• Credit Suisse beziffert Kreditengagement in Russland


    Die Credit Suisse hatte Ende 2021 in Russland insgesamt rund eine Milliarde Franken im Feuer.


    Aktualisiert um 07:31


    Das Nettokreditengagement in dem Land belief sich auf 848 Millionen Franken, wie dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht zu entnehmen war. Dies umfasse unter anderem Derivate und Finanzierungsengagements sowie Lombard- und andere Kredite. Die Positionen seien seitdem reduziert worden. Das Nettovermögen in den beiden russischen Tochtergesellschaften habe sich zum Jahresende auf 195 Millionen Franken belaufen. Credit Suisse habe nur ein minimales Gesamtkreditengagement gegenüber sanktionierten Personen.


    "Hinsichtlich rein finanzieller Aspekte haben wir unsere Positionen geprüft und sind der Auffassung, dass das Engagement der Bank im Zusammenhang mit Russland derzeit gut verwaltet wird und wir über geeignete Systeme verfügen, um auf die damit verbundenen Risiken zu reagieren", erklärte Konzernchef Thomas Gottstein. Die Bank habe einen Standort in Moskau, wo 125 Mitarbeiter angestellt seien.


    Rivale UBS hatte das eigenen Risiko gegenüber Kunden mit Russland-Bezug zu Ende 2021 auf 634 Millionen Dollar beziffert, diesen Wert in den vergangenen Wochen aber ebenfalls zurückgefahren. Deutlich stärker in Russland engagiert sind etwa die italienische UniCredit oder die französische BNP Paribas.


    Die möglichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Weltwirtschaft, die Finanzmärkte und die Risikobereitschaft der Kunden könne Credit Suisse gegenwärtig noch nicht vollständig abschätzen. Kurzfristig dürfte der aus dem Krieg ergebende Anstieg der Handels- und Absicherungsgeschäfte jedoch durch einen Rückgang der Kapitalmarktemissionen ausgeglichen werden.


    (Reuters)

  • CS-Chef Gottstein erhält für 2021 insgesamt 3,9 Millionen ausbezahlt


    Das miserable Geschäftsjahr 2021 der Credit Suisse zeigt erneut seine Spuren bei der Entlöhnung der Top-Manager. Credit Suisse-Chef Thomas Gottstein erhält für 2021 nun 3,9 Millionen Franken ausbezahlt, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Er bleibt damit erneut weit hinter der Entlöhnung seines Pendants bei der UBS zurück.


    10.03.2022 07:26


    Insgesamt landete damit aber wieder etwas mehr auf dem Lohnkonto des CEO als noch im Vorjahr. Bereits im Vorjahr war die Entlöhnung von Gottstein stark zusammengekürzt worden, sie belief sich damals auf 3,2 Millionen Franken. Dass Gottstein bei den ausbezahlten Löhnen auf einen Anstieg um 22 Prozent kommt, hat mit der Auszahlung einer langfristigen Bonus-Komponente von 0,8 Millionen Franken zu tun, die noch auf seine Tätigkeit als Leiter des Schweiz-Geschäfts zurück geht, wie eine Sprecherin erläuterte.


    Bei den für 2021 zugesprochenen Löhnen - die anders berechnet werden als die realisierten Löhne - kam Gottstein dagegen auf eine Summe von 3,8 Millionen Franken nach 6,5 Millionen im Jahr 2020. Der Lohn für den Credit Suisse-Chef liegt nach jeder Berechnungsart deutlich tiefer als derjenige für den UBS-CEO. Der CEO der grössten Schweizer Bank, Ralph Hamers, erhält für das für die UBS äusserst erfolgreiche Geschäftsjahr 2021 eine Entschädigung von insgesamt 11,5 Millionen Franken.


    Die gesamte CS-Geschäftsleitung, zu der Ende Jahr 15 Mitglieder gehörten, erhielt für 2021 insgesamt 38,6 Millionen Franken. Im vergangenen Jahr war den Geschäftsleitungsmitgliedern noch eine Summe von 52,7 Millionen Franken zugesprochen worden.


    Verwaltungsratspräsident António Horta-Osório, der Anfang April 2021 bis zum Ausscheiden Mitte Januar 2022 an der Spitze der Bank stand, erhält laut dem Vergütungsbericht einen Entschädigung von 3,5 Millionen Franken. Der portugiesische Top-Banker musste wegen Verstössen gegen Corona-Quarantäne-Auflagen zurücktreten. Sein Vorgänger Urs Rohner hatte im Jahr davor eine Entlöhnung von 3,2 Millionen Franken erhalten, nachdem er auf seine Präsidentengebühr von 1,5 Millionen verzichtet hatte.


    Die Credit Suisse hatte 2021 einen Jahresverlust von 1,57 Milliarden Franken erlitten. Neben den Verlusten aus dem Archegos-Zusammenbruch lasteten auch eine milliardenschwere Wertberichtigung auf den Goodwill einer im Jahr 2000 übernommenen US-Investmentbank sowie Rechtsrückstellungen auf dem Ergebnis.


    tp/gab


    (AWP)

  • VR-Kandidatur von Roche-Chef Severin Schwan bei der Credit Suisse noch offen


    Die Credit Suisse will die Einladung zur kommenden Generalversammlung von Ende April 2022 erst etwa einen Monat vor diesem Datum veröffentlichen.


    10.03.2022 08:16


    Dann dürfte auch klar werden, ob sich Vizepräsident Severin Schwan aus dem Verwaltungsrat zurückzieht oder doch erneut kandiert.


    Die für den 29. April 2022 geplante ordentliche Generalversammlung werde virtuell ohne persönliche Anwesenheit der Aktionäre stattfinden und live im Internet übertragen, hiess es in einer Mitteilung vom Donnerstag anlässlich der Veröffentlichung des Geschäftsberichts.


    An der GV werde über die Anträge zur Vergütung des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung sowie über die Dividende für das Geschäftsjahr 2021 befunden. Weitere Einzelheiten würden mit der Einladung veröffentlicht, die etwa einen Monat vor der Veranstaltung an die Aktionäre versandt würden.


    Interessieren werden dabei besonders mögliche Veränderungen im Verwaltungsrat der zweitgrössten Schweizer Bank. Schwan war nach dem abrupten Abgang des früheren Credit-Suisse-Präsidenten António Horta-Osório in die Kritik geraten. Auch die Doppelrolle von Schwan als Vize der krisengeschüttelten Grossbank und CEO des Pharmariesen Roche war unter Kritikern immer wieder ein Thema.


    Schwan selbst hatte zuletzt im Januar gegenüber verschiedenen Medien gesagt, er habe sich noch nicht entschieden, ob er bei der nächsten Generalversammlung erneut antreten werde oder nicht.


    (AWP)

  • CS macht neu elf Versicherungsansprüche geltend wegen Greensill


    Die Credit Suisse hat am Dienstag ein monatliches Update zur Liquidierung der "Greensill-Fonds" an ihre Investoren versandt. Daraus geht hervor, dass die Zahl der geltend gemachten Versicherungsansprüche der Bank gegenüber den Versicherern der Schuldpapiere per Ende Februar auf elf gestiegen ist.


    15.03.2022 12:24


    Diese beziehen sich auf ein Engagement von Credit Suisse Asset Management von rund 1,5 Milliarden US-Dollar. Per Ende Januar waren über das Einreichungsverfahren bei der Greensill Bank erst sieben Versicherungsansprüche geltend gemacht worden.


    Eine neue Auszahlung wurde im neusten Update keine angekündigt. Somit bleibt es dabei, dass im Zuge der Abwicklung 6,7 Milliarden der Fondsvermögen von ursprünglich rund 10 Milliarden Dollar zurückerstattet wurden. Die Supply Chain Finance Fund wurden im Frühling 2021 eingestellt und werden derzeit abgewickelt.


    rw/hr


    (AWP)

  • Credit Suisse ernennt Rob Cox zum Leiter Corporate Communications


    Die Credit Suisse erhält einen neuen Leiter für die Kommunikation der Gruppe. Rob Cox wurde zum Leiter Corporate Communications ernannt und löst in dieser Funktion Christine Graeff ab, welche per Februar 2022 zur obersten Personalchefin der Bank befördert wurde.


    15.03.2022 14:10


    Cox wechselt per Mitte April von Breakingviews, der globalen Plattform von Reuters für Finanzanalysen und Kommentare, zur Credit Suisse, wie diese am Dienstag mitteilte. Er verfügt über knapp drei Jahrzehnte Erfahrung im Finanzjournalismus. Er wird direkt an CEO Thomas Gottstein berichten.


    Dominik von Arx, der zurzeit den Bereich Corporate Communications interimistisch leitet, wird künftig als stellvertretender Leiter Corporate Communications der Gruppe tätig sein.


    cf/tv


    (AWP)

  • UBS und CS an Finanzierung eines Textilindustrie-Programm in Ägypten beteiligt


    Die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse helfen zusammen mit der HSBC Bank Middle East bei der Finanzierung eines Programms zur Modernisierung der Textilindustrie in Ägypten.


    17.03.2022 10:53


    Die Cotton, Spinning, Weaving & Garment Holding Co mit Sitz in Kairo hat dazu mit den drei Banken einen Kreditvertrag über 355 Millionen Euro unterzeichnet.


    Die Kreditfazilitätsvereinbarung wird der Mitteilung vom Donnerstag zufolge durch eine staatliche Garantie des Finanzministeriums von Ägypten abgesichert. Die Finanzierung habe eine Laufzeit von zehn Jahren und werde nach Abschluss der Finanzierung zu 95 Prozent durch die Schweizerische Exportrisikoversicherung SERV gedeckt. Der Kredit soll für den Kauf verschiedener Textilmaschinen und Zusatzausrüstungen von Schweizer und europäischen Textilmaschinen-Herstellern genutzt werden.


    (AWP)

  • Credit Suisse: Severin Schwan scheidet aus Verwaltungsrat aus


    Im Verwaltungsrat der Grossbank Credit Suisse kommt es zu einem grossen Sesselrücken. So wird etwa Severin Schwan das Aufsichtsgremium verlassen, wie die Bank am Montag mitteilte.


    21.03.2022 07:13


    Der Roche-CEO war seit 2014 Mitglied des Verwaltungsrats und seit 2017 Vize-Präsident und Lead Independent Director. Daneben treten aber auch Kai Nargolwala und Juan Colombas an der Generalversammlung 2022 nicht zur Wiederwahl an, wie es im Communiqué weiter heisst.


    Über einen Rücktritt von Schwan war in den Medien bereits seit längerem spekuliert worden. Schwan war nach dem abrupten Abgang des früheren Credit-Suisse-Präsidenten António Horta-Osório in die Kritik geraten. Auch die Doppelrolle von Schwan als Vize der krisengeschüttelten Grossbank und CEO des Pharmariesen Roche war unter Kritikern immer wieder ein Thema.


    Schwan selbst hatte zuletzt im Januar gegenüber verschiedenen Medien gesagt, er habe sich noch nicht entschieden, ob er bei der nächsten Generalversammlung erneut antreten werde oder nicht.


    Gellerstad neu als Vize vorgeschlagen


    Christian Gellerstad, der bereits 2019 in den Verwaltungsrat eintrat, soll nun an der GV neu zum Vize-Präsidenten des Verwaltungsrats und Lead Independent Director sowie zum Vorsitzenden des Vergütungsausschusses als Nachfolger von Kai Nargolwala ernannt werden.


    Ausserdem sollen einige neue Köpfe das Gremium ergänzen. So plant die Grossbank die Zuwahl von Mirko Bianchi, Keyu Jin und Mandy Norton. Vorbehaltlich der entsprechenden Wahl beabsichtige der Verwaltungsrat, Bianchi zum Vorsitzenden des sogenannten Audit Committees zu ernennen.


    Bianchi ist bekannt durch seine Rolle als Finanzchef sowie als Vermögensverwaltungschef der italienischen Bankengruppe Unicredit aus Mailand. Er ist laut Communiqué US-amerikanischer und Schweizer Staatsangehöriger.


    (AWP)

  • Credit Suisse baut Vermögensverwaltung in Deutschland aus


    Der Bankriese Credit Suisse baut seine Tätigkeiten in der Vermögensverwaltung in Deutschland aus. Dafür ernennt die CS Sven Stephan zum lokalen Leiter der Vermögensverwaltung, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst.


    22.03.2022 09:55


    Beim Ausbau in Deutschland konzentriert sich die Bank auf Ultra-High-Net-Worth-(UHNW) und Unternehmerkunden sowie auf anspruchsvolle Family Offices. Stephan werde sich insbesondere um den Aufbau des neuen Wealth-Management-Teams kümmern. Er verfüge über 17 Jahre Erfahrung in der Vermögensverwaltung und leitete zuvor das Private-Banking der HSBC Deutschland.


    kae/kw


    (AWP)

  • Millionen­teure Gerichts­schlappe der Credit Suisse im Fall Lescaudron


    Der Fall eines Betrugsberaters hat für die Grossbank teure Folgen. Ein Gericht auf den Bermudas spricht den geschädigten Kunden Schadenersatz zu.


    Die Serie an teuren Skandalen reisst bei der Credit Suisse nicht ab. Am späten Mittwochabend teilte die Grossbank mit, dass ein Gericht auf den Bermudas in Kürze ein «negatives Urteil gegen eine lokale Versichererungstochter der Credit Suisse» veröffentlichen wird. Das Urteil könnte die Bank «möglicherweise mehr als 500 Millionen Dollar» kosten, hiess es weiter.


    Es handelt sich hierbei um den Fall des Genfer Betrugsberaters Patrice Lescaudron. Der einstige Star-Banker hatte ab 2011 reichen Kunden wie dem Georgischen Milliardär Bidzina Ivanishvili dreistellige Millionenbeträge aus dem vom ihm betreuten Vermögen abgezweigt. Unter anderem wollte Lescaudron damit Verluste in den Kundendepots kaschieren, die er mit gewagten Wetten verursacht hatte.


    2015 wurde Lescaudron bei der Credit Suisse fristlos entlassen, 2018 wurde er in Genf zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Das Gericht sprach von einem Schaden in Höhe von 143 Millionen Franken, zudem habe er 30 Millionen Franken für sich selbst abgezweigt. 2020 nahm sich Lescaudron das Leben.


    Der Fall beschäftigt weltweit weiter die Justiz: So hat sich Ivanishvili mit anderen Opfern Lescaudrons verbündet und sich in der Gruppe «CS Victims» zusammengeschlossen. Sie verlangen von der Bank Schadenersatz von insgesamt rund 1 Milliarde Dollar und haben unter anderem den Prozess gegen die CS Life Bermudas angestrengt. Die CS-Tochter soll mitverantwortlich für den erlittenen Schaden sein, weil sie die Handlungen von Lescaudron nicht genug überwacht habe.


    Chefs schauten bei Alarmzeichen weg


    Der Prozess auf den Bermudas war im Dezember zu Ende gegangen. Dabei hatte sich die Grossbank vergeblich dagegen gewehrt, dass der Finma-Untersuchungsbericht zum Fall Lescaudron als Beweismittel zugelassen wird.


    Der Bericht wirft ein schlechtes Licht auf die internen Kontrollen der Bank. So schauten die Chefs von Lescaudron immer wieder weg, wenn Alarmzeichen aufleuchteten. Denn ihr Starbanker brachte der Bank Einnahmen von 20 Millionen Franken pro Jahr ein. Einmal ging ein Risikomanager den Hinweisen auf Fehlverhalten nach und empfahl die Entlassung Lescaudrons. Doch es geschah nichts. Der Risikomanager habe die Sache danach nicht weiter eskaliert, weil er selbst um seinen Job fürchtete, wie es im Bericht heisst.


    Die Bank stellt sich auf den Standpunkt, dass sie selbst Opfer von Lescaudron gewesen sei. Er sei bei seinen strafbaren Handlungen von niemanden intern unterstützt worden, argumentiert die Bank.


    Der Prozess auf den Bermudas ist dabei nicht der einzige im Kontext des Lescaudron Skandals. So untersucht der Genfer Staatsanwalt Yves Bertossa, ob es bei der Bank Mängel bei der Geldwäschereiabwehr gab.


    Höhe des Schadenersatzes noch nicht bekannt


    Noch ist unklar, wie hoch der Schadenersatz am Ende ausfällt, den das Gericht auf den Bermudas den Klägern nun offenbar zugesprochen hat. Die Bank machte keine Angaben dazu, ebensowenig, wann genau das Urteil veröffentlicht wird.


    Unsicher ist zudem, ob die Rückstellungen, welche die Bank für dieses Prozessrisiko gemacht hat, ausreichen. «Wir werden überprüfen ob (…) weitere Rückstellungen vorgenommen werden müssen», schreibt die Bank. Genaueres will die CS am 27. April mitteilen, wenn sie ihre Ergebnisse des ersten Quartal veröffentlicht.


    Für den Aktienkurs der Grossbank ist die Gerichtspleite eine weitere Belastung. Dabei ist die CS-Aktie allein in diesem Jahr bereits um rund 13 Prozent gefallen und ist derzeit weniger als acht Franken wert.

  • CS verliert Manager noch vor Stellenantritt

    Die Credit Suisse hatte den früheren Bank-Of-America-Banker Mike Dunne im Dezember zum globalen Chef des Investmentbank-Bereichs Energie und Alternative Energien ernannt. Er tritt die Stelle gar nicht an.


    Mike Dunne sollte seine Stelle in diesem Monat antreten. Doch, wie zu hören ist, entschied er sich dagegen Informierten Kreisen zufolge geht Dunne zum amerikanischen Infrastrkturinvestor NextEra Energy, der sich auf Wind- und Solarparks spezialisiert hat. Die Credit Suisse und NextEra lehnten Stellungnahmen ab.


    Dunne war seit 2002 bei BofA tätig, zuletzt als Managing Director im Bereich Global Energy and Power. Laut einem Memo der Credit Suisse half er bei der Leitung der Abdeckung erneuerbarer Energien und war bei M&A Deals im Wert von mehr als 100 Milliarden Dollar federführend.


    (Bloomberg)

  • Credit-Suisse-Aktionäre offenbar gegen Abstimmung über Entlastung von VR und GL


    Aktionäre der Credit Suisse sollen darauf hingewirkt haben, dass es an der diesjährigen Generalversammlung erneut nicht zu einer Abstimmung über die Entlastung des Verwaltungsrats und der Konzernleitung kommt.


    28.03.2022 07:27


    Dies berichtet die "Financial Times" mit Verweis auf Insider. Namen von Aktionären werden im Bericht allerdings keine genannt. Und auch zur Reaktion der Credit Suisse gibt es keine Angaben, ausser dass diese eine Stellungnahme abgelehnt habe.


    Begründet hätten die Aktionäre ihr Begehren damit, dass die Chefetage mit einer solchen Abstimmung von der Verantwortung für den Greensill-Skandal freisprechen würde. Dies sei aber nicht möglich, weil die Bank einen Untersuchungsbericht zu den Vorkommnissen bislang nicht veröffentlicht habe. "Wie können wir sie aus der Verantwortung entlassen, wenn wir nicht alle Einzelheiten der Geschehnisse kennen", sagte ein Aktionär der Zeitung.


    Im Vorjahr hatte der CS-Verwaltungsrat von sich aus wegen der Milliardenverluste auf eine Abstimmung über die Entlastung von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung verzichtet.


    (AWP)

  • Credit Suisse zu Russlandgeschäft im Visier des US-Kongresses


    Zwei führende US-Abgeordnete fordern von Credit-Suisse-Chef Thomas Gottstein Informationen über die Finanzierung von Yachten und Flugzeugen im Besitz potenziell sanktionierter Personen durch die Bank.


    28.03.2022 18:30


    Carolyn Maloney und Stephen Lynch, Vorsitzende zweier wichtiger Ausschüsse im Repräsentantenhaus, übermittelten die Aufforderung in einem Brief an Gottstein. Das berichtet die Nachrichtenagentur "Dow Jones".


    Demnach gebe es Berichte, dass die Credit Suisse Dritte aufgefordert habe, Kundendokumente zu schreddern, die mit Oligarchen zu tun gehabt hätten. Darüber wollen die Abgeordneten Einzelheiten bekommen.


    "Dieser Bericht gibt Anlass zu erheblicher Sorge darüber, wie die Credit Suisse die strengen Sanktionen einhält, die die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten und Partner gegen die Urheber und Hintermänner der brutalen und unprovozierten Invasion Russlands in der Ukraine verhängt haben", schreiben die Politiker.


    In dem Brief an Konzernchef Thomas Gottstein sei dem Institut eine Frist bis zum 11. April gesetzt worden, Dokumente ab Januar 2017 vorzulegen.


    Die Credit Suisse lehnte eine Stellungnahme ab.


    Aktie fällt


    Anfang Monat hatte die "Financial Times" berichtet, dass Credit Suisse Hedge Fonds und Investoren zur Vernichtung von Dokumenten über die Jachten und Privatjets ihrer reichsten Kunden aufgefordert habe. Das Institut dementierte den Bericht später. In dem Schreiben äusserten Carolyn Maloney und Stephen Lynch dem "Wall Street Journal" zufolge ihre Besorgnis über den Zeitpunkt der Anweisung der Bank zur Vernichtung von Dokumenten. Denn diese sei mit der Erklärung der Schweiz zusammengefallen, sich den EU-Sanktionen anzuschliessen.


    Eine mit der Situation vertraute Person erklärte, bei der Credit Suisse seien weder kundenbezogene noch andere Daten gelöscht worden. Zudem bestehe kein Zusammenhang mit der jüngsten Einführung von zusätzlichen Sanktionen.


    Die Aktie der Credit Suisse fiel nach der Publikation des Dow-Jones-Artikels bis 3 Prozent und schloss noch 2,1 Prozent im Minus. Der Swiss Market Index ging 0,3 Prozent höher aus dem Handel.


    Russland-Geschäft reduziert


    Im Lauf des Tages war ebenfalls bekannt auch geworden, dass die Credit Suisse Group ihr Neugeschäft in Russland gestoppt hat und ihr vorhandenes Engagement reduziert. Damit folgt sie dem Beispiel anderer Banken, die sich nach dem Einmarsch in der Ukraine zurückgezogen haben.


    Laut einem internen Dokument, das Bloomberg einsehen konnte, unterstützt die CS ihre Kunden dabei, ihr Russland-Engagement abzubauen. Zudem habe sie operative Tätigkeiten verlagert und ermögliche es Mitarbeitern, in andere Länder umzuziehen. Eine Sprecherin der Credit Suisse bestätigte den Inhalt des Dokuments.

    Quote

    Bank - Credit Suisse stoppt offenbar Neugeschäft in Russland https://t.co/shAUMqJ3ta pic.twitter.com/uGNbLxUYS6


    — cash (@cashch) March 28, 2022

    Die CS hatte Anfang März ihr Russland-Engagement mit rund 848 Millionen Franken per Ende letzten Jahres und rund 125 Mitarbeitern beziffert. Etwa 4 Prozent des verwalteten Vermögens entfielen auf russische Kunden. CEO Thomas Gottstein hatte am 15. März erklärt, die Bank verfüge über ein "sehr gut funktionierendes Risikomanagement in dieser Situation".


    (Bloomberg/Reuters)

  • Credit Suisse will Urteil auf den Bermudas anfechten


    (Weitere Details aus dem Gerichtsurteil ergänzt) - Die Credit Suisse will das Urteil eines Gerichts auf den Bermudas gegen ihre Versicherungstochter anfechten. Die Credit Suisse Life Bermuda hat vor dem Gericht auf der karibischen Inselgruppe eine Niederlage eingefahren. Die Bank hatte das "negative Urteil", das zu einer Zahlung von "möglicherweise mehr als 500 Millionen Dollar" führen könnte, bereits vergangene Woche angekündigt.


    29.03.2022 17:22


    Das Urteil sei allerdings noch nicht rechtskräftig und könne angefochten werden, "was die Credit Suisse Life Bermuda mit Nachdruck zu tun gedenkt", teilte vom Dienstag.


    Zudem sei die Lebensversicherungstochter der CS für Neuabschlüsse geschlossen und befinde sich seit über sieben Jahren in Abwicklung, betonte die Schweizer Grossbank. Es seien keine weiteren wesentlichen Geschäftsbereiche von diesem Urteil betroffen, heisst es weiter.


    Langjähriger Rechtsstreit


    Wie aus dem der Nachrichtenagentur AWP vorliegenden Urteil des Gerichtshofs vom Dienstag hervorgeht, geht es bei dem Rechtsstreit um Lebensversicherungspolicen von Bidzina Ivanishvili. Der ehemalige georgische Regierungschef und Milliardär hatte laut dem Gerichtsurteil ab 2005 über eine Milliarde Dollar über die CS investiert.


    Spätestens ab 2011 hatte der Genfer CS-Berater Patrice Lescaudron reichen Kunden dreistellige Millionenbeträge aus dem vom ihm betreuten Vermögen abgezweigt hat - darunter von Ivanishvili. Lescaudron hatte laut den Gerichtsdokumenten Ivanishvili überzeugt, über 750 Millionen Dollar über eine Lebensversicherungsstruktur der CS zu investieren.


    In dem Urteil hält das Gericht fest, dass die Credit Suisse "keine oder unzureichende Massnahmen getroffen" habe, "um Herrn Lescaudrons betrügerische Misswirtschaft mit den Policenkonten zu verhindern". Stattdessen habe die Bank "den von Herrn Lescaudron für die Credit Suisse erzielten Einnahmen Vorrang vor den Interessen ihrer Kunden" eingeräumt, so das Gericht weiter.


    Höhe des Schadenersatzes noch unklar


    Die Kläger hätten Anspruch auf Schadensersatz, "wegen stillschweigender Falschdarstellung zum Zeitpunkt der Ausstellung der Policen", heisst es in dem Urteil des Bermuda-Gerichtshofs. Denn ihnen sei fälschlicherweise Glauben gemacht worden, dass der Bankenberater die Konten nicht in betrügerischer Absicht verwalten würde.


    Wie hoch der Schadenersatz ausfallen dürfte, den die CS zu leisten hat, geht aus dem Urteil allerdings nicht hervor. Dies werde nun berechnet anhand der Differenz zwischen dem Wert der Policenkonten und dem Wert, der erzielt worden wäre, wenn die Vermögenswerte mit geringerem Risiko investiert worden wären, heisst es.


    Lescaudron war 2015 bei der Credit Suisse fristlos entlassen worden und war im Jahr 2018 in Genf wegen eines Betrugsschemas zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Im Sommer 2020 nahm sich Lescaudron das Leben.


    Rückstellungen in Prüfung


    Die CS hatte bereits in der Vergangenheit Rückstellungen in dieser Sache getätigt. Es werde aber geprüft, ob weitere Rückstellungen vorgenommen werden müssten, hatte die Grossbank in der vergangenen Woche mitgeteilt. Diese Überprüfung erfolge im Rahmen des finanziellen Abschlusses für das erste Quartal, der am 27. April veröffentlicht werde, hiess es in der Mitteilung von vergangener Woche.


    Per Ende Dezember 2021 wies die CS Rückstellungen für Rechtsfälle im Wert von 1,54 Milliarden US-Dollar aus.


    tv/tp


    (AWP)

  • CS klammert "Greensill" bei der Entlastung an der GV aus


    Die Credit Suisse hat die Traktanden für ihre Generalversammlung vom 29. April veröffentlicht. Unter anderem beantragt die Bank die Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung für die beiden Geschäftsjahre 2020 und 2021, die Themen mit Bezug auf den Fall "Greensill" sind jedoch davon ausgenommen, wie die Bank am Mittwochabend mitteilte.


    30.03.2022 18:59


    Inzwischen sei zwar die Untersuchung in dem Fall abgeschlossen. Allerdings beabsichtige der Verwaltungsrat "angesichts des noch laufenden Prozesses der Wiedereinbringung von Anlegermitteln, der juristischen Komplexität der Angelegenheit und auch wegen einer laufenden regulatorischen Prüfung durch die Finma" nicht, den dazugehörigen Bericht zu veröffentlichen. Deshalb empfehle er, die Entlastung in Bezug auf diese Angelegenheit nicht zu beantragen, bis die entsprechenden Prozesse weitgehend abgeschlossen seien, heisst es in der Mitteilung weiter.


    Weiter hat die Ethos Stiftung zusammen mit anderen Aktionären wegen der Fälle "Greensill" und "Suisse Secrets" eine Sonderprüfung beantragt, wie aus der Einladung weiter hervorgeht Doch angesichts der laufenden Wiedereinbringungsprozesse im Fall Greensill und der juristischen und regulatorischen Komplexität hält der Verwaltungsrat eine Sonderprüfung aktuell nicht für zielführend. Eine solche wäre für die Credit Suisse zum Nachteil, heisst es. Der Verwaltungsrat empfiehlt den Aktionären deshalb, den Antrag auf eine Sonderprüfung abzulehnen.


    Als weiteres Traktandum beantragt der Verwaltungsrat zudem die Wiedereinführung von genehmigtem Aktienkapital im Betrag von höchstens 5 Millionen Franken oder entsprechend 125 Millionen Namenaktien.


    tv/rw


    (AWP)

  • Credit Suisse mit Antrag auf Sonderprüfung konfrontiert


    (Ausführliche Fassung) - Die diversen Skandale bei der Credit Suisse haben weitere Folgen. Aktionäre fordern nun eine Sonderprüfung. Die Grossbank selber schlägt derweil vor, dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung die Entlastung zu gewähren - aber unter Ausklammerung der Greensill-Vorkommnisse.


    30.03.2022 20:13


    Aktionäre um die Ethos Stiftung wollen die Vorgänge um "Greensill" und "Suisse Secrets" hingegen von unabhängiger Seite untersuchen lassen und beantragen der Generalversammlung vom 29. April eine sogenannte Sonderprüfung. Dies geht aus der Einladung zum Aktionärstreffen hervor, welche die Bank am Mittwochabend veröffentlicht hat.


    Der Verwaltungsrat der Bank lehnt das ab. Eine Sonderprüfung sei "nicht zielführend", weil der Wiedereinbringungsprozess bei den sich in Liquidation befindlichen Fonds am Laufen sei. Ausserdem verweist das Gremium auf die juristische und regulatorische Komplexität.


    Die Grossbank will aber von Ethos gestellte Fragen öffentlich beantworten. Diese Antworten würden nächste Woche auf der Internetseite aufgeschaltet.


    Folge von Milliardenverlust


    Das Jahr 2021 war für die CS bekanntlich ein Horrorjahr. Das Debakel um die Schliessung der Greensill-Anlagefonds und die Milliardenverluste im Geschäft mit dem New Yorker Hedgefonds Archegos hatten der Bank einen Riesenverlust von 1,6 Milliarden Franken eingebrockt.


    Die Credit Suisse selber hatte einen Bericht zur Greensill-Affäre extern in Auftrag gegeben, diesen vor längerer Zeit auch erhalten und mit der Aufsichtsbehörde geteilt. Veröffentlichen will sie ihn aber nicht, was im Februar unter anderem ebenfalls mit dem laufenden Wiedereinbringungsprozess begründet wurde.


    Pensionskassen an Bord


    Ethos kann zwar verstehen, "dass die Veröffentlichung des gesamten Untersuchungsberichts Vertraulichkeitsprobleme aufwerfen könnte". Gleichwohl hätten die Aktionäre ein Recht darauf, die wichtigsten Schlussfolgerungen und die Massnahmen zu kennen, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwochabend.


    "Wir sind ausserdem der Meinung, dass diese Informationen für die Ausübung unserer Aktionärsrechte an der Generalversammlung vom 29. April unerlässlich sind", so Ethos weiter. Am Antrag beteiligt seien im übrigen weitere Institutionen, darunter etwa die Pensionskassen des Bundes, der Post oder der Stadt Zürich.


    Kompromiss gescheitert


    Laut Ethos gab es in den letzten Wochen "mehrere Gespräche" mit der Bank. Ethos habe sich dabei bereit erklärt, den Antrag auf Sonderprüfung zurückzuziehen, "falls bestimmte Antworten der Credit Suisse von einer unabhängigen Revisionsstelle geprüft würden".


    Die Erstellung eines solchen sogenannten "Negative-Assurance"-Verfahrens habe von der Bank jedoch nicht zugesichert werden können. Daher bleibe der Antrag auf eine Sonderprüfung bestehen. "Ein solches Vorgehen wäre einfacher und schneller als eine Sonderprüfung und könnte bestimmte Zweifel ausräumen", bedauert Ethos.


    Keine Greensill-Décharge


    Ein Zugeständnis macht die CS aber gleichwohl. Sie beantragt zwar an der Generalversammlung die Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung für die beiden Geschäftsjahre 2020 und 2021. Die Themen mit Bezug auf den Fall "Greensill" sind jedoch davon ausgenommen, weil die entsprechenden Prozesse noch nicht abgeschlossen seien. Im Vorjahr hatte der Verwaltungsrat wegen der Skandale komplett auf die Traktandierung der Décharge-Erteilung verzichtet.


    Schon vor gut einer Woche war bekannt geworden, dass es nach dem Krisenjahr 2021 zu Wechseln im Verwaltungsrat kommt. Insbesondere wird Severin Schwan das Aufsichtsgremium verlassen. Der Roche-CEO war seit 2014 Mitglied des Verwaltungsrats und seit 2017 Vize-Präsident. Über einen Rücktritt von Schwan war in den Medien davor seit längerem spekuliert worden. Er war nach dem abrupten Abgang des früheren Credit-Suisse-Präsidenten António Horta-Osório in die Kritik geraten.


    Abgesehen von den Skandalen 2021 haben Ethos und weitere Investoren einen Antrag zur Statutenänderung im Zusammenhang mit der "Klimaschutzstrategie" der Credit Suisse eingereicht. Der Verwaltungsrat unterstütze zwar das Ziel des Antrags, aber nicht die Form. Deshalb werde auch dieser Antrag abgelehnt, wie es in der GV-Einladung heisst.


    rw/


    (AWP)

  • Credit Suisse beantwortet Fragen zu «Greensill» und «Suisse Secrets»


    Die Credit Suisse hat Fragen des Westschweizer Aktionärsvertreters Ethos im Zusammenhang mit jüngeren Skandalen beantwortet. In einem 20-seitigen Dokument hat die Grossbank die Antworten öffentlich gemacht.


    04.04.2022 07:47


    So wird etwa geschildert, wie es zur Geschäftsbeziehung zum Greensill-Konzern gekommen ist. Greensill habe Credit Suisse Asset Management im März 2016 kontaktiert mit der Idee eines Fonds mit verbrieften Forderungen aus Handelsgeschäften, wie aus dem Montag veröffentlichten Dokument hervorgeht. Der CEO von Greensill, Lex Greensill, habe das Konzept selbst präsentiert und die Dienstleistungen seines Unternehmens erklärt.


    Ausserdem geht es in dem Antwortschreiben erneut um den Untersuchungsbericht zur Greensill-Affäre, welchen die Credit Suisse nicht veröffentlichen will. Der Verwaltungsrat hatte im vergangenen Jahr eine unabhängige externe Untersuchung bezüglich der so genannten Supply Chain Finance Funds (SCFF), welche die CS mit der insolventen Greensill Capital geführt hatte, in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse wurden dem Verwaltungsrat und der Aufsichtsbehörde vorgelegt.


    Keine Untersuchungsberichte während laufender Verfahren


    Ethos stösst sich daran, dass diese nicht veröffentlicht wurden. Der interne Untersuchungsbericht und die Schlussfolgerungen seien jedoch nicht veröffentlicht worden, weil Ansprüche der SFC-Fonds durchgesetzt werden müssten, heisst es von der Credit Suisse. Auch in Anbetracht zukünftiger Gerichtsverfahren würden diese nicht veröffentlicht. Die Bank müsse Ansprüche gegenüber Versicherungen und Schuldnern der Fonds durchsetzen. Während der Verfahren sollten keine Untersuchungsberichte veröffentlicht werden.


    Es sei davon auszugehen, dass zur Durchsetzung von Forderungen gegenüber einzelnen Schuldnern und den Versicherungen Prozesse notwendig werden, die rund fünf Jahre dauern könnten.


    Es geht in der Angelegenheit um vier Fonds. Trotz aller Bemühungen ist laut CS davon auszugehen, dass die Investoren beim Virtuoso Fund und beim High Income Fund einen Verlust erleiden werden. Der Prozentsatz des möglichen Verlustes könne heute allerdings nicht abgeschätzt werden.


    Die Bank musste im Frühjahr 2021 die Schliessung und Liquidierung der "Lieferketten-Finanzierungs-Fonds" bekanntgeben. Von den Fondsvermögen von ursprünglich rund 10 Milliarden US-Dollar hat die CS mittlerweile 7,2 Milliarden einsammeln können. An die Investoren in die vier Greensill-Fonds sind daraus bisher 6,7 Milliarden Dollar ausgezahlt worden. Der Zusammenbruch des hoch verschuldeten US-Hedgefonds Archegos Ende März 2021 kostete die Bank rund 5 Milliarden Dollar.


    Aktionäre um die Ethos Stiftung wollen die Vorgänge um "Greensill" und "Suisse Secrets" von unabhängiger Seite untersuchen lassen und hatten der Generalversammlung vom 29. April eine sogenannte Sonderprüfung beantragt. Der CS-Verwaltungsrat lehnt dies allerdings ab. Die Grossbank wollte aber von Ethos gestellte Fragen öffentlich beantworten. Das hat sie nun getan.


    (AWP)

  • Ethos beharrt auf Sonderprüfung bei Credit Suisse


    Der Aktionärsvertreter Ethos empfiehlt den Aktionären der Credit Suisse, an der kommenden Generalversammlung gegen die Entlastung des Managements zu stimmen, auch wenn der Greensill-Fall ausgeklammert wird.


    04.04.2022 15:21


    Die Grossbank hatte vergangene Woche die Traktanden für ihre Generalversammlung vom 29. April veröffentlicht. Die Bank will unter anderem dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 die Entlastung erteilen lassen. Ausgeklammert sind aber Themen mit Bezug auf den Fall "Greensill".


    Ethos beharrt auf Sonderprüfung


    Ethos hält an der Forderung nach einer Sonderprüfung von unabhängiger Seite zu "Greensill" und "Suisse Secrets" fest, wie Direktor Vincent Kaufmann am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP sagte. Das hatten Aktionäre um die Ethos Stiftung der anstehenden GV bereits beantragt. Der CS-Verwaltungsrat lehnt eine solche jedoch ab und veröffentlichte stattdessen am Montag Antworten auf von Ethos gestellte Fragen.


    Ganz unzufrieden ist Ethos allerdings nicht: "Es handelt sich um ein erstes Element der Transparenz", sagte Kaufmann. Aber die Antworten seien "unzureichend" und vor allem nicht von einem unabhängigen Dritten überprüft worden.

    Quote

    cash-Interview - Ethos-Chef Vincent Kaufmann: «Wir erwarten von der Credit Suisse mehr Transparenz bei Greensill» https://t.co/oMRdwPsxvP pic.twitter.com/fO2h94Ejl6


    — cash (@cashch) February 23, 2022

    Ethos-Direktor Vincent Kaufmann erklärte bereits im cash-Interview im Februar, ohne mehr Offenheit zu Greensill werde es schwierig, den Verwaltungsrat von Credit Suisse an der GV zu entlasten. Zum Interview geht es hier.


    (AWP)

  • Tagesbericht

    * Die Credit Suisse hat die Abschlusszahlen der Jahre 2020 bis 2021 an die neue
    Konzernstruktur angepasst. Die Änderungen haben keinen Einfluss auf das konsolidierte Ergebnis
    der Credit Suisse Group, wie die Schweizer Großbank am Donnerstag mitteilte. Im Februar hatte
    Credit Suisse für das Vorjahr einen Verlust von 1,65 Milliarden Franken ausgewiesen, der sich
    noch am alten Aufbau des Unternehmens orientierte.[nL8N2UL423] Im November hatte das Institut
    einen Umbau angekündigt und das Geschäft zum 1. Januar in die vier Divisionen Wealth Management,
    Investment Bank, Swiss Bank und Asset Management sowie die vier Regionen Schweiz, Europa/Naher
    Osten, Asien und Amerika gegliedert. Die Anpassung schlüsselt den Abschluss nun auf die neuen
    Einheiten auf. Das Kerngeschäft mit reichen und superreichen Kunden (Wealth Management) fuhr
    demnach einen Vorsteuergewinn von 2,31 Milliarden Franken ein. :)

  • CS: ISS empfiehlt Ablehnung der Entlastung von Geschäftsleitung und VR für 2020


    Nun empfiehlt auch der Aktionärsvertreter ISS den Aktionären der Credit Suisse, an der kommenden Generalversammlung die Décharge des Managements abzulehnen. Dies sei allerdings nur für das Geschäftsjahr 2020 erforderlich, teilte ISS am Dienstag in einem Schreiben an seine Aktionäre mit.


    12.04.2022 20:45


    Es seien eine Reihe von Risiko- und Kontrollproblemen durch Untersuchungen und Vergleiche aufgedeckt worden, die für die Bank und damit für ihre Aktionäre erhebliche finanzielle Schäden und Reputationskosten zur Folge hätten, heisst es. Darum sei einer Entlastung für das Fiskaljahr 2020 nicht zuzustimmen.


    Für 2021 erachtet ISS eine Stimmabgabe zugunsten der Décharge jedoch als gerechtfertigt. Denn es seien "in erheblichem Umfang Personalauffrischungs- und Abhilfemassnahmen durchgeführt" worden. Nichtsdestotrotz bestehe auch für das vergangene Geschäftsjahr "eine gewisse Besorgnis angesichts der Handlungen des ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten" António Horta-Osório.


    Der Vergütungsbericht werde "von den Aktionären aufmerksam verfolgt", soll aber ebenfalls unterstützt werden. Wie bereits der Aktionärsvertreter Ethos verlangt zudem auch ISS laut der Mitteilung eine Sonderprüfung bei der CS im Fall der Supply Chain Finance Funds - besser bekannt als Fall Greensill - und im Fall der sogenannten Suisse Secrets.


    tv/


    (AWP)