Euro-Inflation auf tiefstem Stand seit vier Jahren
Teuerung
Die Angst vor Deflation erhält neue Nahrung: Im Oktober sind die Lebenshaltungskosten so schwach gestiegen wie seit vier Jahren nicht mehr. In Griechenland sanken die Preise so stark wie zuletzt 1962.
Sinkende Energiepreise haben die Inflation in den 17 Euroländern auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren gedrückt. Im Oktober lag die jährliche Teuerungsrate bei 0,7 Prozent, nach 1,1 Prozent im September. Das teilte die EU-Statistikbehörde Eurostat am Freitag mit.
Eurostat bestätigte damit eine erste Schätzung. Insbesondere die Preise für flüssige Brennstoffe, Benzin und Telekommunikation sanken. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte vergangene Woche reagiert und den Leitzins von 0,50 auf 0,25 Prozent gesenkt. Das billige Geld soll dem Preisverfall entgegenwirken. Die EZB peilt eine Inflationsrate von knapp unter 2,0 Prozent an.
Griechenland erlebt historische Deflation :bye:
Grund für die nachlassende Teuerung ist vor allem die billigere Energie. Sie kostete 1,7 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Heizöl verbilligte sich um 7,4 Prozent, Tanken um fünf Prozent. Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak hingegen verteuerten sich um 1,9 Prozent. Die gesamten Konsumentenpreise sanken im Vergleich zum September um 0,1 Prozent, auch hier spielte günstigere Energie die entscheidende Rolle.
Die Jahresteuerung sank mit 1,9 Prozent am stärksten in Griechenland. In dem von einer Dauer-Rezession geplanten Land war es der grösste Rückgang seit 1962. Auch in Zypern fiel das Minus mit 0,5 Prozent kräftig aus. Am stärksten stiegen die Preise in Estland (2,2 Prozent) und Finnland (1,7 Prozent).