• Die geheimen Deals der Rohstoffhändler

    ARTE Dienstag, 14. Januar um 20:15 Uhr (78 Min.)

    "Die geheimen Deals der Rohstoffhändler“ ist der erste Dokumentarfilm, der die Funktionsweise des internationalen Rohstoffmarkts mit Folgen auf wirtschaftlicher, politischer und welternährungstechnischer Ebene aufdeckt. Er zeigt den Arbeitsalltag der Händler, die die Rohstoffe vor Ort prüfen, erstehen und weiterverkaufen, und durchleuchtet das Business der Trader, die mit Termingeschäften auf die Preisentwicklung der kostbaren Güter spekulieren.


    Von afrikanischen Baumwollplantagen bis zu brasilianischen Sojafeldern, von Importfirmen in Hongkong über die Handelshäfen von Porto de Santos und Le Havre bis zur Börse von Chicago - in aufwendigen Recherchen auf vier Kontinenten und auf hoher See enthüllt der Film die geheimen Gesetze des internationalen Rohstoffgeschäfts."


    http://www.arte.tv/guide/de/04…deals-der-rohstoffhandler


    weico

  • weico hat am 14.01.2014 - 18:41 folgendes geschrieben:


    Ich wollte diese Doku unbedingt schauen, doch ich bin nach einer halben Stunde dann eingepennt. Irgendwie hatte ich den Eindruck, als wollten sie die Händler und Arbitrageure in einem guten Licht präsentieren, weshalb es so langatmig war. Reisserisch finde ich aber auch nicht gut. Ich werde den Rest aber noch auf Podcast oder youtube anschauen, um ein Fazit ziehen zu können, welche Botschaft der Filmemacher dahintersteht. Dass es ein Drecksgeschäft ist, wissen wir ja. Im Raum Genf gibt es über 400 Hauptsitze von Rohstofffirmen und in Zug Glencore (ehemals Marc Richs Firma). Keine Einzige wollte mit dem Filmteam mitwirken oder Stellung beziehen. Der Widerstand kommt nun auf Gemeindeebenen etwas voran, doch in höheren politischen Niederungen herrscht schweigendes Abnicken. So allmählich betrachte ich Genf und Zug als wahre Schandkantone für die Schweiz, zumindest den politischen und juristischen Filz und die Geschäft-ist-Geschäft-Politik.

  • Erdöl, Gas und Kohle: Platzt die Blase?

    Droht eine «Carbon Bubble»?


    Werden die globalen Klimaziele nur halbwegs eingehalten, sind ein Grossteil der fossilen Energiereserven wertlos. Umweltverbände warnen - und fordern einen Investitions-Stopp.


    Auf Investitionen in fossile Energieträger soll deshalb verzichtet werden. Die WWF, Greenpeace und 350.org sowie SP und Grüne haben vor einer «Carbon Bubble» gewarnt, durch die die Vorsorgegelder gefährdet werden könnten.


    Alle reden heute von der Immobilien- oder der Dotcom-Blase, und keiner von der "Carbon Bubble", der Kohlenstoffblase, wie die Organisationen an einer Medienkonferenz bekannt gaben. Nicht umsonst habe die Grossbank HSBC schon vor einem Jahr davor gewarnt, dass 40 bis 60% der Marktwerte von Öl und Gas-Konzernen gefährdet seien.


    Die fossilen Titel seien doppelt unter Druck. Einerseits verschärften viele Staaten Gesetze, um die Risiken fossiler Energien einzudämmen und die Energieversorgung in Richtung erneuerbarer Energien zu lenken. Anderseits stiegen immer mehr Investoren aus fossilen Investitionen aus.


    Das sei fatal, denn die 200 grössten fossilen Energiekonzerne wiesen ein gigantisches Kapital in der Höhe von 4'000 Mrd USD auf: Es drohe deshalb ein massiver Kurssturz mit unabsehbaren Folgen.


    Gefahr für Vorsorgegelder?


    Die Vorsorge- und Nationalbankgelder der Schweiz produzieren laut dem Basler SP-Nationalrat Beat Jans schätzungsweise zehn Mal mehr CO2 als die Schweizer Volkswirtschaft. Geschätzte 50 Mrd CHF seien in Konzerne investiert, die viel Öl, Gas und Kohlereserven in ihren Büchern auswiesen.


    SP und Grüne fordern deshalb Vorgaben für Anleger von Volksvermögen. Die SP verlangt mit vier Motionen, dass die Pensionskassen, die Nationalbank, die SUVA- und der AHV-Fonds keine Wertpapiere mehr von Konzernen kaufen dürfen, welche Erdöl-, Erdgas oder Kohle fördern oder entsprechende Rohstoffreserven besitzen.


    Bestehende Wertpapiere sollen innerhalb von fünf Jahren abgestossen werden. Die Grünen verlangen zusätzlich eine strengere Kontrolle der Grossbanken bei Investitionen im Bereich fossiler Energieträger durch die Finanzmarktaufsicht Finma.


    Der Grüne Zürcher Nationalrat Bastien Girod zeigte am Beispiel der Pensionskasse des Bundes auf, welche Folgen die Blase für die Altersvorsorge und die Stabilität des Finanzplatzes haben könnte. Publica investiere laut eigenen Angaben 2 Mrd CHF in fossile Energieträger.


    Wenn die internationale Gemeinschaft mit dem Zwei-Grad-Ziel in der Klimapolitik ernst mache, so würden die Anlagen in fossile Energien massiv an Wert einbüssen und die Publica Verluste erleiden. Der drohende Wertverlust wurde von Girod auf mehr als eine Milliarde Franken Versicherungsgelder beziffert.


    Auch Banken gefordert


    Neben den Pensionskassen seien auch die Banken gefordert. Die Finanzmarktaufsicht Finma überlasse die Berechnung des Risikos von Erdölinvestitionen den Banken. Deshalb fordern die Grünen neben dem Ausstieg aus fossilen Investitionen auch einen Bericht der Finma zum "Carbon Bubble"-Risiko der Grossbanken.


    Katharina Serafimova, Finanzexpertin WWF Schweiz, wies darauf hin, dass rund 80 Prozent der Reserven an fossiler Energie bei Einhaltung des Zwei-Grad-Klimaszenarios nicht mehr verbrannt würden. Wenn die CO2-Emissionen noch strenger reduziert würden, dann seien diese Reserven wertlos.


    "Die Politik setzt die Zeichen in eine Richtung, die Finanzmärkte fahren mit Vollgas in eine andere Richtung", sagte sie. Die WWF-Finanzexpertin warnte davor, dass ein Rückzug von grossen Investoren eine Kettenreaktion auslösen könnte.


    Wer in fossile Energien investiere, investiere auch in die Erwärmung des Klimas, sage Greenpeace-Energieexperte Georg Klingler. Das habe gefährliche Konsequenzen für die Lebensgrundlagen, wie der Jahrhundertsommer 2003 gezeigt habe. Statistisch gesehen würden solche Sommer bald einmal "normal" werden. Investoren seien gut beraten, wenn sie ihre Mittel aus fossilen Energien abzögen und statt dessen in zukunftsfähige Energielösungen anlegen würden.


    http://www.cash.ch/news/top_ne…tzt_die_blase-3176087-771

  • China-Angst lässt Metallmärkte einbrechen

    Die Konjunktursorgen um China haben die Preise für Kupfer und Eisenerz einbrechen lassen. Auch Rohöl wird billiger. Gold gewinnt.


    Die Rohstoffmärkte schüttelt es durch. Während Gold und Silber diese Woche wieder gewinnen konnten, leiden die Metallmärkte und auch der Rohölpreis. Gold kostete mit 1360 $ je Feinunze zeitweise so viel wie seit sechs Monaten nicht mehr. Öl der Sorte WTI fiel zum ersten Mal seit Anfang Februar wieder unter 100 $ je Fass.


    Der Kupferpreis hat seit Anfang Woche über 4% verloren, der Eisenerzpreis, gemessen am Handelspreis am chinesischen Hafen Tianjin, über 9%. Kupfer kostete zeitweise so wenig wie seit Juli 2010 nicht mehr. Heute Morgen haben die Kupfer-Futures in Schanghai den maximal möglichen Tagesverlust von 5,4% verzeichnet. Ein Hauptgrund scheint die Sorge um die Konjunktur in China zu sein. Der Abstieg der Metallpreise folgt dem Einkaufsmanagerindex (PMI) für China, der sich seit November letzten Jahres immer weiter verschlechtert. Die Volksrepublik stellt 40% der weltweiten Nachfrage nach Kupfer.


    http://www.fuw.ch/article/kupfer-eisenerz/

  • Fallen die Rohstoffpreise in diesem Jahr?

    Trotz des Anstiegs der Preise von Edelmetallen und Agrarrohstoffen erwarten die Analysten von Goldman Sachs im laufenden Jahr rückläufige Notierungen.


    Die Analysten des US-Hauses rechnen beim S&P GSCI Enhanced Commodity Index mit einem Rückgang von vier Prozent in den kommenden zwölf Monaten, nachdem sie im Februar noch mit 4,3 Prozent Abschlag gerechnet hatten, wie aus einer Studie vom Sonntag hervorgeht. Dabei dürften die Edelmetalle um 15 Prozent und die Agrarrohstoffe um zehn Prozent sinken. Im Februar hatten die Schätzungen noch bei 14 bzw neun Prozent gelegen.


    “Seit Jahresbeginn haben die Rohstoffe von vorübergehenden Einflüssen wie dem kalten Wetter, Sorgen über die Kreditlage in China und den Spannungen auf der Krim Unterstützung erhalten”, heißt es in der Studie. So hat Gold seit Jahresbeginn zehn Prozent zugelegt. Dabei halfen auch einige enttäuschende US- Wirtschaftsdaten. Die Konjunkturentwicklung dürfte angesichts der Verringerung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank in den kommenden Monaten wieder zum zentralen Impulsgeber für Gold werden, so die Analysten.


    Bei den Energiepreisen wird in den kommenden zwölf Monaten mit einem Abschlag von 2,5 Prozent gerechnet. Im F


    http://www.cash.ch/news/top_ne…n_diesem_jahr-3194213-771

  • Industriemetalle sacken weiter ab - Kupfer und Nickel tiefrot

    Die Industriemetalle bewegen sich heute an der London Metal Exchange deutlich nach unten. Die Marktteilnehmer werden vor Veröffentlichung des vorläufigen Einkaufsmanagerindex in China nervös. Newmont plant den Neubeginn der Exporte von indonesischem Kupfer


    http://www.shareribs.com/rohst…kel_tiefrot_id103402.html

  • Rohstoffpreise im freien Fall

    Öl, Eisen, Soja: Die Ressourcen der Welt sind so billig wie noch nie seit der Finanzkrise. Und ein Ende des Trends ist nicht in Sicht. Was das für die Weltwirtschaft heisst.

    Ein typischer Schweinezyklus


    Die Ursachenforschung dafür beginnt in den USA – im Land, das nach wie vor die wichtigste Handels- und Referenzwährung für Rohstoffe stellt. Diese Währung hat sich im letzten Jahr handelsgewichtet um fast 8 Prozent aufgewertet. Je teurer der US-Dollar aus der Sicht der übrigen Welt wird, desto kostspieliger werden aber auch Rohstoffe für Käufer ausserhalb der USA, was die Nachfrage schwächt. Auch die US-Börse spielt eine Rolle: Die Aussicht auf eine baldige Straffung der dortigen Geldpolitik macht Rohstoffe gegenüber anderen Anlagen weniger attraktiv.


    http://www.tagesanzeiger.ch/wi…reien-Fall/story/14443339

  • Wie es mit den Rohstoff-Preisen weiter geht

    2015 war bislang das Jahr von spottgünstigem Rohöl und - eigentlich jeder Logik widersprechend - immer billigerem Gold. Lesen Sie, wie sich diese und andere Rohstoffe im restlichen Jahr noch entwickeln werden.

    Von Pascal Züger

    Die Preise in der Rohstoffbranche purzeln: Der Bloomberg-Commodity-Index, welcher die Entwicklung 22 verschiedener Rohstoffe abbildet, büsste im laufenden Jahr bereits 8,4 Prozent an Wert ein. Allein diesen Monat ging der Index 5,9 Prozent talwärts und befindet sich nun auf dem tiefsten Stand seit Juni 2002.


    Gemäss Norbert Rücker, Rohstoffexperte von Julius Bär, hat vor allem der starke Dollar zu den niedrigen Rohstoffpreisen geführt. Und auch Bedenken bezüglich des China-Wachstums würden einen Preisdruck ausüben. "Gibt es nach dem Börsensturz in China einen Spillover auf die Realwirtschaft?", diese Frage beschäftige die Märkte, sagt Rücker.


    Zu den Profiteuren der tiefen Rohstoff-Preise gehören Länder wie die Schweiz, USA, Indien und in einem gewissen Masse auch China. "Generell gesagt sind die Konsumenten die grossen Gewinner der gegenwärtig tiefen Rohstoffpreise, während rohstoffabhängige Länder Probleme bekommen könnten", so Rücker. Auch in der zweiten Jahreshälfte erwartet der Experte von Julius Bär keine grosse Erholung der Rohstoffpreise.


    Das ist von den einzelnen Rohstoff-Sektoren bis zum Jahresende zu erwarten:


    Edelmetalle: Etwas an Glanz verloren


    In Krisenzeiten sich mit Gold zudecken ist eine alte Anleger-Weisheit, die sich auch in der weltweiten Finanzkrise und in der europäischen Schuldenkrise bewahrheitete. Doch der "Notgroschen" scheint inzwischen ausgedient zu haben: Der Goldpreis gerät in immer tiefere Sphären, trotz Dauerkrise in Griechenland und dem chinesischen Börsencrash. Nach einem abrupten Kurssturz auf 1086 Dollar je Feinunze Gold wurde am Montag gar ein Fünfjahrestief erreicht.


    Gold gilt auch als Schutz vor hoher Inflation –von einer solcher ist derzeit aber weit und breit nichts zu sehen. Im Gegenteil: Viele Länder kämpfen gegen eine Deflation. Ökonomen von der Bank M.M. Warburg raten aufgrund der aktuellen Entwicklungen davon ab, in Gold zu investieren, ausser man sei "Anhänger von Weltuntergangsszenarien". Anders sieht es die Saxo Bank: Sie empfehlen Gold als langfristige Investition und gehen bis Ende Jahr von einer Stabilisierung des Goldpreises aus.


    Auch der Silberpreis hat seit Jahresbeginn an Wert eingebüsst: Minus 5,3 Prozent. In den letzten 12 Monaten sind es gar 30 Prozent Wertverlust. Dank technischem Fortschritt im Photovoltaik-Sektor benötigen Hersteller von Solarzellen weniger Silber. Vor allem in China stagniert die Silbernachfrage deswegen stark. Auch Privatanleger halten sich mit dem Silberkauf zurück. Die ZKB erwartet in den nächsten Monaten einen Seitwärtsverlauf des Silberkurses.


    Doch es gibt noch andere Edelmetalle, deren Aussichten nicht ganz so düster sind: "Palladium und Platin haben Potential, da sie bei der Autoherstellung verwendet werden und die globalen Autoverkäufe weiterhin erstaunlich robust sind", sagt Rohstoff-Experte Rücker von Julius Bär.


    Energie: Iran sorgt für mehr Öl


    Die Ölpreise haben sich nach dem Tief Mitte Januar zwischenzeitlich wieder etwas erholt und sind aktuell mit etwas über 56 Dollar pro Fass (Sorte Brent) ungefähr auf dem Stand vom 1. Januar. Die sich abzeichnende Einigung im Atomstreit führt zur Aussicht auf steigende Ölexporte aus dem Iran – was Druck auf den Ölpreis ausübt. Iran zählt zu den wichtigsten Ölförderländern, musste die Produktion aber wegen der Sanktionen drosseln.


    Wenig deutet auf stark steigende Öl-Preise hin: Das Angebot des Ölkartells Opec und der USA bleibt hoch, die Nachfrage wird von Analysten allenfalls als moderat bezeichnet. Das Überschussangebot setzt die Weltmarktpreise unter Druck. Hinzu kommt der starke Dollar, der Rohöl für viele Investoren verteuert und damit auf die Nachfrage drückt. Rücker von Julius Bär erwartet bis Ende Jahr eine ganz leichte Erholung des Rohölpreises der Sorte Brent auf über 60 Dollar pro Fass.


    Industriemetalle: Zu viel Aluminium, zu wenig Zink


    Rund die Hälfte der weltweiten Aluminiumproduktion entfällt auf China. Das Land produziert deutlich über dem eigenen Bedarf und exportiert deshalb Aluminium in grossen Mengen – letztes Jahr waren es 4,3 Millionen Tonnen. Seit dem 1. Mai diesen Jahres hat die chinesische Regierung die 15-prozentige Exportsteuer auf Aluminium-Exporte fallen gelassen. Als Folge purzelten die Aluminium-Preise. In China zeichnen sich Kapazitätserhöhungen ab, gleichzeitig schliessen Aluminiumschmelzen ausserhalb des Landes, da sie nicht mehr profitabel betrieben werden können. Die ZKB geht 2015 von einem preisdämpfenden Angebotsüberschuss aus und erwartet in der Tendenz weiterhin leicht fallende Preise.


    Zink gilt derzeit als das Metall mit der grössten Lücke zwischen Angebot und Nachfrage. Von Afrika bis Irland sind Minen, die das Metall über Jahrzehnte lang produziert haben, ausgebeutet. Morgan Stanley prognostiziert, dass bis zum Jahr 2017 mehr als 1,2 Millionen Tonnen des jährlichen Minen-Angebots aus der Produktion herausfallen. Das ist mehr als die USA in einem Jahr benötigen. Im Gegensatz zum Aluminium ist das Angebot an Zink eher zu gering, was den Preis in der zweiten Jahreshälfte nach oben treiben könnte.


    Agrargüter: Mutter Natur bestimmt das Angebot


    Wetterbedingt dürfte das Angebot von Baumwolle in den USA, in Indien und in China zurückgehen. Gleichzeitig sind jedoch die Lagerbestände sehr hoch und eine neue Baumwollpolitik Chinas, die weniger auf Importe setzt, reduziert die Nachfrage auf dem Weltmarkt. Alles in allem dürfte der Preis für Baumwolle kurzfristig mehr oder weniger stabil bleiben. Mittelfristig sieht die ZKB jedoch eine Aufwärtstendenz beim Baumwolle-Preis.


    Auch beim Kakao führt ein erwartetes Angebotsdefizit infolge von Naturereignissen zu steigenden Preisen, welche auch in der zweiten Jahreshälfte noch weiter nach oben drücken könnten. Ähnlich ergeht es dem Mais, Weizen und Zucker. Die Preise für diese drei Agrargüter könnten sich nun "stabilisieren, oder sogar leicht anziehen", ist Norbert Rücker von Julius Bär überzeugt.


    Anders der Preis für Kaffee: Dieser erreicht Ende Mai einen langjährigen Tiefststand aufgrund von guten Ernteerwartungen. Der Preis tendiert weiterhin eher nach unten als oben.


    Entwicklung der Rohstoffpreise

    RohstoffPerformance seit 1.1. (in *wacko*Tendenz 2. Halbjahr
    Baumwolle+10,0
    Kakao+9,1?
    Mais+2,7
    Rohöl-0,6
    Silber-5,5
    Gold-7,2
    Zink-8,5?
    Aluminium-10,8?
    Weizen-11,1
    Platin-18,2?
    Palladium-21.2?
    Kaffee-22,2?
    Zucker-26,7

    Daten: cash.ch, finanzen.ch und ZKB, Stand 23.07.2015, 14:30 Uhr

  • Pimco ruft Ende des Rohstoff-Kollaps aus

    Das Schlimmste beim aktuellen Kollaps der Rohstoffpreise ist wahrscheinlich vorüber - und der Ölpreis in den kommenden zwölf Monaten wieder zulegen. Zu dieser Einschätzung kommt Pimco.

    Eine richtige Trendumkehr sei allerdings derzeit nicht zu erwarten. Viele Unternehmen streichen Projekte und senken die Produktion angesichts der geringsten Erträge bei Rohstoffen seit 1999. Die Reaktion könnte zwar den Einbruch stoppen, dennoch werden die Preise laut Pimco "länger niedrig" bleiben - und zwar wegen der hohen Lagerbestände.


    "Die Rückgänge bei den Rohstoffpreisen sind grösstenteils hinter uns", erklärten Greg Sharenow und Nic Johnson, Executive Vice Presidents bei der Allianz-SE-Tochter. "Die meisten Preise im Bereich von Metallen und von Öl befinden sich weit in der Grenzkostenkurve. Und das wird dabei helfen, hier einen Boden unter den Preisen zu ziehen."


    Die Ölpreise werden der Einschätzung zufolge auf eine "Basislinie" von rund 60 Dollar pro Fass ansteigen, während sich die Auswirkungen der Angebots-Senkung ab Anfang 2016 stärker bemerkbar machen, glaubt Sharenow. Nachdem die US- Rohölproduktion mit 9,61 Mio. Barrel im Juni den höchsten Wert in vier Jahrzehnten erreicht hatte, ist er inzwischen wieder um rund 440.000 Fass je Tag gesunken.


    In New York und London waren die Benchmark-Rohöl-Preise im August auf den niedrigsten Stand in sechs Jahren gesunken.


    Goldpreis auf "fairem" Niveau


    Die Goldpreise liegen derzeit auf einem weitestgehend "fairen" Niveau, erklärte Johnson: "Falls die realen Renditen fallen oder die Fed ihre Zinsanstiege über die Erwartungen des Marktes hinaus verschiebt, würden wir davon ausgehen, dass sich Gold gut entwickelt".


    Der Spotpreis für Gold war im Juli auf ein 5-Jahres-Tief gefallen, hatte sich seitdem aber um etwa sieben Prozent erholt.


    Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die US-Notenbank noch in diesem Jahr die Leitzinsen anheben wird, ist zuletzt auf nur noch 39 Prozent gefallen - nach einem Hoch von bis zu 77 Prozent im August dieses Jahres, zeigen von Bloomberg zusammengetragene Futures-Daten.


    Silber und Platin, deren Preise auf Grund der geringeren Nachfrage aus der Industrie und des schwächeren Wachstums in Schwellenländern gesunken waren, sind laut Johnson bei den derzeitigen Preisen attraktiv. Sie würden im Vergleich zu Gold auf einem mehrjährigen Tief gehandelt.


    Platin war in der vergangenen Woche in die Nähe eines Siebenjahrestiefs abgerutscht. Und Silber hatte im August den niedrigsten Wert seit 2009 erreicht.


    Auch wenn die Kupfer-Hersteller ihre Produktion zurückgefahren haben, ist bei dem Rohstoff laut Johnson das Risiko aus einer weiteren Abschwächung der chinesischen Wirtschaft am höchsten. "Der Rest der Basis-Metalle ist bei der Angebot-Anpassung schon viel weiter", sagt er.


    Die Volksrepublik, die 2014 nahezu die Hälfte der weltweiten Kupfer-Nachfrage bestritt, werde ihre Prognose für das Wachstum im kommenden Jahr auf 6,5 Prozent senken - verglichen mit sieben Prozent in diesem Jahr, warnt Yang Zhao, Chefvolkswirt für China bei Nomura Holdings Inc. Der Rohstoff hatte allein in diesem Jahr rund 15 Prozent seines Wertes eingebüsst.


    Weizen unter Beobachtung


    Beobachter prognostizieren, dass das derzeitige El-Nino-Phänomen eines der stärksten aller Zeiten werden könnte - und Pimco "beobachtet Weizen sehr genau", besonders angesichts der Aussicht auf eine geringere Ernte in Australien.


    Ansonsten sehen die derzeitigen Preise für landwirtschaftliche Produkte Johnson zufolge auf lange Sicht nachhaltig aus - sofern es keine durch Wetter ausgelöste Angebots-Schocks gebe. Er verweist aber auf Sojabohnen, deren Preise in Vergleich zu anderem Getreide "derzeit sogar etwas zu billig aussieht", sagte er.


    (Bloomberg)

  • Bester Rohstoff 2015 gerät unter Druck Der Rohstoff mit der besten Preisentwicklung im vergangenen Jahr könnte zum grössten Albtraum des Marktes werden. Die Preise für Kakaobohnen waren bei einer vierjährigen Rally bis 2015 um 60 Prozent nach oben geschossen. Das zwang viele Süsswarenhersteller wie Hershey oder Lindt & Sprüngli dazu, mehr für ihre Produkte zu verlangen. Im vergangenen Jahr hatte trockenes Wetter auf das Erntevolumen gedrückt - auch in Westafrika, von wo rund 70 Prozent des weltweiten Kakaobohnen-Angebots kommt. Im Dezember stiegen die Futures in London auf 2332 Pfund je Tonne - und damit auf den höchsten Wert seit 2011, als ein Bürgerkrieg die Produktion an der Elfenbeinküste unterbrochen hatte. Kakaobohnen waren damit im vergangenen Jahr eine Besonderheit. Die Preise legten in London insgesamt um 14 Prozent zu, während fast alle anderen Rohstoffe an Boden verloren. Das Plus war das grösste unter den 24 Rohstoffen, die vom Standard & Poor’s GSCI Spot Index - der um mehr als 25 Prozent eingebrochen war - abgebildet werden. Preise könnten einbrechen Rabobank International zufolge könnten die Preise allerdings bis zum vierten Quartal des laufenden Jahres in London auf 1800 Pfund je Tonne einbrechen - ein Minus von rund 17 Prozent im Vergleich zum Dienstag dieser Woche. Die Analysten rechnen mit dem grössten Überangebot in sechs Jahren. Farmer würden davor stehen, ihre Produktion wieder hochzufahren, während zugleich die Nachfrage sinken könne. Hier sind fünf Gründe für den negativen Ausblick: 1. Farmer-Gewinne Die Regierung der Elfenbeinküste, die hinter fast 40 Prozent der weltweiten Produktion steht, hat die an Farmer gezahlten Preise das dritte Jahr in Folge erhöht. In der Saison 2015-16 erhalten sie teilweise bis zu 18 Prozent mehr als im Vorjahr. 2. Schwächere Nachfrage Angesichts der steigenden Kosten für Kakaobohnen zapfen viele Schokoladenhersteller Lagerbestände an. Das reduziert die Nachfrage für neue Lieferungen. Barry Callebaut, der grösste Verarbeiter, schliesst beispielsweise eine Fabrik in Thailand und reduziert die Produktion in Malaysia. 3. Rückkehr von Regen Die trockenen Bedingungen, ausgelöst von El Nino, werden wohl von einem vorteilhafteren La-Nina-Effekt ersetzt, der mehr Feuchtigkeit in Anbaugebiete bringt. Das geht aus Angaben von MDA Weather Services hervor. 4. Lateinamerika Zwar wird die Angebotsseite weiter von Afrika dominiert, doch die Produktion in Lateinamerika nimmt zu. Länder in der Region haben Bäume mit hohem Erntevolumen angepflanzt, berichtet die Londoner International Cocoa Organization. Den Angaben zufolge steigt die Produktion in Ecuador, Kolumbien und Peru. 5. Überangebot Nach einem Produktionsdefizit von 150.000 Tonnen in der Saison von 2015-16, die im Oktober startete, könnte die Welt schon bald ein Überangebot verzeichnen. In der Saison 2016-17 wird dieses bei 93.000 Tonnen liegen, zeigen Schätzungen von Rabobank. Das wäre das höchste Überangebot seit 2010-11. (Bloomberg)

  • Der Rohstoff-Kollaps ist nicht vorbei Der Absturz der Rohstoffpreise, der den Ölpreis auf ein 12-Jahres-Tief gedrückt hat und Kupfer auf den niedrigsten Stand seit 2009, ist noch nicht vorbei. So zumindest sehen das die Hedgefonds. Vermögensverwalter haben ihre kombinierte Netto-Baisse-Position bei 18 Rohstoffen auf den bisher höchsten Wert ausgeweitet, womit sich die negativen Wetten in nur zwei Wochen verdoppelt haben. Eine Ertrags-Messgrösse für Rohstoffe ist in der vergangenen Woche auf den niedrigsten Wert seit 25 Jahren gesunken. Metalle, Agrarrohstoffe und Energie-Terminkontrakte brachen angesichts von Angebotsschwemmen und eines flauen Ausblicks für die Weltwirtschaft ein. Die Marktturbulenzen in China, dem grössten Rohstoffkäufer, verstärken die Besorgnis zum Konsum. Ein stärkerer Dollar zehrt auch an der Attraktivität von Rohstoffen als Alternativanlagen. Zwar prognostiziert Goldman Sachs Group Inc., dass der längere Preiseinbruch zu mehr Angebotskürzungen führen wird, aber die Bank erwartet keine unmittelbare Erholung der Preise. "Es herrscht Angst am Markt" “Es herrscht Angst am Markt", berichtet Lara Magnusen, Portfolio-Managerin bei Altegris Investments Inc. Die Leute sind “sehr besorgt wegen des schwächeren Wirtschaftswachstums, wegen dem, was in China passiert sowie wegen des Ansteckungseffektes", erläutert sie. Angesichts eines starken US-Dollars und weiteren Zinssenkungsüberlegungen der Federal Reserve “gibt es derzeit nicht sehr viele Möglichkeiten für Investments", sagte sie. "Leerverkäufe von Rohstoffen sind eine recht gute Möglichkeit." Die Netto-Leerverkaufsposition bei 18 in den USA gehandelten Rohstoffen stieg per 12. Januar auf 202.534 Terminkontrakte und Optionen, geht aus Zahlenhervor, die von der U.S. Commodity Futures Trading Commission drei Tage später veröffentlicht wurden. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Datenreihe 2006 und ein deutlicher Anstieg verglichen mit den 164.203 Kontrakten eine Woche zuvor. Der Bloomberg Rohstoffindex hat in der vergangenen Woche 4,2 Prozent nachgegeben und erreichte das niedrigste Niveau seit seiner Einführung 1991. Im vergangenen Jahr ist der Index das fünfte Jahr in Folge gesunken. Preise müssen noch stärker sinken Das Überangebot ist der wichtigste Faktor für die Baisse bei Rohstoffen, schrieben Goldman-Analysten um Jeffrey Currie in einer Studie am 15. Januar. Die Preise müssen wohl noch weiter fallen, um die für das Ende der Schwemme nötigen Produktionskürzungen herbeizuführen. Jedoch dürfte im späteren Jahresverlauf eine Erholung an den Märkten einsetzen, was die "Geburt einer neuen Hausse einleiten dürfte", sagten die Analysten. (Bloomberg)

  • Gold, Silber, Öl – wo Anleger jetzt einsteigen

    Nach einem langen Kursverfall zeigen sich Gold, Silber und Öl seit wenigen Tagen oder Wochen von ihrer starken Seite. Wo Anleger jetzt einsteigen.

    Der Call auf Gold (ISIN: CH0256319259), den die Redaktion von stocksDIGITAL Mitte Dezember empfohlen hatte, war bisher ein Renner. Das Hebelprodukt liefert aktuell ein Plus von 50 Prozent. Grund für uns, das Edelmetall trotz eines Kurstauchers im Dezember, auf das niedrigste Preisniveau seit 2009, als interessant in den Vordergrund zu stellen, war ein erstaunliches Kursmuster. Es bestand darin, dass in den vorausgegangenen zwölf Jahren Gold in elf Fällen nach dem Einstieg zu Jahresbeginn irgendwann in den folgenden Monaten im Durchschnitt um rund 10 Prozent geklettert war.


    Wer auf dieses Kursmuster setzen will, könnte – trotz des seit dem Jahresanfang um rund 5 Prozent erhöhten Goldpreisniveaus und damit bei gestiegenem Risiko – sogar jetzt noch einsteigen.


    Silber – wichtige Hürden im Chart sind erreicht, …


    Der kleine Bruder von Gold – Silber – scheint da im Moment allerdings sogar noch etwas vielversprechender zu sein. Zwar konnte Silber zusammen mit dem Edelmetall Nummer eins in den letzten Wochen schön zulegen und sich vom tiefsten Level seit 2009 ebenfalls deutlich nach oben lösen, doch beim Industriemetall und Schmuckobjekt hat sich nun sogar eine spannende Charttechnik herausgebildet. Silber notiert nun nämlich an der oberen Begrenzungslinie seines Abwärtstrends.


    Zudem sind auch die 100- und 200-Tage-Linie in greifbarer Nähe. Möglicherweise stehen schon viele Spekulanten mit dem Finger auf dem Kaufen-Knopf bereit, um bei Erreichen der Marken einzusteigen. Das könnte eine schnelle Kursdynamik nach oben auslösen. Mit einem Call mit hohem 12er-Hebel (ISIN: CH0256313203, Laufzeit endlos, Basis und Knock-out jeweils 13,25 Dollar, Bezugsverhältnis 2:1) wären schon Gewinne von rund 40 Prozent drin, selbst, wenn Silber lediglich einen vergleichsweise kleinen Kurshüpfer um 5 Prozent auf 15 Dollar je Unze machen würde.


    … und bei Öl kommt es zur Eindeckung durch Spekulanten, …


    Rohstoff Nummer drei – Rohöl – zeigt sich aktuell auch wiederbelebt. Zuerst drückten Ende 2015 hohe Lagerbestände und das Aus der Sanktionen gegenüber dem Iran sowie hohe Ölförderung, insbesondere der OPEC-Staaten, auf den Kurs, jetzt, seit einigen Tagen, zieht es die Notierung nach oben. In den USA herrscht nämlich Eiseskälte, und da steigt die Ölnachfrage, und EZB-Chef Mario Draghi sorgt mit seiner Aussage zur möglicherweise noch weiter verstärkten Geldschwemme im Euroraum ebenfalls für Rückenwind.


    Und so stieg der Ölpreis beispielsweise für die Sorte Brent aus der Nordsee in wenigen Tagen um rund 20 Prozent und konnte sich dadurch weit weg vom Vieljahrestief absetzen. Der Schub geht wohl auch auf Eindeckungskäufe von Short-Sellern zurück, die angesichts steigender Notierungen jetzt gezwungen sind, ganz schnell ihre Position glattzustellen, um das Zustandekommen hoher Verluste zu vermeiden oder um Gewinne zu realisieren.


    … denn die Shortpositionen waren auf Rekordniveau


    Immerhin hatten Institutionelle, insbesondere Hedge Fund Manager, bis Anfang des Jahres mit rund 400 Millionen Barrel die höchste Shortposition in Rohöl aufgebaut, die jemals gesehen worden war. Vor diesem Hintergrund mit möglichen Zwangseindeckungen der Short-Seller könnte es sein, dass Öl auch in den nächsten Tagen oder auf Sicht von wenigen Wochen noch deutlich zulegen wird. Zudem ist beispielsweise bei Brent die obere Begrenzungslinie des Abwärtstrends erreicht. Da könnten neben den Shorties auch technisch orientierte Spekulanten jetzt für eine weitere Kursdynamik sorgen.


    Wer dieses Szenario spielen will, setzt ebenfalls auf einen Call (ISIN: CH0307666252, Hebel 4,4, Laufzeit endlos, Basis und Knock-out jeweils 27,68 Dollar, Bezugsverhältnis 10:1). Steigt Brent wieder von 35 auf 40 Dollar je Barrel oder gar auf die Dezemberhochs von 45 Dollar, dann wären mit dem Zertifikat mehr als 50 Prozent und sogar bis zu rund 100 Prozent Gewinn drin.


    http://www.handelszeitung.ch/i…r-jetzt-einsteigen-977348

  • Goldman Sachs rät trotz Handelskrieg zu Rohstoffen


    Rohstoff-Optimist Goldman Sachs hält wenig von der Vorstellung, dass ein Handelskrieg zwischen den USA und China eine ernsthafte Bedrohung für Rohstoffe darstellt.


    08.07.2018 17:50


    Die meisten Rohstoffe würden wahrscheinlich nicht wesentlich davon betroffen sein, und nach den jüngsten Preisrückgängen seit es nun an der Zeit zu kaufen. Die Wall-Street-Bank schrieb in einem Bericht, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der Sanktionen zwischen den USA und China, einschliesslich der Massnahmen, die am Freitag in Kraft treten sollen, gering seien. Goldman erwartet bei Rohstoffen einen Ertrag von zehn Prozent über zwölf Monate, da der Dollar falle, und bekräftigte eine bullische Prognose zu Rohöl.


    "Die Auswirkungen eines Handelskriegs auf die Rohstoffmärkte werden sehr gering sein, mit der Ausnahme von Sojabohnen, bei denen eine vollständige Umlenkung der Lieferungen nicht möglich ist", schrieben die Analysten um Jeffrey Currie in einer Notiz vom 4. Juli. "Dies stimmt mit der Ansicht unserer Ökonomen überein, dass die makroökonomischen Auswirkungen des Handelskriegs wahrscheinlich sehr gering sein werden", hiess es, mit besonderem Nachdruck auf den letzten Worten.


    Rohstoffe haben unter der wachsenden Besorgnis der globalen Anleger über die möglichen Auswirkungen der von Washington geplanten Handelszölle und der drohenden chinesischen Reaktion gelitten. Im Juni verzeichnete der Bloomberg Commodity Index den grössten monatlichen Einbruch seit Mitte 2016, mit Verlusten bei Kupfer und Sojabohnen. Auch die Energiemärkte standen in diesem Monat im Fokus: Die OPEC-Produzenten und Russland einigten sich, das Angebot zu erhöhen, nachdem die Rohölpreise gestiegen sind.


    "Obwohl Rohstoffe ihren Status als Anlageklasse mit der besten Wertentwicklung im Jahr 2018 behalten, gab es im Juni einen erheblichen Rückschlag getrieben von der Schwäche der Schwellenmarktnachfrage, Handelskriegssorgen und dem Ausstieg der OPEC+ aus Förderkürzungen", schrieben die Analysten. "All diese Bedenken wurden überverkauft. Selbst Sojabohnen, die von allen Aktiva am stärksten durch Handelskriege gefährdet sind, sind jetzt ein Kauf. "


    (Bloomberg)

  • Das erwartet Anleger auf dem Rohstoffmarkt


    Iran-Krise und Handelsstreit setzten zuletzt die Preise von Rohöl und Industriemetallen unter Druck. Der einzige Goldesel ist gegenwärtig Gold - doch es gibt noch einen Sektor, der derzeit durchstartet.


    03.07.2019 23:00


    Von Henning Hölder


    Es gab Zeiten, da liess sich mit Rohstoffen gutes Geld verdienen. Zwischen 1999 bis zum Crash von 2008 stieg der Bloomberg Commodity Index um über 200 Prozent. In den 2000er Jahren wuchsen Schwellenländer wie China im zweistelligen Prozentbereich. Die Regierungen investierten Milliardenbeträge in Infrastrukturprojekte wie Verkehrswege, Wohnbauten und Eisenbahnlinien. Das alles verbrauchte Unmengen an Rohstoffen.


    Mit dem Schock von 2008 setzte der Preisverfall ein, von dem sich der Rohstoffmarkt bis heute nicht vollständig erholt zu haben scheint. Seit dem damaligen Absturz bis heute ist der Bloomberg Commodity Index um weitere 27 Prozent gefallen (siehe Chart). Das macht Rohstoffe in den letzten zehn Jahren zur schlechtesten Anlageklasse. Aktien, Obligationen und Cash-Bestände performten besser.


    [Blocked Image: https://www.cash.ch/sites/defa…on/grafiken/chart_etf.jpg]Entwicklung des Bloomberg Commodity Index seit 1998, Quelle: www.marketwatch.com


    Allerdings: Dieser Index ist sehr heterogen. Agrarsektoren und Erdgas, die zuletzt oft nicht gut performten, haben ein hohes Gewicht, während die oft besser laufenden Industrie- und Edelmetalle vergleichsweise untervertreten sind.


    Ein Blick auf die Industriemetalle zeigt, dass dieser Bereich seit der Finanzkrise durchaus wachsen konnte. Der Market Access RICI Metals Index ETF, der ausschliesslich in Industriemetalle investiert, beweist das. Allerdings ist das Wachstum hier vor allem der Nachfrage aus China bis 2012 zuzuschreiben. Seitdem bewegt sich der Kurs mehr oder weniger seitwärts. Heute befindet man sich insgesamt wieder unter dem Vorkrisenniveau.


    Gold und Öl: umgekehrte Entwicklung


    Und wie sieht es 2019 aus? Politisch ist das Jahr bisher von geopolitischen Krisen und Handelsspannungen geprägt – mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die Rohstoffpreise. Da ist zum einen der Konflikt zwischen den USA und Iran samt Risiko einer militärischen Konfrontation.


    Dieser Konflikt gab den Goldpreis vor allem in den letzten Monaten Auftrieb. Das Edelmetall konnte im ersten Halbjahr denn auch um rund 10 Prozent zulegen. Edelmetalle insgesamt gewannen im ersten Halbjahr 2019 laut Zahlen des New Yorker Vermögensverwalters WisdomTree Investments rund 6,3 Prozent an Wert (siehe Tabelle).


    Performance der verschiedenen Rohstoff-Klassen in den letzten sechs Monaten

    Alle Rohstoffe -3,1 Prozent
    Energie -10,0 Prozent
    Industriemetalle -2,8 Prozent
    Edelmetalle +6,3 Prozent
    Agrarrohstoffe -0,4 Prozent
    MSCI World +10,4 Prozent

    Quelle: WisdomTree Investments, 2019


    Während der Goldpreis sich derzeit im Höhenflug befindet, schmierte der Ölpreis - trotz Zuspitzung des USA-Iran-Konflikts - zuletzt ab. Der Grund ist einfach: Eine andere Krise wirkt noch tiefer. Der dauernde Handelsstreit zwischen USA und China (und zuletzt auch wieder der EU) belastet den Ölmarkt. Vor allem im letzten Monat verlor der Preis für ein Barrell der Nordseesorte Brent rund 11 Prozent. Im gesamten ersten Halbjahr 2019 legte dessen Wert jedoch um rund 13 Prozent zu, was vor allem auf die ersten - weniger vom Handelsstreit geprägten - Monate des Jahres zurückzuführen ist.


    Industriemetalle: Im Gleichschritt mit Öl


    Die Kurse von Industriemetallen erlebten - ähnlich wie Rohöl - zu Beginn des Jahres einen ordentlichen Anstieg, um in den letzten Monaten ebenfalls aufgrund der zunehmenden Handelsspannungen geradezu einzubrechen. Sowohl Kupfer als auch Aluminium, Zink und Zinn notieren seit Ende April deutlich im Minus. Die schlechte Entwicklung wurde zuletzt auch durch negative Konjunkturaussichten in den USA verstärkt. Der vielbeachtete US-Einkaufsmanagerindex fiel zuletzt überraschend negativ aus.


    Die Überraschung: Agrarrohstoffe


    Doch es gibt auch eine Überraschung: Die Preise für Agrarrohstoffe haben sich zuletzt deutlich nach oben entwickelt. In den Monaten Mai und Juni erlebte der Rohstoff geradezu eine Rally mit einem Wachstum von über 11 Prozent. Zwar weist das gesamte erste Halbjahr 2019 laut Zahlen von WisdomTree Investments noch ein leichtes Minus von 0,4 Prozent auf, trotzdem: Der Trend geht eindeutig nach oben. Die Gründe dürften ebenfalls im Handelskonflikt zu finden sein, dessen Zuspitzung sich positiv auf die Agrarpreise auswirkt. Genauso wie allgemeine Sorgen über das wirtschaftliche Wachstum.


    Die Zukunft der Rohstoffmärkte hängt massgeblich von der Entwicklung der globalen Krisen ab. Auf den Ölpreis positiv auswirken könnten sich weitere Spannungen im Nahen Osten und ein anhaltender Konflikt zwischen den USA und Iran. Bei beiden Konfliktherden ist derzeit kein unmittelbares Ende in Sicht. Negativ auf den Ölpreis könnte sich ein weiterhin andauernder Handelskonflikts zwischen den USA und China bzw. der EU. Hier sind die Aussichten unklar.


    Zwar zeigten Donald Trump und Xi Jinping am Wochenende auf dem G20-Gipfel in Osaka eine Annäherung und setzten damit ein positives Zeichen. Ob die Annäherung jedoch auch zukünftig Bestand hat, ist längst nicht ausgemacht. Zudem schoss Trump am Montag erneut gegen die EU und drohte mit neuen Strafzöllen. Im Marktkonsensus wird der Ölpreis denn auch überwiegend auf «neutral» gesetzt. Analysten von Julius Bär zeigen sich vor allem auf lange Sicht pessimistisch. Das Anlagehaus geht von einer anhaltenden wirtschaftlichen Flaute aus.


    Breit diversifizieren


    Ähnlich sieht es bei den Industriemetallen aus. Auch hier steht und fällt der Preis mit der wirtschaftlichen Entwicklung. Für Anleger, die nicht an einen anhaltenden Abschwung glauben, bieten sich durchaus Einstiegsmöglichkeiten in Öl und Industriemetalle. Zuletzt hat das Ölkartell OPEC+ für weitere neun Monate auf Erdöl-Förderlimits verständigt. Vor allem falls sich die Annäherung zwischen den USA und China tatsächlich als nachhaltig herausstellen sollte, könnte das die Wirtschaft antreiben und den Bedarf an Öl und Metallen anziehen.


    Allgemein sind Privatanleger, die Geld in diesen Sektor anlegen wollen, aber einigermassen auf der sicheren Seite sein wollen, gut beraten, dies breit diversifiziert zu tun. Folgende vier ETF decken auf unterschiedliche Art den Rohstoffbereich breit ab.


    Auswahl an Rohstoff-ETF

    Produkt Beschrieb
    Market Access RICI Metals UCITS ETF Nur Rohstoffe aus dem Bereich der Industriemetalle
    UBS ETFs plc - CMCI EX-AGRICULTURE SF UCITS ETF (USD) Bildet Rohstoffindex ab, der auf Vieh- und Agrarwirtschaft verzichtet. 52% Energie, 40% Industriemetalle und 8% Edelmetalle
    UBS ETFs plc – Bloomberg Commodity Index SF UCITS ETF (CHF) Bildet den Bloomberg Commodity Index ab, besteht hauptsächlich aus Energie (33%), Metallen (31%) und Agrargütern (30%)
    Lyxor Commodities Thomson Reuters/CoreCommodity CRB TR UCITS ETF - C-EUR Im Gegensatz zum Bloomberg Commodity Index liegt der Fokus stärker auf Agrargüter (41%), es folgen Energie (39%), Industriemetalle (13%) und Edelmetalle (7%)

    Quelle: cash.ch

  • Dieser Rohstoff hat bereits 2020 um ein Drittel zugelegt


    Neben dem Edelmetall Rhodium verblassen alle anderen Rohstoffe. Strengere Umweltvorschriften, spekulative Investoren und eine boomende Nachfrage aus dem Automobilsektor gehören zu den Haupttreibern der Entwicklung.


    13.01.2020 11:39


    Von Manuel Boeck


    Der gute Start ins Jahr von Palladium (8,8 Prozent) ist nichts gegenüber dem weniger bekannten, aber teureren Edelmetall Rhodium (32 Prozent). Der Anstieg des Preises von Gold (2,3 Prozent) erscheint in diesem Vergleich noch weit unspektakulärer.

    Quote

    Forget palladium, rhodium is up +150% in 12 months pic.twitter.com/BNp6xcF6US


    — Luke Burgess (@lukemburgess) January 6, 2020

    Rhodium, das hauptsächlich für Autokatalysatoren verwendet wird, erreichte diesen Monat den höchsten Preis seit 2008. Verantwortlich für das Mehrjahresrally sind auch strengere Umweltvorschriften und die Spekulation darüber, dass Investoren auf höhere Preise setzen.


    Das Metall vervielfachte seinen Wert in den letzten vier Jahren und überragte in seiner Performance alle wichtigen Rohstoffe. Getrieben wurde der Preisanstieg auch durch die steigende Nachfrage aus der Automobilindustrie. Das Edelmetall wird wie Palladium als Nebenprodukt des Platin- und Nickelabbaus gewonnen. Da es gegenüber dem Palladium in einem kleineren Markt gehandelt wird, verursachen Änderungen in der Nachfrage und Angebot grosse Preisschübe.


    Preistreiber im Januar


    Rhodium wurde gemäss der Edelmetallverarbeiter Johnson Matthey am Freitag bei 7975 Dollar pro Unze gehandelt. Die Flucht in Edelmetalle wegen dem Irankonlikt hatte auch zum Preisanstieg in diesem Monat beigetragen. Doch Andreas Daniel, Händler beim deutschen Technologiekonzern Heraeus Holding, sieht den Haupttreiber an einem anderen Ort: "Die physische Nachfrage aus Asien war der wichtigste Grund für den Preisanstieg."


    Preisrückschläge sind gemäss Afshin Nabavi vom Genfer Edelmetallhändler und Vermögensverwalter MKS PAMP denkbar. Es ist jedoch genauso möglich, dass der Rekord von 10'100 Dollar von 2008 übertroffen wird. Doch die hohen Preise von 2008 verursachten, dass Hersteller von Autokatalysatoren zu Platin und Palladium wechselten.


    Es ist viel schwieriger, in Rhodium als in andere Edelmetalle zu investieren. Dieses wird wegen des kleinen Marktes nicht an der Börse gehandelt. Der Handel findet meist zwischen Anbietern und industriellen Nutzern statt. So erreicht die globale Produktion von Rhodium nur einen Zehntel der Produktion von Platin oder Palladium.


    Zu den wenigen börsengehandelten Produkten für Rhodium gehören die Exchange Traded Funds (ETF) Xtrackers Physical Rhodium ETF XFRD (22 Prozent im 2020) und AfricaRhodium ETF ETFRHO (26 Prozent im 2020).


    Südafrikanische Produzenten als Gewinner


    Die höheren Preise sind gute Neuigkeiten für die südafrikanischen Produzenten, welche einen Marktanteil von 80 Prozent besitzen. Die Preisanstiege der Edelmetalle und der schwache Rand halfen, dass sich der Index für die südafrikanischen Bergbaukonzerne im 2019 verdreifachte. Eine Verdreifachung erlebte 2019 zum Beispiel der Konzern Impala Platinum Holdings. Dieser fördert Platin, Palladium, Rhodium und Nickel.


    Die südafrikanische Dominanz bedeutet jedoch auch ein Produktionsrisiko für den Markt. Stromunterbrüche und streikende Bergleute haben in den vergangenen Jahren die Produktion in einigen Bergbaubetrieben eine Zeit lang unterbrochen.


    Mit Material der Nachrichtenagentur Bloomberg.

  • Preis für Kupfer springt auf Zwei-Jahreshoch


    Der Preis für Kupfer hat zum Wochenauftakt stark zugelegt und ist auf den höchsten Stand seit zwei Jahren gestiegen. Marktbeobachter verwiesen unter anderem auf einen drohenden Streik von Arbeitern in einer Mine in Chile, einem der weltweit führenden Produzenten von Kupfer. An der Rohstoffbörse in London stieg der Preis für eine Tonne des Industriemetalls am Montag um 3,3 Prozent auf 6622,50 US-Dollar. Damit steht der Preis deutlich über dem Niveau, das er zu Beginn der Corona-Krise inne hatte. Der aktuelle Preis ist der höchsten seit Juli 2018.


    13.07.2020 11:52


    Auch an der Börse in Schanghai wurde am Morgen ein kräftiger Anstieg des Kupferpreises gemeldet. Hier zeigte sich ein noch stärkerer Zuwachs um etwa sechs Prozent. "Es sind im Wesentlichen Angebotssorgen, die den Preis weiter in die Höhe treiben und den Anstieg zuletzt sogar beschleunigt haben", erklärte Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank die Entwicklung.


    In Chile hatten zuvor Arbeiter des Minenbetreibers Antofagasta Plc ein letztes Tarifangebot der Unternehmensführung abgelehnt. Damit droht nach Gewerkschaftsangaben in den kommenden Tagen ein Streik. Nach Einschätzung des Commerzbank-Experten sind vom drohenden Arbeitskampf etwa zwei Prozent der Kupferproduktion in Chile betroffen. Darüber hinaus gibt es an den Rohstoffmärkten die Sorge, dass die Corona-Pandemie in Südamerika mit einer hohen Zahl von Neuinfektionen die Kupferproduktion generell bremsen könnte.


    Am Markt wird der steigende Kupferpreis aber auch mit der jüngsten konjunkturellen Erholung in China nach dem Corona-Einbruch begründet. China ist die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt und importiert grosse Mengen an Rohstoffen. Experte Briesemann sprach von "perfekten" Bedingungen für den Kupferpreis. "Neben den Angebotssorgen und dem Nachfrageoptimismus waren in den letzten Wochen auch die spekulativen Finanzinvestoren am starken Preisanstieg beteiligt", sagte der Rohstoff-Analyst./jkr/bgf/stk


    (AWP)