Verschuldung Europa's! Und die Schwellenländer?

  • Verschuldung Europa's! Und die Schwellenländer?

    MarcusFabian wrote:

    Quote
     

    Und was passiert jetzt? Man erkennt am Beispiel Griechenland, dass die Griechen niemals in der Lage sein werden, ihre Schulden zurückzuzahlen. Und einigen dämmert bereits, dass es anderen Ländern ähnlich ergehen wird.


    Und was soll die Lösung sein? Kredite, neue Schulden!


    Man bekämpft also das Problem mit dem Problem und verschlimmert es dadurch.


    Exakto.




    Die Idiotie der EURO-Währungsunionsidee war,dass man Länder darin aufgenommen hat,die wirtschaftlich gesprochen "faule Äpfel waren .Die (einigermassen..)"guten Äpfel" werden,da eine gemeinsame Währung besteht,nun ebenfalls angesteckt.




    Viele Länder sind eben nicht nur verschuldet,sonder schlicht überschuldet bzw. bewegen sich stetig auf eine Überschuldung hin .


    Bei einer Verschuldung gibt's für Staaten den harten Weg vom Sparen und zugleich Steuern zu erhöhen, um eine Schuldentilgung zu erreichen bzw. die Kreditzinsen/Kreditwürdigkeit zu bedienen/erhalten.


    Bei einer Überschuldung gibt's als Ausweg nur noch den Neuanfang bzw. der Gläubiger ist bereit soviel Schuldabschreibungen vorzunehmen,bis der Schuldner seine Kredite wieder bedienen kann.


    Die 2 Lösungen für Griechenland bzw. die Eurozone wäre darum :


    Griechenland wird aus dem EURO "entlassen" und die Kredite werden abgeschrieben.


    oder


    Die EU zwingen Griechenland einen Sparkurs und Steuererhöhungen auf und nehmen gleichzeitig Abschreibungen auf Ihre Kredite in kauf.



    P.S....dass die Union den absolut dümmsten Weg wählt,dem Überschuldeten weiteres Geld zu geben, zeigt wunderbar das politische Dilemma auf.

    Die anderen Lösungen würden ein Eingeständnis der Politik voraussetzten,dass man einen absoluten Sch..ss gemacht hat und (Steuer)Geld in den Sand gesetzt hat.


    Die jetzige "Lösung", schiebt diese Einsicht aber nur vor sich her.



    weico

  • Verschuldung Europa's! Und die Schwellenländer?

    Aus der SonntagsZeitung


    «Bricht der Euro auseinander, kommen auch wir auf die Welt»

    Wirtschaftskritiker Walter Wittmann über das griechenland-fiasko und eine mögliche hyperinflation


    Und hier geht es Richtung Deflation

    Quote:

    Quote
    Nationalbank-Präsident: «Die Lage ist sehr ernst»

    Die SNB will in der Schweiz keine Deflation wegen Euro-Krise zulassen


    Die Krise des Euro sei auch für die Schweiz besorgniserregend, sagt Nationalbank-Präsident Philipp Hildebrand. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will nicht zulassen, dass wegen der Euro-Krise und der Frankenaufwertung in der Schweiz eine Deflation entsteht.

  • Verschuldung Europa's! Und die Schwellenländer?

    Leuthard: «Frankenstärke macht uns Sorgen»

    Doris Leuthard, Bundespräsidentin, ist besorgt über den starken Franken.

    Doris Leuthard, Bundespräsidentin, ist besorgt über den starken Franken.

    Bild: Keystone

    10.05.2010 09:37


    Doris Leuthard reagiert mit Besorgnis über die Aufwertung des Schweizer Frankens in den letzten Tagen. Und die Aufstockung der SNB-Währungsreserven sei nicht ohne Risiken, sagt die Bundespräsidentin.


    Daniel Hügli, Interlaken


    Der starke Anstieg des Schweizer Frankens gegen den Euro beschäftigt auch den Bundesrat. «Wir beobachten die Aufwertung des Frankens mit Sorge», sagte Bundespräsidentin Doris Leuthard am Freitagabend anlässlich ihrer Festrede zum 75-jährigen Bestehen von SwissCham, des Verbandes Schweizerischer Aussenwirtschaftskammern, in Interlaken.


    Der Franken war am letzten Donnerstagabend gegen die europäische Einheitswährung auf ein Rekordhoch von 1.4006 pro Euro angestiegen. Am gleichen Tag hatte die Schweizerische Nationalbank ihre Eurokäufe offensichtlich eingestellt, die sie während über einem Jahr zwecks Schwächung des Frankens getätigt hatte.


    Am Montagmorgen schwächte sich der Franken wieder auf bis zu 1.4288 pro Euro ab, nachdem die Europäische Union und der IWF in der Nacht auf Montag einem Rettungsplan für angeschlagene europäische Staaten zugestimmt hatten.


    «Aufstockung der Währungsreserven nicht ohne Risiken»


    Die Vorsteherin des Eidg. Volkswirtschaftsdepartementes vermutet aber, dass die SNB am Markt weiter präsent sein werde. «Wenn es die SNB für nötig hält, wird sie weiterhin mit Interventionen reagieren», sagte Leuthard am Freitagabend. Gleichzeitig warnte die Bundespräsidentin aber: «Die Aufstockung der SNB-Währungsreserven mit Euro ist nicht ohne Risiko».


    Allein von Januar bis April hatte die SNB für rund 40 Milliarden Franken Euros gekauft, um die EU-Währung zu stützen und den Franken nicht allzu stark werden zu lassen. Ein aufgewerteter Franken schadet der Schweizer Exportindustrie und dem Tourismus in der Schweiz.


    Ob der Euro mit dem EU-Rettungspaket Boden gefunden hat, ist nicht sicher. «Am Montag lässt sich noch nicht abschätzen, ob die beschlossenen Massnahmen die Finanzmärkte beruhigen und damit letztlich auch den Euro stabilisieren können», sagte ein Analyst zu Reuters. «Während die Ansteckungseffekte durch die Bond-Käufe der EZB weitestgehend vermieden werden dürften, könnte der Euro dennoch unter Druck bleiben.»

    „Alles was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.“


    Konrad Adenauer

  • Sturm über den Schwellenländern

    Der Geldabfluss aus den Emerging Markets trägt Züge einer selbst erfüllenden Prophezeiung. Die Meinungen sind längst gemacht: Welche Länder es trifft, zeigt unsere grosse Übersicht.


    Sie seien «im Grossen und Ganzen einverstanden» mit Ben Bernanke, gaben die zwölf Ökonomen im Offenmarktausschuss der US-Notenbank Ende Juli zu Protokoll. Im September dürfte die Notenbank demnach mit dem Zurückfahren ihres Anleihenkaufprogramms beginnen; dieser Fahrplan wurde im gestern veröffentlichten Text nach Ansicht von Beobachtern bestätigt. Im Banne des Tapering ist auch das Urteil über die Schwellenländer gesprochen. Es fällt überwiegend negativ aus.


    «Die Märkte korrigieren jetzt, und das dürfte noch eine Weile so bleiben», sagt der Manager eines Milliarden-Investmentfonds zu Bloomberg. «Die Rotation aus Emerging Markets dürfte vor dem Hintergrund einer globalen Wachstumsverlangsamung anhalten», sagt ein Währungsstratege einer Grossbank. Im Ökonomenslang drückt sich aus, dass derzeit kein Anleger Lust auf Schwellenländer hat. Der Dollar steigt, die Zinsen in den USA werden attraktiver, die US-Konjunktur läuft: An der amerikanischen Börse ist der Mix aus Risiko und Rendite derzeit unschlagbar, Umschichtungen sind die Folge.


    Länder mit Handelsdefizit


    Unter den Fluchtländern sticht Brasilien hervor, dessen Währung seit Anfang Jahr schon 20 Prozent zum Dollar verloren hat. Indiens Rupie ist zur US-Währung um 18 Prozent schwächer geworden, der Rand aus Südafrika hat 22 Prozent an Wert eingebüsst. «Es trifft jene Länder, die fundamental verletzlich sind», sagt Thomas Herrmann, Ökonom bei der Credit Suisse. «Das sind vor allem Länder, die hohe Leistungsbilanzdefizite und somit einen hohen externen Finanzierungsbedarf aufweisen.» Zahlen des IWF zufolge wird Indien 2013 rund 5 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen importieren als exportieren, in Südafrika soll das Defizit 6,4 Prozent und in Brasilien 2,4 Prozent betragen.


    Auch die Türkei passt ins Bild. Die Währung des Landes, dessen Handelsbilanz 2013 mit 6,4 Prozent im Minus liegen dürfte, verlor dieses Jahr schon 11 Prozent zum Dollar. Auch Australiens Währung ist heute um 16 Prozent billiger zu haben als Anfang Jahr: Börsenhändler werfen den Rohstoffexporteur, der intensiven Austausch mit Asien betreibt, oft in denselben Topf wie dessen Handelspartner. In Australien erwartet der IWF dieses Jahr ein Handelsdefizit von 5,5 Prozent: Eine schwächere Währung dürfte der Konjunktur zwar helfen, doch die regionale Verwundbarkeit ist eine Gefahr.


    Die Krise ist bereits da


    Auch die Philippinen werden neuerdings von Investoren verschmäht. Das Land, das mit einem Wachstum von 7,8 zu den weltweiten Champions gehört, musste jüngst eine Währungserosion hinnehmen. Anfang Jahr notierte der Peso noch 11 Prozent höher als heute im Vergleich zum Dollar. «Der Ausverkauf von Schwellenländer-Anlagen ist stark von Stimmungen getrieben», sagt Thomas Herrmann von der CS. «Für die Staaten und deren Zentralbanken ist es extrem schwer, sich diesen Stimmungen zu entziehen.» Selbst der Ringgit aus Malaysia – ein Land mit grossem Exportüberschuss – wurde seit Jahresbeginn an der Börse um 8,2 Prozent zurückgebunden.


    Wie weit die animalischen Markttriebe den Schwellenländern noch zusetzen werden, ist unmöglich vorauszusagen. Kritisch wird es, wenn aus der Marktstimmung eine selbst erfüllende Prophezeiung wird: Dann führen schwächere Währungsbewertungen zu geringeren Gewinnaussichten für Aktien- und Obligationenbesitzer, was wiederum einen Ausverkauf von Wertpapieren und zusätzlichen Druck auf die Währung bewirkt. Ökonom Thomas Herrmann sieht ein beträchtliches Risiko für ein solches Szenario. Deshalb gilt jetzt Alarmstufe rot: Hatte der Ausverkauf im Juni gemächlich eingesetzt, so befinden sich die Schwellenländer heute im Nahkampf gegen den Markt.


    http://www.tagesanzeiger.ch/wi…enlaendern/story/18539866

  • Für die Schwellenländer ist nicht der Geldabfluss oder die Verschuldung das Hauptproblem, sondern das Thema, dass Grundnahrungsmittel sowie Öl, Gas, Benzin u.a. zum Teil massiv subventioniert worden sind und immer noch werden. Das reduzieren dieser Stützen in den Jahren wo es sehr gut lief hat man schlicht vergessen. Man will ja seine Wiederwahl nicht aufs Spiel setzen...

    Dass ein Sozialsystem nach OECD-Prägung auch in den Boomjahren nie ein Thema war, verschärft die Situation im Abschwung umso mehr. Die Ellenbogengesellschaft nimmt auch in Asien zu und wer will finanziell schon für seine Verwandschaft einstehen? Auch wenn es traditionell immer so war? Demographisch bleibt Asien deutlich im Vorteil uns gegenüber. Aber Reformen UND Modernisierungen im Sozialsystem sind dringend nötig.

    Geld bleibt scheu wie ein Reh und springt vom einen Thema zum anderen. Gefährlich wird's höchstens dann, wenn man sich auf einen Zustand gewöhnt hat und nicht mehr aus der Hängematte kommt!

    Einer Straßenbahn und einer Aktie darf man nie nachlaufen. Nur Geduld: Die nächste kommt mit Sicherheit. André Kostolany

  • Kreditexzesse schlimmer als vor Lehman-Kollaps

    Der ehemalige Chefökonom der BIZ findet gegenüber «The Telegraph» ziemlich klare Worte: Die derzeitige Situation erinnere ihn stark an jene 2007. Nur dass die Staatsverschuldung und jene der Privathaushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt in den entwickelten Ländern 30 Prozent über dem Stand von damals liege. Dazu komme das gewaltige Kreditwachstum in den Schwellenländern, so der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses der OECD.

    Erst kürzlich warnte sein früherer Arbeitgeber in einem Quartalsbericht, dass sich die Ausgabe nachrangiger Anleihen und verbriefter Kredite in Europa über die vergangenen drei Jahre auf umgerechnet 52 Milliarden Dollar mehr als verdreifacht habe. Gleichzeitig sei die Kreditvergabe westlicher Banken in die Schwellenländer auf einen neuen Rekordstand gestiegen.

    Gefahren gehen derzeit insbesondere von den Schwellenländern aus. Gerade in China waren die letzten Jahre von einem unkontrollierten Kreditwachstum geprägt, das kulturell verankerte Schattenbankensystem noch gar nicht miteinbezogen. Ob die Zentralbanken führender Wirtschaftsnationen von ihrer Politik des billigen Geldes abkehren können, muss vor diesem Hintergrund stark angezweifelt werden.


    http://www.cash.ch/news/top_ne…lehmankollaps-3124040-771

  • Kommt eine neue Schwellenländer-Krise?

    Steht die Welt vor einer Schwellenländer-Krise? Zyniker behaupten, das sei eine rhetorische Frage, zumal die Anleger an den internationalen Finanzmärkten schon seit Monaten Engagements in aufstrebenden Märkten meiden. Das war bisher vor allem an den Devisenmärkten zu spüren, wo Währungen wie beispielsweise die türkische Lira oder die indische Rupie stark unter Druck gerieten. Auch Russland und Brasilien stehen im Visier der Hedge-Funds.


    Im Gespräch mit Fondsmanagern wird klar, dass das Vertrauen in diese Länder stark gefallen ist. An Gründen dazu fehlt es freilich nicht. Ein Beispiel ist das Währungschaos in Argentinien, das auf die Stimmung drückt. Ein weiterer Grund ist die Bereitschaft der US- Notenbank, ihre expansive Geldpolitik ganz leicht zu drosseln. Das führt zu einem Kapitalrückzug aus den aufstrebenden Märkten in den Dollarraum.


    Während die einen Parallelen zur Währungskrise Mitte der 1990er Jahre sehen, als Thailand, Indonesien und später auch Russland in die Knie gezwungen wurden, steht für andere die Frage im Mittelpunkt, wie sich eine eventuelle Währungskrise in den Emerging Marktes auf amerikanische Unternehmen auswirken würde. Apple hat zum Beispiel letzte Woche während der Präsentation der Quartalsergebnisse über den Einfluss der Währungsturbulenzen auf den eigenen Umsatz gesprochen. Und der Hersteller des iPhone ist nicht allein: Auch GM zieht einen guten Teil des operativen Gewinnes aus den Emerging Markets, Coca-Cola und Pepsi ebenso. Nun stellt sich die Frage, wie viel von dem in den Schwellenländern erwirtschafteten Gewinne «echt» war und wie viel davon bloss eine Folge der jahrelangen Abschwächung des Dollars.


    Ob die Lage wirklich kritisch ist, wird allerdings auch von vielen infrage gestellt. Es sei heute ganz anders als vor zwanzig Jahren. Die Emerging Markets seien reifer geworden und die Währungsturbulenzen stellten dementsprechend keine Gefahr dar. Für diese Argumentation spricht unter anderem die Tatsache, dass zahlreiche Länder hohe Dollarreserven angehäuft haben. Russland zum Beispiel steht heute viel stärker da. Im Gegensatz zu den 1990er Jahren ist das Land kaum mehr im Ausland verschuldet und hat dank hohen Erdölpreisen beträchtliche Dollarreserven angehäuft. Ähnliches gilt für Brasilien. Für Länder mit hohen Rohstoffvorkommen sehen die Auguren in der nahen Zukunft denn auch weniger Probleme.


    Doch Rohstoffe allein können ein Land nicht vor dem Kollaps schützen, wie das Beispiel Argentinien zeigt. Das Land musste in den letzten Tagen eine massive Abwertung der Währung hinnehmen. Hauptgrund für die Probleme Argentiniens ist die starke Inflation. Insofern lohnt es sich, die Inflation in anderen Ländern genauer zu analysieren. Wenn die Teuerung stetig zunimmt, dann wird sich die Währung früher oder später anpassen müssen.


    http://www.nzz.ch/finanzen/ueb…nlaender-krise-1.18235417

  • Nun will man also, grad zu Beginn der Fastnachtszeit, im grossen Theater das Stück 'Die Schwellenkrise' anpreisen. Na, wer Lust hat geht hin.

    Wer keine Lust hat, schaut hier:

    SmileDirol

    Von moneycab -

    11:16


    London – Die Stimmung in den Unternehmen des Euroraums hat sich zu Beginn des neuen Jahres weiter verbessert. Der vom Forschungsunternehmen Markit erhobene Einkaufsmanagerindex stieg im Januar um 0,8 Punkte auf 52,9 Zähler, wie das Institut mitteilte. Vorläufige Zahlen wurden allerdings leicht von zuvor 53,2 Punkten nach unten revidiert.

    Bemerkenswert sind vor allem die Daten aus Frankreich. Erstmals seit Monaten lieferten die Stimmungsindikatoren aus der zweitgrössten Euro-Volkswirtschaft keine Enttäuschung, sie konnten jeweils ein Stück weit an Boden gut machen.

    Industrie: Indikator auf dem höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren
    Insgesamt hellte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor des Euroraums laut der Umfrage etwas auf, der Indikator für die Industrie erreichte nach Zahlen vom Montag den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren.

    In Deutschland fiel die Entwicklung nur in der Industrie überraschend positiv aus, während der Stimmungsindikator für den Bereich Dienstleistungen leicht auf 53,1 Punkte zurückfiel. Beide Kennzahlen für Deutschland liegen aber weiter über die sogenannte Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Werte oberhalb der Marke gelten als Hinweis für eine Zunahme der Wirtschaftsaktivitäten. Werte darunter deuten auf ein Schrumpfen hin.

    Konjunktur-Erholung in Spanien zieht an
    In dem wirtschaftlich angezählten Land Spanien gewinnt die konjunkturelle Erholung offenbar an Fahrt. Hier hellte sich die Stimmung in beiden betrachteten Wirtschaftsbereichen weiter auf, nachdem sie zuvor bereits die Wachstumsschwelle übersprungen hatten. Vor allem die Stimmung bei den spanischen Dienstleistern machte zum Jahresauftakt einen Sprung nach oben. In Italien hellte sich hingegen nur die Stimmung im Bereich Dienstleistungen auf, während sie sich in der Industrie leicht eintrübte.

    Einzelhandel schwächelt im Dezember
    Die Einzelhändler im Euroraum haben zum Jahresausklang ein unerwartet deutliches Umsatzminus hinnehmen müssen. Nach Angaben des europäischen Statistikamtes sanken die Erlöse im Dezember um 1,6 Prozent zum Vormonat. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang um 0,7 Prozent gerechnet. Der kräftige Anstieg im November wurde zudem auf 0,9 (zunächst 1,4) Prozent nach unten korrigiert. Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Umsätze im Dezember um 1,0 Prozent. Im Gesamtjahr 2013 setzte die Branche 0,9 Prozent weniger um als im Vorjahr.

    Die stärksten Umsatzeinbussen unter den Euroländern meldeten im Dezember Deutschland mit minus 2,4 Prozent zum Vorjahresmonat, Belgien mit minus 1,9 Prozent und Finnland mit minus 1,3 Prozent. Den höchsten Zuwachs erzielte Luxemburg mit plus 9,4 Prozent. (awp/mc/pg)


    Schlagwörter: Eurozone, Konjunktur, Wirtschaftsstimmung

  • Don't Blame the Fed

    Die Probleme der Emerging Markets sitzen tiefer.


    [Blocked Image: http://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2014/02/TaperingEM.jpg]
    Quelle: Capital Economics


    Die Grafik zeigt in Grau die Renditen zehnjähriger US-Treasuries (rechte Skala, in % ) und in Blau die relative Performance der Schwellenländeraktien, gemessen als Verhältnis des MSCI Emerging Markets zum MSCI-Weltindex. Am aktuellen Rand ist zu erkennen, dass die US-Langfristzinsen seit Anfang Jahr von über 3 auf 2,6% gefallen sind, während sich der Ausverkauf der Schwellenländeraktien akzentuiert hat. Damit ist klar, die jüngste Episode der Schwellenländerturbulenzen hatte nichts mit der Drosselung der Anleihenkäufe (Tapering) durch das Fed und der Angst vor steigenden Zinsen zu tun. Die Langfristzinsen, die die in Zukunft erwarteten kurzfristigen Zinsen reflektieren, sind sogar gefallen.


    Ganz anders war es im Sommer 2013, als der Anstieg der US-Anleihenrenditen zu einem massiven Einbruch der aufstrebenden Märkte führte, wie die fallende blaue Linie verdeutlicht. Die Logik: Das Verebben der Liquiditätsschwemme, die die Emerging Markets überflutet und die Vermögenspreise nach oben getrieben hatte, würde das Ende der Party bedeuten. Höhere Zinsen in den USA würden zu einem Kapitalabfluss von den Schwellenländern führen, da ihr Zinsvorteil das Risiko nicht mehr wert wäre.


    Aber bei genauerem Hinsehen stellt sich heraus, dass die relative Performance der Schwellenländeraktien schon lange davor nach unten zeigte. Der Wendepunkt war im Jahr 2011. Seither entwickeln sich die Emerging Markets schlechter als die Märkte der Industrienationen. In dieser Phase haben auch die Rohstoffmärkte ihren Höhepunkt erreicht; das ist kein Zufall, hängt doch das Wachstum der Schwellenländer in hohem Grad von den Rohstoffmärkten und von der Nachfrage Chinas ab. Beide haben, wie wir wissen, in den vergangenen drei Jahren an Dynamik verloren.


    Die Rohstoffabhängigkeit ist aber nur ein Aspekt der Schwellenländerschwäche. Gleichzeitig haben viele aufstrebende Länder mit einem kreditgetriebenen Konsumboom eine Verschlechterung der Zahlungsbilanz erfahren. Wichtige Reformen zur Verbesserung der Produktivität wurden nicht angegangen. Dazu werden nun die demokratischen Defizite, die während der Boomjahre von ausländischen Investoren ignoriert wurden, wieder als Risikofaktor wahrgenommen.


    http://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-233/

  • blame the poor and the workers

    http://blogs.telegraph.co.uk/f…-synchronised-tightening/


    http://libertystreeteconomics.…bor-market-indicator.html


    besonders interessant im zweiten link sind die kommentare. zbsp.:

    und dauerbrenner:

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  • Argentinien und Südafrika: Schwellenländer an der Schwelle zur Krise


    (Ausführliche Fassung) - Deutschland setzt bereits erste Lockerungen der Coronavirus-Beschränkungen um - da wird im Süden der Welt noch hart um eine Beschränkung der Pandemie gerungen. In Afrika und Lateinamerika kämpfen Schwellenländer gegen ähnliche Probleme. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa kündigte am Dienstagabend ein Investitionspaket von umgerechnet 25 Milliarden Euro für die Krisenbewältigung an und setzt dabei auch auf die Hilfe von Weltbank und IWF. Klar ist: Beim Weg nach vorne droht eine hohe Verschuldung. Zwei Schwellenländer im Vergleich zeigen das:


    22.04.2020 08:45


    SÜDAFRIKA als Afrikas zweitgrösste Volkswirtschaft erlebt verheerende Auswirkungen der Restriktionen auf die Wirtschaft, die sich schon vor der Coronakrise in der Rezession befand. Millionen Menschen kämpfen dort ums Überleben, die Armut ist in wenigen Wochen dramatisch angewachsen. Ramaphosa versprach mehrmonatige Überbrückungsgelder sowie eine aufgestockte Sozialhilfe und kündigte ein Programm zur Neuausrichtung der schlingernden Wirtschaft an. Sein Land hatte direkt am ersten Tag einer mehrwöchigen Ausgangssperre einen Tiefschlag von der Ratingagentur Moody's erhalten.


    Nur Stunden nach Umsetzung der strengen Restriktionen senkte die letzte grosse Ratingagentur den Daumen über dem Kap-Staat - Moody's stufte seine Kreditbewertung in den Ramschbereich ab, der für Anleger riskante Anlagen benennt. Die Konsequenz war eine Kapitalflucht, die Landeswährung fiel auf ein Rekordtief. Südafrika wird nun noch höhere Zinsen auf seine Staatsanleihen zahlen müssen. Der am Kap lange als undenkbar geltende Gang zum IWF wurde plötzlich denkbar.


    Der Kap-Staat mit seiner hohen Arbeitslosigkeit und brutalen sozialen Ungleichheit kämpft seit Jahren mit strukturellen wirtschaftlichen Problemen und einer unzuverlässigen Stromversorgung. Problematisch ist auch die starke Fokussierung auf den Rohstoffsektor - gerade bremst die Coronakrise auch die Gold- und Platinproduktion aus.


    Im Kampf gegen den Konjunktureinbruch versucht die Notenbank mit Zinssenkungen gegenzusteuern. Ihre Wachstumsprognose für 2020 revidierte sie von minus 0,2 auf minus 6,1 Prozent. Sie ist noch pessimistischer als der Internationale Währungsfonds (IWF), der bisher von minus 5,8 Prozent ausgeht.


    ARGENTINIEN als Südamerikas zweitgrösste Volkswirtschaft steckte ebenfalls schon vor der Corona-Pandemie in einer handfesten Wirtschaftskrise. Wie in Südafrika hat der weitgehende Lockdown seit Mitte März nun Fabriken, Geschäfte und Büros ganz zum Stillstand gebracht. Der IWF rechnet mit einem Rückgang der Wirtschaftskraft in diesem Jahr um 5,7 Prozent - und Argentinien befindet sich bereits seit 2018 in der Rezession. Das Land leidet wie der Kap-Staat unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer grossen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Zudem ist Argentinien hoch verschuldet.


    Allein mit 57 Milliarden Dollar steht das Land beim IWF in der Kreide - dem grössten Kredit, den der Fonds jemals vergeben hat. Die Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Genesung des prominenten Schuldners sind in Washington offenbar verflogen: Der IWF erklärte die Schulden des Landes zuletzt für nicht mehr tragfähig und rief private Gläubiger auf, auf einen Teil ihrer Forderungen zu verzichten. Die Vorsitzende der regionalen UN-Wirtschaftskommission Cepal, Alicia Bárcena, warb für Finanzhilfen und warnte vor den sozialen Folgen der Krise in der Region: "Die Arbeitslosigkeit könnte von 8,2 auf 13,2 Prozent steigen und die Zahl der Armen von 185 Millionen auf 209 Millionen."


    Der IWF kann laut seinen Statuten nicht auf Forderungen verzichten, denkbar ist aber eine Stundung der Rückzahlungen. Dagegen werden private Gläubiger wohl Verluste hinnehmen müssen. Argentinien hat einen Schuldenschnitt und ein Zahlungsmoratorium vorgeschlagen. Nun liegt der Ball im Spielfeld der Gläubiger, darunter Investmentfonds wie Blackrock und Pimco. Einige haben schon den ersten Vorschlag der Argentinier abgelehnt, wollen aber weiter verhandeln. Sollte es keine Einigung geben, droht Argentinien die Staatspleite - wieder einmal./rek/dde/DP/zb


    (AWP)