Deflation oder Inflation?

  • Deflation oder Inflation?

    Die Zahl der Bauern vermindert sich aber ständig, nicht zuletzt wegen den Suiziden. Schon krass wenn man sich denkt, dass die Bauern bei einer Währungsreform die stärksten Elemente wären. :?

    Vermögen strukturieren und sich möglichst für die unplanbaren Marktereignissen vorbereiten.

  • Deflation oder Inflation?

    weico wrote:

    Quote
    Da anscheinend noch gewisse Unklarheiten/Missverständnisse über "Deflation" bzw.Entstehung/Auswirkung usw.


    Genau so isses: Inflation / Deflation sind primär mal monetäre Phänomene. Die können, müssen aber nicht, Einfluss auf Konsumentenpreise haben.


    Die Gemeinsamkeiten zwischen Inflationisten und Deflationisten enden bei der Grunddefinition: Inflation ist die Ausweitung der Geld- und Kreditmenge.


    Hier hört's dann schon auf, denn es herrscht keine Einigkeit darüber, was denn unter "Geld- und Kreditmenge" zu verstehen ist: M1? M2? M3?, M0? Fallen die Vermögen in Immobilien und Aktien darunter oder nicht? Und wie sieht es mit den Konsumentenpreisen aus?


    Du definierst für Dich, dass Immobilien und Konsumentenpreise zur Inflation (bzw. Deflation) zählen und leitest aufgrund fallender Immopreise eine Deflation ab.

    Kannst Du so sehen. Kriegst aber spätestens dann Probleme, wenn es Inflation mit fallenden Konsumentenpreisen gibt. Dann nämlich, wenn durch Investitionen Produkte billiger werden. Hatten wir Deflation, weil in den 90er Jahren die Angebote in und ums Internet immer günstiger wurden? Haben wir Deflation, wenn DVD-Spieler, TV-Geräte billiger werden, weil die Massenproduktion laufend verbessert wird?


    Wie gesagt, kannst Du so sehen. Ist aber dann Deine persönliche Definition. Nichts allgemein gültiges.


    Und wer sagt, dass wir nicht monetär eine Deflation bekommen (Vermögens- und Schuldenvernichtung durch Konkurse), gleichzeitig aber steigende Preise, weil das Vertrauen ins Papiergeld abnimmt?


    Roubini ist diesbezüglich insofern sauber als er von einer Asset-Deflation spricht. Er macht also klar, dass die Preise für Immobilien und Aktien für ihn in die Geldmenge gehören und somit deren Preise Bestandteil seiner Definition von Infla/Defla sind.


    Wie gesagt, kann man so sehen. Genau so habe ich das Recht, Infla/Defla rein über die Geldmenge M3 (also Geld, das von der ZB ausgegeben wurde) zu definieren.


    Und daneben gibt es noch die Standard-Definition der Trader und normalen Bürger, die einzig an Konsumentenpreisen, CPI interessiert sind. Auch das ist eine gültige Sichtweise.

  • Deflation oder Inflation?

    ... und genau deshalb kann ich mit solchen Fragen nicht viel anfangen:


    weico wrote:

    Quote


    ..na dann zähle auch einmal auf,wass Alles billiger geworden ist (oder schau einfach auf die Inflationsrate..) 8)




    Es mag richtig sein, dass während einer Inflation (monetär) die Preise steigen. Es kann aber genau so gut das Gegenteil der Fall sein.


    Wenn wir also vorläufig mal Inflation/Deflation rein als Ausweitung der Geldmenge (= im Sinn von Geld, das die ZB druckt und das via Kreditsystem in Umlauf gelangt) betrachten, dann haben wir 4 Möglichkeiten:


    Inflation und steigende Preise. Hatten wir z.B. in den 70er Jahren.


    Inflation und sinkende Preise. Hatten wir in den 1990er Jahren, als vor allem dort, wo das viele Geld hinfloss (Telekomm, Medien, Computer, Internet, Consumer-Electronic) die Preise fielen.


    Deflation und sinkende Preise. Hatten wir 1930ff und in Japan 1990ff.


    Deflation und steigende Preise. Hatten wir meines Wissens noch nicht. Wobei ich mal nicht ausschliessen will, dass auch das mal denkbar wäre.


    Du hast also grundsätzlich ein Problem, wenn Du CPI und Inflation gleichsetzt. Zumindest, wenn sie gegenläufig sind.

  • Deflation oder Inflation?

    MarcusFabian wrote:


    Ergo !


    Damit hast Du ja wunderbar beschrieben,dass die Geldmengenausweitung (Papierdrucken) eben nur Einer der Einflüsse ist,die eine Preissteigerung/senkung bewirken.




    P.S..

    Damit dürft wohl das "Faktum" von Papierdrucken=(Hyper)Inflation wohl endlich "vom Tisch" sein..




    weico

  • Deflation oder Inflation?

    weico wrote:

    Quote
    Damit hast Du ja wunderbar beschrieben,dass die Geldmengenausweitung (Papierdrucken) eben nur Einer der Einflüsse ist,die eine Preissteigerung/senkung bewirken.


    Mal grundsätzlich: Alles, was ich beschreibe, beschreibe ich wunderbar [Blocked Image: http://www.my-smileys.de/smileys3/happy.jpg]


    Des weiteren: Damit ist Hyperinfla absolut nicht vom Tisch. Nicht zum Beispiel, wenn die ganze Pumpenkohle, die derzeit bei den Banken steckt in die Realwirschaft bzw. den Konsum fliesst.


    Warum hatte Zimbabwe eine Hyperinfla (auch was die Preise betrifft)? Etwa, weil die ganze Welt auf einmal wie gestört Zimbabwische Produkte nachgefragt und die Wirtschaft dort tierisch floriert hat?


    Oder war's nicht eher die Zerstörung der Währung durch Gelddruckerei?

  • Deflation oder Inflation?

    MarcusFabian wrote:

    Quote
    Nicht zum Beispiel, wenn die ganze Pumpenkohle, die derzeit bei den Banken steckt in die Realwirschaft bzw. den Konsum fliesst.


    woran kann man dies erkennen wenns anfängt zu fliessen? bzw. mal ne ganz doofe frage was wird zurzeit mit dem "vielen" geld gemacht??? :roll:




    aber die preise steigen... also die grundnahrungsmittel...


    http://www.20min.ch/finance/ne…auf-Lebensmittel-19171483




    :?

  • Deflation oder Inflation?

    T15 wrote:

    Quote
    bzw. mal ne ganz doofe frage was wird zurzeit mit dem "vielen" geld gemacht??? :roll:


    Es gibt keine doofen Fragen, nur doofe Antworten ;)


    (P.S.: Hat vor +/-20 Jahren mal ein Journalist dem Franz Joseph Strauss geantwortet, nachdem dieser ihm gesagt hat, er solle nicht so blöde Fragen stellen).


    Also: Die Banken haben Problemen. Massive Probleme. Zwar können sie die Probleme im Moment ganz legal verschleiern, weil sie ihre Giftmüllpapiere nicht zum Marktwert ausweisen müssen aber den Schrott haben sie immer noch in ihren Büchern und da bleibt er die nächsten Jahre auch.


    Unsere Politiker haben in ihrer ach so unendlichen Weisheit beschlossen, dass es für das Überleben der Nation wichtiger ist, den Banken auf Kosten der Steuerzahler den Ar$ch mit Geld zuzukleistern damit jeder Bankenfuzzi weiterhin seine Million Bonuns bekommen kann, als die Wirtschaft bzw. die Konsumenten zu unterstützen. Also fliesst nahezu die gesamte Pumpenkohle der Staaten zu den Banken.


    Die haben aber keinerlei Lust, Kredite an Unternehmen und Bürger zu vergeben. Stattdessen investieren sie die geschenkte Gratiskohle in Staatsanleihen und Aktien.


    Also Folge davon steigen dort die Preise, was aber absolut nichts mit der Realität zu tun hat. Sprich: Die Aussage, dass steigende Aktienpreise eine Wirtschaftserholung vorausnehmen, ist in diesem Falle Pillepalle.


    Ergo: Wird die Kohle - wie derzeit - verlocht und nicht konsumiert oder investiert, hat das keinerlei Auswirkungen auf die Konsumentenpreise. Wir haben also eine enorme Inflation (= Steigerung der Geldmenge) aber gleichzeitig keinerlei Teuerung.


    Wenn nun aber eines Tages die Banken beschliessen bzw. gezwungen werden, das Geld als Kredit zur Verfügung zu stellen und die entsprechende Nachfrage bei Unternehmen und Konsumenten auch vorhanden ist, dann ergiessen sich diese Billionen recht schnell in den Güterkreislauf.

    Das hat dann zur Folge, dass auch die Warenpreise recht schnell in die Höhe schiessen. ==> Inflation wie in en 1970er Jahren.


    Alternativ dazu: Das Vertrauen in jegliche Art von Papier (also auch Geld) leidet und somit verliert Geld an Wert. Das wäre dann die Ausgangslage à la Zimbabwe oder Deutschland 1923ff: D.h. Jeder will sein Bargeld möglichst schnell loswerden, und Sachwerte dafür kaufen.

  • Deflation oder Inflation?

    http://www.geldcrash.de/artikel/Inflation-Zins.html


    Gruss an mf (duck und weg :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: )


    Quote:

    Quote
    Wer heute in der Geldanlage ausschließlich auf ein inflationäres Szenario setzt (z.B. wenn er all sein Vermögen in Gold oder Immobilien steckt), der wird in der Deflation gehörig Federn lassen müssen,

    „Alles was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.“


    Konrad Adenauer

  • Deflation oder Inflation?

    Die nächsten 2 Jahre dürften wir "Status Quo" haben: Weder Inflation noch Deflation". Marginale Korrekturen werden sichtbar - Übertreibungen sind eher unwahrscheinlich.


    Solange noch offene Devisensawps (€/sFr.) von ca. 80 Mia Sfr. offen sind (Österreich/Polen/Ungarn etc.)wäre eine rechtsdrehende Zinsschraube, so würde ich mal vorsichtig formulieren, für einige CH-Finanzinstitute......... nicht so vorteilhaft.


    Zudem wird der Markt nicht von billigem Geld überschwemmt, sondern, dank billigem Geld saugen die Banken im Moment Unsummen aus dem Markt.


    Wie das?

    Bsp:

    Unsere Firma hatte über Jahre ein Kontokorrent -Limit von € 250.000,00 in sFr. - Verzinsung 6Mt./Libor!


    Zinsatz Ende 2008: 3,xxx% + Marge Bank 1,2%

    Zinsatz Ende 2009: 0,33x% + marge Bank 1,2%


    Der Bank ist es im Prinzip scheissegal wie der Libor gestellt wird - die Marge bleibt! Im Zuge der Finanzkrise haben jedoch, und da habe ich alle "Achtung", die meisten Institute endlich angefangen, jede einzelne Unternehmung, ob 1-Mann; 10-Mann; 100-Mann etc. gezielt im Umfeld der Wertschöpfung zu "betreuen".


    Fazit: Der Kontokorrent, selbstreden immer am Limit :oops: wurde gesplittet. € 150k blockiert mit

    Fixsatz 3,7% --> Amo. in 7,5 Jahren. € 100k als Kontokorent.


    Wir leisten also jeden Monat € 2.500,00 an Schuldtilgung + Zins.


    Ich war natürlich stinke :twisted: und hab dann quer durch mein €-Neztwerk durchtelophoniert und siehe da........ es geht sehr vielen "Kleinen" und "Mittelständlern" so.


    Södele, jetzt rechnen wir mal:


    Tief geschätzt: 100.000,00 Unternehmungen in der gleichen Situation: Monatliche AMO-Rate € 2.500,00


    Leistung des Staubsaugers:

    1€*10^5 * 2,5€*10^3 =2,5€ *10^8 (Potenzen werden multipliziert indem man ihre Exponeten addiert :D )


    Die Banken saugen somit 250 Mio € jeden Monat aus dem Markt. (3 Mia. im Jahr)


    Anzahl der beteiligten Bankinstitute->ca.100 :roll:


    Auch wenn ich mich wiederhole:


    Was ist den in den letzten 14 Monaten passiert? Ein hochdynamisches, komplexes Regelsystem ist aus dem Ruder gelaufen und man hat, was man immer macht in so einer Situation, den Schalter auf "OFF" gelegt und ist von "Hand" weitergefahren.

    Man hat ein pT1-Glied geladen = Geld geladen und jetzt tut man genau das gleiche = man entlädt das ganze nach dem genau gleichen Muster"!

    Das Problem ist eigentlich nur - und da sind sich scheinbar nicht alle einig - wie schnell!


    Zwischenfrage: "Können Sie mit Laplace-Transformation was anfangen"?


    Nein? Aber Dreiecke kann man hinbescheissen wie man will :roll:


    Schlusssatz: Die Banken werden, auf Grund der Rückflüsse, im Geld ersaufen. Zinserhöhungen unmöglch, da ausstehende €/sFr. Swaps nicht mehr bedient werden können --> an MF "seit 2005 - verdammt noch mal - DU HATTEST RECHT" :twisted:

  • Deflation oder Inflation?

    Jodellady wrote:

    Quote


    Dieser Artikel bringt einem wirklich zum Nachdenken, da dieser Typ angeblich so renommiert sei.


    Aber je mehr negative Stimmen es JETZT gibt, desto schneller kommen die Optimisten wieder hervor, mir solls recht sein ;)


    Es gibt aber auch viele andere Meinungen. Etwas, was vielleicht noch interessant sein könnte, ist, dass vor ein paar Tagen wohl die letzten US Budgeterhöhungen durch den Senat kamen - von nun an können die Republikaner sperren d.h. das wird eher deflationär wirken, bis infolge eines erneuten Crashes neue Programme beschlossen werden. Deshalb vielleicht jetzt eine Trendwende an den Börsen. Würde auch gut in Zumlaufs Fahrplan passen.

  • Deflation oder Inflation?

    Johnny P wrote:

    Quote
    http://www.geldcrash.de/artikel/Inflation-Zins.html

    Gruss an mf (duck und weg :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: )


    Quote:


    Nö, warum? Die Aussage ist richtig. Genau so wie ich behaupten kann, dass der Dollar eine Renaissance erlebt, wenn Amerika seine Schulden bezahlt. Oder Leder billiger wird, wenn es Häute regnet ;)


    Das Problem im Artikel ist, dass der Autor Inflation mit Teuerung verwechselt und somit ein Phänomen nachvollzieht, das wir bereits aus dem Physikunterricht kennen:


    Wenn ich von falschen Annahmen ausgehe und richtige Schlussfolgerungen ziehe, komme ich unweigerlich zu einem falschen Ergebnis.


    Die einzige Chance auf ein richtiges Ergebnis besteht bei falschen Annahmen in falschen Schlussfolgerungen. So im Sinn von doppelter Negation etc. ;)


    Kreditzinses ansieht:


    Quote:



    Soweit korrekt. Nur steigt der Risikozuschlag mit der Schuldenlast der Staaten und der Chance auf einen Staatsbankrott.

    Das kann man sehr schön an den Prämien für CDS von 10 jährigen Staatsoblis diverser Länder nachvollziehen.

    Demnach antizipiert der CDS Markt derzeit (22.1.10) für die USA eine Wahrscheinlichkeit für einen Staatsbankrott von 9%. (Deutschland 8%, Schweiz 13%).




    Quote:

    Quote
    Mit anderen Worten: Sinkende Zinsen sind NICHT ein Zeichen für eine „steigende Inflation“, sondern immer umgekehrt, für eine sinkende Inflationsrate.


    Falsch: Je niedriger die Zinsen um so leichter ist es Geld aufzunehmen, um so mehr Kredit wird auch aufgenommen --> Die Inflation (= Geldmenge) steigt.


    Das konnten wir ab den 90er Jahren sehr schön beobachten mit Inflationsraten von durchschnittlich 15%.


    Obiges Zitat stimmt nur für die Teuerung und auch nur dann, wenn die Risikoprämie immer konstant niedrig bleibt.


    Wem das jetzt zu kompliziert war, der soll sich die Frage stellen: Würde ich jetzt dem Staat USA für 30 Jahre einen Kredit für 4.51% Zins geben?




    Wenn wir den Titel in diesem Chart korrigieren, indem wir Inflation durch Teuerung ersetzen: ...


    Quote:

    Quote


    Die Situation, dass die US-Notenbank die Zinsen künstlich niedrig hält, indem sie die eigenen Schulden monetarisiert hatten wir in der Geschichte der USA (geschweige denn, den im Chart abgebildeten 50 Jahren) noch nie. Die Aussage: "Bis jetzt lief es immer so, also wird es auch weiterhin so laufen", ist also gefährlich.

  • Deflation oder Inflation?

    MarcusFabian wrote:

    Quote
    Das Problem im Artikel ist, dass der Autor Inflation mit Teuerung verwechselt...


    Da scheint es zwei verschiedene Definitionen zu geben. Ich finde deine sehr logisch, weil es zwei verschiedene Dinge sind, die auch zwei verschiedene Namen haben sollen.


    Viele benutzen aber den Begriff Inflation für die Teuerung, auch Fachleute... Ich habe das gerade wieder in einem alten Lehrbuch gelesen (... es wurde von einer Bank herausgegeben, da ist natürlich schon Skepsis angebracht... :oops: ).


    Gibt es dazu eine "offizielle" Definition? Was lernt man heute in der Schule?


    Gruss

    fritz