Hallo zusammen,
ich wollte mal wissen, ob mir jemand in einfachen Worten dies erklären kann:
Schuldenmenge = Geldmenge.
Leute wie MarcusFabian begründen das ja damit, dass neues Geld via Kauf von Staatsanleihen in Umlauf gebracht wird.
Ok, also beispielsweise die SNB will 1 Milliarde CHF zusätzlich in Umlauf bringen (um die Inflation anzukurbeln):
Also kauft sie der Eidgenossenschaft einfach Staatsanleihen für 1 Milliarde auf.
Der Betrag von 1 Milliarde wurde zuvor bei der SNB per Knopfdruck erzeugt.
Stimmt das so weit?
Dann kommt jetzt die nächste Frage:
Wäre es denn theoretisch nicht auch denkbar, dass die SNB sagt:
"Hey, wir wollen 1 Milliarde CHF in Umlauf bringen, und zwar so schnell wie möglich:
Wir zahlen einfach jedem Schweizer 125 CHF auf sein Bankkonto."
Ob das jetzt politisch gewollt ist, ist ja egal. Wir gehen davon aus, dass die SNB das so machen wollen. Wäre das legal und denkbar?
Oder noch anders:
Statt Staatsanleihen aufzukaufen, könnte die SNB nicht einfach der eidgenössischen Finanzverwaltung das GEld "Schenken", sprich überweisen?
In beiden Szenarien käme neues Geld in Umlauf, welches nicht durch Schulden erzeugt würde.
Dazu möchte ich gleich noch etwas anderes kritisieren an den offiziellen Geld-Modellen:
Es wird ja immer behauptet, der Zinsens-Zins würde, aufgrund seines expotentiellen Charakters quasi zu einer Situation führen, in der nie alles zurück bezahlt werden könnte.
Also nehmen wir an, es wird eine neue Währung in einem Kleinststaat (Dorf mit 100 Einwohnern) in Umlauf gebracht. Ich nehme das vereinfachte Beispiel, weil es nur ums Prinzip gehen soll.
Jetzt werden 100 Geld gedruckt und in Umlauf gebracht.
Die örtliche Bank verleiht das Geld und verlangt 5 % Zinsen.
Alle Leute würden das Geld nach exakt 2 Jahren zurück zahlen müssen.
Die Hälfte zahlt nach 1 Jahr das Geld zurück: 50 Geld + 5% Zins = 52,5 Geld fliesst zurück.
In 1 Jahr müssen nun alle anderen Schuldner voraussichtlich insgesamt diese Summe zahlen:
50 Geld + 5% Zins + 5% Zins (Zins angehäuft), also 50*1.05*1.05=55.125 Geld.
Es sind aber nur noch 47,5 Geld in Umlauf. Somit könnten also nie 55 Geld zurück bezahlt werden. Also muss neuer Kredit ausgegeben werden usw.
Soweit habe ich doch das Problem richtig verstanden, oder?
Jetzt stelle ich aber diese Frage:
Jemand hat sich 10 Geld geliehen. Er gehört zu denjenigen, die erst nach 2 Jahren zurück zahlen, also dann 11,025 Geld.
Diese Person macht Kunst. Er/Sie hat sich für 10 Geld viele Leinwände und Farben gekauft. Er malt aussergewöhnlich schöne Bilder, für die man gerne etwas mehr zahlt.
Er kann sich für 10 Geld M aterial für 100 Bilder kaufen (10 Geld für 10'000 CHF entsprechen).
Er malt damit aber 100 Bilder, die er für je 1 Geld (bei Materialkosten von 0,1 Geld) verkauft.
Dh plötzlich sind Bilder im Wert von 100 Geld im Umlauf.
Damit will ich folgendes sagen:
Das mit dem Zinsenszins-Problem trifft natürlich zu.
Aber auch völlig ohne Zinsenzins kann aus dem Nichts mehr Geld gebraucht werden, als im Umlauf war.
Neben den Materialen/Gegenständen als Gegenstück zum Geld werden nämlich in unserer Gesellschaft auch Dinge im Wert steigen oder man zahlt Stundenlöhne. Erhöht man die Löhne, muss zwangsläufig mehr Geld verbraucht werden.
Dh selbst wenn man den Zinsenszins abschaffen würde, würde trotzdem mehr Geld benötigt, als in Umlauf ist. Weil neben dem Wert aller Gegenstände, Gebäude, etc. auch noch aus dem Nichts Arbeitsstunden geleistet werden. (Die werden bezahlt mit Geld, das vorher nicht im Umlauf war bzw. gebraucht wurde).
Ich weiss, ist etaws flapsig ausgedrückt, aber ich hoffe, ihr versteht meine Logik.