Deflation oder Inflation?

  • Fine-Tuner hat am 31.08.2014 - 15:39 folgendes geschrieben:

    Quote

    WACHSTUMSFALLE!!!!

    :wacko::crazy::rofl: ...das WACHSTUM hat in vielen bevölkerungsreichen Regionen erst begonnen.Zudem ist NICHT WACHSTUM der Haupttreiber der Wirtschaft...sondern INNOVATION (Schöpferische Zerstörung/Schumpeter) .

    Quote

    Die Nati-Banken around the world können blasen so viel sie wollen, können schrauben wie und woran sie wollen....DIESEN BALLON BRINGEN DIE NIE MEHR RAUF!!!!!!!!!!!!!!!!!......denn einzig darum geht es....Wachstum und Arbeitsplätze schaffen ...mit allen Mitteln, OHNE rÜCKSICHT AUF veRLUSTE....wie krank ist das denn?


    Fine-Tuner

    ...ohne Wachstum und Arbeitsplätze gäbe es auch kein Grundeinkommen für die Bildungs-und Lebensfernen Leute. :yes:



    weico

  • weico hat am 31.08.2014 - 17:56 folgendes geschrieben:

    da sieht man wieder einmal wer einen hasenstall im bingo gewonnen hat...


    das bedingungslose grundeinkommen würde die wirtschaft insgesamt zur stabilsten aller westlichen ökonomien machen.


    die EZB hat mühe damit, geld in die haushalte zu pumpen, um die inflation zu fördern. selbstverständlich hat die EU eine sparpolitik - aber eben kein grundeinkommen. die CH hingegen hätte ein GE, aber (momentan) keine absicht den staat zu verschlanken.


    stell dir vor, jeder penner hätte ein fixes einkommen. er könnte viel einfacher einen kredit erhalten. aus jedem hobby einen beruf machen. zum beispiel, im dj-hobbyraum mit seinen saufkumpanen professionelle geräte leasen, anfangen sound zu produzieren, events zu veranstalten, werbung machen, reisen organisieren... halt nichts für braune kulturbanausen.


    ist es schwer für einen bonzen, ein geschäft zu eröffnen oder kredit zu erhalten, um eine krise zu überwinden? keines falls.


    deshalb hat dieser bonze keine lust und sogar angst darum, dass man seine schwäche erkennt:


    kreative konkurrenz.

  • aprecio hat am 31.08.2014 - 19:38 folgendes geschrieben:

    Quote

    stell dir vor, jeder penner hätte ein fixes einkommen. er könnte viel einfacher einen kredit erhalten. aus jedem hobby einen beruf machen. zum beispiel, im dj-hobbyraum mit seinen saufkumpanen professionelle geräte leasen, anfangen sound zu produzieren, events zu veranstalten, werbung machen, reisen organisieren...


    ..du hast ja schon jetzt ein festes Sozialeinkommen.Warum verwirklichst du All dies tollen Dinge nicht...? :mamba:



    weico

  • weico hat am 31.08.2014 - 23:32 folgendes geschrieben:

    Quote

    ..du hast ja schon jetzt ein festes Sozialeinkommen.

    Das ist so nicht ganz richtig: Bei Grundeinkommen ist ein allfälliger Arbeitsverdienst zusätzlich.


    Die aktuellen Sozialleistungen aber fallen weg, sobald Du mehr als das Existenzminimum verdienst.

  • Die Initianten schlagen monatliche Zahlungen von über 2000.- für Erwachsene und rund 600.- für Kinder vor.


    Das ist klar zu viel. Gemessen an den bereits heute laufenden Transferleistungen Staat->Bürger (inkl. BVG) von rund 150'000'000'000 Fr. pro Jahr., komme ich auf rund 1'200.- pro Bürger (wer ein Bürger ist, ist ja auch noch nicht klar) pro Monat, also rund 15'000.- pro Jahr. Dies könnte OHNE irgendwelche zusätzlichen Einnahmen finanziert werden. Es handelt sich lediglich um das Zusammenfügen aller Sozialkässeli (AHV, IV, EO, UVG, BVG, FAK, KTG etc.etc. etc.) zu einer grossen Kasse von der jeder Bürger monatlich chf 1'200.- erhält.


    Für diese Sicherheit muss ich mir keinen Finger abschneiden, keine Kinder kriegen, nicht krank werden, nicht alt sein, nicht ins Militär gehen, nicht in den Mutterschaftsurlaub gehen, nicht arbeitslos sein oder mir sonst einen Chrampf ausdenken um an Sozialgelder zu kommen.......diese Sicherheit ist bedingungslos und vor allem FLAT!!!


    Fine-Tuner

  • MarcusFabian hat am 01.09.2014 - 14:43 folgendes geschrieben:

    Quote

    Das ist so nicht ganz richtig: Bei Grundeinkommen ist ein allfälliger Arbeitsverdienst zusätzlich.

    ..es ging dabei um aprecios "Arbeitsverdienst" aka "Sozialeinkommen"... :oops:



    weico

  • Fine-Tuner hat am 01.09.2014 - 15:49 folgendes geschrieben:

    Quote
    Dies könnte OHNE irgendwelche zusätzlichen Einnahmen finanziert werden. Es handelt sich lediglich um das Zusammenfügen aller Sozialkässeli (AHV, IV, EO, UVG, BVG, FAK, KTG etc.etc. etc.) zu einer grossen Kasse von der jeder Bürger monatlich chf 1'200.- erhält.

    ..da freuen sich wohl alle AHV,IV usw. Bezieher extrem darauf...wenn sie nur noch diese 1200 CHF. bekommen... *drinks*



    weico

  • weico hat am 01.09.2014 - 17:37 folgendes geschrieben:

    Quote

    MarcusFabian hat am 01.09.2014 - 14:43 folgendes geschrieben:

    ..es ging dabei um aprecios "Arbeitsverdienst" aka "Sozialeinkommen"... smiley



    weico

    genau, zusätzlich bezahlst du:


    - wenn du die justiz beanspruchen möchtest (zusätzliche gerichtskostenvorschüsse zu den bereits bezahlten steuern)


    - finanzausgleiche für die kantone, die eine regierung haben, die keinen profitablen arbeitsmarkt zu stande bringen.


    noch viel mehr zahlst für deine arbeitskollegen beim sozialamt und die gesundheitsindustrie.


    und nun auch für mich, obschon ich nicht freiwillig arbeitslos bin; weitere werden folgen.


    dafür informiere ich dich darüber, dass sozialhilfe ein kredit ist.


    ich nenne das berufung.


    muahahahahhaaaaaaa


    R.I.P. bankgeheimnis

  • Bedingungsloses Grundeinkommen ist etwa so schlau wie Petroplus Zwängelmanns Vorschlag, jedem Bürger mit 20 Jahren eine Million Franken zur Verfügung zu stellen. Wie Finetuner richtig bemerkt, wäre das BGE FLAT, übersetzt hoch inflationär. Schon nach kurzer Zeit wäre die Geldmenge gegenüber der Gütermenge um ein Vielfaches gestiegen, da ja dieser geschenkten Geldmenge keine erforderliche Gegenleistung gegenübersteht, denn ausser Geld drucken und der Bevölkerung verteilen geschieht nichts, weil niemand dafür bezahlt. Ich sag Euch was, das bedingungslose GE wäre noch asozialer als das heutige private Geldschöpfmonopol der Geschäfts- und Notenbanken. Nur mit dem Unterschied, dass in einem flexiblen Wechselkurssystem der Boomerang gegen die Bevölkerung schneller zurückschlägt als gegen die Monopolisten, weil die Monopolisten nicht aus naiver Gutmütigkeit, sondern aus arglistiger Boshaftigkeit ihren Selbstbetrug zumindest konsequent zu Ende dachten, wobei ich nicht glaube, dass sie ahnen, wie ihr Ende aussieht, nämlich im Limbo.


    Sollte die Schweiz als einziges Land das BGE einführen, so würde sie vom Ausland gewissermassen eine kostenlose Leistung abverlangen, ähnlich wie die Steuerpauschalen für Drecksfirmen (Glencore, Philipp Morris etc.) und Drecksverbände (FIFA, UEFA, IOC etc.) und Superreiche, welche alle ihre Vermögen aus dem Ausland beziehen, aber dann hier versteuern. Denken die Befürworter dieser Initiative tatsächlich, das Ausland würde dies mitmachen? Die Schweiz ist nicht mehr in der Lage, sich selbst zu ernähren, braucht ihre Energie und ihre Rohstoffe aus dem Ausland, schon rein dadurch, dass die Geldmenge ohne Leistung stetig wächst, würde sich der Franken zu den Devisen binnen Kürze so schnell abwerten, dass ein Kaffee oder eine Tafel Schokolade bald für jedermann unerschwinglich würden. Und wollt ihr wirklich die ohnehin schon ausgebeuteten Länder noch weiter aussagen? Nein, das wollt ihr nicht, aber diese Rechnung ist so einfach, dass sie ein Sechstklässler lösen könnte. Wir brauchen ein neues Geldsystem, aber sicher nicht ein bedingungsloses Grundeinkommen und sollte es weltweit dazukommen, dann haben wir tatsächlich den Weltkommunismus. Dann helfen nur noch Ehrenmedaillen und Abzeichen, oder brutalste Tyrannei, um das Volk arbeiten zu lassen.

  • sime hat am 01.09.2014 - 23:15 folgendes geschrieben:

    Quote

    Wie Finetuner richtig bemerkt, wäre das BGE FLAT, übersetzt hoch inflationär.

    Einverstanden. Obschon: Auch heute gibt es auf dieser Welt etwa 10 mal so viel Geld wie Dinge, die man dafür kaufen kann.


    Der Unterschied zum BGE ist lediglich der, dass der grösste Teil des "überschüssigen" Geldes inaktiv irgend wo parkiert ist und nicht nach Gütern nachfragt. Beim BGE käme es direkt zum Konsumenten, der damit ins nächste Migros rennt.

  • MarcusFabian hat am 02.09.2014 - 12:35 folgendes geschrieben:

    Quote

    sime hat am 01.09.2014 - 23:15 folgendes geschrieben:

    Einverstanden. Obschon: Auch heute gibt es auf dieser Welt etwa 10 mal so viel Geld wie Dinge, die man dafür kaufen kann.


    Der Unterschied zum BGE ist lediglich der, dass der grösste Teil des "überschüssigen" Geldes inaktiv irgend wo parkiert ist und nicht nach Gütern nachfragt. Beim BGE käme es direkt zum Konsumenten, der damit ins nächste Migros rennt.

    Fast Einverstanden. Das Geld heute ist nicht unbedingt parkiert. Es befindet sich zu einem grossen Teil im Geldmultiplikationsgenerator M3, welches die Geldmenge unaufhörlich ausweiten muss, ansonsten Schuldenschnitt und Konkurs droht, sprich Deflation. Kredite werden geschaffen, Neugeld, um Zinsen zu bedienen. Viralgeld.. äh Giralgeld gelangt ohne in den ordentlichen Wirtschaftskreislauf in das M3- Aggregat, um noch mehr Geld über die Mindestreserve erschaffen zu können. Das betrifft hauptsächlich die Staatschulden, welche Anleihen emittieren, um Altschulden und Zinsen zu bedienen. Das erzeugt wiederum Stress im ganzen Geldkreislauf, denn der Staat muss unweigerlich den Steuerfuss erhöhen, um einerseits die Bonität der Ratingagenturen zu erhalten, um nicht höhere Zinsen zu bezahlen und andererseits muss er immer mehr Schuldendienst leisten. Je höher die Schuldenquote, desto schlechter geht es der Wirtschaft.


    Auf der Zeitachse einer Währung verhält es sich zwischen Staat und Wirtschaft wie eine Hyperbel. Am Anfang ist die Währung stark und hat einen starken inneren Wert. Der Staat kann es sich leisten zu investieren. Er investiert in die Infrastruktur, subventioniert bestimmte Ressorts und Wirtschaftszweige. Davon profitiert gleichzeitig die Privatwirtschaft, nämlich von Aufträgen zum Ausbau der öffentlichen Hand und von Subventionen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Wirtschaft und Staat profitieren in der Anfangszeit einer neuen Währung voneinander und haben dieselben Interessen.


    Da der Staat aber das Geld nicht selber emittiert, sondern es sich mit Zins leihen muss, verliert er mit der Zeit die Kontrolle über seine Schulden, da er der Schulden nie Herr wird. Um dies zu begrenzen, muss er immer mehr Steuern eintreiben und kann immer weniger investieren. Die inländische Wirtschaft verliert Aufträge vom Staat und Subventionen, die Wettbewerbsfähigkeit im Export nimmt ab. Die Wirtschaft verlangt sodann eine schwächere Währung, damit die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleibt. Dadurch werden aber die Importe teurer und wenn ein Staat von Importen abhängig ist, bricht der inländische Konsum weg. Damit die Wirtschaft also nicht ins Ausland abwandert, ist der Staat gezwungen von der Notenbank eine schwache Währung zu fordern. Dies ist aber schlecht für seine Auslandschulden. Wenn der Staat z. B. für die Rüstung viele Auslandschulden gemacht, z.B. Dollaranleihen, dann ist das schlecht für den Staat. Die Interessen von Wirtschaft und Staat laufen jetzt auseinander und zwar in die entgegengesetzte Richtung.


    Derjenige, der das Geld emittiert, ist also der lachende Dritte, denn Wirtschaft und Staat beargwöhnen sich nun gegenseitig, während das Geld hauptsächlich dort versickert, wo es emittiert wird. Ein funktionierender Staat ist abhängig von einer funktionierenden Wirtschaft. Der Staat ist verantwortlich für das Angebot. Die Wirtschaft ist abhängig von der Nachfrage. Wenn aber das Angebot abnimmt, weil das Geld knapp wird und Steuern steigen, sinkt die Nachfrage und somit leidet die Wirtschaft. In einem späten Stadium einer Währung, wechselt ein grosser Teil des Geldes von M3 nach M0, weil soviel Geld niemand nachfragen kann oder sich leisten kann. Die Banken parkieren also das Geld, das zukünfige Forderungen an den Staat sind bei M0, da M3 bereits den Zahlungsausfall einpreist, nicht nur das Zahlungsausfallrisiko. Um einen Staatsbankrott zu vermeiden, möchten die Geldemittenten also entweder eine neue technologische Revolution sehen, oder sonst bleibt ihnen nur die Möglichkeit, hochverschuldete Staaten gegeneinander in den Krieg zu treiben, um die Infrastruktur des Einen zu zerstören und die Investitionen des Siegerstaates mit Reparationszahlungen des Verliererstaates in Rendite zu verwandeln.



    Viel Geld ist tatsächlich parkiert. Es handelt sich um zukünftige Forderungen an Staaten, denn ohne sie, wäre es gar nicht vorhanden bzw. wurde es geschaffen, um den Zinsdienst zu bedienen. Es wartet also darauf, nachgefragt zu werden, denn sonst erlischen diese Forderungen durch einen staatlichen Zahlungsausfall.

  • sime hat am 03.09.2014 - 22:54 folgendes geschrieben:

    Quote
    Das Geld heute ist nicht unbedingt parkiert. Es befindet sich zu einem grossen Teil im Geldmultiplikationsgenerator M3, welches die Geldmenge unaufhörlich ausweiten muss, ansonsten Schuldenschnitt und Konkurs droht, sprich Deflation.

    Bedingungslos einverstanden!


    So weit wollte ich in diesem Thread halt nicht gehen, weil das eher in Richtung Geldsysteme (und deren systemisch bedingtes Scheitern) geht:

  • MarcusFabian hat am 03.09.2014 - 23:07 folgendes geschrieben:

    Quote

    sime hat am 03.09.2014 - 22:54 folgendes geschrieben:

    Bedingungslos einverstanden!


    Dann verstehen wir unter M3 nicht das selbe.

    M1 = Bargeldumlauf + Sichteinlagen + Einlagen auf Transaktionskonti

    M2 = Geldmenge M1 + Spareinlagen

    M3 = Geldmenge M2 + Termineinlagen

    http://www.bfs.admin.ch/bfs/po…n_m1__m2/jahreswerte.html

    Ich kenne viele, die haben am Ende des Geldes (M1) noch zu viel Monat. M2 ist bei denen gleich Null.

  • Fine-Tuner hat am 31.08.2014 - 15:39 folgendes geschrieben:


    Der Dragi bläst und bläst und bläst ........doch nichts passiert. Nun holt er den Blasbalg und will ABS kaufen.....meine Güte, was für ein Krimineller......will der tatsächlich von den Banken Kredite aufkaufen?.....MIT STEUERGELDERN!!!......Es ist doch jetzt schon klar, welche Kredit die Banken abtreten werden...ganz sicher nicht die rentablen!!!!!!!!!!!!!!!!.................somit wird die EZB zur "bad bank" Europas.....zu einem Güselkübel der Steuerzahler sozusagen...krass......wobei, das ist das FED schon lange.....so gesehen ist die SNB ein absoluter Krösus unter den Nati-Banken. Das Aufkaufen von Krediten durch die Nati-Bank mit Steuergeldern wäre in der CH völlig undenkbar......oder ......war da nicht was im 2008?....ok, ein kleiner Ausrutscher, hat ja niemand bemerkt.


    Fine-Tuner

  • Fine-Tuner hat am 06.09.2014 - 09:33 folgendes geschrieben:

    Quote

    Der Dragi bläst und bläst und bläst ........doch nichts passiert. Nun holt er den Blasbalg und will ABS kaufen.....meine Güte, was für ein Krimineller......will der tatsächlich von den Banken Kredite aufkaufen?.....MIT STEUERGELDERN!!!

    ..es passiert durchaus etwas.Nur eben nicht dies,wass man eigentlich will.



    "Weil die Vermögenspreise nicht die Wirtschaftsleistung spiegeln, sondern aus künstlicher Inflation zum Abbremsen von Deflation resultieren, muss die Angst vor ihrem Fallen allgegenwärtig bleiben. Weil zugleich Wirtschaftsleistung und Masseneinkommen stagnieren, können die Verbraucherpreise nur sinken. Allen zentralbanklichen Wunderinstrumenten zum Trotz erreichen sie nicht die angestrebten 2,0 Prozent. Man ist im Euro-Raum bei sinkender Tendenz im September 2014 auf 0,4 Prozent herunter."


    http://www.cash.ch/comment/579237#comment-579237


    Quote

    Das Aufkaufen von Krediten durch die Nati-Bank mit Steuergeldern wäre in der CH völlig undenkbar......oder ......war da nicht was im 2008?....ok, ein kleiner Ausrutscher, hat ja niemand bemerkt.


    Fine-Tuner

    Es hat funktioniert ! Die Schweizer ZB hat damals das 2-Beste aus der Situation gemacht. Vielleicht ist sie das nächst Mal ja einwenig mutiger und macht dann das Beste .....



    weico

  • Fine-Tuner hat am 06.09.2014 - 09:33 folgendes geschrieben:

    Quote
    ....will der tatsächlich von den Banken Kredite aufkaufen?.....MIT STEUERGELDERN!!!.....

    Die EZB hat meines Wissens keinen Zugriff auf Steuergelder.


    Womit ich aber keineswegs Draghi in Schutz nehmen will: Die EZB bezahlt diese ABS mit frisch gedrucktem Geld. Sie verlängert also ihre Bilanz. Dabei hat sie noch etwas Luft nach oben, denn allen Unkenrufen zum Trotz hat die EZB ihre Bilanz bisher weniger ausgeweitet als ihre Zentralbank-Kollegen. Zu mindest nicht wie ihre Kollegen aus USA, UK und CH:


    [Blocked Image: http://1.bp.blogspot.com/-h-79…s1600/Balance%2Bsheet.PNG]


    Quelle: http://www.marctomarket.com/20…central-bank-balance.html


    Das Problem ist also nicht die Fehlallokation von Steuergeld sondern das Verwässern der Währung. Es wird Geld ohne entsprechende reale Gegenleistung erzeugt.


    Irgend wo habe ich gelesen, dass es derzeit auf diesem Planeten 10 mal so viel Geld gibt wie Dinge, die man dafür kaufen kann. Ich zweifle daran, dass diese Zahl stimmt. Aber wir haben in den letzten 6 Jahren die Geldmenge vervierfacht, ohne dass dafür eine Vervierfachung der Wirtschaftsleistung stattgefunden hätte. Wenn die Welt dies dereinst erkennt und jeweils 10 Dollar Papier für 1 Dollar Ware kaufen wollen, wird's hässlich. Dann wird das Geld sehr schnell an Wert einbüssen.


    So lange die Zentralbanken die Geldschleusen offen halten werden die Banken sich daran bereichern. Auf Kosten nicht des Steuerzahlers sondern auf Kosten aller Menschen, die Vermögen (zwangs-)angespart haben. Wobei das auch wieder Steuerzahler sind.


    "So lange die Party läuft, wird getanzt". Da hat ja Dr. Gunnar Heinsohn in weicos Link korrekt den alten Chuck Prince zitiert.


    Wer Forderungen auf Geldvermögen angespart hat, wird also nicht durch höhere Steuern beschissen. Auch nicht dadurch, dass er dereinst das versprochene Geld nicht bekommt. Sondern dadurch, dass er sich dereinst mit dem Geld nicht mehr so viel kaufen kann wie heute. Und genau das ist das Perfide daran: Teuerung wird als Naturkatastrophe wahrgenommen für die niemand persönlich verantwortlich gemacht werden kann. Weder ein Politiker noch ein Zentralbänker.


    Draghi könnte die Gelddruckerei stoppen, würde dann aber im Finanzsektor eine Asset-Deflation und Geldknappheit auslösen und dafür öffentlich an den Pranger gestellt.


    Oder er druckt frisch fröhlich weiter, dann wird das Problem irgend wann über eine Entwertung der Kaufkraft, über Inflation, Teuerung, gelöst und er steht als Unschuldslamm da.


    Für welches Szenario wird er sich wohl entscheiden?

  • MarcusFabian hat am 06.09.2014 - 13:27 folgendes geschrieben:

    Quote

    Das Problem ist also nicht die Fehlallokation von Steuergeld sondern das Verwässern der Währung. Es wird Geld ohne entsprechende reale Gegenleistung erzeugt.

    Aber wir haben in den letzten 6 Jahren die Geldmenge vervierfacht, ohne dass dafür eine Vervierfachung der Wirtschaftsleistung stattgefunden hätte.

    Das ist natürlich falsch.


    Die Leistung hat in den Jahren zuvor stattgefunden, während denen mangels ausreichender Regulierung zu hohe Preise bezahlt worden sind, die noch als offene Forderungen bestehen.


    Was wir nun erleben ist folgendes (Vergleiche @weicos 2. beste Lösung):


    - Schrittweises Auflösen dieser Forderungen durch Abschreibungen (Bail-In) oder Rettung (Bail-Out)


    - Bail-Out ist schlussendlich eventuell eine Verschiebung auf die Allgemeinheit, durch unter Umständen monetisierte Staatanleihen, weshalb dieser Verschiebung auf die Allgemeinheit ein hoch politischer Prozess ist, bei welchem ausgemarcht wird, wer wieviel tragen muss. Deshalb dauerte z.B. die politische Griechenlandkrise so lange (die ökonomisch und sozial weiterläuft und wieder politisch werden könnte).


    - Um Bail-Outs zu rechtfertigen, werden in politischen Verhandlungen Änderungen des bisherigen, krisenverursachenden Verhaltens gefordert, z.B. Steuerumgehung, Korruption, Bevorzugung bestimmter Gruppen etc. die sonst sofort wieder diesselben Probleme hervorrufen würden ... genannt: Reformen.


    Als dies läuft in der EU/Eurozone momentan sehr intensiv und ist politisch anspruchsvoll. Die Währungsspannung in der Eurozone ist nicht begründet durch die unterschiedliche Wirtschaftsleistung sondern durch die Differenz in der Effizienz von den jeweiligen Institutionen. In der Südschneise liessen sich Korruption und Steuerbetrug ganz einfach "weginflationieren", eine Praxis, die diese Staaten auch gerne innerhalb der Eurozone betreiben würden.


    Den "Regionalkönigen" innerhalb der Eurozone bringt z.B. ein gutes Sozialsystem zur Milderung des Schmerzes der Reformopfer nicht viel, viel lieber möchten sie selber an diese Mittel kommen, um sie dann nach in feudaler Manier ihrer eigenen Vorstellung gemäss an ihre Vasallen "verteilen" zu können, um sich deren Unterstützung zu sichern.



    Die beste Lösung wäre gewesen, die Zinsen nicht ständig zu senken, sondern die ineffizienten Betriebe sofort Pleite gehen zu lassen, den sozialen Härten aber sofort mit staatlicher sozialer Unterstützung zu begegnen. Die Staatschulden wären dadurch nicht kleiner, die ineffizienten Unternehmen und damit die ineffiziente Kapitalallokation aber weg. Sofort würden neue innovative Unternehmen versuchen, an die Nachfrage ex Sozialtransfer zu kommen und hätten Investitionen auch zu höheren Zinsen getätigt.


    Wir gehen nun den Mittelweg - immerhin.



    Mein persönlicher Vorschlag wäre, dass dies als "bedingungsloses Grundeinkommen", das ich lieber "negative Kopfsteuer" nennen möchte und das in Boomphasen auch wieder eine positive werden könnte, umgesetzt würde. Wenn es nur Schweizer Staatsbürger erhielten, würden so Schweizer um exakt diesen Betrag konkurrenzfähiger, was die Immigration jener Arbeitskräfte bremsen würden, die rein über Lohnkonkurrenz mit den Schweizern konkurrieren. Ich würde auch nicht die normalen Sozialleistungen durch ein Grundeinkommen ersetzen, diese sollten immer noch nach individuellen Kriterien vergeben werden.

  • Bullish hat am 06.09.2014 - 15:17 folgendes geschrieben:

    Grundsätzlich stimme ich mit Dir überein. Was also war an meiner Aussage falsch?


    Kapitalismus, freie Marktwirtschaft bedeutet ja, dass inkompetente Unternehmen au Pleite gehen können. Das war aber bei den Banken bekanntlich nicht der Fall.


    Worauf ich aber schlussendlich hinaus wollte ist, dass es nicht genügt, neues Geld zu drucken, wenn diesem Geld kein entsprechender Output an Gütern gegenüber steht. Mit Gelddruckerei alleine verschiebt sich lediglich das Verhältnis von Geldmenge und Gütermenge und dies - wie ich meine - zu Ungunsten der Kaufkraft des Geldes.

  • MarcusFabian hat am 06.09.2014 - 13:27 folgendes geschrieben:

    Quote

    Fine-Tuner hat am 06.09.2014 - 09:33 folgendes geschrieben:

    Die EZB hat meines Wissens keinen Zugriff auf Steuergelder.

    .................Oder er druckt frisch fröhlich weiter, dann wird das Problem irgend wann über eine Entwertung der Kaufkraft, über Inflation, Teuerung, gelöst und er steht als Unschuldslamm da. Für welches Szenario wird er sich wohl entscheiden?

    Du hast recht. Sie hat tatsächlich keinen direkten Zugriff auf Steuergelder.


    Wenn Sie also ABS kauft, muss sie dies entweder:


    - mit Devisen tun....wovon sie ja massenhaft hat (....muss wegen 1.20 ja immer Euros kaufen).....dies würde jedoch bedeuten, dass sie Schuldverschreibungen der EZB eintauscht gegen Schuldverschreibungen von...sagen wir dem Häuslebesitzer nebenan (ABS sind ja bekanntlich nichts anderes als gebündelte Kredite)....was einer massiven Verschlechterung der Qualität der Aktiven der Nati-Bank zur Folge hätte und zudem durch das Gesetz stark eingeschränkt ist.


    - oder sie muss dies mit eigenem Geld, heisst Eigenkapital (zB den aufgelaufenen Gewinnen) bezahlen, wobei sie hier durch das Gesetz sehr stark eingeschränkt ist (....schliesslich wollen die Kantone wohl nicht auf die Gewinnausschüttungen der SNB - die für einige Kantone ja bereits existenziell sind - verzichten) ....zudem würde das nie ausreichen.


    - oder sie muss tatsächlich "Geld drucken". Bekanntlich bedeutet "Geld drucken"bei den Nati-Banken nichts anderes als "Schulden machen". Wie wir ja alle wissen ist jedes Zehnernötli nichts anderes als eine Schuldverschreibung. Druckt sie also Geld, muss sie aufpassen, dass ihr die Passiven nicht davon laufen.....sonst besteht die Gefahr einer Überschuldung (auch hier ist die Nati-Bank durch das Gesetz sehr stark eingeschränkt, wobei wir ja seit 2008 wissen, dass es die Nati-Bank mit diesen Gesetzen und Regeln nicht besonders genau nimmt).


    Was immer die Nati-Banken tun, bezahlen tuns die Menschen, die im entsprechenden Währungsraum leben und arbeiten und dort Sozialabgaben und Steuern bezahlen. Entweder reduziert sich die Kaufkraft durch massive Entwertung der Währung (USA lässt grüssen) oder die Schulden der Nati-Bank werden auf die Menschen im entsprechenden Währungsraum umgelagert (zB Japan).


    Leider bin ich bezüglich weginflationieren von Schulden sehr skeptisch. Klar, das wäre schön. Die Inflation würde die Schuldenlast massiv reduzieren (genau das will die EZB ja krampfhaft erreichen). Doch wir sehen ja alle, dass genau das nicht eintrifft. Für Inflation braucht es knappe Produktionsfaktoren (Menschen, Geld, Boden). Das Gegenteil ist der Fall. Alles ist im Überfluss vorhanden (bitte nicht schreiben, dass der Boden am rechten Zürichseeufer knapp ist,....isch weiss das...und antworte Dir, dass du deine Fabrik ja auch irgendwo zwischen Prag und Bratislava errichten könntest, wo der m2 Bauland für 8€ zu haben ist....).


    Ist immer nett mit euch zu chatten..


    Fine-Tuner

  • Fine-Tuner hat am 06.09.2014 - 18:41 folgendes geschrieben:

    Quote

    Leider bin ich bezüglich weginflationieren von Schulden sehr skeptisch. Klar, das wäre schön.


    Nö, das wäre eben nicht schön! Du hast es ja schon angetönt: Der Wert des Geldes (genauer: der Währung) würde verwässert.


    Klar: Wenn die Schulden weg-inflationiert werden in dem Sinn, dass Fr. 1000 nur noch die Kaufkraft von Fr. 100 haben, dann ist das positiv für die Schuldner. Also für den Staat und die Banken.
    Es ist aber in exakt gleichem Ausmass negativ für den Sparer, der sich für seine sauer ersparten Fr. 1000 nun nur noch einen Zehntel kaufen kann.

    Quote

    Für Inflation braucht es knappe Produktionsfaktoren (Menschen, Geld, Boden). Das Gegenteil ist der Fall. Alles ist im Überfluss vorhanden

    Nein, braucht es nicht!


    Es geht schlussendlich um das Verhältnis von Geldmenge zu Gütermenge.


    Klar: Wenn die Gütermenge sinkt, verteuern sich die Waren, weil das Verhältnis Geld:Güter steigt.


    Dasselbe Phänomen hast Du aber auch, wenn die Geldmenge stärker steigt als die Gütermenge. Z.B. Gütermenge steigt um 20%, Geldmenge steigt um 300% (realistisch seit dem Jahr 2009).


    Die Inflationen im deutschen Reich 1923, Ukraine um 1991, Jugoslavien 1995, Türkei vor 2006 oder Simbabwe waren eben nicht darauf zurückzuführen, dass die Produktion zurück ging sondern darauf, dass sich die Geldmenge im Verhältnis zur Produktion zu stark ausweitete.