• Bayer will Wachstum wieder beschleunigen


    (Ausführliche Fassung) - Der Pharma- und Agarchemiekonzern Bayer will in den kommenden Jahren wieder zulegen. Das Umsatzwachstum soll 2021 an Schwung gewinnen und sich laut den am Mittwoch im Rahmen eines Kapitalmarkttages vorgestellten Plänen in den Folgejahren beschleunigen. Im Agrargeschäft "wollen wir ab 2022 über dem Markt wachsen", sagte Konzernchef Werner Baumann laut Mitteilung. "Bei Consumer Health ist ebenfalls ein Wachstum über dem Markt geplant" und die Pharmasparte sei mit Blick auf neue Medikamente gut aufgestellt. Patentabläufe bei den Kassenschlagern Xarelto und Eylea dürften daher nur 2024 auf die Erlöse drücken. Bei den Anlegern weckten die Äusserungen Optimismus.


    10.03.2021 15:15


    Die Aktien schoben sich mit einem Plus von zuletzt rund dreieinhalb Prozent auf 54,90 Euro auf einen der vorderen Plätze im deutschen Leitindex Dax. Damit liessen sie auch die 200-Tage-Linie hinter sich, die den mittelfristigen Trend vorgibt. Diese Durchschnittslinie war zuletzt mehrfach eine zu hohe Hürde, schon seit Juni vergangenen Jahres konnte sich das Papier nicht mehr dauerhaft darüber etablieren.


    Manager Baum kalkuliert für 2024 mit Erlösen von 43 bis 45 Milliarden Euro nach 41,4 Milliarden Euro 2020. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll dann auf Basis konstanter Wechselkurse zwischen 7,00 und 7,50 Euro liegen. Das wären im Vergleich zu den 2020 erzielten 6,39 Euro bis zu 17,4 Prozent mehr. Analysten hatten zuletzt für 2024 etwas weniger als 7 Euro je Aktie auf dem Zettel. Der auch für die Dividende wichtige freie Mittelzufluss soll bis 2024 auf rund 5 Milliarden Euro wachsen.


    Neben dem Umsatzwachstum sollen Gewinn und freier Mittelzufluss auch vom laufenden Sparprogramm profitieren. Finanzchef Wolfgang Nickl betont zudem, dass auch künftig 30 bis 40 Prozent des bereinigten Gewinns je Aktie als Dividende an die Aktionäre fliessen soll. Aber auch Geld für Übernahmen soll da sein, insbesondere das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten und die Pharmasparte sollen so gestärkt werden.


    Die Nettofinanzverschuldung soll bis Ende 2024 dennoch auf 28 bis 30 Milliarden Euro sinken, wobei mögliche Erträge aus Verkäufen von Unternehmensteilen nicht berücksichtigt sind. Aktuell steht etwa die Sparte rund um Produkte zur Schädlingsbekämpfung und Unkrautbeseitigung für professionelle Kunden im Schaufenster. Laut dem Experten Gunther Zechmann von Bernstein Research hätten Analysten im Mittel einen etwas stärkeren Schuldenabbau erwartet. Dafür implizierten allerdings das Umsatz- und das Gewinnziel des Konzerns Luft nach oben bei den Markterwartungen.


    So investierte Bayer zuletzt viel in das Geschäft mit Gen- und Zelltherapien. Dies soll das Wachstum des Konzerns in der zweiten Hälfte der Dekade antreiben. Unter zahlreichen Deals und Partnerschaften stechen zwei besonders hervor: Der Kauf des US-Biotechnologieunternehmen Bluerock Therapeutics 2019 und die Übernahme des US-Unternehmens Asklepios BioPharmaceutical im Herbst 2020.


    Noch verdient Bayer mit dem Gerinnungshemmer Xarelto und dem Augenmedikament Eylea viel Geld - 2020 waren es in Summe fast sieben Milliarden Euro und damit knapp 17 Prozent des Konzernumsatzes. Nach und nach werden aber in verschiedenen Ländern die Patente für die Mittel auslaufen, 2024 rechnet das Unternehmen daher mit einem Umsatzrückgang in der Pharmasparte, bevor es ab 2025 wieder aufwärts gehen soll.


    Dazu beitragen sollen dann neben möglichen Gen- und Zelltherapien vor allem Hoffnungsträger wie Nubeqa, Finerenon und das in den USA zugelassene Herzmittel Verquvo (Vericiguat). Nubeqa (Darolutamid) wird bereits in einigen Märkten wie den USA und der EU zur Behandlung des nicht-metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms eingesetzt. Zudem stehen die Chancen für eine baldige Zulassung von Finerenon in der EU und den USA zur Behandlung der chronischen Nierenerkrankung bei Patienten mit Diabetes Typ 2 womöglich recht gut.


    Im Agrargeschäft soll unter anderem neues Saatgut Rückenwind liefern. "Wir haben grosse Fortschritte in der digitalen Landwirtschaft und bei den jüngsten Zulassungen für Mais, Soja und Baumwolle gemacht", sagt Bayer-Chef Baumann. So erhielt der Konzern im Herbst 2020 grünes Licht von der US-Umweltbehörde EPA für den Unkrautvernichter Dicamba, den sie trotz grosser Kritik für fünf Jahre genehmigte. Nur wenn Landwirte das Mittel nutzen können, lohnt sich für sie auch ein Kauf der speziell dafür konzipierten XtendFlex-Sojabohnen von Bayer.


    Nach 2021 plant der Konzern dann zahlreiche Produkteinführungen, darunter jährlich mehrere hundert neue Sorten Mais, Soja und Gemüse. Grosse Hoffnung ruht zudem auf kurzwüchsigem Mais und auf Sojabohnen mit einer Toleranz gegenüber gleich fünf verschiedenen Unkrautvernichtern./mis/eas/jha/


    (AWP)

  • Bayer-Chef Baumann: Monsanto-Übernahme wird jetzt Erfolge zeigen


    Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer setzt weiter auf den Erfolg der stark kritisierten Milliardenübernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto. "Wir gehen davon aus, dass wir alle Synergien aus dem Zusammenschluss bis zum Jahresende 2021 erreichen werden - ein Jahr früher als ursprünglich geplant", sagte Bayer-Chef Werner Baumann dem "Handelsblatt" (Donnerstag).


    10.03.2021 20:55


    "Allerdings hat die Agrarbranche in den vergangenen Jahren ein deutlich schwächeres Marktwachstum erlebt, von dem wir uns als das führende Unternehmen in diesem Bereich nicht abkoppeln können." Das Umfeld bessere sich aber jetzt. "Die Erfolge durch die Übernahme werden sich in den nächsten Jahren deutlich zeigen", versprach Baumann.


    "Natürlich gab es einige Enttäuschungen, aber wir haben auch viel erreicht", sagte der Konzernchef. Nach wie vor arbeitet Bayer an der Abarbeitung der rechtlichen Probleme, die sich die Leverkusener durch die 63 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Monsanto eingehandelt haben und die bereits mit hohen Kosten zu Buche schlugen. Für das vergangene Geschäftsjahr hatte der Konzern wegen Milliardenrückstellungen für die Glyphosat-Rechtstreitigkeiten in den USA und hohen Abschreibungen in der Agrarsparte einen Verlust in Höhe von 10,5 Milliarden Euro ausgewiesen.


    Am Mittwoch hatte Bayer den Anlegern mit neuen Mittelfristzielen Mut zu machen versucht. Trotz der insgesamt positiv aufgenommenen Marschroute braucht es Börsianern zufolge aber endlich eine Lösung im US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrauftvernichters Roundup. Bayer hat hier zuletzt deutliche Fortschritte gemacht.


    Anfang Februar hatte der Konzern mit der Gegenseite eine Einigung bei einem entscheidenden Teil seines milliardenschweren Glyphosat-Vergleichs erzielt - nämlich dem Umgang mit künftigen US-Klagen. Dem muss der zuständige Richter Vince Chhabria allerdings noch zustimmen. Wichtig wird nun eine Anhörung vor dem Richter, die von Ende März auf Mitte Mai verschoben wurde./men/ajx


    (AWP)

  • Bayer startet überraschend gut ins Jahr - Ausblick bestätigt


    Das starke Umfeld für Agrarprodukte in den letzten Monaten hat den Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer zum Start ins neue Jahr gestützt. Dem standen indes abermals negative Wechselkurseffekte auch durch die schwachen Währungen Lateinamerikas gegenüber.


    12.05.2021 07:56


    Daher fiel der Konzernumsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 12,3 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Leverkusen mitteilte. Aus eigener Kraft - also vor Wechselkurseffekten sowie Zu- und Verkäufen von Unternehmensteilen - wäre es ein Plus von fast drei Prozent gewesen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereinflüssen sank um gut sechs Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Damit schnitt Bayer deutlich besser ab, als Analysten es im Durchschnitt erwartet hatten.


    Unter dem Strich verdiente Bayer mit 2,09 Milliarden Euro rund 40 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das lag auch an Bewertungseffekten und einem besseren Finanzergebnis.


    Den Jahresausblick vom Februar bestätigte der Konzern. Demnach soll ein Umsatz von etwa 41 Milliarden Euro erreicht werden. Davon sollen 2021 rund 27 Prozent als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereffekten hängen bleiben./mis/jha/


    (AWP)

  • Klagen

    Geld wurde ja bereits zurückgstellt. Am Mittwoch wird die Angelegenheit hoffentlich für die Zukunft geregelt, wenn die Vergleiche abgesegnet werden. Ansonsten läuft es ja wieder gut und der Aktienkurs ist noch immer zurückgeblieben. 70-80 sollten im 2021 möglich sein. Es kann schon nicht sein, dass immer wieder etwas aufgerollt wird...

  • Bayer unterliegt auch im zweiten Glyphosat-Berufungsverfahren in USA


    Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hat auch im zweiten seiner US-Berufungsverfahren wegen angeblicher Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat eine Niederlage erlitten. Das zuständige Gericht in San Francisco bestätigte am Freitag ein Urteil, wonach Bayer dem Kläger Edwin Hardeman insgesamt gut 25 Millionen Dollar (20,6 Mio Euro) Schadenersatz zahlen muss.


    17.05.2021 06:43


    Bayer zeigte sich in einer Stellungnahme enttäuscht. Die Entscheidung des Gerichts sei nicht durch die Beweislage beim Prozess oder geltendes Recht gedeckt, erklärte das Unternehmen. Bayer ziehe alle rechtlichen Möglichkeiten in Betracht, um eine erneute Überprüfung des Falls zu erreichen. Dabei werde auch die Option geprüft, das Oberste Gericht - den US Supreme Court - einzuschalten.


    Hardeman hatte den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup des 2018 für über 60 Milliarden Dollar von Bayer übernommenen US-Saatgutriesen Monsanto für seine Krebserkrankung verantwortlich gemacht. Eine Geschworenenjury hatte 2019 zunächst Strafzahlungen von gut 80 Millionen Dollar gegen Bayer verhängt. Später wurde die Summe deutlich reduziert. Der Konzern hatte trotzdem Berufung eingelegt.


    Bayer ist in den USA mit zahlreichen Glyphosat-Klagen konfrontiert, die das Unternehmen mit einem milliardenschweren Vergleich beilegen will. Nur drei Fälle wurden bislang vor Gerichten verhandelt, alle drei verlor der Dax -Konzern. Auch in Berufungsverfahren hatte Bayer bislang keine Erfolge.


    Das mit dem Monsanto-Kauf übernommene Glyphosat-Problem macht dem Konzern schwer zu schaffen. In den USA meldeten bereits über 125 000 Kläger Ansprüche auf Schadenersatz an. Bayer will mehr als elf Milliarden Dollar in die Hand nehmen, um das Massenverfahren beizulegen. Doch ein wichtiger Teil des Vergleichs bedarf noch einer richterlichen Genehmigung. Am 19. Mai steht hierzu eine wichtige Anhörung an./hbr/DP/he


    (AWP)

  • US-Richter sieht Bayers Glyphosat-Vergleich weiter skeptisch


    (Ausführliche Fassung) - Im US-Verfahren um angebliche Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup bleibt Bayer vor einer wichtigen Gerichtsanhörung unter Druck. Bereits vor dem Termin am Mittwoch machte Richter Vince Chhabria seine Skepsis gegenüber einem Vergleichsentwurf zum Umgang mit künftigen Glyphosat-Klagen in den USA deutlich. Der Kompromiss ist Teil einer umfangreicheren Einigung mit Klägern, die Bayer zwar insgesamt über elf Milliarden Dollar kosten, aber endlich einen Schlussstrich unter das rechtliche Glyphosat-Debakel ziehen würde.


    19.05.2021 10:23


    Während Bayer bereits vorliegende Klagen nach und nach abarbeitet und inzwischen rund 96 000 Fälle zu den Akten legen konnte, ist der Umgang mit künftigen Klagen weiter offen. Hier war eine Lösung eigentlich bereits im Juni vergangenen Jahres vereinbart worden. Doch Chhabria muss ihr zustimmen, und er zweifelte die Rechtmässigkeit der geplanten Handhabung künftiger Klagen an. Die Streitparteien mussten dieses wichtige Puzzlestück des grossen Vergleichspakets überarbeiten und dem Richter erneut zur Freigabe vorlegen. Bei der Anhörung soll nun zunächst der grössere Rahmen des neuen Deals zwischen Bayer und den Klägern abgesteckt werden. Chhabria bezeichnete die Vereinbarung bereits als sehr kompliziert.


    Die Rechtskonflikte um Glyphosat hatte sich der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern mit der milliardenschweren Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto 2018 aufgehalst. Bayer hofft, dass Chhabria schnell grünes Licht für den Vergleich gibt, um die rechtliche Glyphosat-Grossbaustelle in den USA schliessen zu können. Beim Gericht des Bundesrichters in San Francisco sind zahlreiche landesweite Verfahren gebündelt. Deshalb hat die Entscheidung grosse Tragweite.


    Doch aus Gerichtsunterlagen vom Dienstag geht hervor, dass Chhabria auch die neue Lösung sehr kritisch hinterfragt. Der Richter zweifelt weiter, ob der Deal im Sinne der Kläger ist. Besonders Bayers Plan, ein unabhängiges Wissenschaftsgremium zum Umgang mit künftigen Glyphosat-Klagen einzurichten, sorgt bei dem Richter weiter für Skepsis. Chhabria warf erneut die Frage auf, warum dies im Interesse der Kläger sein sollte. Alle bisherigen Glyphosat-Prozesse in den USA gingen - ohne ein solches Gremium - zu ihren Gunsten aus.


    "Es ist üblich, dass Gerichte den Parteien vor einer anstehenden Anhörung zur vorläufigen Genehmigung eines so genannten Class Settlement Agreements Fragen stellen", sagte ein Bayer-Sprecher auf Nachfrage. "Wir werden bei der Anhörung auf diese Fragen eingehen" und "im Rahmen des Genehmigungsverfahrens mit dem Gericht und den anderen Parteien zusammenarbeiten, um zu einer für alle Parteien fairen Lösung zu kommen."


    Bereits im März hatte die US-Rechtsexpertin Jennifer Mohamed in einem Gespräch mit dem Analysehaus Bernstein Research darauf hingewiesen, dass gerade der Vorschlag, ein unabhängiges Wissenschaftsgremium einzurichten, bei Richter Chhabria Fragen aufwerfen dürfte. Sollte der Richter diesen Punkt ablehnen, müssten die Streitparteien sich wieder an den Verhandlungstisch setzen.


    Die Zweifel des Richters kommen also nicht komplett überraschend. Die Bayer-Aktien hielten sich denn auch am Mittwochvormittag fast unverändert und damit deutlich besser als der schwache deutsche Leitindex Dax, der um rund ein Prozent fiel.


    Damit Bayer die von Monsanto übernommenen Rechtsprobleme in den USA endlich abhaken kann, müsste Chhabria in einem ersten Schritt zunächst seine vorläufige Zustimmung zum Vergleich geben. Doch selbst wenn der Richter am Mittwoch überzeugende Argumente hören sollte, würde dies wohl noch etwas Geduld erfordern. Denn um die Details der Lösung soll es angesichts der komplizierten Lage vorerst noch gar nicht gehen. Chhabria kündigte bereits an, dass er noch eine weitere Anhörung plant, um "die vielen kleineren Fragen" zu erörtern./hbr/mis/men/stk


    (AWP)

  • Bayer: Wirksamkeit des Krebsmittels Vitrakvi durch Langzeitdaten bestätigt


    Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer sieht die Wirksamkeit seines Krebsmedikaments Vitrakvi durch Langzeitstudiendaten untermauert. Die Daten, die im Rahmen der jährlichen Tagung der Amerikanischen Gesellschaft für klinische Onkologie ASCO (4. bis 8. Juni) 2021 vorgestellt werden, zeigen hohe Ansprechraten und eine Ansprechdauer von mehr als vier Jahren bei Patienten mit soliden TRK-Fusionstumoren, wie Bayer am Mittwochabend in Berlin mitteilte. Die Mehrheit der Patienten zeige mit Vitrakvi (Larotrectinib) deutliche klinische Verbesserungen im Vergleich zu ihrer vorherigen Behandlung.


    20.05.2021 06:32


    Bayer hatte sich Anfang 2019 die vollen Rechte an Larotrectinib des Partners Loxo Oncology gesichert, nachdem dieser vom US-Pharmakonzern Eli Lilly geschluckt worden war. Der Wirkstoff zielt auf Krebserkrankungen mit einer sogenannten NTRK-Genfusion ab, einem insgesamt seltenen Treiber für Krebs, der jedoch laut Bayer bei vielen verschiedenen Tumorarten vorkommen kann. Larotrectinib ist unter anderem in den USA, der EU und Japan zur Behandlung bestimmter Tumore zugelassen. Zulassungsanträge für andere Regionen laufen oder sind geplant.


    Bayer kalkuliert für das Medikament weiterhin mit einem jährlichen Spitzenumsatz von 750 Millionen Euro. Ein Blockbuster wäre Vitrakvi damit nicht, doch könnte es helfen, einen Teil der in den kommenden Jahren wohl wegbrechenden Erlöse mit den Kassenschlagern Xarelto, einem Blutverdünner, und dem Augenmedikament Eylea wettzumachen. Denn nach und nach werden die Patente für die beiden milliardenschweren Umsatzbringer in den verschiedenen Märkten wegfallen./mis/tav/he


    (AWP)

  • US-Glyphosatstreit von Bayer zieht sich weiter hin - Aktie fällt


    (Das Stück wurde neu gefasst und um Details sowie Aussagen aus der Telefonkonferenz und einer Analystenstimme ergänzt) - Der US-Glyphosat-Rechtsstreit von Bayer geht nach einer Gerichtsschlappe in eine neue Runde. Nachdem der zuständige Richter einem wichtigen Puzzlestück erneut eine Absage erteilt hat, versucht der Agarchemie- und Pharmakonzern das Risiko künftiger Klagen nun auf einem anderen Weg zu handhaben. "Die Entscheidung macht es unmöglich, den vorgeschlagenen nationalen Lösungsmechanismus unter der Aufsicht dieses Gerichts weiterzuentwickeln", hiess es dazu von Bayer in der Nacht auf Donnerstag. Mit einem Fünf-Punkte-Plan will Konzernchef Werner Baumann die Sache nun endlich in den Griff bekommen. Anleger überzeugte das nicht. Die Aktien knickten deutlich ein.


    27.05.2021 10:45


    So lehnte Richter Vince Chhabria am Mittwoch einen Antrag zum Umgang mit künftigen Klagen ab. Der angestrebte Kompromiss für insgesamt zwei Milliarden US-Dollar hätte einen Schlussstrich unter das rechtliche Glyphosat-Debakel ziehen sollen. Der nun geplatzte Deal war Teil eines Gesamtpakets von mehr als elf Milliarden US-Dollar, in dessen Rahmen Bayer schon viele bestehende Klage beigelegt hat.


    Chhabria monierte, dass der Lösungsvorschlag für die Nutzer des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup unangemessen sei, die derzeit noch nicht an einem Non-Hodgkin-Lymphom - also einer Krebserkrankung des lymphatischen Systems - leiden. Für den Analysten Richard Vosser von der Bank JPMorgan kommt die Ablehnung nicht sonderlich überraschend, wenngleich unerwartet schnell. So habe der Richter während einer Anhörung in der letzten Woche zwar seine Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht, aber auch signalisiert, Bayer Zeit für eine Lösung einzuräumen.


    Bayer will nach der erneuten Schlappe nun einen anderen, eigenen Weg beschreiten. So lasse der Beschluss von Chhabria "keinen anderen Schluss zu, als dass das Gericht den Lösungsmechanismus nicht ohne weitere erhebliche Änderungen genehmigen wird", sagte Baumann am Donnerstag bei einer Telefonkonferenz mit Analysten und Journalisten. "Diese Änderungen sind nicht im Interesse von Bayer." Am geplanten Kostenrahmen von zwei Milliarden Dollar soll sich aber erst einmal nichts ändern. Die entsprechenden Rückstellungen bleiben in ihrer Höhe bestehen.


    Mit den nun vorgestellten Massnahmen will das Management die Risiken durch mögliche weitere Klagen eindämmen. Bayer betonte dabei, es gehe allein um die Minimierung von Rechtsrisiken. Bedenken in Bezug auf die Sicherheit der Produkte gebe es weiterhin nicht. So habe die US-Umweltbehörde EPA erst letzte Woche bei einem US-Berufungsgericht eine Stellungnahme eingereicht, in der sie bestätigt habe, dass von Glyphosat "keine bedenklichen Risiken für die menschliche Gesundheit ausgehen".


    Bayer plant eine Internetseite mit wissenschaftlichen Studien zu Glyphosat-basierten Produkten und will - mit Genehmigung der US-Umweltbehörde EPA - einen entsprechenden Hinweis auf Roundup-Produkten anbringen. Gleichzeitig erwägt Bayer, solche Produkte nicht länger an US-Privatkunden zu verkaufen, "da die ganz überwiegende Mehrheit der Kläger (...) behauptet, Roundup-Produkte für Privatzwecke verwendet zu haben." Das viel grössere Geschäft etwa mit Landwirten wäre davon nicht betroffen. Wie lange die EPA für eine Entscheidung brauchen wird, lasse sich indes nicht sagen, erklärte Bayer-Agrar-Chef Liam Condon in der Telefonkonferenz.


    Zudem geprüft Bayer, wie ein unabhängiges wissenschaftliches Beratungsgremium eingerichtet werden könnte, in dem externe Experten die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Sicherheit von Roundup überprüfen. Die Ergebnisse würden dann im Internet veröffentlicht.


    Auch könnte sich das Vorgehen bei bereits vorliegenden Klagen ändern, nachdem der Konzern inzwischen rund 96 000 Fälle im Rahmen des Mitte 2020 vorgestellten umfassenden Vergleichs endgültig beigelegt hat. Grundsätzlich solle sich auch bei den ausstehenden Klagen gütlich geeinigt werden, doch könne regelmässig geprüft werden, "ob dieser Ansatz noch im besten Interesse des Unternehmens ist."


    Inwieweit Bayer hier die Taktik ändern wird, dürfte auch vom Ausgang der noch laufenden Berufungsverfahren in zwei Glyphosat-Prozessen (Hardeman und Pilliod) abhängen, die der Konzern nach Niederlagen in den bisherigen Prozessen weiter vorantreiben will. Manager Baumann verweist zudem auf die Berufung im Fall Carson. Auch dabei geht es um die grundsätzliche Frage, ob das Recht einzelner Bundesstaaten mit Blick auf angeblich unzureichende Produktwarnungen Bestand hat, wenn das bundesstaatliche Recht etwas anderes sagt. Wichtig wird hier die Entscheidung des obersten US-Gerichts, des US Supreme Court, werden. Die wird Mitte kommenden Jahres erwartet.


    Den Anlegern schmeckte all das nicht so recht, denn das erhoffte Ende der Glyphosat-Verfahren zeichnet sich nun weiterhin nicht ab. Die Aktien knickten am Donnerstag als Schlusslicht im Dax um gut fünf Prozent auf 52,07 Euro ein. Vor der ersten Schlappe in eine Glyphosat-Prozess im Jahr 2018 hatte sie noch gut 93 Euro gekostet./mis/nas/stk


    (AWP)

  • Bayer-Nierenmedikament für Diabetiker erhält Zulassung in den USA


    (Ausführliche Fassung) - Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer kann das Medikament Kerendia in den USA zur Behandlung von Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes verkaufen. Wie Bayer am Freitagabend mitteilte, liess die US-Gesundheitsbehörde FDA Finerenon (Markenname Kerendia) zu. Das Mittel senkt das Risiko für einen anhaltenden Rückgang der Nierenfunktion, eines Nierenversagens, kardiovaskulären Todes, nicht-tödlichen Myokardinfarkt, und Krankenhausaufenthalt wegen Herzinsuffizienz bei erwachsenen Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes.


    12.07.2021 09:54


    Bayer hatte die Zulassung im November beantragt, im Januar hatte die FDA dann den Status der vorrangigen Prüfung gewährt. Die Zulassung jetzt basiert auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie Fidelio-DKD. Diese Studie hatte gezeigt, dass das Mittel das kombinierte Risiko jener Zeitspanne senkt, in der es zu einem ersten Nierenversagen, einem bestimmten Rückgang der Nierenfunktion oder bis zum renalen Tod der Patienten kommt.


    Zudem nahm das Risiko für den sogenannten sekundären Endpunkt ab. Hierbei berechnet Bayer die Kombination aus der Zeit bis zum kardiovaskulären Tod oder bis zum ersten Auftreten von nicht tödlichen Schlaganfällen, Herzinfarkten oder Krankenhausaufenthalten wegen Herzinsuffizienz und vergleicht sie mit der Behandlung mit einem Placebo, also einem Mittel ohne Wirkstoff.


    Laut Bayer leben mehr als 160 Millionen Patienten weltweit mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes. Selbst wenn Blutzuckerspiegel und Blutdruck gut eingestellt seien, bleibe bei diesen Patienten das Risiko eines Fortschreitens der chronischen Nierenerkrankung.


    Analysten trauen Finerenon durchaus Blockbuster-Potenzial zu - also einen Jahresumsatz von in der Spitze mehr als einer Milliarde US-Dollar -, sehen das Mittel aber auch in einem harten Wettbewerb. So hatte etwa Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan vergangenen Herbst die Studienergebnisse kurz nach ihrer Veröffentlichung als ein wenig enttäuschend bezeichnet, da sich der Wirkstoff nicht unbedingt von Konkurrenzprodukten abhebe.


    Für Bayer ist ein Erfolg neuer Medikamente wichtig, da in den kommenden Jahren der Patentschutz für wichtige Umsatzbringer wie den Gerinnungshemmer Xarelto und das Augenmedikament Eylea nach und nach wegfallen wird.


    Den Bayer-Aktien half die US-Zulassung am Montag nicht. Sie fielen am Vormittag in einem moderat höheren Dax ein wenig auf 50,55 Euro. Damit rutschen sie wieder unter die 200-Tage-Linie, einem Indikator für den längerfristigen Trend. Dieser 200-Tage-Durchschnittskurs bleibt abwärts gerichtet./mis/ngu/eas


    (AWP)

  • Bayer verliert PCB-Verfahren in USA - Geschworene für Millionen-Entschädigung


    Bayer hat in den US-Rechtsstreitigkeiten um die seit Jahrzehnten verbotene Chemikalie PCB eine Niederlage erlitten. Eine Geschworenen-Jury sprach in der Nacht zum Mittwoch in Seattle im Bundesstaat Washington drei Lehrern Schadenersatz in Höhe von insgesamt 185 Millionen US-Dollar (157 Mio. Euro) zu, die das Umweltgift PCB für Hirnschädigungen verantwortlich machen. Wie bei anderen Rechtsfällen auch könnte der zuständige Richter die Summe aber noch senken. Sollte es notwendig werden, erwägt Bayer, das die Einschätzung der Jury nicht teilt, in Berufung zu gehen.


    28.07.2021 06:51


    Wie auch die milliardenschweren Rechtsstreitigkeiten rund um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat sind die PCB-Verfahren ein teures Erbe des US-Saatgutkonzerns Monsanto, den Bayer 2018 übernommen hatte.


    Neben den Glyphosat-Klagen ist PCB eine weitere rechtliche Grossbaustelle der Leverkusener. So arbeitet Bayer aktuell auch an einer Einigung mit Klägern vor dem Bundesbezirksgericht in Los Angeles. Hier hatte der Richter erst im Mai eine im Juni vergangenen Jahres vereinbarte Einigung wegen angeblich mit der Chemikalie PCB verseuchter Gewässer erneut zurückgewiesen. Der Richter monierte unter anderem die Frist für die Einreichung von Ansprüchen, sagte aber auch, dass man sich einer Lösung nähere.


    In den PCB-Verfahren wird Monsanto vorgeworfen, jahrzehntelang verheerende Folgen der toxischen Schadstoffe für Natur und Lebewesen verschwiegen zu haben. Das Unternehmen sei von 1935 bis 1977 der einzige Hersteller von Polychlorierten Biphenylen (PCB) in den USA gewesen. 1979 wurde die Chemikalie dort verboten. In Deutschland darf PCB seit Ende der 1980er Jahre nicht mehr verwendet werden./mis/jha/


    (AWP)

  • Bayer setzt im Glyphosat-Streit auf höchstes US-Gericht


    Bayer setzt im milliardenteuren Glyphosat-Rechtsstreit in den USA auf eine höchstrichterliche Entscheidung, um eine Trendwende herbeizuführen.


    16.08.2021 18:01


    Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hat nach eigenen Angaben vom Montag einen Antrag auf Revision des Falls Hardeman beim höchsten US-Gericht, dem Supreme Court, eingereicht. Sollte dieses den Fall zur Entscheidung annehmen und im Sinne von Bayer urteilen, hätte dies Signalwirkung.


    Die Deutschen versprechen sich davon, die Streitigkeiten im Grunde beenden zu können. Anderenfalls will der Konzern ein eigenes Programm aufsetzen, um mit weiteren Klagen rund um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter umzugehen. Das könnte Bayer teuer zu stehen kommen, der die Sicherheit von Glyphosat immer wieder betont. Firmenchef Werner Baumann hatte den Gang vor den Supreme Court bereits angekündigt. Er rechnet damit, dass die Richter in den kommenden sechs Monaten über die Annahme des Antrags entscheiden werden.


    Konkret geht es um den Fall des Klägers Edwin Hardeman, der Glyphosat für seine Krebserkrankung verantwortlich macht und dem insgesamt gut 25 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen wurden.


    Kollision mit Bundesrecht


    In dem Antrag an den Supreme Court argumentiert Bayer mit der sogenannten Federal Preemption. Der Konzern ist demzufolge der Ansicht, Schadenersatzansprüche wegen angeblich fehlerhafter Warnungen vor Krebsrisiken könnten nach einzelstaatlichem Recht nicht bestehen, wenn sie mit Bundesrecht kollidieren. Denn die verantwortliche Bundesbehörde habe eine solche Warnung verboten. Zudem monieren die Leverkusener, dass die Zulassung von Experten als Zeugen der Klägerseite nicht den bundesrechtlichen Standards genügt habe.


    Analyst Sebastian Bray von der Privatbank Berenberg sieht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das oberste US-Gericht den Fall zur Verhandlung annimmt. Grundsätzlich geschehe dies nur in einem bis zwei Prozent der Fälle, doch habe dieser Fall durchaus ausreichend Tragweite, hatte der Experte in einer Studie Ende Juli geschrieben. So gebe es immer wieder unterschiedliche Auffassungen unterer Gerichte, wenn es um Konflikte zwischen Bundes- und einzelstaatlichem Recht gehe. Zudem sei der letzte grosse Fall, in dem es um Pflanzenschutz gegangen sei, 2005 verhandelt worden.


    Sollten die Richter den Fall annehmen, sieht Bray recht gute Chancen für den Konzern aus Leverkusen. Dies habe eine Analyse der Entscheidungen der neun Richter in vergleichen Fällen ergeben, so der Analyst.


    Rückstellungen gebildet


    Für den Fall, dass der Supreme Court sich mit dem Glyphosat-Verfahren nicht befassen will oder gegen Bayer entscheidet, hat der Konzern erst jüngst weitere Rückstellungen von 4,5 Milliarden Dollar gebildet. Mit dem Geld würde der Konzern dann ein Programm aufsetzen, um in den kommenden 15 Jahren mit den Forderungen neuer Kläger umzugehen.


    Zuvor hatte Bayer bereits rund als 11 Milliarden Dollar für ein Vergleichspaket zur Beilegung von US-Klagen zurückgestellt. Rund 96'000 Fälle sind bereits endgültig beigelegt.


    Der Glyphosat-Streit, den Bayer-Chef Baumann sich mit dem über 60 Milliarden Dollar teuren Kauf des US-Saatgutriesen Monsanto ins Haus geholt hatte, lastet schon seit der erste Prozessniederlage im Sommer 2018 schwer auf dem Kurs der Bayer-Aktie, die seither die Hälfte ihres Wertes verloren hat.


    (AWP)

  • Bayer forscht weiter an Präparat gegen Beschwerden in den Wechseljahren


    Bayer treibt die Forschung an seinem Präparat Elinzanetant zur Behandlung bestimmter Wechseljahresbeschwerden weiter voran. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern will das Mittel nun in einer Studie der fortgeschritten Phase III mit rund 1300 Teilnehmerinnen in mehr als 20 Ländern testen, wie er am Dienstag in Berlin mitteilte. Ziel sei es, die Wirksamkeit und Sicherheit von Elinzanetant zur Behandlung sogenannter vasomotorischer Symptome während der Menopause zu untersuchen.


    31.08.2021 15:09


    Laut Bayer berichten bis zu 80 Prozent aller Frauen von vasomotorischen Symptomen wie Hitzewallungen in den Wechseljahren. Bei über einem Drittel handle es sich um schwere Symptome, die zehn Jahre oder länger nach der letzten Menstruation andauerten und auch einen einen negativen Einfluss auf Schlaf, Stimmung und Lebensqualität haben können. In zwei vorangehenden Studien der Phase II hatte sich Elinzanetant den Angaben zufolge bereits als gut wirksam erwiesen. Das Mittel wird einmal täglich oral eingenommen.


    Bayer hatte den Produktkandidaten nach der im September 2020 abgeschlossenen Übernahme des britischen Biotech-Unternehmens Kandy Therapeutics in sein Entwicklungsportfolio aufgenommen. Der Dax-Konzern hatte zuletzt mehrere kleinere bis mittelgrosse Übernahmen im Pharmageschäft gestemmt. Damit will Bayer einem Erlösrückgang entgegenwirken, der mittelfristig wegen ablaufender Patente für sein Augenmedikament Eylea und den Kassenschlager Xarelto droht./tav/stw/stk


    (AWP)

  • Bayer hebt Gewinnausblick leicht an


    Eine hohe Nachfrage nach Saatgut und Pflanzenschutzmitteln sowie Zuwächse im Pharmageschäft stimmen Bayer etwas zuversichtlicher für das laufende Jahr. Bayer-Chef Werner Baumann kalkuliert für 2021 weiterhin mit einem Umsatz von etwa 43 Milliarden Euro, wovon nun aber etwa 25,5 Prozent als bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hängen bleiben sollen, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. Bisher war eine Marge von etwa 25 Prozent in Aussicht gestellt worden.


    09.11.2021 08:04


    Im abgelaufenen dritten Quartal steigerte Bayer den Umsatz im Jahresvergleich um knapp 15 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte um gut 16 Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich verdienten die Leverkusener 85 Millionen Euro, hier drückten insbesondere Kosten für Restrukturierungsmassnahmen. Vor einem Jahr war wegen hoher Abschreibungen auf das Agrargeschäft noch ein Minus von 2,7 Milliarden Euro angefallen./mis/stk


    (AWP)

  • Bayer kassiert weiteres US-Schadenersatzurteil wegen PCB-Klagen


    Der Bayer -Konzern hat ein weiteres US-Verfahren wegen angeblich durch die seit Jahrzehnten verbotene Chemikalie PCB verursachte Gesundheitsschäden verloren. Eine Geschworenenjury in Seattle sprach Schülern, Eltern und Mitarbeitern einer örtlichen Schule am Mittwoch (Ortszeit) Schadenersatz von insgesamt 62 Millionen Dollar (54 Mio Euro) zu. Die Kläger machen das Umweltgift PCB vom US-Hersteller Monsanto, der 2018 von Bayer übernommen worden war, für Hirnschäden und andere schwere Erkrankungen verantwortlich.


    11.11.2021 06:33


    Bayer erklärte in einer Stellungnahme, mit der Entscheidung nicht einverstanden zu sein. Der Schuldspruch sei nicht von der Beweislage gedeckt - tatsächlich hätten Tests auf eine "extrem niedrige" PCB-Belastung an der Schule hingewiesen. Die Leverkusener wollen das Urteil anfechten und erwägen wie in einem ersten vergleichbaren Fall, Berufung einzulegen. Im Juli hatte eine Jury in Seattle Bayer in einem ähnlichen Verfahren zur Zahlung von Schadenersatz von 185 Millionen Dollar an drei Lehrer der gleichen Schule verurteilt.


    Wie auch der milliardenschwere Streit rund um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat sind die PCB-Verfahren ein teures Erbe des 2018 für über 60 Milliarden Dollar von Bayer übernommenen US-Saatgutriesen Monsanto. Das Unternehmen war von 1935 bis 1977 der einzige Hersteller von Polychlorierten Biphenylen (PCB) in den USA. 1979 wurde die Chemikalie dort verboten. In Deutschland darf PCB seit Ende der 1980er Jahre nicht mehr verwendet werden. Bei den Verfahren im Zusammenhang mit der Schule nahe Seattle geht es etwa um Vorschaltgeräte für fluoreszierende Lampen, die PCB enthalten.


    Doch Bayer hat in den USA noch andere rechtliche Probleme wegen der Chemikalie. So ist der Konzern auch mit zahlreichen Klagen wegen angeblicher Umweltschäden durch PCB konfrontiert. Hier wird Monsanto beschuldigt, jahrzehntelang verheerende Folgen der Schadstoffe für Natur und Lebewesen verschwiegen zu haben. Eigentlich hatte sich Bayer bereits im Rahmen eines Vergleichs zur Beilegung des grössten PCB-Verfahrens in den USA auf eine Zahlung von 650 Millionen Dollar geeinigt. Doch der zuständige Richter wies den Kompromiss zurück./hbr/DP/zb


    (AWP)

  • Bayer meldet Erfolg in Glyphosat-Prozess in den USA


    Bayer hat sich nach eigenen Angaben in einem Glyphosat-Prozess in San Bernardino (Kalifornien) durchgesetzt. "Das Urteil der Jury zu unseren Gunsten beendet das Verfahren und bestätigt, dass Roundup nicht die Ursache der Krebserkrankung von Donnetta Stephens ist", teilte Bayer am Donnerstagabend mit. "Wir haben grosses Mitgefühl für Donnetta Stephens, teilen aber die Ansicht der Jury, dass Roundup nicht die Ursache ihrer Krankheit ist."


    10.12.2021 06:40


    Bayer hatte sich immense Rechtskonflikte rund um Roundup 2018 mit dem über 60 Milliarden Dollar teuren Kauf des US-Saatgutriesen Monsanto ins Haus geholt. Der Agrarchemie- und Pharmakonzern ist in den USA noch mit zahlreichen weiteren Glyphosat-Klagen konfrontiert. Bei den Rechtsstreitigkeiten geht es um angebliche Krebsrisiken durch Verwendung des Unkrautvernichters Roundup, der Glyphosat enthält. Nach Darstellung von Bayer ist Roundup bei sachgemässer Verwendung sicher./jha/


    (AWP)

  • Bayer baut Gentherapieforschung mit Kooperation in USA aus


    Bayer will sein noch junges Geschäft rund um Gen- und Zelltherapien durch eine Zusammenarbeit mit einem US-Spezialisten für Genveränderung stärken. Mit Hilfe der Genscheren-Technologie von Mammoth Biosciences sollen zunächst Behandlungen für Erkrankungen der Leber entwickelt werden, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern am Montag in Berlin mitteilte.


    10.01.2022 08:34


    Insgesamt erhofft sich Bayer, mit der Technologie Therapien schneller entwickeln zu können. Im Rahmen der Kooperation erhalte Mammoth in einem ersten Schritt 40 Millionen US-Dollar, je nach Zielerreichung könnten künftig mehr als eine Milliarde Dollar hinzukommen.


    Entsprechende Meilensteine seien für fünf sogenannte In-vivo-Indikationen mit dem ersten Fokus auf Leberkrankheiten vereinbart worden, hiess es weiter. Hinzu kämen Zahlungen für die Forschung sowie eine Umsatzbeteiligung. Bei In-vivo-Gentherapien wird ein funktionsfähiges Gen in einen Träger eingebaut und dem Patienten direkt injiziert./mis/men/jha/


    (AWP)

  • Neue Krebs- und Nierenmedikamente von Bayer verkaufen sich gut


    (Ausführliche Fassung) - Bayer kann mit neuen Medikamenten gegen Krebs und Nierenleiden bei Patienten und Ärzten punkten. Stefan Oelrich, Chef der Pharmasparte des Dax -Konzerns, gibt sich im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX zudem zuversichtlich, was das Abfedern der sogenannten Patentklippe beim wichtigen Umsatzbringer Xarelto in wenigen Jahren angeht.


    13.01.2022 11:23


    Oelrich verwies in dem Gespräch anlässlich einer Pharmabranchenkonferenz der US-Bank JPMorgan in dieser Woche auf zwei wichtige neue Hoffnungsträger: 2021 habe Nubeqa zur Behandlung von Prostatakrebs im ersten durchgehenden Jahr am Markt einen Umsatz von rund 220 Millionen Euro erzielt und damit mehr als ursprünglich erwartet, erklärte der Manager. Das seit Mitte 2021 in den USA zugelassene Kerendia zur Behandlung von Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes habe zudem einen starken Start hingelegt. Für beide Medikamente könnte der Konzern die mittelfristigen Umsatzprognosen wohl schon bald anheben.


    "Wir werden uns dieses Thema im Laufe des Jahres anschauen müssen", antwortete der Manager auf die Frage nach höheren Schätzungen für den Spitzenumsatz mit den Mitteln. Für beide kalkuliert Bayer aktuell noch offiziell mit mehr als einer Milliarde Euro als Peak Sales, also dem höchsten Umsatz innerhalb eines Jahres.


    Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan zählt beide Medikamente in einer aktuellen Studie zu den grössten Wachstumstreibern der Leverkusener im noch jungen Jahr 2022. Er traut Kerendia einen Spitzenumsatz von fast zwei Milliarden US-Dollar im Jahr 2027 zu. Auf Nubeqa blickt er aktuell vorsichtiger als Bayer und kalkuliert ebenfalls für 2027 mit einer Dreiviertelmilliarde Dollar.


    Allerdings könnte das Potenzial von Nubeqa schon bald grösser werden. Mit ihm wird aktuell das nicht-metastasierte kastrationsresistente Prostatakarzinom behandelt. Bayer hofft angesichts aktueller Studiendaten auch auf eine Zulassung gegen das metastasierte hormonsensitive Prostatakarzinom. Detaillierte Resultate der Studie dazu soll es im Februar geben. Je nach Ausgang könnten dann auch Analysten ihre längerfristigen Schätzungen anpassen. Oelrich rechnet mit einer verdreifachten Anzahl potenzieller Patienten im Falle einer Zulassung durch die Arzneimittelbehörden.


    Für Bayer ist ein Erfolg neuer Medikamente wichtig, da in den kommenden Jahren der Patentschutz für wichtige Umsatzbringer wie den Gerinnungshemmer Xarelto und das Augenmedikament Eylea nach und nach wegfallen wird. Die beiden Wachstumstreiber spülen jedes Jahr Milliardenumsätze in die Kassen des Dax-Konzerns.


    Wegen des Auslaufens der Patente hatte die Bayer-Führung die Aktionäre eigentlich auf eine Umsatzdelle im Pharmageschäft im Jahr 2024 eingestellt. Ende Oktober hielt das Europäische Patentamt dann aber das Patent auf die einmal tägliche Verabreichung von Xarelto aufrecht. Damit ist es bis Mitte Januar 2026 gültig, zumindest bis einzelne EU-Länder anders entscheiden.


    Angesichts eines Xarelto-Jahresumsatzes von rund zwei Milliarden Euro in der EU ist das eine wichtige Entscheidung, denn damit bleibt die Generika-Konkurrenz noch zwei Jahre länger aussen vor. Wie viel geringer der Umsatzrückgang im Pharmageschäft 2024 dadurch ausfallen wird - oder ob er überhaupt noch Thema ist -, wollte Oelrich nicht sagen. "Das machen wir dann zu gegebener Zeit."


    Zudem hat Bayer nun mehr Zeit, einen möglichen Xarelto-Nachfolger auf den Markt zu bringen. Der Konzern testet aktuell einen sogenannten Faktor-11-Gerinnungshemmer. In den kommenden Monaten werden hierfür Phase-II-Studienergebnisse erwartet, klinische Phase-III-Studien sind geplant. Allerdings ist der Markt auch hart umkämpft.


    Längerfristig Rückenwind verspricht sich Oelrich durch die Gen- und Zelltherapieforschung. Erst zu Wochenbeginn hatte Bayer hier die Zusammenarbeit mit einem US-Spezialisten für Genveränderung, Mammoth Biosciences, bekannt gegeben. Durch die neuartigen Genschere-Systeme (Crispr) von Mammoth verspricht sich Bayer Vorteile bei der Entwicklung von Gen- und Zelltherapien. Die Systeme der US-Amerikaner sind viel kleiner als die aktuelle Standardtechnologie, können also einfacher in Zellen eingeschleust werden. Davon sollen auch die US-Biotech-Unternehmen Bluerock Therapeutics und Asklepios BioPharmaceutical (AskBio) profitieren, die Bayer in den letzten Jahren übernommen hatte.


    Der Stammzellenspezialist Bluerock Therapeutics ist unter anderem auf neurologische und kardiologische Krankheiten wie Parkinson fokussiert. AskBio forscht an Gentherapiekandidaten für die Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen und neuromuskulären Defekten, aber auch an Mitteln gegen Stoffwechselerkrankungen wie die seltene Pompe'sche Krankheit. Bis erste Medikamente auf den Markt kommen, werden aber noch Jahre vergehen./mis/tav/eas


    (AWP)