarkt (S&P 500). Steigen die Zinsen, fallen Aktien tendenziell; sinken die Zinsen, steigen die Aktien tendenziell. Von den Multiples her ist der S&P 500 momentan noch etwas tiefer bewertet als zur Spitze der Dotcom Blase. Während der Dotcom Blase waren die Zinsen allerdings bei ca. 6%. Steigt der Markt aber nun in gleichem Tempo wie die letzten Jahre und vor allem wie im zweiten Hj 2020 und jetzt im ersten Hj 2021, dann kann es bei steigenden Zinsen ungemütlich werden. Beim derzeitigen Zinssatz steht der Markt sicherlich nicht zu hoch (sieht auch Warren Buffett so), aber es stellt sich natürlich die Frage, wie nachhaltig die derzeitigen Zinsen sein werden.


    Der derzeitige Zinssatz ist im Verhältnis zur derzeitigen Inflation enorm tief. Dazu ist vielleicht zum Verständnis wichtig zu wissen, dass Aktien wie Staatsanleihen betrachtet werden sollten. Der Buchwert der Aktie entspricht dem aufgedruckten Wert der Staatsanleihe und deren Kupons entsprechen dem Ertrag des Unternehmens in der Zukunft. Der Knackpunkt liegt in der korrekten Voraussage der zukünftigen Erträge des Unternehmens, welche im Gegensatz zu den Kupons der Anleihe nicht bekannt sind. So ist bspw. ein Unternehmen welches in den zukünftigen Jahren eine Eigenkapitalrendite von 2% erzielen wird bei einem Zinssatz von 2% nicht mehr Wert als dessen Buchwert. Die meisten Unternehmen werden eine Eigenkapitalrendite von 2% oder höher erzielen, aber wenn die Zinsen stark steigen ist dies nicht mehr der Fall. 1982 stiegen die Zinsen in den USA auf 15%. Ein Unternehmen welches in Zukunft eine Eigenkapitalrendite von 15% erzielen wird ist bei einem Zinssatz von 2% ein vielfaches des Buchwertes wert, wenn die Zinsen allerdings auf 15% steigen ist auch dieses Unternehmen nicht mehr wert als dessen Buchwert. Die Aktie des Unternehmens sollte theoretisch zwar eine Rendite von 15% pro Jahr einbringen, aber wäre zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mehr wert als der Buchwert, da eben risikofrei die selbe Rendite erzielt werden könnte. Sobald aber die Zinsen stark sinken, ist das Unternehmen unmittelbar deutlich mehr wert.


    Ich persönlich denke nicht, dass die Zinsen kurzfristig steigen werden, aber im Jahr 2023 sollten sie dies (Fed). Die Frage ist nur, was bis dahin passiert und wie stark die Zinsen dann tatsächlich steigen werden. Ich bin kein Crash Prophet (gibt es schon genug, die dann auch zum Spott gemacht werden^^) und denke auch nicht das es nächstens einen geben wird. Aber die niedrigen Zinsen und die dazu verhältnissmässig sehr hohe Inflation finde ich dennoch ein bisschen beunruhigend.

    Guten Abend


    Der derzeitige Kursverlauf sorgt bei manchen sicherlich für rauchende Köpfe, auch bei mir ein bisschen. Dieses Pendelmuster hatten wir schon einige Male, die Frage ist nur wann dieses aufhört und kurzfristig auch, ob dieses Muster eine Treppenstufe hoch oder runter gehen wird. Ich hoffe auf ersteres.


    Ich habe mir kürzlich AMD nochmal etwas angeschaut. Letztes Jahr erzielte AMD einen operativen Cashflow von ca. 1070 Mio. $ (ich hätte mit deutlich mehr gerechnet, habe mir allerdings die letzten Jahre nicht mehr so über AMD erkundigt). Dies ist ungefähr so viel wie ams-Osram dieses Jahr haben wird (vielleicht ein bisschen weniger, aber ungefähr in diesem Bereich). Dieses Jahr dürfte dieser bei AMD aber um ein Vielfaches höher liegen. Interessant ist allerdings die Übernahme von Xilinx. Diese erwirtschaften seit Jahren einen operativen Cashflow von jeweils 1000-1200 Mio. $, also ungefähr in dem Bereich wie ams-Osram momentan. AMD will Xilinx für 35 Mrd. $ übernehmen. Die Übernahme wird sicherlich auch andere, v.a. technologische Gründe haben, aber dennoch ist es ein interessanter Vergleich. AMS hat natürlich höhere Zinsaufwendungen und etwas höhere Investitionen, was den Nettoertrag doch ein bisschen kleiner werden lässt und die Schulden dürfen natürlich auch nicht unbeachtet bleiben, wobei diese bei einem gesunden Geschäft nicht zum Problem werden dürften. Auch interessant sind die Aktienbasierten Vergütungen der beiden Unternehmen (Xilinx und AMD). Diese werden bei beiden Unternehmen grösstenteils durch die Ausgabe neuer Aktien ermöglicht (=Verwässerung), was bei ams-Osram nicht der Fall ist. Ehrlichgesagt würde ich dies bei einer derart hohen Bewertung auch nicht anders machen^^. Das «promoten» von Aktien, worüber ich schon mehrmals geschrieben habe, ist meiner Meinung nach bei der hohen Bewertung von AMD nicht unbedeutend. AMD ist deswegen sogar mal angeklagt worden (vor ca. 10 Jahren), da ein neuer Chip von AMD wortwörtlich als «der beste Chip der Welt» promoted wurde. Dieser erwies sich dann aber als flopp, und die dabei entstehenden Verluste wurden gar noch vertuscht, worauf die Aktie nach auffliegen dieser Aktion damals um fast 75% fiel. Darüber habe ich erst vor kurzem gelesen, ansonsten hätte ich die Aktie nie gekauft. Auch in der Schweiz gibt es einige solcher Promoter, welche meistens sehr unprofitabel sind und das Kapital der Anleger brauchen, um zu überleben und dann alles was sich ein bisschen positiv anhört veröffentlichen. Bei ams-Osram ist es eher das Gegenteil, ein Design-Win für ANC in JBL over ear Kopfhörern wird nicht gross rumposaunt, sondern ausschliesslich auf der Website veröffentlicht (dies erscheint dann auch nirgends sonst). Die Idee dahinter ist wohl v.a. das Sparen von Kosten, aber für den Aktienkurs wäre eine Veröffentlichung sicherlich fördernd.


    Bei ams-Osram stellt sich mir v.a. die Frage, wie ich auch in meinem letzten Post etwas ausführlicher geschrieben habe, wie lange die hohen Abschreibungen noch anhalten werden. Im ersten Halbjahr wurde ordentlich abgeschrieben (556 Mio. $), vor allem auf Sachanlagen (davon ca. 180 Mio. auf die Produktionsstätte in Asien). Meiner Einschätzung/Erfahrung nach gibt es zumindest zwei Möglichkeiten dies bei einem Unternehmen wie ams-Osram in Gewinn umzuwandeln:

    1. Abschreibungen werden deutlich weniger belasten
    2. Der operative Cash Flow steigt

    (war bspw. bei STMicro der Fall, wobei Punkt 2 einen grösseren Effekt hatte)


    Bei ams-Osram sollte meiner Meinung nach beides der Fall sein, da allein durch die Synergien der operative Cashflow zunehmen sollte (der Marktanteilsverlust wird sich natürlich negativ auswirken), und derart hohe Abschreibungen über einen längeren Zeitraum, v.a. angesichts der Vermögenswerte und kumulierten Abschreibungen nicht unendlich lange möglich sind und andererseits die Investitionstätigkeit relativ gering ist. Im zweiten Halbjahr sollten die Abschreibungen nicht mehr so stark belasten wie im ersten Halbjahr, bei den Sachanlagen wird es auch langsam eng (1899 Mio. $ in der Bilanz), zumal ca. 500 Mio. $ davon auf Immobilien und Grundstücke entfallen sollten.


    Dies ist auch der Hauptgrund, warum ich, wenn ich wetten müsste, einen Kursanstieg auf Ende 2021 / Anfang 2022 einschätzen würde, da ich zu diesem Zeitpunkt eine deutliche Abnahme der Abschreibungen einschätzen würde.


    Nochmal was zum Thema Anlegerpsychologie: Das ist in der Tat sehr interessant. Ich muss zugeben, dass wenn die Aktie von AMS im Februar dieses Jahres nicht zum dritten Mal von ca. 24 CHF wegen demselben Thema runtergerutscht wäre, sondern der Kurs nach meinen ungefähren Erwartungen gelaufen wäre, ich mich wohl nie hier im Forum angemeldet hätte. Dazu fällt mir ein interessanter Kommentar eines frühen Wirecard Kritikers unter dem Pseudonym MMI ein, welcher zum Schluss eines kritischen Kommentars geschrieben hat «ich weiss ich weiss, solange der Kurs steigt, interessiert das hier niemanden»… Ich denke, dass Aktien welche stark gefallen sind, von Kleinanlegern nicht unbedingt häufiger gekauft werden aus den von Kekko genannten Gründen. Ich denke, dass viele einfach in den Foren Anhänger suchen, die derselben, positiven Meinung sind wie sie, u.a. aus Frust. Für mich ist auch sehr erstaunlich, dass offenbar kaum Jemand tatsächlich Geschäftsberichte durchliest, zumindest in den Anhang schaut oder die Cashflow Statements analysiert. Dies ist mir v.a. bei Wirecard aufgefallen, bei der die Community wohl deutlich grösser war als bei einer ams-Osram. Ein früherer Manager hat dazu mal gesagt "ich bin überrascht, dass überhaupt jemand den Geschäftsbericht durchgelesen hat".


    Der Gesamtmarkt macht auch mir Sorgen. Wenn die Aktie nicht steigt, obwohl der Gesamtmarkt dies tut und auf einem meiner Meinung nach ungemütlich werdenden Rekordhoch steht, ist dies bei einem starken Rutsch des Gesamtmarktes nicht sehr fördernd für uns ams-Osram Aktionäre, aber natürlich auch nicht für alle anderen Aktien.


    Grüsse


    Dominus

    spylong: Vielen Dank für die Infos :) Ist schon ein krasser Abgang der Shortseller, bei ca. 5% weniger sind dies immerhin 13.5 Mio Aktien die in den letzten ca. 30 Tage zurückgekauft worden sind.


    jan_dietrich: Herzlich Willkommen im Forum! Freut mich, dass dir meine Beiträge gefallen und bin gespannt, was du so schreiben wirst :)


    Grüsse


    Dominus

    Leerverkäufer

    Die aktuelle Quote würde mich auch interessieren, habe leider auch kein Abo dort. Den ganzen Text würde ich aus Sicherheitsgründen aber nicht posten...

    Analysten

    Guten Abend Miteinander


    Da Barclays hier immer wieder das Thema ist und momentan v.a. auch im Ariva Forum darüber diskutiert wird, habe ich die Ratings zu ams mal in Excel eingetragen.


    Lustigerweise hat Andrew Gardiner fast gleich viele Buy und Sell Ratings, 15 Buy und 18 Sell Ratings und diese sind auch noch aufeinanderfolgend (15 Buy Ratings hintereinander und 18 Sell Ratings hintereinander). Diese wurden in einem Excel Sheet eingetragen, inklusive dem Chart mit den jeweiligen Ratings. Da nach diesen Ratings ja gehandelt werden soll, wurde angenommen, dass bei jedem Buy Rating 1'000 Aktien gekauft wurden und bei jedem Sell Rating 1'000 Aktien verkauft wurden (würde von mir aus gesehen ansonsten keinen Sinn ergeben). Da er etwas mehr Sell Ratings als Buy Ratings hat, wurde ein gemittelter Korrekturwert von 0.833 mit dem Verkaufsbetrag verrechnet. Insgesamt ergibt sich eine Rendite von -40.7%, wenn nach dem Analyst Andrew Gardiner gehandelt wurde.


    Für mich ist u.a. fragwürdig, warum dieser Typ ganze 33 Ratings innerhalb von 3,5 Jahren abgeben muss... Die Rendite von -40,7% könnte allerdings besser sein als die, welche man mit den ams-Tipps von der CS erzielt hätte^^.


    @Kekko: Spannender Bericht zur Anlegerpsychologie, vielen Dank!


    Grüsse


    Dominus

    Barclays

    Heute in Cash von Barclays: «Ausserdem hegt man bei Barclays Zweifel an der Erreichbarkeit der Mittelfristziele. AMS strebt eigenen Angaben zufolge eine operative Marge (EBIT) in Höhe von 20 Prozent an. Das entspräche gegenüber der für 2021 geschätzten Marge quasi einer Verdoppelung und würde eine Bruttomarge in der Region von 45 Umsatzprozent voraussetzen. Eine so hohe Bruttomarge ist aber selbst für führende Anbieter wie STMicroelectronics oder Infineon nur schwerlich erreichbar, obschon diese deutlich umfassendere Skaleneffekte nutzen können.»


    @Barclays: Zur Aussage bezüglich STMicroelectronics,


    Lustigerweise habe ich die Geschäftsberichte von STM seit ca. 2013 zumindest überflogen^^. (für Barclays heisst dies offensichtlich genaustens analysiert). Interessant wird es, wenn man sich wirklich mal den Geschäftsbericht von STMicroelectronics und v.a. die Cash Flow Statements der letzten sechs Jahre ansieht. Die Ausgaben für Investitionen waren bei STM schon immer ausgesprochen hoch und sind es immer noch. Dadurch entstehen allerdings auch grosse Abschreibungen, was sich wiederum auf die Gewinne und dadurch auch auf das hochgelobte KGV und die EBIT-Marge niederschlägt. Diese beiden Kennzahlen waren dadurch lange Zeit sehr niedrig. Später wurden die Investitionen und dadurch auch die Abschreibungen im Verhältnis zum operativen Cash Flow und auch absolut deutlich geringer, was sich dann auch im Gewinn niederschlug. Die operative Profitabilität würde ich eher am operativen Cash Flow vergleichen (am besten Eigenkapitalrendite, wobei die owner earnings als Ertrag angenommen werden) als an der EBIT-Marge o.ä..


    Ich hatte nie STMicroelectronics Aktien, war mir allerdings ziemlich sicher, dass diese steigen werden aufgrund der dadurch vorprogrammierten Gewinne. Solche Phänomene beobachte ich immer wieder, gerade auch bei kanadischen Unternehmen, welche ich teilweise überprüfe (dort ist es einfach umgekehrt). Diese haben dann aber oft einen negativen oder sehr geringen Cash Flow bei einem positiven/hohen Gewinn. Da sich bei den Banken viele nicht so wirklich auskennen, werden diese dann teilweise gar gelobt. Die Gewinne entstehen allerdings bspw. durch fragwürdige Wertaufholungen von Vermögenswerten und nicht durch das operative Geschäft oder durch zukünftige Geschäfte, welche bereits zum heutigen Zeitpunkt verbucht werden (dies ist hochmanipulativ und wurde u.a. auch bei Enron gemacht). Teilweise werden dann Wertaufholungen auf Vermögenswerte gemacht, welche dem Unternehmen gar nicht gehören. Paradebeispiele sind ComROAD oder auch Wirecard.


    Ähnliches wird meiner Meinung nach bei ams-Osram geschehen, nur mit einem stärkeren Effekt. Die Abschreibungen sind momentan u.a. durch die Übernahme ausgesprochen hoch, die üblichen Investitionen im Verhältnis zum operativen Cash Flow jedoch sehr gering (im Verhältnis zu STMicroelectronics). Dies wird sich noch eine Weile auf den Gewinn auswirken, dürfte allerdings nicht mehr all zu lange dauern, wenn man sich den Anhang zum Geschäftsbericht 2020 mal genauer ansieht. Der operative Cash Flow von ams-Osram wird dieses Jahr wohl um die 1000 Mio. $ betragen. Die Firmenwerte werden nicht abgeschrieben werden nach IFRS, dafür werden hohe Abschreibungen auf Sachanlagen und auch auf Immobilien vorgenommen. Es stellt sich u.a. die Frage wie lange dies noch gehen wird, angesichts der tiefen Ausgaben für Investitionen. Die Garantiedividenden für die nächsten Jahre hat ams-Osram jedenfalls schon zurückgestellt, diese sind im Posten «sonstige langfristige Verbindlichkeiten» in der Bilanz zu finden, wenn ich mich nicht irre. Die Motivation ist sicherlich, die Gewinne durch Abschreibungen etc. zu drücken, um Steuervorteile zu erreichen (Abschreibung von Firmenwerten/Goodwill bringt übrigens keine Steuervorteile).


    Falls sich jemand die Frage stellt, wie dass denn diese grosse Freiheit in Bezug auf Abschreibungen/Wertaufholungen von Vermögenswerten bei Unternehmen zu Stande kommt, habe ich im Anhang interne Mails von Wirecard hochgeladen ;). Dabei handelt es sich allerdings um ein Extrembeispiel…

    @DLG: Die Zinskosten sind in Q2 deshalb so tief, da die Zinszahlungen von einem grossen Teil der Anleihen halbjährlich anfallen. Schade, dass dies ams-Osram nicht kommuniziert hat.


    Da fällt mir übrigens noch etwas interessantes in Bezug auf Gerüchte ein: ams-Osram darf 30 Tage vor den Quartalszahlen keine Informationen zum Geschäft abgeben. Dies ist auch der Grund warum diese jeweils mindestens 30 Tage nach Ablauf des Quartals veröffentlicht werden. Deswegen können auch Gerüchte zum Geschäft, welche in dieser Zeit aufgeworfen werden, nicht dementiert werden.


    @Kekko: Ja, der werte Sultania musste wohl gehen... Der Typ wollte tatsächlich noch ein Kursziel von 5.30 CHF abgeben (ohne sinnvolle Begründung). Also wenn die jetzt 32 CHF als Kursziel abgeben, dann... kommentiere ich dies mal nicht weiter. Die CS kriegt sowieso nichts mehr auf die Reihe, zum Glück habe ich seit langem keine CS-Aktien mehr^^


    PS: Die Analysten wurden mit ihrer Q3-Guidance von umgerechnet 4% bereinigter Ebit-Marge schon mal "verseckelt"

    Halbjahresbericht und Q3 Guidance im Rahmen meiner Erwartungen

    Guten Tag Miteinander


    Q3 Guidance in Bezug auf die bereinigte Ebit-Marge liegt exakt im Bereich meiner zweiten Berechnung, nämlich 8-11%. Auch der Umsatz mit 1450-1550 Mio. $ liegt fast exakt im Rahmen meiner Erwartungen (meine Guidance war 1460-1560 Mio. $). Man sieht jetzt allerdings auch schön, dass die Abschreibungen, zumindest im Q2 deutlich mehr belasten, wie ja von mir auch erwartet wurde. Das Nettoergebnis wurde im zweiten Quartal allerdings vor allem auch durch Rückstellungen für die Garantiedividenden belastet, in Höhe von 226 Mio. $, was sehr positiv ist. Dies bedeutet, dass die Garantiedividenden der "nächsten 4-5 Jahre zurückgestellt wurden".


    Ich habe in der Vergangenheit mal geschrieben, dass ich einen operativen Cash Flow von ca. 900 Mio. $ für 2021 erwarte. Meiner Einschätzung nach könnte dieser aber bereits 2021 einen Betrag von 1000 Mio. $ überschreiten.


    Was dies für die Aktie bedeutet auf kurzfristige Sicht, keine Ahnung, aber sollte eigentlich positiv sein, zumal von den Analysten ca. 4% für die Q3 Guidance erwartet wurde^^...


    Grüsse


    Dominus

    ams-Osram investiert in "Produktionscluster"

    Die Geschäfte dürften nicht all zu schlecht laufen, anscheinend hat ams-Osram in einen neuen Produktionscluster investiert. Über die Grösse dieser Investition habe ich leider keine Kenntnis:


    https://news.cision.com/picosu…ogy-to-ams-osram,c3389714


    gertrud: Bei Intel kann ich den potentiellen Marktanteilsverlust an AMD nicht einschätzen, bzw. dessen Kompensation, u.a. aufgrund der grossen Dimension.


    alperose: Da würdest du keine schlaue Antwort drauf bekommen


    pesche: Ja, Intel war damals ein Desaster.

    gertrud hat am 25.07.2021 11:57 geschrieben:

    Aus dem Stegreif würde ich mal auf Intel tippen. Habe ich mir vor kurzer Zeit auch schon mal angeschaut, jedoch nicht genauer. Mit dem Unternehmen macht man sicherlich nicht viel falsch. Das Problem für mich ist einfach bei einem solch grossen Tech-Unternehmen die Zukunft einigermassen vorauszusagen. Habe damals auch viel darüber gelesen, dass sich AMD wohl Intel Marktanteile schnappen könnte in grossem Stil (zahlen weiss ich jetzt gerade nicht auswendig). Da ich mich mit klassischen Chips nicht so gut auskenne, habe ich mich damals gegen einen Kauf entschieden. AMD Anteile hatte ich vor 6-7 Jahren mal gekauft, danach aber zu früh wieder verkauft. Damals war AMD noch viel kleiner und die Unterbewertung war viel einfacher vorauszusehen, repektive der Faktor zwischen der fairen Bewertung und der Marktbewertung war auch viel grösser (zum jetzigen Zeitpunkt kann man sagen, es war tatsächlich so, bei ams-Osram muss sich dies erst noch zeigen). Intel wäre gefühlsmässig auch mind. 50% mehr wert. AMD war damals im Vergleich zum Marktwert allerdings eher ca. 5-10 mal so viel wert.


    Allgemein ist es schwierig bei solch grossen Tech-Unternehmen alles zu wissen bzw. die Zukunfts einigermassen zuverlässig vorauszusagen. Selbst bei der viel kleineren ams-Osram komme ich bereits an meine Grenzen.

    Q3 Guidance

    Ich habe mir das ganze jetzt nochmal angeschaut. Ehrlichgesagt hatte ich bei AMS und Osram den Überblick über die einzelnen Quartale nie so richtig. Bei AMS wusste ich dies zwar in Bezug auf Apple ungefähr, aber auf die anderen Bereiche bezogen nicht unbedingt (ist für mich als langfristiger Investor den Aufwand auch nicht wert). Bei Osram war das erste Halbjahr jeweils deutlich stärker in Bezug aufs Ebit, u.a. weil im zweiten Halbjahr jeweils ein Grossteil der Abschreibungen gemacht wurden. Der Zeitraum war bei Osram allerdings um ein Quartal verschoben, was bedeutet, dass das erste Halbjahr dem vierten und ersten Quartal des Kalenderjahres entsprach (und auch ams Geschäftjahr), das zweite dem zweiten und dritten Quartal des Kalender-/ams-Jahr. Dies bedeutet, dass historisch betrachtet, das zweite und dritte Quartal vom jetzigen Konzern von den Abschreibungen besonders belastet sein müssten, das vierte und erste Quartal dann deutlich weniger. Wie AMS dies beim "Osram-Teil" handhabt, hat man zum jetzigen Zeitpunkt kaum eine Chance dies auf Quartalssicht vorauszusagen. Ich denke aber, dass dies auf die Quartale einigermassen sinnvoll verteilt werden sollte (würde ansonsten keinen Sinn ergeben). Hierbei muss man auch bedenken, dass Osram's Quartalsveröffentlichungen anscheinend nur die Ebitda-Zahlen enthielten, bei denen die Abschreibungen nicht enthalten sind.


    Es stellt sich u.a. die Frage, wie dies zum derzeitigen Zeitpunkt mit dem ehemaligen Geschäftsbereich Osram-Continental aufgeteilt wird. Mit Continental war vertraglich vereinbart, dass Osram das gemeinsame Venture vollkonsolidiert, dafür durfte Osram die Aktivitäten lenken. Dadurch entstand für Osram aber auch ein höherer Verlust. Ob Osram nun immer noch einen grösseren Teil der Verluste trägt, erschliesst sich mir nicht ganz. Meiner Einschätzung nach dürfte dies jedoch kaum der Fall sein.


    Auf Basis einer nochmaligen Berechnung und auch unter der Annahme, dass Osram-Continental nicht mehr stark belasten wird, komme ich auf eine bereinigte Ebit-Marge von ca. 9-10%. Sollte dies der Fall sein, würde ams ca. 7-10% oder 8-11% bereinigte Ebit-Marge als Ausblick angeben.


    Q-Berichte auf Osram-Website: Osram hat anscheinend keine Q-Berichte veröffentlicht (was auch nicht Pflicht ist), sondern nur ausgewählte Kennzahlen angegeben mittels einer Ad-hoc Meldung. Es gibt viele Unternehmen, die dies so handhaben. Mir sind Quartalsberichte jedoch lieber, da diese detaillierter sind.


    @Kekko: Ja, die 12-15% nach meinem Gefühl sind vielleicht doch etwas hoch. Aber 2-4% erscheint mir zu niedrig. Ich bin gespannt wie der Ausblick aussehen wird, hoffen wir das Beste :)

    pirelli: Da bin ich aber froh :)


    düse5.0: Ja, denke ich auch. ams Osram sollte meiner Meinung nach ein bisschen mehr in Werbung investieren. Auch wenn die Nachrichten über Design-Wins auf der Website keine Wachstumstreiber sein werden, würde eine Publizierung dennoch Sinn machen. Bspw. STMicroelectronics, wie ich bereits vor kurzem mal geschrieben habe, handhabt dies so. Hierzu bei ams-Osram zwei aktuelle Beispiele:


    19.07.2021, ams OSRAM und ViewSonic bündeln ihre Kräfte für neuen Hochleistungs-LED Projektor für den Arbeits- und Bildungsbereich


    https://www.osram.de/os/press/…-education-projection.jsp



    22.07.2021, Premiumbeleuchtung neu definiert – ams OSRAM präsentiert neue Quantum Dot LED (Anwendungsbereich v.a. äusserst natürliches LED Licht, welches wie Tageslicht erscheint):


    https://www.osram-group.de/de-…leases/pr-2021/22-07-2021

    Kekkomachine hat am 23.07.2021 03:54 geschrieben:

    Huch habe mich verlesen, dachte du hast vorhersehen oder so statt vorlegen geschrieben im zweiten Teil (war auch eine etwas fiebrige Angelegenheit).


    Die 9-12% auf Basis meiner Annahmen und 12-15% nach Gefühl bziehen sich allerdings auf das Q3. Beim Q2 schrieb ich, dass dies im Rahmen der Erwartungen liegen sollte, sprich 7-10%. Hab den Text nochmal gelesen, war vielleicht etwas unklar, dass es sich um das Q3 handelt. Tut mir Leid


    pirelli: Danke für den Artikel. Schön, dass auch andere dies so sehen. Lange Zeit war ich einer von wenigen, der positiv auf ams-Osram geblickt hat, hoffentlich (hoffentlich, obwohl "hoffe" allgemein nicht unbedingt für die Börse geeignet ist^^) ändert sich dies nun bald und der Kurs wird evtl. gegen Ende 2021/Anfang 2022 anziehen. Spätestens Ende 2022 sollte er dies dann, denn dort erwarte ich einen Design-Win im Bereich Consumer und Umsätze im Bereich Lidar, letztere sind etwas nach hinten verschoben aufgrund des unvorhergesehenen Ereignisses Corona, was die Automobilhersteller mit ihren Zukunftsplänen etwas nach hinten verschoben hat. Ich sehe Osram allerdings als mehr als nur eine Apple Abhängigkeitsreduktion.


    Grüsse


    Dominus

    @Kekko: Im Quartalsausblick abschätzen war ich noch nie gut, aber ich versuche es dennoch:


    Meiner Einschätzung nach sollte der Umsatz im dritten Quartal bei ca. 1460-1560 Mio. $ liegen, bei einer bereinigten, operativen Ebit-Marge von 9-12%.


    Dies beinhaltet Wirkungen der Synergien, negative Wirkungen des Marktanteilsverlustes, sowie positive Entwicklungen im derzeit starken Automobilmarkt. Den Automobilmarkt habe ich relativ pragmatisch eingerechnet. Die Rechnung allgemein sollte eher pragmatisch sein. Leider habe ich sie nur auf Papier aufgeschrieben, da ich momentan im Bett liege, die zweite Coronaimpfung hat mir ziemlich zugesetzt^^.


    Noch eine Anmerkung zu den Synergien: Ich habe die letzten Wochen einige Negativartikel in Bezug auf die Entlassungen und Standortstreichungen etc. gelesen. Osram, der Traditionskonzern, werde dadurch zerschlagen etc.. Ich verstehe dass dies sicherlich nicht nur schön ist, vor allem für die betroffenen Mitarbeiter. Aber genau dadurch kommen u.a. die Synergien zu stande.


    Die grossen Wachstumstreiber werden erst so Mitte-Ende 2022 und dann vor allem im 2023/2024 kommen. Dazu werde ich in meinem Bericht noch mehr schreiben. Aussagen über einen längeren Zeitraum, gerade bei einem Unternehmen nach einer Übernahme, können deutlich besser vorausgesagt werden als Quartalsergebnisse.


    Normalerweise betrachte ich nur die operativen Cash Eingänge und Abgänge, EBIT-Vorhersagen sind deutlich schwieriger, bspw. aufgrund von Abschreibungen. 9-12% Ebit-Marge sollten als Aublick für Q3 drin sein. Je nachdem wie stark die Abschreibungen belasten, könnte auch eine deutlich höhere Marge drin liegen. Im letzten Jahr waren die Abschreibungen und Kosten Aufgrund der Osramübernahme besonders hoch (vor allem im dritten Quartal, u.a. ausgelöst durch einen Abschreiber seitens Osram), auch für den nicht bereinigten Teil. Die Verlustreichen Continental Bereiche wurden veräussert (Verlust durch Continental Bereiche 2020: -138 Mio. $ Korrektur: -138 Mio $ für das gesamte Jahr 2020, nicht erst ab der Konsolidierung Osrams).


    Zusammengefasst: Auf Basis meiner Annahmen: Ebit-Marge bei 9-12% mindestens, gefühlsmässig eher 12-15%


    Der Umsatz dagegen kann deutlich besser vorausgesagt werden und sollte in etwa in dem angegebenen Bereich liegen, wobei der veräusserte DI Teil zu leichten Abweichungen führen kann (negativ auf Umsatz, positiv auf Marge)


    Das zweite Quartal sollte meiner Meinung nach im Rahmen des Ausblickes liegen.


    Dies sind jedoch nur Annahmen meinerseits und werden sicherlich nicht ganz übereinstimmen. Die Analysten gehen umgerechnet anscheinend nur von 4% Ebit-Marge aus durchschnittlich (gleich viel wie es letztes Jahr aufgrund des "Übernahmequartals" war).


    Hier noch zwei kleinere, bekannte Design-Wins für 2021: Mini-LED (Apple) und ANC (JBL): Beim Mini-LED Design-Win handelt es sich um ca. 800 Mio. Stk. Mini-LED (Produktionsstart 1. Juni) Dadurch können ca. 80'000 Bildschirme der neuesten iPad Generation gedeckt werden, was eine relativ geringe Anzahl ist. Dadurch entstehen Umsätze, welche einen zweistelligen Milionenbetrag nicht überschreiten dürften (schätzungsweise 2-3 Mio $ Umsatz), zumindest im Jahr 2021. Bei der ANC für JBL werden die Umsätze zwar deutlich höher sein (ca. 30-40 Mio $ / Jahr), dies wird allerdings auch kein Wachstumstreiber sein. Wachstumstreiber werden bspw. Lidar, BOLED (v.a. Face-ID), Micro-LED, in cabin sensing und Miniaturprojektoren sein.



    gertrud: Der war gut^^



    Grüsse


    Dominus