Autoneum (AUTN)

  • Autoneum 2021 mit tieferem Umsatz - Verkäufe im oberen Bereich der Prognose


    Der Autozulieferer Autoneum hat im vergangenen Geschäftsjahr unter der Chipkrise der Autoindustrie gelitten.


    21.01.2022 08:11


    Daher sank der Umsatz 2021 im Vergleich zum Vorjahr. Doch lagen die Verkäufe immerhin im oberen Bereich der im Rahmen einer Gewinnwarnung angepassten Prognose. Konkret gingen die Verkäufe um 2,3 Prozent auf 1,7 Milliarden Franken zurück, wie Autoneum am Freitag mitteilte. Obwohl sich der Umsatz in drei von vier Regionen besser als der Markt entwickelt habe, sei das Unternehmen insgesamt leicht unter der globalen Marktentwicklung zurückgeblieben.


    Dies sei einerseits darauf zurückzuführen, dass einige Fahrzeugmodelle US-amerikanischer Hersteller, die Autoneum hauptsächlich beliefert, überproportional von der Halbleiterknappheit betroffen waren. Andererseits habe die Region Asien, in der es relativ gut lief, einen geringeren Anteil am Gesamtumsatz von Autoneum.


    Nordamerika unter Gesamtmarkt


    Betrachtet man die Regionen im Detail, so ging der Umsatz in Europa in Lokalwährungen um 1,6 Prozent zurück. Er lag damit gemäss Communiqué aber wesentlich über der Marktentwicklung, die einen Produktionsrückgang von 4,4 Prozent aufwies. Der Umsatz in Nordamerika in Lokalwährungen reduzierte sich hingegen um 7,2 Prozent und schnitt damit klar unter dem Markt ab, der geringfügig um 0,1 Prozent zunahm, wie Autoneum ausführte.


    Im asiatischen Markt hingegen habe sich die Halbleiterknappheit im Geschäftsjahr 2021 am wenigsten ausgewirkt. Entsprechend sei Autoneum dort ein Plus von 6,7 Prozent gelungen. Und auch in der kleinsten Region Südamerika, Mittlerer Osten und Afrika habe man mit einem Plus von 7,1 Prozent ein klares Wachstum erzielt. Inflations- und währungsbereinigt lag das Plus gar bei 24,8 Prozent, wobei etwa in der Türkei Wachstum gelang.


    Die Firmenlenker hatten im Rahmen einer Gewinnwarnung im Oktober ausserdem eine Betriebsgewinnmarge auf Stufe EBIT von 2 bis 3 Prozent angepeilt. Zum Jahresende 2021 hätten sich die Umsätze nun doch besser entwickelt als erwartet. Daher erwarte man nun eine Marge von leicht über 3 Prozent, teilte Autoneum weiter mit. Der Free Cashflow wird bei 70 Millionen erwartet.


    (AWP)

  • Autoneum übertrifft beim Gewinn und der Dividende die Erwartungen


    Autoneum gelang im vergangenen Jahr der Sprung zurück in die Gewinnzone. Nun sieht sich der Autozulieferer für Wachstum gerüstet, auch wenn die Chipkrise am Automarkt noch nicht ausgestanden ist.


    02.03.2022 08:11


    Autoneum hat laut Mitteilung vom Mittwoch 2021 einen Reingewinn in Höhe von 30,1 Millionen Franken erzielt, nachdem im Jahr davor wegen Belastungen im Nordamerika-Geschäft ein Verlust von 10,7 Millionen Franken resultiert hatte. Deutlich verbessert hat sich auch der operative Gewinn (EBIT), der sich auf 57,5 Millionen (VJ 27,8 Mio) mehr als verdoppelte.


    Die EBIT-Marge kletterte entsprechend auf 3,4 Prozent nach 1,6 Prozent im Jahr 2020. Im Januar hatte das Unternehmen anlässlich der Publikation von Umsatzzahlen die Guidance zur EBIT-Marge von ursprünglich 2 bis 3 Prozent auf "leicht über 3 Prozent" angehoben. Der Umsatz war indessen um 2,3 Prozent auf 1,70 Milliarden Franken gesunken.


    US-Turnaround kommt voran


    Auch das Jahr 2021 sei von zahlreichen Herausforderungen geprägt gewesen, heisst es weiter. Die grössten Dämpfer waren da der weltweite Halbleitermangel und Engpässe in den Lieferketten. Das habe über das gesamte Jahr hinweg zu ungeplanten, kurzfristigen Produktionsausfällen bei den Autoherstellern und auch bei Autoneum geführt. Den Schritt in die Gewinnzone sei der Gruppe aber dank operativer Verbesserungen dennoch gelungen.


    Nebst Produktionsunterbrüchen bekam die Autobranche auch Autoneum die anziehenden Rohstoffpreise sowie höhere Energie- und Transportkosten zu spüren. Auch das konnte die Gruppe mit Effizienzsteigerungen in den Werken etwa in der "Problemregion" Nordamerika auffangen. Dort schreite der Turnaround voran, heisst es.


    Für einen operativen Gewinn hat es in Nordamerika allerdings nicht gereicht. Der EBIT blieb mit 37,5 Millionen Franken tief im Minus nach einem Betriebsverlust von 43,6 Millionen im Jahr davor. Der Umsatz sank wegen des Chipmangels, wovon die von Autoneum belieferten US-amerikanischen Hersteller überproportional betroffen waren, in Lokalwährungen um 7,2 Prozent.


    In Europa sank der Umsatz mit 1,6 Prozent weniger stark und der EBIT rückte um rund 10 Millionen auf 32,2 Millionen Franken vor. Im asiatischen Markt habe sich die Halbleiterknappheit gar am wenigsten ausgewirkt, heisst es. Entsprechend gelang Autoneum dort ein Umsatzplus von 6,7 Prozent mit einem EBIT von 39,3 Millionen Franken (VJ 22,2 Mio).


    Und auch in der kleinsten Region Südamerika, Mittlerer Osten und Afrika gab es mit einem Plus von 7,1 Prozent ein klares Wachstum, wobei der EBIT dort auf 15,7 Millionen (10,9 Mio) anzog.


    Wieder Dividende


    Die Rückkehr in die Gewinnzone soll auch den Anlegern zugutekommen: Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 23. März eine Dividende in Höhe von 1,50 Franken je Aktie vor. Zuletzt waren für das Jahr 2018 je Aktie 3,60 Franken bezahlt worden. Sowohl beim Gewinn als auch mit dem Dividendenvorschlag wurden die Vorgaben der Analysten klar übertroffen.


    Zudem wird der langjährige Verwaltungsrat This Schneider an der GV nicht mehr zur Wahl antreten. Bereits beim Spinnereimaschinenhersteller Rieter hat sich der Forbo-Verwaltungsratspräsident aus dem Verwaltungsrat zurückgezogen.


    Im laufenden Jahr will Autoneum auf die Wachstumsspur zurückkehren. Den Marktprognosen zufolge werde die weltweite Automobilproduktion um rund 9 Prozent steigen, auch wenn der Chipmangel noch länger bis ins Jahr 2023 andauern werde. Es sei aber eine Stabilisierung der Situation zu erwarten.


    Die Umsatzentwicklung von Autoneum dürfte sich den Angaben zufolge im Rahmen des Marktes bewegen. Und mit Blick auf die EBIT-Marge wird ein Wert zwischen 4 und 5 Prozent angestrebt sowie ein Free Cash Flow im hohen zweistelligen Millionenbereich. Mögliche Auswirkungen der Ukraine-Krise auf das Geschäft seien aus heutiger Sicht noch nicht abschätzbar, so Autoneum.


    (AWP)

  • Autoneum-Papiere nach Gewinnwarnung unter Druck


    Die Aktien des Automobilzulieferers Autoneum geben am Mittwoch im frühen Geschäft gegen den positiven Gesamttrend klar nach. Das Unternehmen hat am Morgen eine Gewinnwarnung herausgegeben.


    15.06.2022 11:10


    Um 11.10 Uhr fallen Autoneum in einem leicht festeren Gesamtmarkt um 2,8 Prozent auf 116,20 Franken zurück.


    Auch wenn die Aktie im bisherigen Jahresverlauf schon rund 30 Prozent verloren habe, komme die negative Reaktion des Aktienkurses nicht überraschen, heisst es etwa in einer Einschätzung der UBS. Die bisherigen Schätzungen für den EBIT im Gesamtjahr müssten wohl um bis zu rund 60 Prozent nach unten angepasst werden.


    Die Zürcher Kantonalbank sieht die negative Entwicklung bei Autoneum lediglich als vorübergehendes Problem, da sich der Chipmangel gemäss Hinweisen aus der Automobilindustrie im zweiten Halbjahr 2022 entspannen dürfte. Die Bank attestiert dem Unternehmen indes unverändert eine beschränkte Preissetzungsmacht sowie eine Abhängigkeit von Grosskunden. In die Kerbe mit der Preissetzungsmacht schlägt auch die Bank Vontobel, welche den Titel mit "Hold" einstuft.


    Bei der ZKB lautet das Rating "Marktgewichten" und bei der UBS "Neutral".


    (AWP)

  • Autoneum macht 2022 deutlich weniger Gewinn

    Autoneum hat im Geschäftsjahr 2022 deutlich weniger Gewinn erwirtschaftet. Der Automobilzulieferer hatte aber bereits im Januar den Umsatz bekanntgegeben und entsprechende Indikationen zur Gewinnentwicklung gemacht. Auf eine Dividende soll nun verzichtet werden. Im laufenden Jahr dürfte es aber wieder aufwärtsgehen.


    01.03.2023 07:54


    Konkret lag der Reingewinn 2022 mit 10,9 Millionen fast zwei Drittel tiefer als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der operative Gewinn (EBIT) verminderte sich um 38 Prozent auf 35,4 Millionen. Die entsprechende Marge betrug damit 2,0 nach 3,4 Prozent im Vorjahr.

    Der Verwaltungsrat beantragt wegen des tieferen Ergebnisses einen Verzicht auf eine Dividende. Im Vorjahr wurden noch 1,50 Franken je Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet.


    Inflation belastet

    Wie schon in den beiden Jahren davor habe der Konzern wegen Engpässen in der Versorgungskette der Fahrzeughersteller unter starken Schwankungen der Produktionsvolumen gelitten, heisst es im Communiqué. Diese seien in Europa durch den Ukraine-Krieg und in China wegen der Corona-bedingten Lockdowns verschärft worden.


    Dazugekommen sei eine Verteuerung der Energie- und Rohstoffpreise mit einer Inflationsentwicklung, wie sie Autoneum in den letzten 40 Jahre nicht erlebt habe. Bereits im Januar hatte der Konzern bei der Bekanntgabe des Umsatzes daher eine EBIT-Marge im unteren Bereich der Zielbandbreite von 2 bis 3 Prozent angekündigt.


    Dennoch wurden die Erwartungen der Analysten beim EBIT noch leicht verfehlt. Beim Reingewinn wurden die Prognosen dagegen übertroffen. Der Dividendenverzicht war von den meisten Experten erwartet worden.


    2023 mehr Umsatz und profitabler

    Der Blick auf das laufende Jahr fällt nun deutlich positiver aus. Ausgehend von einem Abschluss der Borgers-Akquisition per Ende März erwartet Autoneum für 2023 einen Umsatz von 2,4 bis 2,5 Milliarden und eine EBIT-Marge von 3,5 bis 4,5 Prozent sowie einen Free Cashflow im höheren zweistelligen Millionenbereich.


    Dabei profitiert der Konzern von Preiserhöhungen. Die Preisverhandlungen hätten insbesondere im zweiten Semester 2022 schon erste Wirkungen gezeigt, heisst es. Der volle Effekt in der Gewinn- und Verlustrechnung werde aber erst 2023 zum Tragen kommen.


    Im vergangenen Jahr war es Autoneum bekanntlich noch nicht gelungen, die Umsatzdelle der Corona-Krise ganz auszubeulen. Mit 1,8 Milliarden Franken stiegen die Verkäufe gegenüber 2021 zwar um 6 Prozent. Zum Vor-Krise-Jahr 2019 fehlten aber noch immer gut 20 Prozent, wie der Konzern bereits im Januar mitgeteilt hatte.

    jl/hr

    (AWP)