Lidl erhöht Löhne um 1% und Mindestlohn um 100 CHF 05.02.2016 09:20 Weinfelden (awp/sda) - Trotz Frankenstärke und Detailhandelskrise bezahlt Lidl Schweiz seinen Angestellten ab März mehr Lohn. Der Discounter mit rund 3'000 Mitarbeitern erhöht die Gesamtlohnsumme im Geschäftsjahr 2016 um 1%. Der Mindestlohn steigt um 100 CHF auf 4'100 CHF. Die neuen Mindestlöhne und die Erhöhung der Lohnsumme vereinbarte die Schweizer Tochter des deutschen Discounters Lidl mit der Gewerkschaft Syna und dem Kaufmännischen Verband Schweiz im Rahmen des bestehenden Gesamtarbeitsvertrages (GAV), wie einem gemeinsamen Communiqué vom Freitag zu entnehmen ist. Auch alle weiteren Löhne passt Lidl nach oben an. Zweijährig gelernte Mitarbeitende beziehen beim Discounter, der im vergangenen Jahr in der Schweiz die 100. Filiale eröffnet hatte, künftig mindestens 4'200 CHF. Mitarbeitende mit einer dreijährigen Lehre erhalten mindestens 4'350 CHF. Alle Angaben beziehen sich auf ein 100-Prozent-Pensum. Die Erhöhung der Lohnsumme von 1% beinhaltet neben der Erhöhung der Mindestlöhne insbesondere Beträge für individuelle Lohnverbesserungen. Es werden 13 Monatslöhne ausbezahlt. Der seit 2011 bestehende Lidl-GAV garantiert zudem eine Wochenarbeitszeit von 41 Stunden, einen 16-wöchigen Mutterschaftsurlaub und einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub. Syna und der Kaufmännische Verband zeigten sich sehr erfreut über dieses Ergebnis. Die Erhöhung der Lohnsumme sei vorbildlich für die gesamte Branche und die Anhebung der Mindestlöhne zeige, dass im Detailhandel durchaus faire Löhne bezahlt werden könnten, heisst es in einer Reaktion der Arbeitnehmervertreter. BESSERE LÖHNE ALS BEI KONKURRENZ Mit 4'100 CHF ist der Mindestlohn bei Lidl klar höher als bei Migros und Coop. Die beiden Branchenriesen in der Schweiz bezahlen Brutto-Mindestlöhne von 3'900 CHF. Die Gewerkschaften hatten die beiden Detailhändler für ihre Lohnpolitik für das aktuelle Geschäftsjahr kritisiert. Einen etwas höheren Mindestlohn erhalten die Angestellten bei Denner, nämlich mindestens 4'025 CHF pro Monat. Deutlich besser dran sind jedoch die Mitarbeiter von Aldi. Der Mindestlohn beim fünftgrösste Detailhändler der Schweiz nach Migros, Coop, Denner und Manor beträgt 4'275 CHF. yr (AWP)

Aldi, Lidl, Coop, Denner, Migros, Landi...
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Coop mit weniger Gewinn 2015 23.02.2016 11:40 Bern (awp/sda) - Der Detailhändler Coop hat im vergangenen Jahr nicht nur weniger Umsatz, sondern auch deutlich weniger Gewinn gemacht. Der starke Franken sowie der Druck auf die Preise machen Coop zu schaffen. Zudem hat Coop ausserordentliche Gelder an die Pensionskasse gezahlt. Der Jahresgewinn liegt mit 416 Mio CHF um 54 Mio CHF tiefer, wie Coop am Dienstag mitteilte. Den Einbruch um über 11% begründet das Unternehmen mit einer ausserordentlichen Arbeitgebereinlage von rund 60 Mio CHF an die Pensionskasse Coop. Der Betriebsgewinn (EBIT) fiel um rund 13% auf 716 Mio. Der Gruppenumsatz sank auf 26,9 Mrd CHF. Dies entspricht einem Rückgang von 4,4%. Bereits im Januar hatte Coop einen tieferen Umsatz in dieser Grössenordnung angekündigt. Zufrieden zeigt sich Coop mit der Entwicklung im Grosshandel und der Produktion, wo etwa die Ergebnisse des Fleisch- und Lebensmittelverarbeiters Bell sowie die Transgourmet-Gruppe eingerechnet werden. Im Detailhandel, dem Herzstück der Gruppe, machten sich hingegen die Preisabschläge sowie tiefere Benzinpreise bemerkbar. Beide Effekte belaufe sich gemäss Coop auf 600 Mio CHF. (AWP)
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Migros verdient 2015 weniger - Erstmals über 100'000 Mitarbeiter 13.04.2016 10:16 Zürich (awp) - Die Migros hat im vergangenen Geschäftsjahr den Einkaufstourismus und die Frankenstärke zu spüren bekommen und unter dem Strich weniger verdient. Dennoch konnte die Genossenschafts-Gruppe erneut ihre Marktanteile ausbauen und beschäftigte per Ende 2015 erstmals insgesamt über 100'000 Personen. Der Gruppengewinn schrumpfte um 4,2% auf 791,1 Mio CHF. Das Betriebsergebnis EBIT kam mit 981,6 Mio CHF gar um 13% unter dem Vorjahr zu liegen. Bereits im Januar hatte die Migros Angaben zum Umsatz veröffentlicht: Dieser verzeichnete eine leichte Zunahme um 0,1% auf 27,4 Mrd CHF. "Das Marktumfeld war schwierig, trotzdem konnten wir im Detailhandel die Kundenfrequenzen wiederum steigern und markant Marktanteile ausbauen", so Herbert Bolliger, Präsident der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB), in einer Mitteilung vom Mittwoch. Zudem streicht er das Umsatzwachstum im Bereich E-Commerce heraus, welches inklusive der im Frühjahr 2015 mehrheitlich übernommenen Digitec Galaxus bei +47% zu liegen kam. Ohne Akquisitions-, Teuerungs- und Währungseffekte stiegen die Erlöse um 8,9% auf 1,1 Mrd CHF, wovon 938,1 Mio CHF (+10%) auf den E-Commerce-Bereich Detailhandel entfallen. Investiert hat die Migros etwas weniger: Die Investitionen gingen gegenüber dem Vorjahr um 17% auf 1,36 Mrd CHF zurück. Im Fokus der Investitionstätigkeit standen den Angaben zufolge vor allem Initiativen im Bereich Flächenexpansion und Umbauten zur Attraktivitätssteigerung der Läden. ZAHL DER MITARBEITENDEN ERSTMALS ÜBER 100'000 Die Zahl der Angestellten stieg erneut an und überschritt zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte die Marke von 100'000. Konkret stieg die Mitarbeiterzahl um 3,0% auf 100'373, was hauptsächlich auf die im Berichtsjahr getätigten Übernahmen zurückgeführt wird. Neben der bereits erwähnten Mehrheitsübernahme von Digitec Galaxus hatte die Migros auch die Santémed Gesundheitszentren AG und die Lüchinger+Schmid-Gruppe übernommen. In der Schweiz beschäftigte die Migros Ende Jahr rund 86'000 Personen. Damit sei man weiterhin die grösste private Arbeitgeberin der Schweiz, wie es heisst. cp/sta (AWP)
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Migros: LeShop erneut mit mehr Umsatz im ersten Halbjahr 04.07.2016 06:55 Zürich (awp/sda) - Die Migros-Tochter LeShop ist auch im laufenden Jahr weiter gewachsen. Der Umsatz des gemäss eigenen Angaben grössten Online-Lebensmittelanbieters legte im ersten Halbjahr um 4,6% auf 93,6 Mio CHF zu. Präzisere Lieferzeiten, Gebietserweiterungen für die Tageslieferungen und der Ausbau des Abholstellennetzes hätten das Wachstum angekurbelt, teilte die Migros-Tochter am Montag in einem Communiqué mit. LeShop habe die Lieferzeiten in drei grossen Schweizer Städten weiter präzisiert. In Genf und Lausanne können Kunden seit März zwischen vier kurzen Zeitfenstern ab 16.30 Uhr bis 21.00 Uhr wählen. Derselbe Service steht den Zürcher Kunden seit Oktober 2015 zur Verfügung. In über 40 weiteren Schweizer Städten gibt es zudem seit Oktober 2015 tagsüber kürzere Zeitfenster für die Lieferung. Mit den zusätzlichen Zeitfenstern erreiche der Online-Supermarkt neue Kundensegmente, schrieb LeShop: Den Lieferservice am Abend nutzten Berufstätige, die abends spät nach Hause kommen oder Bewohner von Mehrfamilienhäusern, die ihre Einkäufe nicht deponieren lassen möchten. Der Tages-Lieferservice werde rege durch KMUs, Schulen und Krippen genutzt. MEHR ABHOLSTELLEN Zudem wurde das Abholstellennetz ausgebaut. Neu beliefere LeShop 17 Abholstellen, nachdem es vorher 11 gewesen seien. Das Angebot werde ständig ausgebaut. Überproportional seien die Verkäufe von Bio- und Alnatura-, Allergiker-, Diät- und Naturkosmetikprodukten gestiegen. Hier sei der Umsatz um 27 Prozent in die Höhe geschossen. Neun von zehn LeShop-Kunden hätten Bio- und/oder Alnatura-Artikel eingekauft. Auch für die Zukunft zeigte sich LeShop optimistisch. Firmenchef Dominique Locher erwartet eine Beschleunigung der Entwicklung: Zurzeit würden in der Schweiz rund 1,8% der Lebensmittel online gekauft. Nur ein einziger Prozentpunkt mehr entspreche einem Umsatzwachstum von 470 Mio CHF. (AWP)
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Coop kauft die Tankstellen-Shops von Aperto Der Detailhändler Coop wird noch grösser. Ab 2017 gehört auch die schweizerische Aperto-Gruppe zum Unternehmen. Zum Kaufpreis macht Coop in der Mitteilung vom Freitag keine Angaben. Bisher gehörte Aperto der Hofer Holding und der Villars Holding. Interessant für Coop sind vor allem die Aperto-Läden an den Bahnhöfen. Die Tankstellen-Shops hingegen werden 2017 an die Oel-Pool AG übertragen, welche die zugehörigen Tankstellen betreibt. (SDA)
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Coop-Chef will für Online-Plattform "Microspot" eigenes, breites Sortiment
Bei der Online-Plattform Microspot des Detailhändlers Coop soll ein "eigenes, breites Sortiment" im Zentrum stehen. Das sagte Coop-Chef Joos Sutter in einem Interview mit der "Sonntagszeitung". Dem eingestellten Internet-Marktplatz Siroop habe "letztlich auch ein starker Motor gefehlt, nämlich ein tragendes Eigengeschäft", so der Coop-Chef
17.06.2018 17:35
Man werde aber die umsatzstärksten Partner auf die Microspot-Plattform mitnehmen, sagte Sutter. "Erst in einer zweiten Phase werden wir den Gedanken des Marktplatzes wieder aufnehmen." Dass die für Elektronikprodukte bekannte Marke Microspot nun auch andere Produkte, wie Kleider, anbieten wolle, sieht der Coop-Chef nicht als Problem. Auch Amazon habe mit dem Verkauf von Büchern angefangen und werde längst anders wahrgenommen.
Umsatz legt zu
Dass der Kleidermarkt schwierig geworden ist, bestätigt auch Sutter. Dennoch habe das Warenhaus "Coop City" Marktanteile gewonnen. Das liege vor allem daran, dass der Food-Anteil 40% des Sortiments ausmache. "Das schafft Frequenzen."
In den Supermärkten lege Coop nach wie vor an Umsatz und Kunden zu. "Allerdings muss dieses Umsatzplus mit sehr viel mehr Anstrengungen erwirtschaftet werden", betonte der Coop-Chef. Umsatztreiber seien Convenience-Linien und das Nachhaltigkeitssortiment, vor allem Bio. Mit Innovationen wie der Vegetarier-Linie "Karma" erziele man bereits 65 Millionen und mit dem Früchtelabel "Primagusto" 100 Millionen Franken.
Milch wird teurer
Bei der Milch will Coop den "Tierwohl-Standard" anheben: Ende Jahr werde es keine herkömmliche Pastmilch in den Regalen geben, betonte Sutter. "Neu müssen die Kühe regelmässigen Auslauf im Freien haben sowie einen weiteren Standard der Tierwohlprogramme des Bundes erfüllen."
Bauern, die dem Folge leisteten, bekämen 4 oder 6 Rappen mehr pro Kilogramm Milch. Aber auch die Konsumenten müssen mehr für die Milch bezahlen: "Die Pastmilch wird 5 Rappen teurer", bestätigte der Coop-Chef. Coop glaube aber, dass die Konsumenten den Effort goutieren würden - sie erhielten damit einen "klaren Mehrwert".
tp/
(AWP)
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Migros-Chef will Profitabilität mit "Vielzahl von Projekten" verbessern
Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen will mit einer "Vielzahl von Projekten" die Profitabilität des Detailhandels-Konzerns verbessern. Tatsache sei, dass die Migros ihre finanziellen Ziele verfehlt habe, sagte Zumbrunnen in einem am Samstag publizierten Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ). "Damit kann ich nicht zufrieden sein.".
17.06.2018 16:55
Die sinkenden Margen im Migros-Kerngeschäft hätten mit sinkenden Preisen für die Kunden, besonders im Non-Food-Bereich zu tun, aber auch mit höheren Lohn- und Strukturkosten, sagte Zumbrunnen im Interview. Die Margenschmälerung sei zudem eine Folge des wachsenden Online-Geschäfts, das Preisdruck durch höhere Transparenz schaffe.
Als weitere Faktoren sieht er aber auch Firmen der Migros-Gruppe, die sich in einer "Transformationsphase" befänden. Beispiele seien Schild und Herren Globus, die unter der Marke Globus vereinigt werden. Ein weiteres Beispiel sei der Fokus aufs Online-Geschäft von Ex Libris. Diese notwendigen Ausrichtung belasteten in einer ersten Phase natürlich das Gruppen-Ergebnis, so der Migros-Chef.
Möglichkeiten für Synergien sieht Zumbrunnen beim Online-Angebot, nicht zuletzt beim Marktplatz Digitec Galaxus. Der Fachmarkt SportXX habe etwa eine Strategie, die "online" und "stationär" verbinde. Gleichzeitig könne SportXX aber auch auf dem Marktplatz Galaxus vorteilhaft positioniert werden. "Damit können wir innerhalb der Gruppe Synergien schaffen."
Beim Online-Supermarkt "Le Shop" will Zumbrunnen ebenfalls die Synergien mit dem Kerngeschäft verstärken. Bei "Le Shop" sei zu beobachten, was bei allen "Food-Online-Modellen" passiere. "Werden sie separat geführt, erreichen sie ab einer gewissen Grösse einen Plafond. Damit sie weiterwachsen, müssen sie in eine Cross-Channel-Strategie integriert werden."
Kein Thema ist für Zumbrunnen eine Reduktion der Zahl der Migros-Genossenschaften. So wären die finanziellen Vorteile aus seiner Sicht "nicht sehr gross". "Eine solche - per se politische - Debatte, wäre für die Positionierung und den Erfolg der Migros völlig kontraproduktiv und würde uns vom Ziel abbringen, die sich ändernden Kundenbedürfnisse abzudecken."
tp/
(AWP)
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Coop und Migros zählen zu den grössten Detailhändlern der Welt
Die Welt des Detailhandels wird global gesehen von US-amerikanischen Unternehmen dominiert. So ist Wal-Mart die nach Umsatz gemessen grösste Firma der Branche.
21.01.2019 13:24
Migros (39) und Coop (44) zählen allerdings immerhin zu den weltweit 50 grössten Detailhändlern. Ebenfalls in die Top 250 schaffte es aus der Schweiz beispielsweise der Reisedetailhändler Dufry, der weltweit an Flughäfen Duty Free Shops betreibt, wie aus einer am Montag publizierten Studie des Beratungsunternehmens Deloitte hervorgeht.
Mit Blick auf den Onlinehandel hiess es, dass dieser den hiesigen Detailhandel bislang noch nicht massgeblich beeinträchtige. Der Verkauf im Internet wachse zwar weiter, der Anteil am gesamten Detailhandelsgeschäft sei aber noch gering. So entfielen 2018 in der Schweiz weniger als 10 Prozent des gesamten Detailhandelsumsatzes auf Onlineverkäufe.
(AWP)
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Coop macht 2018 mehr Betriebs-, aber weniger Reingewinn
(Fehlendes Wort im ersten Satz ergänzt) - Die Detailhändlerin Coop hat im vergangenen Jahr zwar mehr Betriebsgewinn gemacht, aber unter dem Strich weniger verdient. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg um 5,5 Prozent auf 2,1 Milliarden Franken.
19.02.2019 11:18
Der Reingewinn sank dagegen um 2,6 Prozent auf 473 Millionen Franken, wie Coop am Dienstag vor den Medien in Muttenz bekannt gab. Damit ist der Reingewinn in etwa wieder auf dem Niveau von 2016 angekommen. Damals hatte Coop einen Gewinnsprung von 14 Prozent auf 475 Millionen Franken gemacht.
2018 hat Coop die Umsätze sowohl im Detailhandel, als auch im Grosshandel steigern können und erstmals die Marke von 30 Milliarden Franken geknackt. Insgesamt wuchs der Konzernumsatz um 5 Prozent auf 30,7 Milliarden Franken, wie das Unternehmen bereits im Januar bekannt gegeben hatte.
Grosshandel und Produktion legen zu
Hauptgrund für das starke Wachstum war Geschäftsbereich Grosshandel und Produktion. Dieser konnte den Umsatz um 9,0 Prozent auf 14,2 Milliarden Franken verbessern. Das deutliche Plus ist zu einem guten Teil Akquisitionen zu verdanken, welche die Hälfte des Wachstums beisteuerten.
Kräfig zugelegt hat die Transgourmet-Gruppe. Die in zahlreichen europäischen Ländern im Grosshandel tätige Coop-Tochter steigerte den Nettoerlös um 6,9 Prozent auf 9,7 Milliarden Franken. Damit habe sie ihre Position als zweitgrösstes Unternehmen im europäischen Abhol- und Belieferungsgrosshandel weiter ausbauen können, schrieb im Communiqué.
Gewachsen ist Coop aber auch im Detailhandel, der den Nettoerlös um 1,9 Prozent auf 17,7 Milliarden Franken steigerte. In den Supermärkten fiel das Umsatzplus indes nur moderat aus: Mit 10,4 Milliarden Franken lag der Nettoerlös der Coop-Läden um 0,8 Prozent über dem Vorjahresniveau. Dagegen legten die Fachformate deutlicher um 3,6 Prozent auf 7,3 Milliarden Franken Umsatz zu.
jb/rw
(AWP)
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Coop präsentiert neues Ladenkonzept
Coop setzt vermehrt auf Lokalität und Nachhaltigkeit. Dazu präsentierte der Detailhändler am Mittwoch in Lausanne ein neues Ladenformat unter der Eigenmarke "Fooby".
06.03.2019 13:03
Der neue Laden befindet sich im ehemaligen Kursaal-Théâtre in Lausanne und setzt auf kulinarisches Handwerk, Regionalität und Nachhaltigkeit, wie Coop mitteilte. Zum neuen Konzept gehörten etwa das Räuchern von Fisch, eine Kaffeerösterei oder Wein-Degustationen.
Produkte aus der Region
Der "Fooby-Store" erhalte zudem eine eigene Produktelinie, die ausschliesslich dort angeboten werden soll. Entsprechend dem Ansatz, Produkten aus der Region den Vortritt zu geben, bieten laut Coop rund 20 regionale Produzenten im ehemaligen Kursaal ihre Waren feil.
In Lausanne seien etwa Spezialitäten aus der Romandie wie Mehl von "Moulin d'Echallens" oder Bier der Westschweizer Brauereien "La Nebuleuse" und "White Frontier" im Sortiment. Daneben seien auch Non-Food-Artikel im Angebot wie Küchenartikel oder Blumen.
Die Coop-Marke "Fooby" entstand im Anfang 2017 als Online-Kochportal und Gegenstück zu "Migusto" der Migros.
sta/ra
(AWP)
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Aldi eröffnet am Donnerstag seine 200 Filiale in der Schweiz
Am (morgigen) Donnerstag eröffnet Aldi in Lugano seine 200. Filiale in der Schweiz. Bis der Discounter auf diese Zahl kam, dauerte es rund 15 Jahre.
06.03.2019 12:03
Mit den Vorbereitungen für den Markteintritt begonnen hatte Aldi Mitte 2004, im Herbst 2005 wurden die ersten vier Filialen eröffnet. Wie viel Potenzial der Schweizer Markt tatsächlich hat, konnte damals noch niemand abschätzen. Die zum Aldi-Süd-Konzern gehörende Ländergesellschaft hielt sich in den ersten Jahren denn auch zurück, ein Expansionsziel offenzulegen.
Dafür wuchs das Filialnetz schnell: 2007 eröffnete Aldi Suisse bereits seine 50. Filiale und 2009 wurde auch schon die 100er-Marke überschritten. Zwar sank darauf das Expansionstempo merklich, der 200. Laden wird dennoch nicht der letzte sein. Denn schon 10-Jahres-Jubiläum hiess es, man sehe in der Schweiz ein Potenzial von bis zu 300 Läden.
Einer der Grossen
Mit 200 Läden gehört Aldi zwar bereits zu den Grossen in der Schweiz, wenn auch nicht zu den ganz Grossen. Zum Vergleich: Migros-Filialen gibt es rund 700, Coop-Läden rund 900. Dazu kommen noch zahlreiche Filialen von anderen Ladenformaten der beiden Grossverteiler wie beispielsweise Migrolino oder Coop Pronto. Selbst der zur Migros-Gruppe gehörende Discounter Denner zählt über 500 eigene Läden sowie einige Hundert von Franchisepartnern geführte Geschäfte.
Selbst Volg zählt - Tankstellenshops nicht mitgezählt - gegen 600 eigene Läden. Überholt hat Aldi hingegen die Spar-Gruppe, die knapp 190 Läden in der Schweiz betreibt respektive beliefert. Und auch im Vergleich zu Lidl, dem deutschen Discounter, der erst 2009 in den Schweizer Markt eingetreten ist und derzeit auf etwas über 120 Filialen kommt, schwingt Aldi obenaus.
Umsatz von gegen 2 Milliarden Franken
Umsatzzahlen gibt Aldi Suisse keine preis, das Marktforschungsinstitut GFK schätzte den Umsatz für 2017 aber auf 1,9 Milliarden Franken, letztes Jahr dürfte er dank der Eröffnung zusätzlicher Läden weiter gestiegen sein.
Inwieweit die deutschen Discounter Aldi und Lidl, dessen erste Läden 2009 eröffnet wurden, mit ihrem Markteintritt den Schweizer Markt verändert haben, bleibe dahingestellt. Die Billiglinien M-Budget und Prix Garantie, mit welchen Migros und Coop auf die neue Konkurrenz reagierten, existieren jedenfalls immer noch. Zudem herrscht in der Branche durchaus ein gewisser Preisdruck.
Anderseits haben Aldi und Lidl sich durchaus den Schweizer Gepflogenheiten angepasst. Die Läden sind freundlich, sauber und aufgeräumt - was bei Discountern in anderen Ländern keineswegs immer der Fall ist. Und die beiden aus Deutschland stammenden Anbieter setzten auch stark auf den Faktor Swissness, sei es bei der Sortimentsgestaltung oder im Bemühen um eine gute öffentliche Wahrnehmung.
jr/ra
(AWP)
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Migros mit weiterem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr
Trotz einem Rekordumsatz geht bei der Migros die Talfahrt beim Reingewinn weiter. Unter dem Strich verdiente der «orange Riese» im vergangenen Jahr 475 Millionen Franken.
26.03.2019 10:37
Das sind 5,5 Prozent weniger als im 2017. Schuld am Rückgang sei unter anderem Globus, teilte die Migros am Dienstag in einem Communiqué mit. Man habe Wertberichtigungen von 90 Millionen Franken auf die Warenhauskette vornehmen müssen.
Operativ hat sich die Migros nach dem Einbruch im Vorjahr wieder etwas gefangen. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 7,8 Prozent auf 651 Millionen Franken.
Allerdings ist der Detailhandelskonzern noch weit von einstigen Höhen entfernt. Noch im Jahr 2016 hatte die Migros einen Betriebsgewinn von 911 Millionen Franken eingefahren.
Ziel noch nicht erreicht
Die jetzige EBIT-Marge bleibe mit 2,3 Prozent auf tiefem Niveau, was den anhaltenden Margendruck widerspiegle. Die Migros-Gruppe sei mit dem leicht verbesserten operativen Ergebnis auf Kurs, jedoch noch nicht auf dem Niveau, das sie erreichen wolle, erklärte Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen: "Wir sind daran, unsere Leistungsfähigkeit zu verbessern."
Vor einem Jahr hatte der Migros-Chef vor den Medien gesagt: "Der Gewinn muss steigen. Niemand kann mit diesem Ergebnis zufrieden sein."
Finanzchef Jörg Zulauf rechnete damals damit, 2018 das längerfristige Ziel von 2 bis 4 Prozent Reingewinnmarge wieder zu schaffen. Das gelang nun nicht. Mit rund 1,7 Prozent ist die Reingewinnmarge gar noch tiefer als die 1,8 Prozent aus dem Vorjahr 2017.
Der Gruppenumsatz legte indes um 1,4 Prozent auf 28,5 Milliarden Franken zu, wie bereits seit Januar bekannt ist. Das ist ein Rekord.
Auch Coop mit Gewinnrückgang
Zum Vergleich: Konkurrentin Coop musste im vergangenen Jahr ebenfalls einen Rückgang von 2,6 Prozent auf noch 473 Millionen Franken hinnehmen. Der Schuld am Taucher war das Aus des verlustreichen Onlinemarktplatzes Siroop Ende April.
Dieses riss operativ ein Loch von 35 Millionen Franken in die Kasse, was den Betriebsgewinn (EBIT) nach unten zog. Der EBIT fiel um 34 Millionen auf 772 Millionen Franken. Ohne Siroop wäre der Gewinn gestiegen.
(AWP)
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Coop schreibt 2019 gleich viel Umsatz wie im Vorjahr
Coop hat im vergangenen Jahr den Konzernumsatz von 30,7 Milliarden Franken gehalten.
06.01.2020 10:15
Während das Detailhandelsgeschäft zulegte, wurde die Gruppe von Wechselkurseffekten im Grosshandelsgeschäft gebremst. Diese herausgerechnet wuchs der Umsatz um 1,3 Prozent.
Im nach wie vor grössten Standbein Detailhandel stieg der Nettoerlös um 1,4 Prozent auf 18,0 Milliarden Franken, wie der Detailhandelsriese am Montag mitteilte. Die Coop-Supermärkte hätten das Vorjahr mit 10,5 Milliarden Franken um 44 Millionen übertroffen. Insbesondere bei den Supermärkten habe Coop erneut Kunden und Marktanteile gewinnen können, hiess es im Communiqué.
Bei den Fachformaten legte der Netterlös um 2,6 Prozent auf 7,5 Milliarden Franken zu. Besonders erfreulich habe sich die Möbelkette Livique/Lumimart entwickelt, schrieb Coop. Im Grosshandel und der Produktion mit der Tochter Transgourmet legte der Umsatz währungsbereinigt um 2,6 Prozent auf 14,2 Milliarden Franken zu.
Starkes Plus im Onlinehandel
Sowohl im Detail-, als auch im Grosshandel erwies sich besonders das Onlinegeschäft als Zugpferd. Im Detailhandel wuchs dieses um 16 Prozent auf 914 Millionen, im Grosshandel um 7,1 Prozent auf 1,7 Milliarden Franken.
Im Vorjahr hatte Coop den Umsatz um 5 Prozent auf 30,7 Milliarden Franken gesteigert und damit den höchsten Umsatz der Firmengeschichte erzielt. Wachstumstreiber waren damals der Grosshandel und die Produktion.
Die Gewinnzahlen gibt Coop im Rahmen der Bilanzmedienkonferenz vom 18. Februar bekannt. 2018 hatte das Aus des verlustreichen Onlinemarktplatzes Siroop den Reingewinn um 2,6 Prozent auf 473 Millionen Franken einknicken lassen.
(AWP)
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Bei der Migros schwächelt offenbar das Kerngeschäft
Der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) hat 2019 offenbar mit schrumpfenden Umsätzen in seinem Kerngeschäft zu kämpfen gehabt.
12.01.2020 14:47
Wie die "SonntagsZeitung" (SoZ) unter Berufung auf interne Zahlen aus der Chefetage schreibt, haben neun von zehn Regionalgenossenschaften 2019 Umsatzverluste verzeichnet.
Davon betroffen soll vor allem das Kerngeschäft sein mit den Supermärkten und den Fachmärkten. Sie liefern an sich den Löwenanteil des Gesamtumsatzes der grössten Schweizer Arbeitgeberin.
So weisen die bis Dezember kumulierten Zahlen aller zehn Genossenschaften laut SoZ einen Umsatz exklusive Mehrwertsteuer von 13,4 Milliarden Franken aus. Das entspreche einem Rückgang von 1,4 Prozent, so das Blatt.
Kerngeschäft spiegelt Ernst der Lage
Nur die Genossenschaft Zürich habe leicht zugelegt. Alle anderen Regionen hätten verloren. Vor allem Genf und die skandalgeschüttelte Genossenschaft Neuenburg-Freiburg hätten Einbussen von mehr als 3 Prozent verzeichnet, Wallis und Tessin deutlich mehr als 2 Prozent. Selbst die grösste und wirtschaftlich stärkste Genossenschaft, Migros Aare, blieb 2,1 Prozent unter dem Vorjahr.
Die offiziellen Umsatzzahlen der Regionalgenossenschaften werden im Frühling publiziert. Sie dürften etwas höher liegen, weil sie noch weitere Erlöse umfassen. Doch die Zahlen zum Kerngeschäft zeigten, wie ernst die Situation bei der Migros-Gruppe ist, so die SoZ.
(AWP)
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Migros mit Gewinnrückgang im vergangenen Jahr
Trotz eines Rekordumsatzes hat die Migros 2019 unter dem Strich weniger Gewinn erzielt. Der Gruppengewinn des "orangen Riesens" betrug 335 Millionen Franken, wie die Migros am Dienstag mitteilte. Im Vorjahr waren es noch 475 Millionen Franken.
24.03.2020 11:40
Das schlechtere Ergebnis war erwartet worden, weil die Migros durch den Verkauf von Unternehmensteilen wie der Gries-Deco-Gruppe Abschreibungen in Kauf nehmen musste. Letzten Sommer hatte die Migros entschieden, ihr Geschäftsfeld einzuengen und unter anderem die Warenhauskette Globus und die Möbelkette Interio zu verkaufen.
Operativ hat sich die Migros 2019 nach eigenen Angaben verbessern können. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 5,5 Prozent auf 686 Millionen Franken. Allerdings sind dabei die Verluste nicht mitgezählt, die durch den Verkauf von Unternehmenseinheiten wie zum Beispiel Gries Deco angefallen sind. Diese miteinbezogen beträgt der EBIT lediglich 201 Millionen Franken.
Bereits im Januar bekannt gegeben hat die Migros-Gruppe ihre Umsatzzahlen. Insgesamt setzten die Migros-Genossenschaften und die zum Migros Genossenschaftsbund gehörenden Unternehmen 28,7 Milliarden Franken um. Gegenüber 2018 entspricht das einem Plus von 0,7 Prozent.
Gestiegen sind dabei die Umsätze im Onlinehandel, im Conveniencegeschäft sowie bei der Discount-Tochter Denner, während auf der anderen Seite die Umsätze in den Supermärkten - auch aufgrund von Preissenkungen - rückläufig waren.
jr/tt
(AWP)
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Gewerbeverband verzichtet auf Klage gegen Coop und Migros
Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) sieht von einer Klage wegen angeblicher Verstösse gegen die Sortimentsbeschränkung gegen Coop und Migros ab. Der Entscheid wird mit verschärften Kontrollmassnahmen und einer fristgerechten Reaktion der Grossverteiler begründet.
28.04.2020 13:39
Die Grossverteiler hätten "auf die Intervention des grössten Dachverbands der Schweizer Wirtschaft innerhalb der von ihm gesetzten Frist reagiert", hiess es in einer Mitteilung des Verbands vom Dienstag.
Die Hauptursache für die inakzeptablen Wettbewerbsverzerrungen liegt nach Ansicht des Vorstands des SGV in der ungenauen Konzipierung der Covid-19-Verordnung. Statt den ganzen Handel öffnen zu lassen, habe sich der Bundesrat darauf bestanden, Sortimente einzuschränken.
Zuvor hatte der Verband Coop und Migros ein Ultimatum gestellt, weil diese das Verkaufsverbot für nicht lebensnotwendige Güter verletzen würden.
Mit Strafanzeige gedroht
Denn während Fachgeschäfte wie Papeterien, Buchhändler, Sportläden und Modeboutiquen auf Geheiss des Bundesrats bis zum 11. Mai geschlossen sind, hielten sich die beiden Grossverteiler nicht an die Rechtsvorschriften, sagte der Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes Hans-Ulrich Bigler zur "Sonntagszeitung".
Der Verband drohte mit einer Strafanzeige, sollten die Grossverteiler nicht bis Montag die Einhaltung der Vorschriften bestätigen.
"Selbstverständlich halten wir uns an die Sortimentseinschränkungen und setzen die Vorgaben des Bundesrates um", sagte Migros-Sprecher Marcel Schlatter zur Zeitung. Er räumte aber ein, dass ein Interpretationsspielraum bestehe, da es keine abschliessende Liste gebe, und die Kantone sowie Gemeinden die Verordnung unterschiedlich auslegen würden.
Auch Konkurrentin Coop verwies auf diesen Spielraum. "Coop hält die Sortimentsbeschränkungen unter Berücksichtigung der kantonalen Interpretationen bestmöglich ein", sagte Sprecherin Marilena Baiatu.
ys/ra
(AWP)
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Coop ruft Mais zurück - bakterielle Verunreinigung möglich
Der Grossverteiler Coop ruft das Produkt Prix Garantie Mais 285 g zurück. Weil die Nähte der Dosen fehlerhaft sein können, sei eine bakterielle Verunreinigung möglich.
30.04.2020 20:45
Es bestehe dadurch eine potenzielle Gesundheitsgefährdung, daher solle der Mais nicht gegessen werden, schreibt Coop am Donnerstag in einer Mitteilung.
Betroffen ist der Prix Garantie Mais zum Preis von 0,75 Franken mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 07.2023. Das Produkt wird nicht mehr angeboten, bereits gekaufte Ware kann zurück gebracht werden. Das Geld wird zurück bezahlt.
(AWP)
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Coop spendet Einkaufsgutscheine im Wert von 150'000 Franken ans Rote Kreuz
Coop spendet dem Schweizerischen Roten Kreuz 3000 Einkaufsgutscheine im Wert von insgesamt 150'000 Franken. Die Gutscheine über jeweils 50 Franken sind für Menschen gedacht, die aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie in Not geraten sind.
18.05.2020 08:09
Die Corona-Krise habe die Situation der von Armut betroffenen Menschen in der Schweiz verschärft, erklärte der Detaillist am Montag in einem Communiqué. Coop unterstütze so das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) bei der Versorgung der armutsbetroffenen Bevölkerung.
Gleichzeitig animiert Coop seine Kundinnen und Kunden, Gleiches zu tun. Sie könnten beispielsweise Superpunkte spenden oder das SRK direkt mit Spendenbons unterstützen. Diese seien in der nächsten Ausgabe der "Coopzeitung" zu finden.
ra/cf
(AWP)
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Migros Aare büsst Umsatz ein und schreibt weniger Gewinn
Die in den Kantonen Bern, Aargau und Solothurn tätige Migros Aare hat im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 1,8 Prozent hinnehmen müssen. Auch der Gewinn sank. Cash Flow und Kundenkontakte konnte die Migros Aare hingegen steigern.
18.05.2020 13:10
Wie die Genossenschaft am Montag mitteilte, erzielte sie einen Umsatz von 3,344 Milliarden Franken - rund 60 Millionen weniger als im Vorjahr. Der Gewinn sank um 9,9 Millionen Franken auf 25,2 Millionen. Der Cash Flow stieg hingegen um 19 auf 238 Millionen Franken, was die Migros Aare mit Kosteneinsparungen begründet.
Im vergangenen September hatte die nach eigenen Angaben grösste private Arbeitgeberin der Kantone Bern, Aargau und Solothurn ein Sparprogramm im Umfang von 100 Millionen Franken angekündigt. Die Migros Aare wolle in den nächsten zwei Jahren rund 300 Stellen abbauen, hiess es.
Die Kundenkontakte stiegen im vergangenen Jahr auf 103 Millionen. Zudem stieg die Zahl der Genossenschafter. Das Eigenkapital überstieg im vergangenen Jahr die Marke von einer halben Milliarde Franken.
2018 war ein Jubiläumsjahr
Den Umsatzrückgang erklärt die Migros Aare unter anderem mit einer Senkung der Preise für 1500 der beliebtesten Migros-Produkte. Weiter sei vor allem in den Fachmärkten eine starke Negativteuerung von -2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen gewesen.
Zudem habe die Migros Aare im Vorjahr ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert - 1998 ging das heutige Unternehmen aus einem Zusammenschluss der Genossenschaften Bern und Aargau/Solothurn hervor. 2018 habe die Migros Aare dieses Jubiläum mit vielen Aktivitäten zugunsten der Kunden gefeiert und dadurch einen höheren Umsatz erwirtschaftet.
Migros-Aare-Mediensprecherin Andrea Bauer sagte am Montag auf Anfrage, das im September angekündigte Sparprogramm werde bereits Mitte dieses Jahrs abgeschlossen, nicht erst Ende Jahr. Die 300 Stellen wollte die Migros Aare möglichst über natürliche Fluktuationen und interne Verschiebungen abbauen.
Allerdings kam es im vergangenen Oktober auch zu zwanzig Kündigungen. 2019 beschäftigte die Migros Aare durchschnittlich 12'000 Angestellte.
Mit Digitalisierung Umsätze generieren
Mit neuen Projekten will die Migros Aare Umsätze und Erträge sichern. Dazu gehört "My Migros". Gemeint ist, dass Kundinnen und Kunden im Internet einen auf sie persönlich abgestimmten Onlineshop sehen. Die Daten der Cumulus-Karten erlauben es der Migros Aare, den Kunden die Lieblingsprodukte anzuzeigen.
Auch mit Video-Beratungen auf den Internetseiten der Fachmärkte hat die Migros Aare erste Erfahrungen gesammelt. Personen, welche auf den Onlineshops Produkte betrachten, werden gefragt, ob sie Beratung wünschen.
Sagt der Kunde Ja, fährt ein Angestellter mit fahrbarem Stativ, iPad und Kopfhörer dorthin, wo die Kundin Unterstützung wünscht. Dieses ursprünglich für Micasa entwickelte, aber während der Corona-Schliessung auf mehrere Fachmärkte ausgedehnte Projekt erfreue sich inzwischen grosser Beliebtheit, schrieb die Migros Aare.
(AWP)
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Migros Aare hält Kurs auf 100-Mio-Sparziel - trotz Corona
Die Genossenschaft Migros Aare nähert sich ihrem Anfang 2019 gefassten Ziel, innert drei Jahren 100 Millionen Franken einzusparen. Bislang sei ein Einsparpotenzial von 80 Millionen Franken lokalisiert worden, teilte der Grossverteiler am Dienstag mit.
07.07.2020 10:00
"Wenn wir bis Ende nächsten Jahres weitere 20 Millionen Franken einsparen, dürfte das 100-Millionen-Sparprogramm ab Ende 2021 rechnungswirksam werden", erklärte Geschäftsleiter Anton Gäumann.
Das Sparprogramm "Fokus" umfasst über 100 Initiativen, die über die gesamte Organisation hinweg umgesetzt werden. So wurde beispielsweise der Stromverbrauch um 10 Prozent reduziert bei gleichzeitiger Zunahme der Verkaufsflächen um 20 Prozent.
Weitere Kündigungen vermeiden
Neben der Senkung der Sachkosten war auch ein Abbau von 300 der insgesamt 12'000 Arbeitsplätze geplant. Per Ende 2019 hat sich die Migros Aare von 20 Mitarbeitenden aus der Betriebszentrale getrennt, weitere 60 Stellen wurden laut Migros durch natürliche Fluktuation abgebaut.
Nach Möglichkeit sollten keine weiteren Kündigungen ausgesprochen werden, schreibt die Migros. Kategorisch ausschliessen könne sie dies aber nicht. Die verbleibenden 220 Stellen sollen ohne Härtefälle und über natürliche Fluktuation abgebaut werden.
Das Sparprogramm gründete auf die Zeit vor Corona. Nun geht es laut Migros darum, die Situation nach der Pandemie richtig einzuschätzen und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Kleine Läden trumpfen auf
Die Auswirkungen von Corona auf das Kundenverhalten und damit auf das Geschäft seien vielfältig, schreibt die Migros Aare. So sei der Umsatz in den grossen Filialen zum Teil um mehr als die Hälfte zurückgegangen, weil Kunden den Anfahrtsweg scheuten. Die kleinen Läden nahe am Wohnort der Kunden generierten dagegen deutlich mehr Umsatz.
Im Online-Lebensmittelshop verdoppelten sich die Umsätze zwischenzeitlich. Bei den Fachmärkten hingegen gab es empfindliche Verluste durch die vorübergehenden, vom Bund verordneten Schliessungen.
(AWP)