• Facebook erleichtert Auswahl der Newsfeed-Beiträge


    Facebook-Nutzer können künftig einfacher auswählen, was sie in ihrem Newsfeed zu sehen bekommen und wer ihre Beiträge kommentieren kann. Dazu gehört, dass Nutzer leichter von der Auswahl der Newsfeed-Beiträge durch den Facebook-Algorithmus zur zeitlichen Reihenfolge wechseln können, wie das Online-Netzwerk am Mittwoch erläuterte. Auch kann man entscheiden, sich nur die Posts von bis zu 30 Facebook-Freunden und Seiten aus einer Favoriten-Liste anzeigen zu lassen. Bei den eigenen Beiträgen kann man unter anderem aussuchen, ob alle oder nur die eigenen Freunde sie kommentieren können.


    31.03.2021 13:21


    Über die Sortierung des Newsfeeds durch Algorithmen gibt es seit Jahren Debatten. Kritiker warnen, dass die automatisierte Auswahl sogenannte Filterblasen bilden könne, durch die Nutzer einseitige Informationen bekämen, die ihren eigenen Ansichten entsprächen. Facebook bestreitet das. Die Algorithmen orientieren sich unter anderem daran, für welche Themen sich zuletzt ein Nutzer interessierte, mit wem er auf der Plattform interagierte und wo er sich gerade befindet./so/DP/stk


    (AWP)

  • Facebook: Nutzer können Beiträge bei Aufsichtsgremium melden


    (Ausführliche Fassung) - Nutzer von Facebook und der Konzerntochter Instagram können jetzt auch das unabhängige Aufsichtsgremium Oversight Board einschalten, wenn sich die Plattformen weigern, von ihnen gemeldete Beiträge zu löschen. Bisher konnten sie es nur einschalten, um aus ihrer Sicht zu Unrecht gesperrte Inhalte wiederherzustellen. Damit erweitert Facebook die Kompetenzen des unabhängigen Aufsichtsgremiums, das Entscheidungen des Online-Netzwerks zum Umgang mit einzelnen Inhalten und Nutzern umkehren kann.


    13.04.2021 21:45


    Das Verfahren werde in den kommenden Wochen für alle Nutzer verfügbar, kündigte das Oversight Board am Dienstag an. Wer beim Online-Netzwerk selbst alle Einspruchsmöglichkeiten ausschöpft, bekommt eine Referenz-Nummer, mit der er sich an das Aufsichtsgremium wenden kann. Beschwerden zu Beiträgen, die gleich von mehreren Nutzern gemeldet wurden, werden in einer Akte gebündelt.


    Das Gremium hatte nach der Gründung im vergangenen Jahr in einer ersten Serie von Entscheidungen im Januar die Sperrung von vier Beiträgen durch das Online-Netzwerk rückgängig gemacht. Nur in einem der fünf veröffentlichten Fälle schlossen sich die Experten der Ansicht von Facebooks Inhalte-Prüfern an. In zwei weiteren Beschlüssen wurden in Februar und April eine Facebook-Entscheidung bestätigt und eine rückgängig gemacht. Das Oversight Board nimmt vor allem Fälle an, die von grundsätzlicher Bedeutung sein können.


    Entscheidungen des Gremiums sind bindend für das Unternehmen und können auch nicht von Gründer und Chef Mark Zuckerberg überstimmt werden. Facebook geriet zuletzt verstärkt in die Aufmerksamkeit, weil es die dauerhafte Sperrung des Facebook-Accounts des amerikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump überprüfen soll./so/DP/he


    (AWP)

  • Live Audio Rooms: Facebook führt Clubhouse-Kopie ein


    Der jüngste Erfolg der Talk-App Clubhouse hat Facebook aufgeschreckt.


    20.04.2021 06:35


    Das weltgrösste Online-Netzwerk stellte in der Nacht zum Dienstag einen ähnlich funktionierenden Konkurrenzdienst mit dem Namen Live Audio Rooms vor. Facebooks Vorteil könnte in der bereits vorhandenen Basis von mehr als 2,5 Milliarden Nutzern liegen, während Clubhouse sie neu gewinnen muss.


    Bei Clubhouse können zahlreiche Nutzer an Talkrunden teilnehmen. Nur einige von ihnen können gleichzeitig sprechen. Die App gewann in den vergangenen Monaten unter anderem nach Auftritten von Prominenten schnell an Popularität. Sie gibt es bisher nur für das iPhone, eine Version für Smartphones mit dem Google -System Android ist in Arbeit.


    Twitter testet bereits eine Clubhouse-Kopie. Fast zeitgleich mit Facebook kündigte auch die Plattform Reddit einen ähnlichen Dienst an.


    Facebook geht jedoch auf breiterer Front in die Audio-Offensive. In einer Kooperation mit dem Musikstreaming-Marktführer Spotify wird man Podcasts direkt in der Facebook-App hören können. Facebook will dabei basierend auf seinem Wissen über die Interessen der Nutzer einzelne Podcasts vorschlagen. Mit "Soundbites" will Facebook kurze Audiobeiträge auf seiner Plattform einführen.


    Facebook ist bekannt dafür, Funktionen erfolgreicher Rivalen in seinen Diensten zu kopieren - wenn es nicht gelang, sie zu kaufen, wie den Chatdienst WhatsApp 2014. Die Kopien sind nicht immer erfolgreich: So versuchte Facebook mehrfach, die von alleine verschwindenden Fotos bei Snapchat nachzuahmen, die Apps wurden aber wieder eingestellt. Mit der Kopie von Snapchats Stories-Funktion, bei der Nutzer Fotos und Videos für ihre Freunde für einen Tag verfügbar machen können, landete Facebook dagegen einen Volltreffer.


    (AWP)

  • Facebook erneut mit rasantem Wachstum


    Facebook wächst weiter ungebremst. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz des weltgrössten Online-Netzwerks im Jahresvergleich um 48 Prozent auf knapp 26,2 Milliarden Dollar. Der Gewinn sprang von 4,9 auf 9,5 Milliarden Dollar hoch. Die Zahl der Nutzer, die mindestens ein Mal im Monat zu Facebook kommen, stieg binnen drei Monaten um gut 50 Millionen auf 2,85 Milliarden. Knapp 1,9 Milliarden nutzen die Plattform täglich, wie Facebook nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte.


    29.04.2021 06:47


    Auf mindestens eine App des Facebook-Konzerns - wie etwa auch Instagram oder WhatsApp - greifen jeden Tag 2,72 Milliarden Nutzer zu. Das sind 120 Millionen mehr als noch vor drei Monaten. Mindestens ein Mal im Monat wird eine App des Konzerns von 3,45 Milliarden Nutzer eingesetzt.


    Facebook verdient sein Geld hauptsächlich durch Werbung, die vor allem im Newsfeed der Nutzer auftaucht. Im vergangenen Quartal wurden zwölf Prozent mehr Anzeigen ausgeliefert - und ihr durchschnittlicher Preis stieg im Jahresvergleich um 30 Prozent.


    Das Online-Netzwerk bekräftigte die Kritik an Apples verschärften Massnahmen zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone. Apps müssen sich nun die ausdrückliche Erlaubnis der Nutzer einholen, wenn sie ihr Verhalten quer über verschiedene Dienste und Websites für Werbezwecke nachverfolgen wollen. Für Facebook ist das ein wichtiger Weg, um Informationen zur Personalisierung der Werbung zu sammeln.


    Finanzchef Dave Wehner sagte, Facebook sei weiterhin besorgt über die Folgen von Apples Datenschutz-Regeln für kleine und mittlere Unternehmen. Die Auswirkungen auf das eigene Geschäft werde Facebook unterdessen managen können. Facebook baue seine Anzeigen-Systeme um, damit sie mit weniger Daten auskommen, sagte Top-Managerin Sheryl Sandberg. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass ein überwiegender Grossteil der iPhone-Nutzer das übergreifende Tracking ablehnen wird.


    Finanzchef Wehner wiederholte den Vorwurf, dass Apple die eigenen Produkte und Dienste auf seinen Geräte bevorteile. Der iPhone-Konzern weist das stets zurück.


    Zugleich erntet Facebook die Früchte jahrelanger Investitionen in das Geschäft mit virtueller Realität, bei der Nutzer mit Spezialbrillen in digitale Welten eintauchen können. Die anderen Erlöse neben Werbung stiegen auf 732 Millionen Dollar von 297 Millionen ein Jahr zuvor - vor allem dank gestiegenen Verkäufen der VR-Brille Quest 2.


    Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg zeigt auch Interesse an der sogenannten erweiterten Realität (AR, Augmented Reality), bei der digitale Objekte für den Nutzer in die reale Umgebung eingeblendet werden. Auch Apple arbeitet nach Berichten von Medien und Analysten an AR- und VR-Brillen.


    Zuckerberg zeigte sich in einer Telefonkonferenz mit Analysten überzeugt, dass VR und AR die nächste Computer-Plattform stellen werden. Facebook habe sich bisher mit einem Web-Browser oder Smartphone-Apps begnügen müssen. In zukünftigen Computer-Umgebungen werde man aber das tatsächliche Gefühl haben, mit jemand anderem an einem Ort zu sein. "Das wird eine Menge Erlebnisse möglich machen, die wir schon immer entwickeln wollten." Facebook werde weiter massiv in die Technologie investieren.


    Zuckerberg bekräftigte zudem das Ziel, Facebook zu einer E-Commerce-Plattform auszubauen - auch wenn das eine Aufgabe für mehrere Jahre sei. Anleger liessen die Facebook-Aktie im nachbörslichen Handel um gut sechs Prozent steigen./so/DP/zb


    (AWP)

  • Facebook droht ein Wettbewerbsverfahren der EU


    Das weltgrösste Internetnetzwerk dürfte Insidern zufolge in den kommenden Wochen das erste Mal mit Ermittlungen wegen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht in der Europäischen Union konfrontiert werden.


    26.05.2021 14:06


    Im Zentrum stehe nach Beschwerden von Konkurrenten das Marktplatz-Geschäft, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.


    Damit wäre Facebook der letzte grosse US-Technologiekonzern, der von EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager unter die Lupe genommen wird. Verfahren gegen Google, Apple wie auch Amazon gab es bereits.


    Das 2016 eröffnete Marktplatz-Geschäft von Facebook zählt inzwischen 800 Millionen Nutzer in 70 Ländern, die über die Plattform Waren kaufen wie auch verkaufen. Kleinanzeigen-Anbieter haben sich Insidern zufolge beschwert, dass Facebook seine Marktmacht ausnutzt, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen.


    (Reuters)

  • Europäische Konsumentenverbände führen Beschwerde gegen Whatsapp


    Europäische Konsumentenschutzorganisationen wehren sich gegen die neuen Nutzungsbedingungen der Facebook-Tochter Whatsapp. Der Europäische Verbraucherverband (BEUC) und acht seiner Mitglieder kritisierten die Änderungen und reichten Beschwerde bei der Europäischen Kommission und dem europäischen Netzwerk der Verbraucherschutzbehörden ein.


    12.07.2021 10:31


    Sie beklagen, Whatsapp dränge Nutzer zu Unrecht, die neuen Richtlinien zu akzeptieren. "Der Inhalt dieser Benachrichtigungen, ihre Art, ihr Zeitpunkt und ihre Wiederholung üben einen unangemessenen Druck auf die Nutzer aus und beeinträchtigen ihre Wahlfreiheit", hiess es am Montag.


    WhatsApp habe es versäumt, die Art der Änderungen in klarer und verständlicher Sprache zu erklären. "Diese Unklarheit stellt einen Verstoss gegen das EU-Verbraucherrecht dar, das Unternehmen verpflichtet, klare und transparente Vertragsbedingungen und kommerzielle Kommunikation zu verwenden", erklärten die Verbraucherschützer. Sie forderten das europäische Netz der Verbraucherbehörden und die EU-Datenschutzbehörden auf, zusammenzuarbeiten, um diese Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der Verbraucherrechte anzugehen.


    Weltweit gelten inzwischen die neuen Nutzungsbedingungen, die es Whatsapp ermöglichen, Daten mit der Mutter Facebook und anderen zum Konzern gehörenden Diensten wie Instagram zu teilen. Allein die Ankündigung hatte in vielen Ländern einen Aufschrei ausgelöst, weswegen WhatsApp das Inkrafttreten auf Mai verschob. Stimmen Nutzer nicht zu, sollen sie den Dienst nicht mehr verwenden können. Messenger-Rivalen wie Telegram und Signal erhielten zuletzt starken Zulauf.


    (AWP)

  • US-Regierung: Facebook muss mehr gegen Falschinfos über Corona tun


    Soziale Netzwerke wie Facebook müssen nach Ansicht der US-Regierung mehr gegen Falschinformationen im Zusammenhang mit Corona und der Impfung gegen das Virus tun. Facebook müsse schneller Beiträge entfernen, die gegen die Richtlinien verstiessen und falsch seien, sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, am Donnerstag. Einige Beiträge würden tagelang online bleiben. "Das ist zu lange, Informationen verbreiten sich zu schnell", so Psaki. Auch in den USA sind die Corona-Zahlen zuletzt wieder angestiegen. Gleichzeitig stockt der Impffortschritt im Land.


    15.07.2021 21:14


    "Millionen von Amerikanern sind immer noch nicht gegen Covid-19 geschützt, und wir sehen mehr Infektionen unter den Ungeimpften", warnte der oberste Gesundheitsbeamte der US-Regierung, Vivek Murthy. "Wir leben heute in einer Welt, in der Fehlinformationen eine unmittelbare und heimtückische Bedrohung für die Gesundheit unserer Nation darstellen." Während der Pandemie hätten Falschinformationen etwa dazu geführt, dass Menschen keine Masken getragen hätten. Nun würden sich Menschen aufgrund dessen entscheiden, sich nicht impfen zu lassen. Moderne Technologieunternehmen hätten es ermöglicht, dass "Fehlinformationen unsere Informationsumgebung vergiften".


    (AWP)

  • Irische Behörde soll Datenaustausch von WhatsApp und Facebook prüfen


    (Ausführliche Fassung) - Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar ist mit einem Versuch gescheitert, den Austausch von Informationen zwischen WhatsApp und Facebook auf europäischer Ebene verbieten zu lassen. Der Europäische Datenschutzausschuss befand, dass er für eine solche Entscheidung nicht genug über die Verarbeitung von Nutzerinformationen zwischen dem Chatdienst und der Konzernmutter wisse.


    15.07.2021 18:32


    Zugleich hält der Ausschuss es aber für "sehr wahrscheinlich", dass bereits Regeln durch einen Datenaustausch zwischen WhatsApp und anderen Facebook-Unternehmen verletzt werden, wie aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht.


    Deswegen wurde die in Europa für Facebook zuständige irische Datenschutzbehörde aufgefordert, den Fall mit Vorrang zu prüfen. Dabei soll geklärt werden, ob bei Facebook WhatsApp-Daten verarbeitet werden und ob es dafür eine rechtliche Basis gemäss der europäischen Datenschutzgrundverordnung DSGVO gibt.


    Auslöser für Caspars Vorstoss war die Kontroverse um die im Mai eingeführten neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp. Der inzwischen aus dem Amt geschiedene Hamburger Datenschützer erliess kurz davor vorsorglich eine Anordnung, mit der Facebook die Verarbeitung von WhatsApp-Daten deutscher Nutzer untersagt wurde. Caspar warnte unter anderem, dass mit den neuen WhatsApp-Regeln ein Einsatz von Daten zur Verbindung mit Produkten von Facebook-Unternehmen möglich gemacht werde. WhatsApp bestreitet, dass Facebook Zugang zu mehr Daten des Chatdienstes bekomme. Am Donnerstag begrüsste WhatsApp die Entscheidung des Ausschusses und bekräftigte, dass der Hamburger Datenschützer bei seiner Einschätzung der neuen Regeln falsch liege.


    Caspars Anordnung gilt für drei Monate, weil in Europa eigentlich die irische Datenschutz-Behörde für Facebook zuständig ist. Zugleich wollte er ein Vorgehen auf europäischer Ebene erreichen. Der stellvertretende Hamburgische Datenschutzbeauftragte Ulrich Kühn nannte die Entscheidung des Ausschusses enttäuschend. Es sei zwar ein Erfolg, dass die irische Datenschutzbehörde zu einer Untersuchung gedrängt werde. "Allerdings wird diese unverbindliche Massnahme der Bedeutung der Thematik nicht gerecht."/so/DP/nas


    (AWP)

  • EuGH soll Fragen zu Datenschutz in Facebook-Verträgen klären


    Facebooks Vertragsbestimmungen zur Datensammlung kommen beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) auf den Prüfstand. Konkret will der Oberste Gerichtshof Österreichs unter anderem die Frage beantwortet haben, ob die Vereinbarung zur Datenverarbeitung der europäischen Datenschutzgrundverordnung DSGVO entspricht. Die Anfrage geht auf ein vom österreichischen Datenschutz-Aktivisten Max Schrems angestossenes Verfahren gegen das Online-Netzwerk zurück.


    20.07.2021 17:55


    Der österreichische Oberste Gerichtshof bezieht sich bei seinen Fragen auf die Vertragsbestimmungen, laut denen sich Nutzer einverstanden erklären, dass Facebook ihnen Werbung zeigt - und personenbezogene Daten für Anzeigen verwendet, "die relevanter für dich sind".


    Schrems-Anwältin Katharina Raabe-Stuppnig kritisierte die Regelung als Versuch, die DSGVO mit einem Trick zu umgehen. "Facebook versucht, den Nutzern ihre DSGVO-Rechte zu nehmen, indem es die Einwilligung einfach in einen zivilrechtlichen Vertrag "uminterpretiert"." Die Grundverordnung schreibt vor, dass Nutzer über konkrete Verwendungszwecke für ihre Daten informiert werden müssen.


    Von Facebook hiess es, man habe die Entscheidung des Gerichts erhalten und sei dabei, sie zu prüfen. "Wir halten uns an die Prinzipien der Datenschutzgrundverordnung und haben unsere Dienste dementsprechend geändert, um unseren Nutzer*innen Transparenz und Kontrolle über ihre Daten zu geben", erklärte ein Sprecher.


    Die Anfrage des Oberste Gerichtshofs datiert bereits vom 23. Juni, Schrems' Datenschutzorganisation Noyb machte sie am Dienstag öffentlich./so/DP/nas


    (AWP)

  • WhatsApp-Chef über Pegasus-Enthüllungen: 'Das betrifft uns alle'


    WhatsApp-Chef Will Cathcart hat Enthüllungen zur Überwachungssoftware Pegasus der israelischen Firma NSO als "Weckruf" bezeichnet. "Mobiltelefone sind entweder für jeden sicher oder sie sind nicht für jeden sicher", sagte er der britischen Zeitung "The Guardian" am Samstag. "Wenn das Journalisten auf der ganzen Welt betrifft, wenn das Verteidiger von Menschenrechten auf der ganzen Welt betrifft, dann betrifft das uns alle."


    25.07.2021 15:42


    Zuletzt wurde von einem Journalistenkonsortium international darüber berichtet, dass mit der Software Pegasus Smartphones von zahlreichen Journalisten, Menschenrechtlern, Politikern und Geschäftsleuten ausgespäht worden sein könnten. Die aktuellen Enthüllungen stimmten mit dem überein, was WhatsApp NSO bereits 2019 vorgeworfen habe, erklärte Cathcart: Hochrangige Regierungsbeamte auf der ganzen Welt - darunter auch Personen in hohen Positionen der nationalen Sicherheit - seien bei einem Angriff auf 1400 WhatsApp-Nutzer im Jahr 2019 von Regierungen mit der Spionagesoftware ins Visier genommen worden.


    Facebook , dem WhatsApp gehört, hatte NSO 2019 in den USA verklagt. Der Vorwurf lautet, NSO habe versucht, sich über eine später geschlossene Sicherheitslücke bei WhatsApp Zugriff auf Hunderte Smartphones zu verschaffen. Unter den Zielpersonen seien Journalisten, Anwälte, Dissidenten, Menschenrechtler, Diplomaten und Regierungsbeamte gewesen. NSO wehrt sich vor Gericht. Die Firma betont, dass Verträge mit Kunden wegen des Verdachts von Menschenrechtsverletzungen gekündigt worden seien.


    Die NSO Group behaupte, dass eine grosse Anzahl von Regierungen ihre Software kaufe, sagte Cathcart. "Das bedeutet, dass diese Regierungen (...) das finanzieren."


    Die NSO Group warf dem WhatsApp-Chef vor, absichtlich irreführend zu sein. Ihre Produkte, die an "sicherheitsüberprüfte" ausländische Regierungen verkauft würden, könnten nicht für Cyberüberwachung in den USA verwendet werden, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. "Keinem ausländischen Kunden wurde jemals eine Technologie gewährt, die es ihm ermöglichen würde, auf Telefone mit US-Nummern zuzugreifen." Die NSO Group habe zudem keinerlei Einblick in die Daten ihrer Kunden./nau/cir/DP/he


    (AWP)

  • Facebook verdoppelt Gewinn - und warnt vor Gegenwind


    Facebook hat im vergangenen Quartal massiv davon profitiert, dass Werbeausgaben immer mehr ins Internet gehen.


    29.07.2021 05:16


    Der Umsatz des weltgrössten Online-Netzwerks sprang im Jahresvergleich um 56 Prozent auf gut 29 Milliarden Dollar (24,5 Mrd Euro) hoch. Der Gewinn war mit 10,4 Milliarden Dollar doppelt so hoch wie vor einem Jahr.


    Den Ausschlag für diese Zuwächse gab vor allem ein Anstieg des durchschnittlichen Preises pro Anzeige um 47 Prozent, wie Facebook nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Die Zahl der dargestellten Werbeanzeigen stieg unterdessen lediglich um sechs Prozent. Die Anzeigenplätze bei Facebook werden in einem Auktionsverfahren vergeben. In der Corona-Pandemie versuchen immer mehr Werbetreibende, die Leute im Netz zu erreichen - der Wettbewerb um den Platz auf der Facebook-Plattform wird entsprechend schärfer.


    Die Zahl der jeden Tag bei Facebook aktiven Nutzer stieg binnen drei Monaten um rund 30 Millionen auf 1,91 Milliarden. Monatlich greifen 2,9 Milliarden Nutzer auf die Plattform zu - 50 Millionen mehr als im ersten Quartal. Mindestens eine der Konzern-Apps wie etwa WhatsApp oder Instagram wird von 2,76 Milliarden Menschen benutzt - das sind 40 Millionen mehr als vor drei Monaten.


    Die Werbeerlöse sprangen hoch, obwohl Apple mitten im vergangenen Quartal seine Datenschutz-Neuerungen aktivierte, die Facebook scharf kritisiert. App-Entwickler müssen nun eine ausdrückliche Erlaubnis einholen, wenn sie das Verhalten eines iPhone-Nutzers quer über verschiedene Dienstag und Anwendungen hinweg zu Werbezwecken beobachten wollen. Da viele dies ablehnen, warnt Facebook, dass die Fähigkeit des Online-Netzwerks, Werbung zielgenau bestimmten Nutzergruppen anzeigen zu können, darunter leiden werde.


    Im laufenden Quartal werde der Effekt der Apple-Massnahmen stärker zu spüren sein als im vergangenen Vierteljahr, betonte Facebooks Finanzchef David Wehner. Das prozentuelle Wachstum werde im weiteren Jahresverlauf zudem geringen ausfallen, weil man die frischen Zahlen im Gegensatz zum vergangenen Quartal mit bereits von der Corona-Krise beflügelten Geschäftszahlen aus dem Jahr 2020 vergleichen werde, warnte er.


    Die Facebook-Aktie fiel im nachbörslichen Handel zeitweise um 3,80 Prozent, obwohl die Quartalsergebnisse die Erwartungen der Analysten deutlich übertrafen.


    (AWP)

  • US-Kartellbehörde reicht erneut Klage gegen Facebook ein


    Die US-Regierung startet einen neuen Anlauf, vor Gericht die Zerschlagung des Online-Riesen Facebook zu erreichen.


    20.08.2021 06:51


    Eine entsprechende Kartellrechtsklage reichte die Handelsbehörde FTC am Donnerstag in überarbeiteter Form ein. Die erste Version hatte der zuständige Richter James Boasberg im Juni mit der Begründung abgewiesen, die FTC habe für ein angebliches Monopol Facebooks im Markt für soziale Netzwerke keine ausreichenden Belege erbracht.


    Die Behörde hatte dem Konzern von Tech-Milliardär Mark Zuckerberg in der ursprünglich im Dezember eingereichten Klage unfairen Wettbewerb vorgeworfen und die Abspaltung der Foto-Plattform Instagram und des Chat-Dienstes WhatsApp ins Gespräch gebracht. Facebook habe die Firmen nur gekauft, um sie als Konkurrenten auszuschalten, lautete die Begründung. Richter Boasberg hatte der FTC zunächst 30 Tage eingeräumt, um die Klage nachzubessern. Danach wurde die Frist bis zum 19. August verlängert.


    Facebook habe auf illegale Weise innovative Konkurrenten aufgekauft, deren mobile Anwendungen dort Erfolg gehabt hätten, wo die eigenen Angebote versagten, betonte die FTC nun. Facebook habe der "Geschäftsverstand und das technische Talent gefehlt, um den Wandel zum Mobilen zu überleben", sagte FTC-Vertreterin Holly Vedova.


    Facebooks Anzeigenplattform war ursprünglich ganz auf die Nutzung des Netzwerks auf dem PC ausgerichtet. Die Firma wurde entsprechend vom breiten Umstieg der Nutzer auf Smartphones zunächst kalt erwischt. Facebook bekam die Situation jedoch relativ schnell mit neuen Anzeigentypen wie Werbung im Newsfeed der Nutzer in den Griff.


    Wie vom Richter gefordert lieferte die FTC nun mehr Argumente, die Facebooks Monopolstellung belegen sollen. Die Behörde stützt sich dabei vor allem auf die Entwicklung der Nutzerzahlen sowie Analysen zu der Zeit, die Menschen auf der Plattform verbringen.


    Zugleich versuchte die FTC in der Klage, den Markt für soziale Netzwerke klar zu umreissen. Demnach sind es Plattformen, auf denen Nutzer Kontakte mit Freunden und Familie pflegen und zugleich in einem gemeinsamen Raum Beiträge und Erlebnisse teilen. Basierend auf dieser Definition sieht die FTC zum Beispiel Twitter, Youtube und die aufstrebende Videoplattform Tiktok in anderen Kategorien - weil sie mehr auf die Nutzung von Inhalten denn auf persönliche Verbindungen ausgerichtet seien.


    Facebook will sich energisch zur Wehr setzen


    Facebook bezeichnete den neuen Anlauf der Kartellbehörde in einer Stellungnahme als "bedauerlich". Das Verfahren sei unbegründet, da der Konzern keine marktbeherrschende Position habe - daran habe sich auch nichts geändert. "Unsere Übernahmen von Instagram und WhatsApp wurden vor vielen Jahren überprüft und genehmigt", erklärte der Konzern. Die FTC versuche, die Wettbewerbsgesetze neu zu schreiben. Facebook werde sich weiterhin energisch zur Wehr setzen.


    Das Online-Netzwerk hatte auch beantragt, dass sich FTC-Chefin Lina Khan aus Wettbewerbsermittlungen gegen das Unternehmen heraushält - weil sie voreingenommen sei. Der Antrag wurde abgelehnt - und Khans Stimme war entscheidend für den Beschluss der Behörde, die Klage neu einzureichen, statt aufzugeben.


    Facebook hatte Instagram 2012 für etwa eine Milliarde Dollar und WhatsApp 2014 für am Ende rund 22 Milliarden Dollar gekauft. Instagram hat inzwischen rund eine Milliarde Nutzer, WhatsApp etwa zwei Milliarden. Die US-Wettbewerbshüter gaben seinerzeit die Übernahmen von Instagram und WhatsApp frei. Neben der FTC hatte auch ein Bündnis von mehr als 40 Bundesstaaten eine Klage gegen die Deals eingereicht, die von Richter Boasberg im Juni jedoch komplett abgewiesen wurde.


    (AWP)

  • Facebook schützt afghanische Nutzerkonten vor Einblicken


    Auf Facebook-Konten in Afghanistan gibt es nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban keine Möglichkeit mehr, Freundeslisten einzusehen oder zu durchsuchen. Diese Funktion sei zum Schutz der Nutzer vor Angriffen vorübergehend entfernt worden, teilte der Leiter für Sicherheitspolitik des Unternehmens, Nathaniel Gleicher, über Twitter mit.


    20.08.2021 09:41


    Ausserdem kann man in Afghanistan durch ein neues Tool das eigene Konto mit einem einzigen Mausklick nun leichter sperren. Dazu erläuterte das Unternehmen: "Wenn Ihr Profil gesperrt ist, können Personen, die nicht mit ihnen befreundet sind, ihr Profilfoto nicht herunterladen oder teilen oder Beiträge auf ihrer Zeitleiste sehen."


    Der Konzern wolle auch afghanische Instagram-Konten schützen, schrieb Gleicher. "Auf Instagram werden wir in Afghanistan Pop-up-Warnungen mit konkreten Schritten zum Schutz Ihres Kontos einführen." Er appellierte zugleich an Nutzer in anderen Ländern mit "Freunden" in Afghanistan, diese mit strengeren Sichtbarkeitseinstellungen fürs eigene Konto zu schützen./chd/DP/mis


    (AWP)

  • Instagram legt Kinder-Version auf Eis


    (Ausführliche Fassung) - Instagram setzt nach Kritik die Entwicklung einer Version für Kinder im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren aus. Er glaube zwar weiterhin, dass es richtig wäre, für sie eine spezielle Variante des Foto-Dienstes anzubieten, schrieb Instagram-Chef Adam Mosseri in einem Blogeintrag am Montag. Zunächst solle es aber ausführlichere Konsultationen mit Experten, Eltern und Politikern geben. "Instagram Kids" sei nie für Kinder jünger als zehn gedacht gewesen, betonte Mosseri.


    27.09.2021 17:16


    Aktuell können Kinder ab dem Alter von 13 Jahren sich offiziell bei Instagram anmelden. Tatsächlich richten sich auch jüngere Kinder oft einen Account ein und geben dabei ein falsches Geburtsdatum ab. Facebook will das Problem mit einer angepassten Version für sie ohne Werbung und mit mehr Kontrolle durch die Eltern angehen. "Die Realität ist, dass die Kinder bereits online sind", bekräftigte das Unternehmen am Montag. Für das seit längerer Zeit bekannte Instagram-Projekt gab es aber bereits Gegenwind unter anderem von Kinderschutz-Organisationen.


    In den vergangenen Wochen war die Instagram-Mutter Facebook nach einer Serie von Enthüllungsartikeln im "Wall Street Journal" verstärkt unter Druck geraten. Darin hiess es unter Berufung auf interne Facebook-Unterlagen auch, das Online-Netzwerk habe selbst festgestellt, dass die Nutzung von Instagram sich negativ auf die psychische Gesundheit zahlreicher Teenager ausgewirkt habe, vor allem von Mädchen. Facebook bestreitet die Darstellung. Die Zeitung habe sich nur einige Aspekte aus einer Facebook-Studie herausgepickt, und Kinder hätten auch gesagt, dass Instagram ihnen bei der Überwindung von Problemen geholfen habe, kritisierte die Firma.


    Auch Generalstaatsanwälte mehrerer US-Bundesstaaten sowie einflussreiche Politiker hatten in den vergangenen Monaten gefordert, dass Facebook die Entwicklung der Version für jüngere Kinder stoppt.


    Am Donnerstag soll sich die bei Facebook für Nutzer-Sicherheit zuständige Top-Managerin Antigone Davis Fragen von US-Senatoren stellen. Inwieweit die Entscheidung vom Montag den Druck von ihr nehmen kann, bleibt offen. Die republikanische Senatorin Marsha Blackburn, eine Organisatorin der Anhörung, bezeichnete den Entwicklungsstopp zwar als Schritt in die richtige Richtung. Sie bekräftigte aber zugleich ihre Kritik, dass grosse Tech-Konzerne Gewinne über das Wohlbefinden junger Nutzer stellten./so/DP/jha


    (AWP)

  • Facebook schafft für virtuelle Welt «Metaverse» 10'000 Jobs in Europa


    Facebook will in den kommenden fünf Jahren in der Europäischen Union 10'000 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen, um die virtuelle Welt «Metaverse» aufzubauen.


    18.10.2021 06:32


    Das kündigte Facebook-Topmanager Nick Clegg am Montag in einem Blogeintrag an. "Diese Investition ist ein Vertrauensbeweis in die Stärke der europäischen Tech-Industrie und das Potenzial europäischer Tech-Talente", schrieb der britische Ex-Vizepremier.


    Unter "Metaverse" versteht Facebook eine Welt, in der physikalische Realität mit erweiterter (augmented reality, AR) und virtueller Realität (VR) in einer Cyberwelt verschmelzen. Der Begriff stammt vom amerikanischen Schriftsteller Neal Stephenson, der ihn erstmals im Jahr 1992 in seinem Science-Fiction-Roman "Snow Crash" verwendet hat.


    Clegg, der quasi die Rolle des Aussenministers des Internet-Konzerns ausfüllt, erklärte, Facebook stehe am Anfang einer Reise, die dazu beitragen solle, die Plattform der Zukunft zu bauen. "Zusammen mit Partnerunternehmen entwickeln wir das "Metaverse" - eine neue Phase vernetzter, virtueller Erfahrungen mithilfe von Technologien wie virtueller und erweiterter Realität."


    Das "Metaverse" habe das Potenzial, den Zugang zu völlig neuen kreativen, sozialen und wirtschaftlichen Möglichkeiten zu eröffnen. "Und Europa wird es von Anfang an mitgestalten." Kein individuelles Unternehmen werde das "Metaverse" besitzen und betreiben. "Wie auch das Internet wird das Metaverse sich durch Offenheit und Interoperabilität auszeichnen."


    Europa sei für Facebook enorm wichtig, betonte Clegg. "Hier tragen Tausende von Mitarbeitenden und Millionen von Unternehmen, die unsere Apps und Tools täglich nutzen, zu unserem Erfolg bei." Die EU habe viele Vorzüge, die sie zu einem grossartigen Investitionsstandort für Technologieunternehmen mache.


    Die Ankündigung von Facebook kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der US-Konzern international massiv unter Druck steht. Die ehemalige Facebook-Managerin und Whistleblowerin Frances Haugen hatte Anfang Oktober bei einer Anhörung im US-Senat die Politik dazu aufgerufen, das Online-Netzwerk zu mehr Transparenz zu zwingen. Die 37-Jährige warf Facebook unter anderen vor, man habe aus internen Studien gewusst, dass Instagram der psychischen Gesundheit einiger Teenager schade - aber nichts dagegen unternommen. Negative Schlagzeilen produzierte das Unternehmen auch, weil ein Fehler in den Netzwerk-Einstellungen zu einem rund sechsstündigen Ausfall bei Facebook sowie den Töchtern Whatsapp und Instagram geführt hatte.


    (AWP)

  • Zuckerberg will Facebook-Apps auf junge Nutzer ausrichten


    (Ausführliche Fassung) - Facebook will unter dem Konkurrenzdruck des chinesischen Rivalen Tiktok attraktiver für junge Nutzer werden. Alle Facebook-Apps bekämen das Ziel, zu besten Diensten für junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 29 Jahren zu werden, "statt für eine grössere Zahl älterer Leute zu optimieren", sagte Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Montag. Zugleich steckt Facebook Milliarden in den Aufbau einer virtuellen Welt, in der Zuckerberg die nächste Kommunikations-Plattform sieht.


    26.10.2021 06:44


    Die Ausrichtung auf junge Nutzer werde Konsequenzen haben, sagte Zuckerberg in einer Telefonkonferenz mit Analysten. In anderen Altersgruppen werde es dadurch vermutlich weniger Wachstum geben - es sei aber auf lange Sicht der richtige Ansatz. Zugleich werde es "Jahre und nicht Monate dauern, den Wandel ganz umzusetzen".


    Den Videodienst Tiktok bezeichnete der Facebook-Chef als "einen der effizientesten Konkurrenten, dem wir je gegenüberstanden". Konkret scheinen die Pläne unter anderem zu bedeuten, dass bei Facebook und dem Fotodienst Instagram kurze Videos - das Tiktok-Kerngeschäft - stärker in den Vordergrund rücken werden. Zuletzt kamen bereits 60 Prozent der Werbeerlöse im Videobereich von Clips im Hochformat, die weniger als 15 Sekunden lang waren.


    Junge Erwachsene seien traditionell eine "starke Basis" gewesen, sagte Zuckerberg. "Und das ist wichtig, denn sie sind die Zukunft." Im vergangenen Jahrzehnt sei die Nutzerschaft aber vielfältiger geworden und Facebook habe sich darauf fokussiert, für alle da zu sein. Nun sollten die Bedürfnisse der Jüngeren der "Leitstern" werden. Unter den zuletzt öffentlich gewordenen internen Facebook-Dokumenten sind auch Analysen, denen zufolge Facebook in den USA weniger von jungen Menschen genutzt werde.


    Die aktuelle Welle kritischer Medienberichte auf Basis interner Unterlagen wies Zuckerberg als "koordinierten Versuch" ab, Facebook im falschen Licht darzustellen. Unter den Vorwürfen, die auf die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen zurückgehen, wiegt besonders schwer, der Konzern habe dank Umfragen und Datenanalysen durchaus gewusst, dass seine Dienste im realen Leben Schaden anrichteten - aber dies ignoriert, um Geld zu verdienen.


    Einen Änderung des Konzernnamens, über die seit vergangener Woche spekuliert wird, gab es zur Vorlage der aktuellen Quartalszahlen am Montag nicht. Medienberichten zufolge soll ein neuer Name andere Apps wie Instagram aus dem Schatten von Facebook - der ersten und wichtigsten Plattform der Firmengruppe - führen. Zugleich gehe es auch darum, die Evolution hin zum "Metaverse" zu verankern - einer virtuellen Umgebung, in der reale und digitale Welten ineinander greifen. Zuckerberg bekräftigte erneut, dass er darin die Zukunft der Kommunikation sehe.


    Auch ohne einen neuen Konzernnamen nehmen die "Metaverse"-Aktivitäten immer mehr Gestalt an. So kündigte Facebook an, dass der bisherige Bereich rund um virtuelle Realität - die Facebook Reality Labs - vom kommenden Quartal an separat in der Bilanz ausgewiesen werden solle.


    Die Reality Labs dürften der Unternehmensteil sein, in dem das "Metaverse" in den kommenden Jahren vor allem entwickelt wird. Im aktuellen Quartalsbericht hiess es, dass die Investitionen in die Sparte den operativen Gewinn von Facebook allein in diesem Jahr um rund zehn Milliarden Dollar drücken würden. Mehr Kosten folgen: In den nächsten ein bis drei Jahren werde der Konzern erst eine Basis für das "Metaverse" legen, sagte Zuckerberg. "Das ist keine Investition, die für uns in absehbarer Zukunft profitabel sein wird."


    Das Geld für die Zukunftsprojekte liefert nach wie vor das Werbegeschäft. Im dritten Quartal stiegen die Anzeigenerlöse im Jahresvergleich um rund ein Drittel auf 28,3 Milliarden Dollar. Dabei beklagte Facebook noch "Gegenwind" vor allem durch Apples neue Regeln für mehr Privatsphäre auf dem iPhone.


    Alle App-Entwickler müssen seit Sommer iPhone-Nutzer ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie ihre Aktivitäten quer über verschiedene Anwendungen und Dienste hinweg zu Werbezwecken verfolgen wollen. Nach Umfragen lehnen die meisten Nutzer dies ab. Entsprechend geraten viele bisherige Geschäftsmodelle der Werbebranche durcheinander. Facebook zufolge wurde es schwieriger, die Werbung zu personalisieren und Werbekunden Daten zur Effizienz ihrer Anzeigen zu liefern.


    Beim gesamten Konzernumsatz im vergangenen Quartal verfehlte Facebook nun die Erwartungen der Analysten. Sie hatten im Schnitt mit gut 29,5 Milliarden Dollar gerechnet. Facebook schaffte ein Plus von 35 Prozent auf 29 Milliarden Dollar (rund 24,5 Mrd Euro). Allerdings übertraf der Konzern die Marktprognose beim Gewinn je Aktie. Unterm Strich verdiente Facebook rund 9,2 Milliarden Dollar - ein Plus von 17 Prozent im Jahresvergleich.


    Die Zahl täglich bei Facebook aktiver Nutzer stieg binnen drei Monaten von 1,91 auf 1,93 Milliarden. Auf mindestens eine App aus dem Facebook-Konzern - wie zum Beispiel Instagram oder WhatsApp - griffen zuletzt täglich 2,81 Milliarden Nutzer zu. Zum Ende des zweiten Quartals waren es 2,76 Milliarden./so/DP/zb


    (AWP)

  • Facebooks Werbegeschäft weiter sehr lukrativ


    Facebooks Werbegeschäft läuft auch in der Krise um das Ansehen des Online-Konzerns auf Hochtouren. Im dritten Quartal stiegen die Anzeigenerlöse im Jahresvergleich um rund ein Drittel auf 28,3 Milliarden Dollar, wie die Firma hinter dem weltgrössten Online-Netzwerk am Montag mitteilte. In den vergangenen Monaten hatte Facebook selbst Sorgen um das Geschäft geschürt, vor allem mit Hinweisen auf die Datenschutz-Änderungen auf dem iPhone.


    26.10.2021 06:30


    Beim gesamten Konzernumsatz im vergangenen Quartal verfehlte Facebook tatsächlich die Erwartungen der Analysten. Sie hatten im Schnitt mit gut 29,5 Milliarden Dollar gerechnet. Facebook schaffte ein Plus von 35 Prozent auf 29 Milliarden Dollar (rund 24,5 Mrd Euro). Allerdings übertraf der Konzern die Marktprognose beim Gewinn je Aktie. Unterm Strich verdiente Facebook rund 9,2 Milliarden Dollar - ein Plus von 17 Prozent im Jahresvergleich.


    Die Aktie gab in einer ersten Reaktion im nachbörslichen Handel zunächst nach, drehte dann aber mit knapp drei Prozent ins Plus - unter anderem nachdem Facebook einen 50 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkauf ankündigte.


    Die Zahl täglich bei Facebook aktiver Nutzer stieg binnen drei Monaten von 1,91 auf 1,93 Milliarden. Auf mindestens eine App aus dem Facebook-Konzern - wie zum Beispiel Instagram oder WhatsApp - griffen zuletzt täglich 2,81 Milliarden Nutzer zu. Zum Ende des zweiten Quartals waren es 2,76 Milliarden.


    Eine Namensänderung für den Konzern, über die nach Medienberichten in der vergangenen Woche spekuliert wird, wurde nicht bekanntgegeben. Eine weitere Gelegenheit dafür gäbe es am Donnerstag bei der hauseigenen Entwicklerkonferenz Connect.


    Zugleich kündigte der Konzern aber an, dass der bisherige Bereich rund um virtuelle Realität - die Facebook Reality Labs - vom kommenden Quartal an separat in der Bilanz ausgewiesen werden solle.


    Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg sieht die Zukunft der digitalen Kommunikation im sogenannten "Metaverse", einer virtuellen Umgebung, in der physische und digitale Welten zusammenkommen sollen. Dabei setzt Zuckerberg zum einen auf die virtuelle Realität (VR), bei der die Nutzer mit Spezial-Brillen auf dem Kopf in digitale Welten eintauchen können. Zum Facebook-Konzern gehört auch die VR-Firma Oculus, ein Teil der Reality Labs.


    Als "Metaverse"-Baustein sieht der Facebook-Gründer zudem die sogenannte erweiterte Realität (AR, Augmented Reality), bei der digitale Inhalte auf Displays oder mit Hilfe von Projektor-Brillen für den Betrachter in die reale Umgebung eingeblendet werden.


    Die Reality Labs dürften der Unternehmensteil sein, in dem das "Metaverse" in den kommenden Jahren vor allem entwickelt wird. Im aktuellen Quartalsbericht hiess es, dass die Investitionen in die Reality Labs den operativen Gewinn von Facebook um rund zehn Milliarden Dollar drücken würden.


    Die Umgestaltung kommt mitten in der schwersten PR-Krise für Facebook seit dem Datenschutz-Skandal um Cambridge Analytica. Der Konzern geriet in den vergangenen Wochen massiv unter Druck durch interne Unterlagen, die von einer ehemaligen Mitarbeiterin öffentlich gemacht wurden. Frances Haugen tritt als Whistleblowerin auf und wirft Facebook vor, Profite über das Wohl seiner Nutzer zu stellen.


    Apples neue Regeln für mehr Privatsphäre auf dem iPhone könnten unterdessen ein Grund für das Verfehlen der Umsatzprognose gewesen sein. Alle App-Entwickler müssen seit Sommer die Nutzer ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie ihre Aktivitäten quer über verschiedene Anwendungen und Dienste hinweg zu Werbezwecken verfolgen wollen. Laut Umfragen lehnen die meisten Nutzer dies ab. Entsprechend funktionieren geraten viele bisherige Geschäftsmodelle der Werbebranche durcheinander.


    Die Foto-App Snapchat verfehlte deshalb im vergangenen Quartal die Umsatzprognose und rechnet mit weiteren Turbulenzen, auch wenn sie Apples Vorgehen an sich für richtig hält. Facebook warnte bereits seine Werbekunden, dass sie von dem Online-Netzwerk durch die Änderungen falsche Daten zum Erfolg ihrer Werbekampagnen bekommen hätten. Zuckerberg warf Apple unfairen Wettbewerb vor. Am Montag hiess es, man rechne mit weiterem "Gegenwind" durch die Apple-Regeln./so/DP/he


    (AWP)

  • Weitere interne Dokumente verstärken Druck auf Facebook


    Die Veröffentlichung weiterer interner Informationen bringt Facebook verstärkt unter Druck.


    25.10.2021 18:04


    In den am Montag koordiniert erschienenen Berichten grosser Medien hiess es etwa, Facebook falle es in vielen Ländern schwer, Falschinformationen und Hassrede zu bekämpfen. Während sich das Unternehmen der Probleme bewusst sei, präsentiere es nach aussen nur Erfolge. Die Artikel gehen zu grossen Teilen auf interne Unterlagen zurück, die von der früheren Mitarbeiterin Frances Haugen heruntergeladen wurden. In London wiederholte sie vor einem Ausschuss des britischen Parlaments am Montag ihre Vorwürfe gegen Facebook und Konzernchef Mark Zuckerberg, Profite über das Wohl der Nutzer gestellt zu haben.


    Haugen tritt als Whistleblowerin auf und übergab Facebooks Dokumente der Börsenaufsicht SEC und dem US-Kongress. Auch mehrere US-Medien bekamen Zugang und veröffentlichten am Montag zur gleichen Zeit Artikelserien. Haugen hatte bereits massive Kritik an Facebook mit dem Vorwurf ausgelöst, dass der Konzern sich zu wenig um das Wohlergehen von Teenagern bei der Fotoplattform Instagram sorge.


    Massnahmen schnell gelockert


    In den neuen Berichten geht es nun unter anderem darum, dass Facebook nach der US-Präsidentenwahl die Massnahmen gegen Falschinformationen schnell gelockert und dadurch Donald Trump und seinen Anhängern Raum für Behauptungen über Wahlfälschung gelassen habe. Am 6. Januar stürmten die Anhänger des abgewählten Präsidenten den US-Kongress in Washington. Den internen Unterlagen zufolge hat Facebook zudem in den USA ein Problem mit jungen Nutzern, die weniger auf die Plattform zugreifen als früher.


    Eine Facebook-Sprecherin sagte der "Washington Post", die Berichte gingen auf ausgewählte Dokumente ohne jeglichen Kontext zurück. Das Online-Netzwerk wies erneut den Kern-Vorwurf zurück, dass es Profit über das Wohl der Nutzer stelle. "Ja, wir sind ein Unternehmen und wir machen Gewinne, aber die Idee, dass wir dies auf Kosten der Sicherheit und des Wohlergehens der Nutzer erzielen, missversteht, wo unsere geschäftlichen Interessen liegen", sagte ein Sprecher. Die Wahrheit sei, dass man 13 Milliarden Dollar investiert habe und 40 000 Personen beschäftige, um für die Sicherheit der Nutzer zu sorgen.


    In London erneuerte Haugen ihre Vorwürfe gegen ihren früheren Arbeitgeber. Der Algorithmus, den Facebook nutze, sei "gefährlich", sagte sie am Montag vor einem Ausschuss des britischen Parlaments. So würden Beiträge mit vielen Likes und Kommentare prominent angezeigt, aber gefährliche Inhalte dabei nicht aussortiert. Lediglich drei Prozent von Hassrede und Gewalt würden von der Plattform entdeckt. Vielmehr würden polarisierende Inhalte vom Algorithmus "priorisiert" und "überkonzentriert". Haugen betonte, sie zweifle nicht daran, dass dadurch Gewalt angestachelt werde und sich Ausschreitungen wie am 6. Januar vor dem Kapitol in Washington wiederholen.


    Proteste vor dem Parlament


    Haugen kritisierte, die Facebook-Tochter Instagram sei "viel gefährlicher" als andere Social-Media-Plattformen. Sie sei tief besorgt über die Auswirkungen vor allem auf Jugendliche. Bei Instagram gehe es um "soziale Vergleiche" und "Körper", das sei gerade für diese Altersgruppe schädlich. Andere Plattformen wie Twitter seien zudem viel transparenter. "Weil Twitter weiss, dass sie beobachtet werden, benehmen sie sich besser", sagte Haugen. Sie hatte sich zuvor mit der britischen Innenministerin Priti Patel getroffen. Grossbritannien arbeitet derzeit ein Gesetz aus, das Nutzern von Internetplattformen wie Facebook mehr Sicherheit bieten soll.


    Vor dem Parlament in London gab es Proteste gegen Facebook. Dabei wurde auch eine Figur von Facebook-Chef Zuckerberg gezeigt, dem die Aussage "Ich weiss, dass wir Kinder schädigen, aber mir ist das egal" in den Mund gelegt wurde.


    (AWP)

  • Facebook-Konzern will mit neuem Namen Plattform der Zukunft erfinden


    Der Facebook-Konzern gibt sich einen neuen Namen und will die Kommunikationsplattform der Zukunft entwickeln. Die Dachmarke Meta soll künftig über Diensten wie Facebook und Instagram stehen, wie Firmengründer Mark Zuckerberg am Donnerstag bekanntgab. Der neue Konzernname soll den Fokus auf die geplante digitale Welt "Metaverse" lenken, die physische und virtuelle Elemente vereint.


    29.10.2021 06:30


    "Wir glauben, dass das "Metaverse" der Nachfolger des mobilen Internets sein wird", betonte Zuckerberg. Mit den neuen Namen will der Konzern auch stärker aus dem Schatten seiner ursprünglichen und bisher wichtigsten Plattform Facebook treten. Zur Firmengruppe gehören neben Instagram auch die Chat-Apps WhatsApp und Messenger. Diese einzelnen Dienste werden ihre Namen behalten.


    "Wir werden heute als Social-Media-Unternehmen gesehen, aber im Kern sind wir ein Unternehmen, das Menschen verbindet", sagte Zuckerberg. Der Name Facebook habe nicht mehr die ganze Angebotspalette des Konzerns widerspiegeln können.


    Das "Metaverse" basiert nach der Vision des Facebook-Gründers zum einen auf der virtuellen Realität (VR), bei der Nutzer mit Spezial-Brillen auf dem Kopf in digitale Welten eintauchen.


    Der Facebook-Konzern kaufte bereits 2014 die Firma Oculus, einen Pionier bei Brillen zur Darstellung virtueller Realität. Der Name Oculus auf den Brillen wird nun ausgemustert und durch Meta ersetzt.


    Als "Metaverse"-Baustein sieht der Facebook-Gründer aber auch die sogenannte erweiterte Realität (AR, Augmented Reality), bei der digitale Inhalte auf Displays oder mit Hilfe von Projektor-Brillen für den Betrachter in die reale Umgebung eingeblendet werden. Unter anderem auch Apple will laut Medienberichten in den kommenden Jahren eine AR-Brille auf den Markt bringen.


    Apple bedachte der Facebook-Gründer dann auch mit ein paar kaum verhohlenen Seitenhieben. Den Namenswechsel leitete er mit "One more thing" ein - dem legendären Satz von Apple-Gründer Steve Jobs. Seine Kritik an gebremster Innovation durch wenig Auswahl und hohe Gebühren liegt auf einer Linie mit Beschwerden über Apples App Store. Von einem eigenen "Metaverse" verspricht sich Zuckerberg einen Befreiungsschlag: Er kann hoffen, nicht mehr auf Apple und Google als Betreiber der beiden grossen Smartphone-Plattformen angewiesen zu sein.


    Zuckerberg gab am Donnerstag die bisher ausführlichste Beschreibung seines neuen Konzepts. Das "Metaverse" werde eine virtuelle Welt sein, in die man noch tiefer als bisher eintauchen könne, bis hin zum Gesichtsausdruck der Menschen. "Statt auf einen Bildschirm zu schauen, werden sie mittendrin in diesen Erlebnissen sein."


    Das Gefühl, vor Ort zu sein, sei das entscheidende Merkmal des "Metaverse", betonte er. "Wenn ich meinen Eltern ein Video meiner Kinder schicke, werden sie das Gefühl haben, dass sie mit uns zusammen sind." Unklar blieb zunächst, mit welcher Technik über die VR-Headsets hinaus dieser Präsenzeffekt erreicht werden könnte.


    Der Konzern baut seine virtuellen "Metaverse"-Welten unter dem Namen "Horizon" aus. Zuckerberg kündigte mit "Horizon Home" ein neues, "sozialeres" Zuhause für Nutzer von VR-Brillen an. Der Bereich sieht allerdings dem Startbildschirm, den die Anwender bereits heute vorfinden, sehr ähnlich. Neu ist, dass sie Räume und virtuelle Gegenstände über Grenzen einzelner Spiele oder Events hinaus nutzen können.


    Physische Gegenstände werde man einscannen können, damit sie auch im "Metaverse" präsent sind, sagte der Facebook-Gründer. Im Gegenzug werde man sie als Hologramme auch in die reale Welt projizieren können. Nutzer würden für Arbeit und Freizeit verschiedene digitale Avatare einsetzen. In fünf bis zehn Jahren werde vieles davon zum Alltag gehören, meinte Zuckerberg, der in den Dialogen mit seinen Mitarbeitern oft selbst mit der Natürlichkeit eines Avatars agierte.


    Der Konzern hofft, zum Jahr 2030 eine Milliarde Nutzer im "Metaverse" zu haben - und dort hunderte Millionen Dollar umzusetzen. Allein in diesem Jahr kostet die Entwicklung zehn Milliarden Dollar.


    Nicht alle teilen die Ideen. Das Abtauchen in künstliche Welten sei der falsche Weg, warnt der Chef des "Pokémon Go"-Entwicklers Niantic, John Hanke. Stattdessen müsse es darum gehen, die Realität digital zu verbessern. "Die echte Welt wird gewinnen", sagte er zu Zuckerbergs Ankündigung. "Weil sie relevanter für uns ist."


    Noch am Donnerstag meldete der Konzern bei der US-Börsenaufsicht SEC die Namensänderung von Facebook, Inc. zu Meta Platforms, Inc. an. Das Facebook-Logo mit dem gehobenen "Like"-Daumen vor dem Hauptquartier wurde gegen die neue gebogene Schleife vom Meta ausgetauscht. Das Börsenkürzel der Aktie soll zum 1. Dezember in Anlehnung an das "Metaverse" von "FB" zu "MVRS" umgestellt werden.


    Facebook betonte auch, die Ankündigung ändere nichts am Umgang des Unternehmens mit Daten. Der Konzern war in den vergangenen Wochen stark unter Druck geraten durch interne Unterlagen, die von einer ehemaligen Mitarbeiterin öffentlich gemacht worden waren. Frances Haugen wirft Facebook vor, Profite über das Wohl seiner Nutzer zu stellen.


    Im US-Kongress, der gerade die Tech-Industrie ins Visier nimmt, kam Zuckerbergs Vision schlecht an. "Meta wie in "wir sind Krebs für die Demokratie, der in eine globale Überwachung und Propagandamaschine für autoritäre Regime metastasiert"", schrieb die demokratische Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez. Und der einflussreiche Senator Richard Blumenthal, auch ein Demokrat, warnte den Konzern, man könne sich mit der Namensänderung nicht aus der Verantwortung stehlen.


    Im Netz sorgte der neue Name für einige Scherze. So verkündete die Burgerkette Wendy's bei Twitter die Namensänderung in Meat (Fleisch). Das neue Logo von Meta wurde mit dem einer US-Brezelkette verglichen.


    Facebook ist nicht der erste Silicon-Valley-Konzern, der seinen Firmennamen ändert, um zu signalisieren, dass sich die Ausrichtung des Unternehmens erweitert hat. So setzte Google 2015 eine neue Holdinggesellschaft mit dem Namen Alphabet über den Konzern. Der Internet-Riese wollte damit signalisieren, dass er nicht nur eine Suchmaschine und ein Cloud-Geschäft betreibt, sondern auch Ambitionen bei fahrerlosen Autos und auf anderen High-Tech-Spielfeldern hat. Allerdings werden fast alle Erlöse von Alphabet nach wie vor bei Google erwirtschaftet, und die anderen Firmen schreiben unterm Strich nur Verluste. Google-Chef Sundar Pichai führt inzwischen auch Alphabet./so/chd/DP/zb


    (AWP)

  • Klage aus Ohio gegen Facebook-Firma Meta nach Kursverlusten


    Nach den Enthüllungen von Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen steht der Online-Konzern im Visier einer gewichtigen Klage aus dem US-Bundesstaat Ohio.


    16.11.2021 06:30


    Ein Pensionsfonds für Beschäftigte im öffentlichen Dienst wirft dem Unternehmen mit Rückendeckung des Generalstaatsanwalts vor, Anleger hinters Licht geführt zu haben.


    Der Fonds machte in diesem Jahr Verluste bei Geschäften mit Facebook-Aktien. In der Klage gegen den kürzlich erst in Meta umbenannten Konzern werden die Kursrückgänge vor allem mit Artikeln im "Wall Street Journal" verknüpft, die auf Haugens internen Informationen basierten. Darin hatte es unter anderem geheissen, Facebook habe durch Befragungen vom schädlichen Einfluss seines Fotodienstes Instagram auf viele junge Nutzerinnen und Nutzer gewusst.


    Meta bezeichnete die Klage am Montag in einer Stellungnahme unter anderem an das "Wall Street Journal" als unbegründet.


    Der Fonds mit dem Namen Ohio Public Employees Retirement System (OPERS) strebt eine Sammelklage von Investoren an, die zwischen Ende April und dem 21. Oktober dieses Jahres Facebook-Aktien gekauft haben. OPERS selbst erwarb im Juni ein Paket aus 135'000 Papieren zum Kurs von 352,78 Dollar. Einige tausend Aktien verkaufte der Fonds im August zu höheren Preisen. Nach den Enthüllungsberichten stiess er im Oktober rund 11'500 Aktien für nur noch 328,53 Dollar ab.


    Eine zentrale Forderung der Klage ist eine Entschädigung für die Kursverluste für den Fonds und andere Investoren. OPERS verweist darauf, dass allein in den Wochen mit der Artikelserie im "Wall Street Journal" im September und Oktober der Marktwert von Facebook um 150 Milliarden Dollar gesunken sei. Der Generalstaatsanwalt von Ohio, Dave Yost, schrieb zur Begründung für die Beteiligung an der Klage, Facebook habe über interne Kontrollen und den Umgang mit für Kinder schädlichen Inhalten gelogen.


    (AWP)