EURO - €

  • EUR/CHF-Kurs >1,10: Jetzt kann alles ganz schnell gehen

    Der Euro-Franken-Kurs steigt und steigt: Seit einem Monat geht es nach oben. Wenige Tage vor Weihnachten war 1 Euro nur 1,0755 Franken wert. Aktuell sind es 1,0960 - in der letzten Wochen sogar bis zu 1,0985 Franken. Die Marke bei 1,10 dürfte kein Hindernis darstellen. Hintergrund ist neu aufkeimender Optimismus an den Finanzmärkten und eine bei 1,13 liegende Wechselkursprognose eines sehr zuverlässigen Prognostikers.

    Chinas Volkswirtschaft erreichte im 4. Quartal 2015 eine jährliche Wachstumsrate von 6,8%, wie die Regierung in Peking nun mitteilt. Das ist in etwa das, was Analysten erwartet hatten. Auch bei der Industrieproduktion bleibt eine negative Überraschung aus. Anleger nehmen die stabilen Zahlen zum Anlass, um in die Aktienmärkte einzusteigen.

    Auffällig ist die schwache Performance des Euro-Franken-Kurses. Trotz des Anstiegs der Risikobereitschaft ist der Wechselkurs nicht ein der Lage, höher zu notieren. Die Erholung der Märkte ist offenbar noch nicht in trockenen Tüchern. Damit man von einer Risiko-Rallye sprechen kann, braucht es mehrere Tage am Stück steigende Aktienkurse und steigende Rohstoffpreise.

    Dies wäre dann der Nährboden für Kursgewinne des Euros. Denn die Wirtschaft im Euroraum dürfte sehr viel stärker von einer Stabilisierung Chinas profitieren als die in der Schweiz. Der Währungsraum befindet sich konjunkturtechnisch im Aufhol-Modus. Hinzu käme bei einer weltweiten Aktienmarkt-Erholung eine rückläufige Franken-Nachfrage von Sicheren-Hafen-Anlegern.

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    Der Eurokurs wird bis Jahresmitte auf 1,13 Franken steigen, prognostiziert der Chef der Devisenabteilung bei Morgan Stanley, Hans Redeker. Der Deutsche kam bei seinen 6-Monats-Prognosen zuletzt auf eine Prognosegüte von 83% (5 von 6 möglichen Punkten). Es bietet sich somit für Franken-Kreditnehmer, die mit einer Euro-Konvertierung oder mit einem Switchen liebäugeln, an, auf Basis dieser Prognose eine Entscheidungen zu fällen.

    Morgan Stanley hatte im Juli 2015, als der Eurokurs bei 1,04 Franken stand, gesagt, dass das Devisenpaar bis Jahresende auf 1,10 Franken steigen würde. Für die korrekt vorausgesagte Richtung gibt es die volle Punktzahl (3 von 3 möglichen Punkten). Der Euro kletterte bis Ende 2015 aber nur auf 1,09 Franken, weshalb es Abzug bei der Treffgenauigkeit gibt (2 von 3 möglichen Punkten).

  • Wie ist Ihr Ausblick für den Franken?

    Unsere Prognose sieht den Franken auf dem jetzigen Niveau über die nächsten zwölf Monate.


    Langfristig erwarten wir ­allerdings eine Abwertung des Frankens über ein Niveau von 1,30 Euro zum Ende des nächsten Jahres.



    Jan Hatzius arbeitet seit 1997 für die US-Bank Goldman Sachs, seit 2011 als Chefökonom. ­Hatzius ist einer der einflussreichsten Ökonomen an der Wall Street und erhielt mehrere Auszeichnungen für ­seine Prognosen.


    http://www.handelszeitung.ch/k…teigende-oelpreise-969266

  • Euro-Franken-Kurs legt kräftig zu

    Wieder deutlich über 1.10: Warum die Schweizer Währung derzeit an Boden verliert.

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    Ein Chart ganz nach dem Geschmack der Schweizer Exportindustrie: Der Euro übersteigt am Dienstag zum Franken teilweise die Marke von 1.1028.


    Der Franken lässt gegenüber dem Euro Federn. Der Wechselkurs übersprang seit Montag mehrmals die Marke von 1.10. Am Dienstag gegen 17.30 Uhr kletterte der Euro im Vergleich zum Franken auf den Tageshöchststand von 1,1043 Franken. Im Tagesverlauf legte der Euro damit um 0,48 Prozent zu. «Die Entwicklung der wöchentlichen Sichteinlagen des eidgenössischen Geschäftsbankensektors bei der Schweizerischen Nationalbank signalisiert, dass die eidgenössischen Währungshüter vermutlich wieder an den Devisenmärkten aktiv sind», heisst es in einem Kommentar der VP Bank. Der Anstieg der Sichteinlagen sei aber gemessen an der Entwicklung des Vorjahres «verhältnismässig gering».


    «Zu vermuten ist, dass die SNB bemüht ist, die gegenwärtige Schwächephase des Franken noch weiter anzuschieben», so die Experten weiter.


    http://www.tagesanzeiger.ch/wi…raeftig-zu/story/15423041

  • Der Euro hat aber auch gegenüber dem Dollar über 1% zugelegt. Dies würde gegen die Intervention der SNB sprechen, eher für eine allgemeine Eurostärke. Wenn sie die EU Minister nicht in den Hintern kneifen, fällt das Ding ins Wasser.

  • «SNB muss weiter an den Devisenmärkten intervenieren»

    Die SNB wird nicht drum herumkommen, weiterhin an den Devisenmärkten zu intervenieren. Auch eine weitere Senkung des Franken-Libor schliesse ich nicht kategorisch aus, obwohl es nicht mein Basisszenario ist. Ich rechne aktuell damit, dass der Negativzins uns noch weitere Jahre erhalten bleibt. Dementsprechend dürfte sich der Schweizer Franken zum Euro in diesem Jahr in einem Band zwischen 1.06 bis 1.12 bewegen.


    http://www.finanzen.ch/nachric…-intervenieren-1001096024

  • Was steckt hinter dem Euro-Höhenflug?


    Der Euro wird zum Franken stärker. Inzwischen wurde im Wechselverhältnis die Marke von 1,11 überschritten. Weshalb Anleger von der europäischen Gemeinschaftwährung derzeit so angetan sind.


    26.07.2017 13:45


    Von Marc Forster


    Einige Prognosen zum Euro-Franken-Wechselkurs wurden vor kurzem noch skeptisch gesehen: Die Vorhersage der UBS etwa, dass in den nächsten Monaten ein Tauschverhältnis von 1,16 erreicht wird. Aber langsam nähert sich die Realität dieser Marke: Der Interbanken-Kurs für die beiden Währungen befindet sich bereits bei 1,1172. Das Tageshöchst lag gar bei 1,1176.


    Der Euro ist in den vergangenen Woche zum Franken konstant stärker geworden, wie die Grafik zeigt.


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    Der Euro-Franken-Kurs seit Anfang Juni (Quelle: www.cash.ch).


    Der Optimismus für den Euro ist am Markt im Moment sehr gross. Nach der Wahl des Reformers Emmanuel Macron zum Präsidenten Frankreichs und den guten Umfrageergebnissen der EU-"Stabilitätsgarantin" Angela Merkel für die kommenden deutschen Wahlen gilt die Wahrscheinlichkeit von vom Markt unerwünschten poltischen Entwicklungen als reduziert. Dazu kommt, dass seit einigen Wochen viel offener über eine langsame Straffung der Frankfurter Geldpolitik gesprochen wird. Auch aus dem Innern der Europäischen Zentralbank werden jetzt Überlegungen laut, die Zinsen in der Euro-Zone langsam anzuheben.


    Die Märkte sind euphorisch: "Mittlerweile ist daraus fast schon ein Selbstläufer geworden: Mit dem Bruch wichtiger markttechnischer Widerstände kommt es immer wieder zu Anschlusskäufen", schreibt die Liechtensteiner VP-Bank in einem Kommentar zum Euro-Dollar-Kurs. Wenn der Euro zum Dollar stärker wird, begünstigt dies in aller Regel auch die Abschwächung des Frankens zum Euro - eine Entwicklung, die von der Nationalbank im Interesse des Schweizer Exports nach wie vor gewünscht wird.


    Spekulationen um Jordan-Aussage


    Am Markt verweisen Händler auch auf ein Interview mit Thomas Jordan mit der Zeitung "Le Temps". Darin hatte der Direktionspräsident der Nationalbank den Franken als nach wie vor überbewertet bezeichnet. Dies habe nun Spekulationen ausgelöst, dass die aktuelle Frankenschwäche womöglich künstlich verstärkt werden könnte. Die Kursentwicklung von heute Morgen zeigt auch einen auffälligen Anstieg des Euros kurz vor Mittag. Solche Muster im Kursverlauf wurden früher schon mit Devisenkäufen der Nationalbank in Verbindung gebracht.


    Auch andere gute Nachrichten nähren die positive Haltung der Märkte zum Euro. So konnte Griechenland gestern eine fünfjährige Staatsanleihe platzieren. Mit einer Rendite von 4,625 Prozent kommt das Kapitalmarktgeschäft für Athen wohl günstiger zustande als zunächst angenommen worden ist. In Deutschland wiederum kletterte das Konjunkturbarometer des Ifo-Index auf 116 Punkte. Damit ist die Stimmung in der deutschen Wirtschaft derzeit so gut wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr.


    (mit Material der Nachrichtenagentur AWP)

  • Arbonia-CEO rechnet mit Euro-Frankenkurs um die Parität

    In seiner Planung gehe er davon aus, dass sich der Frankenkurs zum Euro "langfristig um die Parität, sprich 1:1 einpendeln wird", so von Witzleben. "Der Schweizer Franken ist seit langem eine starke Währung und wird es auf Dauer bleiben." In den letzten Wochen hatte sich die Schweizer Währung abgeschwächt, der Euro verteuerte sich dabei zeitweilig bis auf über 1,15 CHF.


    https://www.cash.ch/news/top-n…s-um-die-paritaet-1092857

  • Der Euro lockt zum Kauf


    Die Türkei-Wirren hinterlassen deutliche Spuren an den Währungsmärkten, der Euro-Franken-Kurs ist so tief wie schon lange nicht mehr. Sollen Schweizer nun schon Euro kaufen?


    13.08.2018 23:00


    Von Ivo Ruch


    Die einen glauben an Verschwörung, für die anderen war es eine Frage der Zeit. Die beschleunigte Abwertung der türkischen Lira hat sich in den letzten Tagen zum Hauptthema an den Finanzmärkten entwickelt. Die Folgen: Flucht in sichere Devisen und Staatsanleihen sowie negative Börsenkurse bei erhöhter Volatilität. Kurz, die Verunsicherung ist deutlich gestiegen.


    Während die türkische Regierung einen Komplott amerikanischer Investoren wittert, sehen die meisten Marktbeobachter die Lage nüchterner. Die türkische Lira ist schon seit geraumer Zeit unter Druck. Alleine in den letzten 52 Wochen hat sie 96 Prozent ihres Wertes gegenüber dem Dollar eingebüsst. Hohe Inflation, steigendes Leistungsbilanzdefizit und eine Zentralbank, die von der Regierung gegängelt wird, haben sukzessive am Investorenvertrauen genagt. Politisches Hickhack zwischen Donald Trump und Recep Tayyip Erdogan gipfelte Ende letzter Woche zudem in der Ankündigung von US-Strafzöllen auf Stahl und Aluminium aus der Türkei.


    Wie so oft wenn Geopolitik das Geschehen dominiert, stehen aus Schweizer Sicht die Währungen im Fokus. Der Euro-Franken-Kurs stürzte am Montagmorgen kurz unter der Marke von 1,13. Das war zuletzt vor rund einem Jahr der Fall. Im Vergleich zu Mitte Mai hat der Franken gegenüber dem Euro somit fast 6 Prozent an Wert gewonnen.


    Wird der Euro noch schwächer?


    Das sind schlechte Neuigkeiten für die Schweizer Exportindustrie und andere Branchen wie der Tourismus, die von einem schwächeren Franken profitieren. Wer allerdings Ferien in der Euro-Zone plant und dort einkauft, kann sein Geld zu deutlich attraktiveren Kursen umtauschen. Oder ist es gar noch zu früh, um sich bereits mit Euro einzudecken? Wertet sich der Euro noch mehr ab?


    Die Gemeinschaftswährung verliert derzeit an Wert, weil der Kursverfall der türkischen Lira Sorgen um einige europäische Banken mit viel Geschäft in der Türkei hervorruft. Konkret ist laut der Zürcher Kantonalbank (ZKB) auf Ebene der einzelnen Banken insbesondere die spanische BBVA stark exponiert. An zweiter bis fünfter Stelle folgen die italienische Unicredit, die niederländische ING, die britische HSBC und die französische Grossbank BNP Paribas.


    Die Schweizer Banken sind vergleichsweise weniger stark exponiert. Und doch verloren die beiden Grossbanken CS und UBS am Montag mehr als 1 Prozent an Wert. Die Rückkehr der Euro-Schwäche ist aber auch ein Zeichen dafür, wie viele Probleme die Euro-Zone immer noch mit sich herumträgt. Dazu gehören hohe Schulden in vielen Ländern, wackelige Banken und schwache Institutionen.


    Spekulanten lösen ihre Positionen auf


    Nachdem der Euro im Frühling zu verschiedenen Währungen aufwertete, seien die spekulativen Investoren nun dabei, ihre Positionen für einen starken Euro aufzulösen, schreibt die St. Galler Kantonalbank in einem Kommentar. "Entsprechend wird der Euro immer wieder unter Druck geraten". Wie der folgende Chart zeigt, ist der Eurokurs seit seinem Jahreshoch Mitte Mai nach und nach auf dem Rückzug.


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    Aufstieg und Fall des Euro in den letzten zwölf Monaten (Quelle: cash.ch)


    Chartanalysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) sehen den Euro-Franken-Kurs mittelfristig weiterhin in einem Abwärtstrend. Auf Sicht der nächsten ein bis zwei Wochen werde zwar mit einer Stabilisierung Richtung 1,145 gerechnet, im Anschluss daran aber mit wiederkehrenden Abgaben Richtung 1,12.


    Am Montagvormittag konnte sich die türkische Lira etwas erholen, nachdem die dortige Notenbank mehrere Massnahmen ergriff, um die Liquidität der Banken zu erhöhen. Zudem wurden die Reserve-Anforderungen an bestimmte Währungsgeschäfte verringert, um dem Finanzmarkt mehr flüssige Mittel zuzuführen. Doch laut internationalen Experten wäre der wirksamste geldpolitische Schritt eine deutliche Zinserhöhung, in Kombination mit der Botschaft, dass die Zentralbank unabhängig von der Regierung sei.


    Ein solcher Schritt ist momentan allerdings unwahrscheinlich. Bisher fiel Präsident Erdogan vor allem auf, indem er die wirtschaftlichen Probleme der Türkei abstritt. Finanzminister Berat Albayrak – ein Schwiegersohn von Präsident Erdogan – versuchte zwar mit der Ankündigung eines Wirtschaftsprogramms die Märkte zu beruhigen und den Kurssturz der Lira zu stoppen. Aber glaubhaft wirkten auch seine Äusserungen nicht.

    Quote

    Turkish Finance Minister Berat Albayrak expressed that Turkish lira is being targeted by Trump personally and that Turkey has prepared an action plan. pic.twitter.com/uScVweIBEP


    — ANews (@anewscomtr) August 13, 2018

    Der Euro könnte in nächster Zeit also noch schwächer werder. Wer dieses Risiko nicht eingehen will, kann aber jetzt schon Euros kaufen. Den "richtigen" Einstiegszeitpunkt erwischt man an den Märkten ja sowieso äusserst selten bis nie.

  • UBS-Ökonomen glauben an Überleben des Euro


    Die Ökonomen der Grossbank UBS glauben an den Euro. Die Gemeinschaftswährung dürfte ihrer Meinung nach dank der relativ hohen Popularität in der Bevölkerung auch in einem Szenario mit einer starken Rezession überleben.


    11.04.2019 14:26


    Die grösste Gefahr komme von Populisten und der Austeritätspolitik gewisser Länder. Die grösste Schwachstelle sei Italien.


    "Eine Rezession könnte den Zusammenhalt des Euroraums zwar gefährden. Wir sind aber der Ansicht, dass der Euro auch eine schwere Rezession überstehen würde", sagte Ricardo Garcia, Chefökonom für die Eurozone, an einer Medienveranstaltung am Donnerstag in Zürich. Eine schwere Rezession wäre gemäss der UBS-Definition eine BIP-Kontraktion in der Grössenordnung von 6 bis 7 Prozent, etwa so wie bei der Finanzkrise 2009.


    Euro ist populär


    Ihren Optimismus in Bezug auf den Euro ziehen die Ökonomen vor allem aus der relativ hohen Popularität, die der Euro in den meisten Mitgliedsländern derzeit habe. Auch in Ländern wie Italien, wo de Euro verhältnismässig unpopulär sei, seien die Befürworter des Euro im Vergleich zu den Gegnern aktuell deutlich in der Überzahl. Die Differenz zwischen den beiden Gruppen könnte allerdings im Szenario mit einer starken Rezession nahe an die Null-Linie sinken, gestehen die Ökonom ein.


    Zusätzlich belastet werden könnte die Stimmung für den Euro, wenn die Negativzinsen von Banken im grossen Stil an die Kunden weitergegeben würden und wenn die Populisten in Ländern wie Italien wegen unpopulärer fiskalpolitischer Massnahmen weiteren Auftrieb erhalten würden. "Dann dürfte es eng werden für den Euro", gibt Garcia zu.


    Grössere Strukturveränderungen


    Die UBS-Ökonomen gehen aber davon aus, dass das Euro-Konstrukt auch in einem solchen Fall halten würde. Eine schwere Rezession hätte aber wohl bedeutende Strukturveränderungen im Euroraum zur Folge, welche auch die stärksten Mitgliedsländer treffen würden. So dürften in einer ersten Phase die Risikoprämien, also die Zinsunterschiede zwischen Anleihen von starken und schwachen Euro-Ländern, wieder stark ansteigen.


    Die Zinsen für längerfristige deutsche Staatsanleihen (Bunds) könnten dann auf unter -1 Prozent sinken, was wiederum auch den deutschen Bankensektor in Schwierigkeiten bringen würde. In einer solchen Lage bzw. bei einer wirklich starken Rezession würde die Europäische Zentralbank nach Einschätzung der UBS-Spezialisten die Zinsen wohl noch weiter senken.


    Wie die Staaten auf solche Entwicklungen bzw. auf eine schwere Rezession reagieren würden, ist eine andere Frage. "Eine Fiskalunion, also die Ausgabe etwa von Euro-Staatsanleihen, würde sicher helfen. Das Vertrauen der Märkte würde damit steigen", meinte UBS-Ökonom Garcia. Das Endresultat müsste wohl "eher mehr als weniger Integration" sein.


    Büchse der Pandora würde geöffnet


    Garcia geht allerdings nicht davon aus, dass es soweit kommen wird; der Ökonom glaubt eher an weitere Massnahmen der EZB. Neben weiteren Rückkaufprogrammen für Anleihen (QE-Programm) könnten auch Aktienkäufe zum Thema werden, um die Märkte liquid zu halten und das Vertrauen zu stärken. Aber auch noch tiefgreifendere Massnahmen wie etwa Helikoptergeld, also mehr oder weniger das Verteilen von Bargeld zur Ankurbelung der Wirtschaft, wären laut Garcia nicht auszuschliessen - auch wenn das unwahrscheinlich sei.


    Eher möglich wären wohl noch deutlich tiefere Zinsen. "Aber man würde damit die Büchse der Pandora öffnen", so Garcia mit Blick auf die völlig ungewissen Auswirkungen solcher Massnahmen etwa auf die Konsumenten. So könnte es etwa bei Leasing-Zinsen von -5 Prozent sehr attraktiv sein, ein fremdbezahltes Auto zu kaufen. Das aber könnte die Nachfrage und damit den Preis von Autos in die Höhe treiben, was wiederum zu Inflation führen könnte. Und was Konsumenten machen würden, wenn sie bei einem Bankomat-Bezug von 100 Euro lediglich 95 Euro erhalten würden, sei ebenfalls schwierig vorauszusehen.


    (AWP)