Forderung an Politik, Banken zur Verhinderung des Kollaps!

  • Forderung an Politik, Banken zur Verhinderung des Kollaps!

    MarcusFabian wrote:

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    Das Schweizervolk wäre sicher nicht begeistert, wenn nach 80 Mrd. Schrottpapierübernahme nun CS/UBS dennoch den Weg alles irdischen gehen würden.


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    Der Fonds übernahm im Herbst 2008 toxische UBS-Papiere im Wert von über 38 Milliarden Franken. Weil der Rettungsfonds in den vergangenen zwei Jahren unter anderem immer wieder Anteile veräusserte, reduzierte sich das Darlehen massiv.
    Von 80 Milliarden auf 38 Milliarden: das nennt man Deflation


    MarcusFabian wrote:

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    Die 2 Billionen, die die FED in den letzten 2 Jahren gedruckt hat - lassen grüssen!
    Das Geld hat meines Wissens die Konsumenten immer noch nicht erreicht. Viele Arbeitslose und eine noch grossere Anzahl verarmter Menschen in den USA können die Preise nicht in die Höhe treiben. Und diejenigen, die Geld haben, haben eh schon alles und den Rest im Gold.


    Seit 2007 taucht das Wort Hyperinflation über 700 mal auf hier im Forum. Warten auf Godot.

  • Forderung an Politik, Banken zur Verhinderung des Kollaps!

    Elias,


    Du hast z.T. schon recht. Es herrscht Deflation bei den Banken. Die Bilanzsummer der UBS hat sich seit 2007 fast halbiert! Und sicher sieht es bei den meisten Grossbanken ähnlich aus.


    Die lockere Geldpolitik schafft aber sehr hohe Liquidität, welche über Carry Trades und dergleichen von Hedgefonds für Spekulationszwecke gebraucht wird.


    Die Spekulation führte zu grossen Preissteigerungen v.a. bei Rohstoffen. Dies führte zu einer Inflation bei den Inputkosten v.a. bei Lebensmitteln, aber auch fast überall anders via hohe Erdölpreise und in der Industrie wieder über hohe Rohstoffkosten.


    Wir sehen i.M. also v.a. einen Angebots seitigen Inflationsschub, der aber i.M. noch zu einem grossen Teil über Kostensparprogramme (sprich im Wesentlichen Entlassungen) kompensiert wird, da die Löhne, z.T. wegen der relativ hohen Arbeitslosigkeit in US/ UK etc. nach hinken.


    Ich wohne in England, wo das sehr gut zu beobachten ist. Aber in England ist jetzt auch gut zu beobachten, dass der Angebots seitige Inflationsschub zunimmt und dass trotz relativ stabilen Löhnen, die Endbenutzerpreise jetzt merklich anziehen, was sich in stetig steigenden Inflationszahlen ausdrückt. Ich vermute die Situation in den USA ist ähnlich. Das Potential der Firmen für weitere Effizienzsteigerungen ist zum grössten Teil ausgereizt. Ich sehe das bei den Firmen in meiner Branche.


    Die Frage ist jetzt, wie geht es weiter.


    Da sich die strukturellen Budget- und Handelsdefizite in UK und USA weiter verschlechtern werden (die geplanten Sparmassnahmen verhindern das nicht), ist davon auszugehen, dass die FED und BoE weiterhin ihre Schulden via "Quantitative Easing" "monetisen" müssen, sprich sie müssen ihre eigenen Schulden kaufen, da sonst nicht genug Nachfrage bestehen würde und die Zinsen dann sehr stark steigen würden. Weder UK noch US können sich das mit Ihren Immobilienblasen erlauben.


    Es ist also in UK und US m.M. nach weiter mit einer lockeren Geldpolitik zu rechnen. Die EZB hat ihre eigenen Probleme und wird trotz eingeleiteter Zins-wende, m.M. nicht wirklich eine restriktive Geldpolitik fahren können, ansonsten grosse Verluste in der Bilanz der EZB und der Banken resultieren würden. Die EZB hat bei einer Bilanzsumme von ca. 2 Billionen Euro, wovon ca. 440 Milliarden Euro auf Schulden aus den PIIGS Staaten verfallen und 190 Milliarden Euro davon alleine auf Griechenland und einem Eigenkapital von 80 Millarden Euro, relative wenig Spielraum.


    Was denken wir also, wird die Folge sein, wenn die wesentlichen Zentralbanken weiterhin eine lockere Geldpolitik fahren werden?


    Ich denke, dass sich der Druck auf die Rohstoffpreise (entweder direkt, und/oder, wie im Fall von USA und UK bereits geschehen, über eine weitere massive Entwertung der Währungen) und damit auf Konsumenten- und Investitionsgüterpreise fortsetzen wird.


    Das wird zu steigenden politischen Unruhen führen und über kurz oder lang, trotz relativ hoher Arbeitslosigkeit in den meisten Staaten weltweit, auf höhere Löhne und spätestens dann, wird die Inflation mächtig anziehen.


    Man darf auch nicht vergessen, dass in UK und USA die Kaufkraftvernichtung bereits massiv eingesetzt hat, trotz angeblich relativ tiefer Inflationszahlen (diese steigen jetzt allerdings auch schnell an) und zwar über die Abwertung des £ und US$ gegenüber Franken von 50% in nur 4 Jahren! Das Resultat ist als das gleiche wie bei einer (Hyper-)Inflation.


    Dieser Trend wird sich m.M. nach fortsetzen.


    Das heisst, dass wir trotz einer Deflation im Finanzsektor, in der Realwirtschaft in USA und UK bereits massive Wertvernichtung (sprich Inflation) erlebt haben und m.M. nach wird sich dieser Trend fortsetzen und wahrscheinlich noch beschleunigen. Es zweifelt kaum noch jemand daran, dass die USA und UK seit 2007 in einer tiefen Depression stecken und aus dieser nicht bald wieder herauskommen werden.


    Im Gegenteil, die Depression in US und UK wird sich verschlechtern, denn QE2 in den USA hat gelehrt, dass es 7 US$ zusätzlicher Schulden bedarf um 1 US$ zusätzliches BIP zu schaffen! Und dieses Verhältnis verschlechtert sich mit jeder Version von QE. Und trotzdem ist QE der einzige politisch gangbare Weg, denn wer weiss, um wie viel % das BIP der USA und UK kollabieren würden ohne QE ....?

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    Ramon Lull wrote:

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    Die Spekulation führte zu grossen Preissteigerungen v.a. bei Rohstoffen. Dies führte zu einer Inflation bei den Inputkosten v.a. bei Lebensmitteln, aber auch fast überall anders via hohe Erdölpreise und in der Industrie wieder über hohe Rohstoffkosten.
    das ist schon richtig. Preisschwankungen gibt es aus verschiedenen Gründen. Schafwolle ist knapp, weil der Bestand an Schafen abgenommen hat und die Nachfrage (China) gestiegen ist.

    http://www.wissen.de/wde/gener…hten/ftd/BM/60061873.html


    Bald wird es wieder mehr Schafe geben und die Preise sinken wieder.


    Wer ein knappes Budget hat, kann sich die teureren Artikel nicht leisten oder muss sie an anderer Stelle einsparen.

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    Deutschland mehr Inflation - weniger Konsum


    Dies werde sich dämpfend auf die privaten Konsumausgaben auswirken.

    http://www.stock-world.de/ac_a…iger-Konsum-n3712940.html


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    GfK-Konsumklima: Inflation und Schulden drücken die Stimmung

    Die deutschen Verbraucher rechnen mit einer schwächeren Konjunktur und niedrigeren Einkommen - die Bereitschaft, größere Anschaffungen zu tätigen, sinkt. Gründe dafür sind die inflationstreibenden Energiekosten und die Schuldenkrise. Der GfK-Konsumklimaindex sank zum dritten Mal in Folge.
    http://meta.tagesschau.de/id/4…den-druecken-die-stimmung

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    TeeTasse83 wrote:

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    (QE1 + QE2) / 7? ;) Bullshit- Antwort, ich weiss.


    Woher kommt die Zahl der 7 USD QE für 1 USD BIP?


    Gruss


    http://www.zerohedge.com/artic…op-pretending-gdp-growing


    Das betrifft nicht nur QE, sondern alle Schulden der USA seit dem Beginn der Depression in 2007. Hatte ich falsch in Erinnerung, aber die Tatsache bleibt, dass es mit jedem QE schwieriger wird die Wirtschaft zu stimulieren.


    Eine andere Rechnung die ich gesehen habe, ist dass man davon ausgeht, dass QE2 ingesamt etwa 700,000 Jobs gerettet und/oder geschaffen hat. Das sind US$ 850,000 pro Job!

  • Forderung an Politik, Banken zur Verhinderung des Kollaps!

    Ramon Lull wrote:

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    Das betrifft nicht nur QE, sondern alle Schulden der USA seit dem Beginn der Depression in 2007. Hatte ich falsch in Erinnerung, aber die Tatsache bleibt, dass es mit jedem QE schwieriger wird die Wirtschaft zu stimulieren.


    Eine andere Rechnung die ich gesehen habe, ist dass man davon ausgeht, dass QE2 ingesamt etwa 700,000 Jobs gerettet und/oder geschaffen hat. Das sind US$ 850,000 pro Job!


    Das ist aber nicht sauber gerechnet, denn jeder USD der ausgegeben wird, ist ein USD mehr BIP. Ohne die zusätzliche Verschuldung wäre das BIP also viel stärker abgesackt.


    Ohne QE's gäbe es auch viel weniger Jobs, weil die ganze Wirtschaft deflationär durchgeschmolzen wäre.


    Es findet eben seit 2008 gerade keine Inflation statt, die das investierte Kapital locker zurückspült, sondern es findet ein krampfhafter Versuch statt, die Preise hochzuhalten. Nur noch absolute Draufgänger verschulden sich, um ins Geschäft zu investieren.


    Klaro steigen da und dort die Preise, aber nur, weil die Volumen sinken. Man versucht x*p1 = y*p2, wobei x>y und p1

  • Re: Welches Land hat wohl das grösste Too-Big-To-Fail Risiko

    MarcusFabian wrote:

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    Ramon Lull wrote:


    Du hast recht. Da bleibt einem wirklich das Wort im Mund stecken :(


    Ja, da lobe man die Ukraine oder Bosnien-Herzegovina, deren Bankesysteme sind nicht so überdimensioniert.

  • Forderung an Politik, Banken zur Verhinderung des Kollaps!

    MarcusFabian wrote:

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    ... dass UBS und CS im Finanz-Kasino mit einem Einsatz zocken, der fast 600% des Schweizer BSP entspricht. Im Falle eines Dollar-Kollaps wäre es also unmöglich diese beiden Banken zu "retten". Die gingen entsprechend Hopps.


    Ist nicht sicher, es kommt darauf an, wie sich deren Bilanzen zusammensetzen.


    Fällt der USD gegen Null und die beiden Banken sind heavy in USD verschuldet während die Assets im Preis steigen, dann machen sie einen riesen Gewinn.

    Genau das hat ja in die 2008er Krise geführt, dummerweise nahm man an, dass die Assets gegen den USD steigen würden, was sie plötzlich nicht mehr taten.

  • Forderung an Politik, Banken zur Verhinderung des Kollaps!

    Ramon Lull wrote:

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    Elias wrote:



    Dazu braucht es aber Investitionen und Kredite....


    Was für Investitionen und Kredite?


    Eine Herde umfasst 5'000 bis 10'000 Schafe.

    Die werden nicht beaufsichtigt.

    Es werden einfach weniger geschlachtet.

  • Mit Derivaten gegen «too big to fail»

    Die Finanzriesen an der Wall Street und die Aufsichtsbehörden wollen dem «too-big-to-fail-Problem» bei Banken Herr werden, indem sie eine kleine Änderung bei Derivatekontrakten einführen.


    Der wichtigste Branchenverband für den 700 Billionen Dollar schweren weltweiten Swaps-Markt überarbeitet in diesem Tagen internationale Protokolle. Ziel dabei ist, Aussetzungs-Klauseln einzuarbeiten. Sie sollen Handelspartner künftig daran hindern, sämtliche Sicherheiten auf einmal einzufordern, wenn eine Bank vor der Pleite steht.


    Amerikanische und internationale Aufsichtsbehörden erwägen, die Verwendung dieser neuen Protokolle verpflichtend zu machen, wie Bloomberg News von zwei informierten Personen erfuhr. Den Kreisen zufolge will die Branchenvereinigung International Swaps and Derivatives Association (ISDA) die neuen Leitlinien bis November veröffentlichen.


    Die Veränderungen sollen eines der leidigsten Probleme, das während der Finanzkrise von 2008 zu Tage trat, in Zukunft verhindern. Als Lehman Brothers Holdings pleite ging und Gegenparteien versuchten, Derivate-Kontrakte aufzulösen, führte dies zu einer Panik, die letztlich in die internationale Kreditkrise mündete.


    Finanzkrisen nicht eskalieren lassen


    Das neue Protokoll "schlägt einen weiteren Nagel in den Sarg von ’too big to fail’", sagt Wilson Ervin, leitender Berater bei Credit Suisse und Risikochef bei der Bank während der Krise von 2008. "Die meisten Banken wollen das erledigt haben und arbeiten hart für eine gute Lösung."


    Derivate sind komplexe Finanzinstrumente. Ihr Wert hängt von einem anderen Vermögenswert ab - wie etwa einem Kredit oder Aktien. In normalen Zeiten lassen sich damit potenzielle Verluste aus diesen Vermögenswerten absichern. Bei der Krise von 2008 hingegen hatten die Derivate den Effekt, dass sie die Krise vergrösserten und verschärften, die durch den Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes ausgelöst worden war.


    Die Protokolle der ISDA werden weltweit bei der Erstellung von Verträgen für Derivate-Transaktionen genutzt. Zur Gruppe gehören die global grössten Händler, darunter Goldman Sachs, JPMorgan und Deutsche Bank. Hinzu kommen Vermögensverwalter und andere Firmen, die traditionell Käufer sind - wie BlackRock oder auch die Allianz-Tochter Pacific Investment Management Co. (Pimco).


    In den USA sind die Einlagensicherung Federal Deposit Insurance Corp. (FDIC) und die Notenbank Federal Reserve jene Regulierungsbehörden, die am stärksten in die Aufsicht und Auflösung von grossen Finanzdienstleistern involviert sind. FDIC- Sprecher Andrew Gray bestätigte, dass seine Behörde mit Aufsehern anderer Länder zusammenarbeite, um "vertragliche Lösungen zu erörtern, mit denen die ungeordnete Auflösung von Derivate-Portfolios verhindert werden soll". Weitere Details wollte er nicht nennen. Eine Sprecherin der Fed lehnte einen Kommentar ab.


    Ansteckung unterbinden


    Die neue Regeln in den ISDA-Verträgen würden eine Firma darin hindern, Swap-Geschäfte mit einer Bank zu beenden, die sich in der Auflösung befindet - und zwar für einen Zeitraum von 24 oder 48 Stunden, in Abhängigkeit vom Land. Das würde den Aufsichtsbehörden Zeit geben, die Kontrakte zu einer neuen Firma zu transferieren und die Ansteckung für das Finanzsystem als Ganzes in Grenzen zu halten.


    Den Kreisen zufolge würde das Protokoll anfangs nur für die grössten, global wichtigsten Banken gelten.


    "Eine vertragliche Lösung wird entwickelt", sagte Nick Sawyer, ein Sprecher der ISDA.


    Die FDIC und Aufsichtsbehörden aus Deutschland, der Schweiz und Grossbritannien hatten die ISDA im vergangenen Jahr in einem Brief aufgefordert, die Verträge zu ändern. Seit damals ist die ISDA in wiederholten Gesprächen mit Regulierern gewesen. Die Organisation will das neue Protokoll fertigstellen, bevor sich Aufseher und Zentralbanker Mitte November im Rahmen des G20- Gipfels in Australien tagen.



    http://www.cash.ch/news/top_ne…o_big_to_fail-3229795-771