Wie lange dauert es noch, bis ich mit meinem Bargeld, Bankguthaben, etc. nichts mehr kaufen kann. Ist das real gesehen möglich? Können die Notenbanken dagegen etwas unternehmen? In welchem Ausmass? Heute und morgen wird das nicht der Fall sein, aber wenn es so weiter geht, wird bald niemand mehr etwas gegen Bargeld verkaufen. Wie beurteilt ihr diese Entwicklung? Karat !
G E L D! Wertlos? Eine Frage der Zeit!
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da ich heute und und nicht morgen lebe.. mache ich mir keine sorgen
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Karat1 hat am 10.11.2015 - 09:05 folgendes geschrieben:
ZitatWie lange dauert es noch, bis ich mit meinem Bargeld, Bankguthaben, etc. nichts mehr kaufen kann.
Wissen wir nicht. Das kann Tage, Wochen, Monate, Jahre oder Jahrzehnte dauern.
Da aber die durchschnittliche Lebensdauer eines reinen Papiergeldes im Rahmen von 9 - 40 Jahren liegt und das aktuelle (Dollar) mit 44 Jahren am oberen Rand dieser Grenze steht, ist es plausibel, dass wir in den nächsten 1-5 Jahren eine neue Währungsreform sehen.ZitatIst das real gesehen möglich?
Öhmm: Wenn wir die Geschichte der Menschheit betrachten, sind von 3800 Papiergeldsystemen bisher 3800 eingebrochen.
So gesehen liegt die historische Erfahrung bei 100% gegen ein Papiergeldsystem. Die Chance, dass wir das erste ungedeckte Papiergeldsystem haben, das nachhaltig funktioniert, ist also verschwindend gering.
ZitatKönnen die Notenbanken dagegen etwas unternehmen?
Nein, können sie nicht! Bzw. nur sehr bedingt.
Die Crux bei einem ungedeckten Papiergeldsystem (oder auch "Währung") ist die, dass es durch nichts gedeckt ist.
Es erhält seinen Wert also nur aus dem Vertrauen. Dem Vertrauen, dass ich mir mit dem 100xy-Schein auch in 1 Jahr noch in etwa so viel kaufen kann wie heute. Schwindet das Vertrauen, schwindet in gleichem Ausmasse auch der Wert der Währung.
Das kann im Extremfall zwischen 6-48 Stunden auf Null absinken.Das einzige, was eine Notenbank gegen einen allfälligen Vertrauensverlust unternehmen kann, sind beruhigende Worte, die dann durch die Medien auch entsprechend breit kolportiert werden.
ZitatHeute und morgen wird das nicht der Fall sein, aber wenn es so weiter geht, wird bald niemand mehr etwas gegen Bargeld verkaufen. Wie beurteilt ihr diese Entwicklung?
Weniger dramatisch als sie klingt.
Natürlich werden dann Bargeld-Forderungen und insbesondere Forderungen gegenüber Bargelt bei Banken (aka. Girokonto) wertlos.
Andererseits wird das Leben weitergehen. Jeder, der arbeitet wird nach wie vor für rund 25% seiner Arbeitsleistung eine Wohnung bekommen und für 10% Lebensmittel ... etc.Dramatisch wird es höchstens für Rentner mit hohem Barvermögen in Währung. Aktienbesitzer oder Rohstoffbesitzer werden hingegen kaum betroffen sein (Aktionäre von Banken und Versicherungen ausgenommen).
nix_weiss hat am 06.12.2015 - 12:51 folgendes geschrieben:
Zitatda ich heute und und nicht morgen lebe.. mache ich mir keine sorgen [Blockierte Grafik: http://www.cash.ch/sites/all/modules/contrib/smiley/packs/kolobok/smile.gif]
Das ist die gleichermassen dümmste wie auch populärste Antwort!In der Tat werden über 99.9% der Menschen von Währungsreformen überrascht und verlieren ihr Bar- und Bankvermögen.
Vergleichbar mit dem Typen, der aus dem 20. Stockwerk fällt und bei jedem Stockwerk sagt: "Bis jetzt ist ja nix schlimmes passiert".
Nun ja, zumindest sagt er das 19 mal. -
MarcusFabian hat am 17.01.2016 - 01:17 folgendes geschrieben:
ZitatDa aber die durchschnittliche Lebensdauer eines reinen Papiergeldes im Rahmen von 9 - 40 Jahren liegt und das aktuelle (Dollar) mit 44 Jahren am oberen Rand dieser Grenze steht, ist es plausibel, dass wir in den nächsten 1-5 Jahren eine neue Währungsreform sehen.Der Simbabwe-Dollar war die Währung von Simbabwe von 1980 bis 2015
Abwertung des Rubel 1998
Die russische Regierung konnte den unrealistisch gewordenen Kurs des Rubel nicht länger verteidigen. Sie hatte vergeblich versucht, mit den 4,8 Milliarden Dollar Hilfsgeldern des IWF den Rubelkurs zu stützen. Am 17. August erweiterte sie den Dollar-Korridor des Rubel, was einer De-facto-Abwertung der Währung gleichkam. Der US-Dollar durfte danach zwischen 6,0 und 9,5 Rubel gehandelt werden. Zuvor durfte ein Mittelwert von 6,2 Rubel nur um maximal 15 % nach oben oder unten überschritten werden. Das Versprechen der Regierung, den Rubel nicht abzuwerten, wurde so durch die Hintertür aufgegeben. Die Rückzahlung privater Auslandsschulden wurde für 90 Tage ausgesetzt und die Bedienung kurzfristiger Staatsanleihen eingestellt. Die Freigabe des Wechselkurses führte zu einer starken Abwertung des Rubels mit einem Wertverlust von 60 %Wenn der Ölpreis noch lange so tief bleibt, wird es für den Rubel nochmals eng. Der Franken wird weiterhin eine Fluchtwährung bleiben. Das ist schlecht für unsere Wirtschaft.