CH Energiefirmen beziehen keinen Strom mehr aus Fessenheim
Alpiq, Axpo und BKW werden ab Ende Jahr keinen Strom mehr aus dem französischen AKW Fessenheim beziehen. Der Strombezugsvertrag wird aufgelöst. Finanziell ist dies für die drei Firmen von Vorteil.
egen der immer tieferen Strompreise im europäischen Grosshandel sind die in den siebziger Jahren mit französischen Atomkraftwerken vereinbarten Bezugsrechte für die Schweizer Versorger zu kostspieligen Knebelverträgen geworden. Aus diesem Grund werden Alpiq, Axpo und BKW erleichtert sein, dass sie Ende dieses Jahres die entsprechenden Verträge auslaufen lassen können. Sie hatten einst über die Kernkraftwerk-Beteiligungsgesellschaft (KBG) vereinbart, 15% der Jahresproduktion des AKW Fessenheim zu beziehen. Ob der Ausstieg per Ende 2017 – ursprünglich lief die Vereinbarung über die ganze Betriebsdauer des Kraftwerks – die Schweizer Firmen etwas gekostet hat, ist offen. Die Bedingungen seien «vertraulich», hiess es vonseiten der BKW. Weil die vorzeitige Stilllegung des ältesten französischen Meilers vorherzusehen war, seien die getätigten Investitionen bereits voll amortisiert worden, erklärte Alpiq die Situation. Aus Fessenheim bezog das Konsortium im Durchschnitt 1,7 TWh pro Jahr. Zu den derzeitigen Spottpreisen in Europa kann diese Menge am Markt günstiger erworben werden. Die Schweizer Stromfirmen bleiben jedoch stark am französischen Nuklearpark beteiligt, einerseits über die Aktiengesellschaft für Kernenergiebeteiligungen (Akeb), die Anteile an Cattenom und Bugey (4 TWh/Jahr) hält, anderseits via langfristige Lieferverträge, welche die Energiefinanzierungs AG (Enag) mit den Franzosen abgeschlossen hat. Die zum derzeit stark gedrückten Preisniveau unattraktiv gewordenen Verträge von z. B. bei Axpo von nach wie vor rund 9 TWh werden den Firmen also noch einige Jahre auf dem Magen liegen.