Schuldenkrise Europa

  • Griechenland rutscht weiter in die Deflation

    09.09.2013 12:52


    ATHEN (awp international) - Griechenland steckt wegen der andauernden schweren Wirtschaftskrise in der Deflation fest. Im August seien die Verbraucherpreise gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) im Jahresvergleich um 1,3 Prozent gesunken, teilte die Statistikbehörde Elstat am Mittwoch in Athen mit. Im Juli hatte es einen Rückgang von 0,7 Prozent gegeben. Sinkende Verbraucherpreise über einen längeren Zeitraum werden als Deflation bezeichnet und gelten als Hemmnis für die konjunkturelle Entwicklung, da Konsumenten und Unternehmen Ausgaben hinauszögern. Sie könnten darauf spekulieren, dass die Preise weiter fallen. Im schlimmsten Fall kann dies eine Abwärtsspirale auslösen./


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  • Griechische Renten in Gefahr

    11.09.2013 12:49

    ATHEN (awp international) - Wegen der schweren Wirtschaftskrise droht den griechischen Rentenkassen der Absturz. Rentenkürzungen von zehn bis 30 Prozent seien deshalb unabwendbar, sagte Thanasis Kapotas, Präsident der Staatsbediensteten der öffentlichen Rentenkassen, am Mittwoch dem griechischen Radiosender Skai. Ursachen seien die Rekordarbeitslosigkeit von knapp 28 Prozent und die Schwarzarbeit. Zudem sei jeder zweite Freischaffende nicht mehr in der Lage, seine Beiträge an die Renten- und Krankenkassen zu zahlen.

    "Die Lage ist dramatisch. Tausende Händler haben so wenig Umsatz, dass sie kein Geld für ihre (Renten-)Beiträge haben", sagte Kapotas. Aus diesem Grund wollen die Bediensteten der Rentenkassen kommenden Montag für fünf Tage streiken.


    Auch wegen der Schwarzarbeit verlieren die Rentenkassen nach Schätzungen jährlich rund sechs Milliarden Euro. Sie müssen deshalb mit Haushaltsgeldern gestützt werden. Mehr als 35 Prozent der Arbeitnehmer in Griechenland arbeiten nach einer Studie der Regierung schwarz. Dies hatte das griechische Arbeitsministerium im Sommer nach intensiven Kontrollen festgestellt. Vor allem Hotels, Bars und Restaurants sowie Landwirte würden ihre Beschäftigten nicht versichern./

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  • Euro-Finanzminister beraten über Slowenien

    Bei dem Treffen der Euro-Finanzminister am Freitag in Litauen soll einem Zeitungsbericht zufolge auch über die Lage der Banken im hoch verschuldeten Slowenien gesprochen werden.

    Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem habe den slowenischen Finanzminister um einen entsprechenden Bericht gebeten, berichtete das "Handelsblatt" in seiner Donnerstagausgabe unter Berufung auf Kreise aus der Euro-Zone. Hintergrund sei die Ankündigung Sloweniens, erstmals zwei Banken zu schließen.


    In der Euro-Zone gebe es immer größere Zweifel, ob Slowenien die insgesamt klaffende Kapitallücke von rund 7,5 Milliarden in den Bilanzen der 18 in Slowenien aktiven Banken ohne fremde Hilfe schließen könne, schrieb die Zeitung. Vor allem die Europäische Zentralbank (EZB) sei daran interessiert, dass Slowenien einen Hilfsantrag beim Euro-Rettungsfonds ESM stelle.


    Ein EZB-Sprecher lehnte am späten Mittwochabend eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.


    Sloweniens Notenbankchef Bostjan Jazbec hatte am Freitag angekündigt, die beiden kleinen privaten Banken Factor Banka und Probanka abzuwickeln. Die Anleger würden ihre Ersparnisse nicht verlieren. Dies stelle der Staat sicher. Mit der Schließung wolle man verhindern, wie Zypern zu enden.


    Slowenien stemmt sich dagegen, Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm in Anspruch nehmen zu müssen. Vor allem die staatlichen Banken machen dem Staat zu schaffen. Deren faule Kredite über rund 7,5 Milliarden Euro entsprechen mehr als einem Fünftel der Wirtschaftsleistung des Landes. Das einst rasant wachsende Slowenien steckt wegen niedriger Exporte, einer Kreditklemme und einer geringeren Binnennachfrage in der Rezession.

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  • Ausblick für Türkei ist unsicher

    Die Rating-Agentur S&P hat die Türkei wegen ihrer wirtschaftlichen und politischen Lage vor einer schlechteren Bewertung gewarnt.

    Zwar ließ die Agentur die Bonitätsnote für das Schwellenland am Mittwoch unverändert bei "BBB" mit einem stabilen Ausblick. In einem Bericht über die Schwachstellen von Schwellenländern im europäischen Raum konstatierte S&P aber: "Nach unserer Einschätzung ist der wirtschaftlichen Ausblick insbesondere für die Türkei unsicher."


    Ein steter Anstieg der realen Zinsen und ein geringeres Wachstum bei der Kreditvergabe würden zusammen mit der Währungsabwertung ein Fragezeichen hinter die S&P-Wachstumsprognose für die Türkei von 3,0 Prozent in diesem Jahr und 3,6 Prozent 2014. Zudem könnte die Türkei besonders stark vom dem geldpolitischen US-Kurswechsel getroffen werden.


    Spekulationen, wonach die US-Notenbank noch im September das Volumen ihrer Staatsanleihenkäufe reduzieren könnte, hatte vor kurzem die Währungen von Schwellenländern wie Brasilien, Indien, Indonesien oder der Türkei stark belastet. Zugleich gerieten die Börsen unter Druck. In die Schlagzeilen geriet die Türkei im Sommer auch wegen des harten Vorgehens gegen regierungskritische Demonstranten, was auch Investoren aufschrecken ließ.

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  • IWF gibt Kreditrate für Zypern frei

    16.09.2013 17:57

    WASHINGTON/NIKOSIA (awp international) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat am Montag 84,7 Millionen Euro Finanzhilfe für Zypern freigegeben. Die Eurogruppe hatte bereits vergangenen Freitag grünes Licht für die Auszahlung der nächsten Kreditrate von 1,5 Milliarden Euro an das krisengeschüttelte Zypern gegeben. Zypern hatte im Frühjahr wegen der Probleme in seinem Bankensektor internationale Unterstützung beantragt. Das Hilfsprogramm für Zypern läuft bis zum ersten Quartal 2016 und hat insgesamt ein Volumen von 10 Milliarden Euro. Davon steuert der Euro-Rettungsfonds ESM 9 Milliarden Euro bei, eine Milliarde kommt vom IWF./


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  • Frankreich erwartet Schuldenstand von 95,1 Prozent

    Frankreichs Schuldenberg wächst weiter: Laut einem Pressebericht soll der Anteil der Staatsverschuldung am Bruttoinlandsprodukt (BIP) der zweitgrössten Volkswirtschaft der Eurozone bis 2014 weiter zulegen.


    Im laufenden Jahr rechne die Regierung in Paris mit einem Zuwachs der Verschuldung auf 93,4 Prozent zum BIP und im kommenden Jahr auf bis zu 95,1 Prozent, berichtet die Zeitung "Le Figaro" (Dienstagausgabe) und beruft sich dabei auf eine interne Projektion des Finanzministeriums. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Anteil der Verschuldung an der Wirtschaftsleistung bei etwa 82 Prozent.


    Frankreich spielt im Kampf gegen die Staatsverschuldung auf Zeit. Die Regierung hatte in der vergangenen Woche eingeräumt, dass das gesamtstaatliche Defizit 2014 wegen der schwachen Wirtschaftsentwicklung trotz milliardenschwerer Sparmassnahmen deutlich höher ausfallen dürfte als ursprünglich geplant. Die EU-Kommission hatte die ursprünglichen französischen Prognosen bereits vor Monaten mit eigenen Berechnungen infrage gestellt.


    http://www.cash.ch/news/front/…n_951_prozent-3123998-449

  • Eurozone baut Überschuss in der Handelsbilanz aus

    17.09.2013 11:10

    LUXEMBURG (awp international) - Die Wirtschaft im Euroraum hat ihren Handelsüberschuss im Juli weiter gesteigert. Das Plus in der Handelsbilanz lag bei unbereinigt 18,2 Milliarden Euro nach revidierten 16,5 (zunächst 17,3) Milliarden Euro im Vormonat, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Allerdings waren sowohl Importe als auch Exporte rückläufig. Die Einfuhren fielen saisonbereinigt um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat und die Ausfuhren um 1,6 Prozent. Beide Werte hatten im Juni deutlich zugelegt.

    Deutschland erzielte laut Eurostat von Jahresbeginn bis Juni ein Plus von 98,0 Milliarden Euro in der Handelsbilanz. Das ist mit weitem Abstand der höchste Überschuss unter den Staaten im Euroraum. Dahinter folgen die Niederlande mit einem positiven Saldo in Höhe von 28,0 Milliarden Euro sowie Irland mit 18,6 Milliarden Euro und Italien mit 12,3 Milliarden Euro. Das grösste Defizit verbuchte die zweitgrösste Euro-Wirtschaft Frankreich mit minus 38,0 Milliarden Euro. Auch Dauerpatient Griechenland liegt mit 9,7 Milliarden Euro tief im Minus./hbr/bgf

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  • Griechenland kommt bei Haushaltssanierung voran

    Griechenland kann offenbar in diesem Jahr abgesehen von Zinszahlungen einen Haushaltsüberschuss erreichen und deshalb auf weitere Zugeständnisse seiner Gläubiger hoffen.

    Wie ein ranghoher Mitarbeiter des Finanzministeriums am Sonntag erklärte, kann sich die Regierung voraussichtlich mit der Gläubiger-Troika aus EU, IWF und EZB auf eine gemeinsame Zielvorgabe einigen. "Wir stehen kurz vor einer Übereinkunft auf eine gemeinsame und realistische Schätzung, dass es einen kleinen Primärüberschuss in diesem Jahr geben wird", sagte der Mitarbeiter nach einem ersten Treffen zwischen der Regierung und Vertretern von EU und IWF in Athen.


    Griechenland hofft auf einen Primärüberschuss, bei dem die Kosten des Schuldendienstes herausgerechnet werden. In diesem Fall kann das krisengeplagte Land gemäß der Vereinbarung mit den Gläubigern einen weiteren Schuldenerlass beantragen.

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  • EUROZONE/Wirtschaft wächst weiter - Dynamik schwächt sich ab

    06.11.2013 10:30

    LONDON (awp international) - Die konjunkturelle Entwicklung im Euroraum zeigt weiter nach oben, allerdings schwächt sich die Dynamik ab. Der vom Markit-Institut erhobene Einkaufsmanagerindex fiel im Oktober von 52,2 Punkten im Vormonat auf 51,9 Zähler, wie das Forschungsunternehmen am Mittwoch in London mitteilte. Das vorläufige Ergebnis von Anfang November wurde um 0,4 Punkte nach oben gesetzt. Es ist die erste Stimmungseintrübung seit gut einem halben Jahr.

    Dennoch liegt der stark beachtete Indikator seit mittlerweile vier Monaten über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. "Die Privatwirtschaft der Eurozone setzte ihren bescheidenen Erholungskurs zu Beginn des vierten Quartals fort", kommentierte Markit die Umfrageergebnisse.


    ENTWICKLUNG IN INDUSTRIE UND SERVICE KLAFFT AUSEINANDER


    Die Entwicklung in der Industrie und im Servicesektor ging im Oktober auseinander. Während sich die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe nach Zahlen vom Montag leicht aufhellte, trübte sie sich bei den Dienstleistern ein. Allerdings fiel der Rückgang im Servicebereich nicht so stark wie zunächst gedacht aus.


    In den beiden grössten Euro-Volkswirtschaften verlief die Entwicklung durchwachsen. In Deutschland verbesserte sich die Stimmung nur in der Industrie, in Frankreich gaben die Indikatoren in beiden Sektoren nach. Bei den Krisenländern enttäuschte Italien, wohingegen die Kennziffern in Spanien etwas zulegen konnten.

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  • In Griechenland steht alles still

    In Griechenland haben erneut Tausende gegen die Sparmassnahmen der Regierung gestreikt.

    Rund 15'000 Demonstranten versammelten sich am Mittwoch auf dem zentralen Syntagma-Platz in Athen. Wegen des strömenden Regens folgten aber deutlich weniger Menschen dem Aufruf der Gewerkschaften zur Kundgebung als erwartet. Zwei Gewerkschaften sagten sogar ihre Pläne für einen gemeinsamen Marsch auf das Parlament ab.


    Die grössten Arbeitnehmervertretungen im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft hatten zu einem 24-stündigen Ausstand aufgerufen. Schulen blieben geschlossen, Flüge wurden gestrichen. Auch Ärzte und Verwaltungsangestellte nahmen an den Protesten teil. Die Fluglotsen liessen von 10 bis 13 Uhr die Arbeit ruhen, Journalisten legten für fünf Stunden die Arbeit nieder. Die Proteste richteten sich gegen den geplanten Stellenabbau im öffentlichen Dienst und gegen Privatisierungspläne.


    Gläubiger-Troika für Kontrollen in Athen


    Derzeit hält sich die internationale Gläubiger-Troika zu einem Kontrollbesuch in Athen auf. Die Überprüfung durch die Vertreter von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) war mehrfach verschoben worden. Von ihrer Einschätzung hängt ab, ob das hoch verschuldete Griechenland weitere Hilfsgelder bekommt. Zuvor hatte es Streit zwischen der Troika und der Regierung gegeben, wie ein Loch von 2 Milliarden Euro im Haushalt 2014 zu stopfen sei. Athen geht davon aus, dass die Lücke nur 500 Millionen Euro beträgt und über gezielte Massnahmen und Strukturreformen geschlossen werden kann. Weitere Steuererhöhungen und Rentenkürzungen hat sie ausgeschlossen. Die Gläubiger dagegen vermuten, dass Griechenland ohne neue Steuern oder Ausgabensenkungen seine Ziele verfehlt.


    Griechenland wurde von EU und IWF mit Krediten und Zusagen in Höhe von 240 Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt. Seit sechs Jahren steckt das Euro-Land in der Rezession. Die Arbeitslosigkeit ist auf fast 28 Prozent gestiegen.

    Reuters

  • Weniger Arbeitslose in Portugal

    07.11.2013 15:23

    LISSABON (awp international) - Die Arbeitslosigkeit im Euro-Krisenland Portugal ist zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote sei im dritten Quartal im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten um 0,8 Prozentpunkte auf 15,6 Prozent gesunken, teilte das Nationale Statistik-Institut (INE) am Donnerstag in Lissabon mit.

    Verglichen mit dem dritten Quartal des Vorjahres sei die Quote um 0,2 Prozentpunkte zurückgegangen. Damit nahm die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich erstmals seit fünf Jahren ab. Die Behörde führte den Rückgang unter anderem darauf zurück, dass die Gesamtzahl der Erwerbstätigen gesunken sei. Die Regierung geht in ihrem Budgetentwurf von einer Arbeitslosenquote von 17,7 Prozent für 2013 aus./hk/DP/bgf

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  • Neuer Schlag für Frankreich - Ratingagentur senkt Kreditwürdigkeit (AF)

    08.11.2013 11:48

    NEW YORK/PARIS (awp international) - Die Ratingagentur Standard & Poor's straft Frankreich erneut für das langsame Reformtempo ab. Die US-Wirtschaftsprüfer senkten die Note für die Kreditwürdigkeit der zweitgrössten Volkswirtschaft im Euroraum am Freitag von "AA+" auf "AA". Die Top-Bonität "AAA", die Deutschland weiter auszeichnet, hatte das Nachbarland bereits im Januar 2012 verloren.

    In ihrem Kommentar zur neuerlichen Herabstufung erklärte Standard & Poor's, dass die Regierung unter Präsident François Hollande vermutlich nicht genügend tue, um die mauen Wachstumsaussichten für die Wirtschaft durchgreifend zu verbessern. Zudem drohe die Arbeitslosenquote bis 2016 über der Marke von zehn Prozent zu bleiben, was weitere Reformen politisch schwieriger mache.


    Die französische Regierung kritisierte die S&P-Entscheidung. Er bedauere die "kritischen und ungenauen Bewertungen" der Agentur, erklärte Wirtschaftsminister Pierre Moscovici. Premierminister Jean-Marc Ayrault sagte, S&P habe bei der Analyse nicht alle Reformen berücksichtigt. Als Beispiel nannte er das derzeit im Parlament debattierte Rentengesetz. Staatspräsident Hollande erklärte am Freitag nach einem bereits länger geplanten Treffen mit Weltbank-Chef Jim Yong Kim, er werde seinen Kurs beibehalten.


    Am Anleihemarkt machte sich die Bonitätsabstufung allerdings dennoch bemerkbar. Französische Staatstitel gerieten nach der Entscheidung von S&P unter Druck. Zu Handelsbeginn erhöhten sich die Risikoaufschläge spürbar, im Handelsverlauf fielen sie aber wieder zurück. Zehnjährige Staatsanleihen rentierten am Freitagvormittag mit 2,38 Prozent. Das waren drei Basispunkte oder 0,03 Prozentpunkte mehr als am Donnerstag.


    Am Vortag hatten die Renditen für Staatsanleihen europaweit massiv nachgegeben, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) zur Überraschung vieler Beobachter ihren Leitzins auf ein Rekordtief senkte. Am französischen Markt wurde diese Bewegung am Freitag bei weitem nicht wettgemacht. Aus dem Handel war zu hören, dass die Bonitätsabstufung zwar Sorgen hervorrufe. Verglichen mit vorherigen Abstufungen sei die Wirkung aber begrenzt. Seit der Zusage der EZB vom Sommer 2012, notfalls unbegrenzt an den Anleihemärkten zu intervenieren, haben die Marktreaktionen auf Ratingentscheidungen deutlich abgenommen.


    Als positiv wurde am Freitag gewertet, dass S&P eine neue Verschlechterung der Kreditwürdigkeit für unwahrscheinlich hält. Der Ausblick für das Rating wurde von negativ auf stabil gesetzt./aha/bgf/DP/bgf

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  • DE: Inflationsrate sinkt weiter dank niedriger Öl-Preise

    12.11.2013 08:03

    WIESBADEN (awp international) - In Deutschland hat sich der Preisauftrieb weiter abgeschwächt. Im Oktober seien die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 1,2 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Damit wurde eine erste Schätzung von Ende Oktober bestätigt. Der Preisdruck fällt bereits seit drei Monaten vergleichsweise gering aus. Im September hatte die Inflationsrate bei 1,4 Prozent gelegen und im August bei 1,5 Prozent.

    Deutlich günstiger als von einem Jahr waren einmal mehr Mineralölprodukte wie Heizöl oder Benzin, die sich im Durchschnitt um 7,0 Prozent verbilligten. Ohne Berücksichtigung der Mineralölpreise hätte die Inflation im Oktober bei 1,7 Prozent gelegen, hiess es weiter in der Mitteilung. Dagegen seien Nahrungsmittel abermals deutlich teurer gewesen. Hier seien die Preise im Jahresvergleich um 4,2 Prozent gestiegen.


    Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), der für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ausschlaggebend ist, stieg im Oktober laut Bundesamt um 1,2 Prozent zum Vorjahr - und damit etwas schwächer als die nach der ersten Schätzung gemeldeten 1,3 Prozent. Die EZB peilt bei ihrer Geldpolitik eine Inflationsrate von knapp 2,0 Prozent an.


    Im Monatsvergleich sank der HVPI im Oktober um 0,3 Prozent. Auch hier korrigierten die Statistiker ihre erste Schätzung um 0,1 Prozentpunkte nach unten./jkr/fbr

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  • Verkauft Italien bald seine Strände?

    Zur Sanierung der maroden Staatsfinanzen wird in Italien derzeit heftig über einen Verkauf von Stränden diskutiert.

    Der Vorschlag von Silvio Berlusconis Mitte-Rechts-Partei PdL (Volk der Freiheit) wird in den nächsten Tagen im Rahmen des Stabilitätsgesetzes im Haushaltsausschuss des Senats behandelt.


    Die Linke ist über den Vorschlag empört. "Es ist nicht im Interesse des Landes", sagt Vize-Wirtschaftsminister Stefano Fassina (PD) laut Nachrichtenagentur Ansa.


    Auch Nichi Vendola von der linken ökologischen SEL und Angelo Bonelli von den Grünen kritisieren den Vorschlag. Die PdL habe einen "glatten Diebstahl" vorschlagen, sagte Bonelli schon vor ein paar Tagen. Den Bürgern und künftigen Generationen werde ein Gemeinschaftsvermögen genommen.


    Der PdL-Senator Antonio D'Alì wiegelte am Dienstag ab: Niemand wolle Sandstrände oder Küsten verkaufen. Aber auf einem Teil dieses staatlichen Eigentums stünden ohnehin viele in - befristeter - Konzession von privaten touristischen Unternehmern errichtete Gebäude. Die Investoren wären sicher zu mehr Verbesserungen bereit, wenn ihnen alles gehören würde, sagt D'Alì. Und vor allem: Die Massnahme würde geschätzt vier bis fünf Milliarden Euro bringen.

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  • Grossbritannien: Arbeitslosenquote sinkt auf 7,6 Prozent

    13.11.2013 10:56

    LONDON (awp international) - In Grossbritannien nähert sich die Arbeitslosenquote in grossen Schritten dem Schwellenwert, ab dem die Bank of England über Zinserhöhungen nachdenken will. Wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte, sank die Quote in den drei Monaten bis September auf 7,6 Prozent. Im vorhergehenden Zeitraum hatte sie bei 7,7 Prozent gelegen, im Juni waren es noch 7,8 Prozent. Bankvolkswirte hatten mit der jüngsten Entwicklung gerechnet. Die Bank of England koppelt ihre Geldpolitik seit August an die Arbeitslosenquote. Solange diese nicht auf sieben Prozent sinkt, bleibt eine erste Zinserhöhung ausser Reichweite.

    Die Arbeitslosigkeit sinkt gegenwärtig deutlich schneller, als von der Bank of England noch vor wenigen Monaten erwartet worden war. Allerdings wird die Notenbank am heutigen Mittwoch eine Aktualisierung ihrer Projektion vornehmen. Ihr Inflationsbericht, der um 11.30 Uhr veröffentlicht wird, wird deswegen mit Spannung erwartet. Beobachter rechnen damit, dass die Bank of England den Zeitpunkt, von dem an Zinserhöhungen möglich werden, von Mitte 2016 deutlich nach vorne zieht.


    Auf Basis der nationalen Definition (Claimant Count) sank die Zahl der Menschen mit einem Anspruch auf Arbeitslosenhilfe im Oktober zum Vormonat um 41.700. Das ist deutlich mehr, als Bankvolkswirte mit minus 30.000 erwartet hatten. Zudem wurde der Rückgang vom September um 3.000 auf 44.700 Stellen nach oben gesetzt. Die Arbeitsmarktdaten nach nationaler Erhebungsmethode laufen den ILO-Zahlen immer einen Monat voraus./bgf/jkr

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  • EUROZONE/Industrie baut stärker als erwartet ab

    13.11.2013 11:02

    LUXEMBURG (awp international) - Rückschlag für die Industrie im Euroraum: Die Produktion ist im September um 0,5 Prozent zum Vormonat und damit stärker als erwartet gesunken. Das zeigen Zahlen der Statistikbehörde Eurostat vom Mittwoch.

    Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet. Allerdings hatte es im August mit einem Plus von 1,0 Prozent den stärksten Zuwachs seit zwei Jahren gegeben.


    Den mit Abstand heftigsten Rücksetzer unter den Euroländern musste im September Portugal mit einem Minus von 11,2 Prozent zum Vormonat verkraften.


    Den grössten Zuwachs konnte Irland mit plus 2,9 Prozent verbuchen. In Deutschland sank die Produktion um 0,8 Prozent nach einem Plus von 1,8 Prozent im Vormonat.


    Im Vergleich zum Vorjahr legte die Industrieproduktion in der Eurozone im September überraschend um 1,1 Prozent zu. Analysten hatten einen unveränderten Wert prognostiziert./hbr/bgf

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  • Athens Überschuss für 2013 fast sicher - aber ohne Zinsen

    13.11.2013 12:44

    ATHEN (awp international) - Griechenland hat in den ersten zehn Monaten des Jahres nach Angaben des Athener Finanzministeriums mehr eingenommen als ausgegeben. Das Land habe einen sogenannten Primärüberschuss von 2,59 Milliarden Euro erwirtschaftet, teilte der stellvertretende Finanzminister Christos Staikouras am Mittwoch mit. Damit gilt als sicher, dass das Euro-Krisenland 2013 erstmals nach Jahrzehnten wieder einen Überschuss statt neuer Defizite aufweisen wird - allerdings ohne Berücksichtigung der enormen Zinslast für den gewaltigen Schuldenberg.

    Experten führen den weiter gestiegenen Primärüberschuss auf erhöhte Einnahmen aus dem Tourismussektor zurück. Dieses Jahr wird nach vorläufigen Berechnungen ein neuer Tourismusrekord mit mehr als 17 Millionen Besuchern aufgestellt. Ausserdem bezahle Athen seit Monaten nur noch die dringendsten Rechnungen und schnalle in allen Bereichen den Gürtel enger, hiess es. Ein echter ausgeglichener Haushalt unter Berücksichtigung des Schuldendienstes sei dagegen noch in weiter Ferne./tt/DP/jkr

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  • Frankreich: Wirtschaft schrumpft überraschend

    14.11.2013 07:45

    PARIS (awp international) - Die Wirtschaft Frankreichs ist im dritten Quartal überraschend wieder geschrumpft. Von Juli bis September sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der zweitgrössten Volkswirtschaft der Eurozone um 0,1 Prozent gesunken, teilte die französische Statistikbehörde Insee am Donnerstag in Paris nach vorläufigen Zahlen mit. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einer Stagnation gerechnet.

    Im zweiten Quartal war die französische Wirtschaft noch um 0,5 Prozent gewachsen und hatte damit eine Rezession beendet. Zum Jahresende 2012 sowie im Auftaktquartal 2013 war das BIP gesunken. Experten sprechen gemeinhin von einer Rezession, wenn die Wirtschaft in zwei Quartalen in Folge schrumpft.


    Im Vergleich zum Vorjahr legte die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal schwächer als erwartet zu. Hier liegt das Plus beim BIP laut Insee bei 0,2 Prozent. Analysten hatten einen Zuwachs von 0,3 Prozent erwartet. Der Anstieg im zweiten Quartal fiel nach revidierten Zahlen mit 0,5 Prozent auf Jahressicht etwas deutlicher aus als zunächst berechnet (plus 0,4 Prozent)./jkr/stb

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  • Italien zahlt niedrigsten Zins seit Euro-Einführung

    Die Zinssenkung der Euro-Zentralbanker zeigt Wirkung: Italien hat für eine einjährige Staatsanleihe am heutigen Dienstag den niedrigsten Zins seit Einführung der Gemeinschaftswährung gezahlt.


    Die jüngste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) macht sich für den italienischen Staat bereits bezahlt. Für eine einjährige Anleihe musste er am Dienstag den niedrigsten Zins seit Einführung des Euro bezahlen. Der Zins fiel auf 0,688 Prozent, wie das Finanzministerium mitteilte. Noch vor einem Monat mussten Investoren mit 0,999 Prozent gelockt werden.


    Nachfrage nach Staatspapieren robust


    Italien nahm mit der aktuellen Anleihe 6,5 Milliarden Euro ein. Die Nachfrage war robust: Trotz der geringeren Rendite war das Papier 1,8-fach überzeichnet, vor einem Monat nur 1,7-fach.


    Die EZB hatte den Leitzins in der vergangenen Woche überraschend auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt. Sie hat diesen Schritt mit Deflationsrisiken in der Euro-Zone begründet. Experten erwarten, dass Banken das billige Geld nehmen und zum Teil in europäische Staatsanleihen stecken, die mehr Rendite abwerfen.


    http://www.handelszeitung.ch/k…t-euro-einfuehrung-524715

  • Irland verlässt Rettungsschirm

    Nach drei Jahren unter dem Euro-Rettungsschirm will Irland vom 15. Dezember an wieder finanziell auf eigenen Beinen stehen.

    Man werde das Hilfsprogramm der internationalen Geldgeber verlassen und dabei keine vorbeugende Kreditlinie zur Absicherung in Anspruch nehmen, kündigte Ministerpräsident Enda Kenny am Donnerstag in Dublin an. "Dies ist die richtige Entscheidung für Irland", sagte Kenny. Die Regierung habe alles für eine Rückkehr zum normalen Anleihenhandel vorbereitet.


    Irland war 2010 als erstes Land der Euro-Zone unter den Rettungsschirm geschlüpft und hatte Fremdkredite in Höhe von 67,5 Milliarden Euro in Anspruch genommen. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) war dabei eingespannt.


    Entscheidungen am Finanzministertreffen


    Der Ausstieg Irlands aus dem Hilfsprogramm ist auch Thema bei den Euro-Finanzministern in Brüssel. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem sagte vor Beginn des Treffens am Donnerstag, möglicherweise könnten auch Entscheidungen zu Irland getroffen werden. Der Ausstiegstermin 15. Dezember war von der irischen Regierung schon im November genannt worden. Das Programm läuft Ende des Jahres planmässig aus.


    Auch Spanien erwartet ein Ende seines Hilfsprogramms zugunsten maroder Banken. "Es sieht sehr gut aus, ich bin sehr zuversichtlich", sagte Dijsselbloem dazu. Madrid hatte von den Europartnern für seine Krisenbanken gut 40 Milliarden Euro an Hilfskrediten erhalten. Neue Hilfen sind nicht geplant. Laut Diplomaten ist keine förmliche Entscheidung der Euro-Finanzminister nötig, um das Hilfsprogramm zu beenden.


    Deutlich düsterer sieht es derzeit dagegen für Griechenland aus. Die Griechen bleiben in ihrem Programm hinter den Erwartungen der Partner zurück. "Wir brauchen Fortschritte, bevor wir Entscheidungen treffen können", sagte Dijsselbloem.

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