Sehenswertes

  • SIX und SNB zählten Bargeld-Bezüge falsch


    Laut Statistiken der Nationalbank haben Bargeldbezüge in der Corona-Krise zugenommen. Nun zeigt sich, dass die Zahlen nicht stimmen.


    12.11.2020 19:00


    Michael Heim (Handelszeitung)


    Wie oft gehen Schweizer zum Geldautomaten? Was in normalen Zeiten eine Zahlenspielerei ist, hat durch Corona eine ganz neue Bedeutung bekommen.


    Denn während überall auf der Welt die Zahl der Bargeldbezüge aus Angst vor dem Virus gesunken ist, ist sie hierzulande auf hohem Niveau stabil geblieben, nachdem sie zuvor sogar noch stark zugenommen hatte. Zumindest, wenn man den Statis­tiken der Nationalbank (SNB) glaubt.


    Doch nun zeigt sich: Diese stimmen wohl nicht. Das ausgewiesene Wachstum war nur ein vermeintliches, das auf eine Doppelzählung zurückzuführen ist. Das sagt ein Sprecher der für die Bankomaten zuständigen Zahlungsverarbeiterin SIX.


    Software-Migration


    Grund dafür sei die Migration der Bankomaten in eine einheitliche, neue SIX-­Software. "Es ist möglich, dass es während der Migrationsphase zu Doppelzählungen gekommen ist", sagt SIX-Sprecher Jürg Schneider.


    Die Migration begann 2018 – und ab dann steigt auch die Zahl der von der SNB erfassten Bankomatbezüge. Im Juli lagen sie dann 38 Prozent über dem entsprechenden Wert von 2018.


    Erstaunt stellte auch die "Handelszeitung" fest, dass die Schweizer – wohl wegen der Ferien – öfter an den Bankomaten gehen als vor der Krise. Dabei wurde nur anders gezählt.


    Bezüge an "bankeigenen Automaten"


    Die SNB bestätigt auf Anfrage, dass die Umstellung einen Einfluss auf die Zahlen gehabt habe, hat dafür aber eine andere Erklärung: Ihr zufolge sind ab 2018 erstmals auch Bezüge an "bank­eigenen Automaten" erfasst worden und nun im Total enthalten.


    Eine Doppel­zählung liege jedoch nicht vor, sagt Pressesprecher Christoph Hirter. Nicht erklären kann die SNB aber, weshalb das Total aller Bezüge mittlerweile genau doppelt so hoch ist wie die anteilig ausgewiesenen "bankeigenen" Transaktionen. Das spricht eher für die von der SIX genannte Doppelzählung.


    SIX-Sprecher Schneider sagt, mittlerweile sei die Umstellung abgeschlossen und alle Bankomaten würden jetzt auch über das SIX-System erfasst. Folgt man der Doppelzählung-Logik, resultiert denn auch ein ganz anders Bild: Zieht man die vermeintlichen "bankeigenen Bezüge" vom Total ab, ergibt sich ein ­deutlicher, unveränderter Abwärtstrend und im August ein Minus von 28 Prozent gegenüber Vorjahr.


    Dieser Artikel erschien zuerst in der "Handelszeitung" unter dem Titel: SIX und SNB verzählen sich bei Bargeld-Bezügen

  • Post: Paket-Rekordmengen an Black Friday und Cyber Monday


    7,3 Millionen Pakete hat die Schweizerische Post in der Woche um Black Friday und Cyber Monday befördert. Dies sei fast ein Viertel mehr als 2019 und ein neuer Rekord, teilte das Unternehmen am Freitag mit.


    04.12.2020 11:40


    Es geht um den Zeitraum vom 23. November bis und mit 1. Dezember. Durchschnittlich lieferten die Pöstlerinnen und Pöstler pro Tag mehr als 900'000 Pakete aus, in den Tagen unmittelbar nach Black Friday und Cyber Monday waren es sogar über eine Million.


    Die Sortiermaschinen in den Paketzentren seien 22 Stunden am Tag gelaufen, heisst es in der Mitteilung. Die Belegschaft habe in Sonderschichten gearbeitet und auch samstags, damit alles fristgerecht habe sortiert werden können. Und so gehe es auch die nächsten Wochen weiter.


    Die im September und November eröffneten regionalen Paketzentren in Vétroz und Untervaz hätten den ersten Härtetest erfolgreich bestanden. Sie hätten die grossen Paketzentren in Daillens, Härkingen, Frauenfeld und Urdorf so entlasten können wie erhofft - zusammen mit den regionalen Paketzentren in Cadanezzo und Ostermundigen, die bereits 2019 beziehungsweise im März 2020 eröffnet wurden. Insgesamt würden die regionalen Zentren täglich rund 190'000 Pakete verarbeiten.


    Jahresrekord am 15. Dezember erwartet


    "Nach Black Friday ist vor Weihnachten", schreibt die Post. Die Paketvolumen würden hoch bleiben und tageweise weiter zunehmen. Am Dienstag, 15. Dezember, rechne die Post mit der grössten Menge des Jahres.


    Die weiteren Prognosen: Ein leichter Rückgang der Mengen in der Altjahreswoche und eine erneute Zunahme im Januar, dann flache die Kurve wieder etwas ab, bis sie an Ostern wieder stark ansteige. Eines scheine bereits jetzt klar: "Die Paketmengen kehren nicht mehr auf das Niveau vor Corona zurück", so Paket-Chef Stefan Luginbühl.


    Der Onlinehandel werde weiter stetig wachsen - und damit die Paketmenge. Gleichzeitig wollten die Kundinnen und Kunden ihre Waren immer schneller erhalten. Damit die Post die Paketberge auch künftig zuverlässig verarbeiten könne, müsse sie ihre Kapazitäten abermals vergrössern.


    Bis 2030 wolle die Post weitere regionale Paketzentren in Betrieb nehmen, voraussichtlich im Umkreis grosser Ballungszentren wie Basel, Bern oder Zürich. Man werde "zu gegebener Zeit" darüber kommunizieren.


    (AWP)

  • Neuer Kostenplan der Organisatoren: 12,6 Milliarden für Olympia


    Die Kosten für die auf 2021 verlegten Olympischen Spiele in Tokio steigen auf mehr als 12,6 Milliarden Euro. In ihrem am Dienstag veröffentlichten Budgetplan gehen die Organisatoren von weiteren Mehrausgaben in Höhe von rund 2,3 Milliarden Euro aus. Trotz aller Sparbemühungen treiben die Corona-Massnahmen und die von der Verschiebung verursachten Kosten den Etat weiter in die Höhe. Allein rund 130 Millionen Euro mehr planen die Veranstalter für die Eröffnungs- und Schlussfeiern ein.


    22.12.2020 10:23


    "Wir sollten die Spiele nicht nur von der Kostenseite her betrachten, sondern als positives Investment sehen", sagte der Geschäftsführer des Organisationskomitees, Toshiro Muto. Die Sommerspiele und die anschliessend geplanten Paralympics könnten ein "bedeutendes Ereignis" werden und ein Beweis für einen erfolgreichen Umgang mit der Corona-Pandemie sein.


    In der neuen Budgetversion entfallen umgerechnet 5,5 Milliarden Euro der Kosten auf die Organisatoren. 5,4 Milliarden Euro werden von der Gastgeberstadt Tokio getragen, 1,7 Milliarden Euro von Japans Regierung. Die Kosten für Olympia und Paralympics in Tokio waren schon vor der Corona-Krise stetig gestiegen. Bei der Vergabe der Spiele im Jahr 2013 hatte Tokio noch mit rund 6,1 Milliarden Euro an Ausgaben gerechnet.


    In einer in der Vorwoche veröffentlichten Umfrage sprach sich eine Mehrheit der Japaner dafür aus, dass die Tokio-Spiele auch im nächsten Sommer nicht stattfinden sollten. Dem japanischen Fernsehsender NHK zufolge votierten 32 Prozent der Befragten für eine Absage der Spiele. Nach Meinung von 31 Prozent der Umfrageteilnehmer sollten die Spiele nochmals verschoben werden. 27 Prozent fanden, dass die Spiele wie geplant stattfinden sollten./hc/DP/jha


    (AWP)

  • Kantone starten Pilotprojekt für über 40-jährige Arbeitnehmende


    Seit Beginn des Jahres können über 40-Jährige in elf Kantonen kostenlos eine berufliche Standortbestimmung und Laufbahnberatung erhalten. Das Pilotprojekt wird zu 80 Prozent vom Bund und zu 20 Prozent von den Kantonen finanziert.


    12.01.2021 13:30


    Die Beratungen werden von den kantonalen Berufsberatungs- und Informationszentren (BIZ) angeboten, wie der Bund am Dienstag mitteilte. Die Beratungen werden in den Kantonen BE, BL, BS, FR, GE, JU, TI, VD, VS, ZG und ZH angeboten. Das Pilotprojekt ist bis im Dezember dieses Jahres befristet. Ziel sei es, die Position älterer Erwerbstätiger im Arbeitsmarkt zu stärken, damit sie mit der Dynamik der raschen Entwicklung Schritt halten könnten, hiess es.


    Aufgrund der Ergebnisse des Pilotprojekts soll ein Angebot entstehen, dass von Januar 2022 bis Ende 2024 in allen Kantonen umgesetzt werden soll.


    (AWP)

  • Kasinomogul Sheldon Adelson gestorben


    Der US-Multimilliardär Sheldon Adelson ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Der Kasinomogul und schwerreiche Parteispender erlag einer Mitteilung seiner Ehefrau Miriam vom Dienstag zufolge Komplikationen einer langwierigen Krankheit. Einem Statement seines Unternehmens Las Vegas Sands nach litt Adelson schon länger an einer Form von Lymphdrüsenkrebs (Non-Hodgkin-Lymphom).


    12.01.2021 15:15


    Adelson prägte die US-Glückspielbranche über Jahrzehnte mit dem Kasinokonzern Sands und machte sich einen Namen als wichtiger Geldgeber der republikanischen Partei, der auch in grossem Stil an US-Präsident Donald Trump spendete. Adelson galt auch als enger Freund von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. "Forbes" schätzte sein Vermögen zuletzt auf rund 35 Milliarden Dollar./hbr/DP/fba


    (AWP)

  • BVZ: Autoverlad am Oberalp wird eingestellt - Uri trägt es mit Fassung


    Die Matterhorn Gotthard Bahn stellt den Autoverlad zwischen Andermatt UR und Sedrun GR ab dem Frühjahr 2023 ein. Wegen sinkender Nachfrage hat das Bundesamt für Verkehr (BAV) die Winterverbindung über den Oberalppass nicht mehr bestellt. Der Kanton Uri will als Kompensation zusätzliche Verbindungen im Personenverkehr.


    13.01.2021 12:03


    Wenn die Strasse über den 2033 Meter hohen Oberalppass jeweils im Winter geschlossen wird, befördert ein Verladezug in knapp einer Stunde die Autos auf der Strecke. Doch die Nachfrage habe sich seit 2011 mit der ganzjährigen Öffnung der Strassenverbindung über den Lukmanier zwischen Disentis GR und Biasca TI bei 2100 Fahrzeugen pro Winter eingependelt, teilte die Bahnbetreiberin am Mittwoch mit.


    2019 zahlte der Bund pro transportiertem Fahrzeug rund 200 Franken. Wegen anstehender Investitionen wäre der Betrag auf rund 350 Franken gestiegen.


    So setzt die Bahn auf der Strecke künftig neue Triebzüge ein, die nicht geeignet seien für den Personen- und Autotransport. Letzterer müsste mit dem bestehenden Rollmaterial fortgeführt werden, bedürfte aber einer Modernisierung. Mehrkosten für den Autoverlad bringen zudem die Bahnhofumbauten im Zuge des Behindertengleichstellungsgesetz.


    Aufgrund der hohen Investitionen und des schlechten Kosten-/Nutzen-Verhältnisses verzichte man auf weitere Investitionen in den Autoverlad. Er wird im Frühjahr 2023 eingestellt.


    "Bedauerlich aber verständlich"


    Der Urner Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind (CVP) sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, es sei zwar bedauerlich, aber verständlich, dass das BAV den Betrieb wegen der tiefen Nachfrage nicht mehr mitfinanzieren wolle. Für den Kanton Uri seien die Auswirkungen gering.


    Als Kompensation dafür setze man sich nun für zusätzliche Angebote im Personenverkehr ein, etwa in Form weiterer Zugverbindungen zwischen Andermatt UR und Disentis GR am Abend. Das sei insbesondere für das Skigebiet von Interesse. Die Signale seitens des Bundes werte er als positiv. Nicht gefährdet sei der zweite Autoverlad im Kanton Uri, jener an der Furka Richtung Wallis.


    (AWP)

  • Internationale Fussball-Transfers: Ablösesummen drastisch eingebrochen


    Die von Fussball-Clubs weltweit gezahlten Ablösesummen sind im vergangenen Jahr drastisch eingebrochen und auf den niedrigsten Wert seit 2016 zurückgegangen. Wie eine am Montag veröffentlichte Erhebung des Weltverbandes FIFA zeigte, wurden im vergangenen Jahr international Spieler für 5,63 Milliarden US-Dollar (4,66 Milliarden Euro) transferiert. Im Vergleich zu 2019 sei das ein Rückgang von 23,4 Prozent, hiess es in dem Report. Selbst im Vergleich zu 2017 sei ein Rückgang der Transfersumme um zehn Prozent zu verzeichnen gewesen.


    18.01.2021 18:59


    Die Anzahl der grenzüberschreitenden Spielerwechsel ist dagegen nur um 5,4 Prozent zurückgegangen. Dies bedeute, dass die Clubs zwar weiterhin ihre Kader erneuerten, der Preis, den sie dafür bereit waren zu zahlen, aber erheblich niedriger war als in den vergangenen drei Jahren. "Grund für den Rückgang sind sicher die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie", teilte die FIFA mit.


    Insgesamt sind der Statistik zufolge nur für 13,3 Prozent der internationalen Spielerwechsel Ablösesummen gezahlt worden. Für mehr als die Hälfte der internationalen Transfers (55,7 Prozent) wurden Summen unter 500 000 US-Dollar (414 000 Euro) gezahlt. Für 130 Spielerwechsel sind laut FIFA-Report "Global Transfer Market" mehr als zehn Millionen US-Dollar (8,3 Millionen Euro) gezahlt worden.


    Insgesamt hat die FIFA bei Profi-Fussballern 17 077 internationale Transfers registriert. Im bezahlten Frauen-Fussball gab es 1035 internationale Transfers. Erstmals hat der Weltverband 2020 zudem die grenzüberschreitenden Wechsel von Amateuren im Männer- und Frauen-Bereich erfasst und von Juli bis Dezember 17 382 Wechsel verzeichnet./mkl/DP/stk


    (AWP)

  • Mineralwasser-König löst Alibaba-Gründer als reichsten Chinesen ab


    Der chinesische Mineralwasser-König Zhong Shanshan hat den Alibaba-Gründer Jack Ma als reichsten Chinesen abgelöst.


    28.01.2021 07:12


    Der 66-Jährige stieg auf Platz eins der Reichenliste des Hurun-Magazins, wie der Gründer des Blattes, Richard Hoogewerf, am Donnerstag auf einer Online-Veranstaltung des China-Newsletters Supchina berichtete. "Er ist jetzt die Nummer eins." Zhong Shanshan stehe vor dem in Schwierigkeiten geratenen Jack Ma, der bisher die Liste angeführt hatte, und dem Chef des chinesischen Internetriesen Tencent, Pony Ma.


    Der Aufstieg des auch in China lange wenig bekannten Chefs von Nongfu Spring sei bemerkenswert, sagte Hoogewerf. Zhong Shanshan habe nicht nur Erfolg mit seinem Mineralwasser-Imperium gehabt, sondern nebenbei noch das Pharma-Unternehmen Beijing Wantai Biological Pharmacy aufgebaut. Indem beide Firmen in diesem Jahr an die Börse gingen, stieg der Reichtum des Geschäftsmannes. Hoffnungen auf die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes beflügelten den Wantai-Kurs.


    Es gebe nur eine "Handvoll von Unternehmern in der Welt", die es geschafft hätten, parallel verschiedene Firmenprojekte derart zum Erfolg zu bringen, sagte Hoogewerf. "Die einzigen anderen, die das zustande gebracht haben, sind Leute wie Jack Ma oder (Tesla -Gründer) Elon Musk". Er schätzte den Wert des Mineralwassergeschäfts von Nongfu Spring auf mehr als 100 Milliarden US-Dollar. Das Pharma-Unternehmen komme auf mehr als zehn Milliarden US-Dollar.


    Die Mineralwasser-Firma ist wie die weltgrösste Online-Handelsplattform Alibaba auch in der ostchinesischen Stadt Hangzhou beheimatet. Nach Kritik an den Aufsichtsbehörden war ihr Gründer Ma im Herbst unter Druck geraten. Auch platzte kurzfristig der geplante Rekord-Börsengang seines Finanzablegers Ant Group. Die Behörden suchen jetzt eine Umstrukturierung des Fintech-Unternehmens, das stärker unter Aufsicht gestellt werden soll. Das Vorgehen liess den Kurs der Alibaba-Aktie fallen, womit sich auch das Vermögen des Milliardärs verringerte.


    Auf der Liste des in Shanghai ansässigen Hurun-Magazins, das jährlich die reichsten Chinesen ermittelt, stand Zhong Shanshan im vergangenen Jahr schon auf Platz drei.


    (AWP)

  • SRF-TV-Korrespondentin in Minsk vorübergehend festgenommen


    (Zusammenfassung) - SRF-TV-Korrespondentin Luzia Tschirky ist am Sonntag in der belarussischen Hauptstadt Minsk von der Polizei für mehrere Stunden festgenommen worden. Der Grund war zunächst unklar. Laut eigenen Angaben war sie mit Bekannten in der Stadt unterwegs und von drei maskierten Sonderpolizisten in einen Minibus gezogen worden.


    31.01.2021 17:54


    Die 29-Jährige war laut eigenen Angaben mit einer Bekannten und deren Mann zu Fuss unterwegs auf dem Weg in ein Café. An einer Ampel habe ein Minibus gestoppt. Drei maskierte Männer einer Sondereinheit hätten sie daraufhin in das Fahrzeug gezerrt, schilderte Tschirky ihre Festnahme nach der Freilassung in einem Interview auf "srf.ch".


    Tschirky wurde rund drei Stunden lang festgehalten, wie ein Sprecher des Schweizer Aussendepartements (EDA) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Nach ihrer Freilassung begab sie sich auf die Schweizer Botschaft. Der Grund für die Festnahme war unklar. Von belarussischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor.


    "Sie haben uns nichts erklärt", sagte Tschirky im Interview. "Es hiess nur, man wolle unsere Identitäten überprüfen." Sie vermutete Willkür. Seit den Präsidentschaftswahlen im August habe es regelmässig an Sonntagen Demonstrationen gegen die Regierung gegeben. So hätten sich Menschen in kleinen Gruppen in Innenhöfen getroffen, um zu demonstrieren. "Vielleicht vermutete man, dass wir uns mit anderen treffen wollten."


    Cassis erleichtert


    Laut SRF hält sich Tschirky mit einer gültigen Akkreditierung in Belarus auf. Ihre Bekannte und deren Mann wurden den Angaben zufolge zunächst weiter festgehalten.


    Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis reagierte erleichtert auf die Freilassung. "Ich bin erleichtert und danke allen, die sich für eine rasche Lösung eingesetzt haben", teilte Cassis auf Twitter mit.


    Zuvor hatte das Schweizer Aussendepartement beim belarussischen Aussenministerium interveniert. Der Schweizer Botschafter in Minsk, Claude Altermatt, veröffentlichte nach der Freilassung ein Foto mutmasslich aus der Schweizer Vertretung, das ihn mit Tschirky beim Anstossen zeigt.


    Das Schweizer Fernsehen SRF kritisierte die mehrstündige Festnahme heftig. "Wir sind befremdet, dass unsere Korrespondentin auf offener Strasse und ohne Grund verhaftet worden ist und verurteilen dieses Vorgehen der Behörden von Belarus aufs Schärfste", liess sich der Leiter der SRF-TV-Auslandredaktion, Reto Gerber, in einer Stellungnahme auf der SRF-Internetseite zitieren.


    Kritik am Regime


    Tschirky ist seit Frühjahr 2019 TV-Korrespondentin von SRF in Russland. Sie hatte am Sonntag vor ihrer Verhaftung von Minsk aus über die Anti-Regierungsdemonstrationen in Russland berichtet. Dabei äusserte sie auch Kritik an der belarussischen Regierung unter Langzeit-Machthaber Alexander Lukaschenko.


    "Hier schaut man heute genau nach Russland und wie die Sondereinheiten mit Demonstranten umgehen", erklärte Tschirky auf Twitter. "Das Absperren der Moskauer Innenstadt: Ein Zeichen, dass der Kreml Strategien von Lukaschenko übernimmt. Dessen Strategie kennt nur eine Richtung: Repression."


    Die Schweiz hatte Mitte Dezember wegen der Gewalt nach den umstrittenen Präsidentenwahlen in Belarus Sanktionen gegenüber Lukaschenko erlassen. Für ihn und 14 weitere Personen gelten seitdem Finanzsanktionen und ein Einreiseverbot.


    "Letzter Diktator Europas"


    Der 66-jährige Alexander Lukaschenko gilt als "letzter Diktator Europas". Er hatte sich nach der von Manipulationsvorwürfen überschatteten Wahl mit 80,1 Prozent zum Sieger erklären lassen. Bei Protesten gegen die Regierung gab es mehrere Tote, Hunderte Verletzte und rund 30'000 Festnahmen.


    Im Dezember war eine schweizerisch-belarussische Doppelbürgerin aus St. Gallen in Minsk zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt worden. Die 51-Jährige war bei einer Frauen-Kundgebung am 19. September in Minsk festgenommen worden.


    Der Bundesrat äusserte sich damals erneut "sehr besorgt" über die angespannte Lage in dem osteuropäischen Binnenstaat. Er rief in einer Mitteilung zum Dialog zwischen der Regierung und der Zivilgesellschaft auf, und er forderte Belarus auf, internationale Menschenrechtsverpflichtungen einzuhalten.


    (AWP)

  • Disney beendet Zusammenarbeit mit «Mandalorian»-Star nach Nazi-Vergleich


    Disneys Produktionsfirma Lucasfilm kündigt dem «Mandalorian»-Star Gina Carano nach Nazi-Vergleichen die Zusammenarbeit.


    11.02.2021 12:10


    "Gina Carano ist derzeit nicht bei Lucasfilm angestellt und es gibt keine Pläne mit ihr für die Zukunft", teilte ein Firmensprecher am Donnerstag mit. Zugleich hiess es, ihre Aussagen seien "abscheulich und inakzeptabel". Carano spielt eine Hauptrolle in Disneys Streaming-Hit "The Mandalorian", einer in der "Star Wars"-Welt angesiedelten Weltall-Western-Serie rund um einen Einzelkämpfer und seine Verbindung zu einem Baby-Yoda.


    Auf Instagram hatte die US-Schauspielerin einen Beitrag geteilt, in dem der Umgang mit den gegenwärtigen politischen Differenzen im Land mit der Behandlung von Juden im nationalsozialistischen Deutschland verglichen wird. Es ist nicht das erste Mal, dass Carano für Aussagen auf sozialen Medien ins Kreuzfeuer gerät. Zuvor hatte sie bereits das Tragen von Masken in der Pandemie verhöhnt und behauptet, dass es bei den US-Präsidentschaftswahlen zu Wahlbetrug kam. Ursprünglich plante Lucasfilm eine eigene Disney-Serie mit ihr, gab dieses Vorhaben aber bereits nach den Äusserungen Ende vergangenen Jahres wieder auf.


    Der Streamingdienst Disney+ wird für den US-Unterhaltungskonzern immer wichtiger. Nach Börsenschluss wollte das Unternehmen Einblick in das vierte Quartal geben. Analysten warten mit Spannung auf neue Abonnentenzahlen, auch um zu vergleichen, wie stark Disney bereits zu Netflix aufgeholt hat.


    (Reuters)

  • 'Jerusalema Challenge': Warner Music verteidigt Lizenzgebühren


    Trotz viel Kritik in den Sozialen Medien hält Warner Music an der Forderung von Lizenzgebühren für die "Jerusalema Challenge" fest. "Unsere Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass unsere Künstler*innen eine faire Vergütung für die Nutzung ihrer Musik erhalten", teilte eine Sprecherin am Montag mit. Privatpersonen müssten nichts bezahlen, bei Institutionen, Organisationen oder Firmen sei das aber etwas anderes.


    15.02.2021 17:46


    Warner Music hatte unter anderem die Polizei in NRW angeschrieben, wo mehrere Dienststellen an der "Jerusalema Challenge" teilgenommen und zu dem Song Tanz-Videos im Internet veröffentlicht hatten. Das Innenministerium hat nach Angaben einer Sprecherin die Lizenzgebühren bezahlt. Zur Höhe sagte das Ministerium aus vertraglichen Gründen nichts.


    Warner Music teilte mit, dass es "üblich" sei, in Lizenzverhandlungen einzutreten, "wenn Institutionen, Unternehmen oder Organisationen Videos mit Musik unserer Künstler*innen veröffentlichen", sobald "ein werblicher oder imagefördernder Effekt zugunsten einer Institution, Organisation oder Firma gegeben ist."


    Die Unternehmenssprecherin ergänzte: "Da wir uns des Charakters der "Jerusalema Dance Challenge" aber bewusst sind, berücksichtigen wir durch abgestufte Lizenzvergütungen die jeweiligen Rahmenbedingungen des betreffenden Nutzers. Daher bieten wir je nach Nutzer unterschiedliche Preiskategorien für unterschiedliche Nutzungen an, auch rein symbolische Beträge." Es seien keine "Abmahnungen" verschickt worden oder "Strafzahlungen" gefordert worden./aus/DP/fba


    (AWP)

  • Fifa-Prozess: Bundesanwaltschaft rekurriert gegen Freispruch von PSG-Präsident


    Die Bundesanwaltschaft (BA) rekurriert gegen den Freispruch des PSG-Präsidenten und Medienmoguls Nasser Al-Khelaifi durch das Bundesstrafgericht im Fifa-Prozess vom Oktober. Auch mit dem Strafmass für den ehemaligen Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke ist die BA nicht einverstanden.


    16.02.2021 21:40


    Nach dem Erhalt des schriftlichen Urteils im Januar reichte die BA im Februar Rekurs ein, wie sie am Dienstagabend einen Bericht der französischen Sport-Tageszeitung "L'Equipe" gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte.


    Sie fordert Korrekturen der erstinstanzlichen Urteile gegen die drei Angeklagten in dem Verfahren. Wie die Bundesanwaltschaft beifügte, ist die Berufungskammer des Bundesstrafgerichts für alles weitere zuständig.


    Bedingte Geldstrafe


    Al-Khelaifi, Valcke und ein mitbeschuldigter griechischer Geschäftsmann standen wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung in Zusammenhang mit der Vergabe von Fernsehrechten vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona. Valcke als einstige Nummer zwei des Weltfussballverbands wurde wegen Urkundenfälschung zu einer bedingten Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu 200 Franken verurteilt.


    Er hatte Fifa-Konten frisiert, um Zahlungen des Griechen von 1,25 Millionen Franken zu verschleiern. Vom Vorwurf der ungetreuen Geschäftsbesorgung sprach ihn das Bundesstrafgericht frei.


    Deshalb wurde auch Nasser Al-Khelaifi, Präsident des Fussballklubs Paris-St-Germain und Besitzer der Mediengruppe Bein Media, von der Anklage der Anstiftung zur ungetreuen Geschäftsbesorgung freigesprochen. Auch der Grieche wurde freigesprochen. Die beiden müssen allerdings die Gerichtskosten tragen.


    Die Bundesanwaltschaft hatte für Valcke eine teilbedingte Freiheitsstrafe von 36 Monaten gefordert. Gegen Al-Khelaifi lautete der Strafantrag auf 28 Monate teilbedingt und gegen den abwesenden Griechen auf 30 Monate teilbedingt.


    Erster Prozess platzt


    Der sogenannte zweite Fifa-Prozess war Teil einer langen Reihe von Skandalen innerhalb des Weltverbands. Konkret ging es um die Vergabe von Fernsehrechten an mehreren Weltmeisterschaften und anderen Wettbewerben an Medienkonzerne, die von Al-Khelaifi und dem abwesenden Geschäftsmann vertreten wurden.


    Im ersten Prozess, im sogenannten Sommermärchen-Prozess gegen die ehemaligen deutschen Fussballfunktionäre Theo Zwanziger und Horst R. Schmidt, den früheren DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach sowie den Ex-Fifa-Generalsekretär Urs Linsi, konnte bis zum Ablauf der Verjährungsfrist im März 2020 kein Urteil gefällt werden.


    (AWP)

  • Wintersturm in den USA: Millionen weiter ohne Strom und mehrere Tote


    Nach einem heftigen Wintersturm in Teilen der USA müssen Millionen Menschen weiter bei eisigen Temperaturen ohne Strom ausharren. In der zweiten Nacht in Folge war Texas mit rund drei Millionen Haushalten der am stärksten betroffene Bundesstaat, wie aus Daten der Webseite "poweroutage.us" am Mittwochmorgen (MEZ) hervorging. Das ungewöhnlich kalte Winterwetter hatte im Süden und Osten des Landes zu Überlastungen des Stromnetzes geführt. Die "Washington Post" berichtete, seit Sonntag seien mindestens 14 Menschen im Zusammenhang mit dem Unwetter ums Leben gekommen.


    17.02.2021 12:25


    Das Weisse Haus teilte mit, US-Präsident Joe Biden habe mit den Gouverneuren der betroffenen Staaten wie Texas, Louisiana und Kentucky über das "extreme Winterwetter" gesprochen. Die Regierung werde alle verfügbaren Ressourcen einsetzen, um den Menschen zu helfen, "diesen historischen Sturm" zu überstehen. Der Gouverneur von Texas, der Republikaner Greg Abbott, forderte eine Untersuchung zu den Ursachen für die Stromausfälle.


    Die Gesundheitsbehörde CDC erwartet Medienberichten zufolge für die kommenden Tage "weitflächige" Verzögerungen bei der Auslieferung von Corona-Impfdosen. Der Sturm habe den Betrieb von mindestens jeweils einem Logistikzentrum in Tennessee und Kentucky beeinträchtigt, über die mehrere Bundesstaaten mit Vakzinen beliefert würden. Es blieb jedoch zunächst unklar, wie viele Impfstoffdosen betroffen sind.


    Um sich trotz der Stromausfälle bei der Eiseskälte warm zu halten, greifen Bewohner vielerorts zu ungewöhnlichen Methoden - teils mit gefährlichen Auswirkungen. So starben in der texanischen Stadt Houston eine Frau und ein Mädchen an einer Kohlenmonoxidvergiftung: Nach Angaben der Polizei hatten sie den Motor eines Autos in einer am Haus angeschlossenen Garage laufen lassen, um Wärme zu erzeugen.


    Allein im bevölkerungsreichsten Bezirk von Texas, Harris County, seien seit Montag mehr als 300 Fälle von Kohlenmonoxidvergiftungen gemeldet worden, berichtete der "Houston Chronicle". Die Gesundheitsbehörde des südlichen Bundesstaates warnte davor, elektrische Generatoren, Grillgeräte, Campingkocher und andere für den Aussenbetrieb vorgesehene Geräte zu diesem Zweck im Haus zu benutzen.


    Kunden sollten sich darauf einstellen, dass die Versorgung möglicherweise über Dienstagabend hinaus unterbrochen sein könnte, teilte das Elektrizitätswerk in der Stadt Austin auf Twitter mit. Kontrollierte Unterbrechungen der Stromversorgung seien derzeit die "Ultima Ratio", um die Zuverlässigkeit des gesamten Stromnetzes zu erhalten, erklärte der Stromnetzbetreiber Southwest Power Pool, der für 14 Bundesstaaten zuständig ist.


    Nach Räumungsarbeiten öffnete der Flughafen in Houston nach eigenen Angaben am Dienstagabend seine Hauptlandebahn. Allein in Houston und Dallas fielen am selben Tag Hunderte Flüge aus. In Austin sollte der Flugbetrieb ab Mittwochmittag wieder aufgenommen werden.


    Aus Wettersicht gab es zunächst keine Entwarnung: Ein weiterer Wintersturm soll nach Behördenangaben bis Donnerstag erneut schwere Schneefälle und Eis in die Region bringen./lkl/DP/men


    (AWP)

  • Gamestop-Hype: Youtube-Star «Roaring Kitty» vor Anhörung verklagt


    Die Kurskapriolen bei Aktien des Videospielhändlers Gamestop und anderer US-Unternehmen ziehen weitere Rechtskonflikte nach sich.


    18.02.2021 06:43


    Mit dem Youtuber "Roaring Kitty" geriet nun eine treibende Kraft der Anleger-Community, die Gamestop-Aktien in die Höhe trieb, ins Visier einer potenziellen Sammelklage. Dem Internetstar wird vorgeworfen, gegen Wertpapiergesetze verstossen und anderen Investoren enorme Verluste eingehandelt zu haben. Die Marktturbulenzen sollen am Donnerstag auch bei einer Anhörung im US-Kongress erörtert werden.


    Keith Gill, der Mann hinter dem Youtube-Profil, sei ein lizenzierter Finanzprofi, der sich gegenüber Kleinanlegern als Amateur ausgegeben habe, um sie zum Kauf überteuerter Aktien zu bringen, heisst es in der am Dienstag in Massachusetts eingereichten Klage. Der Kläger ist ein Investor aus dem Bundesstaat Washington, der sich mit Optionen auf Gamestop-Aktien verspekulierte. Er wird durch die auf Massenverfahren spezialisierte US-Grosskanzlei Hagens Berman Sobol Shapiro vertreten.


    Gill äusserte sich bislang nicht direkt zu der Klage, verteidigte sich aber bereits generell in einer vorbereiteten Stellungnahme für eine Anhörung in einem US-Kongressausschuss, die am Donnerstag zu den jüngsten Marktturbulenzen geplant ist. Er habe niemanden zum Handel mit Aktien angestiftet, um davon selbst zu profitieren, versicherte Gill. Die Vorstellung, dass er Social Media genutzt habe, um Gamestop-Aktien bei unwissenden Anlegern anzupreisen, sei "absurd".


    Bei der Anhörung im Finanzausschuss des Repräsentantenhauses sollen neben Gill auch die Chefs des Wertpapier-Brokers Robinhood und der Online-Plattform Reddit, Vlad Tenev und Steve Huffman, sowie Manager der Hedgefonds Citadel und Melvin Capital Management aussagen.


    Im Januar hatten sich in einem Online-Forum organisierte Hobby-Spekulanten bei Aktien von Gamestop und anderen Firmen wie der Kinokette AMC ein Kräftemessen mit einigen Hedgefonds geliefert, die auf einen Kursverfall der Titel wetteten und hohe Verluste erlitten.


    Die Klage gegen Gill ist nicht der erste Rechtsstreit, den die Aktienturbulenzen nach sich ziehen. Vor allem die Tatsache, dass Robinhood und andere Broker den Handel mit den heissgelaufenen Aktien beschränkten, sorgte für viel Ärger bei Anlegern und führte ebenfalls schon zu Sammelklagen. Der Verdacht von Absprachen zwischen Hedgefonds und Wertpapierhändlern beschäftigt auch schon US-Justizbehörden. Auch die Börsenaufsicht SEC und eine Arbeitsgruppe des Finanzministeriums untersuchen die Vorgänge rund um die Aktien von Gamestop und Co.


    (AWP)

  • Jack Ma nicht mehr reichster Chinese - TikTok-Besitzer steigt auf


    Jack Ma ist einer Studie zufolge nicht mehr der reichste Chinese. Der Gründer des Online-Riesen Alibaba und des Finanzkonzerns Ant Group rutschte auf den vierten Platz ab.


    02.03.2021 11:00


    Dies geht aus der am Dienstag veröffentlichten "Hurun Global Rich List" - der chinesischen Version der Forbes-Liste - hervor. In den beiden Vorjahren stand Ma mit seiner Familie noch ganz oben, doch bekam er im vergangenen Jahr Ärger mit den Behörden. Neue Nummer eins ist demnach Zhong Shanshan, der den Lebensmittelkonzern Nongfu Spring und den Impfhersteller Beijing Wantai Biological Pharmacy kontrolliert. Sein Vermögen wird auf 550 Milliarden Yuan (rund 85 Milliarden Dollar) geschätzt.


    Auf dem zweiten Platz folgt Pony Ma, der Hauptaktionär des Internetriesen Tencent. Er steigerte den Angaben nach sein Vermögen um 70 Prozent auf gut 74 Milliarden Dollar. Drittreichster Chinese ist Collin Huang, Gründer und Chef des E-Commerce-Unternehmens Pinduoduowie, mit einem Plus von 283 Prozent auf umgerechnet knapp 70 Milliarden Dollar.


    Der Gründer von ByteDance, dem Mutterkonzern des weltweit vor allem bei jungen Leuten gefragten sozialen Netzwerks TikTok, schaffte es erstmals in die Top 5: Zhang Yimings Vermögen wird auf 54 Milliarden Dollar geschätzt.


    Auch Jack Mas Vermögen wuchs, und zwar um 22 Prozent auf fast 56 Milliarden Dollar. Sein Sturz vom Thron kommt, "nachdem Chinas Regulierungsbehörden die Ant Group und Alibaba wegen kartellrechtlicher Probleme zügelten", wie es im Hurun-Bericht heisst. Ma war nach dem gescheiterten Börsengang von Ant im vergangenen Herbst von der Bildfläche verschwunden. In einer Rede hatte er damals die Aufsichtsbehörden in China kritisiert. Es gab zahlreiche Spekulationen über seinen Verbleib.


    Ma meldete sich schliesslich im Januar in einem 50-sekündigen Video seiner Stiftung zu Wort, in dem er sich an Lehrer in ländlichen Gebieten wandte. Beobachter konnten nicht zuordnen, an welchem Ort das Video aufgenommen wurde. Der Clip verbreitete sich in Windeseile über den chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo. Die Aufsichtsbehörden hatten den 37 Milliarden Dollar schweren Börsengang von Ant in Shanghai und Hongkong einen Riegel vorgeschoben. Es hätte der grösste Börsengang der Welt werden sollen.


    (AWP)

  • Schweizer Botschafter übernimmt Vorsitz bei WTO-Schiedsgericht


    Botschafter Didier Chambovey, Leiter der Ständigen Mission der Schweiz bei der Welthandelsorganisation (WTO), übernimmt ein wichtiges Mandat bei dieser Institution. Die WTO-Mitgliedstaaten übertrugen Chambovey den Vorsitz des Schiedsgerichtes.


    05.03.2021 07:21


    Die WTO steckt seit einigen Jahren in einer institutionellen Krise. Die USA haben unter dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump die Ernennung von Richtern am Berufungsgericht blockiert. Trumps Nachfolge, Joe Biden, hat diese Politik fortgeführt.


    Das Organ, dessen Vorsitz Chambovey übernimmt, hat den Auftrag, Beschwerden und gefällten Urteile zu bestätigen. Die neue WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala hat betont, dass sie von jedem Mitgliedstaat eine klare Haltung zur Reform der WTO erwartet.


    (AWP)

  • Mehrere Walliser Industriestandorte durch Umweltgifte belastet


    Im Wallis müssen fünf Standorte saniert werden, bei denen das Grundwasser mit gesundheitsschädigenden Chemikalien belastetet ist. In Visp ist die Sanierung bereits im Gange.


    18.03.2021 16:06


    Als einer der ersten Kantone hat das Wallis das Grundwasser nach per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) untersucht. PFAS werden seit den 1970er Jahren in grossem Umfang in Produkten wie Feuerlöschschäumen, Kosmetika, Farben und Kleidung verwendet. Teilweise sind die Stoffe heute verboten.


    In Visp stammt die PFAS-Belastung des Grundwassers vom ehemaligen Feuerwehrübungsplatz auf dem Lonza-Chemiestandort. Die Sanierung des Standorts begann im Jahr 2020. Der Aushub des belasteten Untergrunds soll im Frühjahr 2022 abgeschlossen sein, wie Christine Genolet-Leubin, Leiterin des Walliser Umweltdienstes, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.


    Kostspielige Angelegenheit


    Die verunreinigte Erdmaterial im Umfang von 41'200 Kubikmetern wird in Österreich aufbereitet. Dies erklärt teilweise auch die Kosten für die Sanierung, die auf 25 Millionen Franken geschätzt werden.


    Die Untersuchungen haben ergeben, dass vier weitere Stellen im Wallis stark belastet mit PFAS sind und ebenfalls saniert werden müssen, wie es im Communiqué des Kantons heisst. Sie befinden sich an den Industriestandorten Monthey, Collombey und Evionnaz sowie im Ausbildungszentrum des Zivilschutzes in Grône.


    In Monthey seien Rückstände im Grundwasser rhoneabwärts des Chemiestandorts und in der Nähe einer Trinkwasserfassung gefunden worden, die seit zwei Jahren ausser Betrieb sei, sagte Genolet-Leubin. Der Umweltdienst habe die Errichtung einer Rückhaltesperre gefordert, um den Eintritt von PFAS in das Grundwasser so weit wie möglich zu reduzieren.


    In Collombey kontaminierten PFAS das Grundwasser in der Nähe der Raffinerie, die abgebaut wird. Erste Untersuchungen hätten bereits vier Verschmutzungsquellen aufgedeckt, die mit Feuerwehreinsätzen oder Übungen in Verbindung stünden.


    Wasser muss gereinigt werden


    In Evionnaz wurden PFAS in Proben gefunden, die flussabwärts vom Chemiestandort genommen worden waren. Das Abpumpen und Aufbereiten des Wassers ist für August geplant. In Grône sind Untersuchungen im Gange, und zu den bereits ergriffenen Sofortmassnahmen gehört die Verwendung von PFAS-freiem Löschschaum durch die Feuerwehr bei Übungen.


    Ein weiterer Standort, in Steg im Oberwallis, wird beobachtet. Zwei andere Standorte sind zwar mit PFAS belastet, aber mit Konzentrationen "deutlich unterhalb der kritischen Schwelle". 16 untersuchte Standorte sind nicht von diesen Schadstoffen betroffen.


    Schwer abbaubare Umweltgifte


    Die Umweltbelastung durch PFAS sei ein weltweit wachsendes Problem, betont der Kanton. Über die Anwendung und Entsorgung gelangen diese in die Umwelt und reichern sich in Pflanzen, Tieren und Menschen an. In der Umwelt und in Lebewesen bauen sie sich kaum ab und sind gesundheitsgefährdend.


    Zu den PFAS zählen rund 4700 verschiedene chemische Verbindungen. Derzeit überprüft das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) die Höchstwerte in Trinkwasser und Lebensmitteln.


    mk/


    (AWP)

  • Finma-Chef Branson wechselt zur deutschen Aufsichtsbehörde Bafin


    An der Spitze der Finanzmarktaufsicht Finma kommt es zu einem Wechsel.


    22.03.2021 12:45


    Mark Branson, der die Behörde seit April 2014 leitet, wechselt zur deutschen Aufsichtsbehörde Bafin, wie die Finma am Montag mitteilte. Das hatte zuerst das "Handelsblatt" berichtet.


    Branson wird die neue Aufgabe als Bafin-Präsident laut den Angaben per Mitte 2021 übernehmen. Schon ab Mai werde die Finma operativ von Jan Blöchliger geführt, so die Mitteilung weiter. Die Suche nach einer neuen Direktorin oder einem neuen Direktor sei eingeleitet worden.


    Der Abgang Bransons wird in der Mitteilung bedauert. Er habe den Aufbau und die nationale und internationale Etablierung der Behörde wesentlich geprägt. Und seine Berufung zeuge von ihrer internationalen Anerkennung.


    Grosses Lob


    Branson startete seine Tätigkeit bei der Finma Januar 2010 als Leiter des Geschäftsbereichs Banken. Nach seiner Wahl zum Direktor habe er den Kampf gegen die Finanzkriminalität im Rahmen der Geldwäschereiaufsicht priorisiert.


    "Finma-Direktor ist ein extrem anspruchsvoller Job. Mark Branson hat ihn hervorragend gemacht", lässt sich Finma-Verwaltungsratspräsidentin Marlene Amstad zitieren. Er habe für den Aufbau und die Etablierung der Behörde in einer für den Finanzplatz sehr bewegten Zeit "einen herausragenden Beitrag" geleistet. "Dass die Finma so dasteht, als national und international anerkannte Behörde, ist ein grosser Verdienst von Mark Branson."


    (AWP)

  • 2,9 Millionen Dollar für digitale Kopie von erstem Tweet


    Eine digitale Kopie des allerersten Tweets ist für gut 2,9 Millionen Dollar versteigert worden. Dabei erwarb der Höchstbietende, ein Software-Unternehmer aus Malaysia, lediglich eine Art elektronisches Echtheitszertifikat. Der Twitter-Mitgründer und heutige Firmenchef Jack Dorsey, der die Tweet-Kopie versteigerte, spendete die exakt 2 915 835,47 Dollar (rund 2,45 Millionen Euro) am Montag (Ortszeit) an eine Organisation, die arme Menschen in Afrika unterstützt.


    23.03.2021 11:24


    Dorsey schrieb am 21. März 2006 "just setting up my twttr" (etwa: "ich richte gerade mein twttr ein", wie die Plattform ursprünglich heissen sollte). Es ist die älteste Nachricht, die auf Twitter verfügbar ist.


    Der Twitter-Chef verkaufte die Kopie als sogenanntes NFT (non-fungible token), dessen Echtheit mit der Blockchain-Datenkette der Krypto-Währung Etherium abgesichert wird. Die Blockchain ist im Grunde eine Datenbank, die alle Transaktionen mit einem digitalen Artikel speichert und auf viele Rechner im Netz verteilt ist, was sie fälschungssicher macht. Der Höchstbieter Sina Estavi führt die Firma Bridge Oracle, die im Blockchain-Geschäft ist.


    NFT erleben gerade einen Boom: So wurde vor kurzem eine Kopie einer Collage des Digitalkünstlers Beeple für gut 69,3 Millionen Dollar versteigert. Das ist ein Rekord für digitale Kunst. Auch hier erwarb der Käufer lediglich ein digitales Echtheitszertifikat - jeder kann eine identische Kopie des Kunstwerks besitzen./so/DP/mis


    (AWP)