Klinischer Standpunkt
guten Abend zusammen, ich würde gerne noch ein paar Überlegungen aus klinischer Sicht zu dem Thema Preisentwicklung beitragen.
Ich entschuldige mich im Voraus, sollten einige Sätze gleich nicht mehr ganz grade sein. Aber ich habe grade ein fantastisches Abemdessem mit entsprechendem Weingenuss hinter mir und liege tiefenentapannt vor dem chemineee .
Sobald die EUA bekannt ist, wird meines Erachtens eine Art Schneeballsystem einsetzen. Die Notfallzulassung wird vieles vereinfachen und beschleunigen. Natürlich ist die Zulassung primär für die critical Covid Patienten gedacht. Aber so what? Als Arzt entscheide ich im worst case immer noch selbst , zu welchem Zeitpunkt ich RLF einsetze. Soll heißen - habe ich drei Covid Patienten verloren, gebe ich den nächsten 3 doch schon viel früher das neue Wundermittel. Mache ich als Arzt damit gute Erfahrungen, dann mache ich vom off label use Gebrauch und gebe RLF NOCH VIEL früher iv, also bevor der Patient überhaupt intubiert werden muss. Als Arzt kann ich prophylaktisch therapieren und vermeide damit größere Komplikationen.
Arbeite ich als Arzt im universitären Bereich und will mich noch habilitieren, dann habe ich gleich 20 Ideen für weitere kontrolliert randomisierte studien. Das Ding ist doch ein Selbstläufer! Versteht ihr , was ich sagen will? Once published a wave of publications will follow! Es gibt zig Szenarien, die für weitere Studien infrage kommen. Die Ärzteschaft will dann einfach alles wissen über VIP. VIP wird zum neuen Modetrend und der neue publikationsliebling. Nicht nur im Intensivbereich (internistische IPS, chirurgisch- traumatologische IPS), auch in der Pneumologie etc.
so ähnlich hatten wir das in der Anästhesie mit den organprotektiven Eigenschaften der Inhalationsanästhetika.
Danach kommt dann die Industrie mit weiteren galenischen Abwandlungen (Racemate, längere HWZ, Depotwirkung , iv, oral, subkutan, Inhalatov) , die ganze Palette. Alles ähnlich wie bei Insulin (remember - a natural peptide of the body)
Ich verstehe die Bedenken bezüglich berechnetem SP durch Anzahl Aktien / Umsätze etc.
aber die Ärzteschaft reagiert nicht wie ein Berechnungsmodell. Schafft es VIP eine evidenced based medication zu werden, dann ist das big player scenario von Relief absolut realistisch. Und meines Erachtens damit auch weit höhere Aktienpreise.
cheers, MP