• Paypal kehrt Facebooks Libra-Projekt den Rücken


    Mit dem Online-Bezahldienst Paypal steigt der erste namhafte Partner bei Facebooks geplanter Digitalwährung Libra aus. Paypal bestätigte die Entscheidung am Freitag nach US-Börsenschluss in einem Statement. Zuvor hatte es verschiedene Medienberichte über angebliche Bedenken angesichts der schweren Kritik an dem von Facebook initiierten Projekt gegeben. Zu den Beweggründen hielt Paypal sich in der Mitteilung jedoch bedeckt. Man wolle sich auf die bisherigen Aufgaben und geschäftlichen Prioritäten fokussieren.


    06.10.2019 15:02


    Das Unternehmen betonte, Libra trotz des Ausstiegs weiter unterstützend gegenüberzustehen und den Dialog hinsichtlich möglicher künftiger Kooperationen aufrechtzuerhalten. Facebook bleibe ein geschätzter strategischer Partner, mit dem Paypal weiterhin in verschiedenen Bereichen zusammenarbeite. Laut US-Medien überdenken auch Visa , Mastercard und Stripe wegen des starken politischen Widerstands ihre Beteiligung an Libra.


    Die Digitalwährung soll von der Libra Association mit Sitz in der Schweiz verwaltet werden. Sie stellte nach dem Paypal-Ausstieg fest, alle Beteiligten müssten die Risiken und Nutzen der Teilnahme an der Digitalwährung selbst abwägen. Es sei besser, von mangelndem Engagement jetzt zu erfahren als später, erklärte ein Sprecher der Association dem "Wall Street Journal".


    Facebook hatte bei der Vorstellung im Sommer gut zwei Dutzend namhafte Partner präsentiert. Erste offizielle Mitglieder sollen in den kommenden Wochen genannt werden, erklärte der zuständige Facebook-Manager David Marcus - ein ehemaliger Chef von Paypal - nach den Berichten über Zweifel der Partner. Man sei dabei, "ruhig und selbstbewusst" die "berechtigten Bedenken" gegenüber Libra anzugehen.


    Facebook hatte jüngst Einwände von Aufsehern zurückgewiesen, wonach Libra in die Hoheit von Notenbanken eingreifen könnte. Bei der Digitalwährung werde kein neues Geld ausgegeben, was Staaten vorbehalten bleibe, betonte Top-Manager Marcus. Libra soll nach bisherigen Plänen eins zu eins mit einem Korb stabiler Währungen und Staatsanleihen abgesichert werden.


    Politiker und Regulierer befürchten aber, dass der Fonds angesichts der enormen Nutzerzahlen von Facebook zu Verwerfungen auf den Geldmärkten führen könnte. Nach den Vorstellungen von Facebook könnte Libra zunächst vor allem bei grenzüberschreitenden Überweisungen zum Einsatz kommen, mit der Zeit aber auch zum Bezahlen von Käufen sowohl online als auch in Läden./hbr/DP/he


    (AWP)

  • Mark Zuckerberg soll vor US-Repräsentantenhaus zu Libra aussagen


    Facebook-Chef Mark Zuckerberg soll in zwei Wochen vor dem US-Repräsentantenhaus zur geplanten Einführung der Digitalwährung Libra aussagen.


    10.10.2019 06:49


    Der Finanzausschuss des Repräsentantenhauses teilte am Mittwoch mit, Zuckerberg sei der einzige Zeuge bei der Anhörung am 23. Oktober.


    Facebooks Pläne für die Kryptowährung stossen in den USA und Europa auf heftige Kritik. Zuckerberg soll bei der Anhörung zum Einfluss von Facebook "auf den Finanz- und Wohnungssektor" befragt werden.


    Im Juli hatte der Facebook-Verantwortliche David Marcus das Vorhaben bei einer Anhörung im Senat verteidigt und betont, die Kryptowährung werde erst eingeführt, wenn sämtliche Bedenken der Regulierungsbehörden ausgeräumt seien.


    Gegenwind bei Libra


    Facebook verspricht den Nutzern seiner Plattformen, das Einkaufen und Geldüberweisen im Internet werde durch Libra so einfach wie das Versenden einer Textnachricht.


    Zuletzt hatte es aber heftigen Gegenwind unter anderem seitens der G7-Finanzminister gegeben, die davor warnten, Libra könne das internationale Finanzsystem gefährden. Sie erklärten unter anderem, eine Währung gehöre nicht in die Hände eines Privatunternehmens.


    Als mögliche Gefahren bei der Einführung einer Kryptowährung vom Typ Libra gelten Lücken im Datenschutz, mangelnder Investorenschutz, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.


    (AWP)

  • Gründer bringen Digitalwährung Libra in Genf auf den Weg


    Facebook setzt den Aufbau seiner weltweiten Krytowährung Libra trotz des Ausstiegs grosser Investoren fort.


    15.10.2019 04:38


    Am Montag haben 21 Gründungsmitglieder in Genf eine Charta verabschiedet und die Führung der für die Digitalwährung gegründeten Libra Association ernannt. Wie das Libra-Aufsichtsgremium mit Sitz in Genf mitteilte, stimmten die Mitglieder der Charta zu, welche die Grundsätze des Projekts festlegt. Die Einführung der Digitalwährung ist für das nächste Jahr geplant.


    In den Vorstand der Libra Association wurden fünf Personen gewählt, darunter David Marcus von Facebook sowie Vertreter von dem Zahlungsunternehmen PayU, der Risikokapitalgesellschaft Andreessen Horowitz, der Blockchain-Firma Xapo Holdings und der gemeinnützigen Organisation Kiva Microfunds. Weitere Mitglieder der Vereinigung sind Vodafone und die Mitfahrdienste Uber und Lyft.


    Facebook will mit Libra nach eigenen Angaben einerseits Bezahlvorgänge beschleunigen und andererseits rund einer Milliarde Menschen ohne Bankkonto einen Anschluss an Finanzflüsse erleichtern. Die Idee stösst aber bei Politikern und Zentralbanken zum Teil auf heftigen Widerstand. Zwar weist Facebook Bedenken zurück, wonach die Digitalwährung in die Hoheit von Notenbanken eingreifen könnte. Libra soll nach bisherigen Plänen eins zu eins mit einem Korb stabiler Währungen und Staatsanleihen abgesichert werden.


    Bei Ankündigung des Libra-Projekts Mitte Juni umfasste dieses 28 Gründungsmitglieder. Das Online-Auktionshaus Ebay, die Online-Bezahldienste Stripe und Paypal sowie die beiden Kreditkartenanbieter Mastercard und Visa stiegen jedoch aus dem Projekt aus. US-Medien zufolge soll es Bedenken angesichts des massiven regulatorischen Widerstands geben.


    Wegen der potenziellen Zahl der Nutzer - bei Facebook sind etwa 2,4 Milliarden Menschen registriert - könnte die geplante Digitalwährung im internationalen Geldsystem langfristig eine wichtige Rolle spielen.


    (SDA)

  • Störung bei Whatsapp verhindert vorübergehend Fotoversand


    (Ausführliche Fassung) - Viele WhatsApp-Nutzer haben am Sonntag zeitweise keine Fotos verschicken können. Erst nach einigen Stunden am Nachmittag teilte der zu Facebook gehörende Chatdienst mit, dass die Störung behoben sei. Zu den Ursachen der Infrastruktur-Probleme gab es zunächst keine Angaben. Allein auf der Internetseite "allestörungen.de" hatten sich zuvor rund 20 000 Nutzer gemeldet, weil sie weder Fotos, noch Sprachnachrichten versenden konnten. Reine Textnachrichten wurden hingegen zugestellt.


    19.01.2020 18:00


    Auch weltweit wurde in sozialen Netzwerken über Störungen berichtet. Eine Live-Weltkarte auf "allestörungen.de" zeigte zeitweise, dass vor allem Nutzer in Mittel- und Westeuropa sowie in einigen arabischen Ländern betroffen waren. Zuletzt hatte es im Sommer 2019 stundenlange Ausfälle bei Facebook-Diensten wie Instagram und WhatsApp gegeben./tos/DP/he


    (AWP)

  • Facebook wächst auf 2,5 Milliarden Nutzer - Gewinn steigt nur moderat


    Facebook hat im vergangenen Quartal die Marke von 2,5 Milliarden aktiven Nutzern erreicht und wächst weiter schnell.


    30.01.2020 06:36


    Doch auch die Kosten steigen, unter anderem weil das Online-Netzwerk immer mehr Mitarbeiter braucht. Zudem erschweren Datenschutz-Regeln wie die DSGVO das Werbegeschäft.


    Im Schlussquartal 2019 stieg der Umsatz im Jahresvergleich um ein Viertel auf gut 21 Milliarden Dollar (19 Mrd Euro). Der Gewinn legte zugleich aber um vergleichsweise moderate sieben Prozent auf 7,35 Milliarden Dollar zu. Das Gewinnwachstum war langsamer als Anleger es von Facebook gewohnt ist. Die Aktie sackte im nachbörslichen US-Handel am Mittwoch mehr als sieben Prozent ab.


    Kosten für Sammelklage


    Mit den Quartalszahlen gab Facebook auch eine Zahlung von 550 Millionen Dollar im US-Bundesstaat Illinois für die Beilegung einer Verbraucher-Sammelklage wegen der Gesichtserkennungs-Funktion auf der Plattform bekannt. Die Kläger hatten Facebook vorgeworfen, gegen lokale Gesetze verstossen zu haben, weil biometrische Daten ohne Wissen der Nutzer erhoben worden seien. Die Funktion schlägt Namen von Facebook-Freunden zum markieren in Fotos vor.


    Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg kündigte an, er wolle die Positionen des Online-Netzwerks offensiver vertreten. "Mein Ziel für das nächste Jahrzehnt ist es nicht, gemocht,

  • Datenschützer kippen Start von Facebooks Dating-Funktion in Europa


    Facebook hat den Start seiner Dating-Funktion in Europa nach dem Einschreiten der irischen Datenschutzbehörde auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Datenschützer erklärten, sie seien besorgt gewesen, dass das Online-Netzwerk sie erst Anfang des Monats über Pläne informiert habe, die Flirt-Plattform am 13. Februar nach Europa zu bringen. Deshalb habe die Behörde am vergangenen Montag eine "Inspektion" bei Facebook in Dublin durchgeführt und Unterlagen eingesammelt.


    13.02.2020 07:11


    Facebook teilte dazu am Mittwoch mit, man habe an starken Datenschutz-Massnahmen für die Funktion sowie der Einschätzung zur Datenerhebung gearbeitet und diese nach Aufforderung mit der irischen Behörde geteilt. Einen Tag zuvor hatte Facebook lediglich erklärt, man nehme sich "noch etwas mehr Zeit, um das Produkt für Europa vorzubereiten" - ohne dabei die Kontroverse mit den Datenschützern zu erwähnen.


    Die irische Datenschutzbehörde ist in der Europäischen Union federführend für Facebook zuständig, weil Facebook in Dublin seinen Europa-Sitz hat.


    Bei Facebooks Flirt-Funktion können Nutzer im Alter über 18 Jahren ein separates Dating-Profil anlegen. Facebook schlägt dann potenzielle Partner vor - auf Grundlage seines Wissens über Interessen und Aktivitäten der Nutzer.


    Facebook-Freunde sind davon ausgenommen - ausser man kennzeichnet sie im Dating-Profil als "heimlichen Schwarm". Davon erfahren die Nutzer dann nur, wenn es eine gegenseitige Übereinstimmung gibt. Um die Flirt-Funktion sicher zu gestalten, können zwischen den Dating-Profilen keine Fotos, Weblinks, Videos oder Zahlungen verschickt werden, betonte Facebook zum US-Start der Funktion im vergangenen September. Jeder könne einen anderen Nutzer blockieren oder melden. Facebook gibt Nutzern zugleich die Möglichkeit, Inhalte aus der konzerneigenen Fotoplattform Instagram einzubinden.


    Die Pläne für eine Dating-Funktion hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg erstmals im Frühjahr 2018 vorgestellt./so/DP/fba


    (AWP)

  • Facebook-Werbeumsatz wegen Coronavirus-Pandemie rückläufig


    Besonders in Ländern mit rigorosen Anti-Corona-Massnahmen brechen Facebook Einnahmen aus der Werbung weg.


    24.03.2020 22:32


    Das soziale Netzwerk bekommt inmitten der Coronavirus-Pandemie sinkende Werbeumsätze zu spüren. Dies sei vor allem in Ländern der Fall, die aggressive Massnahmen gegen die Ausbreitung der Lungenkrankheit ergriffen hätten, teilt das US-Unternehmen mit. Details zu den Einbussen oder den betroffenen Staaten nannte Facebook nicht.


    (Reuters/cash)

  • Finanzaufseher fordern weltweite Regeln für Libra & Co


    Die internationalen Finanzwächter fordern für Digitalwährungen wie die geplante Cyber-Devise Libra von Facebook weltweit einheitliche Regeln.


    14.04.2020 11:54


    Ungeachtet der Technologie sollten für Finanzvehikel, die mit den gleichen Risiken verbunden seien, auch die gleichen Vorschriften gelten, teilte der Finanzstabilitätsrat (FSB) am Dienstag mit. Er formulierte insgesamt zehn Vorschläge, an denen sich eine internationale Regulierung solcher Digitalwährungen orientieren sollte. Der FSB überwacht im Auftrag der G20-Staaten die Risiken für das weltweite Finanzsystem.


    Unter anderem sprach sich der FSB für eine enge Kooperation unter den Ländern aus. Es gelte zu verhindern, dass Unternehmen Staaten gegeneinander ausspielen. Betreiber müssten die mit Digitaldevisen verknüpften Gefahren wirksam managen und für Schutz vor Cyberattacken sorgen. Zudem sollten sie Systeme betreiben, mit denen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verhindert werden. In den Ländern müssten die Aufsichtsbehörden ihre Zugriffsrechte klären. Wo es Regulierunglücken gebe, sollten bestehende Vorschriften angepasst werden.


    (Reuters)

  • Facebook baut Geschäft in Indien mit milliardenschwerer Beteiligung aus


    Facebook vergrössert sein Engagement in Indien mit einer milliardenschweren Beteiligung an einem App-Netzwerk. Für 5,7 Milliarden US-Dollar kauft das Online-Netzwerk einen Anteil von knapp 10 Prozent an Jio Platforms, wie Facebook und die Jio-Mutter Reliance Industries Ltd. am Mittwoch mitteilten. Für Facebook ist dies der grösste Kauf seit der Übernahme von Whatsapp im Jahr 2014.


    22.04.2020 07:19


    Mit dem Anteilskauf wird Facebook der grösste Minderheitsaktionär an Jio Platforms. Mit dem Schritt wird Jio Platforms, wo unter anderem das Jios App-Geschäft gebündelt ist, mit gut 66 Milliarden US-Dollar bewertet. Jio ist ein indisches Telekommunikationsunternehmen.


    Mit dem Schritt will Facebook eigenen Angaben zufolge auch die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zwischen Whatsapp und dem Online-Marktplatz JioMart ausloten. In Indien wächst die Zahl der Handynutzer rasant und somit auch das Geschäft mit Online-Zahlungen und mobil getätigten Geschäften./stk/fba


    (AWP)

  • Facebook zieht in Corona-Krise mehr Nutzer an


    Facebook gewinnt in der Corona-Krise beschleunigt neue Nutzer - und das Werbegeschäft des weltgrössten Online-Netzwerks hat sich nach einem Rückschlag im März bereits wieder stabilisiert. In den ersten April-Wochen hielten sich die Anzeigen-Erlöse zumindest wieder auf Vorjahresniveau, wie Facebook bei Präsentation der aktuellen Quartalszahlen mitteilte. Finanzchef David Wehner warnte zugleich, dass der Ausblick unklar sei und wieder Rückgänge folgen könnten.


    30.04.2020 06:32


    Bei Facebook waren zuletzt monatlich 2,6 Milliarden Nutzer aktiv - 100 Millionen mehr als drei Monate zuvor. Üblicherweise gewinnt das Online-Netzwerk pro Quartal um die 50 Millionen Nutzer hinzu. Täglich nutzen jetzt 1,73 Milliarden Nutzer Facebook. "Die Nutzung unserer Dienste hat stark zugenommen", sagte Gründer und Chef Mark Zuckerberg. Auf mindestens ein Facebook-Produkt - also etwa auch Instagram oder WhatsApp - griffen zuletzt monatlich rund drei Milliarden Nutzer zu. Täglich waren es 2,36 Milliarden.


    Die grosse Frage vor dem Quartalsbericht war allerdings, wie stark die Corona-Krise das Geschäft von Facebook getroffen hat. Das Online-Netzwerk verdient sein Geld fast ausschliesslich mit Werbung. In der aktuellen Situation werden die Anzeigenkunden sparsamer - und für viele kleine und mittlere Unternehmen wie Restaurants oder Dienstleister gab es zuletzt keinen Spielraum oder Bedarf, Werbung zu schalten. Facebook hat aber Millionen Werbekunden dieser Grösse. Von ihrem Erfolg hänge auch das Geschäft seiner Firma ab, räumte Zuckerberg ein.


    Die Zahlen für das erste Quartal fielen nun so aus, dass die Anleger die Facebook-Aktie im nachbörslichen Handel am Mittwoch um mehr als zehn Prozent steigen liessen. Der Umsatz legte dank des guten Starts ins Jahr um 18 Prozent auf 17,7 Milliarden Dollar zu. Der Quartalsgewinn verdoppelte sich auf 4,9 Milliarden Dollar. Allerdings war das Vorjahresergebnis von einer drei Milliarden Dollar schweren Rückstellung in einem Rechtsstreit mit der US-Aufsichtsbehörde FTC belastet worden.


    Zuckerberg sagte zugleich, die Krise habe ihn in der Überzeugung bestärkt, dass hohe Profitabilität wichtig sei. Aktuell werde Facebook die Folgen der Pandemie tragen - aber auf lange Sicht müssten Unternehmen, die sich durch Werbung finanzieren, eine hohe Rendite halten. Gleichzeitig sei gerade jetzt die Zeit, in die Zukunft zu investieren. Unter anderem wolle Facebook die Nummer eins bei Videochats sein.


    In diesem Bereich war in der Corona-Krise der kleine Anbieter Zoom zum Überraschungs-Aufsteiger geworden. Zoom machte seine eigentlich für Unternehmen gedachten Videokonferenzen breit für Verbraucher verfügbar. Die Zahl der täglichen Nutzer stieg von 10 Millionen im Dezember auf zuletzt 300 Millionen. Das sind Grössenordnungen, bei denen auch Facebook aufmerksam wird. Vor wenigen Tagen ging das Online-Netzwerk in die Gegenoffensive mit dem Videochat-Dienst Messenger Rooms./so/DP/zb


    (AWP)

  • Facebook will erkrankten Inhalte-Prüfern 52 Millionen Dollar zahlen


    Facebook und seine Inhalte-Prüfer in den USA, die ihr Job krank gemacht hat, haben sich in einem Gerichtsverfahren auf eine Zahlung von 52 Millionen Dollar geeinigt. Die betroffenen Beschäftigten sollen bei einer Diagnose wie einer posttraumatischen Belastungsstörung bis zu 50 000 Dollar für ihre Behandlungskosten bekommen, wie die Anwälte der Kläger am Dienstag mitteilten.


    13.05.2020 06:34


    Die Menschen, die Inhalte beim Online-Netzwerk prüfen, müssen sich auch regelmässig Szenen von Gewalt und Misshandlungen ansehen. Sie sind oft nicht direkt bei Facebook, sondern bei Dienstleistern angestellt. Im Herbst 2018 verklagte eine frühere Inhalte-Prüferin Facebook mit dem Vorwurf, sie habe durch die gesehenen Inhalte nach neun Monaten eine posttraumatische Belastungsstörung davongetragen.


    Die nun erzielte Einigung, die noch vom zuständigen Richter gebilligt werden muss, gilt für mehr als 10 000 Menschen aus Kalifornien, Texas, Arizona und Florida, die seit 2015 für Facebook gearbeitet haben. Der Mindestbetrag liegt bei 1000 Dollar.


    Facebook kündigte in der Einigung auch weitere Vorkehrungen zum Schutz der geistigen Gesundheit der Inhalte-Prüfer an. So soll bei Videos standardmässig der Ton ausgeschaltet bleiben und sie in schwarz-weiss abgespielt werden. Bewerber für die Jobs sollen speziell auf mentale Widerstandsfähigkeit geprüft werden, hiess es weiter./so/DP/zb


    (AWP)

  • EU-Kommissar an Facebook-Chef: Müssen uns nicht anpassen


    Die EU-Kommission signalisiert eine harte Position gegenüber grossen Online-Plattformen bei der aktuell vorbereiteten Regulierung.


    18.05.2020 21:25


    "Wir schätzen Ihr Geschäft. Aber nicht wir sollten uns an Sie anpassen, sondern vielmehr umgekehrt", sagte EU-Kommissar Thierry Breton am Montag in einem gemeinsamen Videointerview mit Facebook -Chef Mark Zuckerberg. "Natürlich arbeiten wir an einer Ex-Ante-Regulierung" - also einem Regelwerk, dass mit Vorab-Vorgaben ins Marktgeschehen eingreift und nicht erst nachträglich reagiert. Das habe schon in der Telekommunikationsindustrie funktioniert, sagte Breton. Die Plattform-Regulierung soll bis Jahresende stehen.


    Zuckerberg betonte auch mit Blick auf die Corona-Krise, dass Online-Plattformen und Regierungen stärker kooperieren müssten. Ein "neuer digitaler Deal" sei unvermeidlich. Die Bedeutung der Branche werde nach der Pandemie wachsen: "Ich denke, Geschäfte und Leben werden in grösserem Masse online geführt werden, wenn das überwunden ist." Er verwies auf eine schnelle Reaktion von Facebook, nachdem Breton zur Entlastung der Netze eine reduzierte Bildqualität in Videochats angemahnt habe, sowie darauf, dass Facebook Hunderttausende Beiträge mit gefährlichen Falschinformationen über das Coronavirus entfernt habe.


    Der Facebook-Chef zeigte sich zugleich - wie schon bei Auftritten im US-Kongress - besorgt, dass sich bei einer harten Regulierung amerikanischer Online-Firmen das Wertesystem der chinesischen Internet-Industrie global erfolgreicher werde. "Ich denke, das ist sehr gefährlich und es bereitet mir Sorgen."


    Breton, der in seiner Karriere in der Wirtschaft unter anderem Chef des französischen Technologiekonzerns Atos war, gab dem 36-jährigen Milliardär Zuckerberg auch eine Lektion in guter Unternehmensführung mit auf den Weg. Der Chef einer grossen Firma habe es mit vielen interessierten Seiten zu tun und müsse sich mit Beratern und Gremien umgeben, die ihm deren Anliegen vermitteln könnten, sagte der 65-jährige Franzose in dem von der Brüsseler Denkfabrik Cerre organisierten Gespräch. "Am Ende des Tages ist die Aufgabe des Chefs, sich alle anzuhören und eine Entscheidung zu treffen. Und am Ende des Tages ist es Mark, der verantwortlich sein wird, niemand sonst."


    (AWP)

  • Zuckerberg-Vertrauter Chris Cox kehrt zu Facebook zurück


    Bei Facebook kehrt einer der engsten Vertrauen von Gründer Mark Zuckerberg nach gut einem Jahr wieder in die Chefetage zurück. Chris Cox übernimmt wieder den Job des Produktchefs, den er im März 2019 aufgegeben hatte. Auf diesem Posten beaufsichtigt er die zentrale Facebook-App, die Fotoplattform Instagram sowie die Chat-Dienste WhatsApp und Messenger.


    12.06.2020 06:36


    Cox ging im Frühjahr vergangenen Jahres kurz nach der Ankündigung Zuckerbergs, Facebook weitgehend auf komplett verschlüsselte Kommunikation umzustellen. Differenzen zwischen den beiden zu diesem Thema wurden als Grund für den Abgang angesehen. Cox war 2005 unter den ersten Facebook-Mitarbeitern und war danach immer wieder an strategischen Weichenstellungen bei Facebook beteiligt. Bis zum vergangenen Jahr wurde er auch als möglicher Kronprinz bei Facebook gehandelt.


    Seit dem Ausstieg habe er an Klimaschutz-Initiativen und Infrastruktur für den Wahlkampf gearbeitet, mit seiner Reggae-Band gespielt und Zeit mit seiner Familie verbracht, schrieb Cox in der Nacht zum Freitag. Er wolle aber Facebook in einer Zeit unterstützen, in der die Welt "verunsichert und gespalten" sei. "Facebook und unsere Produkte waren noch nie relevanter für unsere Zukunft."/so/DP/zb


    (AWP)

  • «Facebook muss dieses Problem schnell und effektiv angehen»


    Ein Werbeboykott gegen Facebook erhält nach Unilever und Honda weitere namhafte Unterstützer. Analysten warnen davor, dass der Boykott eine reale Gefahr für die Haupteinnahmequelle von Facebook darstellt.


    29.06.2020 14:00


    Von Manuel Boeck


    Facebook und Twitter stehen in der Kritik, mit ihren Diensten Hasskommentare, Propaganda und Fake News zu verbreiten. Dutzende Unternehmen haben sich nun einem Aufruf zum Werbeboykott gegen Facebook angeschlossen. Die von Bürgerrechtsorganisationen Mitte Juni ins Leben gerufene Initiative #StopHateForProfit führt auf ihrer Webseite am Montag 93 Unternehmen auf, die ihre Werbung auf Facebook in den USA vorübergehend stoppen. Darunter sind Unternehmen, die den Boykott auch auf die Facebook-Tochter Instagram und auf Twitter ausweiten wollen.


    Am Freitag kamen unter anderem der Konsumgüterriese Unilever und der Autobauer Honda neu auf die Liste. Der Getränkehersteller Coca Cola kündigte zudem an, die Werbung für mindestens 30 Tag auf allen sozialen Plattformen weltweit auszusetzen. Und am Sonntag folgte der nächste Schlag für Facebook: Das Einzelhandelsunternehmen Starbucks kündigte an, die Werbeausgaben auf allen Social-Media-Plattformen zu pausieren.

    Quote

    We have taken the decision to stop advertising on @Facebook, @Instagram & @Twitter in the US through the end of 2020.


    The polarized atmosphere places an increased responsibility on brands to build a trusted & safe digital ecosystem. https://t.co/X9LAZ1Ua5i pic.twitter.com/47LE3HcTFD


    — UnileverUSA (@unileverusa) June 26, 2020

    Die Aktien von Facebook und auch Twitter gerieten am Freitag nach der Boykott-Bekanntgabe von Unilever und Honda stark unter Druck. Die Aktien von Facebook verloren 8 Prozent an Wert. Damit verringerte sich die Börsenkapitalisierung von Facebook um 53 Milliarden Dollar. Das Privatvermögen von Facebook-Gründer und Vorstandsvorsitzender Mark Zuckerberg schrumpfte um sieben Milliarden Dollar.


    Und auch am Montag scheint sich der Negativtrend fortzusetzen: Die Aktien von Facebook und Twitter stehen vorbörslich 4,3 und 3,3 Prozent im Minus.


    Zumindest für Coca Cola und Unilever lässt sich der Werbe-Schaden bei Facebook ansatzweise beziffern. Allein bei Coca Cola hat der Werbeetat in den USA 2019 geschätzte 22 Millionen Dollar ausgemacht. Bei Unilever sind es rund 42 Millionen Dollar gewesen. Und sollten sich 25 Prozent der Topkunden von Facebook einem weltweiten Boykott anschliessen, würde die Umsatzeinbusse für Facebook gemäss Bloomberg für den Juli 250 Millionen Dollar betragen.


    Folgend finden Sie eine Liste ausgewählter Unternehmen, die ihre Werbeausgaben auf Social-Media pausieren wollen.

    Unternehmen Auf #StopHateForProfit-Liste
    Eileen Fisher Ja
    Ben & Jerry’s Homemade Ja
    Coca-Cola Ja
    Diageo Ja
    Diamond Foundry Nein
    Hershey Nein
    Honda Ja
    Levi Strauss & Co. Ja
    Patagonia Ja
    PepsiCo Nein
    REI Ja
    Starbucks Nein
    The North Face Ja
    Unilever Ja
    Upwork Ja
    Verizon Communications Ja
    Viber Ja

    Quelle: Bloomberg und #StopHateForProfit.


    Doch eines ist klar: Kein einzelnes Unternehmen kann mit einem Werbeboykott das Wachstum bei Facebook erheblich bremsen. Facebook erzielte allein im letzten Quartal einen Umsatz von 17,7 Milliarden US-Dollar. Aber eine steigende Zahl erhöht den Druck auf andere Marken, dem Beispiel zu folgen.


    In Kombination mit der Corona-Krise schafft dies eine bedrohliche Lage für Facebook. Den der Aufruf von #StopHateForProfit trifft Facebook an einer empfindlichen Stelle. Der Konzern macht fast seinen gesamten Umsatz mit Werbeerlösen.


    Der Druck auf Facebook nimmt zu


    So sind die Auswirkungen für Facebook gemäss Analystenkreisen nicht einfach nur Peanuts. "Angesichts der Menge an medialem Lärm, den diese Boykotte erzeugen, wird dies erhebliche Auswirkungen auf das Geschäft von Facebook haben", so Wedbush-Analyst Bradley Gastwirth. "Facebook muss dieses Problem schnell und effektiv angehen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Einbussen im Werbegeschäft ausser Kontrolle geraten."


    Eine ähnliche Ansicht vertritt der Merrill-Lynch-Analyst Justin Post: "Für den Moment sind die Auswirkungen des Boykotts nicht entscheidend. Wenn jedoch gewichtige Unternehmen aus anderen Sektoren daran teilnehmen, besteht auf kurze Sicht die Gefahr eines Schneeballeffekts."


    Zudem vollziehen sich diese Werbeboykotte in einem wirtschaftlichen Umfeld, wo Facebook mit schwachen Zahlen im zweiten Quartal gerechnet hat. Facebook-Finanzchef Dave Wehner bemerkte schon bei der Präsentation der Quartalsergebnisse im April, dass ein Potenzial für eine stärkere Kontraktion im Werbegeschäft bestehe.


    Die grossen Marken müssen sich positionieren


    Bernstein-Analyst Mark Shmulik geht zwar davon aus, dass die Werbepause nur von kurzer Dauer sein wird, wie dies die Boykotte von Social-Media-Anzeigen in der Vergangenheit gezeigt haben. Trotzdem sei der jetzige Exodus verschieden. Denn es gibt einen erhöhten Druck auf die Unternehmen, öffentlich zu demonstrieren, dass die Marken auf der Seite der Bürgerrechtsbewegung stehen. "Es ist deutlich sichtbar, wer nicht an dem Boykott teilnimmt", so Shmulik.


    Lloyd Walmsley, Analyst der Deutschen Bank, wird noch deutlicher: "Den Boykott einen ganzen Monat durchzuziehen, würde dem Geschäft von Facebook wirklich weh tun".


    Trotzdem gibt es auch Analystenstimmen, die durch den Werbeboykott nur geringe Kursrisiken für die Facebook-Aktien sehen. So schätzen die Analysten von MKM Partners, dass kurzfristig nur fünf Prozent des Umsatzes gefährdet sind. Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble ist zwar der grösste Werbeauftraggeber auf der Welt, doch machen dessen Anzeigen nur 0,5 Prozent der Werbeerlöse von Facebook aus. Aus diesen Überlegungen bleibt die Analystenbude bei ihrem "Buy"-Rating und dem Preisziel von 240 Dollar.


    Die Reaktion von Zuckerberg stösst auf wenig Gegenliebe


    Zuckerberg reagierte am Freitag auf die wachsende Kritik. Facebook würde zukünftig alle stimmrechtsbezogenen Beiträge mit einem Link kennzeichnen, der Nutzern Wählerinformationen zur Verfügung stellt. Das soziale Netzwerk erweiterte auch seine Definition von verbotener Hassrede für Werbung.


    Und auch in den Medien versucht Facebook in die Offensive zu gehen. "Wir verstehen, dass die Leute Druck auf Facebook ausüben wollen, damit wir mehr tun", sagte Facebook-Vizepräsident Nick Clegg am Sonntag gegenüber CNN. "Deshalb haben wir diese zusätzlich Ankündigungen am Freitag gemacht. Wir werden unsere Bemühungen weiter verdoppeln. Wir haben eine Null-Toleranz-Ansatz gegenüber Hassreden."

    Quote

    Facebook VP @Nick_Clegg says "we benefit from positive human connection -- not hate." https://t.co/HZeoLUoa8x


    — Reliable Sources (@ReliableSources) June 29, 2020

    Die Reaktion der Facebook-Verantwortlichen stiess auf wenig Gegenliebe. Die amerikanische Anti-Defamation League bezeichnete die angekünfigten Änderungen als "klein".


    Dies verdeutlicht eines: Facebook steckt in der Klemme. Entweder risikiert die Social-Media-Plattform die Konfrontation mit den Bürgerrechtsbewegung und nimmt Einbussen bei den Werbeerlösen in Kauf oder schädliche Inhalte werden konsequenter unterdrückt. Dies würde Präsident Trump und seine Anhänger in Aufruhr bringen.

  • Boykott-Organisatoren sehen keine Bewegung bei Facebook


    Die Organisatoren des weltweiten Werbeboykotts gegen Facebook sehen weiterhin kein entschiedenes Vorgehen des US-Konzerns gegen Hass und Hetze im Internet und wollen ihre Kampagne deshalb fortsetzen.


    08.07.2020 06:56


    Das kündigten sie am Dienstag nach einer Online-Sitzung mit Facebook-Chef Mark Zuckerberg an.


    Bei dem Treffen habe die Konzernspitze die Aktivisten nicht davon überzeugen können, dass sie zu Taten schritten, sagte Jessica Gonzalez von der Gruppe Free Press (Freie Presse), einer der Mitgliedsorganisationen der Kampagne. Der Boykott solle ausgeweitet werden, kündigte sie an. Rashad Robinson von der Gruppe Color of Change (Farbe des Wandels) nannte das Treffen eine Enttäuschung.


    Dem Boykottaufruf der Aktivisten sind zahlreiche Unternehmen rund um den Globus gefolgt. Sie verzichten auf das Schalten von Werbeanzeigen in den Onlinenetzwerken von Facebook. Unter den Teilnehmern des Boykotts sind auch grosse deutsche Unternehmen wie der Autohersteller VW, die Sportartikel-Hersteller Adidas und Puma sowie der Softwarekonzern SAP.


    Vor dem Hintergrund der weltweiten Anti-Rassismus-Proteste ist zuletzt der Druck auch auf andere Online-Plattformen gewachsen, mehr gegen diskriminierende und extremistische Inhalte zu unternehmen. Facebook verbannte unlängst ein Netzwerk rechtsextremer Gruppen von seinen Seiten. Auch erklärte der Konzern, problematische Inhalte von Politikern künftig markieren zu wollen. Am Dienstag stellte die Nummer zwei von Facebook, Sheryl Sandberg, weitere Massnahmen gegen diskriminierende Inhalte in Aussicht.


    (AWP)

  • Facebook-Geschäft wächst langsamer


    (Ausführliche Fassung) - Der Facebook -Boykott durch Werbekunden aus Protest gegen Hassrede beim weltgrössten Online-Netzwerk zeigt Wirkung. Facebook nannte die Kampagne als einen Faktor für die aktuelle Umsatzentwicklung. Firmenchef Mark Zuckerberg sah sich zudem bei der Vorlage aktueller Quartalszahlen zu einer für ihn ungewöhnlichen Verteidigungsrede gezwungen.


    31.07.2020 06:31


    "Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen dem, wie die grosse Mehrheit der Leute unsere Dienste erlebt und dem Eindruck, den man gewinnen könnte, wenn man nur die Kommentare über Facebook liest", beklagte Zuckerberg am Donnerstag (Ortszeit). Der überwiegende Teil der Facebook-Nutzung bestehe darin, dass Menschen ihre täglichen Erlebnisse mit Freunde teilten, sich unterhaltsame Inhalte anschauten oder Sachen kauften und verkauften, argumentierte er. "Und doch scheinen einige fälschlicherweise anzunehmen, dass es beim Grossteil der Inhalte auf unseren Diensten um Politik, Nachrichten, falsche Informationen oder Hass geht."


    Zugleich verwies Zuckerberg darauf, dass das Facebook-Geschäft weniger von einigen grossen Werbekunden abhänge als von der Masse kleiner und mittlerer Unternehmen wie Cafés, Restaurants oder Handwerker. In der Corona-Krise fuhren viele von ihnen die Werbeausgaben zeitweise zurück, weil ihre Geschäfte geschlossen blieben - andere wichen aber auch ins Internet aus, um ihre Kunden zu erreichen.


    Für Facebook bedeutete die Entwicklung eine deutliche Abschwächung des Wachstumstempos im vergangenen Quartal. Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um elf Prozent auf 18,8 Milliarden Dollar (15,8 Mrd Euro). In den ersten Juli-Wochen habe es ein ähnliches Wachstum gegeben. Vor der Krise waren in Facebooks Geschäft Wachstumsraten von über 20 Prozent an der Tagesordnung.


    Im Juli folgten über 1000 Werbekunden - darunter Schwergewichte wie Coca-Cola und der Konsumgüterriese Unilever - dem Boykottaufruf von Bürgerrechtsgruppen und stoppten zeitweise Anzeigen bei Facebook. Das Online-Netzwerk verdient sein Geld fast ausschliesslich mit Werbung.


    Zugleich steigen die Nutzerzahlen bei Facebook weiter schnell. Im vergangenen Quartal kamen erneut 100 Millionen monatlich aktive Nutzer hinzu - inzwischen sind es insgesamt 2,6 Milliarden. Jeden Tag griffen auf Facebook 1,79 Milliarden Nutzer zu - 60 Millionen mehr als drei Monate zuvor.


    Mindestens ein Facebook-Produkt - zum Konzern gehören unter anderem auch die Fotoplattform Instagram und der Chatdienst WhatsApp - suchten monatlich 3,14 Milliarden Nutzer auf. Das war ein Plus von 150 Millionen binnen drei Monaten. Allerdings warnte Facebook, dass sich das Wachstum der Nutzerzahlen vermutlich abschwächen werde, wenn die Ausgehbeschränkungen in verschiedenen Weltregionen gelockert werden.


    Der Gewinn fiel mit fast 5,2 Milliarden Dollar in etwa doppelt so hoch aus wie im Vorjahresquartal. Damals wurde das Ergebnis allerdings unter anderem von einer Zahlung von zwei Milliarden Dollar nach Ermittlungen der Verbraucherschutzbehörde FTC belastet. Die Facebook-Aktie stieg im nachbörslichen Handel um 6,5 Prozent, da die Zahlen die Erwartungen der Analysten übertrafen.


    Zuckerberg kritisierte, dass geplante Massnahmen gegen das Tracking der Web-Nutzung für Werbezwecke nicht nur Facebook, sondern viel stärker kleine Unternehmen treffen würden, weil ihre Anzeigen dann weniger effizient wären. "Das würde die Möglichkeiten der kleinen Unternehmen so stark einschränken, dass es vermutlich auf volkswirtschaftlicher Ebene spürbar sein dürfte", sagte er. "Ist es wirklich das, was die Politik inmitten von Pandemie und Rezession will?" Facebook verweist unter anderem auf die geplanten Vorkehrungen zum Schutz der Privatsphäre in der nächsten Version des iOS-Betriebssystems von Apples iPhones, deren Folgen für das Werbegeschäft man noch nicht abschätzen könne./so/DP/zb


    (AWP)

  • Facebook richtet Informations-Bereich zum Klimawandel ein


    Facebook will seinen Nutzern künftig in einem speziellen Bereich verlässliche Informationen zum Klimawandel präsentieren. Das Klima-Informationszentraum mit Zugang zu Ressourcen führender Forschungsorganisationen soll zunächst in Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und den USA verfügbar sein, wie das Online-Netzwerk am Dienstag ankündigte. Einen ähnlichen Bereich hatte Facebook bereits zur Corona-Pandemie eingerichtet.


    15.09.2020 07:47


    Zum Jahr 2030 will Facebook über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg klimaneutral arbeiten, inklusive seiner Zulieferer, der Arbeitswege der Mitarbeiter und der Dienstreisen. Erreichen will Facebook das vor allem durch den Einsatz erneuerbarer Energien und Einsparungen. Unter anderem geht die Firma davon aus, dass mit der aktuellen Erfahrung in der Corona-Krise ein Teil der Dienstreisen durch Videokonferenzen ersetzt werden kann. Die verbliebenen Emissionen will Facebook mit Hilfe von Technologien zur CO2-Bindung auffangen.


    Bis Ende dieses Jahres will Facebook bereits bei seinen betrieblichen Aktivitäten CO2-neutral sein. Dafür werde zum Beispiel das Rechenzentrum in Dänemark mit Windkraft betrieben - gleichzeitig werde die Wärme der Server genutzt, um bis zu 6900 Haushalte in der Stadt Odense zu beheizen. Auch Apple, Google und Microsoft kündigten bereits an, zum Jahr 2030 klimaneutral arbeiten zu wollen, Amazon setzte sich das Ziel für 2040./so/DP/men


    (AWP)

  • Facebook greift bei VR-Brillen mit Preissenkung an


    Facebook prescht im Geschäft mit VR-Brillen mit einer deutlichen Preissenkung vor - und sieht grosses Potenzial in diesem Geschäftsbereich.


    17.09.2020 08:22


    Das neue Modell der Brille Oculus Quest, die ohne einen zusätzlichen Computer auskommt, wird in den USA 299 Dollar kosten - 100 Dollar weniger als die Vorgängerversion, wie Facebook am Mittwoch ankündigte. In Deutschland wird das Gerät zunächst nicht verfügbar sein, weil Facebook nach eigenen Angaben noch mit einer bisher nicht näher genannten Regulierungsbehörde dazu im Gespräch ist.


    Die Oculus Quest 2 kommt in den USA am 13. Oktober auf den Markt. Sie wiegt weniger als das Vorgängermodell und hat einen neuen Chip. Dieser wurde vom Halbleiter-Konzern Qualcomm speziell für die Anzeige virtueller Realität (VR) entwickelt, bei der Nutzer in digitale Welten eintauchen können. Für ein besseres Bild soll ein neues LCD-Display mit 50 Prozent Bildpunkten sorgen. Das erste Quest-Modell hatte zwei getrennte Bildschirme mit OLED-Technologie.


    Als neue Anwendungsmöglichkeit stellte Facebook "Infinite Office" vor - einen virtuellen Arbeitsplatz, bei dem man grosse Computer-Bildschirme in der Brille angezeigt bekommt. Vom Zubehör-Anbieter Logitech kommt eine Tastatur dafür - die Nutzer sollen in der Brille ihre tippenden Finger sehen können. Die Funktion soll zunächst testweise auf der Quest 2 verfügbar sein.


    In Deutschland hatte Facebook Anfang September den Verkauf der Oculus-Brillen vorerst eingestellt. Es stünden Gespräche mit Regulierern an, teilte das Online-Netzwerk ohne weitere Angaben mit. Der Schritt folgte auf die Ankündigung, dass Käufer neuer Geräte - und ab 2023 alle Nutzer - sich mit ihren Facebook-Accounts anmelden müssen. Bisher gab es separate Oculus-Profile, die nicht unbedingt mit den Facebook-Daten verknüpft werden mussten.


    Facebook arbeitet an neuer Brille


    Facebook arbeitet unterdessen auch an einer Brille mit durchsichtigen Gläsern, die zusätzliche Informationen für die Nutzer in die reale Umgebung einblenden kann. Dafür startet das Online-Netzwerk demnächst Tests mit einer Brille mit Kameras und Mikrofonen, mit deren Hilfe Nutzungsszenarien und Bedienung erforscht werden sollen. Sie sollen von einigen Facebook-Mitarbeitern nicht nur auf dem Firmengelände, sondern auch in der Öffentlichkeit getragen werden. Gesichter und Autokennzeichen werden bei Aufzeichnungen automatisch unkenntlich gemacht, wie das Online-Netzwerk betonte.


    Zu den Plänen von Facebook gehört auch, für die Nutzung der Brille ein dreidimensionales Modell aller möglichen Umgebungen zu schaffen, das mit Hilfe der Kameras automatisch aktualisiert werden könnte. Auf Basis dieser "Live Maps" könne nützliche Assistenz-Software entwickelt werden, die den Nutzer ständig durch den Alltag begleite und auf das Umfeld reagiere, sagte Oculus-Chefwissenschaftler Michael Abrash. Man könne sich heute noch gar nicht vorstellen, was auf lange Sicht möglich sein werde, betonte Facebook-Chef Mark Zuckerberg.


    (AWP)

  • Mehrheit der Schweizer misstraut den Technologie-Giganten aus den USA


    Mehr als drei Viertel der Schweizerinnen und Schweizer misstrauen den grossen amerikanischen Technologiekonzernen wie Google, Amazon, Facebook, Apple und Microsoft.


    24.09.2020 07:00


    Sie sind gemäss einer Umfrage überzeugt, dass die Tech-Giganten bei der Entwicklung der künstlichen Intelligenz nicht im Interesse der Gesellschaft handeln. Kritisch sehen die Schweizer vor allem die Einstellung der Tech-Konzernchefs, wie aus einer Umfrage hervorgeht, die das Forschungsinstitut M.I.S. Trend in Zusammenarbeit mit der Westschweizer Tageszeitung "Le Temps" lanciert hat.


    So gaben 86 Prozent der Schweizer Führungskräfte an, sie misstrauten der Teppichetage der grossen Technologiekonzerne. Die breite Öffentlichkeit ist hier etwas weniger kritisch. Das Misstrauen ist aber mit 72 Prozent aller befragten Personen ebenfalls ausgeprägt.


    Mehr Vertrauen hat die breite Öffentlichkeit in die Wissenschaft. Hier gaben fast zwei Drittel der Befragten an, sie hätten genug oder sogar sehr viel Vertrauen in Forschung und Technik. Bei den Führungskräften war dieser Wert mit 85 Prozent ebenfalls hoch.


    Weniger als die Hälfte aller befragten Personen haben Vertrauen in die Schweizer Politikerinnen und Politiker. Deutlich positiver sind hier die Führungskräfte, bei denen zwei von drei Personen der Politik ihr Vertrauen aussprechen.


    Sechs von zehn aller befragten Personen sind überzeugt, dass die künstliche Intelligenz zur Verschärfung der Ungleichheiten in der Gesellschaft beitragen wird.


    Für die Studie befragte der M.I.S Trend 1245 Personen aus allen Sprachregionen sowie 327 Meinungsführer aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Bildung, Kultur und Politik.


    (AWP)

  • Facebook geht härter gegen QAnon-Verschwörungstheorien vor


    Facebook verschärft sein Vorgehen gegen die Verschwörungstheorien-Bewegung QAnon. Künftig sollen alle Facebook-Seiten und -Gruppen sowie alle Instagram-Accounts gelöscht werden, die QAnon vertreten, wie das Online-Netzwerk am Dienstag mitteilte. Mitte August hatte Facebook zunächst nur angekündigt, gegen QAnon-Anhänger vorzugehen, wenn sie Gewalt androhen oder sich darüber unterhalten.


    07.10.2020 06:33


    Die zentrale Behauptung der QAnon-Anhänger ist, dass es eine Verschwörung gegen US-Präsident Donald Trump in den tieferen Schichten des US-Regierungsapparats gebe. Ausserdem behaupten sie oft, prominente Politiker der Demokratischen Partei in den USA liessen sich mit Hormonen behandeln, die aus dem Blut von Kindern gewonnen würden.


    QAnon gewann in den vergangenen Monaten weiter an Bekanntheit in den USA. Bei den Parlamentswahlen, die zusammen mit der Präsidentenwahl am 3. November anstehen, sind auf Seiten der Republikaner mehrere Kandidaten im Rennen, die Sympathien für QAnon-Ideen gezeigt haben./so/DP/he


    (AWP)