Schiefergas / Fracking

  • Der Mann mit den Milliarden im Schiefer

    Mit der Innovation des Fracking hat George Mitchell für sich selbst ein Vermögen geschaffen. Doch sein Vermächtnis könnte viel bedeutender werden.

    Im Wettbewerb um die einflussreichste Person der USA im vergangenen Jahrhundert taucht der Name George Mitchell selten auf. Doch der texanische Ölmilliardär, der 2013 im Alter von 94 Jahren verstorben ist, könnte diesen Titel rechtfertigen. Sein Vermächtnis ist die Entwicklung der Schiefergas-Förderung oder des Fracking, wie es kurz genannt wird. Mitchell hat mit seinem gleichnamigen Unternehmen die Förderung von Erdgas durch das Fracking revolutioniert. Was zu seiner Zeit noch als phantastischer Traum galt, ist heute Realität.

    Der Traum jedes Präsidenten

    Formationen wie der Marcellus-Schiefer in Pennsylvania, die Bakken-Region in North Dakota oder die Permian-Felder in Texas könnten zu so viel Wachstum beitragen, dass die USA bald unabhängig von Importen werden könnte. Dies ist seit der Erdölkrise ein Traum jedes amerikanischen Präsidenten. Barack Obama hat dank der Pionierarbeit Mitchells die Chance, derjenige Präsident zu werden, unter dem die USA nahe an die Energieunabhängigkeit gelangen. Die wirtschaftlichen und geopolitischen Implikationen dieses Wandels sind nicht zu unterschätzen. An der Wall Street sind sich die Analytiker einig, dass die Arbeit Mitchells zu massiver Wertschöpfung und Vermögensbildung führen wird.


    Angefangen hat Mitchell wie andere Ölmänner in Texas mit herkömmlichen Methoden. Man leiht sich etwas Geld, bohrt ein Loch und hofft auf Erdöl. Wenn es nicht klappt, leiht man sich mehr Geld und versucht es anderswo nochmals. Der Algorithmus geht so lange, bis Erdöl gefunden wird oder der Unternehmer bankrott ist. Mitchell hat diese Phase gut überstanden. Als Sohn griechischer Einwanderer passt er bestens in die Reihen von Immigranten, die auf diese Weise aus nichts ein Vermögen gemacht haben.


    Der Durchbruch mit dem Schiefergas kam im sogenannten Barnett Shale. Die Formation in der Dallas-Region hat jahrzehntelang herkömmliches Erdgas geliefert. Typischerweise wird dabei Energie aus Reservoirs gefördert, die entweder unter oder über einer Gesteinsschicht angelegt sind. Das Erdgas sickert aus dem Gestein und wird in einem Reservoir gefangen. Mitchell hat sich überlegt, ob er direkt ins Gestein bohren soll. Das Problem der Methode ist, dass die Erdgasmoleküle im Gestein gefangen sind und nicht frei fliessen. Mitchell hat das Problem mit der sogenannten Fracking-Methode gelöst.

    Sprengt den Stein auf

    Unter Fracking versteht man das Pumpen einer flüssigen Masse aus Sand und Chemikalien in das Gestein. Der Druck rüttelt das Gestein auf und setzt die Erdgasmoleküle frei. Das Gas fliesst in die Rohre und kann gefördert werden. Als Mitchell mit dem Fracking anfing, war die Methode noch sehr teuer. Es fehlte an Infrastruktur und erfahrenen Ingenieuren. Doch Mitchell setzte jeden Penny in die Förderung des Barnett Shale und verbuchte schliesslich den erhofften Erfolg. Sein Unternehmen ist 2002 für mehrere Milliarden von Devon Energy übernommen worden.


    Doch die Leistung Mitchells geht über die Dollar-Milliarden hinaus. Es hat sich ein ganzer Sektor von Firmen gebildet, deren Marktkapitalisierung bis zu Dutzenden von Milliarden beträgt. Die Schiefer-Revolution hat sich quer durch das Land verbreitet und auch an der Wall Street zu Euphorie geführt. Firmen wie Devon, Anadarko, EOG oder Range Resources haben ihre Marktkapitalisierung dank dem Fracking vervielfacht. Es besteht zwar das Risiko, dass sich die Aktionäre von der Euphorie zu überhöhten Erwartungen verleiten lassen. Doch bisher sind die Resultate gut gewesen.


    http://www.nzz.ch/finanzen/ueb…en-im-schiefer-1.18308069

  • «Fracking ist auch ohne schädliche Substanzen möglich»

    Und die Gefährdung des Grundwassers?


    Es wurden in der Vergangenheit ganz klar inakzeptable Fehler gemacht, vor allem durch unprofessionelles Operieren der Bohrungen. Aber die Industrie hat gelernt. Man kann heute Fracking ohne jegliche Verwendung schädlicher Substanzen durchführen. Es braucht dazu natürlich klare staatliche Regeln.


    http://www.nzz.ch/schweiz/frac…anzen-moeglich-1.18324326

  • Fracking

    Aus dem Gold-Thread:


    Elias hat am 19.09.2014 - 09:27 folgendes geschrieben:

    Quote

    sime hat am 18.09.2014 - 22:55 folgendes geschrieben:

    Meine Vermutung: Die USA machen mit Fracking unter anderem die Russen platt, in dem sie den Ölpreis drücken. Mit den tiefen Energiekosten (das Gas kostet in den USA einen Drittel als bei uns) drücken sie die Stückkosten. Gleichzeitig investieren sie in neue Technologien. Mit NASA und TESLA bahnt sich nach meiner Meinung was an.


    Und die Chinesen wollen in der Ökologie führend werden.

    Ich bin da immer noch sehr skeptisch: Meiner Einschätzung nach bringt Fracking zwar kurzfristig sehr viel sehr billige Energie, hinterlässt aber Umweltschäden, die sich unter Umständen in Zukunft bitter rächen werden.


    In den Fracking Gebieten leben relativ wenige Menschen und die werden von den Energie-Unternehmen auch mit Trinkwasser aus Zisternenwagen versorgt, wenn das eigene Grundwasser durch Fracking vergiftet wurde. Aber das löst das Problem nicht, denn das Grundwasser z.B. aus Pennsylvania ist Basis für die Wasserversorgung von New York.


    Würde man also zu den reinen Förderkosten auch die Nachfolgeschäden (-Kosten) mit einberechnen, dürfte das Gas nicht ganz so billig sein.


    Und das ist ein Punkt, der mich ärgert: Die Energieunternehmen streichen die Gewinne aus der Förderung ein. Für die langfristigen Schäden, die dadurch verursacht werden, wird aber der Steuerzahler aufkommen müssen.

  • MarcusFabian hat am 19.09.2014 - 14:09 folgendes geschrieben:

    Quote
    Ich bin da immer noch sehr skeptisch: Meiner Einschätzung nach bringt Fracking zwar kurzfristig sehr viel sehr billige Energie, hinterlässt aber Umweltschäden, die sich unter Umständen in Zukunft bitter rächen werden.

    Das wird die USA nicht kümmern. Die zünden im Bedarfsfall auch wieder mal eine Bombe.


    Tesla hat in den USA 56'000 Ladestation hingestellt.


    Die NASA und TESLA spannen zusammen.


    Die USA wollen mittelfristig weg von den fossilen Treibstoffen.


    China will in der Ökologie Weltmarkführer werden.


    Die USA wollen ohne Russland in den Weltraum.



    Wenn man den geopolitischen Hintergedanken dahinter versteht, sieht es für Gold auch langfristig nicht gut aus. Russland hat nur Rohstoffe, keine Innovation.

  • Geopolitisch dürfte der Fall klar sein: Die USA wollen unabhängig werden. In erster Linie in der Energieversorgung und in zweiter Linie auch generell (sprich ausgeglichene Handelsbilanz). Das ist auch durchaus vernünftig. Und dazu nützen sie die brainpower, die Innovationsstärke.


    Mit Tesla sind sie dabei auch auf dem richtigen Weg.


    Aber wir sind ja hier im Fracking-Thread und da muss die Frage schon erlaubt sein, ob es sinnvoll ist, für eine vergleichsweise kleine Energieausbeute die Umwelt auf lange Zeit zu schädigen.


    "Kleine Energieausbeute" ist auf die vergleichsweise kurze Lebensdauer eines einzelnen Bohrloches bezogen. In einem von der eia genannten Beispiel in Oklahoma sank der Output von 1200bpd (Gas umgerechnet in Erdöl barrel pro Tag) im Jahr 2009 auf 100 bpd im Jahr 2013. Dies wird als sehr typisches Beispiel angeführt.
    Aus dem gleichen Link: Irak und N. Dakota sind von der Ölausbeute her vergleichbar (1 mio bpd). Irak braucht pro Jahr 60 neue konventionelle Bohrlöcher, N. Dakota 2400 Fracking-Felder, um das Niveau zu halten.


    Die USA haben - konventionelles Öl und Gas addiert - derzeit eine Produktion von über 11 mio bpd. Sie werden 2015 Saudi Arabien (dz. 11.6 Mio bpd) überholt haben.


    Derzeit sind (seit 2005) 82'000 Fracking-Felder in Betrieb oder bewilligt. Die Gesamt-Zahl der potenziellen Felder in den USA wird auf 500'000 geschätzt. Beim jetzigen Ausbautempo reicht das Gas also bis etwa 2030-2040.


    Kurz gesagt: Um Shale-Gaz in ausreichender Menge zu fördern sind sehr viele Bohrlöcher nötig. Jedes davon benötigt im Schnitt 16 Mio Liter Wasser (400 Tankwagen), das mit Sand und 1.6t Chemikalien (bis zu 600 verschiedene Chemikalien) vermischt und in den Boden gepresst wird um das Gas aus dem Gestein zu lösen. Nach dem Fracking muss dieses giftige Gemisch wieder aus dem Boden gesaugt werden, wobei man nur etwa 30-50% erwischt. Der Rest bleibt im Boden und kann - wie wir wissen - das Grundwasser verseuchen. Das Fracking-Wasser wird danach in grossen Sammelbecken gelagert und verdunstet mit der Zeit, wobei beim Verdunsten ebenfalls flüchtige Gase in die Umwelt gelangen. Was übrig bleibt, muss entsprechend entsorgt werden. In der Zwischenzeit muss man hoffen, dass das Sammelbecken kein Leck hat.


    Das durchschnittliche Gasfeld hat während seiner 4-jährigen Lebensdauer eine Ausbeute von 300'000 barrel. Die Förderkosten liegen im Bereich von $60-80 pro barrel. Und jedes einzelne Gasfeld verursacht die oben erwähnten Umweltbelastungen. Hier ist also sehr genau abzuwägen, ob die Bilanz "Energiegewinn vs. Umweltschäden" aufgeht.


    Und wenn wir schon bei mathematischen Spielereien sind: Der Erdölverbrauch der USA liegt (per 2013) bei 18.9 Mio bpd. somit verbrauchen die USA die Ausbeute von 63 Fracking-Feldern pro Tag! Oder: Jedes Fracking-Feld liefert den Ölbedarf für 23 Minuten. Die 500'000 Felder reichen also für 7936 Tage oder knapp 22 Jahre.


    Das dürfte also in etwa die Zeit sein, die den USA bleiben, von fossilen Energien wegzukommen und auf saubere und nachhaltige Energien umzusteigen. Ansonsten sitzt Amerika in 22 Jahren wieder auf dem Trockenen und hat mit der Hinterlassenschaft von einer halben Million vergifteter Fracking-Felder zu kämpfen.


    Die Kinder und Enkel werden unsere Generation dafür lieben!



    P.S.: Zahlen und Fakten aus folgenden Links:


    http://www.mintpressnews.com/a…snt-really-matter/194076/
    http://www.dangersoffracking.com/
    http://www.environmentamerica.…_FrackingNumbers_scrn.pdf
    http://www.businessweek.com/ar…-wells-lack-staying-power
    http://www.usatoday.com/story/…natural-gas-boom/4034723/

  • MarcusFabian hat am 20.09.2014 - 12:01 folgendes geschrieben:

    Quote

    Geopolitisch dürfte der Fall klar sein: Die USA wollen unabhängig werden. In erster Linie in der Energieversorgung und in zweiter Linie auch generell (sprich ausgeglichene Handelsbilanz). Das ist auch durchaus vernünftig. Und dazu nützen sie die brainpower, die Innovationsstärke.


    Mit Tesla sind sie dabei auch auf dem richtigen Weg.

    Tesla ist ein schlechtes Beispiel für Innovationsstärke .


    Elektroautos bzw.die Idee dazu ...sind Uralt .


    https://de.wikipedia.org/wiki/Elektroauto#Geschichte



    Batterien/Akkus haben (noch) eine grottenschlechte Energiedichte..


    https://de.wikipedia.org/wiki/Energiedichte



    Fazit:


    Eine völlig neuartiger Energiespeicher würde einen wirklichen Innovationsschub bei Elektroautos auslösen. Die heutigen Elektroautos haben schlicht (noch) keine Chance gegen die Benziner/Diesel und sind (noch) reine Nischenprodukte.



    Tesla's Aktienkurs ist,bis jetzt, dem von Ballard Power (Wasserstoff-Hype) sehr ähnlich... !



    weico

  • Billiges Öl: Fracking-Boom in den USA droht zu versiegen

    Der beispiellose Preisverfall beim Öl bringt die Förderkonzerne in den USA in Bedrängnis. Die Schulden der Industrie drohen zu explodieren. Das lässt selbst die Banken an der Wall Street zittern.

    Banken finanzieren Ölboom mit

    Um die hohen Kosten zu decken, haben viele Fracking-Konzerne Geld an der Wall Street eingesammelt. Auf der Jagd nach mehr Rendite haben Investoren in hochverzinsliche Anleihen investiert, welche die Ölfirmen ausgegeben haben. Diese Investitionen haben den Ölboom in den USA mitfinanziert und zusätzlich befeuert.


    Damit gehen die Investoren grosse Gefahren ein. Denn die Anleihen haben eine hohe Verzinsung, weil die Unternehmen ein hohes Ausfallrisiko haben. Daher werden sie auch «Junk-Bonds» oder «Müll-Anleihen» genannt. Laut «Zeit» hat die Ratingagentur Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit von 95 Ölkonzernen unter die Lupe genommen, die solche Anleihen ausgeben. Das Resultat ist ernüchternd: 75 erhielten Junk-Status.

    Mehr Ausgaben als Einnahmen

    Bisher konnten die Ölfirmen dank dem tiefen Zinsumfeld günstig frisches Geld aufnehmen und auf grossem Fuss leben. Bei vielen Konzernen übersteigen die Ausgaben jedoch die Einnahmen. Gemäss Analysten von Barclays gaben im letzten Jahr 37 Ölunternehmen mit risikoreichen Anleihen auf einen verdienten Dollar 2,11 Dollar aus, schreibt die «Zeit». Laut Barclays sollen die Unternehmen alleine in diesem Jahr 156 Milliarden Dollar für die Erschliessung und Produktion von Ölvorkommen in die Hand nehmen.


    Doch die Luft wird für die Ölkonzerne zusehends dünner. Nicht nur der tiefe Ölpreis belastet. Experten erwarten, das die US-Nationalbank Fed die Zinsen schon bald erhöhen wird. Die Finanzierung durch Billigkredite hat spätestens dann ein Ende. Die schon jetzt hohen Schulden werden im Verhältnis zu den Ausgaben weiter steigen.

    Zusammenfallen wie ein Kartenhaus

    Das Zusammenspiel von sinkendem Ölpreis und steigenden Finanzierungskosten könnte den aktuellen Ölboom in den USA wie ein Kartenhaus zusammenfallen lassen. Dann kämen nicht nur die Ölkonzerne unter die Räder, sondern auch die Banken, die Millionen in die US-Ölindustrie gesteckt haben. Die USA stünden vor einer erneuten Ölkrise.


    http://www.handelszeitung.ch/u…droht-zu-versiegen-697492

  • Shale Oil: Expensive, Over-Hyped, & Short-Lived

    If you've watch the previous video chapter on Peak Cheap Oil, you may be wondering how any of that could be still be true given all the positive recent stories about shale oil and shale gas , many of which have proclaimed that “Peak Oil is dead”.


    The mainstream press has faithfully repeated every press and PR statement made by the shale producers. And if you simply followed the headlines, you might even believe this about the US:

    • It is soon going to be energy independent,
    • Its oil production will surpass even Saudi Arabia putting it in the number one spot,and
    • The US will even be exporting oil again like the days of old.

    The only problem with this story is that it is misleading in some very important ways. And entirely false in others.


    Here are there are five main things to know about the shale plays.

    1. They deplete very quickly. The typical shale, or tight rock, well production declines by 80% to 90% within three years.
    2. They are expensive. All oil and gas coming form them is several times more expensive than what we got from conventional oil plays.
    3. They are environmentally damaging because the fracking fluid is highly toxic and much of it escapes during the blowback process and sometimes water wells are contaminated.
    4. Because each well has low flow and depletes quickly, massive numbers of wells must be drilled creating significant infrastructure damage to roads and bridges. Currently no state or municipal authorities are capturing anything close to the total cost of the infrastructure damage from the shale operators which means taxpayers are gong to be left paying those bills.
    5. Not all shale plays are created equal – some are vastly superior to others. And even within a given play there are sweet spots and dry holes which can only be determined by punching a well in and seeing what comes out. Some call this the ‘mapping by braille’ approach.

    When we put all of these together it adds up to a very expensive set of plays that will only last for a very short while.


    To the extent that mainstream press has been conveying the message that peak oil is dead and that our energy concerns have been laid to rest is the extent to which they have been misleading us.


    In many ways, the increased crude output from shale plays has bought us some time. We can either use the temporary boost in energy supplies, expensive though they are, to build towards a future when these too eventually run out, or we can use them as an excuse to carry on with business as usual.


    If we do choose business as usual as our operating strategy - I use that word very loosely – then we will just march straight into the shale oil peak around the year 2020 and be very disappointed with ourselves and our utterly inappropriate transportation infrastructure.



    Quelle: http://www.zerohedge.com/news/…ve-over-hyped-short-lived


    Ich empfehle die beiden erwähnten Videos anzuschauen:


    Chapter 20: http://www.peakprosperity.com/…chapter-20-peak-cheap-oil


    Chapter 21:

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  • @ MarcusFabian

    Genau deshalb habe ich letzte Woche angefangen in "traditionelle" Ölaktien zu investieren. In wenigen Jahren wird der Ölpreis wieder mindestens bei 120 USD sein, denn billiges Öl verzögert die Innovation und das Umstellen auf alternative Energien, was mir als Autofahrer zwar egoistischerweise entgegen kommt, aber nicht davon abhält, in die "alten" Ölaktien zu investieren. Vorprogrammierter Gewinn! you just have to wait!

  • Ich behaupte mal, es wird die Zeit kommen, wo Öl und Gas zu teuer zum verbrennen geworden sind.


    Das spricht durchaus für Erdöl-Aktien. Plastik, Pharma, Kosmetik, Farben ... überall wird Erdöl verwendet.


    Wenn man bedenkt, dass der Peak im Fracking per 2015/16 erwartet wird, die leicht zu frackenden Felder bereits bearbeitet wurden und die Kosten der weniger guten bekannten Felder auf $125 geschätzt werden, liegst du mit der Prognose von $120 in einigen Jahren wohl eher zu konservativ.


    Wenn noch mehr negative Überraschungen kommen wie beim Monterey-Feld in California, wo die Schätzungen über den förderbaren Gas-Gehalt um satte 96% nach unten revidiert werden mussten, dürften wir in 2 Jahren die $125 überschreiten.

  • Treibstoff aus Luft: Audi setzt auf Schweizer Start-up

    Climeworks hat einen Kollektor entwickelt, der CO2 aus der Luft binden kann. «ECO» hat vor einem Jahr über das Spin-off der ETH berichtet. Nun kann das Start-up einen potenten Kooperationspartner vermelden. Audi will den Kollektor für die Treibstoff-Synthese verwenden.


    http://www.srf.ch/news/wirtsch…zt-auf-schweizer-start-up



    Für mich stellt sich nur die Frage, welche Technologie(en) sich durchsetzen wird.


    Bis wann? Bis Ende dieses Jahrzehntes

  • Der Fracking-König zeigt der Opec den Stinkefinger

    Harold Hamm sicherte sich gegen den Ölpreis-Crash ab und sahnt nun tüchtig ab. Nun geht er aber ein hohes Risiko ein.

    Harold Hamm, die treibende Kraft hinter dem Fracking-Boom in den USA, zeigt der Opec den Stinkefinger. Das Kartell sei ein «zahnloser Tiger» und werde sich dem Druck der ärmeren Förderländer für höhere Preise nicht widersetzen können, erklärte Hamm und setzte seine Worte nach der Opec-Sitzung von letzter Woche in Taten um: Er löste sämtliche Absicherungsgeschäfte auf und wettete somit auf höhere Rohölpreise.


    Die von Hamm kontrollierte Continental Resources ist eine der führenden Ölförderfirmen in der Bakken-Gesteinsformation in North Dakota. Wie viele andere Unternehmer auch hatte er sich gegen sinkende Preise abgesichert, und zwar für 2015 und 2016 im Wert von mehr als 31 Millionen Fass Rohöl. Der Crash des Ölpreises machte diese Hedging-Geschäfte hochprofitabel. Offenbar so profitabel, dass Hamm nicht widerstehen konnte und sämtliche Kontrakte nach der Opec-Sitzung verkaufte. Gewinn: 433 Millionen Dollar.


    Das Geschäft war aber auch politisch begründet, hatte Harold Hamm doch früher schon einmal die Opec wegen Preisabsprachen eingeklagt. Auch diesmal sieht er das Kartell in einer Ver­liererposition. «Wir betrachten den jüngsten Rückgang der Ölpreise für nicht haltbar. Deshalb haben wir praktisch alle unsere Absicherungspo­sitionen aufgelöst. Dies erlaubt uns, voll von der erwarteten Preiserholung zu profitieren.»


    Hamm geht indessen ein grosses ­Risiko ein. Viel weiter darf der Ölpreis nicht fallen, wenn die kleinen bis mittelgrossen Firmen, die mit dem Fracking-Boom gross geworden sind, überleben wollen. In der Bakken-Region liegen die Selbstkosten bei 65 bis 70 Dollar je Fass, also in etwa im aktuellen Preisband. Für einigen Produzenten aber beträgt der Breakeven-Preis 110 Dollar. Besser sieht es für Firmen in der Eagle-Ford-Region in Texas aus, die noch bei 50 Dollar ­fördern können.


    Saudiarabien fühlt sich bedroht


    Der Opec-Entscheid, die Fördermenge des Kartells unverändert bei 30 Millionen Fass pro Tag zu halten, ist aus Sicht der USA deshalb eine Attacke auf den Fracking-Boom. Die USA produzieren mehr als neun Millionen Fass pro Tag und sind damit in eine Position aufgestiegen, die früher nur Saudiarabien innehatte. Zwar sind die USA nicht Mitglied der Opec, doch ist die Eigenversorgung derart gross geworden, dass Importe nicht länger eine geopolitische Hebelwirkung haben. Somit sehe sich Saudiarabien in seiner strategischen Führungsrolle bedroht, meint die Beratungsfirma IHS Energy.


    Mit dem Verzicht auf eine Drosselung der Produktion teste die Opec nun eine neue Angriffsvariante mit der Absicht, die schwächsten Spieler in Nordamerika zu verdrängen. Bedroht ist eine beträchtliche Zahl. Die Credit Suisse schätzt, dass nur 43 Prozent aller neuen Förderanlagen im Bakken bei einem Fasspreis von 75 Dollar noch Sinn ergeben. Rund einem Drittel drohe gar, vorübergehend oder ganz stillgelegt zu werden. Das Schlimmste sei entsprechend noch nicht ausgestanden, meinen die Credit-Suisse-Experten, die selbst einen Fasspreis von 50 bis 60 Dollar nicht ausschliessen wollen.


    Auch die Continental Resources von Hamm spielen nun auf Zeit und legen 2015 einige Anlagen still. Je länger der Ölpreis tief bleibt, umso mehr sind sie gezwungen, weitere Bohrungen aufzuschieben und laufende Förderungen einzustellen. Sie sparen damit zwar Geld, aber sie machen auch keinen Gewinn. Da viele Firmen stark überschuldet sind, ist dies ein gefährliches Wartespiel. Kleinfirmen wie Emerald Oil sitzen gewissermassen auf Nadeln. Das Unternehmen betreibt nur drei Förderanlagen in North Dakota und hat nach dem Opec-Entscheid beschlossen, eine Anlage stillzulegen. Die zwei anderen könnten mit dem gegenwärtigen Fasspreis bis Ende 2015 weiterlaufen, sagt Unternehmenschef McAndrew Rudisill. Zu erwarten sei nun, dass die meisten Firmen die Produktion sehr rasch zurückfahren würden. Der Vorteil ist immerhin, sagte er, dass auch die hohen Kosten sinken würden und der Fracking-Boom von einer neuen Normalität eingeholt werde. Existenzbedrohend für Emerald Oil wird gemäss Rudisill erst ein Fasspreis von 50 Dollar, also ein weiterer Preissturz von 30 Prozent.


    Lohnkürzung für den Staatschef


    Neben den aggressiven Ölfirmen in den USA sind auch kanadische Unternehmen bedroht, die teilweise zu Selbstkosten von 100 Dollar pro Fass ein teerartiges Gemisch aus dem Ölsand pressen und nun zu massiven Kosteneinsparungen gezwungen sind. Diese Entwicklung macht die geplante Keystone-Transportleitung von Kanada in die USA definitiv zur Pipeline nach Nirgendwo.


    Weit härter getroffen als Nordamerika werden indessen die ärmeren Opec-Staaten, die sich dem Diktat der arabischen Länder beugen müssen. Venezuela, Nigeria und der Iran etwa brauchen Fasspreise von über 130 Dollar, um So­zialprogramme zahlen und ihre Budgets ausgleichen zu können. Venezuela kündete als erstes Opec-Land scharfe Einschnitte in seine Sozialleistungen an, inklusive einer symbolischen Lohnkürzung für den Staatschef.


    Russland hart getroffen


    Hart getroffen sieht sich zudem Russland, das 68 Prozent seiner Exporte und 50 Prozent des Staatsbudgets mit fos­silen Energien bestreitet. Russland hat dieses Jahr schon mehr als 90 Milliar-den Dollar an Währungsreserven und 4,5 Prozent seiner inländischen Wertschöpfung verloren. Präsident Wladimir Putin sei nun in einer sehr verletzlichen Lage, schreibt die Danske Banke.


    Erinnert wird an den Ölpreiszerfall vom Winter 1997, der Russland im Sommer 1998 in eine tiefe Krise stürzte und eine Rubelabwertung nötig machte. Putin indessen gibt sich dieser Tage siegessicher. Und er ähnelt darin auf paradoxe Art und Weise dem amerikanischen Ölmann Harold Hamm. «Der Winter kommt», so der russische Präsident, «aber ich bin sicher, dass der Ölmarkt gegen Mitte nächsten Jahres wieder ein Gleichgewicht finden wird.»


    http://www.tagesanzeiger.ch/wi…inkefinger/story/22721070

  • US-Frackingindustrie im Härtetest

    ie Saudis erhöhen den Druck auf die US-Frackingindustrie. Doch die Amerikaner geben nicht klein bei und pumpen weiter am Limit.


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    Immer effizienter

    Doch Amerika hält dagegen - US-Firmen fördern inzwischen soviel Öl wie seit 1971 nicht mehr - das Land hat Saudi-Arabien und Russland als weltgrösster Energieproduzent überholt. Die Fracking-Industrie behauptet sich im Kampf um Marktanteile erstaunlich gut. Aber die Rechnung könnte noch kommen und teuer werden.


    Dabei erklären einige Experten die USA bereits zum Sieger im Wettpumpen: «Statt die Schieferöl-Industrie zu killen, haben die Saudis sie nur stärker gemacht», meint Mark Perry vom American Enterprise Institute in Washington.


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    http://www.handelszeitung.ch/k…trie-im-haertetest-809099