• MarcusFabian hat am 01.09.2013 - 20:49 folgendes geschrieben:

    Quote

    weico hat am 01.09.2013 - 19:33 folgendes geschrieben:

    Niemand ausser vielleicht die USA selbst. Ohne Zustimmung des Kongresses darf der Präsident keinen Krieg erklären. Es sei denn, die USA würden zu erst angegriffen, was hier definitiv nicht der Fall ist. Ok, in Libyen hat er sich auch nicht daran gehalten.


    Allerdings scheint die Zustimmung im Kongress für eine reine Luftangriff-Strafaktion ziemlich sicher.

    Wir wollen doch von einem militärischen Eingreifen bzw. einem kleinen Einsatz der Streitkräfte nicht gleich von Krieg reden.... :oops:



    ...https://de.wikipedia.org/wiki/War_Powers_Resolution



    weico

  • Was ich befürchtet habe: Ein Militärschlag gegen Syrien ist in weite Ferne gerückt. Ich rechne nicht vor Mitte März 2014. Und bis dahin werden die Börsen sehr nervös sein. Zudem könnten militante Islamisten den 9/11 wiederbeleben, hört man.

  • Carla del Pontes Syrien-Besuch verschoben

    Wegen eines massiven Drucks auf die Syrien-Untersuchungskommission hat Carla del Ponte, Vertreterin der Sonderkommission des UN-Menschenrechtsrates, ihre Syrien-Reise diplomatischen Quellen zufolge verschiebenmüssen.

    "Kommissionschef Paolo Pinheiro wurde massiv unter Druck gesetzt und sah sich gezwungen, Carla del Ponte mitzuteilen, dass sie nur als Mitglied seiner Kommission in seiner Begleitung nach Syrien reisen darf", sagte ein ranghoher Diplomat

    http://de.rian.ru/politics/20130903/266799768.html

    tja die herren mögen del ponte nicht so, denn sie hatte auch schon recht was den kosovo angeht.

  • Giftgas-Fake der Rebellen

    Unglaublich aber wahr - die angeblichen Beweisvideos wurden schon veröffentlicht, bevor das eigentliche Ereignis stattfand.




    An der Echtheit der Amateurvideos über den angeblichen Giftgasangriff sind auch Zweifel von renommierten Stellen laut geworden. Stephen Johnson ist Experte für Chemiewaffen an einem kriminaltechnischen Institut in Großbritannien. Über die Aufnahmen sagte er laut Euronews Folgendes:

    „Es gibt unter den Videos einige, die allzu real wirken, fast so, als wären sie gestellt. Bei einigen Menschen sieht man Schaum vor dem Mund, doch dieser scheint zu weiß, zu rein. Er entspricht nicht der Art der inneren Verletzungen, die man zu sehen meint. Manerwartet da blutigeren Schaum oder gelberen.”

    -------------

    Zu den Skeptikern gehört auch Univ. Prof. Dr. Günter Meyer, der Orientexperte der Universität Mainz. In einem Interview mit der "Schwäbischen" gibt er kund:

    Schwäbische: Das Weiße Haus sieht es als wahrscheinlich an, dass das Regime von Baschar al-Assad für den Einsatz des Giftgases verantwortlich ist. Wie bewerten Sie das?

    Prof. Meyer: Das sehe ich als Unsinn an. Wem nützt dieses Verbrechen? Mit Sicherheit nicht der Regierung. Es gibt keinen Grund, warum die Regierung ihre chemischen Kampfstoffe einsetzen sollte.

    Schwäbische: Wem also nützt der Giftgas-Einsatz?

    Prof. Meyer: Die einzigen, die hier von dem Giftgas-Einsatz profitieren können, sind die Aufständischen. Aber nicht, weil sie auf diese Weise einen militärischen Erfolg erzielen wollen. Sie setzen damit die Strategie des Massaker-Marketings fort, die sie seit mindestens Ende 2011 praktizieren: Sie begehen gezielt Massaker an Zivilisten, um die Verbrechen der Regierung anzulasten. Nun geht es ihnen darum, der Regierung den Einsatz von Massenvernichtungswaffen in die Schuhe zu schieben, um auf diese Art und Weise den Druck auf US-Präsident Barack Obama zu erhöhen.

    http://medien-luegen.blogspot.…ise-fur-giftgas-fake.html

    Islamiconbitationturkey

    Euronews

    Die Schwäbische

    Stimme Russlands

    Internetz-Zeitung

    Gerswind

  • Ein aktuelles Beispiel um zu sehen, was Gold im Kriegsfall nützt.


    Und selbst wenn man an Kartoffeln kommt: man kann sie zwar roh essen, aber meines wissen kann die Stärke nicht verdaut werden und auch sonst ist der rohe Verzehr in grösseren Mengen problematisch.


    Rübli entwickeln die Stärke erst beim Kochen. Es gibt Menschen, die allergisch auf Stärkeprodukte reagieren und z.B. die Rübli nur roh ohne Probleme essen können.


    Wenn man sich schon auf ein Kriegsszenario vorbereitet, dann sollte man sich nicht nur auf ein Metall verlassen.

  • Putin für «angemessene Reaktion»

    Der russische Präsident Putin hat die USA mit Nachdruck aufgefordert, Beweise für einen mutmasslichen Chemiewaffeneinsatz durch die syrische Führung vorzulegen.

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat Beweise für einen mutmasslichen Chemiewaffeneinsatz in Syrien gefordert und für den Fall eines Giftgasangriffs eine angemessene Reaktion angekündigt. «Wenn objektive Angaben darüber vorliegen, wer diese Verbrechen begangen hat, werden wir reagieren. Aber es wäre unkorrekt, zu sagen, wir werden dann dies oder jenes tun», sagte Putin in einem am Mittwoch in Moskau veröffentlichten Intervie


    http://www.nzz.ch/aktuell/inte…iftgaseinsatz-1.18144564#

  • Syrien

    Nur mal so als Denkanstoss: Was wäre, wenn sich herausstellt, dass es tatsächlich die Rebellen und nicht die Syrische Armee war, die die Chemiwaffen gezündet hat?


    Würden die Amis auf Seiten Asads gegen die Rebellen vorgehen?


    Und wie würden all die Leute reagieren, die bereits letzte Woche lauthals nach Vergeltungsschlägen gerufen haben?

  • Elias hat am 05.09.2013 - 14:18 folgendes geschrieben:

    Quote

    und vor allem fehlt eine kohärente Gegenthese.

    Thesen und Gegenthesen gibt es natürlich zur Genüge.


    Ich zähle derzeit fünf:


    1. Es gab nie einen Chemiewaffeneinsatz, alles wurde getürkt, die "Opfer" waren also Schauspieler und Statisten.
    Der einzige Link, der ein schwaches Indiz für diese These liefert: http://www.zerohedge.com/news/…-scandal-epic-proportions


    2. Chemiewaffen wurden von der syrischen Regierung eingesetzt. Das ist die offizielle Meinung der USA, GB, F ... also des Westens.
    Links kann ich mir hier schenken, denn die westlichen Medien und auch dieser Thread sind voll davon.


    3. Als abgeschwächte Variante von Punkt 2: Chemiwaffen wurden zwar von der syrischen Armee eingesetzt allerdings nicht offiziell genehmigt. Sprich: Ein syrischer Offizier hat einfach seine Kompetenzen überschritten.
    Theoretisch sicher denkbar aber ich habe keinen Link gefunden, wo diese Meinung vertreten wird.


    4. Syrische Rebellen haben Chemiewaffen eingesetzt, um es der Regierung in die Schuhe zu schieben und den Westen zum Eingreifen zu zwingen.
    Auch hierzu gibt es viele Links hier im Thread. Z.B. hier


    5. Abgeschwächte Variante von 4.: Die Rebellen haben die Waffen aus Versehen abgefeuert bzw. wollten die neuen Granaten einfach mal ausprobieren, ohne zu wissen, was das eigentlich ist.
    Bedenkt man, dass bei den Rebellen teilweise Kinder ab 12 Jahren mitkämpfen wäre so ein Unfall sicher denkbar. Berichte der Ärzte von Medecins sans frontiere, die mit Opfern und Angehörigen sprachen, sprechen für diese Theorie.
    Was gegen diese Theorie spricht ist die Tatsache, dass es in diesem Fall fast zeitgleich drei solcher "Unfälle" in teilweise weit auseinander liegenden Gebieten gegeben haben müsste. Das ist höchst unwahrscheinlich. Die Zeitgleichheit spricht m.M.n für eine konzertierte und geplante Aktion.


    ---


    Schlussendlich sind Varianten 2 und 4 am plausibelsten.



    Argumente, die für Variante 2 sprechen:


    1. Westliche Geheimdienstberichte, deren Zuverlässigkeit wir bereits 2003 bewundern durften. (Stichwort: Irak hat WMD)


    2. Die Chemiewaffen wurden auf von Rebellen kontrollierte Gebiete abgefeuert.



    Argumente, die für Variante 4 sprechen:


    1. Die syrische Armee war auf dem Vormarsch und hat die Rebellen bereits überall zurückgedrängt. Sie hatte es also gar nicht nötig, Chemiwaffen einzusetzen.
    2. Es wurden auch syrische Regierungssoldaten bei den Chemiewaffen-Angriffen verletzt oder getötet. Hätte die Syrische Armee nicht im Vorfeld ihre Soldaten aus den gefährdeten Gebieten abgezogen?
    3. Es wurden chemische Komponenten gefunden, die für die Herstellung von Sarin verwendet werden können und die aus einer saudischen Chemifabrik stammen. Die syrische Armee (unterstelle ich mal) würde wohl eher in Russland einkaufen.


    4. Das stärkste Argument: Wem nützt so ein Chemiewaffenangriff? Klare Antwort: Nur den Rebellen. Dann nämlich, wenn sie es schaffen, den Westen auf ihre Seite zu ziehen und gemeinsam mit Al Quaida und den USA gegen die syrische Regierung in den Krieg zu ziehen. Der Spruch, des ehemaligen US-Kongressabgeordneten Dennis Kucinich: "So what, we’re about to become al-Qaeda’s air force now?" würde somit sehr schnell Realität. Das militärische Kalkül bei einem Chemiewaffenangriff der Rebellen ist eben so zynisch wie simpel: In einem Bürgerkrieg, der bereits 100'000 Menschen das Leben gekostet hat, ist das Opfer von 1429 Menschen ein fairer Kollateralschaden, wenn damit externe Unterstützung und eine Wende im Krieg herbeigeführt werden kann.




    Unter dem Strich bleibt die Forderung, die die meisten Menschen auf diesem Planeten stellen: Zuerst müssen eindeutige Beweise her und erst dann kann man über allfällige Massnahmen entscheiden. Selbst in den USA sind die Befürworter eines Militärschlages aufgrund von Indizien mit 9:91 in der Minderheit.

  • MarcusFabian hat am 05.09.2013 - 16:40 folgendes geschrieben:

    Quote

    Elias hat am 05.09.2013 - 14:18 folgendes geschrieben:

    Thesen und Gegenthesen gibt es natürlich zur Genüge.

    es fehlt an KOHÄRENTEN Gegenthesen



    So viele Statisten bringt man nicht so schnell zusammen. Abgesehen davon wurde die Anzahl an Opfern von keiner Seite im Wesentlichen bestritten.

  • MarcusFabian hat am 05.09.2013 - 16:12 folgendes geschrieben:

    Quote

    Nur mal so als Denkanstoss: Was wäre, wenn sich herausstellt, dass es tatsächlich die Rebellen und nicht die Syrische Armee war, die die Chemiwaffen gezündet hat?


    Würden die Amis auf Seiten Asads gegen die Rebellen vorgehen?


    Und wie würden all die Leute reagieren, die bereits letzte Woche lauthals nach Vergeltungsschlägen gerufen haben?

    Nein, dann würden die Amis nicht gegen Assad vorgehen. Es gibt keine relevanten Bodenschätzt in Syrien.



    Gibt es Syrer in Westeuropa, die nicht wollen, dass der Westen eingreift?

  • Elias hat am 05.09.2013 - 17:26 folgendes geschrieben:

    Quote

    es fehlt an KOHÄRENTEN Gegenthesen

    Stimmt. Es fehlt aber auch an kohärenten Thesen auf Seiten der Amis. Mit anderen Worten es gibt nur verschiedene Meinungen im Stil "die einen waren's oder die anderen waren's" und auf beiden Seiten keine Beweise. Es gibt auf alle Fälle zu wenig Beweise, um einen Krieg (oder Militärschlag) zu rechtfertigen.


    Die wichtigste aller Fragen: Das "cui bono" spricht hier für die These der Russen und Chinesen. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass die Russen von ihrer Unterstützung Asads abrücken, wenn es schlüssige Beweise gibt, die für seine Schuld sprechen. Die gibt es aber nicht. (noch nicht).


    Der NZZ-Artikel die Indizien sprechen gegen Asad, den Du weiter oben verlinkt hast, beschäftigt sich ja im wesentlichen mit der Beweisführung, dass Chemiewaffen zum Einsatz gekommen sind. Liefert also Gegenargumente zu Punkt 1 in meiner Liste der Thesen.
    Soweit ist da auch nichts zu kritisieren. Was hingegen fehlt sind Beweise dafür, wer Chemiewaffen abgeschossen hat.


    Auf die Frage, ob es die Rebellen gewesen sein könnten, die die Chemiewaffen eingesetzt haben wird kaum eingegangen. Bzw. es wird die amerikanische Haltung vertreten, die Rebellen hätten weder die Chemiewaffen noch das know-how sie einzusetzen. Ein recht schwaches Argument, das durch die Bilder hier und russische Untersuchungen des Sarin widerlegt oder zumindest in Frage gestellt wird.


    Alles zusammengenommen ist die Haltung Putins schlüssiger als jene von Obama. Also: Erst alle Beweise sichern und dann entscheiden versus einfach mal draufhauen und hoffen, dass man recht hatte.


    Quote

    Nein, dann würden die Amis nicht gegen Assad vorgehen. Es gibt keine relevanten Bodenschätzt in Syrien.

    Vielleicht kurz zur Abgrenzung:


    Syrien hat 19 Mio Einwohner und ein BSP, das etwa 1/10 der Schweiz entspricht. Mit knapp 23% ist Erdöl das Haupt-Export Gut. Produktion 350'000 bpd wobei Syrien selbst 150'000 bpd intern benötigt.


    Quelle: CIA


    Elias hat am 05.09.2013 - 17:30 folgendes geschrieben:

    Quote


    Gibt es Syrer in Westeuropa, die nicht wollen, dass der Westen eingreift?

    Weiss ich nicht.


    Gibt es Syrer in Westeuropa, die wollen, dass der Westen eingreift?


    Vermutlich lassen sich beide Fragen mit Ja beantworten.

  • MarcusFabian hat am 05.09.2013 - 18:21 folgendes geschrieben:

    Quote

    Elias hat am 05.09.2013 - 17:26 folgendes geschrieben:

    Stimmt. Es fehlt aber auch an kohärenten Thesen auf Seiten der Amis. Mit anderen Worten es gibt nur verschiedene Meinungen im Stil "die einen waren's oder die anderen waren's" und auf beiden Seiten keine Beweise.

    Die Geheimdienste (Plural) waren schneller vor Ort, als das UN-Team.



    MarcusFabian hat am 05.09.2013 - 18:21 folgendes geschrieben:

    Quote

    Gibt es Syrer in Westeuropa, die wollen, dass der Westen eingreift?

    Ja, massenhaft. Wurde in den Medien mehrfach gebracht. Es gibt Syrer, die sprechen gut Deutsch. Sie würden sogar auf eigenenKosten ihre Familien nachholen und verpflegen.

    Quote

    Es gibt Syrer die beten, es möge ein Erdbeben kommen, denn dann bekämen sie sicher Hilfe.