Meine Strategie

  • Hallo




    ich habe eine kleine, aber feine Strategie entwickelt, die ich an dieser Stelle gerne mit der Welt teilen möchte.


    Ich bin neu hier und dies ist mein erstes Posting. Falls es das falsche Forum für Strategie-Diskussionen ist, bitte ich um Mitteilung/Verschiebung des Themas.


    Also ich bin gerade dabei, Version 4.0 meiner Strategie abzuschliessen, und habe in den Regeln auch meine Vorgehensweise bei der Aktienauswahl festgehalten und kopiere daher einfach mal aus dem vermutlich vorletzten Entwurf der Strategie 4.0:


    Zuerst zur Geschichte meiner Strategie:


    Ich hatte zuerst auf stark gefallene Aktienkurse gesetzt. Irgendwann kam ich dann auf das Value-Investing und richtete mich ab da nach KBV und KGV als Kennzahlen, anstatt nur nach "60% Kursrückgang in 1 Jahr und Gründe müssen bekannt sein".


    Ich entwickelte einen eigenen Index, nennen wir ihn den Zwackelmann-Index. Dieser errechnet sich wie folgt:


    Ich nehme den Kehrwert des KBV, das zehnfache des Kehrwertes des KGV des laufenden Jahres plus die Dividendenrendite in Prozent durch 10.



    Beispiel: Eine Aktie hat ein KBV von 1.1, ein KGV 2013e von 17 und eine Dividendenrendite von 2.5%. Das ergibt einen Zwackelmann-Index von 0.9+0.59+0.25=1.74. Das ergebnis entspricht, sofern die Firma nicht nachhaltig geschwächt ist, dem Steigerungspotential der Aktie für die nächsten 10 Jahre. In diesem Fall 74% Steigerung erwartet. (wie gesagt, es wird hierbei das Steigerungspotential bewertet, ohne Risiken etc zu berücksichtigen).


    Einen Index-Wert von 1.0 hätten Aktien zB bei einem KGV von 20 und einem KBV von 2. Oder einem KBV von 1.5 und einem KGV von 30. Oder bei einem KBV von 1.5, einem KGV von unendlich (=Verlustjahr) und 3.33% Dividendenrendite.


    Ich gehe nun bei der Auswahl meiner Aktien nach genau dieser Anleitung vor:


     Zuerst wird auf fuw.ch die Liste nach einem der folgenden Schemen gefiltert, um alle möglichen unterbewerteten Kandidaten zu finden:



    Es werden möglicherweise unterbewertete Aktien ausgewertet und der Zwackelmann-Index daraus errechnet.
    Die Aktien mit Petrosilius Zwackelmann-Index über 3.0 werden einzeln im Internet nach Infos abgesucht.
    Es fallen zuerst alle Aktien raus, die überschuldet sind, und wo es schon Konkursgerüchte gibt oder Befürchtungen einer Kapitalerhöhung.
    Es fliegen auch alle Firmen raus, von denen im laufenden und im Folgejahr Verluste erwartet werden (am KGV in der Liste ersehbar).
    Das Unternehmen muss sämtliche dieser Anforderungen erfüllen:
    -->Die Branche/Tätigkeit muss in dieser oder ähnlicher Form schon 1950 existiert haben.
    -->Das Unternehmen existierte bereits vor 1950.
    -->Es war schon vor dem Jahr 2000 an der Börse.
    -->Die Firma ist tätig im Bereich Nahrungsmittel, Energieversorgung, Eisenbahn, Versicherung oder einem anderen Bereich,
    der krisensicher ist und voraussichtlich auch in 25 Jahren noch von den meisten Menschen gebraucht wird.
    -->Sie ist nicht tätig im Bereich Banken (Eigenkapital zu leicht manipulierbar, undurchschaubar), Informationstechnologie (zu rascher Wandel).
    -->Der tiefe Kurs muss mit der allgemeinen Wirtschaftslage, mit einmaligem Ereignis (Naturkatastrophe, einmalige Milliarden-Abschreiber, etc)
    zusammen hängen und voraussichtlich langfristig keinerlei Einfluss auf die Geschäftstätigkeit haben.


    Von den weiteren Firmen werden anhand der öffentlichen Informationen nur noch die behalten, die mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen:
    -->Marktführer auf seinem Gebiet;
    -->Bekannte Marke aus dem Alltag (wie zB Nestle, Roche, Emmi, etc);
    -->anderer Wettbewerbsvorteil (zB bekannte Marke, viele Filialen, Zusammenarbeit mit anderem Gross-Unternehmen, etc).
     Es wird von der Firma mit der höchsten Qualität (unabhängig davon, welche den höchsten Petrosilius Zwackelmann-Index erreicht) so viele Aktien wie möglich gekauft,
    bis ein Index-Wert von 3.0 unterschritten wird.
     Sollten sich keine Kandidaten finden, so wird Bargeld gehalten. Grund: Es werden sich später wieder genügend Kandidaten finden um zuzuschlagen.


    Verkauft wird die Aktie hingegen erst beim Index-Wert 1.0, dh wenn sie bei Index 3.22 gestartet ist, müsste es eine Kurssteigerung von 222% geben, oder die Kennzahlen der Aktien verschlechtern sich inzwischen aus anderen Gründen. Erst dann wird verkauft.



    Übrigens habe ich mir noch erlaubt, ein kleines, objektives Bewertungssystem (primär für Langzeit-Investoren) zu kreeirien. Benannt ist es nach den japanischen Kyu-Dan-Graden die neben dem Budo auch in anderen Künsten wie Go (Brettspiel) Anwendung finden.


    Anforderungen 1.Dan:

    In einem Jahren betrug die Jahresperformance mindestens 10%.

    Anforderungen 2.Dan:

    In 2 einzelnen Jahren betrug die Jahresperformance mindestens 20%.

    Anforderungen 3.Dan:

    In 3 einzelnen Jahren betrug die Jahresperformance mindestens 30%.

    Anforderungen 10.Dan:

    In 10 einzelnen Jahren betrug die Jahresperformance mindestens 100%.

    Die Performance errechnet sich aus der Wertsteigerung des Depots im Vergleich zum Startbetrag plus aller getätigter Einzahlungen im Jahr.

    Und was soll das bringen? Nun, es kann helfen, die objektive Leistung von Investoren aufzuzeigen. Es war halt so eine Idee von mir, eine Stufe vorzunehmen.

    Jeder, der will, darf sich selber nun auf deinen Dan-Grad festlegen. (Beispiel: Du hast in den letzten Jahren schon 3 mal eine Jahresperformance von 30% erreicht, so hast du den 3.Dan. Hast du nur 2 mal über 30% erreicht, so qualifiziert dich das für den 2.Dan).

    Ich selbst bin derzeit nicht mal auf dem 1.Dan. :lol:

    Um das gleich in die Praxis umzusetzen, habe ich mir diverse Aktien selektiert. Aufgrund der Branche, usw sind zur Zeit Swiss Life und BKW die besten Kandidaten nach meinem System. Ich persönlich halte auch 12 Swiss Life (3 für 131.50 und 9 für 147.50).

    Daneben habe ich noch eine Formel für die Kursvorhersage dieser stark unterbewerteten, aber zugleich hochqualitativen Aktien gemacht.

    Während die Aktie noch sinkt (unabhängig davon, ob der Gesamtmarkt sinkt oder nur die Aktie) rechne ich für das laufende Jahr mit einer Performance von 0%, dh zuerst ein weiteres sinken und irgendwann nach 6-12 Monaten wieder steigenden Kurs.

    Danach erwarte ich eine jährliche Steigerung von 50%, bis ein Index-Wert von 2.0 erreicht ist. Danach noch 25% pro Jahr, bis ein Index-Wert von 1.0 erreicht ist.

    Falls jemand 50% viel findet: Bellevue-Group stieg alleine die letzten 6 Wochen um 58%, Sony stieg vom 1.Dezember bis heute um etwa 80%, BKW stieg um 33% die letzten 6 Wochen, Swiss Life um 7 %, Swiss Life hat sich jedoch verdoppelt in 9 Monaten. Garantiert ist das ja nicht, aber es handelt sich um krasse Unterbewertungen hochqualifizierter Firmen.

    (Und bevor jetzt doch jemand mich angreift: Die Prognose ist ein VERSUCH einer Prognose. Es ist ein Experiment. Und bisher scheint es durchaus zu stimmen.)

    So, jetzt habe ich euch 4 Monate intensivstes Forschen (im Internet, dutzendfache Artikel und Studien über Value-Investing rein gezogen, etc) und Nachdenken in einem Guss serviert. Falls jemand die Strategie nutzt, bitte ich gerne um Mitteilung (auch bei Misserfolg).

    Euer Petrosilius Zwackelmann

  • @Petrus Kachelmann oder so

    Warren Buffet hat diese Strategie auch schon erfolgreich angewendet. Sicher nicht genau nach deinem ausgeklügelten System, aber dem Grundsatz nach.

    Kann in keiner Art und Weise beurteilen, ob sich eine Unterbewertung so herausfiltern lässt, aber immerhin ein Gefühlsneutraleransatz, der konsequent umgesetzt werden kann.

    Werde deine 4 Monate Tüftelei gerne mal konkret prüfen und ein Probedepot machen.

    Danke für den Beitrag. Bin gespannt, was es für weitere Reaktionen gibt. :bye:

  • @Zockelmann


    Eine Strategie ist (meistens) besser als keine.


    Das Problem ist, dass die Kurse von anderen Teilnehmern und Faktoren beeinflusst werden. Aktien können trotz schlechter Zahlen und Aussichten steigen, während andere trotz guter Zahlen und Aussichten fallen. Das KGV /KBV ist eh immer rückwirkend und kann für die Gegenwart nur geschätzt werden.


    Zypern hat gerade wieder gezeigt, wie schnell sich die Umstände ändern können. Es kann auch ein Vulkanausbruch in Island sein. Es sind schon Firmen verschwunden, nur weil sie einen technologischen Wandel verschlafen haben. Andere Firmen wurden mit Schadenersatzklagen an den Rand des Ruin getrieben. Die Swissair ist der suuuuperschlauen Hunterstrategie zum Opfer gefallen.

  • Belias

    Hallo ihr beiden,



    simsim


    Petrus Kachelmann = Petrosilius Zwackelmann. Ich hatte diese Assoziation auch immer. Aber Zwackelmann ist ein Zauberer aus der Räuber Hotzenplotz-Geschichte.


    Ok, freut mich, wenn du ein Probedepot machst. Wirst du das online dokumentieren?


    Denkst du, ich kann hier einen neuen Thread aufmachen, wo ich mein eigenes Depot publiziere?


    elias


    Zockelmann? Naja, ich verstehe mich als Investor, nicht als Zocker, falls du das meintest.


    Deine Kritik nehme ich natürlich zur Kenntnis. Du schreibst, die Umstände könnten sich jederzeit rapide verändern. Das stimmt natürlich.


    Aber das spricht aus meiner Sicht nicht gegen meine Strategie. Weil zum einen können sich die Umstände ins positive oder ins negative ändern. Dann kommt zweitens hinzu, dass mit jeder anderen Strategie sich auch Umstände unerwartet ändern könnte. Damit hat meine Strategie einen Schwachpunkt, den auch alle anderen Strategien haben.


    Und drittens, durch die 3-fache Unterbewertung habe ich das was Benjamin Graham als "Margin of Safety" (Sicherheitsmarge) bezeichnete, also einen ausreichen grossen Reserve-Puffer.


    Wie seht ihr das, kann ich für mein Muster-Depot einen eigenen Thread eröffnen?


    Gruss


    Petrosilius Zwackelmann



    PS: Ich habe vor etwa 4 Nächten davon geträumt, dass der SMI bis 7'800 oder 8'000 steigt und danach noch ein bisschen steigt, 5 oder 10% oder 50 oder 100 Punkte, und danach lange nicht mehr steigt oder sogar fällt. Ja es ist etwas schwammig, aber genauer erinnere ich mich nicht. Würde er so steigen wie bisher, wären wir im April bei 8'000 Punkten, und noch dieses Jahr bei 9'000 Punkten. Bei der Steigrate der letzten 9 Monate.. Und nach meinem traum wird das eben nicht passieren. Etwas mit 8 war da das Limit.

  • Dieses und jenes

    Hoi MarcusFabian,


    sehr gut erkannt, ich bin einfach ich.


    Würdest du dich nach meinem "Dan-System" einstufen? Also hast du schon mal 2 Jahre eine Jahresperformance von über 20% gehabt (Die Jahre müssen nicht nebeneinander liegen, also wenn du 1989 und 1992 20% hattest, zählt das auch)? Und 3 mal 30%? Mich würde einfach interessieren, wie hoch das so geht.


    Tja, und mein System ist das Ergebnis von Tüfteln, Regeln anpassen (durch Gespräche mit anderen Leute, neue Erkennntisse, etc, ohne von den Grundprinzipien abzuweichen).


    Sollten wir jetzt in einer Abwärtsspirale gefangen sein ("Bärenmarkt") würde ich das für fleissige Nachkäufe nutzen, meine Käufe um ein paar Monate aufschieben und dann kräftig nachkaufen. Den genauen Tiefpunkt kann man ja nicht erkennen. Aber unterbewertete Aktien zu kaufen ist immer gut (sofern die Firma eine gewisse Qualität aufweist).


    Das lässt sich auch so aus meinen Regeln ableiten:


    Auch bei sinkendem SMI genüsslich weiter kaufen. Ok, wenn sich eine grosse Krise anbahnt (zB Zypern bankrott geht und dadurch die Finanzkrise erneut ausbricht), lohnt es sich, 1 Jahr zu warten mit den Käufen. Weil dann ist alles noch günstiger zu haben und man kommt später wieder schneller ins Plus.


    Aber schlussendlich kann ich bei sinkenden Kursen genau so Gewinn machen. Also durch den Kauf. Die Realisation des Gewinns kommt halt 5 Jahre später.


    Stellt euch vor, jemand hätte 2008 massiv Qualitätsaktien gekauft: Zuerst hätte er/sie noch weiter sinkende Kurse hinnehmen müssen. aber bereits 2010 wären die Kurse wieder bei den Einstandspreisen gewesen, und 2013 könnte sie mit viel Gewinn verkaufen...



    Also nutzt doch die Krise, vor allem falls der SMI unter 7'000 rutscht, erst recht für nachkäufe! Und unterbeweretete Qualitätstitel kann man immer kaufen. Egal wohin die Börse geht. Haltets wie Warren Buffett. Aber tut nicht, was er tut, sondern tut, was er sagt.



    Euer Petrosilius Zwackelmann

  • JohnnyP hat am 24.03.2013 - 12:37 folgendes geschrieben:

    Danke für den Tipp.



    Waren die Qualitätsaktien denn unterbewertet damals? Oder anders, wären die nach meinem System unterbewerteten Qualitätsaktien bis heute nicht gestiegen? (Unterbewertet heisst ja eben, dass sie schon vor der Krise zu tief bewertet waren).



    Übrigens habe ich ein paar aktuelle Aktien analysiert diese Woche. Nach meinem System sind diese Aktien die aussichtsreichen Kandidaten (wobei ich Aktien mit fragwürdigem Geschäftsmodell wie Addex, sowie alle Banken aussortiert habe):


    Übrig sind Aktien von Unternehmen, die meinen Auswahlkriterien (siehe erstes Posting) entsprechen, sortiert nach der Qualität/Stabilität des Unternehmens (soweit ich das beurteilen kann auf den ersten Blick, keine vertiefende Analyse vorgenommen), angegeben die Punktezahl im oben genannt Zwackelmann-Index (eigentlich moshe-index):

    1. Swiss RE 3.18 (allerdings nur mit Sonderdividende)
    2. Swiss Life 3.71
    3. BKW 3.22
    4. Pax-Anlage 3.04
    5. Meyer Burger 2.0 (mit KGV 2014e 4.0)

    Plätze 4 u 5 könnte man sogar tauschen, wenn man bei Meyer Burger das KGV 2014e nähme.


    Mein persönliches Portfolio sieht derzeit so aus:


    Schmolz+Bickenbach (war eine kleine Zockerei)


    47 Aktien à 3.05.


    Swiss Life


    3 Aktien à 131.50


    9 Aktien à 147.50


    Der nächste Kauf wird aus heutiger Sicht in 4 Wochen erfolgen und es wird sich um 12 Aktien von Swiss RE à je max. 85 CHF handeln. Sollten diese über diesem Limit liegen, kaufe ich statt dessen BKW (max 35 CHF pro Aktie).



    Meine bisherige Performance schaut wie folgt aus:


    Nach Aktien:


    Sony: +15.1%
    Swiss Life: +0.4% (nach durchschnittlichem EP)
    Schmolz+Bickenbach: -16.7%


    Nach Zeit:


    30.November 2012 bis 22.März 2013: -2.9%


    Wobei zu den schlechten Werten ist dies anzumerken:


    Die Gesamtperformance und auch die Swiss Life Performance leidet bei mir unter folgenden Faktoren:


    Der Nachkauf von Swiss Life erhöhte den durchschnittlichen Einstiegspreis und verursachte zusätzliche Gebühren. Dank der Zypernkrise sank die Aktie inzwischen sogar. Und die zweite Tranche (nach derer der Kurs sank) war erheblich grösser als die erste (siehe weiter oben). Zudem sind bei der Gesamtperformance auch alle Gebühren etc. mit eingerechnet.


    Und Schmolz+Bickenbach war eher ein kleiner Versuch. Ich wusste damals wie heute, dass die Firma dieses Jahr Konkurs gehen könnte, das war also Spielgeld.


    Aus meiner Sicht ist meine Methodik ein voller Erfolg. (Die Swiss Life Aktien konnte ich nicht alle für131.50 kaufen, weil ich recht wenig Geld habe).



    BTW: Viele sagen, man solle zuerst 50'000 sparen, bevor man in Aktien investiert. Aber ich komme mit Aktien viel rascher auf die 50'000, und daher lohnt es sich schon mit meinen 2'000.


    Daneben muss ich wohl mein Dan-System überarbeiten, da offenbar kaum jemand übers Jahr so eine hohe Performance schafft.


    Anforderungen 1.Dan:

    In einem Jahren betrug die Jahresperformance mindestens 10%.

    Anforderungen 2.Dan:

    1 Jahr mit min. 10% Performance und
    1 Jahr mit min. 20% Performance.

    Anforderungen 3.Dan:

    1 Jahr mit min. 10% Performance und
    1 Jahr mit min. 20% Performance.

    Anforderungen 10.Dan:

    Je 1 Jahr mit min. 10%, eines mit 20%, eines mit 30% usw. bis hin zu einem Jahr mit 100% Jahresperformance.

    Die Performance errechnet sich, in dem man Jahresanfangswert mit weiteren Einzahlungen addiert und den Gewinn in CHF durch diesen Wert teilt.
    Beispiel: Du startest mit 10'000 CHF, zahlst 2 mal 2'500 CHF ein im Jahresverlauf, und ende Jahr hast du 16'250 CHF auf dem Konto:
    (10'000+2'500+2'500)/(1'250/15'000)=8.33 % Jahresperformance.

    (Die 1'250 sind 16'250, also Jahresendstand, minus einbezahlte Beträge).

    Schauen wir uns mal Berkshire Hathaway an (nach Buchwert, nicht nach Aktienwert):

    Eine Performance über 10% hat er dutzende male erreicht.

    20-29.9%: 8 mal
    30-39.9%: 7 mal
    40-49.9%: 4 mal
    50-59.9%: 1 mal
    über 60%: 0 mal

    Nach meinem Bewertungssystem wäre also Warren Buffett / Berkshire Hathaway (nimmt man vereinfacht an, dass das Vermögen nur durch Aktien wuchs) als 5.Dan einzustufen (10-50% je mindestens 1 mal erreicht).

    nach den Kriterien aus dem ersten Posting (für 5.Dan 5 mal 50% Jahresperformance) würde es für den 4.Dan reichen (4 mal über 40% erreicht).


    Euer


    Petrosilius Zwackelmann

  • Das Problem ist immer die Bewertung. Bei Meyer Burger sieht es ja derzeit sehr düster aus...



    In Japan damals haben die Firmen viele Aktien und Immobilien besessen. Während der Blase wurden diese natürlich immer höher Bewertet und dadurch der Wert der Firma ebenfalls wieder usw....Natürlich waren zum Peak hin die Bewertungen hoch...aber selbst beim EInstieg als die Bewertungen noch Moderat waren, wäre man noch immer im böse im Minus.



    Swiss Re, Swiss Live ist auch so schwierig zum Bewerten. Wie werden die Risiken eingestuft. 2008 musste man auch Milliardenabschreiber hinnehmen weil man Ramschpapiere versichert hat.

  • JohnnyP hat am 25.03.2013 - 11:45 folgendes geschrieben:

    Ich habe diverse Modifikationen vorgenommen, die das nebenbei auch auffangen.


    Derzeit gilt Strategie 4.9. Version 5.0 wird am 1.Januar 2014 in Kraft treten.


    Darin (4.9) steht uA dass Aktien nur gekauft werden, wenn der SMI 33% oder mehr unter seinem bisherigen Höchststand steht, was derzeit eine Grenze von 6'365 bedeutet.


    Oder ich kaufe auch Aktien, wenn der SMI 25% oder mehr unter bisherigme Höchststand steht, und in einem Jahr um über 20% gefallen ist.


    Ich vermute, dass beide Schwellen kurz nacheinander anfang 2014 fallen werden.


    Gruss


    Alex

  • Meine Strategie 5.0 Entwurf 4

    Hier exklusiv, Versin 5.0, Entwurf 4, meiner Strategie:


    1. Sinn und Zweck
      1. Value-Investing ist der Kerngedanke dieser Strategie. Es geht um seriöses, langfristiges Anlegen.
        Es wird daher komplett auf den Einsatz von Optionen verzichtet, statt dessen werden langfristig steigende Dividende
        und Werte kassiert.
      2. Es werden wg. der besseren Kenntnisse, der Konzentration auf wenige Märkte, und wg. Währungsschwankungen nur
        Aktien in der Schweiz gekauft.
      3. Es wird komplett auf alle Arten von Derivaten verzichtet.
    1. Aktienmarkt aus langfristiger Perspektive gesehen
      1. Der Aktienmarkt müsste etwa in den 20er Jahren massiv anziehen. Daher auch das langfristige Halten (was sowieso am Erfolgreichsten ist).
      2. Der Dow Jones hat immer 20 Jahre mit Schwankungen stagniert (zuletzt 2000-2013), und dann 20 Jahre stark angestiegen.
      1. Aktien lassen sich vom Markt allgemein (damit auch vom Dow-Jones, damit auch von globalen Ängsten, etc) und von Unternehmensdaten beeinflussen.
    1. Kaufzeitpunkt
      1. Kauffreigabe gibt es, sobald der SMI 25% oder mehr unter seinem All-Time-High (ATH) liegt.
        Ob es noch tiefer geht oder nicht, spielt keine Rolle.
        Begründung: So können auch kleinere Abstürze genutzt werden, den genauen Tiefpunkt kennt sowieso niemand vorher,
        und schlussendlich kommt es auf die Fundamental-Daten der Aktie an, die steigt langfristig sowieso.
      1. Dann wird pro Monat 1 Aktie à 2'000 CHF gekauft, solange der SMI die Kriterien nach Punkt 3.1 erfüllt.
        Begründung
        Falls der Markt lange unten bleibt oder sogar noch sinkt, kaufe ich nach und nach neue Aktien.
        So gebe ich das Geld nicht aufs mal aus.
      2. Das heisst, Aktien werden nur alle par Jahre gekauft. Da wird dann das ganze Bargeld eingesetzt.
    1. Verkaufszeitpunkt
      1. Aktien werden verkauft, wenn sie Moshe-Index 1.0 erreicht hat.
        Der Einfachheit halber wird der normale Moshe-Index mit Dividendenrendite zum aktuellen Aktienkurs berücksichtigt,
        obwohl ich ja durch den gestiegenen Aktienkurs eine höhere Dividendenrendite kassiere.
        Beispiel: Ich kaufe zum Kurs von 100, Dividende ist 3.2 CHF, das sind 3.2%. Der Kurs steigt nun auf 200, die Dividende wird auf 5 angepasst.
        Die offizielle Dividendenrendite ist von 3.2 auf inzwischen 2.5% gesunken. Meine persönliche Dividendenrendite ist jedoch von 3.2 auf 5% gestiegen.
        Begründung:
        Die Aktie ist dann schon recht teuer.
        (Beispiele: KBV 2.0 und KGV 20 und keine Dividende, oder KBV 1.0 und keinen Gewinn, oder KBV 2.0 mit KGV 50 und 10% Dividendenrendite).
      2. Es spielt keine Rolle, ob es zwischenzeitlich Börsencrashes gibt, etc.
        Es spielt auch keine Rolle, ob der Kurs so stark gestiegen, oder die Gewinnaussichten oder das Eigenkapital so stark gesunken ist,
        dass der Moshe-Index auf 1.0 gesunken ist.
      3. Begründung:
        Ausserordentlich stabile Firmen, die in Ausnahmesituationen besonders günstig sind, kann man später nie mehr zu einem solchen Preis kaufen.
        Daher werden sie erst bei einer ausserordentlich hohen Bewertung verkauft.
    1. Moshe-Index
      1. Der Moshe-Index errechnet sich wie folgt: Der Kehrwert des KBV, der Kehrwert von 1/10 des KGV (aktuelles Jahr
        multipliziert mit der Dividendenrendite mal 5.
        Beispiel: KBV 0.8 wird zu 1.25, KGV 16.6 wird zuerst zu 1.66 und so zu 0.6.
        5% Dividendenrendite wird zu Faktor 1.25 (5% mal 5 gibt 25%).
        Ergebnis: (1.25+0.6)*1.25=2.3125 .
      2. Die Berechnungen finden in Quartalen unterschiedlich statt:
        1. 1.Quartal: Keine Berechnung, weil man keine aktuellen Jarheszahlen hat.
        2. 2.Quartal: KGV des aktuellen Jahres nehmen.
        3. 3. & 4.Quartal: KGV-Schätzung des Folgejahres nehmen. Grund: Einmalige Abschreiber etc. im laufenden Jahr sind dann schon draussen.
          Zudem können voraussichtlich steigende oder sinkende Gewinne schon berücksichtigt werden.
      1. Der Vorteil des Moshe-Index:
        1. KBV und KGV werden beide gewichtet, KBV etwas stärker, weil es auch langfristig weniger schwankt. KGV ist aber auch wichtig,
          das erhöht ja schliesslich langfristig das KBV.
        1. Bei einem Verlust-Jahr (KGV unendlich) wird für das KGV einfach auch der Kehrwert (0) genommen. Die Formel ist dennoch zu gebrauchen.
          Dies ist die einzige miir bekannte Formel, die das KGV berücksichtigt, aber bei Verlusten dennoch anwendbar ist.
        1. Die Divendenrendite bringt halt langfristig auch Geld, daher spielt sie eine wichtige Rolle.
    1. Auswahl der Aktien
      1. Es werden zuerst auf www.fuw.ch/aktienfuehrer oder auf www.finanzen.ch Aktien gesucht (mittels dortiger Filter nach KBV etc),
        die Moshe-Index über 2.5 haben, dies via Excel-Tabelle Aktien.xlsx eintragen zwecks Übersichtlichkeit.
      2. Danach wird im Internet nach Nachrichten über diese Firmen gesucht.
        Die Firmen dürfen nicht überschuldet sein und Kredit-Probleme haben.
      3. Das Geschäftsmodell
        1. ist einfach und leicht verständlich;
        2. wird nach heutigem Wissensstand auch im Jahr 2050 noch benötigt in einer ähnlichen Form;
        3. ist sehr solide, dh kein Hype, etc. sondern existierte schon 1950;
      1. Die Firma muss einen "Burggraben" haben, dh sie sind Marktführer, oder sehr erfolgreich, haben genügend Geld,
        können sich mehrere Jahre mit Verlusten leisten, etc.
      2. Die Ursache für den tiefen Kurs muss behebbar sein, dh das Konkursrisiko sollte gering sein, keine zu hohen Schulden, etc.
      3. Keine Bank-Aktien (undurchschaubare Geschäfte), keine Software-Firmen bzw IT-Firmen (Markt ändert sich zu schnell).
      4. Nur Firmen, die schon im Jahr 2000 an der Börse waren.
    1. Sonstige Regeln
      1. Es werden Aktien zu möglichst nahe unter 2'000 CHF gekauft (weil ab 2'000 CHF gibts höhere Gebühren bei Swissquote).
        So ergibt sich auch nur eine kleine Diversifikation, was aber bei guter Auswahl ausreichend ist.
      2. Im 2.Quartal jedes Jahres werden die vorhandenen Aktien neu berechnet (Moshe-Index) mit den aktuellen Jahreszahlen und die Verkaufslimits
        neu gesetzt (jeweils gültig bis 31.Dez.).
      3. Ich spare monatlich 1'000 CHF durch Überweisung auf Aktienkonto, um dann bei einer Kaufgelegenheit genügend Barmittel zu haben.
  • Wer bei SMI-Thread nicht mitliest, zum oben vorgestellten Modell:


    1. Es gibt nicht nur ein KGV, das historische und das erwartete liegen oft weit auseinander. Du vertraust beim erwarteten KGV blind den Sell-Side-Analysten. Oder nimmst Du ein eigenes KGV basierend auf Deinen Berechnungen?


    2. Bei unerwarteten Ereignissen oder Turnarounds (KGV oft negativ) gibt es wilde Schwankungen, die Zahlen sind dann 2-3 Jahre bei Extremwerten, verzerren Statistik.


    3. Mechanische Screener gibt es wie Sand am Meer, etwa auch beliebt ist EV/EBITDA. Ich weiss nicht, was an diesem Index nun neu oder besser sein soll. Mechanische Screener können ein Hilfsmittel sein zur Vorsortierung meiner Meinung, mehr nicht...schreibt PZ ja selbst in seinem Punkt 6., insbesondere 6. d. Dort tauchen dann die grossen subjektiven Bewertungs-Probleme und Szenarien auf.


    4. Die Beschränkung auf ein Land ist meiner Meinung ein Fehler (Klumpenrisiko, wenige Titel zur Auswahl an Schweizer Börse, fehlende Währungsdiversifikation).


    5. Langfristige Strategien sollte man meiner Meinung mit passiven Investments (ETFs etc.) und Obligationen mischen (nicht nur Aktien).


    Kurz, ich weiss nicht, wie PZ mit diesem Index seine angekündigten 25% für 2014 erreichen will...

  • 2. Mein Moshe-Index lässt sich eben nicht blenden vom KGV, ich weiss nicht, wieso ihr das immer noch nicht versteht.


    Wen du schreibst "Bei einem KGV von über 100 hätte man diese Firmen nie kaufen dürfen" hast du den Moshe-Index schlicht nicht verstanden.


    Beispiel 1: Jemand sortiert Aktien vor, die ein KGV von maximal 25 haben, sonst kauft er die Papiere nicht. Bei einem KGV von 100 (kann auch sein, dass dieses Jahr die Gewinne nur 1/10 der sonstigen Gewinne sind) würde die Person die Papiere nicht kaufen.


    Beispiel 2: Dieselbe Aktie wie in Beispiel 1, aber diesmal mit Moshe-Index: KGV 100, KBV 0.8, Dividendenrendite 6%.


    Das ergibt einen Moshe-Index von (0.1+1.25)*1.3=1.755.


    Wäre das KGV statt dessen bei unendlich (=Verlust), wäre der Moshe-Index 1.25*1.3=1.625


    Und wären die Gewinne 'normal' und ein KGV von 15 vorhanden, wäre der Moshe-Index (0.66+1.25)*1.3=2.483


    Darum habe ich dir, MarcusFabian, schon einmal erklärt: Ich kenne keine andere Formel, die das KGV automatisch berück sichtigt, und trotzdem auch bei Verlusten funktioniert.


    Dh das geniale am Moshe-Index, ist, dass es mir nach hunderten Stunden von Berechnungen gelungen ist, eine Formel zu entwickeln, die das KGV voll berück sichtigt, aber bei sehr tiefen Gewinnen (wo das KGV plötzlich bei 500 stehen kann, oder auch bei 2 Milliarden) trotzdem funktioniert. Das ist eine geniale Sache!



    Zudem sind vom KBV die Schulden doch schon abgezogen, oder?


    Dh, der Moshe-Index berückscihtigt indirekt die Schulden via ds KBV!




    Ihr unterschätzt den Moshe-Index massiv. Genau die Kombinatin und Gewichtung der drei Werte macht ihn so speziell.


    Selbst Graham hat schon den Moshe-Index benutzt: KGV multipliziert mit dem KBV dürfe 22.5 nicht übersteigen. Das entspräche bei 15 und 1.5 einem Moshe-Index von 1.33333. Bei einem KBV von 1.0 und KGV 22.5 entspräche es einem Moshe-Index von 1.444.


    Ma könnte auch sagen: Benjamin Graham schlug schon vor, Aktien nur bei einem Moshe-Index von unterhalb 1.4 (höhere Zahl) zu kaufen.


    Da gibt es noch die Magic Sixes, wonach das KBV unter 0.6, KGV unter 6 und Dividendenrendite über 6%. Dies lässt sich ebenfalls als Moshe-Index ausdrücken:


    4.33


    ergibt das ausgerechnet. Dh die 'Magix Sixes'-Formel sagt nichts anderes, als dass man nur Aktien mit einem Moshe-Index von min. 4.33 berücksichtigen sollte.

  • Petrosilius Zwackelmann hat am 29.08.2013 - 17:09 folgendes geschrieben:

    Quote

    2. Mein Moshe-Index lässt sich eben nicht blenden vom KGV, ich weiss nicht, wieso ihr das immer noch nicht versteht.


    Wen du schreibst "Bei einem KGV von über 100 hätte man diese Firmen nie kaufen dürfen" hast du den Moshe-Index schlicht nicht verstanden.


    Beispiel 1: Jemand sortiert Aktien vor, die ein KGV von maximal 25 haben, sonst kauft er die Papiere nicht. Bei einem KGV von 100 (kann auch sein, dass dieses Jahr die Gewinne nur 1/10 der sonstigen Gewinne sind) würde die Person die Papiere nicht kaufen.

    Es geht um die Berechnung des KGV - also wie Du auf die 100 kommst...eventuell sind es plötzlich 10 statt 100 bei stark wachsender Firma wenn man das KGVe statt des KGV nimmt.


    Andererseits kann aus 10 plötzlich 100 oder 200 werden bei einem Konjunktureinbruch (etwa 2007-2008-2009).


    Welches KGV nimmst Du nun, das historische oder das erwartete ?

  • bscyb hat am 29.08.2013 - 19:09 folgendes geschrieben:

    Ich nehme das erwartete KGV.


    Mir ist klar, dass die Schätzung falsch sein kann. Ich gehe aber davon aus, dass sie meist vernünftig gemacht wird.