SMI im April 2011
MarcusFabian wrote:
Quotein_God_we_trust wrote:
Warum sollte sich der Wert des Dollars über Nacht verdreifachen???
tönt zurzeit in der tat wenig plausibel :roll:
MarcusFabian wrote:
Quotein_God_we_trust wrote:
Warum sollte sich der Wert des Dollars über Nacht verdreifachen???
aprecio wrote:
Quote
an stelle amerikas hätte ich gold beim höchsten preis verkauft.
Bedenke einfach dass "Gold verkaufen" ja nichts anderes bedeutet als Gold gegen Papier zu tauschen.
Gold ist nunmal nur beschränkt verfügbar, Papier unbegrenzt inflationierbar. Wer also sein Papier gegen Gold oder Silber getauscht hat, hat nichts falsch gemacht.
Ich will allerdings nicht behaupten, dass jetzt der ideale Zeitpunkt ist, um Gold oder Silber zu kaufen. Im Gegenteil. Ich rechne so ab Mai mit einer starken Korrektur bei beiden Edelmetallen.
Silber dürfte so auf $30 absacken, Gold bis 1420 oder sogar bis 1350.
Nachkaufgelegenheiten gibt es dann ab Ende Juli wieder.
Langfristig sind aber weder der Gold- noch der Silberbulle auch nur annähernd am Ende.
Das wird sich erst ändern, wenn die realen Zinsen wieder positiv sind und das wiederum setzt voraus, dass die QE-Massnahmen eingestellt und die Zinsen angehoben werden.
„Gold ist viel zu teuer!“
von Andreas Hoose
Gestern hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer guten Freundin, die mir von ihrer Tante erzählt hat. Diese ältere Dame, in Ehren ergraut und 75 Jahre alt, bereitet sich und ihre Familie gerade auf größere Probleme in unserem Wirtschafts- und Finanzsystem vor. Sie habe zweimal in ihrem Leben bei Null anfangen müssen, das erste Mal nach der Währungsreform 1948, dann noch einmal in der späteren DDR. Ein drittes Mal werde sie nicht bei Null anfangen. Die Dame kauft seit einiger Zeit Gold und Silber – und wird dafür in ihrem Umfeld belächelt. Glücklicherweise muss man sagen...
In der Tat scheinen vor allem ältere Menschen noch ein Gespür dafür zu haben, was sich da gerade abspielt. Doch leider steht die Generation der heute 75- und 80jährigen nicht mehr an vorderster Stelle in der Verantwortung. Vielleicht könnte sie sonst manchem Jungspund unter uns die Augen öffnen.
So ist die ältere Dame aus eigener schmerzvoller Erfahrung beispielsweise fest davon überzeugt, dass wir von den Politikern und den Medien nur belogen werden. Das ist in der Tat so, nur hat die jüngere Generation die Erfahrung gemacht, dass am Ende schon alles irgendwie gut ausgeht. Die Dinge kritisch zu hinterfragen, ist deshalb aus der Mode gekommen.
Jetzt also Portugal. Auch dort erwarten die meisten von uns jetzt ein gutes Ende. In der Onlineausgabe des „Diario Economico“ war in dieser Woche zu lesen, dass Portugal 90 Milliarden „Rettungs-Euro“, und damit fünf Milliarden mehr als Irland beantragen wird. Das sind mehr als 50 Prozent des für 2011 erwarteten portugiesischen Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 171 Milliarden Euro. Tatsache ist deshalb: Mit Portugal erlebt die Europäische Gemeinschaft nach Irland und Griechenland den dritten Staatsbankrott innerhalb von nur elf Monaten.
Die Nummer vier, Spanien, wird nun auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Das sagen wir. Die Politiker sagen natürlich etwas anderes. Die spanische Wirtschaftsministerin Elena Salgado etwa versicherte in dieser Woche, Spanien werde die EU nicht um Hilfskredite bitten. Die spanische Volkswirtschaft sei wettbewerbsfähiger als die portugiesische. Daher sei ein Überspringen der Krise von Portugal auf Spanien absolut ausgeschlossen.
Wie sagte doch die ältere Dame? „Sie lügen uns alle nur an!“ Ja, natürlich lügen sie. Deutsche Banken halten derzeit gut 18 Milliarden US-Dollar an portugiesischen Staatsanleihen. Spanische Finanzhäuser sind mit gut 70 Milliarden US-Dollar investiert. Und was die gepriesene „Wettbewerbsfähigkeit“ Spaniens angeht: Sie hat dazu geführt, dass man dort jetzt mit mehr als 21 Prozent die höchste Arbeitslosenquote in der Europäischen Union zu verzeichnen hat. Deshalb wird die Krise in Portugal folgerichtig auch Spanien erfassen. Deshalb werden die Zinsen demnächst auch dort steigen. Und schon haben wir in Spanien die gleichen Probleme wie in Portugal, in Irland und in Griechenland.
An den Edelmetallmärkten wird das gerade eingepreist, dort scheinen sich die Dinge jetzt zu beschleunigen. Gold ist in dieser Woche auf ein neues Allzeithoch geklettert. Deshalb sagen viele „Experten“ in den Medien jetzt:
„Gold kann man nicht mehr kaufen, viel zu teuer“!
Was für ein Glück, dass wir diese teuren Dinge jetzt nicht besitzen, nicht wahr? Seltsam nur, dass der Goldpreis steigt, obwohl die Europäische Zentralbank in dieser Woche die Zinsen angehoben hat. Es hieß doch immer, das Gold werde fallen, sobald die Zinsen steigen. Auch die Bankprofis sagen das ja immerzu.
Ich werde wohl die alte weißhaarige Dame fragen müssen, was davon wirklich zu halten ist...
MarcusFabian wrote:
QuoteMerlin2033 wrote:
Was genau verstehst Du unter "Umschuldung"?
Es wird sich ja bei einer Umschuldung von Griechenland sicher nicht um eine echte Umschuldung handeln, sondern wohl eher um eine Umschuldung im sinne von Haircut, oder Günstige anleihen an die EZB verkaufen um die alten vorzeitig zurückzubezahlen, oder einer Aussetzung der Zinsen handeln, denke ich!
CuriousMe wrote:
QuoteMarcusFabian wrote:
tönt zurzeit in der tat wenig plausibel :roll:
Weil die chinesen z.b. Schulden erlassen, um den grössten Kunden am leben zu erhalten!!!
Ramschpapierhaendler wrote:
Quotein_God_we_trust wrote:
Ich würde dir deswegen bestimmt keine Vorwürfe machen.![]()
Cash kann um 99% crashen. Nur denkt da niemand dran.
Papiergeld crashen aber nicht einfach so um 99% ohne anzeichen und ohne gründe! und ich denke dass der USD im moment relativ fair bewertet ist. eher vielleicht ein wenig zu tief!!! Der Euro sicherlicht zu tief, und der Franken sicherlich zu hoch!!! Ob jetzt in Gold oder in Porzellanfabriken oder was auch immer gemessen!
MarcusFabian wrote:
Quotein_God_we_trust wrote:
Warum sollte sich der Wert des Dollars über Nacht verdreifachen???
Ein Fall von 70% heute (vielleicht über ein paar Tage, Wochen oder Monate) bei Gold wäre für mich überhaupt keine Ueberraschung!
TeeTasse83 wrote:
Quote
1 Silberling = 15 Gramm Silber
30 Silberlinge = 30 mal 15 Gramm = 450 Gramm = ungefähr 0.5 Kg
1 Kg Silber bis vor kurzem 500 Franken oder heute 1000.
0.5 Kg bis vor kurzem 250 Franken oder heute 500 Franken!
Nicht 10'000 Euro!!! Der Sammlerwert von heutigen Antiquitäten ist doch hier nicht relevant!
in_God_we_trust wrote:
QuoteDisplay MoreTeeTasse83 wrote:
Diese Rechnung ist total Gaga! Da sieht man wieder, was für Mist manche unter dem Titel Wissenschaft verbreiten! (ich meine den Autor dieses Artikels, nicht Teetasse83)
1 Silberling = 15 Gramm Silber
30 Silberlinge = 30 mal 15 Gramm = 450 Gramm = ungefähr 0.5 Kg
1 Kg Silber bis vor kurzem 500 Franken oder heute 1000.
0.5 Kg bis vor kurzem 250 Franken oder heute 500 Franken!
Nicht 10'000 Euro!!! Der Sammlerwert von heutigen Antiquitäten ist doch hier nicht relevant!
du hast das glaube ich falsch verstanden...
im Artikel versuchte man die damalige kaufkraft von 30 silberlinge auf die heutige kaufkraft darzustellen.
Hätte Judas das in der heutige zeit gemacht, hätte er etwa 10'000 euro bekommen!
und wieso denkst du das silber ein kaufkraft eingebüst hat?
klar konnte man damals mit 30 silberlinge ein stück land kaufen, heute vielleicht nur 1m².. aber das land an sich wurde auch unproportional teurer, einerseits weil es heute knapper geworden ist und ausserdem einen anderen stellenwert hat als vor 2000 Jahren.
Ausserdem wer weiss wieviel damals Silber vorhanden war.
ich finde den vergleich von heute und vor 2000 jahre absurd an sich, weil man damals silber als währung nutzte und dementsprechend auch vielleicht überbewertet war?
Gold hat heute eine viel wichtigere bedeutung, sei es in der schmuck und elektronik.
Hmmm die Annahme das in 2000 Jahren Bibel die Zahl 30 immer 30 geblieben ist, ist meiner Meinung nach sehr fragwürdig. Deshalb ist die ganze Hochrechnung nen Witz.
TeeTasse83 wrote:
QuoteGenau aus diesem Grund sage ich dass Silber massiv an Wert verloren hat.Vor 2'000 Jahren konnte man mit diesen 30 Silberlingen doch noch einiges einkaufen. Seie es nun ein Stück Land oder ein Esel - ist beides doch schon mal was.
Genau darum geht es.
Das Land wäre schon lange weg, Byzantiner, Araber, Juden, Templer, Kolonilisten, Israel, ... man wäre längst enteignet.
Der Esel wäre tot.
Silber hat aber immer noch Kaufkraft, aber nicht mehr dieselbe, wie der Artikel erklärt. D.h. Silber (und auch Gold) haben auch Kosten, aber die sicherste und bequemste Variante, um überhaupt etwas Kaufkraft zu preservieren, ist Silber und Gold.
Gold wird primär als Option ins neue System gesehen, sozusagen als Ticket für die Arche
Das war also Gestern der Grund für den Absturz: Reduce to Charlie Sheen, das bedeutet Ramsch Status :lol:
TeeTasse83 wrote:
QuoteDurch diesen Artikel wird klar dass Silber in den letzten ca. 2'000 Jahren massiv an Wert verloren hat. Wieso sich Gold und Silber hier unterschiedlich verhalten sollten - dazu hätte ich gerne eine Erklärung.
Ich hab zwar keinen Silber-Chart über 2000 Jahre, wohl aber einen über 600 Jahre:
[Blocked Image: http://goldinfo.net/images/650-live-silver-prices.jpg]
Es ist in der Tat so, dass der Silberpreis in den letzten Jahren und Jahrhunderten enorm eingebrochen ist. Notabene auch gegen Gold. Traditionell liegt da der Silberpreis bei 1/17oz Gold. Derzeit immer noch bei unter 1/30.
Wahrscheinlich hat es damit zu tun, dass Silber seine monetäre Bedeutung als Währung an Gold verloren hat. Ausser Mexico gibt es meines Wissens keine Zentralbank mehr, die Silber hält. Die USA haben ihres ja 1980 an die Hunt-Brüder verkauft.
1717 wurde Silber in England als Zahlungmittel abgeschafft. Seither galt nur noch Gold als Geld.
Das Problem bei einem Bimetall-Standard ist, dass z.B. aus Gründen der Förderung immer eines der beiden Metalle als "Wertvoller" als das andere angesehen wird. Entsprechend verschwindet das Unterbewertete vom Markt (wird gehortet). Dieser Verlust des Geld-Status hat - s. Chart oben - den Preisverlust von Silber wohl massgeblich mitbestimmt. Deshalb ist es jetzt ja auch so billig.
Bei Gold ist das vermutlich nicht anders. Seit Gold nicht mehr offizielles Zahlungsmittel ist, ist es ja auch massiv billiger geworden. Somit erklärt sich der aktuelle Goldanstieg seit dem Jahr 2000 wohl in erster Linie damit, dass ein Comeback des Goldes als Zahlungsmittel wieder plausibler wird. Dann nämlich, wenn uns die Papierwährungen um die Ohren fliegen.
Was lernen wir daraus? Dass Silber immer noch viel zu billig ist und historisch eigentlich so um $200 stehen müsste.
TeeTasse83 wrote:
QuoteSomit gab es immer wieder Zeiten wo Gold und Silberkurse aneinander gebunden waren. Dies bedeutet: Wenn Silber dermassen an Wert verloren hat... ist dies bei Gold höchst warscheindlich ebenfalls der Fall.
Oder wie wir derzeit erleben, dass Silber im Preis aufholt
TeeTasse83 wrote:
Quote
Nebenbei zu bemerken - gewusst dass der Wechsel zum Goldstandard erst um ca. 1700 begann? Dies ebenfalls mehr durch Zufall als gewollt? Wirklich etabliert hat sich der Goldstandard erst um ca. 1800
Gold als Geld gibt es bereits seit König Krösus, 550 v. Chr.
Auch die alten Ägypter verwendeten Gold als Zahlungsmittel. Ebenso die Römer.
Damals wurden noch echte Edelmetall-Münzen im täglichen Leben verwendet.
Was Du mit "Goldstandard um 1800" meinst, ist die offizielle Einführung standardisierter Banknoten, die eine Gutschrift für eine bestimmte Goldmenge bedeuteten.
Merlin2033 wrote:
QuotePapiergeld crashen aber nicht einfach so um 99% ohne anzeichen und ohne gründe!
Einverstanden. Nur haben wir im Moment sowohl die Anzeichen als auch die Gründe!
Alle 25 Hyperinflationen in der Geschichte fanden in einem System ungedeckten Papiergeldes statt. Und wenn man die Gründe untersucht, waren es immer dieselben: Zu Hohe Staatsschulden, die durch Gelddruckerei monetarisiert werden.
Exakt das erleben wir derzeit in den USA und GB: Monetarisierung der Staatsschulden. Ergo die Schlussfolgerung, dass auch diesmal die Monetarisierung wieder zu Hyperinflation führen wird. Wie schon 25 male zuvor.
@MF
Wie sieht denn die Geldmenge der letzten 10 Jahre aus, welche die USA im Umlauf hat? da sich der Dollar ja in den letzten 10 Jahren schon um ca. 30% abgewertet hat, und das nur gegen den CHF! Und der hat sich ja auch ein wenig abgewertet, was in diesem System ja auch normal, und nicht weiter besorgniserregend, ist!
Merlin2033 wrote:
Quote@MFWie sieht denn die Geldmenge der letzten 10 Jahre aus, welche die USA im Umlauf hat?
[Blocked Image: http://www.nowandfutures.com/images/l_money_supply_short.png]
So rein "vom Schiff aus" (= aus der Grafik herausgelesen, keine exakten Werte) würde ich mal sagen: Geldmenge 2000 bei 8.5 Billionen, derzeit bei etwa 17 Billionen. Also +100%
In der Schweiz ist es nicht ganz so schlimm. Hier ist die Geldmenge seit 2001 von 484 Mrd. auf derzeit 739 Mrd. gestiegen. Also um 52%
[Blocked Image: http://img251.imageshack.us/img251/58/snagprogram0114.png]
Quelle: http://www.snb.ch/ext/stats/st…df/deen/B2_Geldmengen.pdf
Sieht aber meiner Meinung nach gar nicht so gravierend aus, klar ist die geldmenge in 10 Jahren verdoppelt worden, aber in gold gesehen, ist der Dollar ganz klar unterbewertet, da das Gold in den gleichen 10 Jahren von ca. 260 auf 1500 USD gestiegen ist! Und der die geldmenge hat sich ja nicht um das 5.7 fache vergrössert oder??? Da bin ich jetzt wirklich gespannt auf deine Antwort!
Klar kann man das sinkende vertrauen in die Staaten als erklärung beiziehen, aber reicht da, um von ca. 550 auf 1500 zu kommen für eine unze???
Mal nebenbei etwas zum SMI
http://www.cash.ch/news/topnew…aktien_steigt-1025775-771
Der ideale Zeitpunkt um meine Bullen wieder einmal los zu lassen
Der $ und Euro können nur noch fallen und das Ende der USA ist auch schon nah, bald haben sie Ramschstatus und Gold und Silber steigen in den Himmel. Das Umfeld wäre wirklich ideal für eine erfolgreiche Bullenattacke, den in den nächsten Wochen sollten Wirtschafts und Unternehmenszahlen eher positiv überraschen. Heute sollte es ein paar Shorties auf dem falschen Fuss erwischen. Aber wie gesagt erst am Abend wird abgerechnet. Nichts desto trotz sind Schweizer Aktien aus meiner Sicht stark unterbewertet.
Die Förderung von Wohneigentum ist politisch in Mode. Gleich drei Volksinitiativen dazu stecken derzeit im Parlament. Ein Verwaltungsbericht stellt nun diese Förderung aus ökonomischer wie gesellschaftspolitischer Optik grundsätzlich in Frage.
hus. ⋅ Die Zahl guter Zwecke ist unbegrenzt. Interessengruppen sind denn in der Regel auch schnell mit ihrem Ruf nach staatlicher «Förderung» für jenen guten Zweck, der ihrer politischen Klientel besonders am Herzen liegt. Ein Lehrbuchbeispiel ist die Förderung von Wohneigentum. Diese ist sogar in der Verfassung verankert. Die Förderung geschieht vor allem durch steuerliche Begünstigungen und durch Privilegien beim Bezug von Geldern aus der zweiten Säule sowie der Säule 3a. Diese Förderung soll demnächst über das Steuersystem sogar noch verstärkt werden. Gleich drei Volksinitiativen dazu stecken derzeit im Parlament (vgl. Text im Inlandteil auf Seite 13).
40 Prozent Eigentümer
Weshalb das Eigentum von Wohnraum aus ökonomischer oder gesamtgesellschaftlicher Sicht a priori «besser» sein soll als die Miete von Wohnraum oder als das Eigentum anderer Güter, ist allerdings unklar. Überzeugende Gründe für die Subventionierung von Wohneigentum sind nicht ersichtlich, wie ein am Dienstag publizierter Bericht der Eidgenössischen Steuerverwaltung sowie der Bundesämter für Sozialversicherungen und für Wohnungswesen deutlich macht. Die Wohneigentumsquote in der Schweiz lag im vergangenen Jahr laut dem Bericht bei geschätzten 40% bis 41%. Das ist deutlich höher als 1990 (31%), aber im internationalen Vergleich eher tief. Letzteres muss kein Problem sein.
Der Verwaltungsbericht deutet sogar auf das Gegenteil: «Weltweite Vergleiche lassen den Schluss zu, dass eine hohe Eigentumsquote oft das Ergebnis eines restriktiven Mietrechts ist.» Zurzeit müsse in vielen Ländern mit hoher Wohneigentumsquote wie zum Beispiel Spanien oder Italien der Mietsektor noch aufgebaut werden. Die relativ tiefe Eigentumsquote in der Schweiz begründet der Bericht unter anderem mit dem relativ liberalen Mietwohnungsmarkt, den qualitativ guten und preislich tragbaren Mietwohnungen, der relativ späten Einführung des Stockwerkeigentums und dem relativ hohen Ausländeranteil in der Bevölkerung (Ausländer sind eher Mieter als Eigentümer).
Externer Nutzen gesucht
Aus liberaler Sicht gilt grundsätzlich, dass sich die Menschen gemäss ihren Präferenzen und Mitteln für Wohneigentum oder Miete entscheiden sollen. Für die Rechtfertigung von Subventionen zugunsten von Wohneigentum brauchte es den Nachweis eines «externen» (gesellschaftlichen) Nutzens. Das theoretische Argument, wonach eine Erhöhung der Wohneigentumsquote eine Erhöhung der sozialen Stabilität in den betroffenen Orten bringe, weil Wohneigentümer sich mehr für die Gemeinschaft engagierten, stellt der Verwaltungsbericht mit Bezug auf eine Studie aus Deutschland in Frage. Demnach hänge die soziale Stabilität eines Quartiers weniger mit den Besitzverhältnissen als mit der Art der Bewohner zusammen. Unter gesamtgesellschaftlichen Gesichtspunkten müsse die Wohneigentumsförderung in Frage gestellt werden, urteilt der Verwaltungsbericht. Dies gelte jedoch weniger für die Möglichkeiten des Vorbezugs von Geldern der zweiten Säule und der Säule 3a.
Auch ökonomisch lässt sich eine Wohneigentumsförderung kaum rechtfertigen, wie die Berichtsautoren deutlich machen. Bei allen fünf untersuchten ökonomischen Kriterien kommt der Bericht zu einem negativen Urteil. Privilegien führen demnach zu Verhaltensverzerrungen, zu einer Erhöhung der Hauspreise, einer Begünstigung gewisser Anbieter geförderter Spargelder wie zum Beispiel Banken, einer Einschränkung des Wirtschaftswachstums (die Subventionsgelder liessen sich anderswo sinnvoller einsetzen) und zu einer Einschränkung der Mobilität von Arbeitskräften (Wohneigentümer sind tendenziell weniger mobil).
Den Anstieg der Wohneigentumsquote in den letzten 20 Jahren begründet der Bericht insbesondere mit der Demografie (geburtenstarke Jahrgänge sind nun in einer Altersgruppe mit relativ hoher Eigentumsquote), den vielerorts substanziellen Vererbungen, der langen Tiefzinsphase und dem privilegierten Bezug von Vorsorgegeldern.
Quelle: http://www.nzz.ch