Was ist mit der SNB los???????

  • Nationalbank bestätigt angekündigten Jahresgewinn


    Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat das vergangene Jahr mit einem Gewinn von 20,9 Milliarden Franken abgeschlossen.


    01.03.2021 07:53


    Dahinter standen vor allem Bewertungsgewinne auf Devisen- und Goldbestände, wie die SNB am Montag unter Verweis auf endgültige Zahlen mitteilte. Der Gewinn auf Fremdwährungspositionen betrug demnach 13,3 Milliarden Franken. Der Goldbestand war um 6,6 Milliarden mehr wert und die bei den Banken für Sichtguthaben bei der SNB erhobenen Gebühren brachten 1,3 Milliarden ein. An Bund und Kantone will die SNB sechs Milliarden Franken auszahlen. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 15 Franken je Anteilsschein erhalten.


    Die Notenbank hatte gestützt auf vorläufige Zahlen bereits im Januar einen Jahresgewinn von rund 21 Milliarden Franken in Aussicht gestellt. 2019 hatte die SNB einen Gewinn von 48,9 Milliarden Franken ausgewiesen.


    Das Ergebnis der SNB ist abhängig von Wertschwankungen ihrer Hunderte Milliarden Franken schweren Devisenreserven. Sie sind zum Teil auch in Aktien und Anleihen aus dem Ausland angelegt. Fremdwährungen kauft die Notenbank, um eine wirtschaftsschädliche Aufwertung des in Krisenzeiten als "sicherer Hafen" gefragten Franken zu unterbinden. Trotz des US-Vorwurfs der Währungsmanipulation wollen die Schweizer Währungshüter an dieser Politik festhalten.


    (Reuters)

  • Sichtguthaben bei der SNB sinken im Vergleich zur Vorwoche um 0,3 Mrd Fr.


    Die Sichtguthaben bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind in der vergangenen Woche gesunken. Die Einlagen von Bund und Banken lagen am 26. Februar bei 704,1 Milliarden Franken nach 704,4 Milliarden in der Woche davor, wie die SNB am Montag mitteilte. Das ist ein Rückgang um rund 0,3 Milliarden Franken. Auf die Giroguthaben inländischer Banken entfielen Ende letzter Woche 640,8 Milliarden Franken.


    01.03.2021 10:25


    Die Entwicklung der Sichtguthaben gilt als Indiz dafür, ob die SNB am Devisenmarkt interveniert, um den Franken zu schwächen. Die Zentralbank kauft Fremdwährungen und schreibt den Banken den entsprechenden Franken-Betrag auf deren SNB-Konten gut.


    (AWP)

  • Euro bei 1,11 Franken: Ist die SNB ihr Hauptproblem bis auf Weiteres los?


    Eine Euro-Stärke wie momentan kann der Nationalbank die Sorge abnehmen, immer wieder mit Devisenkäufen gegen die Franken-Aufwertung intervenieren zu müssen. Eine Sache darf dazu allerdings nicht passieren.


    03.03.2021 22:10


    Von Marc Forster


    Die Lagebeurteilung von Tobias Frei muss wie Musik in den Ohren der Schweizerischen Nationalbank (SNB) klingen: "Das aktuelle Umfeld stellt aus unserer Sicht eine optimale Situation für die SNB dar. Ein aufhellender Wachstumsausblick, welcher zusätzlich von positiven Überraschungen bei den Wirtschaftsdaten begleitet wird, schwächt weltweit die Nachfrage nach sicheren Häfen und damit auch dem Franken", sagt der Portfoliomanager von der Vermögensverwaltungsbank Bantleon.


    Über die Jahre hat die SNB neben ihrer Negativzinspolitik zur angepeilten Abwertung des Frankens so viele Euros gekauft, dass ihre Bilanz jetzt an die Billionengrenze angewachsen ist. Die Währungshüter wären dieses Problem nur zu gerne los. Bantleon-Experte Frei hat diesbezüglich noch mehr Good News parat: Der Euro könnte bis 1,16 Franken vorstossen. Die Abwertung des Franken wirke inflationstreibend, was der SNB in die Hände spiele. "Die Schweiz dürfte das deflationäre Umfeld der vergangenen Jahre endlich hinter sich lassen."


    Vor diesem Hintergrund habe der Euro den seit 13 Jahren bestehenden Abwärtstrend gegenüber dem Franken verlassen, so Frei. Man erinnere sich: In ferner Vergangenheit, vor der Finanzkrise 2008, war der Euro über 1,60 Franken wert gewesen.


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    Der Kurs Euro-Franken in den vergangenen 36 Monaten: Kurz über 1,20 im April 2018 (Pfeil) - die letzten SNB-Interventionen werden im Herbst 2020 vermutet (Grafik: cash.ch).


    Aus heutiger Optik ist längst eine andere Marke zur magischen Linie im schwankenden Kurs Euro zu Franken geworden. Geht der Kurs über 1,10, schauen alle auf. Die Marke ist vergangene Woche nun plötzlich wieder geknackt worden. Am Mittwochabend überschritt der Kurs zwischenzeitlich die Schwelle von 1,11 Franken.


    Die Anleger beeinflusst derzeit in ihren Entscheidungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) einen weiterhin lockeren Kurs in der Geldpolitik verspricht. Am Mittwoch war die Nachricht, dass die EZB nicht mit "drastischen" Mittel gegen den seit Anfang Jahr beobachteten stärkeren Anstieg von Anleihenrenditen vorgehen wolle, ein Grund für das Weitersteigen des Euro auf nunmehr über 1,11 Franken.


    Zuletzt stand der Euro im Juli 2019 über 1,11 Franken. Zu 1,20 Franken wurde der Euro zum bisher letzten Mal im April 2018 gehandelt, also vor fast drei Jahren.


    Risiken der Eurozone bleiben


    Der Euro wertet seit Anfang 2021 auf, obwohl in den Ländern der EU die Impfkampagne, die zur Wiedereröffnung der Wirtschaft führen soll, noch langsam vorangeht. Die Konjunkturperspektiven sind zwar gut, aber gerade sorgenfrei geht Europa der Nach-Corona-Zeit auch nicht entgegen.


    Nur ein dauerhaft stärkerer Euro würde die Schweizerische Nationalbank (SNB) von den ungeliebten Devisenkäufen entlasten. Der Chefökonom der Liechtensteiner VP Bank, Thomas Gitzel, sagte schon im vergangenen Sommer im cash-Börsen-Talk voraus, dass die SNB ihre Deviseninterventionen beenden könnte. Er stützte seine Aussagen wesentlich auf das damals beschlossene 750-Milliarden-Hilfsprogramm der EU, dass die coronaverwüstete Wirtschaft des Kontinents stabilisieren soll. Inzwischen ist kritisiert worden, dass das EU-Programm zu mutlos sei und hinter den 1,9 Billionen Dollar, die der amerikanische Präsident Joe Biden ausschütten will, verblasse.


    Gitzel bleibt aber bei seiner Einschätzung. "Die SNB hat seit dem Oktober nicht mehr an den Devisenmärkten interveniert", sagt er im Gespräch mit cash.ch. "Wir gehen auch davon aus, dass sich der Franken längerfristig bei Niveaus von über 1,10 einpendelt." Damit seien Interventionen vom Tisch. Solange der Kurs nicht unter 1,07 sinke – und davon geht Gitzel aus – , werde es keine weitere Interventionen mehr geben.


    Franken zu vielen Währungen schwächer


    Letztlich hängt die Situation wie immer am Euro. In den vergangenen Jahren ist jeweils über eine zeitweilige Stärke der Gemeinschaftswährung gesprochen worden, wenn der Eurokurs gestiegen ist. Selten ist davon die Rede gewesen, dass der Franken schwach sei. Sprich: Der Eurozone es ging zwischendurch angesichts von hohen Staatschulden, politischem Hickhack und mässiger Konjunkturentwicklung weniger schlecht, so dass sich die Währung erholen konnte.


    Die Schweizer Volkswirtschaft hat sich bei allen Auf und Abs in den vergangenen Jahren nie wirklich schwach zeigt. Beziehungsweise waren Franken-Anlagen nie exzessiv unattraktiv. Dennoch hat der Franken zu fast allen wichtigen Währungen der Welt seit Anfang Jahr eingebüsst, am meisten gegen das britische Pfund:


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    Währungen zum Franken seit Anfang 2021 (Grafik: Bloomberg).


    Das weltweite Bild bestätigt also, dass der "Safe-Haven"-Status des Frankens etwas an Strahlkraft verloren hat. Dass sichere Häfen weniger gefragt sind, lässt sich auch an den Renditen der 10-jährigen Anleihen des schweizerischen Staats ablesen. Bundesobligationen rentierten Anfang Januar mit -0,56 Prozent und in den letzten Tagen zwischen -0,2 und -0,3 Prozent.


    Dies bedeutet, dass der Kurs und damit die Nachfrage nach Franken-Obligationen zurückgegangen sind. Investoren sind etwas weniger bereit, für eine "sichere" Anlage einen immer noch negativen Zins in Kauf zu nehmen. An anderer Stelle sieht man die relative Unbeliebtheit des Frankens auch, wenn man die derzeit schwache Kursentwicklung grosskapitalisierter und defensiver Schweizer Aktien wie Nestlé, Roche oder Novartis betrachtet.


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    Die - durchwegs negative - Rendite 10-jähriger Obligationen der Eidgenossenschaft seit März 2019. Seit Januar 2021 (Pfeil) steigen die Renditen wieder an (Grafik: cash.ch).


    Kommt es also für die SNB und ihre Devisenkaufpolitik zur Wende? Nun, eine Tatsache bleibt: Die Schweizer Notenbank definiert Deviseninterventionen weiterhin als geldpolitische Massnahme. SNB-Chef Thomas Jordan und sein Direktorium betonen dies immer wieder. Deshalb werden Interventionen weiterhin möglich sein.


    In diesen Intrumentenkasten würde das SNB-Direktorium etwa dann greifen, wenn im Zuge der noch längst nicht beendeten Coronakrise weitere Lockdowns verhängt werden. Während die Schweiz und viele europäische Staaten derzeit eher auf Öffnungsschritte des zweiten Lockdowns zusteuern, haben Länder wie Israel oder Grossbritannien schon einen dritten Lockdown erlebt.


    Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank hält derzeit ein Kursniveau von etwa 1,10 nichtsdestotrotz für gerechtfertigt und erinnert daran, dass man vergangenes Jahr bei Linie für Devisenkäufe bei 1,05 vermutet hatte.


    "Würde aber eine dritte Coronawelle wieder zu Lockdowns führen, würde dies den Franken als Ausweichplatz erneut beliebt werden lassen", sagt er. Dies liegt auch daran, dass die SNB mit ihren Negativzinsen ziemlich am Anschlag ist, die Europäer hingegen nicht. Leuchtmann bringt es so auf den Punkt: "Bei der SNB erwartet niemand am Markt noch weitere Zinssenkungen - die EZB hat mehr Handlungsspielraum bei Zinssenkungen und Anleihenkäufen."

  • Der fallende Franken verschafft der SNB wieder Luft zum Atmen


    Für den Schweizer Notenbankchef Thomas Jordan ist der jüngste Rückgang des Franken auf ein 20-Monats-Tief gegenüber dem Euro eine Wohltat. Zuletzt war seine Politik hart kritisiert worden.


    08.03.2021 06:16


    Gerade zwei Woche ist es her, dass ein Trio bekannter Volkswirte seiner Institution vorwarf, nicht entschieden genug für etwas mehr Inflation zu sorgen. Drei Monate zuvor hatte noch Donald Trumps Finanzministerium aus einer ganz anderen Richtung gefeuert und der Schweiz Währungsmanipulation vorgeworfen, weil sie interveniert, wenn der Franken zu stark wird.


    Inzwischen haben sich Investoren für höhere Inflationsraten positioniert und den Franken damit innerhalb von 14 Tagen 3 Prozent abgewertet, auf unter 1,10 zum Euro. Damit hat die SNB auf einmal an beiden Fronten wieder Luft.


    Die schwächere Währung dürfte sowohl die Inflation als auch das Wachstum der von der Pandemie gebeutelten Wirtschaft ankurbeln. Die Abwärtsbewegung bedeutet auch, dass die Zentralbank am Devisenmarkt buchstäblich keinen Finger krumm zu machen braucht und Irritationen bei Präsident Joe Biden gar nicht erst aufkommen müssen.


    "Es ist wirklich gut für die SNB, weil sie nicht intervenieren müssen", sagte Alessandro Bee, ein Ökonom bei der UBS. "Interventionen sind ein unangenehmes Thema, wenn man sich mit den Amerikanern zusammensetzen muss."


    Big Spender


    Die Abwertung, die begann als Investoren sich von sicheren Anlagen trennten um sich für eine globalen Erholung nach der Pandemie zu positionieren, kam den Schweizern gelegen.


    Die SNB hat über Jahre hinweg atemberaubende Summen ausgegeben um den Aufwärtstrend des Franken zu stoppen und Deflation zu verhindern. Doch trotz der Interventionen und dem niedrigsten Zinssatz der Welt mit minus 0,75 Prozent, ist der Inflationsdruck schwach.


    Das hat zuletzt Stefan Gerlach, einen früheren irischen Notenbanker, der nun bei EFG International wirkt, Yvan Lengwiler von der Universität Basel, und Charles Wyplosz vom Genfer Graduate Institute dazu veranlasst, einen neuen Ansatz zu fordern. Doch die Notenbanker sehen keine Notwendigkeit, ihre Strategie neu zu fassen.


    Es ist anzunehmen, dass sie bei ihrer nächsten Zinsentscheidung am 25. März erneut bestätigen werden, dass es bei der Bereitschaft zu intervenieren ebenso bleibt wie bei Negativzinsen.


    Ob ein fallender Franken nachhaltig Preiswachstum erzeugen kann, wird man sehen. Die Inflation ist mittlerweile seit über einem Jahr negativ und die Löhne wachsen kaum. Die SNB könnte unter grösseren Druck kommen, ebenso wie die Europäische Zentralbank ihre gesamte Strategie auf den Prüfstand zu stellen.


    "Sie brauchen eine Überprüfung, aber ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist, da bin ich mir nicht sicher" meint die Ökonomin Nadia Gharbi von Banque Pictet & Cie. "Ich denke sie werden einfach die Daumen drücken, dass der Franken nicht wieder aufwertet."


    (Bloomberg)

  • SNB ist «erfreut» über Franken-Abschwächung und will weiter am Markt intervenieren


    Die jüngsten Abwertung des Frankens ist für die Schweizerische Nationalbank (SNB) kein Grund, von ihrer seit mehr als sechs Jahren verfolgten Politik der Negativzinsen und Devisenmarkt-Interventionen abzurücken.


    10.03.2021 06:40


    "Wir sind überzeugt, dass unsere expansive Geldpolitik mit einem Negativzins von minus 0,75 Prozent und Interventionen am Devisenmarkt notwendig ist, um die Bedingungen für die Schweizer Wirtschaft angemessen zu halten", sagte SNB-Direktoriumsmitglied Fritz Zurbrügg in einem Mittwoch veröffentlichten Interview der Zeitung "Blick" und bekräftigte damit einmal mehr die Position der Notenbank. "Wir können bei beiden Instrumenten auch noch weitergehen, wenn es die Lage erfordert."


    Die Abschwächung der Landeswährung in den letzten Wochen sei "willkommen und erfreulich", erklärte Zurbrügg. Dank besserer globaler Wirtschaftsaussichten sei die Nachfrage nach dem in Krisenzeiten als sicherer Hafen angelaufenen Franken gesunken. Die Unsicherheiten über den Konjunkturverlauf bleiben jedoch sehr hoch und von einer Zinswende zu sprechen, sei verfrüht.


    Die Währungshüter könnten bei beiden Instrumenten auch noch weitergehen, wenn es die Lage erfordere. "Wir haben im letzten Jahr für 100 Milliarden Franken an den Devisenmärkten interveniert", sagte Zurbrügg. Die gesamten Devisenreserven der SNB betragen mittlerweile 914 Milliarden Franken.


    Die Schweizer Devise ist jüngst gegenüber den wichtigsten Exportwährungen auf Mehrjahres- beziehungsweise Mehrmonatstiefs gesunken. Aktuell kostet ein Euro rund 1,1050 Franken und damit so viel wie zuletzt im Juli 2019. Der Dollar ist mit etwa 0,9290 Franken so teuer wie letztmals vor acht Monaten. In den ersten neun Monaten 2020 hatten die Währungshüter für gut 100 Milliarden Franken Fremdwährungen gekauft, um sich gegen eine wirtschaftsschädliche Aufwertung des Frankens zu stemmen. Unter anderem dieses Vorgehen der SNB hat der Schweiz den US-Vorwurf der Währungsmanipulation eingetragen.


    Immobilienpreise im Fokus


    Die SNB verfolgt den kontinuierlichen Preisanstieg bei den Immobilien zudem sehr aufmerksam. Das Bedürfnis der Menschen, mehr Wohnraum zu haben, sei wegen der Corona-Pandemie noch gestiegen, sagt Zurbrügg. Auch die Preise für Einfamilienhäuser ausserhalb der Zentren zögen wieder an. "Wir beobachten das sehr aufmerksam", sagte Zurbrügg. Denn gerade vom Immobilienmarkt könne eine Gefahr für die Finanzstabilität ausgehen.


    In den letzten Jahren hätten sich Verwundbarkeiten im Hypothekar- und Immobilienmarkt aufgebaut. Derzeit habe die Nationalbank aber keine Anzeichen für eine Korrektur.


    Zwar seien die langfristigen Zinsen in letzter Zeit nach einem krisenbedingten Rückgang wieder leicht angestiegen. Das liege unter anderem an den verbesserten Aussichten für die Wirtschaft. Die Unsicherheit über den Konjunkturverlauf blieben jedoch sehr hoch. Von einer Zinswende zu sprechen, sei verfrüht.


    Die Inflation habe zwar jüngst in einigen Ländern leicht zugenommen. Die Schweiz habe jedoch immer noch eine negative Teuerung. Die Prognosen der SNB gingen von einem leichten Anstieg aus. Sorgen über eine unkontrollierbare Inflationsdynamik seien aber nicht angebracht.


    (Reuters/AWP)

  • SNB-Direktoriumsmitglieder erhielten 2020 etwas mehr Lohn


    Die drei Direktoriumsmitglieder der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben im vergangenen Jahr leicht mehr verdient. Konkret erhielten die obersten Schweizer Währungshüter je 945'000 Franken, wie dem am Montag publizierten Geschäftsbericht 2020 zu entnehmen ist.


    22.03.2021 08:12


    Im Jahr davor hatten die Gesamtvergütungen von Thomas Jordan, Fritz Zurbrügg und Andréa Maechler bei je 933'300 Franken gelegen. Inklusive Arbeitgeberbeiträge, Pensionspläne und AHV sind die letztjährigen Bezüge leicht unterschiedlich. Jordan und Zurbrügg erhielten je 1,25 Millionen Franken, Maechler 1,21 Millionen.


    Kantonsanteil bei genau 50%


    Keine grossen Verschiebungen gab es erwartungsgemäss im Aktionariat. Die Kantone und Kantonalbanken erhöhten ihren Aktienbestand letztes Jahr um insgesamt 267 Aktien und hielten damit Ende 2020 genau 50 Prozent des Aktienkapitals (VJ 49,7%). Von den weiteren eingetragenen Aktien in der Höhe von 27,5 Prozent des Aktienkapitals befinden sich laut Geschäftsbericht gut 27'000 Aktien im Besitz von Privataktionären, davon sind aber nur gut 15'000 stimmberechtigt.


    Das Total der stimmberechtigten Aktien nahm gegenüber dem Vorjahr zu, wobei die 26 Schweizer Kantone und 23 Kantonalbanken Ende 2020 76,1 Prozent davon hielten (VJ 77,2%). Der Stimmrechtsanteil der Privataktionäre stieg von 22,3 auf 23,4 Prozent an. Die restlichen 0,5 Prozent wurden Ende Jahr von anderen öffentlichen-rechtlichen Körperschaften gehalten, wobei sich darunter 21 Gemeinden befanden. Die Eidgenossenschaft selber ist bekanntlich nicht Aktionärin.


    Grösste Aktionäre Ende 2020 waren der Kanton Bern mit 6,63 Prozent, der Kanton Zürich mit 5,20 Prozent, der deutsche Theo Siegert mit 5,04 Prozent, der Kanton Waadt mit 3,40 Prozent und der Kanton St. Gallen mit 3,00 Prozent.


    rw/an


    (AWP)

  • SNB intervenierte im Coronajahra wie noch nie


    (Ausführliche Fassung) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im vergangenen Jahr im grossen Stil an den Devisenmärkten interveniert. Insgesamt hat sie Fremdwährungen in der Höhe von 110 Milliarden Franken erworben, wie dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht 2020 zu entnehmen ist. Im Jahr davor hatte das Volumen nur 13,2 Milliarden betragen.


    22.03.2021 07:51


    Die Zahl ist trotz ihrer Grösse keine Überraschung, weil die Interventions-Volumina der ersten drei Quartale schon bekannt waren. Daraus ergibt sich, dass die SNB im Schlussquartal mit 9 Milliarden intervenierte.


    Somit haben sich Interventionen weiter abgeschwächt. Zum Vergleich: Im dritten Quartal betrugen die Volumina 11,0 Milliarden.


    Davor hatten sich die Notenbanker während der Coronakrise mit vielen Milliarden gegen die Frankenstärke gestemmt, im zweiten Quartal mit 51,5 Milliarden, im ersten mit 38,5 Milliarden.


    Über den Werten von 2015 bis 2017


    Insgesamt ist das Jahr 2020 nun klarer Spitzenreiter in Sachen Interventionen. Davor hatte die SNB vor allem in den Jahren 2015 bis 2017 bzw. nach Aufhebung des Euro-Mindestkurses (15.1.2015) in hohem Mass intervenieren müssen, um den Franken zu schwächen bzw. die Exportwirtschaft vor einem allzu hohen Franken zu schützen.


    So hatte die SNB 2015 für 86,1 Milliarden, 2016 für 67,1 Milliarden und 2017 für 48,2 Milliarden Franken Devisen gekauft. Aber auch schon 2014, also im Jahr vor der Aufhebung des Mindestkurses, hatte sie Devisen in Höhe von 25,8 Milliarden erworben. 2018 war dann für die SNB ein in dieser Beziehung relativ ruhiges Jahr mit Devisenkäufen im Gegenwert von lediglich 2,3 Milliarden.


    Interventionen am Devisenmarkt sind auch nach der Aufgabe des Euro-Mindestkurses vor bald sechs Jahren eines der wichtigsten Instrumente der SNB, um eine unerwünschte Aufwertung des Frankens zu vermeiden. Seit Ausbruch der Coronakrise betont die Notenbank, dass sie bei Bedarf auch "verstärkt" am Devisenmarkt eingreife. Der Franken sei nämlich nach wie vor "hoch bewertet".


    Harsche US-Kritik


    Die Interventionen am Devisenmarkt haben der SNB jedoch harsche Kritik von Seiten der USA eingebracht. Mitte Dezember hatte das US-Schatzamt bekanntgegeben, dass es die Schweiz als Währungsmanipulator einstuft. Die SNB hatte die US-Vorwürfe umgehend zurückgewiesen und sich gegen den Vorwurf verwahrt.


    Im aktuellen Geschäftsbericht wird dies wiederholt: "Die Devisenmarktinterventionen der SNB sind notwendig, um angemessene monetäre Bedingungen und dadurch Preisstabilität zu gewährleisten", heisst es.


    SNB-Präsident Thomas Jordan hatte im Dezember jedoch betont, man werde auf den Dialog mit den US-Behörden setzen. "Wir werden den USA erklären, dass sich die Schweiz mit dem permanent starken Franken in einer speziellen Ausgangslage befinde und die Devisenmarktinterventionen nicht das Ziel verfolgen, uns einen Wettbewerbs-Vorteil zu verschaffen."


    rw/ra


    (AWP)

  • Prognose: SNB-Zinserhöhung frühestens in zwei Jahren


    Eine Leitzinsänderung in der Schweiz ist nach übereinstimmender Einschätzung von Ökonomen weiterhin nicht in Sicht.


    23.03.2021 11:34


    Ungeachtet der jüngsten Abschwächung des Frankens dürfte die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Donnerstag bei ihrer vierteljährlichen geldpolitischen Lagebeurteilung an ihrem Leitzins von minus 0,75 Prozent festhalten, prognostizieren alle 35 von Reuters befragte Wirtschaftsexperten. Auch die Sichteinlagen von Banken bei der Notenbank ab einem gewissen Freibetrag dürften weiterhin mit einer Gebühr von 0,75 Prozent belastet werden.


    "Die SNB dürfte es nicht eilig haben, ihre geldpolitische Haltung zu straffen, während sich die Wirtschaft vom Pandemie-Schock erholt", sagte GianLuigi Mandruzzato, Ökonom bei EFG Asset Management. Die Notenbank dürfte mit Signalen für eine Verschärfung auch zuwarten, um keinen Aufwärtsdruck auf den Franken zu provozieren. Mit einem ersten Zinsschritt in der Schweiz rechnen Volkswirte der Umfrage zufolge frühestens im zweiten Quartal 2023. Verschiedene Zentralbanken wie etwa jene Norwegens haben angedeutet, dass sie eine Zinserhöhung in Erwägung ziehen.


    SNB-Direktoriumsmitglied Fritz Zurbrügg hatte jüngst die Franken-Abschwächung begrüßt, gleichzeitig aber erklärt, eine expansive Geldpolitik bleibe weiterhin notwendig. Die Schweizer Währungshüter halten den Leitzins seit mehr als sechs Jahren historisch tief im negativen Bereich. Um eine wirtschaftsschädliche Aufwertung des in Krisenzeiten als sicherer Hafen gefragten Frankens abzuwenden, setzen sie zudem auf Devisenmarktinterventionen: 2020 kaufte die SNB für 110 Milliarden Franken ausländische Devisen, um die Landeswährung zu schwächen.


    Die jüngste Aufwertung der wichtigsten Exportwährungen Euro und Dollar zum Franken könnte es der SNB nun erlauben, ihre Eingriffe am Devisenmarkt zurückzufahren oder sogar mit dem Abbau ihrer Fremdwährungspositionen zu beginnen. Das würde wohl auch helfen, das Verhältnis zu den USA zu entspannen. Denn die Vereinigten Staaten stufen die Schweiz unter anderem wegen der SNB-Interventionen als Währungsmanipulator ein.


    Doch sollten Investoren wieder im großen Stil zum Franken greifen, dürften wohl weder der US-Vorwurf noch die riesige SNB-Bilanzsumme von nahezu einer Billion Franken das dreiköpfige Direktorium um Notenbankchef Thomas Jordan davon abhalten, weitere Milliarden zur Schwächung der Landeswährung in die Hand zu nehmen.


    (Reuters)

  • Die Anlagepolitik der SNB ist laut Studie wenig nachhaltig


    Die Richtlinien und Massnahmen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) für den Klimaschutz sind laut einer Studie der Londoner Nichtregierungsorganisation Positive Money im Vergleich zum Ausland eher dürftig ausgelegt.


    31.03.2021 06:31


    Der Vergleich der Klimaschutzanstrengungen verschiedener Zentralbanken zeige, dass die SNB im internationalen Vergleich der G20-Staaten lediglich 24 von 130 Punkten erreiche, heisst es in einem Communiqué vom Mittwoch. Damit lande die SNB auf dem achten Rang hinter Ländern wie China, Brasilien und den europäischen Nachbarländern.


    Zudem verweist Greenpeace darauf, dass der Grossteil der 24 Punkte für die SNB hauptsächlich daher rühre, dass die Nationalbank im vergangenen Dezember den Verkauf von Aktien von Unternehmen bekannt gegeben habe, die ausschliesslich im Kohleabbau tätig seien. Eine solche Massnahme sei jedoch eher symbolischer Natur, weil der Ausschluss des Kohleabbaus bereits dem Standard der meisten Investoren in der Schweiz entspreche, so die Kritik.


    Als Gegenbeispiel nennt die Umweltorganisation Länder wie Brasilien, Frankreich, Grossbritannien, Deutschland oder Italien. Dort würden die Zentralbanken etwa "Klima-Stresstests" durchführen oder die Offenlegung von Finanzdaten sowie die Förderung der Kreditvergabe für grüne Anlagen fördern.


    Zu einzelnen Berichten nehme man grundsätzlich nicht Stellung, hiess es von Seite der SNB auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Im Dezember hatte sich SNB-Präsident Thomas Jordan in einer Rede dahingehend geäussert, dass man sich als Nationalbank bereits seit längerem intensiv mit dem Thema Klimaschutz beschäftige. Jordan sagte damals, dass die SNB ihre Ausschlusskriterium betreffend Umwelt erweitere, um auch Klimaaspekte miteinzubeziehen. Damit gemeint war der von Greenpeace als zu wenig weit gehende bezeichnete Kohleausstieg.


    (AWP)

  • SNB schreibt im ersten Quartal Gewinn von 37,7 Milliarden Franken


    Die Schweizerische Nationalbank (SNB) startet mit einem hohen Gewinn in das Jahr 2021.


    29.04.2021 07:33


    Dank eines schwächeren Schweizer Frankens und dem anhaltenden Boom an den Aktienmärkten resultierte im ersten Quartal ein Gewinn von 37,7 Milliarden Franken. Nicht zuletzt dank der klaren Aufwertung des US-Dollar seit Jahresbeginn resultierte auf den Fremdwährungspositionen ein Gewinn von 39,9 Milliarden Franken, wie einer SNB-Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen ist. Auf dem Goldbestand, der mengenmässig unverändert blieb, verbuchte die Nationalbank dagegen einen Bewertungsverlust von 2,3 Milliarden.


    Im ersten Quartal 2020 hatte die SNB noch einen Verlust von rund 38 Milliarden Franken verbucht. Der Grund lag damals im harschen Umfeld an den Finanzmärkten zu Beginn der Corona-Krise und einer Aufwertung des Frankens. Für das Gesamtjahr 2020 hatte schlussendlich dennoch ein Gewinn von 20,9 Milliarden resultiert.


    (AWP)

  • Hilfswerke und 14'000 Personen fordern von SNB Klimagerechtigkeit


    Die Entwicklungsorganisationen Fastenopfer und Brot für alle fordern von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mehr Klimagerechtigkeit. Fast 14'000 Personen haben die Petition der Organisationen unterschrieben, mit welcher die SNB aufgefordert wird, alle Investitionen in fossile Energien umgehend abzustossen.


    30.04.2021 07:17


    Konkret 13'929 Personen haben Petition unterzeichnet, die am Mittwoch einem Vertreter der Nationalbank auf dem Berner Bundesplatz übergeben wurde, wie die Organisationen am Mittwoch mitteilten. Die Hilfswerke wollen die Klimaverantwortung der SNB auch an der heutigen Online-Generalversammlung zum Thema machen und die Bank mit entsprechenden Fragen zu deren Anlagestrategie konfrontieren.


    Die Schweizerische Nationalbank sei als einer der grössten Investoren der Welt ein wichtiger Treiber der Klimakrise: Die Nationalbank habe Ende 2019 Aktien im Wert von fast sechs Milliarden US-Dollar an Firmen gehalten, die fossile Energien förderten. Sie finanziere damit Emissionen von 43 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent pro Jahr.


    Diese Emissionen seien etwa gleich hoch wie die Inlandemissionen der Schweiz. Die Klimakrise bedrohe die Existenz von Millionen Menschen in Entwicklungsländern, die kaum zur Klimaerwärmung beigetragen hätten.


    Eine Ende März von der NGO "Positive Money" publizierte Studie bestätige den Rückstand der SNB in Sachen Klimaschutz. Die Schweiz liege im Rating deutlich hinter den Zentralbanken ihrer Nachbarländer, aber auch hinter den entsprechenden Instituten der EU, Grossbritanniens, Brasiliens und Chinas.


    Andere Zentralbanken seien weiter und würden aus Klima- und Risikogründen aus fossilen Energien aussteigen, schreiben die Organisationen. So plane etwa die Banque de France bis 2024 den vollständigen Ausstieg aus der Kohle und den Ausschluss von Öl- und Gasunternehmen aus ihrem Portfolio.


    (AWP)

  • SNB-Präsident Jordan sieht keinen Grund für Änderung der Geldpolitik


    SNB-Präsident Thomas Jordan hat die aktuelle Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank bekräftigt. Die Inflation sei sehr tief und der Franken sehr stark.


    25.05.2021 19:38


    Das sagte Jordan am Dienstag im TV-Sender "TeleZüri". "Wir haben eigentlich keinen Grund im Moment, die Geldpolitik zu ändern." Er verteidigte einmal mehr die seit mehr als sechs Jahren geltenden Negativzinsen. "Im gegenwärtigen Umfeld können wir auf die nicht verzichten. Das ist absolut notwendig."


    Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stemmt sich seit Anfang 2015 mit Negativzinsen und Devisenmarktinterventionen gegen eine wirtschaftsschädliche Aufwertung des in Krisenzeiten als sicherer Hafen gefragten Franken.


    (AWP)

  • Ökonomen schlagen veränderte SNB-Gewinnausschüttung vor


    Die Gruppe "SNB Observatory" hat die Gewinnverteilung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) kritisch unter die Lupe genommen.


    16.06.2021 06:57


    Die Ökonomen sehen die derzeitige Praxis als nicht ausgeglichen und schlagen daher Veränderungen in der aktuellen Praxis vor. Die drei Ökonomen haben am Mittwoch ihre Empfehlungen der Öffentlichkeit vorgestellt. Zu ihnen gehören Yvan Lengwiler, Professor an der Uni Basel, Charles Wyplosz, emeritierter Professor aus Genf, und Stefan Gerlach, Chefökonomen der Privatbank EFG und früher stellvertretender Gouverneur der Zentralbank von Irland.


    Sie fordern in einem Papier, das auf einer Homepage aufgeschaltet ist, einen veränderten Umgang mit der Ausschüttungs- und Währungsreserve der Notenbank, da sie ihrer Meinung nach zu viel ihres Gewinns in den eigenen Büchern behalte.


    Nachdem die SNB im Jahr 2020 noch 4 Milliarden Franken an Gewinnen ausgeschüttet hat, sind es in diesem Jahr 6 Milliarden. Doch während die SNB-Gewinne im letzten Jahrzehnt stark gestiegen seien, sei der Anteil, der an den Bund und die Kantone ausgeschüttet werde, zurückgegangen, monieren die drei Experten. Der grösste Teil sei bei der SNB verblieben.


    Laut "SNB Observatory" hat sie in den letzten zehn Jahren nur ein Drittel des erwirtschafteten Gewinns ausgeschüttet und den Rest als Eigenkapital einbehalten. Zwar sei eine starke Kapitalbasis für eine Zentralbank angemessen, allerdings müsse es einen Kompromiss geben zwischen der Stärkung des Kapitals und der Ausschüttung von Gewinnen.


    Immerhin erlaube die Gewinnausschüttung den Kantonen und dem Bund, öffentliche Projekte zu finanzieren, ohne auf eine verzerrende Besteuerung zurückzugreifen. "Der Gewinn der SNB gehört dem Volk, und es sollte so viel wie möglich davon ausgeschüttet werden", heisst es in dem Papier.


    Nutzung der Währungsreserven anpassen


    Insgesamt machen die drei Ökonomen drei konkrete Vorschläge. Gleich zwei richten sich an den Umgang mit den Währungsreserven, die die SNB jährlich unabhängig vom Geschäftsergebnis auffüllt. So sollen sie zur Deckung von Verlusten verwendet werden, wenn diese auftreten, fordert das "SNB Observatory". Andernfalls sollen die Rückstellungen mit Gewinnen der Folgejahre aufgefüllt werden.


    Als zweiten Punkt schlagen die Experten vor, etwas an der Höhe der Rückstellungen zu ändern. Sie monieren, dass nicht klar sei, ob es überhaupt eine Obergrenze für den Puffer gebe. Kurz gefasst fordern sie: Wachsen die Investitionen, müssen auch die Rückstellungen steigen. Schrumpfen dagegen die Auslandsinvestitionen, sollten auch die Rückstellungen reduziert werden.


    Der dritte Vorschlag richtet sich an die Ausschüttungsreserven. "Sie sind viel grösser als erforderlich und haben dazu geführt, dass die jährlichen Gewinnausschüttungen in der Vergangenheit zu gering ausgefallen sind", so die Experten. Als Alternative schlagen sie ein Vorgehen à la schwedischer Riksbank vor, bei dem ein Fünfjahresdurchschnitt als Basis für die Gewinnausschüttung dient.


    Fehlende Transparenz


    Es ist vor allem die fehlende Transparenz, die die drei Ökonomen der SNB im Umgang mit ihrer Gewinnausschüttung vorwerfen. Es sei wichtig, eine öffentliche Diskussion über dieses Thema anzustossen, betonten sie während einer Telefonkonferenz mit Journalisten. "Es fällt uns schwer, die Logik hinter der aktuellen Verteilungspolitik zu erkennen", gibt Wyplosz zu.


    Mit Blick auf die verschiedenen Vorschläge zur Verwendung der SNB-Gewinne sagt der Experte allerdings auch, dass viele von ihnen unbrauchbar seien, weil nicht zu Ende gedacht. "Tatsache ist, dass die SNB im Vergleich zur Grösse der Schweiz mit die grössten Gewinne einfährt, bei der Verteilung aber zu den geizigsten gehört," fasst es Lengwiler zusammen.


    (AWP/cash)

  • SNB lässt sich von Fed nicht beeindrucken


    (Zusammenfassung) - Die amerikanische Notenbank Fed signalisiert die Zinswende nun schon für das Jahr 2023, ihr Schweizer Pendant mag noch gar nicht daran denken. Die SNB belässt ihren Leitzins sowie den Zins auf Sichtguthaben bei -0,75 Prozent.


    17.06.2021 13:57


    "Wir verändern unsere Geldpolitik nicht, nur weil sie im Ausland verändert wird", sagte SNB-Direktor Thomas Jordan am Donnerstag im Anschluss an die geldpolitische Lagebeurteilung. Das Fed hatte am Vorabend die Märkte darauf vorbereitet, dass der Zeitplan zur Normalisierung der Geldpolitik beschleunigt werden könnte.


    Bevor die SNB ihre seit mehr als sechs Jahren auf Rekordtief verharrenden Zinsen antasten wird, wird es wohl also noch dauern. Die Teuerung müsse über einen Zeithorizont von zwei bis drei Jahren den Bereich der Preisstabilität verlassen, bevor eine Änderung der Geldpolitik notwendig wird, sagte Jordan.


    Als "Preisstabilität" gilt bei der SNB ein Höchstwert von 2 Prozent. Die Teuerung in der Schweiz trägt zwar kein negatives Vorzeichen mehr, sie liegt aber mit 0,6 Prozent im Mai im Vergleich zu anderen Ländern auf einem sehr bescheidenden Niveau.


    Und gemäss den SNB-Projektionen wird die Teuerung im Jahresmittel bis 2023 nicht über diesen Wert steigen.


    Inflation nur temporär


    Fed-Chef Jerome Powell sieht sich mit ganz anderen Hausnummern konfrontiert: Zuletzt stieg die Inflation in den in den Vereinigten Staaten auf 5,0 Prozent. Das ist die höchste Rate seit August 2008. Auch in Deutschland ist die Teuerung zuletzt auf 2,5 Prozent geklettert.


    Ob Jordan, Powell oder EZB-Chefin Christine Lagarde: Währungshüter betrachten den Teuerungsschub aber nur als vorübergehend. Er sei unter anderem eine Folge des Preiseinbruchs in der ersten Corona-Welle vor gut einem Jahr. Dieser Druck dürfte laut Jordan "in ein paar Quartalen" nicht mehr ins Gewicht fallen.


    Zudem treiben teurere Erdölprodukte und Engpässe im Welthandel, die viele Rohstoffe und Vorprodukte verteuern, die Preise zusätzlich. Das werde jedoch vorbeigehen. Dieser Druck dürfte laut Jordan "in ein paar Quartalen" nicht mehr ins Gewicht fallen.


    Ausschüttungen nicht antasten


    Jordan musste bei der Medienkonferenz auch zahlreiche Fragen zur Ausschüttungspolitik der Notenbank beantworten. Eine Gruppe mit dem Namen "SNB-Observatory" hatte kürzlich gefordert, dass die SNB mehr Gewinn ausschütte.


    Bund und Kantone haben im Jahr 2020 noch 4 Milliarden Franken von der SNB erhalten; ab diesem Jahr sind es sogar 6 Milliarden. Trotzdem werde der Anteil, der bei der SNB bleibe, immer grösser, monierten die Experten. Den Rest behält die SNB als Eigenkapital ein.


    Jordan hält wenig von den Forderungen: "Ich finde nicht, dass man ein gut funktionierendes System verändern sollte", machte der Währungshüter klar. Solange es für die SNB gut laufe, erhielten auch der Bund und die Kantone ihren Teil vom Kuchen.


    Entsprechend wird sich die SNB weiterhin auf ihre zwei bewährten Instrumente stützen, um der sich von der Corona-Pandemie erholenden Wirtschaft zu helfen: Auf die rekordtiefen Zinsen sowie die Bereitschaft, am Devisenmarkt zu intervenieren.


    Turmhohe Bilanz


    Die Bilanz der Schweizerischen Nationalbank türmt sich mittlerweile mehr als 1000 Milliarden Franken hoch. Entsprechend hoch sind laut Jordan die Währungsrisiken, mit denen die SNB konfrontiert sei.


    Zur Illustration rechnete Jordan vor: "Wertet der Franken um einen Rappen auf, bedeutet dies einen Verlust von 10 Milliarden Franken für die SNB." Daher werde die SNB auch über die nächsten Jahre weiter Eigenkapital aufbauen müssen, um für mögliche Marktturbulenzen gewappnet zu sein.


    ra/rw


    (AWP)

  • Umweltorganisation nimmt SNB und Finma in die Pflicht


    Vor dem Hintergrund der Abholzung von Wäldern, Monokulturen und Überfischung ruft die Organisation World Wildlife Fund (WWF) die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Finanzmarktaufsicht (Finma) zum Handeln auf.


    14.07.2021 06:35


    Eine wachsende Zahl von Zentralbanken habe damit begonnen, Biodiversitätsrisiken zu untersuchen und in ihrer Aufsichtstätigkeit zu berücksichtigen. Nun müssten auch die SNB und die Fimna nachziehen, wie der WWF Schweiz in einer Mitteilung schreibt.


    Die Umweltorganisation lanciert drei Empfehlungen an die beiden beiden Institutionen. Sie sollten vom Prinzip ausgehen, dass Umweltzerstörung und Verlust von Biodiversität ähnlich wie die Klimaerwärmung zu finanziellen Risiken führten.


    Es seien präventive Massnahmen zu ergreifen, um die Risiken im Zusammenhang mit dem Verlust von Biodiversität zu verringern. Die Überwachung der Risiken in den einzelnen Wirtschaftssektoren und in der Geldpolitik böten Ansatzpunkte dazu.


    Die Notenbanken müssten diese Risiken auch in ihren eigenen Tätigkeitsgebieten berücksichtigen und die Forschung zu diesen Themen unterstützen. Und schliesslich sollten sie in Übereinstimmung mit den Umweltzielen der Schweiz handeln.


    Die SNB und die Finma sollten sich für eine gemeinsame internationale Finanzregelung einsetzen, die umweltpolitische Aspekte integriere und berücksichtige, schreibt der WWF weiter.


    (AWP)

  • UBS-Ökonomen rechnen mit SNB-Quartalsgewinn von fast 5 Milliarden


    Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte im zweiten Quartal nach Schätzungen der UBS einen Gewinn von fast 5 Milliarden Franken erzielt haben. Positive Aktienmärkte und Zins- und Dividendenerträge seien der Grund. Eine leichte Aufwertung des Frankens gegenüber den meisten Währungen dürfte indes einen noch höheren Gewinn verhindert haben.


    21.07.2021 10:53


    Insbesondere die positive Entwicklung an den Aktienmärkten hin zu neuen Rekordmarken dürfte einen Beitrag zum Quartalsgewinn der SNB von über 10 Milliarden Franken geleistet haben, schreiben die UBS-Ökonomen in einer Studie vom Mittwoch. Auch der Goldpreis habe dank des US-Zinsrückgangs zugelegt.


    Derweil dürften die wiederkehrenden Erträge aus den von den Geschäftsbanken entrichteten Negativzinsen, Dividenden und Zinszahlungen weitere 4 Milliarden Franken beigetragen haben. Der Franken machte indes nach der deutlichen Abwertung im ersten Quartal nun im zweiten Jahresviertel an Boden gut - und diese Erstarkung dürfte den Gewinn der SNB um mehr als 10 Milliarden reduziert haben.


    dm/uh


    (AWP)

  • SNB erzielt im ersten Halbjahr Gewinn von 43,5 Milliarden Franken


    Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im ersten Halbjahr einen hohen Gewinn eingefahren. Vor allem die Wechselkursentwicklung hat dazu beigetragen.


    30.07.2021 07:32


    Konkret weist die SNB für die Periode von Januar bis Juni 2021 einen Überschuss von 43,5 Milliarden Franken aus, wie sie am Freitag mitteilte. Im ersten Quartal hatte bereits ein Gewinn von 37,7 Milliarden resultiert, im zweiten Quartal sind somit nochmals 5,8 Milliarden dazu gekommen.


    Während sich bei den Fremdwährungspositionen im Semester ein Gewinn von 44,5 Milliarden einstellte, gab es auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand einen kleinen Bewertungsverlust von 1,4 Milliarden. Auf den Frankenpositionen erzielte die Notenbank ein Plus von 0,6 Milliarden, das im Wesentlichen aus den Negativzinsen auf Girokontoguthaben resultierte.


    Die SNB betonte wie üblich, dass ihr Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig ist. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich.


    Im Gesamtjahr 2020 etwa erzielte die SNB trotz Corona am Schluss einen Gewinn von knapp 21 Milliarden Franken, nachdem es im ersten Quartal wegen des coronabedingten Einbruchs an den Finanzmärkten noch einen Verlust von 38 Milliarden abgesetzt hatte. 2019 betrug der Gewinn gar knapp 49 Milliarden Franken.


    Es gibt aber auch Jahre mit hohen Verlusten, was jeweils vor allem mit einer schwachen Börsenentwicklung oder einem sehr starken Franken zu tun hat. 2018 oder 2015 etwa waren solche Jahre: Da mussten die hiesigen Währungshüter Verluste von knapp 15 Milliarden bzw. von über 23 Milliarden ausweisen.


    (AWP)

  • Krass was da die SNB an USD Anlagen angehäuft hat!


    https://fintel.io/i/swiss-national-bank


    Swiss National Bank has disclosed 2,641 total holdings in their latest SEC filings. Most recent portfolio value is calculated to be $ 162,134,960,000 USD. Actual Assets Under Management (AUM) is this value plus cash (which is not disclosed). Swiss National Bank's top holdings are Apple Inc (US:AAPL) , Microsoft Corporation (US:MSFT) , Amazon.com, Inc. (US:AMZN) , Facebook Inc (US:FB) , and Alphabet Inc. Class C (US:GOOG) . Swiss National Bank's new positions include LYFT Inc (US:LYFT) , Palantir Technologies Inc. Class A (US:PLTR) , IAC/INTERACTIVECORP (US:US44891N2080) , Bentley Systems, Incorporated Class B (US:BSY) , and CLARIVATE PLC (US:CLVT) .

  • SNB-Präsident Jordan nach medizinischem Eingriff in Auszeit


    Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, musste sich nach Angaben der Notenbank am Wochenende einem medizinischen Eingriff unterziehen.


    Aktualisiert um 08:01


    Der Eingriff habe sich nach einer Vorsorgeuntersuchung als notwendig erwiesen und sei erfolgreich verlaufen, teilte die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Montag mit. Thomas Jordan befinde sich in guter Verfassung.


    Jordan werde sich nach der ärztlich empfohlenen Erholungsphase wieder voll den SNB-Amtsgeschäften widmen können, erklärte die Notenbank weiter. Bis dahin würden Vizepräsident Fritz Zurbrügg, Direktoriumsmitglied Andréa Maechler sowie die Stellvertretenden Mitglieder des Direktoriums die Geschäftstermine von Thomas Jordan wahrnehmen.


    (AWP)

  • SNB trotz Quartalsminus mit hohem Neunmonats-Gewinn


    (Update mit weiteren Details und Hintergrund) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in den ersten neun Monaten trotz Verlust im dritten Quartal einen Gewinn von über 40 Milliarden Franken eingefahren. Die Maximalausschüttung an Bund und Kantone scheint gesichert.


    29.10.2021 08:28


    Konkret weist die SNB für die Periode von Januar bis September 2021 einen Überschuss von 41,4 Milliarden Franken aus, wie sie am Freitag mitteilte. Im ersten Halbjahr hatte ein Gewinn von 43,5 Milliarden resultiert, der dann aber durch ein Minus von 2,1 Milliarden zwischen Juli und September etwas geschmälert wurde.


    Der Gewinn auf ihren Fremdwährungspositionen von umgerechnet rund 980 Milliarden Franken (per 30.9.) beziffert die SNB im Neunmonats-Zeitraum auf insgesamt 42,4 Milliarden Franken. Zwar musste sie auf Zinspapieren und -instrumenten wie etwa Anleihen Kursverluste von 13,7 Milliarden hinnehmen, dafür gab es Kursgewinne auf Aktien und ähnlichen Papieren von 22,2 Milliarden. Die Zins- und Dividendenerträge auf den Papieren betrugen zudem 8,4 Milliarden Franken.


    Auch im dritten Quartal Wechselkursverluste


    Dazu kamen dann aber vor allem noch wechselkursbedingte Gewinne von insgesamt 25,3 Milliarden Franken. Diese waren vor allem im ersten Quartal (39,9 Mrd) angefallen, als der Franken gegenüber Euro und US-Dollar deutlich schwächer wurde. Ab dem zweiten Quartal legte der Franken dann aber wieder zu, so dass die Anlagen, die zum grossem Teil in den beiden grossen Weltwährungen gehalten werden, umgerechnet in die Bilanzwährung Franken wieder an Wert einbüssten. Vor allem im zweiten Quartal waren die diesbezüglichen Verluste mit 12,6 Milliarden hoch, im dritten Quartal kam dann noch ein Minus von rund 2 Milliarden dazu.


    Auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand von 1040 Tonnen entstand laut SNB in der Berichtsperiode ein Bewertungsverlust von 1,3 Milliarden Franken, etwas weniger als nach dem Halbjahr. Das Gold wurde per Ende September 2021 zu knapp 52'373 Franken pro Kilo gehandelt, per Ende 2020 waren es 53'603 Franken gewesen. Und nicht zuletzt erzielte die SNB auch noch einen kleinen Gewinn auf den Frankenpositionen von 0,8 Milliarden, der im Wesentlichen aus den von der SNB erhobenen Negativzinsen auf Giroguthaben der Banken resultierte.


    Die SNB betonte wie üblich, dass ihr Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig ist. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich. Bekanntlich ist es nicht das Ziel der SNB, einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Sie kaufte die nun vorhandenen Devisenreserven vor allem in den letzten 10 Jahren zur Schwächung des Frankens bzw. zur Stützung der Schweizer Wirtschaft.


    Hohe Ausschüttungsreserve


    Sollte sich die Situation an den Finanzmärkten in den nächsten Monaten aber nicht dramatisch verändern - und so sieht es zumindest per Ende Oktober aus -, dürfte die SNB auch im laufenden Jahr 2021 den Maximalbetrag von 6 Milliarden Franken ausschütten. Die Ausschüttungsreserve liegt aktuell bei über 90 Milliarden Franken. Von der Ausschüttung gehen jeweils zwei Drittel an die Kantone und ein Drittel an den Bund.


    Dass die Erträge der SNB stark schwanken, ist aber definitiv eine Tatsache. Im Gesamtjahr 2020 etwa erzielte die SNB trotz Corona am Schluss einen Gewinn von knapp 21 Milliarden Franken, nachdem es im ersten Quartal wegen des coronabedingten Einbruchs an den Finanzmärkten noch einen Verlust von 38 Milliarden abgesetzt hatte. 2019 betrug der Jahresgewinn gar knapp 49 Milliarden Franken.


    Es gibt aber auch Jahre mit hohen Verlusten, was jeweils vor allem mit einer schwachen Börsenentwicklung oder einem sehr starken Franken zu tun hat. 2018 oder 2015 etwa waren solche Jahre: Da mussten die hiesigen Währungshüter Verluste von knapp 15 Milliarden bzw. von über 23 Milliarden ausweisen.


    uh/mk


    (AWP)