"Roboter"-Aktien

  • 1. Ökonomisch: Stets effizientere Maschinen, zunehmend vollautomatisch agierend und daher in den Bereich der Roboter und 3D-Drucker einzugliedernd, übernehmen (noch nicht gerade die Weltherrschaft) aber Schritt für Schritt einen beträchtlichen Anteil an der globalen Wirtschaftsleistung.


    2. Politisch: Debatten über "bedingungsloses Grundeinkommen" finden parallel dazu stetigen Anklang, nicht zuletzt weil man davon ausgehen muss, dass in den nächsten Jahrzehnten enorm viele Arbeitsplätze verloren gehen könnten, eben durch diese Technologisierung, und ein sozial-verträgliches Pendant dazu geschaffen werden sollte.



    Mit diesem Thread lade ich Euch ein, über diese Entwicklung generell zu debattieren und zu diskutieren, im Vordergrund jedoch sollten - wie üblich im Cash-Forum - relevante Unternehmen (und deren Aktien) stehen, die für ebendiese Entwicklung (mit)verantwortlich sind.



    Meine bisherigen Recherchen haben dazu geführt, dass ich folgende Titel entweder gekauft habe oder auf meiner Watchlist stehen:



    1. Kuka (Deutschland) ... Hersteller von Robotern, beliefert unter anderem Tesla zum Fahrzeugbau


    2. Keyence (Japan) ... Hersteller von Robotern


    3. Fanuc (Japan) ... Hersteller von Robotern


    4. Nabtesco (Japan) ... Hersteller von Robotern


    5. Stratasys (USA/Israel) ... marktführender Hersteller von 3D-Druckern, z.B. für Fahrzeug- und Flugzeugbau



    Die Liste könnte man wohl recht ausgiebig fortsetzen. Dies - und die Diskussion darüber - überlasse ich gerne dem Thread und all den interessierten Lesern und fleissigen und informierten Schreibern.



    Wie denkt Ihr zum Thema, welche Aktien sind Eure Favoriten ?

  • Hallo :)


    das tönt ja sehr spannend! hab mich selber noch nie damit beschäftigt. bei der STRATASYS wäre jetzt persönlich mein interesse. jedenfalls ist die 3d sparte erst im kommen und das wird noch gross kommen, da wette ich drauf. zudem scheint dieser kurs ziemlich niedrig, gründe dafür weiss ich noch nicht. müsste mich mal näher mit dieser firma aiseinandersetzen, oder vielleicht weiss jemand von euch einen grund.


    würde die aktien direkt in amerikanischen börse einkaufen.


    viele grüsse


    youngtrader

  • Hallo Youngtrader


    Stratasys (SSYS) habe ich 2013/2014 rege gehandelt - und damit erst mal auch ganz gute Gewinne realisiert.


    Dass der 3D-Printer-Sektor dazumal in einem Hype und daher einer Blase gesteckt haben könnte, war mir zu wenig bewusst. Und entsprechend wurden aus den mässigen Gewinnen innerhalb weniger Monate dicke Verluste. Die Aktie schmierte von einen Hoch von USD 140 erst auf USD 30 ab - nur um im Januar/Februar 2016 sich noch einmal auf fast USD 15 zu halbieren. Und wir sprechen hier nicht von einer kleinen Biotech-Firma, sondern einem weltführenden Milliarden-Unternehmen.


    Du hast nach dem Grund gefragt, und es gibt (nebst dem Platzen einer Blase) auch einen fundamentalen zu erwähnen: Stratasys war sehr aktiv unterwegs mit Aquisitionen. Unter anderen haben sie MakerBot gekauft - eine Firma, die preisgünstige 3D-Drucker für den normalen Haushalt herstellte - und damit einen völligen Griff ist Klo getätigt: Der Kaufpreis war massive zu hoch (in der Folge musste Stratasys 2015 Quartal für Quartal Abschreibungen in dreistelliger Millionenhöhe vornehmen), dann waren die MakerBot Drucker qualitativ fehlerhaft (kostete abermals viel Geld für Garantieleistungen) und dazu kam noch, dass die Nachfrage einbrach, weil die ganze Welt lieber abwarten wollte, bis neuere und noch bessere Modelle verfügbar sind, und der USD Wechselkurs sich zu den meisten Währungen ungünstig entwickelte.


    SSYS ist für mich klar ein Turnaround-Kandidat. Seit den Tiefs um USD 15 hat sich der Kurs in den letzten Wochen wieder auf USD 27 erholt.


    Wann und zu welchen Kursen ein Wiedereinstieg optimal ist (ich hatte bei USD 27 die Reissleine gezogen), kann ich aktuell nicht sagen. Ich denke es ist sinnvoll, erst mal die Zahlen des ersten Quartals noch abzuwarten. Erst wenn wieder Gewinne geschrieben werden - und diese als nachhaltig eingestuft werden können - ist SSYS ein Kauf. Dann allerdings tendiere ich zu einem Strong Buy.

  • Ciao Tengri-Lethos


    Vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung. Du scheinst dich sehr gut mit diesem Unternehmen befasst zu haben.


    Das mit den Verlusten tut mir Leid, der amerikanische Markt ist extrem mit den Ausschlägen.


    Wie ich gelesen habe, ist nun ein neuer Drucker auf dem Markt irgendwie "J720" oder so. Der müsse revolutionär sein. Hast du die Geschäftsberichte alle auf Englisch durchgelesen oder gibts da auch welche in Deutsch? Diese 3D-Technologie habe ich selber schon mal eingesetzt (obs von Stratasys war, kann ich dir nicht sagen) und ich fand das mehr als verblüffend.


    Gemäss Chart, würde ich behaupten, ist noch ein Gap bei 20$ offen und somit ein Einstiegspunkt für mich. Aber zunächst will ich mich mal genauer mti dem Unternehmen auseinandersetzen, bevor ich Geld investiere.



    Wünsche dir noch einen schönen Sonntag



    Grüsse youngtrader

  • Hallo Youngtrader


    Zu Stratasys und 3D-Druck habe ich schon mal einen Thread erstellt - und nach langer enttäuschender Zeit nun wieder "erweckt".


    Du meinst sicher den J750 Multi Color / Multi Material Drucker:


    http://3dprintingindustry.com/…ulti-material-3d-printer/


    In Deutsch habe ich auf die schnelle noch nichts darüber gefunden.


    Die USD 20 fände ich auch sehr lukrativ für einen Wiedereinstieg. Ich war zwar vor kurzem bei USD 16 bereits kurz dabei, habe dann allerdings sehr bald wieder in einen anderen Titel umgeschichtet (wobei die Goldminer-Aktie auch ganz gut gelaufen ist).


    An der Technologie von Stratasys (ausser dem erwähnten Makerbot-Bereich) liegt es nicht, dass der Titel so stark verloren hat. Vielmehr sind Konkurrenzkampf, starker US Dollar, zurückhaltende Institutionelle Käufer und hohe Wertberichtigung der Aquisitionen die Gründe.


    Für den 3D-Druck sehe ich generell eine sehr erfolgreiche Zukunft in allen möglichen Anwendungsgebieten, deshalb habe ich den Titel auch hier bei Roboter-Aktien gelistet.



    Grüsse Tengri

  • Hallo Tengri



    Ja genau diesen Roboter meine ich! Soll wirklich gut sein, gemäss Bericht. Nun, dann bräuchten wir einen Hellseher der uns die Zukunft der US-Wirtschaft sagen könnte. Doch um mit dir ehrlich zu sein, so spannend ich diese Technologie auch finde und unabhängig von der Aktie an sich, der US-Aktienmarkt ist einfach zu hoch bewertet. Mit dem meine ich, dass ein Crash sehr gut auch solche instabile Aktien in Mitleidenschaft ziehen könnte. Andere Märkte korrigieren und der DJ steigt und steigt, darum werde ich vorsichtig, wenn andere gierig werden.


    Diese Stratasys Aktie habe ich auf jedenfall in meiner Watchlist und verlier sie nicht aus den Augen. Ich hoffe du verstehst wie ich es meine.



    Viele Grüsse


    youngtrader

  • Hallo Youngtrader

    Quote

    Doch um mit dir ehrlich zu sein, so spannend ich diese Technologie auch finde und unabhängig von der Aktie an sich, der US-Aktienmarkt ist einfach zu hoch bewertet. Mit dem meine ich, dass ein Crash sehr gut auch solche instabile Aktien in Mitleidenschaft ziehen könnte. Andere Märkte korrigieren und der DJ steigt und steigt, darum werde ich vorsichtig, wenn andere gierig werden.


    Diese Stratasys Aktie habe ich auf jedenfall in meiner Watchlist und verlier sie nicht aus den Augen. Ich hoffe du verstehst wie ich es meine.

    Natürlich verstehe ich, wie Du das meinst. Ich gebe Dir auch völlig recht, dass der US-Aktienmarkt hoch - möglicherweise deutlich zu hoch - bewertet ist, und dass ein drohender Crash allgegenwärtig ist. Ebenso bin ich mit Dir einig, dass ein Zusammenbruch an den Gesamtmärkten auch diejenigen Titel mit in die Tiefe reissen wird, die dies eigentlich nicht mehr verdient haben - sei es weil sie schon zuvor tief genug gefallen waren oder aber für die befürchtete Wirtschaftskrise gut genug gerüstet sind und trotz dieser Gewinne schreiben oder Fortschritte erzielen können.


    Stratasys hängt da irgendwie in der Schwebe. Daher ist ein klares Urteil zurzeit unmöglich. Die Zahlen für das erste Quartal werden am 9. Mai veröffentlicht. Die Analysten sind schweigsam, sie haben wohl wenig Ahnung wie sie ausfallen werden. Allgemein dürfte man davor ausgehen, dass sie besser ausfallen als diejenigen im Q3 und Q4 2015. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird wieder ein Gewinn ausgewiesen. Ob dieser gering oder überraschend hoch ausfällt, bleibt offen.


    Ich bleibe bei meiner Einschätzung der Lage: Aktuell zu USD 27 kaufe ich nicht, warte zumindest die Zahlen dieses Quartals ab. Bei USD 20 oder darunter ist mein Interesse deutlich geweckt. Hängt halt auch immer davon ab, ob grad freier Cash zur Verfügung steht oder nicht.

  • Guten Abend Tengri


    Sehe ich klar genau wie du mit deiner Einschätzung in deinem dritten Abschnitt. Ich bin auch gespannt wie sich dieser Markt allgemein entwickeln wird. Hast du das Swissquote App? Dort gibt es auch eine Sparte von 3D Aktien, und STRATASYS ist auch dabei. ;) Hoffe das Beste für die Entwicklung und den nächsten Quartalsbericht. Bevor ich die Aktie kaufe, würde ich mich sonst mal noch melden bei dir ^^.



    Viele Grüsse


    youngtrader

  • Chinesische Firma zeigt Interesse: "Kuka bleibt eine deutsche Firma"

    Weil die chinesische Firma Midea Interesse am Augsburger Roboterbauer Kuka hat, stellt Firmenchef Till Reuter ein paar Dinge klar.



    http://www.augsburger-allgemei…che-Firma-id37997442.html


    Roboterproduzent: Politik fürchtet Kuka-Verkauf nach China

    [Blocked Image: http://cdn3.spiegel.de/images/image-1001162-breitwandaufmacher-efbk-1001162.jpg] [Blocked Image: http://www.spiegel.de/static/sys/v10/icons/ic_lupe.png]  

    REUTERS

    Kuka-Roboter

    Wirtschaftsminister Gabriel und EU-Kommissar Oettinger sind offenbar gegen einen Verkauf des Roboterherstellers Kuka an den chinesischen Midea-Konzern. Ein europäischer Eigentümer wäre ihnen lieber.



    http://www.spiegel.de/wirtscha…ea-angebot-a-1094935.html

  • Kuka-Grossaktionär Loh schliesst Gegenangebot im Übernahmepoker aus 20.06.2016 19:54 DÜSSELDORF/AUGSBURG (awp international) - Der Kuka-Grossaktionär Friedhelm Loh sieht kaum Chancen für ein deutsches Gegenangebot zur chinesischen Übernahmeofferte für den Roboterbauer. Die Frage nach einem Gebot der deutschen Anteilseigner des MDax-Konzerns sei ihm gestellt worden und sicherlich auch dem Grossaktionär Voith. "Das können wir nicht", schloss Loh ein solches Vorgehen im "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) aus. "Bei den Konditionen des vorliegenden Angebots können wir nicht in den Wettbewerb eintreten". Loh hält über eine Beteiligungsfirma 10 Prozent an Kuka, Grossaktionär Voith gar eine Sperrminorität von 25,1 Prozent. Der chinesische Hausgerätehersteller Midea hatte vor wenigen Tagen ein offizielles Übernahmeangebot für den Roboterspezialisten gemacht. Was Loh nun selbst mit seinem Aktien-Paket machen wird und ob er an Midea verkauft, liess er offen. "Das werden wir prüfen, wenn wir mehr wissen", sagte er. Der Investor liess aber durchblicken, dass ihm sein Anteil auf Dauer wohl zu wenig sei. "Man muss sich fragen, was die Beteiligung bringt, wenn man nicht mindestens eine Sperrminorität hat - oder noch mehr. Wenn das nicht geht, verfolge ich Interessen an anderer Stelle." Loh kritisierte wie zuvor auch Voith-Chef Hubert Lienhard das Vorgehen des Kuka-Managements. "Ein Vorstand hat die Pflicht, neutral zu sein. Er hätte nur informieren müssen, dass die Ankündigung eines Angebots auf dem Tisch liegt und das konkrete Angebot abzuwarten ist", sagte Loh in Richtung des Kuka-Vorstandschefs Till Reuter. Dessen wohlwollende Einschätzung des Midea-Angebots bezeichnete er als "nicht ganz glücklich". Midea bietet 115 Euro je Aktie und bewertet das Unternehmen demnach mit knapp 4,6 Milliarden Euro./men/jha/ (AWP)

  • Kuka-Vorstand empfiehlt Aktionären Verkauf an chinesischen Investor 28.06.2016 20:52 (Neu: Stellungnahme von Midea und Arbeitnehmervertretern im fünften und sechsten Absatz) AUGSBURG (awp international) - Vorstand und Aufsichtsrat des Roboterherstellers Kuka empfehlen den Aktionären die Annahme eines Übernahmeangebots des chinesischen Investors Midea. Die Gremien veröffentlichten am Dienstagabend eine Stellungnahme, dass das Midea-Angebot "im Sinne des Unternehmens, seiner Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter" sei, wie die Kuka AG berichtete. Zuvor hatte das Augsburger Unternehmen mit Midea eine Investorenvereinbarung getroffen, wonach dem deutschen Unternehmen bis Ende des Jahres 2023 die Unabhängigkeit garantiert wird. Midea verpflichtet sich laut dem am Dienstag geschlossenen Vertrag, die Selbstständigkeit des Kuka-Vorstands zu garantieren und die gewerblichen Schutzrechte Kukas nicht anzutasten. Auch eine Jobgarantie für die 12 300 Mitarbeiter und eine Garantie für die Standorte seien festgeschrieben worden. "Die vereinbarte Laufzeit von siebeneinhalb Jahren geht weit über das übliche Mass hinaus", sagte Kuka-Vorstandschef Till Reuter. 'WEITREICHENDE VERPFLICHTUNGEN' Die bindende Vereinbarung enthalte "weitreichende und langfristige Verpflichtungen und Erklärungen" von Midea, betonte Kuka. Dadurch sollen die Marken des Roboter- und Logistikspezialisten ebenso gesichert werden wie die Daten von Kunden und Lieferanten. Hintergrund ist, dass in den vergangenen Wochen wegen des Angebots aus Fernost darüber spekuliert wurde, dass der chinesische Haushaltsgerätehersteller nach der Übernahme Patente, Daten und anderes Know-how von Kuka abziehen und selbst nutzen könnte. "Wichtig war es uns auch, eine gute Lösung für die Datensicherheit unserer Geschäftspartner zu finden", sagte Reuter dazu. Midea habe sich auch verpflichtet, keine gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierungen vorzunehmen, betonte Kuka. Das bayerische Unternehmen soll demnach an der Börse gelistet bleiben. Auch der Abschluss eines Beherrschungsvertrages werde vom Investor nicht angestrebt. Weitere Informationen will Kuka-Chef Reuter am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in München bekannt geben. GEWERKSCHAFT ZUFRIEDEN Midea-Chef Paul Fang betonte, dass sein Unternehmen das klare Ziel verfolge, "langfristigen Wert für beide Gesellschaften zu schaffen". Midea wolle zudem "eine breit aufgestellte Aktionärsbasis", da dies dem Kuka-Konzern als Ganzes zugutekomme. Auch die Gewerkschaft begrüsste den Investorenvertrag. Augsburgs IG-Metall-Chef Michael Leppek, der stellvertretender Kuka-Aufsichtsratsvorsitzender ist, sagte, die Arbeitnehmervertreter hätten der Vereinbarung ebenfalls zugestimmt. Wichtig sei jetzt, dass die Zusagen von Midea "nicht nur vereinbart, sondern auch gelebt werden". POLITISCHE UNRUHE Midea bietet 115 Euro pro Kuka-Papier und bewertet das Augsburger Unternehmen somit mit knapp 4,6 Milliarden Euro. Am Dienstag notierte die Kuka-Aktie bei 106,50 Euro. Bis 15. Juli können die Aktionäre das Angebot annehmen. Bislang schon hält Midea mehr als 13 Prozent an Kuka. Der Familienkonzern Voith aus Heidenheim in Baden-Württemberg, der mit einem Anteil von 25,1 Prozent derzeit grösster Kuka-Eigner ist, hat bisher offengelassen, ob er das Angebot annimmt. Die Übernahmepläne aus China sorgen seit Wochen für Diskussionen, auch auf politischer Ebene./uvo/DP/das (AWP)

  • Grossaktionär verkauft Kuka-Anteile an Chinesen Chinesische Investoren sind der geplanten Übernahme des deutschen Roboterbauers Kuka AG einen grossen Schritt näher gekommen. Der deutsche Technologiekonzern und Kuka-Grossaktionär Voith wird nach eigenen Angaben seine Kuka-Anteile an den chinesischen Investor Midea verkaufen. Die Gesellschafter hätten nach sorgfältiger und umfassender Prüfung bereits am Freitag einstimmig beschlossen, den Kuka-Anteil von 25,1 Prozent in das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot von Midea einzubringen, teilte Voith am Sonntag mit. Damit hat sich eine Hoffnung der IG Metall zerschlagen. Augsburgs IG-Metall-Chef Michael Leppek hatte kürzlich betont, er hoffe, dass Voith und der zweite deutsche Grossaktionär, die Friedhelm-Loh-Gruppe aus dem hessischen Haiger mit zehn Prozent, ihre Anteile behalten. Dies wäre "ein wichtiges Signal für die Nachhaltigkeit der deutschen Wirtschaft und gegen kurzfristiges Gewinnstreben", sagte Leppek, der auch stellvertretender Aufsichtsratschef bei Kuka ist. Wert verdoppelt Der Konzern rechne mit einer Erlössumme von 1,2 Milliarden Euro. Damit habe sich der Wert der Beteiligung binnen rund anderthalb Jahren mehr als verdoppelt. "Unser Einstieg bei Kuka hat sich strategisch als ein grosser Erfolg erwiesen", sagte Voith-Chef Hubert Lienhard. "Ich bin davon überzeugt, dass Voith einer der Gewinner dieses Übernahmeangebots ist." Voith ist ein Familienunternehmen mit Stammsitz in Heidenheim. Der Kuka-Vorstand hat bereits in der Vergangenheit mit Midea einen bis Ende 2023 gültigen Investorenvertrag geschlossen und seinen Aktionären einen Verkauf an Midea empfohlen. Der Vertrag sieht umfassende Garantien für Mitarbeiter und Kunden vor. Midea hatte sich bereits 13,5 Prozent an Kuka gesichert. Kritiker befürchten wegen des Midea-Angebots den Ausverkauf von deutschen Interessen. Eine Alternativofferte deutscher Unternehmen zu den von Midea gebotenen 115 Euro pro Kuka-Papier gibt es aber bislang nicht. Übernahme dürfte sich hinziehen Eine mögliche Übernahme des Roboterherstellers Kuka durch den chinesischen Investor Midea dürfte sich noch bis ins kommende Jahr hinziehen. Zunächst läuft nun erst einmal bis 15. Juli das Angebot von Midea. Diejenigen Aktionäre, die bis dahin unentschlossen waren, könnten sich in einer Nachfrist zwischen 21. Juli und 3. August entscheiden, ob sie doch noch das Angebot annehmen und ihre Papiere verkaufen. Anschliessend käme allerdings noch eine monatelange Phase, in der vor einer tatsächlichen Übernahme kartellrechtliche Prüfungen anstehen. Voraussichtlich erst Ende März 2017 würde die Übernahme durch Midea tatsächlich vollzogen. (AWP)

  • Chinesischer Investor hält bereits nahezu 60% an Kuka 07.07.2016 12:53 (Ausführliche Fassung) AUGSBURG (awp international) - Nach der Übernahme der Aktien von zwei deutschen Grossaktionären hat der chinesische Investor Midea die absolute Mehrheit beim Roboterhersteller Kuka bereits deutlich überschritten. Wie der Hausgeräte-Hersteller aus China am Donnerstag berichtete, hält Midea inzwischen mehr als 57 Prozent an Kuka. Midea bietet den anderen Eignern des Augsburger Unternehmens 115 Euro pro Aktie, bis kommenden Freitag (15. Juli) können die Aktionäre das Angebot noch annehmen. Da Midea allerdings das Mindestziel von 30 Prozent weit überschritten hat, wird es danach noch einmal eine zweiwöchige Nachfrist bis Anfang August geben für die Anleger, die zunächst unentschlossen waren und noch nicht an Midea verkauft haben. Midea hatte bereits in den ersten Monaten des Jahres sich mehr als 13 Prozent an Kuka gesichert und dann die Übernahmepläne bekannt gemacht. Die beiden anderen Kuka-Grossaktionäre, der Unternehmer Friedhelm Loh und der Voith-Konzern, hatten sich vor wenigen Tagen entschieden, sich von ihren Anteilen im Umfang von rund 35 Prozent zu trennen und das Midea-Angebot anzunehmen. Dadurch schnellten die Midea-Anteile binnen einer Woche von 17,7 auf 57,3 Prozent nach oben. Für den Kauf der im Rahmen des Übernahmeverfahrens angebotenen Aktien muss Midea bereits jetzt mehr als zwei Milliarden Euro aufwenden. Die Übernahmepläne aus China sorgen seit Wochen für Diskussionen, insbesondere weil Kuka Zukunftstechnologien wie die "Industrie 4.0", worunter die komplette Digitalisierung der Produktion verstanden wird, mit vorantreibt. Immer wieder wurde kritisiert, dass kein Investor aus Europa ein Gegenangebot vorgelegt hat. Dafür hatte unter anderem Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) geworben. Der Kuka-Vorstand hat mit Midea eine bis einschliesslich 2023 gültige Investorenvereinbarung getroffen, um bis dahin die Unabhängigkeit der Konzernzentrale in Augsburg zu sichern. Midea garantiert darin unter anderem die Jobs der 12 300 Mitarbeiter und alle Unternehmensstandorte. Auf Basis dieses Vertrages haben der Vorstand und der Aufsichtsrat von Kuka den Aktionären die Annahme des Midea-Angebots empfohlen./uvo/DP/she (AWP)

  • Kuka-Chef: Rückabwicklung der Übernahme durch Midea nicht möglich 14.07.2016 09:34 MÜNCHEN (awp international) - Der Roboterhersteller Kuka sieht keine Möglichkeit, den Einstieg des chinesischen Investors Midea bei den Augsburgern rückgängig zu machen. "Es gibt kein Zurück", sagte Vorstandschef Till Reuter der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag). Das gelte auch, wenn sich eine der Parteien nicht an die getroffenen Vereinbarungen halte. Es sei aber im Interesse von Midea, dies zu tun, sagte Reuter. Der Haushaltsgerätehersteller hat sich mittlerweile mehr als 60 Prozent an Kuka gesichert. Die Annahmefrist für das Angebot sollte an diesem Donnerstag enden. Angesichts der hohe Annahmequote soll es für Unentschlossene eine zweiwöchige Verlängerung geben. Reuter verteidigte den Einstieg von Midea gegen die Kritik, dass es keinen Investor aus Europa gegeben hat. "Die Chinesen haben einen längeren Anlagehorizont als viele andere", sagte der Kuka-Chef und verwies auf die Vereinbarung, die Midea mit den Augsburgern geschlossen hat. "Die Laufzeit von siebeneinhalb Jahren ist aussergewöhnlich lang, so etwas gibt es sonst nicht in Europa oder in den USA. Hier besteht ein grosses Vertrauen in die bestehende Mannschaft." Mit dem Investorenvertrag ist bis 2023 die Unabhängigkeit der Konzernzentrale in Augsburg gesichert. Reuter betonte: "Kuka ist und bleibt deutsch. Wir haben eine deutsche AG mit einem Vorstand, der unabhängig und frei ist." Der Vorstandschef will dem Unternehmen die Treue halten und seinen Vertrag bis 2020 erfüllen. Kuka ist für Deutschland ein treibendes Unternehmen in Bezug auf Zukunftstechnologien wie die "Industrie 4.0", worunter die komplette Digitalisierung der Produktion verstanden wird. Der Konzern hat sich in den vergangenen Jahren weg von seiner Stellung als reiner Autozulieferer entwickelt und sich immer mehr auch anderen Industriebranchen zugewandt. Künftig wollen die Augsburger zusammen mit Midea auch Roboter für zu Hause bauen. Bis der erste Konsumentenroboter auf den Markt kommt, wird es nach Einschätzung Reuters aber noch drei bis fünf Jahre dauern./nmu/she/fbr (AWP)

  • Chinesischer Kuka-Investor Midea hat Dreiviertel-Mehrheit erreicht 15.07.2016 12:22 AUGSBURG (awp international) - Wenige Stunden vor dem Auslaufen eines Übernahmeangebots für Kuka-Aktien hat der chinesische Investor Midea eine Dreiviertel-Mehrheit bei dem Roboterhersteller erreicht. Wie Midea am Freitag berichtete, halte der Hausgerätehersteller inzwischen 76,4 Prozent an dem Augsburger Unternehmen. Noch bis Freitag um 24.00 Uhr konnten die bisherigen Kuka-Aktionäre zunächst ihre Papiere zum Stückpreis von 115 Euro an Midea verkaufen. Doch auch nach dem Auslaufen der Übernahmefrist in der Nacht zum Samstag können die Aktionäre das Angebot noch annehmen. Da Midea das Mindestziel von 30 Prozent erreicht hat, gibt es eine gesetzlich vorgeschriebene Nachfrist von zwei Wochen. Diese soll vom kommenden Donnerstag (21. Juli) bis 3. August dauern. Kuka-Vorstandschef Till Reuter hatte am Donnerstag erneut betont, dass sein Unternehmen trotz der chinesischen Mehrheit weiter deutsch bleibe. Kuka hat mit Midea einen bis einschliesslich 2023 gültigen Investorenvertrag geschlossen, um bis zu diesem Zeitpunkt die Unabhängigkeit der Konzernzentrale und alle 12 300 Arbeitsplätze zu sichern./uvo/DP/stb (AWP)

  • Roboterbauer Kuka mit Rekordauftragseingang im 2. Quartal - Prognosen bestätigt 21.07.2016 19:08 AUGSBURG (awp international) - Der vor der Übernahme durch den chinesischen Investor Midea stehende Roboterbauer Kuka hat im zweiten Quartal einen Rekordauftragseingang verzeichnet. Die erzielten rund 890 Millionen Euro lägen "deutlich über den Erwartungen", teilte das Unternehmen am frühen Donnerstagabend mit. Beim Umsatz rechnet Kuka im laufenden Jahr weiterhin mit mehr als drei Milliarden Euro. Der Aktienkurs der Augsburger reagierte im nachbörslichen Geschäft kaum auf die Neuigkeiten. Auch die Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) soll immer noch bei mehr als 5,5 Prozent liegen. Allerdings wird hier nun nicht nur der Swisslog-Kauf herausgerechnet, sondern auch Kosten in Höhe von 30 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Übernahme durch Midea. Dazu zählen der Mitteilung zufolge Aufwendungen unter anderem für Beratungskosten und Kosten für Mitarbeiter-Aktienprogramme. 21 Millionen Euro werden bereits im zweiten Quartal berücksichtigt./he/jha/ (AWP)

  • Roboterhersteller Kuka erleidet Gewinneinbruch 03.08.2016 07:59 München (awp/sda/reu) - Hohe Sonderkosten rund um die Übernahmeofferte aus China haben den Gewinn des deutschen Roboter- und Anlagenbauers Kuka gedrückt. Im zweiten Quartal sackte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 62 Prozent auf 15,3 Millionen Euro ab. Die Umsatzrendite gab von 5,3 Prozent vor Jahresfrist auf jetzt 2,2 Prozent nach, wie das Unternehmen aus Augsburg am Mittwoch mitteilte. Die Erlöse sanken im abgelaufenen Quartal um sieben Prozent auf 704 Millionen Euro. Kuka begründete dies damit, dass Kunden in den Geschäftsbereichen Anlagenbau und Logistik grössere Aufträge tendenziell erst im zweiten Halbjahr abriefen. Die Auftragsbücher schwollen indes im vergangenen Vierteljahr an: Der Auftragseingang legte um 28 Prozent zu auf gut 893 Millionen Euro. Zu diesem Rekordwert hätten alle Geschäftsbereiche beigetragen, hiess es. Für 2016 bekräftigte Kuka die Prognose, wonach der Umsatz auf mehr als drei Milliarden Euro steigen und die bereinigte Rendite über 5,5 Prozent liegen soll. Die Sonderkosten für das Übernahmeangebot vom chinesischen Haushaltsgeräte-Hersteller Midea werden demnach rund 30 Millionen Euro betragen, wovon ein Grossteil bereits im zweiten Quartal verbucht wurde. Die Chinesen stiessen mit ihrer lukrativen Offerte bei den allermeisten Aktionären auf Gegenliebe. Wie viele Kuka-Anteile Midea genau hält, steht in Kürze fest. Die Nachfrist für die Annahme des Angebots läuft am Mittwoch um Mitternacht aus. (AWP)

  • Auch Roboterbauer Kuka senkt Prognose


    29.10.2018 11:37


    AUGSBURG (awp international) - Der Handelsstreit zwischen den USA und China dämpft die Aussichten von immer mehr deutschen Unternehmen. In den vergangenen Wochen hagelte es Gewinn- und Umsatzwarnungen. Besonders unter Druck geraten sind exportorientierte Branchen wie der Maschinenbau und die Autoindustrie. Dazu kommen spezifische Probleme einzelner Industrien.


    Jüngstes prominentes Beispiel ist der Roboterhersteller Kuka . Der Augsburger Konzern warnte an diesem Montag, dass die bisherigen Umsatz- und Gewinnziele in diesem Jahr nicht mehr zu erreichen seien. Kuka begründete seine pessimistischere Einschätzung zum einen mit den Unwägbarkeiten des chinesischen Automatisierungsmarktes, zum anderen mit der sich abkühlenden Konjunktur in der Autoindustrie.


    Für das Gesamtjahr erwartet das zum chinesischen Midea-Konzern gehörende Unternehmen nun einen Umsatz in Höhe von rund 3,3 Milliarden Euro und eine bereinigte Ebit-Marge von rund 4,5 Prozent, Zuvor hatte Kuka noch Erlöse von über 3,5 Milliarden Euro angepeilt, von denen 5,5 Prozent als bereinigtes Betriebsergebnis (Ebit) hängen bleiben sollten.


    An der Börse setzte die Nachricht die Kuka-Aktie deutlich unter Druck. Das Papier brach am Morgen zeitweise um fast 8 Prozent auf das tiefste Niveau seit Januar 2015 ein. Zuletzt betrug das Minus noch 3,86 Prozent auf 62,30 Euro.


    Kuka folgt damit einer Serie von Warnungen aus dem produzierenden Gewerbe - dem Zentrum der deutschen Volkswirtschaft. In der vergangenen Woche hatte der Kabelspezialist Leoni seine Gewinnziele gekappt. Am selben Tag kam die Nachricht aus Hannover, dass auch der Reifenhersteller Continental pessimistischer für das Jahr wird. Der Verbindungstechnikspezialist Norma und der Schmierstoffehersteller Fuchs Petrolub ruderten ebenfalls zurück.


    Die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China drücken bereits das Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft. Dieses wuchs zuletzt so langsam wie seit Ausbruch der globalen Finanzkrise nicht mehr. Und das könnte zum Problem für die Weltkonjunktur werden. Die Autobranche im Speziellen bekommt bereits jetzt die Auswirkungen des schwächelnden chinesischen Automarktes zu spüren. Dort verunsichern höhere Zölle die Autokäufer.


    Hinzu kommt die Diskussion um Abgaswerte und Dieselfahrverbote in vielen deutschen Städten. Nur mühsam kämpft sich die Branche in Europa durch die Umstellungsphase auf den neuen Abgas- und Verbrauchsstandstard WLTP. Der Autobauer Daimler hat inzwischen bereits zweimal seine Prognosen gesenkt, auch BMW wird das zu Anfang des Jahres gesetzte Renditeziel nach eigenen Angaben verfehlen. Volkswagen kann das angepeilte Gewinnziel voraussichtlich nur noch unter Ausklammerung von Sondereinflüssen erzielen.


    Inzwischen schwappen die Probleme von der Autoindustrie auf andere Branchen über. So bekam bespielsweise auch der Chemiekonzern BASF im dritten Quartal zu spüren. Konzernchef Martin Brudermüller warnte am vergangenen Freitag mit Blick auf die stockende Konjunktur in China vor zunehmenden Herausforderungen im makroökonomischen Umfeld.


    BASF hat mit der Übernahme von einigen Bayer -Geschäfte und der Verschmelzung der Öl- und Gastochter Wintershall mit der früheren RWE -Sparte Dea derzeit ohnehin alle Hände voll zu tun. Auch andere Unternehmen, die ihre eigenen Baustellen zu bewältigen haben, werden von Handelshemmnissen und abkühlende Konjunkturaussichten nun auf dem falschen Fuss erwischt. Der Maschinenbauer Gea etwa kämpft seit Jahren mit einem kriselnden Geschäft in der Milchindustrie. So zückte Konzernchef Jürg Oleas Anfang Oktober die rote Karte und senkte die Margenprognose. Am Montag stellte der Manager zur Vorlage der endgültigen Zahlen zum dritten Quartal nun ein schwieriges Jahresende in Aussicht.


    An der Börse rückten in diesem Jahr bereits einige andere Problembranchen ins Visier: Der deutsche Einzelhandel etwa ächzte im Sommer unter der Zurückhaltung der Kunden, Konzerne im Umbau wie Gerry Weber und Tom Tailor litten besonders. Auch Metro und Ceconomy schlossen das erste Jahr in Unabhängigkeit mit weniger Umsatz. Ebenfalls zeigte sich der Medizinkonzern Fresenius zuletzt weniger zuversichtlich, weil es bei der Dialysetochter Fresenius Medical Care und im deutschen Klinikgeschäft im dritten Quartal überraschend schlechter als erwartet lief./tav/mne/fba


    (AWP)