• Actelion/Elliott Advisors bauen Beteiligung auf 5,12% aus

    Name Letzter Veränderung

    ACTELION N 51.95 - (-)


    Allschwil (awp) - Die Actelion Ltd meldet im Rahmen einer Pflichtmitteilung folgende Beteiligung bzw. Beteiligungsveränderung (Publikationsdatum: 28.01.2011):




    Aktionär Entstehung zuvor

    aktuell Meldepflicht gemeldeter Wert


    Elliott Advisors 5,12%* 20.01.2011 3,11%

    * davon 4,88% in Namenaktien

  • Actelion

    Conan wrote:

    Quote
    Oct 26: Either way (with or without a takeover), Actelion is a winning proposition. Each time Actelion share price dips below CHF50 should be treated as a buying opportunity.


    The two alternative scenarios [i.e. defined as "either way"] continue to precisely describe the trading pattern of Actelion. Today’s trading swing provides a crystal clear picture of how a failure (i.e. product trial setback) can indeed have a positive effect on the share price (market value) of a company – as described in the second scenario (way).


    Conclusion remains the same: either way, Actelion is a winning proposition. Each time Actelion share price dips below (or towards) CHF50 should be treated as a buying opportunity.


    For further details, refer to investmaid.com

    Blessed is he, who in the name of charity and goodwill, shepherds his brothers through the valley of darkness

    investmaid.com - Pan-European Investment

  • Actelion

    Forschungsrückschlag erhöht Druck auf Actelion

    Neue Spkulationen umranken die Allschwiler Actelion.

    Neue Spkulationen umranken die Allschwiler Actelion.


    30.01.2011 11:58


    Ein herber Rückschlag bei der Erforschung neuer Medikamente heizt die Übernahmespekulationen um das Biotechunternehmen Actelion an.


    Da die Allschwiler Firma nach dem Aus für das Schlafmittel Almorexant auf Jahre hin von ihrem Spitzenmedikament Tracleer abhängig bleiben dürfte, setzen viele Anleger auf einen Verkauf der Schweizer Firma. "Die Neuigkeiten erhöhen den Druck auf das Management, etwas zu liefern", erklärte Kepler-Analyst Tero Weckroth.


    Für große Pharmakonzerne, die auf der Suche nach Übernahmenmöglichkeit sind, könnte der Rückschlag für Actelion eine gute Nachricht sein: Sie könnten Europas größte Biotechfirma, die derzeit rund sieben Milliarden Dollar wert ist und über keinen Ankeraktionär verfügt, vergleichsweise billig schlucken und so ihren Nachschub an neuen Medikamenten ausbauen - schließlich hat Actelion noch eine Reihe hoffnungsvoller Medikamente in der Hinterhand.


    Nach Ansicht von Olav Zilian vom Broker Helvea kann das Ende des teueren Entwicklungsprojekts mit fraglichen Erfolgsaussichten Actelion noch attraktiver für potenzielle Interessenten machen. Bereits Ende 2010 hatte es wiederholt Spekulationen gegeben, ein großer Konzern könnte Actelion schlucken. Als heißester Kandidat galt der weltgrößte Biotechkonzern Amgen aus den USA. Actelion-Gründer Jean-Paul Clozel betonte jedoch wiederholt, die Firma nicht verkaufen zu wollen, und nahm damit etwas Wind aus den Segeln.


    Ungemütliche Situation


    Nach dem Aus für Almorexant könnte der Verkaufsdruck auf die Firmenspitze jedoch wieder steigen. Zwar hat das Unternehmen mit Tracleer ein Milliarden-Produkt auf dem Markt und ist hochprofitabel. Mit der Abhängigkeit von dem Lungenmedikament, das fast 90 Prozent des Umsatzes beisteuert, hat die 1997 gegründete Firma jedoch auch einen großen Schwachpunkt. "Mit dem erwarteten letzten Sargnagel für Almorexant ist Actelion nun in der ungemütlichen Situation, stark von einem Medikament abhängig zu sein, das 2015 den Patentschutz verliert", erklärt Sarasin-Analyst David Kägi.


    Actelion hatte 2008 eine Allianz mit dem britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline zur weiteren Entwicklung von Almorexant geschlossen. Mit potenziellen Zahlungen von über drei Milliarden Franken für die Schweizer war es damals die teuerste Kooperationsvereinbarung in der Biotech-Industrie. Wegen Fragen zur Sicherheit Präparats, das auf einen neuartigen Wirkmechanismus setzte, verzögerte sich das Projekt jedoch mehrfach. Nun wurde es endgültig eingestampft.


    Noch andere Projekte in der Entwicklungspipeline


    Actelion hat zwar noch andere Projekte in der Entwicklungspipeline. Sie sind allerdings nicht so weit fortgeschritten wie Almorexant oder das Mittel Clazosentan gegen Hirnblutungen, das 2010 den Wirkungsnachweis schuldig geblieben war. Mit Versuch, das Spitzenmittel Tracleer auch gegen Lungenfibrose einzusetzen, scheiterte Actelion ebenfalls.


    An der Börse setzten viele Investoren angesichts der Pannen-Serie deshalb nicht mehr auf neue Medikamente, sondern auf eine Übernahme des Unternehmens. Am Freitag legten Actelion-Aktien trotz der Forschungsrückschlags ein halbes Prozent auf 52,20 Franken zu. "Für die Marktteilnehmer, die an die immer wiederkehrenden Übernahmespekulationen glauben, ergibt sich nun eine günstige Einstiegsgelegenheit", sagte ein Händler.


    Sind das nicht gute Neuigkeiten auf die Anfangswoche, vorausgesetzt der smi verhunds die Sache nicht wegem dem Dow Jones.

  • Actelion (+5,0%) ragen vorbörslich hervor. Bei dem von Übernahmegerüchten umrankten Unternehmen fordert der Hedgefund Elliott Advisors die Rücktritte des Actelion VR-Präsidenten Robert Cawthorn und CEO Jean-Paul Clozel mit sofortiger Wirkung. Damit solle das Unternehmen zu einem Verkauf gedrängt werden, schreibt die "Financial Times". Die Zeitung bezieht sich dabei auf einen Brief, der vom grössten Einzelaktionär Elliot an den Verwaltungsrat von Actelion ging.

  • Re: was wird geschehen?

    lotus-elan wrote:

    Quote
    Was meint ihr was auf actelion zukommt?


    Call anschnallen :o


    Elliot hat seit Ende 2010 begonnen, Actelion-Titel zu kaufen. Ende Januar 2011 wurde eine Beteiligung von 5,12% gemeldet. Im Markt kursieren auch Spekulationen, wonach der Hedgefund seine Beteiligung über Call-Optionen weiter am Ausbauen sei.


    Hegder wollen möglichst schnell Gewinne einsacken - Kursziel 70.- :shock:

  • Actelion

    Lindis wrote:

    Quote
    Bin mir sehr unsicher in Anbetracht mit der Actelion, die Übernahme findet ja nicht statt, dies wurde gemäss der heutigen Cash Meldung so berichtet, was könnte am Montag passieren, runter oder rauf?


    Nachdem sich der Verwaltungsrat hinter Clozel stellt und eine Übernahme ausschliesst, rechne ich vorerst mit leicht tieferen Kursen. Sobald Elliot weiter Druck aufsetzt und sich allenfalls noch andere Investoren einschalten, könnte es durchaus wieder in Richtung Norden gehen.

  • Actelion

    Aus der heutigen FuW:


    "Actelion soll verkaufswillig werden


    Man spricht von der Rücktrittsforderung des Grossaktionärs Elliott Advisors an die Verwaltungsräte Cawthorn und Clozel


    Manfred Rösch, Andreas Möckli und Clifford Padevit





    Da ist was in der Pipeline von Actelion. Einer der grössten Aktionäre, der Hedge Fund Elliott Advisors, fordert den umgehenden Rücktritt von CEO Jean-Paul Clozel (nur) aus dem Verwaltungsrat, ebenso von VR-Präsident Robert Cawthorn (Jg. 1935); zudem solle ein Strategieausschuss gebildet werden. Dieser hätte «strategische Optionen» zu prüfen: Es gehe um die Chance, «einen wesentlich über dem Stand-alone-Wert liegenden Kaufpreis» auszuhandeln, schreibt Elliott in einem publik gemachten Brief an den VR des Biopharmaunternehmens.



    Zwar haben Actelion seit vergangenen Oktober, als erstmals Übernahmegerüchte zirkulierten, von rund 40 auf klar über 50 Fr. avanciert, doch Elliott Advisors spricht von 70 Fr., die in einem Verkauf zu realisieren wären. Davon will CEO Clozel, selbst mit 3,3% beteiligt, nichts wissen. «Unser Ziel ist es, Wert für alle Beteiligten zu schaffen. Wir glauben, dass wir mit Unabhängigkeit das Ziel am besten erreichen können», sagte er im vergangenen Herbst (vgl. FuW Nr. 83 vom 23. Oktober 2010). Gemäss Elliott wird Actelion allein nicht auf 70 Fr. kommen – dafür stecke zu wenig in der Entwicklungspipeline.




    Was folgt auf Tracleer?



    Actelion lebt vom Medikament Tracleer (gegen Überdruck in der Lungenarterie). 2015 wird es den Patentschutz verlieren; bisher ist es nicht gelungen, Nachschub im Produktportfolio aufzubauen. Im vergangenen September scheiterte der Hoffnungsträger Clazosentan, zuvor im März eine Zusatzindikation für Tracleer. Die nächsten wichtigen Testergebnisse dürften erst im Herbst eintreffen.



    Am Freitag nach Börsenschluss reagierte der Actelion-Verwaltungsrat in einem ebenfalls offenen Brief. Er äussert Erstaunen über Elliotts Vorgehen und verwahrt sich gegen die beiden Rücktrittsbegehren. Das dritte Anliegen wiederum bedeute, dass sich Actelion zum Verkauf anbieten müsste. Das Unternehmen verfüge jedoch über eine vielversprechende Pipeline mit mehr als zehn Wirkstoffen in der klinischen Entwicklung, wovon drei in Phase III. Das verheisse höheren Mehrwert für die Anleger als andere strategische Optionen wie eben ein Verkauf.



    Clozel soll Interessenten wie Glaxo Smith Kline oder Bristol-Myers Squibb abgewimmelt haben. Das ärgert Elliott, denn so werde «den Aktionären die Möglichkeit vorenthalten, für sich zu entscheiden, ob die von Actelion derzeit verfolgte Unabhängigkeit die erfolgversprechendste Strategie ist» oder ob durch einen Verkauf «langfristig nicht ein grösserer Mehrwert geschafft werden könnte».



    Elliott Advisors meldete kurz vor Weihnachten eine Beteiligungsquote von 3,11% (2,87% in Aktien), Ende Januar stieg der Anteil auf 5,12% (4,88). Im Brief ist nun von knapp 6% die Rede. Der Absender ist ansässig im Londoner Mayfair-Quartier, einer Hochburg von Hedge Funds. Besitzer ist der New Yorker Hedge Fund Elliott Associates, der 1977 von Paul Singer mit etwas über 1 Mio. $ gegründet wurde, heute rund 17 Mrd. $ verwaltet und zu den weltweit Grössten der Branche zählt.



    Elliott verfolgt die Situation in Actelion gemäss gut unterrichteten Quellen schon länger. Aktionärsaktivisten dieses Typs ziehen es meistens vor, im Hintergrund zu agieren. Offenbar fruchtete dieses Vorgehen bei Actelion nichts. Am 25. Januar hat ein Gespräch zwischen Elliott und Actelion stattgefunden, offenbar ohne Erfolg.



    Elliott-Funds sind spezialisiert darauf, in aussergewöhnlichen Anlagesituationen (Restrukturierung, Umschuldung, Übernahme) Geld zu verdienen, was sich meist nur dank akribischer Analyse auszahlt. Gemäss dem Magazin «Absolute Return» hat Singer erst im Oktober den langjährigen Mitstreiter Jon Pollack zum Co-Anlagechef neben sich selbst ernannt.


    Es ist nicht das erste Mal, dass sich Elliott in der Schweiz als Aktivist versucht – einst im Zug der Swissair-Restrukturierung, im Übernahmekampf des Verpackungskonzerns SIG oder im Verkauf des Halbleiterausrüsters SEZ. Ferner wehrte sich Elliott als Minderheitsaktionär gegen die Bedingungen der Übernahme des deutschen Fachkräftevermittlers DIS durch Adecco und war auch im Deal VW-Porsche mit von der Partie.




    BB Biotech bleibt «cool»



    Daniel Koller, Leiter des Managementteams von BB Biotech, wollte sich auf Anfrage von FuW zu Elliotts Forderungen nicht äussern. BB Biotech ist mit 4,9% Anteil nach Elliott grösster Aktionär. Koller liest aus dem Brief die Absicht, dass der Hedge Fund den Druck auf Actelion hoch- halten wolle. BB Biotech dagegen sehe sich nicht in der Rolle eines Aktivisten und pflege daher nicht, über Anträge an Generalversammlungen Gesellschaften unter Druck zu setzen. Im Fall Actelion stehe weiterhin der Dialog mit der Führung im Vordergrund. Koller hatte im Herbst gegenüber FuW einen Übernahmepreis auf 65 bis 75 Fr. geschätzt (vgl. Ausgabe Nr. 79 vom 9. Oktober 2010). Investor Rudolf Maag, der 4,85% hält, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.



    Wer weiss, ob in den nächsten Wochen nicht noch andere Funds meldepflichtig werden, um in die gleiche Richtung zu wirken wie Elliott Advisors. Wer bereits Actelion besitzt, sollte dabei bleiben; wer überdurchschnittlich risikofähig ist und etwas «Spielgeld» hat, kann, wie Elliott, auf eine Übernahmeprämie spekulieren.



    Es wird spannend, vor und an der GV vom 5. Mai. Jean-Paul Clozel steht zur Wiederwahl, Robert Cawthorn ist bis 2012 gewählt. Teilzunehmen lohnt sich immer."

  • strong sell??

    So schnell geht das nun auch wieder nicht. Die Herren wollten noch nie verkaufen, aber jetzt kommt Druck auf und jetzt heisst es anschnallen für die alte Riege. Meiner Meinug sehen wir zuerst Fr. 60.00 als einen Absturz auf Fr. 42.00

  • Actelion hat bestätigt, nicht dementiert

    Actelion hat alles andere als dementiert (Dementi = Ableugnung, Widerruf, Richtigstellung). Ganz im Gegenteil wurde in Allschwil bestätigt, dass Elliott Advisers die Absetzung von Verwaltungsrat Jean-Paul Clozel und Verwaltungsratspräsident Robert Cawthorn gefordert habe. Nur will Actelion weder den einen noch den anderen in die Wüste schicken. Das bedeutet Messerwetzen, Kräftemessen, Gerangel, Schlagzeilen und - wahrscheinlich - steigende Kurse. Das von lotus-elan geschilderte Szenario scheint mir also wahrscheinlicher als jenes von Marktschreier, eh, -insider... ;)

  • Actelion

    :!:


    Actelion/Elliott Adisors wirft vor dem Investor Day weitere Fragen auf


    Zürich (awp) - Der Hedgefund Elliott Advisors hat vor der morgigem Publikation des Jahresergebnisses 2010 und der Medien- und Analystenkonferenz der Actelion Ltd weitere Fragen an die Geschäftsleitung formuliert und publiziert. Neu aufgeworfen wird die Frage, wie das Actelion-Management "in Anbetracht des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes" die Investitionen in das Ende 2010 eröffnete Business Center rechtfertige.


    Das am 10.12.2010 nach einer Bauzeit von drei Jahren eröffnete Business Center bietet auf fünf Stockwerken Raum für 350 Arbeitsplätze. Am Sitz der Gesellschaft in Allschwil werden 1'000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Kosten beliefen sich gemäss Actelion auf 130 Mio CHF.


    Im Weiteren wird in den neun Fragen unverändert nach der Begründung für die "weiterhin massiven" Investitionen in die Entwicklung neuer Wirkstoffe gefragt und weshalb keine Alternativen zu der derzeit verfolgten Unabhängigkeit in Erwägung gezogen werden. Andere Fragen betreffen diverse Prozesse.


    Erneut aufgeworfen wird die Frage, weshalb Jean-Paul Clozel an seinem Doppelmandat als Mitglied des Verwaltungsrates und CEO feshalte, "obwohl dies klar gegen die landläufig anerkannten Corporate Governance Standards der Schweiz" verstosse. Zudem wird nach den Prozessen zur Regelung der Nachfolge von VR-Präsident Robert Cawthorn gefragt.


    rt/cf


    :!:

  • Actelion gibt Finanzergebnisse für das Jahr 2010 bekannt


    Gewinnwachstum übersteigt Umsatzwachstum – Produktumsatz von

    CHF 1.826,3 Millionen, plus 12% in lokalen Währungen – Nettoumsatz

    von CHF 1.929,0 Millionen, plus 13% in lokalen Währungen – Non-

    GAAP-EBIT von CHF 619,3 Millionen, ein Anstieg um 19% in lokalen

    Währungen – Gewinn pro Aktie 2010 nach US GAAP bei CHF 3.22, plus

    27%


    Zum Stichtag 31. Dezember 2010 verfügte Actelion über liquide Mittel in Höhe von CHF 1,4 Milliarden. Zudem hält Actelion

    10,5 Millionen eigene Aktien.


    Dr. Jean-Paul Clozel, Chief Executive Officer von Actelion, kommentierte: „Der finanzielle

    Leistungsausweis von Actelion im Jahr 2010 ist beeindruckend – insbesondere vor dem

    Hintergrund der Herausforderungen im Gesundheitswesen und der stetig zunehmenden

    Stärke des Schweizer Frankens. Über 10 Jahre in Folge ist es uns gelungen, sowohl

    unseren Umsatz als auch den Non-GAAP EBIT zu steigern und so bedeutenden

    Mehrwert für unsere Aktionäre zu schaffen.“


    mehr: http://www.actelion.com/docume…0_Financial_Results_D.pdf


    :!:

  • Actelion

    Guten Morgen :D Ich bin mir am überlegen, ob ich mir ein ATLUO mit Strike CHF 61.- ins Depot legen muss.

    :?: Falls Macitentan ein Erfolg wird oder das andere Szenario mit Elliot eintritt, könnte dies ein Renner werden :D Was meint IHR dazu :?: :?:

    Danke und Gruss forestworker


    Seit Wochen befinden sich die Aktionäre von Actelion in einem Wechselbad der Gefühle. Der Ausgang der von Elliott Advisors angezettelten Palastrevolution bleibt ungewiss. Erst an der ordentlichen Generalversammlung vom 5. Mai wird sich zeigen, ob die vom britischen Hedgefonds aufgestellten Kandidaten bei anderen Grossaktionären auf Akzeptanz stossen und in den Verwaltungsrat gewählt werden.

    Gelingt Elliott Advisors das Vorhaben, ist ein Verkauf von Actelion an einen industriellen Interessenten sehr wahrscheinlich. Im Hinblick auf die im Schlussquartal 2011 zu Macitentan zur Veröffentlichung anstehenden Studienergebnisse wäre die Strukturierung eines Unternehmensverkaufs jedoch kein einfaches Unterfangen. Macitentan hat in den Studien eine hohe Hürde zu nehmen, muss sich das Medikament doch vom bisherigen Hauptumsatzträger Tracleer abheben. Nur dann ist eine Patientenüberführung im Hinblick auf den Patentablauf bei Tracleer gewährleistet. Fantasie besteht bei Macitentan vor allem auf dem kommerziell attraktiven Therapiegebiet der idiopathischen pulmonalen Fibrose (IPF).

    Das Präparat kann für einen potenziellen Käufer entweder Fluch oder Segen sein. Der Verkauf von Actelion müsste demnach gegen eine Barmittelkomponente und ein sogenanntes «Contingent Value Right» für Macitentan erfolgen. Gemäss Berechnungen der Berenberg Bank wäre ein Barmittelanteil von 60 Franken und ein «Contingent Value Right» im Gegenwert von weiteren 12 Franken je Aktie für alle Parteien attraktiv.

    Obschon sich die Übernahmespekulationen bei den Aktien von Actelion zuletzt wieder gelegt haben, konnten sich die Papiere erfolgreich über der psychologisch wichtigen Marke von 50 Franken etablieren. Die rund um den kürzlichen Eurex-Verfall massiv höheren Handelsaktivitäten lassen einen erbitterten Machtkampf hinter den Kulissen vermuten.

  • Actelion

    Zu hohe Risiken, ein zu teuer Hauptsitz, mangelhafte Corporate Governance: Der Londoner Hedge-Fonds Elliott übt scharfe Kritik an der Biotech-Firma Actelion. Firmenchef Jean-Paul Clozel nimmt dazu Stellung.

    Interview: Daniel Imwinkelried


    Die Hedge-Fonds Gesellschaft Elliott Advisors setzt Ihr Unternehmen unter Druck. Der Investor ist beunruhigt, dass Actelion wie viele andere Biotechunternehmen eine Ein-Produkte-Gesellschaft ist. Da kann man doch nur zustimmen: Das ist ein Risiko?


    Jean-Paul Clozel: Wir unterschieden uns eindeutig von den meisten Biotech-Gesellschaften. Actelion ist profitabel, erzielt einen hohen Cash-Flow und kann alle Aktivitäten selber finanzieren. Wir hängen nicht vom Kapitalmarkt ab, um unsere Firma weiterzuentwickeln. Zudem haben wir nicht nur ein Produkt, sondern bereits vier.


    Rund 90 Prozent des Umsatzes erzielt Actelion allerdings mit Tracleer, einem Medikament gegen Lungenbluthochdruck.


    Das stimmt derzeit. Aber warum ist das so? Erstens deshalb, weil Tracleer eben ein sehr erfolgreiches Medikament mit jährlichen Verkäufen von 1,6 Milliarden Franken ist. Und zweitens hat jede erfolgreiche Pharma-Firma einmal klein angefangen, will heissen: mit einem erfolgreichen Produkt. Roche ist mit dem Beruhigungsmittel Valium gross geworden. Auch Glaxosmithkline oder Sandoz sind durch eine solche Phase gegangen, bevor sie ihre heutige Grösse erreichten.


    Neben diesen Gesellschaften könnten wir Ihnen anderseits auch einige junge Pharma-Firmen nennen, die gescheitert sind, weil sie keinen zweiten Blockbuster auf den Markt bringen konnten. Noch ist unklar, zu welcher Kategorie Actelion gehören wird.


    Falsch. Im Unterschied zu vielen anderen Biotechgesellschaften verfolgt Actelion seit der Gründung vor über 10 Jahren eine klare Strategie. Wir haben das Geld, das wir mit unseren Produkten gemacht haben, immer in die Forschung reinvestiert. Derzeit befinden sich zehn unserer Produkte in der klinischen Entwicklung. Ende Jahr werden es wahrscheinlich bis zu fünfzehn Produkte sein. Natürlich ist aber auch uns klar, dass nicht alle diese Projekte von Erfolg gekrönt sein werden. Statistisch gesehen sollten wir es aber mit ein bis zwei Medikamenten schaffen. Zudem war bereits das Wachstum von Actelion in den vergangenen 14 Jahren ausserordentlich. Nehmen Sie Genentech als Vergleich: Als diese kalifornische Firma so alt war wie Actelion, verdiente sie noch kein Geld. Sie musste sich von Roche finanziell helfen lassen.


    Aber nochmals: Actelion ist immer noch eine junge Firma, womit Risiken verbunden sind. Zudem sind einige Projekte gescheitert. Almorexant, das ein völlig neuartiges Schlafmittel hätte werden sollen, mussten sie beispielsweise aufgeben.


    Solche Fehlschläge sind in unserer Branche normal. Und immerhin haben wir zu einem frühen Zeitpunkt gemerkt, dass es mit Almorexant Probleme gibt. Wir haben das Projekt darauf sofort gestoppt, was unsere Aktionäre vor Risiken und Verlusten bewahrt hat.


    Was halten Sie eigentlich von Hedge-Fonds?


    Ich habe keine Probleme mit solchen Unternehmen. Hedge-Fonds sorgen für einen liquiden Handel an den Finanzmärkten. Dabei gibt es gute und schlechte Anbieter, wie überall sonst in der Wirtschaft. Allerdings gibt es Hedge-Fonds, die den Markt manipulieren, indem sie Gerüchte verbreiten oder Leute unter Druck setzen.


    Gehört Elliott zu dieser Kategorie?


    Dazu gebe ich keinen Kommentar. Jeder Actelion-Aktionär soll sich selber eine Meinung bilden.


    Gerade deshalb verlangt Elliott, dass Actelion eine Standortbestimmung vornimmt. Was ist so schlimm daran?


    Wie jede andere Aktiengesellschaft hat Actelion einen Verwaltungsrat, und in diesem Gremium beurteilen wir mit Hilfe von internen und externen Experten regelmässig die Strategie und nehmen falls nötig Anpassungen vor. Wir machen uns ständig Gedanken darüber, wie Actelion mittel- und langfristig am meisten Wert schaffen kann. Das ist die Hauptaufgabe jedes Verwaltungsrates.


    Falls Actelion in einigen Jahren keinen zweiten Blockbuster auf den Markt bringt, wie sieht dann Ihr Plan B aus?


    Unsere Erfolgschancen sind sehr gut. Macicentan, unser am weitesten fortgeschrittenes Projekt, das sich in der klinischen Phase III befindet, hilft bei hohem Blutdruck im Lungenkreislauf. Es ist somit eine Weiterentwicklung von Tracleer. Das heisst: Wir bewegen uns auf einem Gebiet weiter, auf dem wir uns auskennen und auf dem wir bereits Erfolg haben. Das verringert das Risiko, und die Wahrscheinlichkeit, dass wir in einigen Jahren ohne Nachfolgeprodukt von Tracleer dastehen, ist sehr gering. Gerade deshalb ist der Verwaltungsrat überzeugt, dass die bisherige Strategie richtig ist.


    Unter welchen Bedingungen würde der Verwaltungsrat die Unabhängigkeit von Actelion aufgeben?


    Unabhängigkeit ist kein Selbstzweck. Unsere Aktionäre sollen mit Actelion Geld verdienen. Und falls wir dies als unabhängige Firma nicht mehr schaffen, werden wir uns nicht an die Unabhängigkeit klammern. Wir sind aber überzeugt, dass das Potential am grössten ist, wenn wir uns mit voller Kraft auf die Entwicklung der Pipeline konzentrieren und uns wo nötig mit massgeschneiderten Partnerschaften verstärken können.


    Sie haben derzeit viele Kontakte mit Investoren, um diese von Ihren Argumenten zu überzeugen. Welches Feedback haben Sie von diesen Investoren?


    Sie sind verstimmt. Sie verurteilen das Vorgehen von Elliott und fürchten, dass der Hedge-Fonds nur den kurzfristigen Profit sucht. Demgegenüber sind viele unserer Grossaktionäre schon seit mehreren Jahren bei Actelion engagiert und stehen voll und ganz hinter unserer Strategie.


    Ist es aber nicht nötig, dass ein kritischer Grossaktionär ein Unternehmen zwischendurch aufrüttelt?


    Wir machen uns täglich Gedanken darüber, wie es mit Actelion weitergehen könnte. Immerhin bin ich nicht nur CEO von Actelion, sondern auch Aktionär. Wir haben einen Fünfjahres-Plan, und schauen ständig, ob wir ihn noch einhalten.


    Eine weitere Kritik von Elliott betrifft das neue Firmengebäude von Actelion. Es handelt sich um einen spektakulären Bau der berühmten Basler Architekten Herzog und de Meuron. Wäre es nicht auch etwas bescheidener gegangen?


    Sollen wir für den Bau unseres Hauptsitzes schlechte Architekten aussuchen, wenn es in unserer Nachbarschaft solche hervorragenden Profis gibt?


    Die wären zumindest günstiger gewesen.


    Das ist nicht gesagt. Erstens haben Herzog und de Meuron werterhaltende Materialien verwendet. Zweitens wollen wir dieses Gebäude mindestens vierzig Jahr nutzen. Da ist es doch sinnvoll, ein Gebäude mit viel Licht bauen zu lassen, in dem sich die Angestellten wohl fühlen und in dem sie produktiv arbeiten können. Ohnehin ist diese Immobilie bereits jetzt ein sehr gutes Geschäft. Der Preis des Landes und des Gebäudes steigen laufend.


    Eine letzte Kritik an Actelion betrifft die Kontrollwechselklauseln. 85 Actelion-Mitarbeiter werden entschädigt, wenn Actelion übernommen wird und sich gewisse Anstellungsbedingungen ändern. Kontrollwechselklauseln sind heute verpönt und von vielen Firmen abgeschafft worden.


    Kontrollwechselklauseln sind üblich in der Industrie, vor allem bei jungen Biotech-Unternehmen, bei denen das Risiko einer Übernahme grösser ist als bei anderen Firmen. Wir sind auf gute Leute angewiesen, doch diese sind auf dem Arbeitsmarkt begehrt. Diesen Leuten müssen wir daher Sicherheit bieten, denn sie könnten genauso gut bei einer der grossen Pharmafirmen arbeiten.


    Jetzt stellen das Licht von Actelion aber unter den Scheffel: Actelion ist eine junge Firma mit angeblich viel Potenzial. Das ist für Forscher attraktiv.


    Actelion ist kein IT-Startup, sondern ein Unternehmen mit einer komplexen Infrastruktur und langfristigen Projekten. Wir sind daher auf Leute mit Erfahrung angewiesen. Viele von ihnen haben eine sichere Position bei einer etablierten Gesellschaft aufgegeben, um mit ihrer Familie nach Basel zu kommen und für uns zu arbeiten. Kommt hinzu: Je mehr Druck Elliott ausübt, desto dringender sind wir auf die Kontrollwechsel-Klauseln angewiesen, damit unsere Angestellten nicht noch mehr verunsichert sind.


    Wird Actelion die Kontrollwechselklauseln irgendwann aufgeben?


    Vorläufig nicht. Wir sind immer noch eine junge Firma.


    Wo steht Actelion in zehn Jahren?


    Actelion soll wachsen und eine renommierte, starke Biotechgesellschaft werden – ähnlich wie Biogen oder Genentech. Das ist das Ziel des Verwaltungsrates.


    Weitere Erfolgsgeschichten könnten dem Biotech-Sektor nur guttun. Die Investoren haben in den vergangenen Jahren mit Biotech-Aktien viel Geld verloren.


    Das gilt allerdings nicht für Actelion. Der Kurs der Aktie hat sich seit dem Börsengang im Jahr 2000 vervierfacht.


    Wie sehen Sie aber den Sektor als Ganzes? Immerhin musste er in den vergangenen Jahren viele Rückschläge hinnehmen.


    Das stimmt. Vieles spricht für trotzdem für Biotech-Firmen und Pharmagesellschaften im generellen, nur schon, weil die Menschen im Schnitt älter werden, und viele Krankheiten immer noch nicht behandelt werden können.


    Das sind alte und bekannte Argumente. Doch in den vergangenen Jahren sind nicht viele erfolgreiche, wirklich neue Medikamente auf den Markt gekommen. Selbst die grossen Pharmafirmen machen sich Sorgen, dass sie nicht mehr genügend Nachfolgeprodukte haben.


    Ich sehe da nicht so schwarz. Nehmen Sie die Krankheit Krebs als Beispiel: Vor wenigen Jahren war eine Diagnose meist gleichbedeutend mit einem Todesurteil. Heute sind die Überlebenschancen bei vielen Krebskrankheiten viel besser.


    Viele der teuren Krebs-Medikamente haben die Erwartungen aber nicht erfüllt. Manchmal verlängern sie das Leben nur um wenige Monate.


    Das stimmt vielleicht im Fall von sehr schweren Erkrankungen in einem fortgeschrittenen Stadium. Anderseits können heute viele Patienten dank einer Therapie noch jahrelang weiterleben, oder sie werden gar ganz geheilt. Oder nehmen Sie als Beispiel unser Medikament Tracleer: Die ersten Patienten, die das Medikament vor 10 Jahren eingenommen haben, leben immer noch. Zuvor hatten solche Patienten eine Lebenserwartung von noch wenigen Monaten.


    Von solchen Erfolgen lassen sich die Gesundheitsbehörden immer weniger beeindrucken. Sie üben Druck auf die Medikamentenpreise aus. Macht Ihnen das Sorgen?


    Der Preisdruck besteht, in Europa und zunehmend auch in den USA. Doch noch können wir ihn auffangen.


    Hier in Allschwil beschäftigt Actelion inzwischen über tausend Leute. Was zeichnet den Standort Basel aus?


    Die Verhältnisse sind stabil und die Universitäten hervorragend. Die Kosten sind zwar hoch, dafür arbeiten die Angestellten auch hart und sind sie zuverlässig. Unsere Angestellten stammen auch aus der ganzen Welt und bei weitem nicht nur aus der Region Basel.


    Aber sollte die Schweiz nicht mehr Chemiker und Biochemiker ausbilden?


    Ach, es gibt eigentlich nie genügend gute Naturwissenschaftler. Aber wenn ein Spezialist, den wir brauchen, nur in China zu finden ist, dann holen wir ihn eben in China.


    Quelle: http://www.nzz.ch