• Rückschlag für Facebook: Richter lässt US-Kartellklage zu


    Die Wettbewerbsklage, mit der die US-Regierung Facebook zerschlagen will, ist im zweiten Anlauf von einem Gericht in Washington angenommen worden.


    12.01.2022 06:38


    Die erste Version hatte Richter James Boasberg im vergangenen Sommer mit Verweis auf eine unzureichende Argumentation abgewiesen. Bei der nachgebesserten Klage sah er den Vorwurf unfairen Wettbewerbs nun viel besser begründet, wie aus Gerichtsdokumenten von Dienstag hervorging. Der Richter wies auch Facebooks Forderung ab, die Klage abzuweisen, weil FTC-Chefin Lina Khan befangen sei.


    Die FTC (Federal Trade Commission) wirft Facebook unter anderem eine Monopolstellung im Markt für Online-Netzwerke vor. Auch habe Facebook den Chatdienst WhatsApp und die Fotoplattform Instagram gekauft, um dieses Monopol auf unlautere Weise zu schützen. Deshalb müssten die Übernahmen wieder rückgängig gemacht werden. Das Verfahren dürfte Jahre in Anspruch nehmen.


    Die ursprüngliche Klage war im Dezember 2020 noch am Ende der Amtszeit des damaligen Präsidenten Donald Trump eingereicht worden, nachgebessert wurde sie unter Führung der von seinem Nachfolger Joe Biden berufenen FTC-Chefin Khan.


    Wie vom Richter gefordert, lieferte die FTC in der nachgebesserten Klage mehr Argumente, die Facebooks Monopolstellung belegen sollen. Die Behörde stützt sich dabei vor allem auf die Entwicklung der Nutzerzahlen sowie Analysen zu der Zeit, die Menschen auf der Plattform verbringen. "Die FTC hat diesmal ihre Hausaufgaben gemacht", schrieb der Richter. Er wies allerdings auch diesmal Vorwürfe ab, dass Facebook das Zusammenspiel seiner Dienste mit denen anderer Entwickler verhindert habe.


    Zugleich versuchte die FTC in der Klage, den Markt für soziale Netzwerke klar zu umreissen. Demnach sind es Plattformen, auf denen Nutzer Kontakte mit Freunden und Familie pflegen und in einem gemeinsamen Raum Beiträge und Erlebnisse teilen. Basierend auf dieser Definition sieht die FTC zum Beispiel Twitter, Youtube und die aufstrebende Videoplattform Tiktok in anderen Kategorien - weil sie mehr auf die Nutzung von Inhalten denn auf persönliche Verbindungen ausgerichtet seien.


    Ein Sprecher des Facebook-Konzerns Meta sagte dem "Wall Street Journal" nach der Entscheidung des Richters, man sei überzeugt, dass die Tatsachen die Vorwürfe widerlegen würden. Facebooks Investitionen in WhatsApp und Instagram seien gut für den Wettbewerb gewesen.


    Facebook hatte Instagram 2012 für etwa eine Milliarde Dollar und WhatsApp 2014 für am Ende rund 22 Milliarden Dollar gekauft. Instagram hat inzwischen rund eine Milliarde Nutzer, WhatsApp etwa zwei Milliarden. Die US-Wettbewerbshüter gaben seinerzeit die Übernahmen von Instagram und WhatsApp frei. Neben der FTC hatte auch ein Bündnis von mehr als 40 Bundesstaaten eine Klage gegen die Deals eingereicht, die von Richter Boasberg im Juni jedoch komplett abgewiesen wurde.


    (AWP)

  • Facebook-Konzern baut grossen Supercomputer für künstliche Intelligenz


    Der Facebook-Konzern Meta will in diesem Jahr den leistungsstärksten Supercomputer für Anwendungen mit künstlicher Intelligenz aufbauen.


    25.01.2022 12:21


    Das System solle zum Beispiel Echtzeit-Übersetzungen ermöglichen, mit denen sich grössere Gruppen von Menschen in verschiedenen Sprachen unterhalten können, erläuterte Meta in der Nacht zu Dienstag in einem Blogeintrag. Auch soll es mit der Zeit Technologien für die virtuelle Welt Metaverse entwickeln, in der Meta seine Zukunft sieht.


    Der Supercomputer mit dem Namen AI Research SuperCluster (RSC) sei seit Anfang 2020 von Grund auf beim Facebook-Konzern entwickelt worden, inklusive der Lösungen für Kühlung und Verkabelung. Voll ausgebaut bis Mitte 2022 werde er 16'000 Grafik-Prozessoren verbinden, aktuell seien es 6080. Grafik-Prozessoren gelten als besonders effizient für die Rechenarbeit beim Anlernen künstlicher Intelligenz. Meta setzt für seinen Supercomputer auf Chips des Marktführers Nvidia .


    Der Meta-Konzern nutzt künstliche Intelligenz unter anderem, um automatisch auf der Plattform verbotene Inhalte wie Hassrede oder Gewalt herauszufiltern. Meta sieht sich dabei auf gutem Weg: So würden inzwischen 98 Prozent der Hassrede-Beiträge entdeckt, bevor sie jemand zu sehen bekomme. Kritiker wie die Whistleblowerin Frances Haugen warnen hingegen, künstliche Intelligenz könne das Problem nicht ausreichend lösen.


    (AWP)

  • EU-Wettbewerbshüter genehmigen Übernahmepläne von Meta


    Die Wettbewerbshüter der EU haben den vom Internet-Konzern Meta (Facebook) geplanten Kauf der Firma Kustomer unter Auflagen genehmigt. Das 2015 gegründete Start-up bietet Kundenservice-Plattformen und sogenannte Chatbots an, die Kundenanfragen automatisch beantworten. Für die Genehmigung muss Meta jedoch Auflagen erfüllen, wie die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte. Dazu zählt, dass Meta konkurrierenden Anbietern und neuen Marktteilnehmenden bestimmte Zugänge gewährleistet.


    27.01.2022 16:29


    "Die Kommission ist zu dem Ergebnis gelangt, dass die geplante Übernahme angesichts dieser Zusagen keinen Anlass mehr zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken gibt", hiess es in der Mitteilung der Kommission. Vergangenen August hatten die Wettbewerbshüter Bedenken gegen die Übernahme geäussert, da Einschränkungen auf dem Markt für Kundendienst-Software (Customer Relationship Management - CRM) befürchtet wurden.


    Auch das Bundeskartellamt beschäftigt sich mit der Übernahme. "Meta sollte nun unverzüglich entsprechende Unterlagen für eine Prüfung des Vorhabens im Rahmen der Fusionskontrolle einreichen", sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, im Dezember. Vor gut zwei Wochen sei die Fusion offiziell angemeldet worden, so ein Sprecher des Bundeskartellamts. Seitdem prüfe man die Auswirkungen des Vorhabens auf dem Gebiet der Bundesrepublik.


    Meta hatte im vergangenen November angekündigt, sich mit dem Kauf von Kustomer bei Angeboten für den Kundendienst verstärken zu wollen. Details zum Preis oder zu sonstigen finanziellen Konditionen wurden damals nicht genannt. Nach früheren Informationen des "Wall Street Journals" wird Kustomer bei dem Deal mit etwas mehr als einer Milliarde Dollar (842 Mio Euro) bewertet./mjm/DP/ngu


    (AWP)

  • Einstige Facebook-Währung Diem geht an kalifornische Bank


    Mark Zuckerbergs Traum von einer Facebook-Digitalwährung ist offiziell ausgeträumt. Die Technologie hinter dem Kryptogeld Diem wurde für insgesamt 182 Millionen Dollar (rund 162 Mio Euro) an die kalifornische Bank Silvergate verkauft. Silvergate will mit dem Zukauf weiterhin versuchen, ein an den Dollar gebundenes Digitalgeld herauszubringen, wie die Bank in der Nacht zum Dienstag ankündigte.


    01.02.2022 10:46


    Das ursprünglich bei Facebook entwickelte Projekt war im Juni 2019 unter dem Namen Libra vorgestellt worden. Der Plan war ambitioniert: Ein weltumspannendes Digitalgeld, das mit verschiedenen nationalen Währungen gekauft und wieder zurückgetauscht werden kann. Abgesichert werden sollte Libra durch einen Korb aus diversen Währungen.


    Doch gegen den Plan baute sich sofort eine Front von Regulierern und Regierungen auf, die Geldwäsche und eine Destabilisierung des globalen Finanzsystems befürchteten. Facebook sicherte zu, die Digitalwährung erst zu starten, wenn alle Bedenken von Regulierern ausgeräumt sind.


    Facebook gab im Herbst 2019 die Kontrolle über das Projekt an eine Assoziation mit Sitz in der Schweiz ab und begnügte sich damit, dort nur ein Mitglied zu sein. Schon zum Start der Allianz sprangen aber anfängliche "Gründungspartner" wie Visa, Mastercard , Paypal und Ebay ab.


    In einem Versuch, die Regulierer umzustimmen, wurde das Konzept geändert: Statt frei tauschbar zu sein, sollte Libra-Digitalgeld jeweils nur an eine bestimmte Währung gebunden werden. Auch wurden weitere Massnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung vorgesehen. Doch der Widerstand unter anderem der US-Notenbank Federal Reserve wurde nie überwunden. Auch die Umbenennung von Libra in Diem ("Tag" auf Latein) im Dezember 2020 half nicht. "Ein Wolf im Schafspelz bleibt ein Wolf", sagte danach etwa der damalige Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD).


    Dass Facebook-Gründer Zuckerberg bereit ist, aufzugeben, wurde spätestens Ende vergangenen Jahres klar, als sein Vertrauter David Marcus den Konzern verliess. Der frühere Chef des Bezahldienstes Paypal galt als der Vater des Libra-Projekts.


    Silvergate zahlt für Diem 50 Millionen Dollar in bar. Zusätzlich bekommt die Diem-Gruppe gut 1,2 Millionen Aktien der Bank, wodurch sich zum jüngsten Kurs der Wert von 182 Millionen Dollar ergibt./so/DP/jha


    (AWP)

  • Facebook darf Nutzer wegen Kinderpornografie ohne Warnung aussperren


    Facebook darf Nutzer, die kinderpornografische Fotos verschicken, ohne Vorwarnung aussperren. Das hat das Landgericht München I in einem am Mittwoch veröffentlichten Urteil entschieden. Die Richter wiesen damit die Klage eines Mannes ab, dessen Nutzerkonto Facebook im Dezember 2018 umstandslos gesperrt hatte. Der Mann hatte über den Facebook-Messengerdienst neun pornografische Mädchenfotos an einen Freund geschickt. Die von Facebook zur Ausfilterung von Pornografie eingesetzte Software erkannte die Bilder, daraufhin wurde das Konto unvermittelt gesperrt.


    02.02.2022 10:09


    Der Mann hatte sich zunächst bei Facebook beschwert, woraufhin das US-Unternehmen nach einer Überprüfung des Vorgangs die Kontosperrung bekräftigte. Anschliessend reichte der Mann Klage ein, unter anderem mit dem Argument, dass er die Fotos nicht öffentlich, sondern nur privat verschickt hatte.


    Die 42 Zivilkammer wies die Klage ab. Laut Urteil ist Facebook bei Vorliegen eines wichtigen Grunds zur ausserordentlichen Kündigung berechtigt, in Ausnahmefällen auch ohne vorherige Ankündigung. Das Verschicken von Kinderpornografie ist nach Überzeugung der Richter ein wichtiger Grund, der eine solche Ausnahme rechtfertigt.


    Ausserdem obliegt es Facebook laut Urteil im eigenen Unternehmensinteresse, Beiträge mit strafbaren Inhalten zu löschen oder zu sperren. Der Kläger hatte zudem argumentiert, die Kontosperrung verletze sein Recht auf Meinungsäusserung. Nach Überzeugung der Richter ist Pornografie keine Meinung./cho/DP/zb


    (AWP)

  • Peter Thiel tritt als Verwaltungsrat bei Facebook-Mutter Meta ab


    Der Tech-Milliardär und Trump-Unterstützer Peter Thiel tritt als Verwaltungsrat beim Internetriesen Meta zurück. Das gab der Mutterkonzern von Facebook am Montag nach US-Börsenschluss bekannt.


    08.02.2022 06:37


    Thiel war einer der ersten Investoren des Online-Netzwerks und seit 2005 Verwaltungsrat des Unternehmens. Laut US-Medien will sich der 54-Jährige künftig noch stärker in der Politik engagieren und bei den Zwischenwahlen 2022 die Agenda von Ex-Präsident Donald Trump und Kandidaten der republikanischen Partei unterstützen.


    Der in Frankfurt geborene und in den USA aufgewachsene Unternehmer machte an der Seite von Elon Musk ein Vermögen als Mitgründer des Bezahldienstes Paypal und wurde durch den frühen Einstieg bei Facebook noch reicher. Die "Forbes"-Liste taxiert sein Vermögen auf rund 2,6 Milliarden Dollar (2,3 Mrd Euro). Thiel hatte Trump schon vor der Präsidentschaftswahl 2016 unterstützt und danach unter anderem beim Regierungswechsel geholfen. In der US-Tech-Hochburg Silicon Valley nahm er damit damals eine Aussenseiterrolle ein.


    (AWP)

  • Texas klagt gegen Facebook-Konzern Meta wegen Gesichtserkennungs-Funktion


    Der US-Bundesstaat Texas klagt gegen den Facebook-Konzern Meta wegen dessen Umgang mit biometrischen Daten. Dabei geht es um die frühere Funktion, bei der Facebook-Nutzer automatisch in Fotos erkannt wurden. Texas wirft Meta in einer am Montag eingereichten Klage Verstösse gegen zwei Gesetze des Bundesstaates vor. Die in den vergangenen Wochen bereits stark unter Druck geratene Aktie des Meta-Konzerns lag am Montag im US-Handel zuletzt 1,1 Prozent im Minus.


    14.02.2022 20:02


    Ein texanisches Gesetz zur Sammlung biometrischer Daten schreibt vor, dass dafür die ausdrückliche Zustimmung der Betroffenen eingeholt werden müsse. Das sei trotz des jahrelangen Einsatzes der Technologie zur Gesichtserkennung nicht geschehen, heisst es in der Klage des texanischen Generalstaatsanwaltes Ken Paxton. Meta wies die Vorwürfe als unbegründet zurück und will sich dagegen wehren.


    Bei der Ende 2021 abgeschafften Funktion wurden Facebook-Freunde eines Nutzers automatisch in hochgeladenen Fotos markiert. Paxton argumentiert, dass dafür Gesichtsmerkmale sowohl von Mitgliedern des Online-Netzwerks als auch abgebildeten Nicht-Nutzern erfasst wurden.


    Eine ähnliche Klage im Bundesstaat Illinois legte Facebook im Jahr 2020 mit der Zahlung von 650 Millionen Dollar bei. Die finanziellen Forderungen von Texas können auf einen hohen Milliardenbetrag hinauslaufen. Der Generalstaatsanwalt verlangt 25 000 Dollar für jeden einzelnen Verstoss gegen das Gesetz über biometrische Daten - sowie weitere jeweils 10 000 Dollar pro Verletzung eines Gesetzes gegen betrügerische Geschäftspraktiken. Nach in der Klage zitierten Schätzungen hatte Facebook im Jahr 2021 rund 20,5 Millionen Nutzer in dem Bundesstaat./so/DP/men


    (AWP)

  • Instagram nun in Russland blockiert


    Nach Facebook und Twitter ist nun auch das Online-Netzwerk Instagram in Russland blockiert. Das bestätigten die Organisation NetBlocks und Instagram-Nutzer in Russland in der Nacht zu Montag. Der Schritt war für Mitternacht angekündigt gewesen. Die russische Medienaufsicht Roskomnadsor hatte die Sperre am Freitag erklärt. Begründet wurde sie damit, dass auf Instagram Gewaltaufrufe gegen russische Bürger und Soldaten verbreitet würden.


    14.03.2022 06:31


    Bürger des Landes seien auch über die Mailingliste des Portals für öffentliche Dienste über die Sperrung informiert worden, berichtete die russische Agentur Tass am Sonntagabend. Darin hiesse es von Roskomnadsor, dass Russland seine eigenen wettbewerbsfähigen Internetplattformen habe, darunter die sozialen Netzwerke VKontakte und Odnoklassniki. "Wir hoffen, dass Ihr Übergang zu diesen Internetumgebungen schnell vonstatten geht und Sie in Zukunft neue Möglichkeiten für Kommunikation und Geschäftstätigkeit entdecken werden", zitiert Tass die Aussendung. Die Sperre solle aber auch die "psychische Gesundheit" der Bürger sicherstellen, indem sie vor Belästigungen und Beleidigungen im Internet geschützt würden.


    Hintergrund für den Schritt ist eine Entscheidung des US-Konzerns Meta, zu dem neben Instagram und Facebook auch WhatsApp gehört, Aufrufe zur Gewalt gegen russische Truppen in der Ukraine zuzulassen. Als Beispiel für eine Ausnahme bei Äusserungen, die normalerweise gegen Richtlinien verstossen hätten, nannte ein Facebook-Sprecher den Satz "Tod den russischen Eindringlingen". In Moskau löste das grosse Empörung aus. Es gibt zudem Bestrebungen, den gesamten Facebook-Konzern Meta als "extremistische Organisation" verbieten lassen./vee/DP/zb


    (AWP)

  • Irland verhängt 17 Millionen Euro Strafe gegen Meta


    Irland hat wegen Verstössen gegen europäisches Datenschutzrecht eine Strafe gegen den Facebook-Mutterkonzern Meta verhängt. Das Bussgeld gegen den US-Konzern beläuft sich auf 17 Millionen Euro.


    15.03.2022 20:47


    Das teilte die irische Datenschutzkommission DPC am Dienstag mit. Die irische Behörde war für den Fall zuständig, weil der europäische Hauptsitz von Meta, zu dem auch der Messengerdienst Whatsapp und die Online-Plattform Instagram gehören, in Irland liegt.


    Die Datenschutzverletzungen wurden zwischen dem 7. Juni und 4. Dezember 2018 festgestellt. Meta habe in zwölf Fällen "keine angemessenen technischen und organisatorischen Massnahmen ergriffen", teilte die Behörde mit.


    Im September vergangenen Jahres hatte Irland eine Rekordstrafe in Höhe von 225 Millionen Euro gegen den Messengerdienst Whatsapp verhängt. Der Europäische Datenschutzausschuss hatte die DPC damals angewiesen, die Strafe zu erhöhen. Die irische Behörde hatte ursprünglich eine Strafe zwischen 30 und 50 Millionen Euro vorgeschlagen.


    (AWP)

  • Nutzerwachstum bei Facebook-Konzern Meta lässt Börse aufatmen


    Die Nutzerzahlen beim Facebook-Konzern Meta sind zu Jahresbeginn nach einem Durchhänger Ende 2021 wieder deutlich gewachsen. So griffen auf Facebook im ersten Quartal dieses Jahres täglich 1,96 Milliarden Nutzer zu - rund 30 Millionen mehr als drei Monate zuvor. Die Erleichterung bei Anlegern war gross: Die Meta-Aktie sprang im nachbörslichen Handel um über 18 Prozent hoch.


    28.04.2022 06:35


    Im Vierteljahr davor war die tägliche Nutzerzahl erstmals gesunken, und zwar um eine Million auf 1,929 Milliarden. Trotz des geringen Rückgangs war das als Alarmsignal interpretiert worden. Meta räumte damals verstärkte Konkurrenz von der Kurzvideo-App Tiktok als einen zentralen Grund ein. Die Aktie verlor daraufhin an einem Tag ein Viertel ihres Werts und sank danach noch weiter.


    Jetzt wollte Gründer und Chef Mark Zuckerberg mit Nachdruck den Erfolg der hauseigenen Tiktok-Kopie Reels betonen. In Metas App Instagram etwa schauten sich Nutzer ein Fünftel der Zeit Reels-Videos an, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten am Mittwoch. Bei Facebook fülle Video die Hälfte der Nutzungszeit aus - und Reels verzeichneten auch dort Zuwächse. An einem Werbeformat dafür arbeitet Meta allerdings immer noch.


    Tiktok wurde populär mit der Idee, kurze Videos für die Nutzer gemäss ihren Interessen von Software auswählen zu lassen. Die Algorithmen achten dabei unter anderem darauf, wie lange man bei einem Video vor dem Weiterblättern verbleibt.


    Zuckerberg will nun solche künstliche Intelligenz nicht nur für die Personalisierung von Kurzvideos einsetzen. Sie solle den Nutzern alle möglichen Inhalte über verschiedene Plattformen von Meta hinweg empfehlen, sagte er. "Ich denke, die Leute werden in Zukunft verstärkt Entdeckungs-Maschinen auf Basis künstlicher Intelligenz nutzen, damit sie sie unterhalten, ihnen Dinge beibringen und sie mit Menschen mit ähnlichen Interessen verbinden."


    Ende vergangenen Jahres verkündete Zuckerberg gross den Fokus auf eine künftige digitale Welt - das Metaverse - und änderte deshalb auch den Konzernnamen von Facebook zu Meta. Jetzt betonte er, dass die bisherigen Dienste wie Facebook und Instagram genug Geld verdienen müssten, um die Entwicklung der neuen Plattform zu finanzieren.


    Dafür kümmert sich bei Meta der Bereich Reality Labs, in dem auch das Geschäft mit Brillen zur Darstellung virtueller Realität untergebracht ist. Dank dieser Geräte machten die Reality Labs im vergangenen Quartal einen Umsatz von 695 Millionen Dollar. Durch die teure Metaverse-Entwicklung verbuchten sie zugleich einen operativen Verlust von 2,96 Milliarden Dollar.


    Insgesamt läuft es für den Konzern nicht so rund wie früher. Der Umsatz wuchs im ersten Quartal im Jahresvergleich lediglich um sieben Prozent auf 27,9 Milliarden Dollar (26,4 Mrd Euro). Das ist ein sehr niedriger Anstieg für den Konzern - und Meta verfehlte damit die Erwartungen der Analysten. Unterm Strich sank der Gewinn um gut ein Fünftel auf 7,465 Milliarden Dollar.


    Für das laufende Vierteljahr stellte Meta einen Umsatz zwischen 28 und 30 Milliarden Dollar in Aussicht. Bei einem Vorjahreswert von 29 Milliarden Dollar könnte es damit sogar einen Umsatzrückgang geben. Der Konzern verweist unter anderem auf die Abschwächung des Geschäfts durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das liege nicht nur am Stopp der Anzeigen-Plattform in Russland, sondern auch daran, dass die Sorge um wirtschaftliche Konsequenzen des Krieges die Aktivität der Werbekunden insgesamt bremse.


    Russische Behörden hatten vor Gericht eine Blockade von Facebook und Instagram wegen "extremistischer Aktivitäten" im Land durchgesetzt. Sie verwiesen darauf, dass Meta in der Ukraine Aufrufe zur Gewalt gegen russische Besatzungstruppen toleriert. Rein technisch können Russen die Sperre mit Hilfsmitteln wie VPN-Tunneln umgehen. Meta rechnet dennoch damit, dass wegen des Wegbruchs vieler Nutzer in Russland die Zahl monatlich aktiver Nutzer in Europa im laufenden Quartal sinken wird. Das werde möglicherweise auch zum Rückgang der weltweiten Nutzerzahl führen, sagte Finanzchef Dave Wehner.


    Mindestens eine App des Meta-Konzerns - darunter auch WhatsApp und Instagram - verwendeten zuletzt täglich 2,87 Milliarden Nutzer. In den vorherigen drei Monaten waren es 2,82 Milliarden gewesen.


    Der Konzern kündigte auch an, die Kosten in diesem Jahr zu senken. Bisher wurden die Ausgaben auf 90 bis 95 Milliarden Dollar angesetzt. Jetzt rechnet Meta mit einer Spanne von 87 bis 92 Milliarden Dollar./so/DP/zb


    (AWP)

  • Deutsches Kartellamt verschärft Aufsicht bei Facebook-Konzern Meta


    (Ausführliche Fassung) - Das Bundeskartellamt wird den Facebook-Konzern Meta auf Jahre einer schärferen Wettbewerbskontrolle unterwerfen. Die Behörde stufte Meta als Unternehmen mit "überragender marktübergreifender Bedeutung für den Wettbewerb" ein. Seit 2021 kann das Kartellamt diesen Firmen zum Beispiel Praktiken untersagen, die aus seiner Sicht den Wettbewerb gefährden. Im Januar wurde bereits die Google -Mutter Alphabet als ein solches Unternehmen eingestuft. Zu Apple und Amazon laufen noch Ermittlungen.


    04.05.2022 14:46


    Der Facebook-Konzern habe entschieden, sich nicht gegen die Einstufung vor Gericht zu wehren, sagte Kartellamtschef Andreas Mundt bei einem Konferenzauftritt am Mittwoch. Eine Meta-Sprecherin sagte dazu: "Auch wenn wir die Begründung, die zur Entscheidung des Bundeskartellamts geführt hat, nicht teilen, konzentrieren wir uns weiterhin darauf, unseren Nutzern in Deutschland das bestmögliche Erlebnis in Übereinstimmung mit allen Gesetzen und Vorschriften zu bieten." Meta wolle mit dem Kartellamt weiter konstruktiv zusammenarbeiten. Die Einstufung gilt laut Gesetz für fünf Jahre.


    Zu Meta gehören unter anderem die Foto- und Video-App Instagram und der Chatdienst WhatsApp. Der Konzern betreibe "ein starkes, werbefinanziertes Ökosystem im Bereich der sozialen Medien, das sich immer weiter ausdehnt", betonte das Kartellamt.


    Die Behörde ging bereits mehrfach gegen den Facebook-Konzern vor. So untersagte sie ihm Anfang 2019 die Zusammenführung von Nutzerdaten aus verschiedenen Quellen wie Instagram und WhatsApp ohne "freiwillige Einwilligung" der Nutzer. Der Streit darüber geht immer noch durch die Gerichtsinstanzen.


    Seit 2020 läuft zudem ein Verfahren zur Verknüpfung von Nutzerdaten der konzerneigenen Brillen zur Anzeige virtueller Realität (VR) mit Facebook-Accounts. Es ist einer der Fälle, in denen Verfahren von Kartellbehörden direkte Auswirkungen für Verbraucher haben: Die VR-Brillen des Konzerns sind in Deutschland seitdem nicht erhältlich. Mit dem Wechsel des Konzernnamens von Facebook zu Meta fiel auch der Markenname Oculus für die Brillen weg. So heisst das aktuelle Modell Meta Quest 2 - und könnte statt der Facebook-Profile künftig mit neuen Meta-Accounts verknüpft werden. Wie sich das auf die Ermittlungen des Kartellamts auswirkt, ist unklar.


    Die Wettbewerbsbehörden nehmen auch auf europäischer Ebene und in den USA verstärkt Digitalkonzerne ins Visier. Insbesondere die EU-Kommission mit der zuständigen Kommissarin Margrethe Vestager war eine Vorreiterin mit ihren Ermittlungen gegen Google, Amazon und Apple. Die US-Regierung geht inzwischen so weit, dass sie vor Gericht eine Zerschlagung des Meta-Konzerns mit der Abspaltung von Instagram und WhatsApp erreichen will.


    Bei der Kartellwächter-Konferenz in Berlin schloss der Chef des französischen Wettbewerbsaufsicht, Benoit Coeuré, nicht aus, dass es dazu kommen könnte. "Es ist in der Vergangenheit in anderen Industrien passiert, es kann auch in Zukunft passieren." Es gebe aber viele Konsequenzen, die man in solchen Fällen berücksichtigen müsse, zum Beispiel bei Steuern oder Arbeitsplätzen. "Und ich würde sagen, dass dies keine Entscheidung ist, die eine Wettbewerbsbehörde allein treffen kann." Es seien Beratungen mit anderen Behörden nötig.


    Bei der Konferenz gab es auch nüchterne Töne. So lobte Cristina Caffarra von der Beratungsfirma Charles River Associates zwar die "guten Fälle" der EU-Kommission etwa zum Wettbewerb beim Google-Betriebssystem Android. Zugleich stellte sie jedoch fest, an der Marktlage habe sich nichts verändert./so/DP/mis


    (AWP)

  • WhatsApp öffnet Plattform für Unternehmen


    Der Facebook-Konzern Meta macht den bisher grössten Schritt, um mit seinem teuren Zukauf WhatsApp Geld zu verdienen. Der Chatdienst öffnet für alle Interessenten die Plattform, über die Unternehmen mit ihren Kunden via WhatsApp kommunizieren können. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg machte bei der Ankündigung am Donnerstag deutlich, dass man mit dem Angebot sowohl kleine als auch grosse Firmen ansprechen wolle.


    19.05.2022 20:03


    Für die neue Dienstleistung hatte WhatsApp im vergangenen Jahr seine Nutzungsbedingungen geändert. Sorgen, dass damit auch mehr Daten des Chatdienstes mit Facebook geteilt werden sollen, lösten viel Aufregung aus. Der Konzern betonte stets, dass es bei den Anpassungen nur darum gehe, einen Rahmen für die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kunden zu schaffen.


    Der Facebook-Konzern hatte WhatsApp im Jahr 2014 für am Ende rund 22 Milliarden Dollar gekauft. Davor lebte WhatsApp von der Gebühr von einem Dollar pro Jahr, nach der Übernahme tat sich Facebook schwer damit, ein neues Geschäftsmodell für den Dienst zu etablieren. In der Politik werden immer wieder Rufe laut, WhatsApp müsse von Meta abgespalten werden, um für mehr Wettbewerb bei Chatdiensten zu sorgen./so/DP/he


    (AWP)

  • Meta unter Druck - COO Sandberg gibt zum Herbst ihren Posten auf


    Die Aktien des Facebook-Mutterkonzerns Meta haben am Mittwoch sichtbar negativ auf den angekündigten Rücktritt der langjährigen Top-Managerin Sheryl Sandberg reagiert. Nach einem Kursrutsch von bis zu knapp viereinhalb Prozent verloren sie zuletzt noch 2,7 Prozent auf 188,44 US-Dollar.


    01.06.2022 21:59


    Sandberg war seit dem Jahr 2008 beim weltgrössten Online-Netzwerk beschäftigt, zuletzt als Leiterin des operativen Geschäfts (COO). Diesen Posten will sie im Herbst abgeben, aber Mitglied des Verwaltungsrats bleiben. Sie habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, wolle aber künftig mehr Zeit für ihre Stiftung haben, kommentierte die Mitstreiterin von Unternehmenschef Mark Zuckerberg ihren Schritt. Ihr Nachfolger als COO wird Javier Olivan, der in den vergangenen Jahren die Wachstumsinitiativen des Konzerns verantwortet hat./gl/he


    (AWP)

  • Facebook ändert US-Immobilienanzeigen nach Diskriminierungsvorwürfen


    Der Facebook-Konzern Meta wird nach einer Diskriminierungsklage der US-Regierung sein System zur Personalisierung von Wohnungsanzeigen ändern. Zugleich wird Meta eine Strafe von 115 054 Dollar (gut 109 000 Euro) zahlen - den vom Gesetz vorgesehenen Höchstbetrag, wie das Justizministerium am Dienstag mitteilte.


    21.06.2022 22:28


    Immobilienfirmen hätten dafür sorgen können, dass ihre Inserate Menschen mit bestimmter Hautfarbe, Herkunft, Familienstand, Geschlecht oder religiöser Zugehörigkeit nicht angezeigt wurden, lautete der Vorwurf des Ministeriums für Wohnungsbau und Stadtentwicklung von März 2019.


    Der Kern von Facebooks Geschäftsmodell ist, dass Werbekunden mit ihren Anzeigen gezielt bestimmte Nutzergruppen ansprechen können. Auch Immobilienfirmen greifen dazu - in den USA ist zugleich Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt etwa nach Hautfarbe oder Geschlecht per Gesetz verboten.


    Das Problem sah die US-Regierung speziell in einem System, mit dem Werbekunden ihre Anzeigen an ähnliche Nutzer wie eine von ihnen ausgesuchte Referenz-Gruppe richten können. Der Algorithmus, der diese ähnlichen Nutzer auswählt, berücksichtigt dabei auch Merkmale wie Hautfarbe, nationale Herkunft und Geschlecht, wie das Justizministerium am Dienstag betonte. Die Vergleichsvereinbarung sehe vor, dass Meta spätestens zum Jahresende die Funktion nicht mehr für Wohnungsanzeigen nutzen werde. Der Deal zwischen dem Konzern und der Regierung muss noch vom zuständigen Richter abgesegnet werden./so/DP/mis


    (AWP)

  • Facebook-Konzern mit leichtem Umsatzrückgang


    Der Facebook-Konzern Meta hat nach Jahren rasanten Wachstums mit einem Umsatzrückgang zu kämpfen. Im zweiten Quartal fielen die Erlöse im Jahresvergleich um rund ein Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar. Unterm Strich schrumpfte der Gewinn um 27 Prozent auf knapp 6,7 Milliarden Dollar (rund 6,6 Milliarden Euro).


    27.07.2022 22:39


    Die Umsatzprognose für das laufende Vierteljahr fiel mit einer Spanne von 26 bis 28,5 Milliarden Dollar niedriger als von Analysten erwartet aus. Finanzchef Dave Wehner verwies zur Begründung auf eine schon im zweiten Quartal spürbare Abschwächung des Online-Werbemarktes angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit. Wehner soll im November die neu geschaffene Position des Strategiechefs übernehmen. Neue Finanzchefin wird demnach Susan Li.


    Die Anleger liessen die Aktie nach den Zahlen zunächst im nachbörslichen Handel um rund fünf Prozent fallen, später erholte sich der Kurs auf ein Minus von 1,50 Prozent. Die Zahl der Nutzer, die täglich auf mindestens eine App des Konzerns zugreifen, stieg binnen drei Monaten von 2,87 auf 2,88 Milliarden. Bei Facebook gab es einen Zuwachs von 1,96 auf 1,97 Milliarden tägliche Nutzer. Zum Konzern gehören unter anderem auch Instagram und WhatsApp./so/DP/he


    (AWP)

  • US-Kartellwächter wollen Meta Kauf von VR-Spezialisten verbieten


    US-Wettbewerbshüter nehmen erstmals die starke Marktposition des Facebook-Konzerns Meta im Geschäft mit virtueller Realität ins Visier. Die Handelsbehörde FTC zog vor Gericht, um den Kauf einer Entwicklerfirma durch Meta zu verhindern.


    28.07.2022 06:31


    Bei Virtueller Realität können Nutzer mit Spezialbrillen auf dem Kopf in digitale Welten eintauchen. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg setzte früh auf das Geschäft mit dem Kauf des VR-Brillen-Pioniers Oculus im Jahr 2014. Der Konzern ist nun ein führender Player in dem Markt mit Brillen und einer Plattform für VR-Inhalte. Zuckerberg gab auch das Ziel aus, eine virtuelle Welt - das "Metaverse" - als zukünftige Computer-Plattform zu etablieren. Damit hat auch die Änderung des Konzernnamens von Facebook zu Meta zu tun.


    Die Firma Within Unlimited, die Meta kaufen will, steht hinter einer VR-Fitness-App mit dem Namen "Supernatural". Die FTC argumentiert, Meta mit seinem "VR-Imperium" wolle diesen Markt durch den Aufkauf besetzen, statt mit einem eigenen Angebot um ihn zu konkurrieren.


    Die Übernahme könne zu weniger Wettbewerb und potenziell höheren Preisen führen, heisst es in der am Mittwoch eingereichten Klage. "Und Meta wäre einen Schritt näher zum ultimativen Ziel, das gesamte "Metaverse" zu besitzen." Meta gehört bereits die ebenfalls auf Bewegung ausgelegte VR-App "Beat Saber". Der Konzern kaufte in den vergangenen Jahren mehrere VR-Spezialisten. Laut einem Medienbericht will Meta sich den im vergangenen Herbst angekündigten Kauf von Within über 400 Millionen Dollar kosten lassen.


    Meta konterte, die FTC-Klage stütze sich auf "Ideologie und Spekulationen" statt Fakten. Die Idee, dass die Übernahme wettbewerbsfeindlich wäre, sei "unglaubwürdig", sagte ein Konzernsprecher dem Technologieblog "The Verge".


    Die FTC fährt unter ihrer neuen Chefin Lina Khan einen härteren Kurs gegenüber den grossen Tech-Konzernen, die in den USA lange von einer eher laschen Wettbewerbsaufsicht profitiert hatten./so/DP/he


    (AWP)

  • Facebook erzielt vorläufige Einigung im Datenmissbrauchsprozess


    Im langwierigen Prozess gegen das Online-Netzwerk Facebook wegen der Weitergabe privater Nutzerdaten an die britische Beratungsfirma Cambridge Analytica und andere ist eine vorläufige Einigung erzielt worden.


    28.08.2022 11:11


    Wie aus Gerichtsakten hervorgeht, reichte Facebook am Freitag (Ortszeit) bei einem Gericht in San Francisco den Entwurf einer Grundsatzeinigung ein und beantragte die Aussetzung des Verfahrens für 60 Tage, um die Vereinbarung schriftlich auszuarbeiten.


    Das Unternehmen nennt in dem Antrag weder eine Entschädigungssumme noch andere Bedingungen der geplanten Vereinbarung. Der Facebook-Mutterkonzern Meta reagierte am Samstag zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.


    Facebbok-Nutzer hatten 2018 Klage gegen das Online-Netzwerk wegen Verletzung der Regeln zum Schutz der Privatsphäre eingereicht, weil Facebook persönliche Nutzerdaten an Cambridge Analytica und andere weitergegeben hatte.


    Die britische Beratungsfirma, die mittlerweile nicht mehr existiert, hatte die Daten von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern ausgewertet. Die Ergebnisse wurden unter anderem für die Brexit-Kampagne vor der britischen Volksabstimmung zum EU-Austritt Grossbritanniens 2016 und für den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump genutzt.


    Im Juli 2019 belegten die US-Bundesbehörden Facebook mit fünf Milliarden Dollar Strafe, weil das Unternehmen seine Nutzer getäuscht habe. Zudem beauftragten sie eine unabhängige Kontrollinstanz damit, den Umgang von Facebook mit persönlichen Daten zu überprüfen.


    Im September sollen Meta-Chef Mark Zuckerberg und die scheidende Geschäftsführerin Sheryl Sandberg von der US-Justiz zu dem Skandal befragt werden.


    Seit dem Cambridge-Analystica-Skandal hat Facebook wegen Missbrauchsverdachts tausenden Apps den Zugang zu seinen Daten gesperrt und den Umfang der für Entwickler zugänglichen Daten eingeschränkt. Ausserdem ist es für Nutzer nun leichter, die Weitergabe ihrer Daten zu beschränken.


    (AWP)

  • Meta und Qualcomm vereinbaren Langzeit-Kooperation für VR-Brillen


    Der Facebook-Konzern Meta setzt für seine künftigen Computer-Brillen zur Anzeige virtueller Realität auf eine vertiefte Zusammenarbeit mit dem Chipkonzern Qualcomm. Die Unternehmen vereinbarten eine mehrjährige strategische Kooperation, wie Qualcomm-Chef Cristiano Amon am Freitag bei einem Auftritt auf der Technik-Messe IFA in Berlin bekanntgab. Dazu gehöre eine engere technische Zusammenarbeit der Entwicklungs- und Produktteams. Qualcomms Technologie steckt bereits unter anderem in Metas aktueller VR-Brille Quest 2.


    02.09.2022 10:26


    Facebook-Gründer Mark Zuckerberg gab das ambitionierte Ziel aus, sein Unternehmen auf virtuelle Welten - das "Metaverse" - auszurichten und so die nächste grosse Computer-Plattform zu etablieren. Um den Wandel zu zementieren, liess er den Konzernnamen von Facebook zu Meta ändern.


    Der Plan ist ein kostspieliges Unterfangen: Der zuständige Bereich Reality Labs schrieb allein im ersten Halbjahr dieses Jahres einen operativen Verlust von 5,77 Milliarden Dollar. Unterdessen hat Meta weniger Spielraum zum Geldausgeben als früher. Denn das Werbegeschäft des Konzerns geriet angesichts von Konjunktursorgen, der Konkurrenz durch die Video-App Tiktok und Apples Massnahmen zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone unter Druck.


    Qualcomm ist besonders stark bei Modem-Chips, mit deren Hilfe sich Smartphones mit dem Mobilfunk-Netz verbinden - und liefert auch die Hauptprozessoren für eine Vielzahl von Telefonen mit dem Google -Betriebssystem Android. Firmen-Chef Amon will zudem verstärkt ins Geschäft mit der Autobranche kommen. Neben VR-Brillen will Qualcomm auch Chips für künftige Brillen mit sogenannter erweiterter Realität (Augmented Reality, AR) liefern, bei denen für den Nutzer digitale Inhalte direkt in die reale Umgebung eingeblendet werden. An solchen Geräten arbeiten unter anderem Apple , Google und Meta./so/DP/jha


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  • Facebook-Konzern: Zuckerberg bereitet Meta-Mitarbeiter auf Sparmassnahmen vor

    Der Facebook-Konzern Meta steht nach der Abschwächung seines Geschäfts vor Sparmassnahmen.


    30.09.2022 06:46


    Gründer und Chef Mark Zuckerberg bereitete die Mitarbeiter in einer internen Fragerunde auf einen Einstellungsstopp und Etatkürzungen in einigen Bereichen vor, wie unter anderem der Finanzdienst Bloomberg berichtet. Meta werde 2023 kleiner sein als in diesem Jahr, sagte Zuckerberg demnach.

    Meta hatte im vergangenen Quartal den ersten Umsatzrückgang seit dem Börsengang des Facebook-Konzerns 2012 verbucht. Das Management verwies unter anderem auf Konjunktursorgen und Inflation, die Werbekunden sparsamer werden liessen. Zugleich macht Facebook und Instagram die Konkurrenz der Video-App Tiktok zu schaffen - und auch Apples Massnahmen zum besseren Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone brachten das Geschäftsmodell durcheinander. Zugleich bringt der Fokus auf virtuelle Welten - das "Metaverse" - Entwicklungskosten in Milliardenhöhe mit sich.

    Er habe gehofft, dass die Wirtschaftsentwicklung sich inzwischen stärker stabilisiert hätte, sagte Zuckerberg Bloomberg zufolge. Aber da es nicht danach aussehe, wolle Meta vorsichtiger planen. Quer durch verschiedene Bereiche solle es Etatkürzungen geben.

    Meta war in den vergangenen Jahren schnell gewachsen, unter anderem auch um Anforderungen zur Sicherheit und zum Herausfiltern von Hassrede zu erfüllen. Zum Stichtag 30. Juni hatte der Konzern 83 553 Mitarbeiter nach 63 404 ein Jahr zuvor.

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  • Facebook-Konzern Meta plant laut Medienberichten Stellenabbau

    Beim Facebook-Konzern Meta steht laut Medienberichten ein deutlicher Stellenabbau bevor.


    07.11.2022 06:34


    Es gehe um mehrere Tausend Arbeitsplätze, schrieb das "Wall Street Journal" in der Nacht zum Montag. Die "New York Times" nannte keine Zahlen, aber berichtete, es könnten die bisher bedeutendsten Stellenstreichungen seit Gründung des Unternehmens im Jahr 2004 werden. Der Abbau könne im Laufe der Woche beginnen, hiess es unter Berufung auf informierte Personen. Facebook hatte zuletzt gut 87 000 Mitarbeiter.

    Meta hat das Problem, dass das Kerngeschäft mit Werbung in Online-Diensten wie Facebook und Instagram weniger Einnahmen als bisher abwirft. Zugleich verschlingt die von Gründer und Chef Mark Zuckerberg vorangetriebene Entwicklung virtueller Welten unter dem Schlagwort Metaverse immer mehr Geld. Zuckerberg hatte zuletzt bereits angekündigt, dass die Beschäftigtenzahl bei Meta vorerst nicht mehr wachsen und im kommenden Jahr auch schrumpfen könne, weil sie der Konzern auf weniger Bereiche konzentrieren werde.

    Allein im vergangenen Quartal verbuchte die Sparte Reality Labs, in der am Metaverse gearbeitet wird, einen operativen Verlust von knapp 3,7 Milliarden Dollar. Seit Jahresbeginn sammelte sich ein Fehlbetrag von 9,4 Milliarden Dollar an - bei einem Umsatz von 1,4 Milliarden Dollar in dem Bereich. Und Zuckerberg kündigte an, dass die Verluste der Reality Labs im kommenden Jahr noch "erheblich wachsen" würden.

    Unterdessen beschleunigte sich der Umsatzrückgang. Meta sieht sich von der Sparsamkeit der Werbekunden betroffen, die angesichts hoher Inflation und Konjunktursorgen weniger Geld für Online-Anzeigen ausgeben. Die Erlöse von Meta fielen im Jahresvergleich um vier Prozent auf 27,7 Milliarden Dollar. Unterm Strich brach der Gewinn um 52 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Dollar ein. Der Aktienkurs ist seit Monaten unter Druck, weil Anleger die Metaverse-Investitionen zu hoch finden.

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