• Geldsysteme

    Bullish wrote:

    Quote
     

    Europäische Notenbanken kaufen Gold;


    Um die Verluste aus Schrott-Ankäufen zu verstecken, cornern die Notenbanken einfach den Goldmarkt.

    Schauen wir, wie es weiter geht.


    ..kaufen dürfen sie Gold ja unbeschränkt,aber beim verkaufen sind sie (die wichtigsten europäischen..) an ein Agreement "gebunden" (weil sie "stabilisieren" (sic!) wollen ..."

    :roll:




    Sowas nennt sich heute "Zentralbank" ... : 8)



    weico

  • Geldsysteme

    weico wrote:

    Quote
    Eine treffende "Version/Zusammenfassung" von Heinsohn's-Steiger's Krisenbeschreibung..



    http://wwwm.htwk-leipzig.de/~m…e%20heinsohn%20steiger%22





    Es braucht keinen "Romulus-Event", es reicht, wenn die Notenbanken alles monetisieren, einen Teil abschreiben und ihren Verlust über die Aufwertung (durch den Marktpreis) ihrer Goldreserven refinanzieren können.

    Die "Neuverteilung" hat dann stattgefunden, einfach etwas subtiler als bei Romulus und das Goldeigentum wurde bevorzugt. Im Gegenzug wurden dafür viele Schuldner gerettet, weil ihr belastetes Eigentum im Fall gestoppt werden konnte.

    Erst eine "Goldaufwertung" ist eine eigentlich "Inflation" im Sinne einer Neuskalierung der Währung (300 Grad Celsius wird jetzt neu als Siedepunkt für Wasser bestimmt).

    Deshalb macht es auch Sinn, Goldverkäufe durch Notenbanken zu reglementieren und limitieren.


    Fliesst Nominal, "Geld", nach China und Arabien, kriegt das Nominal per Goldaufwertung einen Haircut... fliesst Gold nach China, funktioniert der Haircut nicht mehr so einfach.

    Der Haircut für China auf das Nominal USD wäre längst angebracht, im Sinne von einer Aufwertung des Yuan gegen den USD. Nun wird alles über Gold laufen müssen. Sollen sich die Chinesen doch endlich eine richtige Währung geben.


    Wenn dieser Zeitpunkt endlich da sein wird, dann ist es, wie ein Tanker in voller Fahrt den Rückwärtsgang einlegen würde: es wird eine riesen Verwirbelung geben!!

  • Geldsysteme

    Bullish wrote:

    Quote
     

    Es braucht keinen "Romulus-Event", es reicht, wenn die Notenbanken alles monetisieren, einen Teil abschreiben und ihren Verlust über die Aufwertung (durch den Marktpreis) ihrer Goldreserven refinanzieren können.


    ..(dein) der Glaube an die "Macht" der "Notenbanken" ( bzw. in deren Goldreserven..) ist anscheinend (noch) sehr gross.


    Lassen wir einfach den besten Massstab,die Zeit, (es) richten.. 8)




    weico

  • Geldsysteme

    weico wrote:

    Quote

    Bullish wrote:


    ..(dein) der Glaube an die "Macht" der "Notenbanken" ( bzw. in deren Goldreserven..) ist anscheinend (noch) sehr gross.


    Nein, es ist die Macht des Gesamtsystems. Es sind @MF und ich und rph etc., die die Goldreserven der Notenbanken aufwerten. Wir sorgen dafür, dass das System am Laufen bleiben wird ;)


    Was wir sehen, ist Kapitalismus in Höchstform, bald, sehr bald wird Wissen aus den Universitäts-Schubladen in Innovationen transformiert. Es gibt fast unendlich viel Unternehmen, die noch gegründet werden könnten und so Eigentum schaffen würden.

    Technische Erkenntnisse per se werden eben leider nicht immer in Innovationen verwandelt, aber das Wissen ist da, in Schubladen der Unis. Das alles wartet auf Unternehmer und Investoren und diese Unternehmer und Investoren werden in Erscheinung treten. Denn zum Preis eines Verkehrskreisels kann ein High Tech Unternehmen als ETH-spin-off gegründet werden.

    (Die neuen Unternehmer werden Kader sein, die jetzt noch gut verdienen, aber wegen fallender Aktien auch fallende Boni zu erleiden haben werden)


    Vorher geht es leider durch das Tal der Tränen, wo die risk-free-premium Kassierer ihr Risiko gezeigt kriegen.

  • Geldsysteme

    Frage:


    SNB druckt CHF, kauft EUR, gibt mit diesen EUR Infrastruktur-Arbeitsaufträge ins EU-Land (z.b. Siemens-Trams, was weiteres?) Wo gibt das Inflation? im EU-Raum, oder nicht? Wo ist mein Überlegungsfehler? Was gibt es besseres für den Staat, als jetzt mit der Druckmaschine CHF zu drucken, dagegen EUR zu kaufen und damit z.B. die Infrastruktur zu verbessern? Wie könnten sie diese EUR noch weiter einsetzen, ausser in beschiessene hellas-bonds? Wird eine etwaige Inflation durch das Ansteigen des EURCHF-Kurses nach geglückter Intervention nicht abgefedert? (Preiserhöhungen aufgrund höherer Importpreise ausgeklammert, da diese Preissenkungen eh nicht weitergegeben wurden?)


    Welcher (Hobby)-Volkswirt, kann mir mehr über die Zusammenhänge erklären?


    Ich danke vielmals

  • Geldsysteme

    Griechen führen virtuelle Währung ein



    Athen (sda/dpa) Mit virtueller Währung gegen die

    Krise: Mitten in der massiven Euro-Schuldenkrise

    haben Griechen aus der Hafenstadt Patras die

    virtuelle Währung «Ovolos» als Alternative zum Euro

    eingeführt. Dabei geht es laut Internetseite

    des «Ovolos»-Vereins um eine Art Tauschhandel.


    Wie Vereinssprecher Spyridon Goudevenos am Montag

    gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte, hatten

    sich seit der Gründung 2009 rund 2300 Mitglieder

    gemeldet. Ähnliche Bewegungen habe es auch in

    Argentinien in vielen Städten zur Zeit des

    Staatsbankrotts gegeben, sagte er. Der Verein sei

    vom Staat anerkannt. Über die virtuelle

    Währung hatte auch «Handelsblatt Online» berichtet.



    Goudevenos erklärte, das Prinzip sei einfach: Ein

    Mitglied biete eine Dienstleistung an, dadurch

    erwerbe er auf der Online-Plattform

    virtuelle «Ovolos»-Münzen. «Das ist die sogenannte

    Soziale Währung», sagte Goudevenos. «Der Inhaber

    des «Ovolos»-Kontos kann dann sein fiktives Geld

    ausgeben, um sich Lebensmittel oder andere

    Gegenstände zu kaufen.»


    Sag ich doch: Wir brauchen unterschiedliche und mehrere "Gelder".

  • Geldsysteme

    Ich habe mich da ein wenig reingelesen.

    Tolle Diskussion, viele gute Einträge.

    Liest hier eigentlich überhaupt noch jemand mit?


    Die Einführung von MF, hat mir die Augen für Aspekte geöffnet, von denen ich keine Ahnung hatte.


    Die meisten Menschen haben keine Ahnung davon. Das Schlimme ist: Auch die, die eine Ahnung haben sollten, haben keine.


    Es gibt viele andere Aspekte, die darauf hindeuten, dass das System an seine Grenze gestossen ist.


    Zum Beispiel:

    Das Problem Klimaerwärmung und die Unfähigkeit darauf zu reagieren.


    Ich als Individuum, bin dankbar, in dieser Zeit leben zu können. Die Möglichkeiten, sich sein Leben so zu gestalten wie es einem gefällt, waren noch nie so gross.

    Das haben wir, unter anderem, dem Erdöl zu verdanken. Unser Lebensstil ist alles andere als "Normal".

    Nun geht ja auch das Erdöl einmal zur Neige. Aus Sicht der kommenden Generationen, müsste man sagen, je schneller, desto besser.

    Denn auch da hat sich eine gigantische Blase gebildet. Wie soll ich sie nennen?

    Vielleicht: Dummheit?

    Denn das kollektive Bewusstsein hofft, dass es noch lange Erdöl gibt.


    Ein gerechteres System?

    Wer darüber nachdenkt, leistet immer schon dadurch, einen konstruktiven Beitrag. Die Welt lässt sich nur durch Gedanken retten.


    Ich werde hier vielleicht ab und an, ein paar Gedanken reinschreiben.


    :roll: :lol: :o :( :) :D :oops: :shock: :evil: :!:

  • Geldsysteme

    melchior wrote:

    Quote
    Ich habe mich da ein wenig reingelesen.

    Tolle Diskussion, viele gute Einträge.

    Liest hier eigentlich überhaupt noch jemand mit?


    aber natürlich ;)


    melchior wrote:

    Quote
    Die Einführung von MF, hat mir die Augen für Aspekte geöffnet, von denen ich keine Ahnung hatte.




    mir auch!


    melchior wrote:

    Quote
    Ich werde hier vielleicht ab und an, ein paar Gedanken reinschreiben.




    als interessierter Leser, bedanke ich mich schon zum Voraus bei Dir dafür :)

  • Geldsysteme

    Was in der Diskussion leider bisher zu kurz gekommen ist, sind allfällige Lösungsansätze, die man auch miteinander kombinieren könnte.


    Stichworte:

    * Gedecktes oder ungedecktes Geld (wenn ja, wodurch gedeckt und bis zu welchem Anteil)

    * Soll Geld wieder als Wertaufbewahrungsmittel dienen (also inflationsfrei sein) oder wie jetzt nur als Tauschmittel?

    * Eine globale Währung oder im Gegenteil viele lokale Währungen oder beides gemeinsam?

    * Negative Zinstreppe wie im ersten Posting kurz beschrieben?

    * Müssen wir überhaupt eine Geld-orientierte Gesellschaft bleiben oder werden wir zur Ressourcen-orientierten? Sprich: Stellen wir bei jedem Projekt die Frage "Was kostet es?" oder die Frage "Haben wir die Ressourcen, um das zu schaffen?"


    Ich erhoffe mit vor allem von Dir, melchior, neue Impulse. Mich gefällt, was Du gestern im SMI-Thread geschrieben hast. Deshalb habe ich mir auch erlaubt, Dich auf diesen Thread aufmerksam zu machen.

  • Geldsysteme

    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Ich erhoffe mit vor allem von Dir, melchior, neue Impulse. Mich gefällt, was Du gestern im SMI-Thread geschrieben hast. Deshalb habe ich mir auch erlaubt, Dich auf diesen Thread aufmerksam zu machen.


    Danke für deinen herzlichen Empfang.


    Es ist so, dass ich mir bis vor kurzem, gar keine Vorstellung zu Geldsystemen gemacht habe. Ich hatte einen oberflächlichen Blick darauf. Und jetzt sehe ich plötzlich, dass es die Wurzel des Problems ist.

    Ich bin auf diesem Gebiet ein Laie.


    Ja, es geht um die Zukunft!!!


    In Bezug auf mögliche Lösungen, da muss ich nachdenken, bevor ich was versuche. Ist sowieso utopisch. Aber darüber nachzudenken darf ja erlaubt sein.

    :P *wink*

  • Geldsysteme

    Wenn ich da so in manchem älteren und manchem neueren Beitrag rumlese.......Ich bin auf dem Gebiet des Geldsystemes eine völlige Banause. :oops:


    Mir schwirrt schon der Kopf von all den Fakten. Mein Gebiet ist eher der Kunstmarkt(....Das nenne ich die Gaga-Blase!!)


    Ehrlich gesagt muss ich viele Fakten, zuerst einmal verdauen. :?


    Ich hatte immer die naive Vorstellung, dass der Staat, mit all seinem Besitz, einen Gegenwert zur Währung bildet. :oops: :oops:


    Wir Menschen, sind sehr weit gekommen. Wir sind eine einfallsreiche Spezies.

    Wunderbare Gebäude haben wir gebaut, Musik, Kunst und Literatur geschaffen.

    Durch viele Kriege, Hungersnöte und Krankheiten hat uns das Schicksal gejagt.


    Die meiste Zeit unserer Gegenwart, auf dem Planet Erde, kämpften wir ums nackte Überleben. Das hat uns stark und gut gemacht aber auch hart und brutal.

    Wir haben immer zu irgendwelchen Göttern emporgeschaut, damit sie uns beistehen.


    Wenn wir uns das Resultat anschauen, so waren die Götter uns gnädig.

    Was wir da zustande gebracht haben, ist ein Wunderwerk.

    Doch scheint es, als wären wir damit etwas überfordert. Die letzten hundert Jahre waren ein wilder Ritt!

    Wir haben auch aufgehört, unsere Götter anzurufen.

    Wir sind jetzt Gott über diesen Planeten.


    Eine Währung beruht auf Vertrauen. Ganz grundsätzlich :?: :?:

    Wenn wir kein Vertrauen in die Zukunft haben, so ist also bei jeder ungedeckten Währung, über kurz oder lang, der Ofen aus? Egal was für Zinsen da wären? Irgendwo las ich von der Idee, eines negativ-Zinses.


    Wann wurde der Gold-standart in der Schweiz aufgehoben?


    Was war das mit dem Silbermünz für eine Sache, da wäre ja das Münz durch das Silber gedeckt, das Notengeld aber nicht. War das zur Zeit des Goldstandart, und das Notengeld war durch Gold gedeckt?


    Könnte ein Staat seine Währung durch seinen gesamten Besitz, decken.

    (Quatsch! Wie sähe denn dann ein Staatsbankrott aus).


    Wie wäre es, wenn man nach dem reset, das gleiche Zins und Zinseszinssystem, wieder bei null laufen liesse? (Neo-kapitalismus-Idealismus)

    Man hätte dann ja möglicherweise einige Jahrzehnte Zeit, um sich weiterzuentwickeln. Und das ist von Nöten. Wir müssen diesen Planeten sanieren, wenn wir uns ernst nehmen. Dieser Planet gehört nicht uns. er wurde uns auch nicht geliehen. Wir geniessen nur Gastrecht (führen uns wie die Schweine auf)

    Auf die Götter können wir uns nicht mehr verlassen. Vielleicht schmollen sie nur oder sie haben sich ganz abgewandt. Wir sind allein.


    Aber wir haben die Fähigkeiten und Möglichkeiten, das Blatt zu wenden.

    Das Zeitalter des Egoismus, gilt es zu überwinden, wenn wir so eine grosse Aufgabe in Angriff nehmen wollen.


    Ich glaube man sollte die Kraft des Zeitgeistes nicht unterschätzen.

    Fast alle Probleme lassen sich noch lösen.

    (Doch die Schäden nicht mehr beheben, die werden sich in den nächsten 10000 Jahren von selbst beheben)

  • Geldsysteme

    Interessante Fragen


    melchior wrote:


    Eine Währung ist im Idealfall nicht nur ein Tauschmittel sondern auch Wertaufbewahrungsmittel.

    Wird die Geldmenge erweitert (Inflation) verliert Geld an Wert und um das zu kompensieren sind Zinsen notwendig.

    Jegliches Geld, das neu von der Zentralbank "produziert" wird kommt als Kredit ins System. Es ist also richtig zu behaupten, dass das Gesamte Geldvermögen und die gesamten Schulden in einem Währungsraum gleich hoch sind.

    Anders ausgedrückt: Würden heute alle Schulden beglichen, gäbe es morgen kein Geld mehr.


    Aus der Tatsache, dass für neues Geld Zinsen verlangt werden, muss die Geldmenge zwangsläufig um mindestens diese Zinsen steigen, damit die Zinsen bezahlt werden können.

    Guckst Du: http://www.youtube.com/watch?v=9BrLrwbkQWQ&feature=related

    Und somit wächst die Geldmenge jeweils mindestens entsprechend der Zinsen und Zinseszinsen. Also exponentiell. Jeder Wissenschaftler (mit Ausnahme der Ökonomen) versteht aber, das exponentielles Wachstum irgend wann kollabiert.



    melchior wrote:

    Quote


    Wann wurde der Gold-standart in der Schweiz aufgehoben?


    Im Jahr 2000. Bis dahin war der Franken zu 40% Goldgedeckt.




    melchior wrote:

    Quote


    Was war das mit dem Silbermünz für eine Sache, da wäre ja das Münz durch das Silber gedeckt, das Notengeld aber nicht. War das zur Zeit des Goldstandart, und das Notengeld war durch Gold gedeckt?


    Stimmt.




    melchior wrote:


    Ja, das wurde schon versucht. 1923 als nach der Hyperinflation die Rentenmarkt als gedeckte Währung eingeführt wurde, Deutschland aber kein Gold hatte.

    Es wurden entsprechend Sondersteuern auf Immobilien erhoben.


    In der Praxis funktioniert das aber nicht. Auf heute bezogen: Wie würden die US-Bürger wohl reagieren, wenn die USA zwecks Begleichung ihrer Schulden Alaska oder Montana an China abtreten würden?



    melchior wrote:


    70-80 Jahre ist die übliche Überlebensdauer bis der Zinseszins die Geldmenge in der Exponentialfunktion in die (fast-)Senkrechte schickt.

    Wenn die Steuereinnahmen nur noch die Zinsen decken, ist theoretisch, mathematisch Game-Over. In der Praxis bereits weitaus früher.




    melchior wrote:


    Stimmt. Und wenn man es nüchtern betrachtet ist Geld nur etwas sehr virtuelles. Wichtig ist, dass wir mit den Ressourcen vernünftig haushalten, das wir Arbeit haben, Nahrung, Kleidung, Energie, Häuser, Sicherheit ... etc.

    Wenn da ab und zu eine Währung ersetzt wird und ein paar Zahlen auf einem Kontosaldo gestrichen werden, ist das kein ernsthafter Beinbruch.

  • Geldsysteme

    MarcusFabian wrote:

    Quote
    Und somit wächst die Geldmenge jeweils mindestens entsprechend der Zinsen und Zinseszinsen. Also exponentiell. Jeder Wissenschaftler (mit Ausnahme der Ökonomen) versteht aber, das exponentielles Wachstum irgend wann kollabiert.


    :lol: sehr treffend formuliert!