Sirona Bewertung
Hallo thunder
Vielen Dank für Deine ausführlichen Zeilen und Erläuterungen. Im Grundsatz gebe ich dir Recht, dass solche Coverages oft zu hohe Wertansätze ergeben. Beste Beispiele dafür gibt es momentan und u.a. bei Santhera Pharm.
Die Problematik sehe ich vorab darin, dass Unternehmensbewertungen (nichts anderes ist es schliesslich) so unterschiedliche Wertansätze ergeben wie Berechnungen erstellt werden. Kommt hinzu, dass man an den verschiedenen Variablen bis zum Sankt Nimmerleinstag schrauben und drehen kann und immer wieder neue - mal bessere, mal schlechtere - Ergebnisse rauskommen.
Zum First Berlin Report: Der wird ja bezahlt, ich gehe davon aus von einem grösseren (deutschen) Investor bei Sirona. Billig ist sowas ja nicht. Erstmals ist der Anfang 2015 erschienen, kurz darauf wurde von Sirona publik gemacht, dass sie den neuen Hautaufheller TFC-1067 entwickelt haben. Die Bewertung stand somit von diesem Zeitpunkt an eh auf tönernen Füssen. Denn für mich ist klar, dass TFC-1067 am Schluss ein Substitut für TFC-849 ist. Die neue Compound ist sowohl effektiver wie auch einfacher (und somit kostengünstiger) herzustellen, so zumindest die Angaben von Sirona. Daher glaube ich, dass Obagi, wenn überhaupt noch, auf Stand-by ist. Alles andere würde aus deren Perspektive schlicht keinen Sinn ergeben (ausser vielleicht einem Zeitvorsprung bei der Kommerzialisierung).
Kommt hinzu, dass man TFC-1067 ja zweifach auslizenzieren will/wird. Einmal als reine kosmetischer Anwendung (OTC) und eine Rezeptvariante für die spezifische Behandlung von Hyperpigmentierung und Melasma (Rx). Ich gehe davon aus, dass bei den beiden Anwendungen dann auch verschiedene Dossierungen vorgesehen sind.
Da nun das Augenmerk bei TFC-1067 liegt, ist die Bewertung von First Berlin somit eh nicht mehr opportun und es bringt auch nicht viel, hier noch die Berechnungen zu hinterfragen und/oder berichtigen. Wie die Auswirkungen bei einem bzw. zwei Lizenzdeals dann auf den Kurs sind, wird massgeblich abhängig sein von den erzielten Konditionen. Im Raum stehen ja die Royalty-Variante versus Buyout. Bei erster, das hast Du oben nicht berücksichtigt, ist neben der Upfront von USD 90 Mio. auch noch eine weitere Milestonezahlung von USD 98 Mio. vorgesehen, gefolgt von den Royalties (14%). Die Alternative ist ein NVP von 240 Mio., also der einmalige Verkauf der Lizenzen (beide Anwendungen). Wobei auch hier der NPV nicht heisst, das dies dann auch der effektive Preis ist.
Abhängig ist alles von den Offerten. Hier gibt es Unternehmen, die an beiden interessiert sind und solche, die nur die eine oder andere Anwendung wollen. Sicherlich macht es Sinn, die Anwendungen jeweils denjenigen Interessenten zu vergeben, welcher die höchsten Erfolgschancen auf dem Markt erbringen kann oder aber für einen Buyout am meisten bezahlt.
Wie man nun aber daraus einen Wertansatz für den Aktienkurs ableiten will, mein Gott, keine Ahnung. Insbesondere wenn das ganze auf eine Einmalzahlung rausläuft, dann steht man sowieso im Schilf.
Dass ein Deal kommt, da bin ich mir (meine Meinung) sehr sicher. Wie der dann aussieht und ob das Management die Fähigkeiten mitbringt, diese Verhandlung so erfolgreich (wie versprochen bzw. erwartet) zum Abschluss zu bringen, das steht auf einem anderen Blatt.
Lassen wir uns überraschen!
Cheers, Baz.